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Katholifhe Kirchenlieder, Hymnen, Pſalmen,

aus den alteften deutſchen gedruckten Gefang- und Gebetbüchern zuſammengeſtellt

von

Joſeph Kehrein,

Direktor bed herzoglich naſſauiſchen SHullehrecfeminaré yu Mentabaur, ted Bereing zur Erforſchung ber

rheiulſchen Geſchichte und Alterthümer gu Maing tervefpentierendem, ber Gefetifdaft für deutſche Sprache gu

Berlin andwartigem, ber königlichen deutſchen Geſellſchaft zu Rinigtberg in Preufien ordentlidem und bes hiſteriſchen Bereins fiir ben Ricberehein, inébefonbere bie afte Erjsbidcefe Köln Ehren-Mitgllede.

Zweiter Band.

Wirz burg. Verlag der Stahel'fdhen Buch- und Kunjthandlung. 1860.

Die altejten

katholiſchen Geſangbücher

Vehe, Leiſentrit, Corner und Andern

in eine Sammlung vereinigt

Joſeph Kehrein,

Direlter bes berjoglih nafſauiſchen Schullehrerſeminare gu Montabaur, tes Bereins zur Erſorſchung ber

rheiniſchen Geſchichte und Alterthümer gx Dtalng forcefpendierendem, ber Geſellſchaft für deurſche Sprache zu

Berlin auswartigem, ter koniglichen deutſchen Geſellſchaft yu Konlgoberg in Preußen erdentlichem und bed biftertiden Verein’ fiic ben Riederehein, indbefonbere bie alte Er jbidcefe Rtn Ehren-Mitgliedc.

Würzburg. Berlag der Stahel'ſchen Bud: und Kunſthandlung. 1860.

eal

Tend oon 3. M. Miter in Würzburg.

Siebente Abtheilung.

Marienlieder.

373. Vnſer lieben Frawen Letaney, wie man ſie im Catechiſmo oder anderen Buͤchlein hat. (Colner Gb. 1610, 179. 1619. 1, 179. Corner 474.)

Kyrie eleiſon.

Chriſte eleiſon.

Kyrie eleiſon.

Chriſte hire vns. 5. Chriſte erhoͤre vns.

Gott Vatter in den Himmeln,

Bott Sohn Erloͤſer der Welt,

Gott heiliger Geift,

Heilige Dreyfaltigheit. etn einiger mee 10. Heilige Maria,

Heilige Gottes gebererin, : 4)

13d (pig ↄuavqay

- Heilige Jungfraw aller Sungfrawen, 3 Mutter Chrifti, = Miitter dex Goͤttlichen gnaden,

15. Aller guͤtigſte Muͤtter, * Aller reineſte Muͤtter, {2 Aller feufchefte Mutter, Du vnbefledte Mutter, I Du holdſelige Muͤtter,

1

Rehcein: Ma thol. Rirdenlicher ic. 1. Bd.

2

20. Du wunderbarlide Muitter, 35. Du Geiftlides Gefaͤß, Du vngefdhwedte Mutter, Du Ehrwuͤrdiges Gefip, Du lieblide Mutter, Du fuͤrtreffliches Gefaͤß, Mutter vnſers Schoͤpffers, Du Geiſtliche Roſe, Mutter vnſers Evldfers, Du Thurn Davids,

25. Du aller weiffefte Sungfraw,] ag 40. Du helffenbeyner Thurn, 2 Du ehrwiirdige Jungfraw, = Du gildenes Haug, = Du lobwiirdige Jungfraw, S— Du Ard des Bundsf, a Du gewaltige Sungfraw, = Du Himmelport, z Du gnedige Jungfraw, z Du Morgenftern, =

30. Du Giitige Jungfraw, 45. Du Hevl der Kranfen,

Du trewe Jungfraw, Du Zuflucht der Suͤnder, Du Spiegel der gerechtigkeit, Du Troͤſterin der Betruͤbten, Du Sitz der Weißheit, Du Helfferin der Chriſten, Du vrſach vnſers Heils, Du Koͤnigin der Engel,

50. Du Koͤnigin der Patriarchen, Bu Koͤnigin der Propheten, Du Kinigin der Apoſtel,

Du Kdnigin der Martyrer, Du Koͤnigin der VBeidhtiger, 55. Du Koͤnigin der Sungfrawen,

Du Konigin aller Heiligen, ; Jeſu Chrifte, Du Sohn des lebendigen Gottes, Verſchon vnſer O Herr. . Sefu Chrifte, du Sohn des lebendigen Gottes,

60. Erhire vns O Herr.

Jeſu Chrifte, du Sohn des lebendigen Gottes, Erbarm did vnfer.

"SUG AML I4F1Gs

Lesarten. 12, M Gebdrerin. 13 f. M Mutter. 14. M Gna- den. 26. K Ehrw. 27. KM Lobw. 28. M Gew. 31. M ge- trewe. 32. M Geredt. 34. K heils. M Heyls. 38. M Rofen. 43. M Himmelsporten. 57 f. M O amb Gottes das hinwegnimbt Die Sind der Welt, Verſchon vnſer O HErr; Erhoͤre ons O HErr; Erbarm Did) vnfer.

Anmerfung. In IK fehlen die Seifen 21. 22. 23. 24. 30.36. 37 39. 40. 41. 42. 45; in M feblen 18. 19. 20, 29. 51.

374. Das Salve Regina. (Gdiner Gb. 1619. I, 40. Gorner 478.)

1. Gegriiffet feyft du Edlefte Koͤnigin, Der Menfden vnd der Engelen, Gin Muͤtter der Barmbergigfeit,

Dag leben viifer hoffnung ond fiffigfeit. 2. Wir ellende Kinder Eud ſchreyen gu dir, Mit trauren vnd weinen ſeufftzen wir,

In diefem Elenden Sammerthal, Vergieffen vnſer Thrinen ohn zahl. 8. Gia vnfer hertzliebſte Fuͤrſprecherin, Ihr heiliger Nahm ligt ons im Sinn, Kehr auff ons dein barmberpigfeit ang, Dein Muͤtterlich hertz an ons Kindern brand). 4, Rad difem efend ond 1 gnedig befud, Zeig vns Jeſum Dein gefeqnete frucht, O gittige, O milte Sungfraw, © aller. holdfeligfte Maria, © aller fiifjefte Maria.

Lesarten aus M. 1, 1. feyftu. 2. Engeln. 4. Das. 2, 1. elende. Evae. 2. trawren vnd mit w. 3. ef. 4 ohne. 3, 1. Ga herplibfte. 2. Dein h. Nam. finn. —3. barmbergig Aug. 4. Herg. —4, 1. vns gnidig. 2. Frudt. 3. milde.

375. Das Salve Regina Teutſch. (Gdiner Gb. 1610, 178, 1619. I, 173. Corner 478.)

Gegruͤſſet feift du Koͤnigin der Barmberpigfeit, Das Leben Siiffigfeit vnd vnſer hoffnung fey gegrift, Zu dir fdreyen wir ellende Kinder Eud: Su dir ſeufftzen wir klagend vnd weinend 5. In diefem Thale der zaͤher. Gia vnſer Faͤrſprecherin Darumb kehre deine Barmhertzige augen zu vns, Vnd Jeſum die gebenedeyte Frucht deines Leibes, Zeige uns nach dieſem Ellend.

10.O Guͤtige, O Milte O ſuͤſſe Jungfraw Maria.

1 Ries vns, wie auc der Text in Ulenberg 1644. S. 713 hat. q*

Lesarten. 1. K Gegrisffet fevftu. M fevjt du. 2. K Def. M Hof. 3. K ellenden. M elende, 4. M wepnend. 5. M Zaͤher. 6. M Eya. 7. M Drumb. K Barmbergigen. M Wugen. 8. M Geb. Fr. Leibs. 9. M Benge. Elend. 10. M mildte. fife.

376.. Das Salve Regina Deutſch. (Bebe 34. RH. 40. Leifentrit 1.9. 1, 21. Cölner Gb. 1610, 175. 1619. I, 175.) Fraw von hergen wir dich qrifjen, Koͤnigyn der barmhertzigkeyt, Vnſer leben wnfer ſuͤſſe, Vuſer troft Der gruß fey dir bereyt, Su dir wor ſchreyen eflende Kynder Cue in dem yamerthal, Su Div wir feuffgen klagende, Weynende in diefem zeherthall, Eya darumb fo du. bift, 10. Vnſer! vorſprechliche gufluct, Dein barmberpige augen au vns wende, Bnd den heylland Sefum Chriſt, Deynes leybs gefegente frucht, Erzeyg wns nad) diefem ellende, 15.9 du barmbergige, © du giittige, © du ſuͤſſe Sungfraw mutter Maria. Lesarten. 2. IK RKonigin der Barmh. 3. IK Leben. Suͤſſe. 4. C qrus. IK grits. 5. CIK wir. C fcbreien efende. 6. CIK Sin: Der. IK Guae. C jamm. I jam. K Jam. 8. CIK Weincnde. C zeher— thal. IK 3eberthal. 9. IK Gia. 10. CIK vorbitlide (ft. vorſpr.). 11. IK Barmb. K wend. 12. C beifand. IK Heyland. 13..CIK Deines. C feibs. IK Leibs. CIK gefeqnete. 14. CIK Greig. C elende. IK Ellende. 15. K Barmh. —16. C guͤtige. IK Giitiqe. 17. IK Mutter. Anmerfung. Hoffmann Nr. 197 hat das Lied ans einer Münchener Handſchrift des 15. Jahrhunderts (Cod. lat. 6034, Ebersberg 234, Bl. 88), aber ungenau. Darum folgen Hier genau die Abweichungen. 1. grueffen. 2. kunigyn d. parmberzifait. 3. fueffe. 4. throm. grüeß ift dD. berayt. 5. zw. wir, 6. k. frawen eue iamers quall. 7. zw. feitften. 8. vnd wey- nent yn Difem zähettall. 9. d. ſeyt tu pift. 10. vorfpredlid. 11. parm- bergig. 12. Hayler ihm chriſt. 13. deines. 14. vns ergang zu throft nad Dem ef. 154.0 Dd. fenfte. 16. gutige. 17. fueffe Maria.

{Mad dem Druckfehlerverzeichniß ift ons gu leſen.

or

377. Das Salve Regina, in form eines Ruffs zu fingen. (Sorner 480.)

1. SO bitten wir Gott den Batter, Der voller Weißheit ift, Wol vmb fein Heiligen Namen, Den BVattern Jeſu Chrift.

2. So bitten wir GOtt den Sohne, Daß er vns genddig fey, Vnd aud) fein werthe Mutter, Die Heilige Sungfraw Maria.

3. So bitten wir vmb feine Giite, And GOtt den Heiligen Geift, Dak er vnns wol bebiite, © An onferm End allermeift.

4. Vnd wann ſich Seel vnd Lcibe, Von einander ſcheiden muß, Da woͤll vns Gott verleyhen, Rechtſchaffne Beicht vnd Buß.

5. Vnd einen rechten Glauben, Vnd ein vernuͤnfftigen Sinn, So moͤchten wir wol anſchawen, Die Himliſche Koͤnigin.

6. Maria Gottes Mutter, Nun bitt Gott fuͤr vns, Das wollen wir dir zutrawen, ~ Du fanft febr helffen wns.

7. Hilff dap wir nicht werden verweifet, Halt vns in deiner but, : Hilf das wir werden gefpeifet,

Mit GOttes Leichnam gut. 8. Du woͤllſt fir vnns thun tretten, Mit deinen Worten find, ; Du wollft flats fiir vnns beten, Bey deinem liebſten Kindt.

9. Durd deiner erbarmung willen,

Das bitten wir did) all, Wir feyndt ja Evae Kinder, Jn dieſem Jammerthal.

10. Wir weynen ond wir flagen, Wir ſchreyen all gu Dir, Hilff das wir nidt verzagen, Yn onfern Sinden bier. 11. 3u dir ruffen wir offte, Du Jungfraw reine Mayd, Denn du biſt vnſer Hoffnung, Vnſers Lebens Siffigfeit. 12. 3u dir ruffen wir vefte, So gar mit Heller ftimm, Nun thu an ons das befte, Du himliſche Konigin. 13. Ob vns der HErr wolt fdlagen, So fey vns Maria bereit, Hilff zornig ſchlaͤg aufffahen, O Sungfraw reine Mayd. 14. Thu deine barmhertzige Augen, Wenden herab zu vns, Vnd ſetz du dein Vertrawen, O Jungfraw Maria fuͤr vns. 15. Schließ vns vnter dein Arme, Du liebſte Mutter mein, Daß Gott ſich uͤber vns erbarme, Weil wir ſeyn Kinder ſeyn. 16.O Maria darumme, Sey vnſer Fuͤrſprecherin, Zu deinem lieben Sohne, Daß wir ſeine Hulde gewinn. 17. Das Gebet das iſt genennet, Das heilig Salve Regin, Ihr Gnad habn wir offt erkennet, Drumb wolln wir jhr gerne dien.

378. Die Antiphona, Alma Redemptoris Mater fo von Advent bis auff Liechtmeß gpfleget gefungen gu werden. (Gorner 482.)

Gnadenreithe Mutter def Erldfers, die du bift die offne Porten def Himmels vnd Meeres Stern, fom gu hilff Dem fallenden Bold, welchs

7

begebrt auffzuſtehn, du haſt gebohren deinen heiligen Schoͤpffer, darob ſich die Natur verwundert. O Jungfraw vor und nach der Geburt, empfah den Gruß von deß Gabriels Munde, vnd erbarme dich der Suͤnder.

379. Das Antiphona, Ave Regina, fo von Liechtmeß biß auff Oftern pfleget gefungen gu werden. (Corner 484.)

1. Sey gegruͤſt Himmelfonigin,

Sey geqriift Fraw der Engelein, Sey gegrift heilige Wurgel, von der Welt Liedt ift entfprungen her.

2. Frew Did) O Jungfraw Ehrenreich, An Schoͤnheit ift div Feine gleid, Behuͤt did) Gott O Wunder fon, Chriftum durch dein bitt ons verfdhn.

380. Gin {hin Gefang von vnſer lieben Frawen. (Mainger Cantual 181, ohne Str. 2. 11. 14.15. Corner 71, ohne Str. 13.)

1. GEgrüſſet feyftu ein Koͤnigin, Bnd aller Welt ein Trdfterin, O MARIA wie heiliq biftu geborn, Gott hat did) felber auferforn, Fie andern Sungfrawen allen.

2. Maria fab inn ihrm Kaͤmmerlein,

Gie laß in einem Bidlein fein, Das die Propheten gefdrieben han, Mie eS ein keuſche Sungfraw fey, Die Gott gebiren folt allein.

3. Maria gedacht in jrem muth,

Ach Gott wie iſt die Jungfraw ſo gut, Die geberen ſoll den Heiland fein, Wie gern wolt ich jr dienerin ſein, Nun zu allen zeiten.

4. Alsbald die Goͤttliche Majeſtat, * Den Heiligen Engel geſendet a Gabriel ift er genandt, g* Gen Nazareth in das Galileifd Saab; Zu Maria der reinen.

. Gr fam gu joe durch verſchloſſene Thür, Gr gruͤſſet fie vnd fprac gu jbr,

Aue du biſt aller qnaden voll,

Der HERR ijt mit dir, bift qebenedeyet wol, Vber andere Frawen alle.

Maria erſchrack vber ſolche wort,

Die fie vom Engel hat geboͤrt,

Sie gedachte bey fic) Hin vwnd her, Was dif fiir cin gruß vnd bottſchafft wer, Die Gabriel jr brate.

. Der Engel ſprach, Maria nicht fuͤrchte dic, Gnad haftu gefunden miltiglic, Bey Gott dem Herrn im hoͤchſten Trohn, Du folt gebehren cinen Sohn,

Das glaub du mir fuͤrware.

Maria die antwortet ſeuberlich, Dem Engel Gotteds gar tugentlid, Dem Hichften Gott ift wol befandt, Daß mein berg weif von feinem Mann, Wie foll Daun dip geſchehen? } . Der Engel fprad Maria glaub du mir, Der Heilige Geift wird fommen gu dir, Did wird vberſchatten die Goöͤttliche krafft, Bnd bewaren deine reine Jungfrawſchafft, Nun vnd yu allen jeiten.

10. Du wirſt gebehren deß hoͤchſten Sohn,

Gott wird jm geben Dauids Trohn, Daß er regiere mechtiglich,

Sein herrſchafft weit außbreitet ſich, Sein Reich nimmer ein ende.

11. Das Kindlein das du gebaͤren wirſt,

Das ſolt du nennen Jeſus Chriſt, Denn er wird Seelig entbinden, Sein Volck von allen Suͤnden, Drumb heiſt er Seeliqmacher flip.

12. ric Die antwortet jnniglich,

, Dem Engel Gottes demuͤtiglich,

Bine Magd bin ih des HErren mein, Ich geb mid in Den willen fein,

Mir geſchehe nad) deinen worten: -

13. Alsbald hatt Maria den Gottes Soh, Vom Heiligen Geift empfangen fon, Sie hat jhn getragen keuſch vnd rein, Bnd als fie fam gen Bethlehem,

Da hat fie ous den Heiland gebohren. 14.So bald Maria jhrn Willen drein gab, Ward fie vom Heifigen Geift vmbſchatt, Wird fdywanger cines Kindleinsflein, Das trugs vnter jhrem Hergen fein, © Bunter jhrem Hergen keuſch vnd rein. 15. Sie trugn vnter jhren Briften, Den Herrn aller Fuͤrſten, Vnter jhren Jungftaͤwlichen Kraͤntzlein, Biß daß ſie kam gen Betlehem, Da hat ſie vns den Heyland geborn.

16. Mit dieſem Geſange loben wir dich,

“rT Maria SGottes Mutter gnadenreich,

Lag wns genieffen Der firbitt dein, Auff dag dein liebes Kindelein, Buns geb das ewig leben.

Lesarten ans M. 1, 1. Gegritffet feyft du. 8. bift du. 4 außer— fob. 5. alle. 3, 1. jhrem Mubt. 3. gebaͤren. Heyland. 4. jhe D. ſeyn. 5. vnd gu a. 3.— 4, 2 Zu ibe fein Gngel.— 3. genannt. 5. Da er die reine Jungfraw fand. 5, 1. verfdloffne Thuͤr. 3.Gna. 6, 1. uͤber. W. 3. gedacht. 4. Gr. Bo. —7, 2 bait du mildiglich. 3. Thron. 4. gebiren. Gon. 5. ſicherlichen (ft. fuͤrware). 8, 1. antwort ſaͤu. 3. befand. 4. Dag id nie feinen Mann evfandt, 5. Grfenn aud keinen nimmermehr. 9, 2. Heyl. 3. uͤber. Kra. 4. bewahren dein. Jungfrau. -- 10, 1. gebaͤhren. 2. jhm Dav, Thron. 3. maͤcht. 4. Herr. 5. fich endet (ft. cin ende). 12, 4. antwort. 2. Demitt. 3. Wil. 4. gib. Wil 5. geſcheh. Se. 16, 1. Ge⸗ fang. 2. Gnad. :

381. Gin febr alt Chriptiger von der Mutter Gottes auff alle jhre Feſt. Ave sanctissima. (eifentrit, 1. A. H, 23. Mainger Cantual 187 mit der überſchrift: „Das Anti- phona Ave sanctissima Teutſch.“ Cölner Gb. 1610, 157. 1619, I, 157 mit der überſchrift: „Ein febr alt Catholifch Geſangvon Mariaderhh. Fungfraren

Gegruͤſſet ſeiſtu aller Heiligſte Maria, Du Mutter Gottes, du Koͤnigin des Himels,

10

Gin Pfort des Paradis,

Gin Frawe diefer werlet, 5. Du biſt eine fonderlide Sungfraw rein, °.

Du haft empfangen Sefum ane finde,

Du Haft ons geboren den Schoͤpffer

Vnd den Seligmader der Werlet,

Daran id) feinen zweifel trag, 10. Bitt fuͤr vns, Bitt fiir vns,

Jeſum deinen lieben Gon, ;

Das er vns behuͤt vor allem vbel, Amen.

LeSarten. 1. H AVe gegr. HIK fevftu. HIK (D Roten) heil. 2. H Gin M. Gotts, ein RKiniginn in dem Himmel. I Mit. IK (D Noten) Himmels. 3. H def. HIK Paradeif. 4. H E. Trifterin d. Werlet. D (M.) frawe. K difer. IK Welt. 6. HIK ohne. H Sunde. IK Siin- den. 7. H haſt gebohren. 8. H Werlt. IK Welt. 8. H D. foll niemand zweiffel babu. 10. H Bitte Gott fir wns J. d. allerliebjten Sohn. 11. I Sohn. 12. H Vud dag. behüt. IK Dag. bebhiite.

382. Der Englifdhe Grus.

(Mainger Gantual 191. Ciiner Gb. 1619. I, 43. Corner 815 und 817, bier ohne das Kyr. AL und ftatt Gelobt 2. O Maria bitt fur ons.)

1. GEgquift feyftn MARIA rein, Myrieeleifon, Boll gnaden ift das Herge dein, alleluia, alleluta, Gelobt fey Gott vnd MARIA. * 2.Der Here mit dir ijt allezeit, Du bift geſegnt vnd benedevt. 8. Bber aller Weiber zier vnd zucht, Geſegnet ijt deins Leibs frudt. 4. Jeſus Chriftus dein lieber Sohn, Heilige Mutter bitte nun. 5. Fir ons arm Sunder fehr verwundt, Jetzund vnd in def Todes ftund. 6. Amen Das ift eS werde wabhr, Drauff loben wir did) jmmerdar. Lesarten. 1, 1. LM Gegriift. L feveftu. M fevft du. 2. M Gna. L berge. 2, 1. L allzeit. 2. L Bnd vber alle Weiberen gebenedeit. M Bbr all Meiber Gebenedeyt. 3, 1. LM Bnd aller W. Zier

1 Kyrieeleijon, Alleluia, Gelobt etc. werden bei jeder Str. wiederholt.

11

Mierd). Sudht.—2. LM BVbertrifft weit Deines GM deins) L. M Frucht. 4,1. LM Jeſum Chriſtum deinen lieben. 2. LM Bor wns Jungfraw abitte nun. 5, 1. LM Bor vns arme Sider. ~ L verwund. 2, LM Bitte (M Bitt) jesund ond in def (M ims) todts (M Todtes). 6, 1. M Amen, WAmen das werde. L war. 3. L Darumb, M Drumb.

383. Nod ein ſehr alt Gefang, von der lieben Mutter Gottes. (Mainger Eantual 189.)

1. ICH weif ein Maget fdhone,' Die tregt den hoͤchſten preif, Wer ringt nad jhrem lohne, Gie ift bey Dienften weiß, Bey jhe feynd andre Frawen, Wie Bhimlein an der Awe, Gie ift ein Lilien weif.

2. Die Magd die heift Maria, Sie ift der gnaden voll,

Daß fie vns den Herren verfdhne, Def ift fie mechtig wol,

Def wollen wir bitten alle,

Mit jnniglidem fdalle,

Daf fie vns helffen foll.

3. Shr Jungfraͤwlich gebilde, Shr feufdeit die ift fo grog, Def fish cin Einhorn wilde, Begab in jhren Scop,

Das war fo ftard von frafften, Aug meifterlidben ſchefften, Den Himmel er auffſchloß. 4. Bon fternen glang ein Krone, Die tregt fie wolgethan, G8 fabe fie an Dem Trobhne, Der Firft Octauian, Am Himmel ſchoͤner wunne, Gefleidet mit Der Gonnen, Ihr Schemel war der Mon.

8. Gin Rind in Lammes weiſe, An jhren Bruͤſten fag,

Das war der alte Weife, Der ſchuff den erften tag, Er war ein Manmnlich Nitter, Sein leben war jhm bitter, Al womb vnfer ongemad,

6. Sein Hertz ward jhme

Mit einem Stilen Speer, Dadurch hat er zerbrochen,

Die Hell, zerſtoͤrt jhr Heer, Erloͤſet feine Gefangen, Vnſer (eid iſt all vergangen, Wol wns der guten mabr.

7 Gr ftund auf aug dem Grae, Der ede Firfte gut, Ge fuͤhrt an& Creutzes ftabe, Gine Fanen Die war robt, Ge führt fic mit groffen ebren, Sum Himmel wolt er fid febren, Verfochten war der Tod.

8. Gr figt Dar an dem Throne, Su ſeines Batters Hand, Die Engel fingen fone, Das Sanctus allefamyt, Gwiger Herr Sabaoth, Gin warer Menſch ond datzu Gott, Ghrijtus it er genant.

9. Maria Triiterinne, Deß Heiligen Geiſtes Schrein, Nun ditt yor yné gemeine, Vor wns dein Kindelein, Grwvirh ons ablaß Nr Sanden, MM vnſer liebe frennde, Lag Nir befoblen fein.

10. Vericibe wns leibes ſtaͤrcke, Zeitlich m vnſer not, Bewabt ons vor vnferer Feinde Sawert, Beſchirm vns Leib vnd gut, Verleihe vns gnad vad ſterckt, Sn tugentlichen werden, So Neiben wit duuerlobrn.

11. Maria Trojterinne, Du Rute von Seffe, Wann wir follen fdeiden von hinnen, Mit trewen bey vus ſtehe, i Den rechten weg vns weife, Zum Himlifden Paradevfe, O mater gratiae.

a 384, Gin alt Gefang von vnfer lieben Frawen, (Mainzer Cantual 192.)

Sancta Maria bitt Gott fir vns, Bnd lag vns nicht verderben, Wann vnfers lebens nicht mehr ijt, So hilff vns gnad erwerben,

5. Vor der Hellen vns bewahr, Gin reine Magd MARIA, Bnd Hilff ons an der lieben Engel ſchar, So ſingen wir alleluia, Alleluia ſingen wir,

10. Gott dem HERREN zu lobe, Dap er vns in feiner ewigfeit, Mit feiner Cron begabe, Kyrieleifon, Chrifteeleifon, Kyrieleiſon, Gelobt fey Gott vnd MARIA.

385. Gin fehr andedtigs Catholifh gefang von vnſer lieben Frawen. °. (Miindener Gb. 46. Colner Gb, 1640, 176. 1619; 1, 176. Corner 486.)

1. O Maria did) heben wir an zu loben, Zuuor aber Gott im Himmel hod dort oben, Bon dem alls fombt was lobenswert, Der dich dermaſſen hat geehrt, Deßgleichen nie geſehen noch erhoͤrt. 2. O Maria das lob ſey dir angefangen, Du woͤlleſt vns gnad bey deinem Sohn erlangen, Das ex vns bhuͤet vorm gaͤhen endt, Gotts leichnam auß des Prieſters hendt, Verleyhen woͤll vor vnſtrem endt.

13

3. O Maria wir loben dich allgemeine,

Du biſt alfo ein zarte Suncfraw reine, Gin Kdnigen der Engelſchar,

Dann dein hevliges Antlig lar,

Sft allen Englen offenbar.

4. O Maria wie hod wir did auch ermanen, Gin Roſenkrantz den beten wir dir zufamen, Den wns Gott durd den Engel fandt, Sanct Gabriel ift er genandt,

Der Mariam voller gnaden fand.

5. O Maria du himmeliſche Frawe, . Bit Gott fiir wns dz wir dod ewigklich anſchawen, Dish vnd dein allerliebſtes Kindt,

Das wir erldft von aller Sindt, Darein wir leyder qfallen feind.

6. O Maria wol in dem oberiften Throne, Du bift ein Stern leuchſt vber vns gar ſchone, Du leuchteſt in difem jammerthal, Der gangen Welt vnd vberall, Auß des himliſchen RKinigs Saal.

7. O Maria du Himliſche Koͤnigine, Bit Gott fiir.vns, das vns hie wol gelinge, Bon hie an biß in ewigfeit, | Maria Gottes Mutter hilff ons aug leyd, Durd deines Kinds barmbergigfeit.

8. O Maria ond wann wir milffen fterben,

So ftehe vns bey vnd laß wns nit verderben, Vnd wann fic ſcheidt die Seel vom leib, Maria Gots Mutter bey wns bleib,

Vnd fuͤhr ons in das Himmelreid.

9. O Maria wir bitten Dich junge vnd alte,

Du willeft vns gnad bey deinem Kindt erhalten, Das er vns bhiiet vor dem gaͤhen Todt,

Vnd vns fein Leib vnd Blut fo roth,

Zu theif werden laß in legter not.

10.D Maria du bift von Adelidem ftammen, Geboren bift von der heyligen Frawen S. Anna, Joachim ift der Batter dein,

Maria gib vns Der Hilffe fein, So werden wir erldft ang not vnd pein.

11.5 Maria du bift der morgen Steren, Bei dic weren wir arme Siinder fo geren, Bei deinem allerliebſten Sohn, Wol in dem Himmelifden thron, Den Gott den frommen gibt ju lon.

12.0 Maria dich fan fein Menſch gnugſam loben, Dann did) hat Gott den Englen auch fitezogen, Dann was findt doh nur griffer fein,

Dann das du biſt erweblt allein, Gin werde Mutter Gotts gu fein.

13.D Maria von ewigfeit erforen, Von Koͤnigklichem geſchlecht bijtu gar hod geboren, Bon Kinig Dauid wol befant, Zu Nazareth im globten Landt, Das madftu aller Welt befandt.

14.5 Maria ohn Siindt warftu empfangen, Nad deiner geburt hetten gar groß verlangen, Die Heyligen Propheten all,

Die in Der Vorhell litten quall, Bnd auff jhn lag deß Adams fall.

15.0 Maria du gildine Ard der alten, Darinnen lag das Himmelbrot behaltten, Das von Himmel herfommen ift,

Das lebendig brot Herr Jeſu Chrift, Das ons aur ſpeiß gegeben ift.

16.0 Maria du bift die edel Erden, Die Der Prophet fo hertzigklich begerte, Das fie fid) oͤffnet vnd auffthet, Daraus der Sam̃ erwachſen thet, Das er dem Teuffel den Kopff zertret.

17.D Maria du bift das Ruͤttlein zarte, Auß der wiirke Jeſſe von edler arte, Darauß ein Blum gewachſen ift,

Die gfeqnet frit Herr Jeſus Chrift, Darauff der heylig Geift gfeffen ijt.

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18.9 Maria du bift das recht wahrzeichen, Das Gott felber gab Adab den fig zureichen, Sect ein Junckfraw wird ſchwanger fein, Darzu gqeberen cin Kindelein, Das Gott mit wns genent wirdt fein.

19.0 Maria die Sonn hat did) vmbfangen, Du bift fchoner dann die Morgenrdt anffgangen, Auff deinem Haubt tregftu cin Kron, Gezieret mit zwoͤlff fternen ſchon, Vnder deinen Fuͤeſſen haſtu den Mon.

20.9 Maria die Sonn vns fein verkuͤndet,

Das du mit lieb volfommen feyft entzuͤndet, Die gildin Kron hat difen finn,

Das du bift cin Himmel Kdnigin,

Mud in aller not ein Trdjterin.

21.5 Maria die fchinen liedhten Sternen,

Die Dienen aud) wol yu deinen groffen Ehren, Dann fie begreiffen den verftandt,

Das aud die Tugenden fich zufambt,

In dir O Maria gebanffet hand.

22.9 Maria der Mon thut fic offt verferen, Dann er nimbt bald ab, bald pflegt er fid) wider zumehren, Das zeigt das all vnbſtendigkeit,

Darzu all vnvolfommendbeit, Sid) vnder deine fuͤeß hat gleit.

23.0 Maria der Ruff fev dir gefungen,

Zu ewigem fob von alten vnd von jungen, Bit Gott fiir vns ohn vnderlaß,

Das er vns auff dif lebens ftrag,

Yn feiner Sind verderben fag.

Lesarten. 1, 3. M alles. IKM fommet. IK fobenswerth. M Yobens werth. 5. IK Desql. K wit (ft. nie). M gehoͤrt. 2,1. M Lob. 2. K wolleſt. M wollſt. Gnad. 3. IGM Dag. IK bhut. M bebit. IK geben. M Gnd. 4. M Sci. Def. Hand. K hend. 5. M woll. IKM vnferm. K end. M Gnd. 3, 2. IK bijt ein 3. IKM Sungf. 3. IKM Rinigin. 4. IK heil. M Heiligs. 5. IKM Engeln. M offenbabr. 4,1. M ermabnen. 2. IKM binden (ft. beten). M wir zuſammen. 3. I fand. 4. IK genant.— 5. M Maria. Gnaden.— 5, 1. IK Him. 2. IKM Bitt. dab. M feblt: Dod). IKM ewigl. 3. IKM Sind. 4. IKM Dag. Siud. 5. IKM Darin. LK leider. M gef. I feynd. M find.

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6, 1. M inn. IKM obriften. IK throne. 2. IKM feuchteft. M uͤber. IKM jbine. 3. IKM Dicf. IK jamer. M Sammer. 4. IK vberal. M tiber- al. 5. M Qn (ft. Ang) deß 6. IK Himmel. 7, 1. IK Himmel. M biml. IKM Sbnigin. 2. IKM itt. IK dz. M dag. IK geling. 3. IKM num (ft. bie). M Gv. 4. IK Mut. (eid. 5. M Rindes. IKM Barm. 8, 1. IKM fehlt: ond. M wir werden miffen. 2. IKM feb. M nist. 3. IKM ſcheid. KM Leib. 4. IKM Gottes. IK Mit. §, 1. IKM jung. 2. I wolleft. M wollſt. Gnad. KM Rind. 3. M Das. vung. IKM bbiit vom. IK geben. 4. IK Blut. IM roht. 5. IK noth. M noht. 10, 1. I adelichẽ. K adelicben. M adefidem Stammen,— 2. M Geborn. IKM beil. IK frawen. M Fraw. IKM Annen. 4. M vnns Hil. 5. K noth. M nobt. Pein. 11, 1. IK Morgenſtern. M Morgen: flerne.— 2. IK S. gern (ohne fo). M GS. gerne. 4. M Thron.— 5. M From. Lohn. 12, 1. M genug 1. 2. IKM Gngeln. M fiirgey. 3. IK fund. IM ſeyn. 4. IKM dag. M erwelt. 5. IM werthe. K webrte. . IK Mut. IKM Gottes. IM feyn. 13, 1. M Gw. erfohren. 2. IKM Koͤnigl. IK gſchl. M Gefd. IK bift hog. M gebobren. 3. I befand. KM befandt. 4. M Land. 5. IKM madjt du. 14, 1. IK find warditu. M Si. 2. M Geb. IK feblt: qar. 3. IKM beil. 4. M Verhd. lidten. K qual. 5. IK des. M Fall. 15, 1. IKM güldene. M Alten. 2. K des Himmelbrots (Druckf.). M H. brod auffbehalten. 3. IKM vom. IK Brot. M Brod. 5. IKM Speiß. 16, 1. IK Edel. M Edle. 2. IK hertzlich. M herglicen begehrte. 3. IKM Dag. 4, IKM Gaam. 5. IKM Der dem T. M jertrett.— 17, 1. IK Ruͤtl. 2. K wurgel. M Wurgel. 3. IK Bhim. IKM erwadh. 4. K gefeg. M Gjeg. Frucht. IK frudt. K Sefu. 5. IKM beil. 18, 1. M rechte WV. IK war. 2. IK dy. IKM Gott gab felbft. M Sieg zu erreich. 3. IKM GSebet. Sung. IK wirt. M Schw. IM ſeyn. 4. M geba. 5. IKM genennt. M wird. IM feyn. K fein. 19, 1. IK wif. 2. IK mor. M Morgenrdht. 3. I Haupt. KM Haupt. IK tregſt du. M trigft du. 4. IKM Gejziert. Ster. 5. M Vnter. IK dein. IKM Fuͤſ. M haſt bu. 20, 2. IKM Daf. M Lieb. vollf.— 3. IIM qilden. diefen Sinn. 4. IKM Dag. M Himmelf. 5. I noht. K noth. M Noth. 21, 2. IK thr. 3. K verftand. M Berftand. 4. IKM Dag. I tugenten. K tue genden. IKM zuſampt. 5. IKM qhauf. I bandt. M bant. 22, 1. IK thut. KM verkehr. -— 2. I nimpt. K nimt. IKM fehlt: bald, bald, er. 3. I Des. K def. M yevgt. IKM dag. IK onbeft. M BVnbefti. 4. IK Darzü. M darzu. K vnvollf. M Vnvollk. 4. M vnter. IKM Fig. IK geleit. M geleyt. 23, 1. IK riff, 2. M Gw. L. A. J. 3. IKM Bitt. M vnterf. 4. IKM Daf. IK des. M def Leb. Str. 5. M find.

Rehrein: Kathol. Ricdentieder xc, I. Bd. 2

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386. Gin geyſtlich Proſa von der mutter Maria, geteutſcht durch Sebaftianum Brandt.

Ave praeclara maris stella. (Behe 64. N. A. 98.)

1. Ane durchleuchte Steru des meres on fruchte Entpfangen auggangen, Den Heyden gu fryden.

2. Eya beſchloßne portte, Su allen ortten, Haft Des vatters wortte, Wud die fon der gerechtickeyt, Befleydt mit der menfdevt, Geboren die warbeyt.

3. Sungfraw der welt wunne, Koͤngyn hymmels bronne, Erwelt als die ſonne, Blickes ſchon wie der mon, Die in deynem dienſt ſchon, Bion ym hymmels thron.

4. Vor glaub vnd trawen, Dich Ruth von Jeſſe gebauwen, Zu geberen begeren, Propheten alt vnd newen.

5. Dich holtz des leben, Aug thau vom hymmel vmbgeben, Hat gefenchttet erlenchtet, Der geift der fevft mandell, Verfindet Gabriel.

6. Dun haft vnbeſchwert, Das femlyn werd finyg der erd, Buns gefiiret abe, Mit Dem ftab Durd Moab, Bom felß der wiift gu der dochter fuͤß, Gen Syon den berg.

7. Der’ rigel bert der Helle vmblert, Hat ond zerftort, Vnd gefangen da den ſchlangen, In banden,

* Pied Den.

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Sein grym eroͤſt die welt erloͤſt, Haſt von ſein banden.

8. Von dir thun wir, Die von Heyden kommen ſynt, Mit zyr vnd gyr, Trachten das lamb vnd kynd, Wie mit wunder du haſt beſonder, Geboren außerkoren, Gott den waren, Zu dem naben entpfaben, \ Wir den bhaltter vff den alttar, Sn wein ond brots gftalt.

9. Von dir anggat, Des 1 ware hymmelbrot, Das vor ee Den waren fon Abrabe, Vom hymmel fam, Die groß wunder nam, Was das Hedeut, Mogen bent wir armen leut, Schawen ſchon al deckung an,

m Hilff Sungfraw patron,

Das wir yu dem brott hymmels, Wirdiglids gan.

10. Mad fo wir niefjen, Den bronnen fiiffe, Der von dem felß flieffen, In der wiiften, Mit Dem glauben zyeren, Begyrt vufer nieren, Gewefdhen in Dem mere, Den ſchlangen auger, Am Creutz hangen, Speculiren.

11. Mach das wir bloß nahen, In thyres hutt gahen entpfahen, Das wortte das man hortte, Ym buſch vnuerſehret, Da du mutter mit ſcham in flam, Gemehret vnuerſehret, In ehren trugſt den Herren.

* Ried: dad, 9*

12. Hor vns nun Dann Dein fon,

Dir nichts verfagt was du wilt thun. 13. Laß vns nit Jeſu mach quydt,

Bon fund vor die Dein mutter bitt. 14. Schaff vns den bronnen Der giitte,

Mit reinemt gemiitte,

Vnd augen anfdhawen Sungfrawen. 15. So wir Den ſynden enpfinden,

Der weifheyt wns berevt,

Den ſchmack lebens vnd felighevt. 16. Den glauben mit wercken ſtercken,

Vnd zyren vns zu fuͤhren,

Zu ſelgem end behend,

Nach dieſem ellend,

Bns werd geben,

Das wir ſchweben bey dir vnd leben,

Amen.

Lesarten. Dieſe überſetzung erſchien zu Anfang des 16. Jahrhunderts unter Dem Titel: „Aue, präelara getutſt durch Sebaſtianum Brant,“ am Ende: „Gedruckt gu Tubingen,” fol. Nach dieſem Druck hat Hoffmann den Text in ſeiner Ausgabe des Vehe aufgenommen. Die Abweichungen find: 1,2 feuchte (ft. fruchte). 4,1. Bot (jt. Vor). 6, 3. ab (ſt. abe). 7, 1. Den vr. 6. handen (ft. banden). 9, 2. Das (ft. Des). 8. on (ft. an). 10, 7. mer (jt. mere). 8. aug er (anguem aeneum), 11, 4. vnuerz. 13, 1. nit. 15, 1. ſchlinden (ft. fynden).

Anmerfung Wadernagel Nr. 181 gibt Den Text aus Bebe, hat aber 8, 3. geändert in: Dem waren fam (im fat. Text: veri Abrahae filiis).

387. Das’ Aue praeclara Teutſch. (Gdiner Gb. 1610, 161. 1619. I, 161, gang in Mufit.) 1. Aue Maria klarer Meerftern, zum liecht Der Heidenſchafft aug Gottes genaden auffgangen. 2. Gy du Gottes porten allzeit verſchloſſen, fo das liecht Der warheit Chri— ftum Die Sonn der geredhtigfeit mit fleifd) befleidet, zur welt ons bringet. 3. Sungfraw der welt girde, Koͤnigin deß himmels, du biſt flarer als Die foun, vil leuchtender als des Mons glang, erfenne alle die Did) hie lichen.

4. Die Patriarden vnd Propheten haben fang begert, dag du Sungfraw vol Glaubens, du bluͤendt Ruth des edlen ftamms Seffe wirft geboren.

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5. Gabriel zeigt auff Did), cin Baum des lebens, Dak du von Dem Taw des heiligen Geifts ons Die fiiffe mandel der Goͤttlichen bluͤmen ſolſt gebebren.

6. Haft das Lamb den Konig vnd Fitrften der Welt vom Felfen der Moabi- tiſchen wildnuß gum Berg dev todter Sion wns zugefuͤhret.

7. Haft den wiittenden Leniathan die gifftige ftarde vnd liſtige Schlangen zerknitſchet, vnd die welt aug der verdammlichen find errettet.

8. Daher dann wir Heyden Kinder nun deine gedechtnuß verehren thin, pnd das Lamb der verfonung, fo du wunderbarer weiß geboren haſt, pnd jetzt im Himmelreich regiert ewiglich, her yu Dem Altar fuͤhren, vnd Opffern im heiligen Sacrament.

Daher aud) jept das ware Himmelbrot, darob man fic) vorjeiten ver- wuudert, ond Dem Moyſi die fiqur gedeutet, vns den rechten Sfrabeliten vnd waren Kindern des rechten Whrams vnuerdedt an gufdawen geben wirt, Bitt O Jungfraw dag wir deffen Himmelbrots moͤgen wirdig feyn.

©

10. Schaw by wir in einem Glauben fchmeden den ſuͤſſen Brunn, fo der fels in Der wiiften bedeut hat: dag vnſer nieren, im Meer gewaſchen, vmb— guͤrt ſeyn vnd wir die Erin ſchlang am Creug moͤgen anfdawen.

11. Schaff dag wir mit abgezognen ſchuen, mit reinem hertzen vnd mund naben mogen gum beiligen fewr des Vatters Wort, fo du Jungfrewliche Mutter wie der Bufd die flammen getragen Haft.

12. Hirt vns nun, dann dein Sohn dich ehret, vnd die nichts verfaget. 13. Hilff ons Here Jeſu, fix weld dic) Dein werde Miitter bitter.

14. ag wns afle guten brunquellen feben vnd reine angen des Hergens zu Dir febren.

15. Auff Dag wann vnſer gemuͤt mit weipheit getrendt, erkennen moͤge den geſchmack des lebens.

16. Vnd daß wir vnſern Chriſtlichen Glauben mit wercken zieren, ein ſeligs end haben, vnd auß der wonung dieſer Pilgerſchafft zu dir O Herr fahren moͤgen, Amen.

Lesarten aus K. 2. ſonn. 3. zierde. 4. bluͤedt. 6. wildt- nuß. 7. wuͤtenden. zerkniſchet. Welt. 9. fein. 10. das (ft. dz). Fels. Wiiften. fein. 11. Jungfraͤw. 14. guten. Brun. hertzens. 16. glauben. diſer.

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388. Gin eee Grup an dic Hodgelobte Sungfraw

Maria.

(Corner 491.)

- ABVe Maria flare,

Du fiechter Morgenftern, Du bift ein Freud firware, Def Himmel vnd der Erd Erwehlt von Gwigfeit,

Su feyn ein Mutter Gottes, Su Troft der Chriftenbeit.

. Obn Sind biſt du empfangen,

Mls did) die Kirche ebhrt,

Bund von der falfchen Schlangen,

Biſt blieben vnverſehrt,

O Jungfraw reiner Geburt, Dein Lob kann nicht außſprechen, All jrrdiſch Creatur.

. Anna hat did) gebohren,

Maria du edles Blut,

Da Adam hat verlohren,

Das Allerhodfte Gut,

Das Durd) dein fine Frucht, Soll wider gfunden werden, Wol durd Dein Lieb vnd Zucht.

. Gin Gruß ward dir gefendet,

Vom WAllerhddhjten GOtt, Durch Gabriel geendet, Mit fleig ond mit Andacht, Du folt ein Mutter fevn, Gin Sungfraw foltu bleiben, Ewiglich keuſch ond rein.

. Gr grit fle mit ſchoͤnen Worten,

Der Himmelifde Botte,

Gr fprad in Deinen Garten, Wird fteigen vnſer Gott, Wird brechen Die Modfelein, Das ift Die ware Menſchheit, Im keuſchen Hertzen dein.

6. Maria voller Gnaden,

Du veſt verfchloffuer ſchrein, Die Welt leyd groſſen ſchaden, Gebier vns cin Kindelein, Soll ich nun werden ein Weib? © nein du Mutter rein,

Gin feufche Sungfraw bleib.

. Der HErr will bey dir wohnen,

© edle Roſen roht,

Dein ftimm laß lieblich thinen, Grgib Dein Willen GOHtt,

Du bift Gebenedevt,

Hod) vber alle Frawen,

Groß ift deine Klarheit.

. Da fprad die Jungfraw reine,

Auß Lteb vnd aug begier, Gehorſam will ich feine, Sein Will geſcheh an mir, Mas er von mir begehrt, Mein allerliebjter Herre, Das foll er ſeyn gewaͤrt.

. Sch mug nun auff die Straffen,

Sagte der Engel fein,

Den Heiligen Geijt will ich laffen, Bei dir O Jungfraw rein, Sie gab jhm cin jhr Schof, Gr raft lieblich Darinnen,

She Frewd Die war febr gro.

10. Fuͤrwar nun will id fpringen,

Big yu deß Hoͤchſten Thron, Dein Liebe wird dir brisigen, Groß Lob viel Ehr vnd Lobn, Dein jmmer will ic fevn, Bud will dir allyeit Dienen, O hoͤchſte Firftin mein.

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11. Rimm wabr du bift erhaben, 12. Das Lob fey dir gefungen, Jn deines Kindleins Land, Maria Gebenedeyt, Du haft grop Ehr vnd Gaben, Von dir ift ons eutfprungen, Su feiner rechten Hand, Der Brunn der Seligfeit, Dein Frewd die hat fein End, JEſus dein liebes Rind, © du viel keuſche Mutter, Der helff ons gu der Engel Schaar, Guad vnd Troft gu vns fend. Dag wir euch loben jmmerdar.

389. Ein ſchoͤns Geſang auff die furnembſte Feſt vnſer lieben Frawen. (Gilner Gb. 1619. II, 57.)

1. Geqriift fenft Du Meerftern, 4. Zeig Dag du Muͤtter bift, Die Du Gott thets Gebiaren, Buns gbet durch did) nim an, Stetd Dein keuſchheit weren, Der vnfert willen ift, Gluͤckliche Himmel Pfort. Dein Sohn, vnd Fleiſch annam.

2. Du haſt den gruͤß empfangen, 5. Du bſonder außerkorn,

Auß Gabrielis Munde, Mehr guͤtig den audern,

Thue den Fried erlangen, Bitt fir vns arme verlobrn,

Wechßlend den Namen Cuae. Dag wir zuͤchtig wandern. 3.Gib Den Siindern Ablaß, 6. Bitt dak wir keuſch leben,

Den blinden erleudtung, Schaff vns ein fidern weg,

Treib weg dad boͤß ohn mash, Das wir Sefum febhen,

Daß vns alles gut vorfomb. Vnd wns frewen alleweg.

7. Lob fey Gott Dem Batter, Preiß fey Dem hoͤchſten Chrift, Dem Heiligen Geift fey Ehr, Sebt ond gu aller frift, Wmen. * 390. Gin ander ſchoͤner Gruß an die Mutter Gottes. (Gorner 493.)

1. AVe Maria 7 2. Ave Maria Gegrift feyft du von mit, Geſegnet ift, Voller Genaden, Die Fruct deines Leibes Der HErre ift mit dir, Genandt Jeſus Chriftus, Du bift gebencdevet So vom hHeiligen Geijte Vbr alle Weibeshild, Pon Der empfangen ward, Dep fic mein Herp erfrewet Gang vbernatuͤrlicher weiſe, O Mutter Gottes mild, Allein Gott offenbar, Du kanſt erlangen, Deß frewen ſich all Engel

Von Gott was dhaben wilt. Vnd Menſchen Schaar.

Ave Maria

Du Himmelfinigin,

Sey du allzeit

Vnſer Firfprederin,

Mol bey deinem Herballerliebften Sohne, Den Du fiir Augen hast

In feinem hoͤchſten Throne, Der dich vngewaͤrt nicht lift, Wann Du john bitteft fon.

. Wve Maria

Du edle Kavferin,

Gin Kron der Engel,

Der Seel Wegweiferin, Laß vns nicht verderben, In der Legten zeit,

Wann wir miffen fterben, Sey Du von vns wit weit, Hilff wns erlangen

Die ewig Seligfeit.

. Ave Maria

Du Hellleudtende Sonn, Shiner Morgenftern,

Tu flarer Jacobs Brunn, Hoher Cederbaum,

Du Ros ohn allen Dorn, Du ſchoͤne Feldesblum, Du Lilgen außerkohrn, Selig iſt der Leib,

Der dich vns hat gebohrn.

. Ave Maria

Du wolgepflangter Gart,

In Dem Paradeyß,

Gang Himmelifder art,

Du vergulte Sonne

Mit jhrem Flaren fcbein,

Zun Fiffen ſchwebt der Mone, Wie Lauter Silber fein,

Did fon gu zieren,

Nad hdchftem Wirden Dein.

7. Ave Maria

Du bift die guldne Ard,

Yon der prophecent

Propheten vnd Patriarch, Darinn verhalten lage,

Das wahre Himelbrod,

Am heiligen Weyhnachttage, Erſchien vns Menſch vnd Gott, Jeſus vnſer Heyland,

Hellffer in aller Noht,

.Ave Maria

Du Jungfraͤwliche Ehr, Bor Gottes Angeſicht, Warſt du allein ſo werth, Daß du vns ſo reine, Geboren JEſum Chriſt, Wer hett es ſollen meynen, Daß dus geweſen biſt, Die Wurtzel Jeſſe,

Davon er kommen iſt.

. AMve Maria

Du bift der Stern Jacobs, Du biſt die rechte Mutter, Dek wahren Salomons,

Der brennende Bufd) Moyſi, Dep Fewer nidt verlifdt, Das Fell Gedeonis

Mit feiner wunder Gſchicht, Wie vns dz alte

Teftament bericht.

10. Ave Maria

Du Fungfraw hod gebohrn, Sn Der Engel Schaare,

Bift auffqenommen wordn, Mit Leib vnd aud mit Seele, Wol in den hodften Thron, Obn alle Peyn vnd Quale, Bey deim Herbliebften Sohn, Da did) Gott befleydet, Shiner als Sonn ond Mon.

11. Ave Maria 12. Amen Maria Du trigft in deiner Hand, Dir fey das Lied gu ehren, Gin Ronigliden Scepter, Fie dißmal gefungen Dir gar wol befandt, Vnd hinfuͤran wol mebr, Den Rodnig aller Koͤnige, Dieweil did) GOtt der Herre, Den haſtu vns gebohrn, Gewirdigt hat fo fehr, Nad ordentlider Liebe, So fey von wns nicht ferre, Sonft wern wir all verfohrn, Nichts anderft id) begebr, Gott fey gelobt, Durch den Engel Gabriel, Dag wir feine Kinder wordn. Empfiengft du ſolche Ehr.

391. Gin ander fehr alt Liedt Bon Der Mutter Gottes auff alle Feft.

(Qeifentrit 1. A. 0, 15, nur Str, 1—5. Gilner Gb. 1610, 169. 1619. I, 169, Str. 1-3, 6-11, 13-17, 26-29. Corner 495, feblen Str. 4—5.)

1. Maria zart, von edler art, Gin Mos an alle Dornen, Du haft mit madt, herwider brat, Das vor fang war verloren, Durd) Adams fall, dir hat gerwalt, Sanct Gabriel verfprodyen, Hilf das nicht werd geroden, Mein find vnd ſchuldt, Erwirb mir huld, Dann fein troſt iſt, Durd mein verdienſt, Barmbergigfeit erwerben, Am feptend end, bit did) nit wend, Von mir in meinem fterben.

2. Maria milt, Du Haft geftilt, Der Altudter verlangen Die viel Jar vnd tag, in wehe flag,

Coy Die Vorhell Hilt gefangen,

Zu aller zeit, wuͤnſchten fie ein ftreit, Wol an der Himel Pfortten, Gin reiffen an allen orten, Das ev herab fem, ond jn benem, Ir flindlid) pein, die ond durch dein, Keuſch jungfrewlid geberde, Sit abgeftelt, Drum man Did zelt, Alle welt ein fron der ehren.

.

3. Maria rein, dein qburt aflein,

Iſt vnſer troft auff erden,

Darzu dich hat, der ewig Gott,

Erwelt ein Mutter werden,

Des höoͤchſten heil, durch des vrtheil,

Am Juͤngſten tag wird richten,

Halt mich in deinen pflichten,

Du werde frucht, cin gut zuflucht,

Hab ich zu dir, am Creutz bis mir,

Mit Sanct Johans gegeben,

Du wolſt auch ſein, die Mutter mein,

Mir helffn ins ewig leben. 4. Maria fein, du biſt die mein, Die fiir ond bitt auff erden, Wn alle find, entpfangen bift, Vnd and geboren worden, 3u entpfangen Gott, durch dein Sawort, Gin wirdig Mutter worden, Hilff mir auf diefer erden, Widr all mein feind, erwirb mir huͤlff, Su aller frift, ich mich erluͤſt, In deinen groffen ehren Domit did) Gott, begnadet hat, Ewiglichen gu meten.

. Maria fdon, du haſt die Kron, Su ewigheit entpfangen, GOTT Vater Sohu, Heiliger Geift, Hatten ein gros verlangen, Deiner zukunfft, aus groffer gunft, Gin Stul bey jn verfehen, Hilff das modge geſchehen, Der wille fein, 3um beften mein, Das hie vnd dort, Ich werd erbort Bey Gott im Himelreide, Das er mir helff, aus aller not Jetzt Hie wnd ewigleide AMEN. 6. Maria far, du bift fuͤrwar, Mit großen ſchmertzen gangen, Mit deiner frudt, Die mit vnzucht, Vufdhuldig ward. gefangen,

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Durch deine that, erwerb mir quad, Zu beffern hie mein Leben,

Sekt bin id gang vmbgeben,

Mit groffer pein, daß th Durch mein, Groh Sind vnd ſchuld billich gedult, An Leib, vnd an allen enden, .

© die Ros, O Tugend grog,

Dein gnad nit von mir wende.

. Maria fein, dein flarer fchein Erleucht am hoͤchſten Throne,

Da dir mit ehren von zwoͤlffen ftern Wirt außgeſetzt ein Krone, Dreyfaltigkeit hat did beFleid,

Mit gnaden fdon vmbgeben,

Erwirb mir bie das leben,

So lang vnd vil, biß auff das zil, O Sungfraw fig, hilff dab ich buͤß, Mein Suͤnd vor meinem ende, Wann mix zerbricht mein hertz vnd gſicht, Beut meiner Seel dein hende.

. Maria ſchon, du tregſt ein Kron Von edlen ſternen ſcheine,

Der Sonnen glantz, vmbgibt dich gantz, Vmbringt den Leibe deine,

Im Himmelreich iſt nit deins gleich, Nach Gott dem höchſten Herren,

Laß vns hie nit beſchweren

Die groſſe Suͤnd, bitt vns dein Kind, Daß dich jetzt hat erhoͤcht mit gnad Vber all Engel Chore,

Bitt vns dein Sohn, daß er dich nun War guediglide erhoͤre.

. Maria preif, des Paradeif,

Iſt ons von Dix entſprungen,

Der wahre Chrift, darumb du bift, Gin vnzergenglich Brunne,

Mit deinem gſchlecht, vnd groſſen recht, Ich hab ſchwerlich begangen

Mit wort, wercken, vnd gedancken, Mach mich der frey, vnd wohn mir bey,

Sur legten zeit, wann mein Seel feidt, Dann fom vnd aud entbinde, © Jungfraw vein, erbarm did) mein, Mit Deinem lieben Kinde.

10. Maria Fram, hilff dab id ſchaw, Dein Kind an meinem ende, Sait meiner Seel, Sanct Michael, Daß er ſie fuͤht behende Ins Himmelreich, da allgeleich Die Engel froͤlich fingen, Shr ftimm thuͤt bell erflingen, Heilig, Heilig, biſtu Heilig, Du ftarder Gott, Herr Sabaoth, Regierft gewaltigliden, So hat cin end, all mein ellend, Ich frew mid ewiglicen.

11. Maria fig, hilff dag ih big, Mein Sind, die mid beſchweren, Ich riff gu Dir, erhoͤr mid fair, Bnd laf mid nicht enthebren Ewiger muh, die jepund du Beſitzſt mit groffen ebren, Gib mir dein Lob zu mebren, Dann du bift die, fo dort vnd bie Nur gang werth ijt, yu diefer frift, Das macht dein heiligfeite, Durch deine git, mid) armen bbhit Bor allem vbel vnd leide.

12. Maria Gart, dein Son fo jart, Vergoß fir mid fein Blute, Sm leyden hart, Er nits fpart, Menſchlichem Hevl yu gute, Dep triftet ſich, gar hertziglich, Mein Seel in dſuͤnder Banden, Schuͤtz mish fiir Sind vnd ſchanden, Durd das Hergenleyd, fo dir durchſchneidt, Dein heiligs Herp, des ſchweres fdmerg, ' Biß gnadig mir viel Armen, Sur letzten zeit, Du fix mid ftreit, Vnd las mic dic erbarmen.

' Das Ridtige f. Str. 21.

13. Maria zart gemebret wardt In dir groß [eid vnd ſchmertzen, Da deinem Kind todt, ein ſpeer mit not Durchſtach ſein ſanfftes hertze, Des blütes ſafft, ſchwecht dir die krafft, Vor leid theteſt du ſincken, Johannes thet man wincken, Der fieb1 bald dar, hib ſich empoͤr, Da dir das ſchwerdt, dein herg vergebhrt, Daruon Simeon faget, O Sungfraw wert, Sonn, Luft, vnd Erdt, Des Lebens Todt fehr Flaget.

14. Maria wert, wann mein Seel fehrt, Bon dieſer Erd gu fceiden, So fom gu mir, beſchuͤtz mid ſchir, Daß mid) da nit beleide Der falſch Sathan, dann id nit fan Sein Teufflifd lift erfennen, Maria thi mid nennen, Wirff vmb mid) bald deins mantels falt, Bnd fo dein Kind mid) ridht geſchwind, Zeig Fraw dein hertz vnd briifte, Zu deim Sohn fprich, gib gnediglid Dem Siinder ewige frifte.

15. Maria gut, wann in vnmuͤth Der Batter fic von mir wende, So bitt da vor, dein Sohn ſchick dar, Sein Seiten, Fig, vnd Hende, Dann mag nit fehr der Batter mehr Wider mid) Vrtheil fprechen, Gr mag fid aud wit rechen, Der Heilig Geift, den fehr faft preift Suͤß guͤtigkeit, er ift bereit Gottes wefentlid giite, Alſo werd id) felig durch Did, Von Sinden mid behiite.

16. Marie ſuͤß, id) chr vnd gruͤß Did) mit Gabriels qriffe, Ob id verftief, ond mid verlies Vernunfft, fo thi mit Buje

1 Qies: Lief.

Barmhertziglich verſoͤhnen mich,

Ehe ſchneller Todt mich ruͤhre,

Smt guad deins Kinds mid fibre, Hilff daß die pein, Der Marter fein, Sey Silt vnd Port, auff allem ort, Daw ich die laſter meiden,

Vnd id empfind, ablaß der Sind, Das helff mir Chrifti Leiden.

17. Maria meid, ohn alles eid, Jn Dir ift Fein gebreden, Es lebt fein mann, der mag vnd fan Dein glory grog außſprechen, Dein hohes fob ſchwebt ewig ob,

Sm Himmel vnd auff Erden, Dein gleid) mag nimmer werden, A Creatur, O Sungfraw pur, Wanns darzu fompt, dz mein mund ſtum̃t, Mein Seel vom Leib fol fehren, Gedend daran, daß id dir ban Soles gefungen gu ehren.

18. Maria Troft, dein Rindt erlift, Die Chriftenheit auff Erden, Darumb wir all, mit gmeinem fall, Loben did) Jungfraw werthe, sm Himmelreid, ift nicht deins gleid, Wirdt nimmermehr gefebhen, Bitt Dak wns werd vergeben, Die Miffetbat, durd deinen Rath, Den feind abtreib, der vns thut neidt, Wenn die Seel weg thut ſchweben, O Jungfraw rein, durch Dmilde dein, Hilff vns gum ewigen Leben.

949. Maria grog, du edfe Ros, | Bon mir thu i? nit wenden, erglich ih bitt, verlag mich nicht, Hilff mix aw meinen Ende, Das ich nicht fabr, gu 6Teuffels far, Den boͤſen Hollen hunden,

* Ried: Sn. 2 ied: Did.

Ruff ih aug Hertzen grunde, Die Namen drey, wohnen wns bev, JEsus, ANNA mit MARia. Laß mid) dod) nicht verderben, Ich mug von dann, vnd weiß nicht wann, Hilff mit wenn id) fol fterben.

20. Maria fein, du gibft ein ſchein, Von dir als der Carfuncel, Hilf auf dev Pein, den armen dein, Die figen in Dem Tunckel, Kein ruh noc raft, haben fie faft, Die feyndt in dem Fegfewere, Reych jhn die Hand gu ftewere, Hilff ibn Darvon, du werthe Kron, Sey du jhr Troft, weil ſie erloͤſt, Die Chriftenheit gemeine, Durd deine Frucht, die du mit zucht, Trugſt in deim Leib fo reine.

21. Maria werth, dein Sohn verrebrt, Am Creug fein heiligs Biute, Im leyden hart, er' nichtes ſpart, Menſchlichem Heyl zu gute, Deß troͤſtet ſich gantz jnniglich, Mein Seel in finden banden, Schuͤtz mich vor ſpott vnd ſchanden, Durch das Hertzleydt, ſo dir durchſchneidt, Dein heiligs Hertz, mits Schwertes ſchmertz, Biß gnaͤdig mir viel Armen, Zu letzter zeit, du fuͤr mich ſtreit, Vnd laß mich dir erbarmen.

22. Maria frey, zu dir ich ſchrey, Laß mich Gnad bey dir finden, Nimb mich in dSchoß, daß ich werd loß, Deß Laſters meiner ſuͤnden, Barmhertzigkeit, haſt nie verſeyt, Wie groß war Suͤnders ſchulde, Laß mir erſchein dein Hulde, Deinr Gnadenreich, du mir verleyh, Fuͤrbitlichs Wort, an jenem Ort, So ich muß rechnung geben,

32

Bmb all mein that, dann hilff vnd rath, Mir in das ewige Leben.

23. Maria: id) demuͤtiglich, Vor Sinden ganz ſcham rothe, Jetzt bitte dich, gu dir nimb mid, Trift mich in letzter nohte, . So dann meine Seel, vor der Hollen quell; Erſchroͤckentlich wird grawen, Laß mir dein hilff fuͤrbauen, Dein gnadt vnd mildt, ſey dann mein ſchildt, Daß mich nit erreych, ſchwers vrtheils ſtreich, Das uͤber vns wirdt fallen, Am Juͤngſten Tag, mir nicht verſag, Nimb mein Seel zugefallen.

2A. Maria ſich, wie trawriglich, Auff Gnad ich fuͤhr mein Hage, Mein fchuldt vergid, daß fie nicht mid, Srre am lebten Tage, Hor jetzt mein bitt, ond laß mid nit, Wann id) nit mehr mag fpreden, Wenn mir mein Herg wird brechen, Wenn mir der fcein, deß Gefichtes mein, Verdundelt wird, alsdenn fo fuͤhrſt, Als fuͤrſprecherin mein wefen, Daß id) Gnadt findt, bey deinem Rind, So fann mein Seel genefen.

25. Maria gut, halt mid in but, Elendt hat did) vmbfangen, Da dir dein Kind, von Juden gſchwind, An das Creutz ward gehangen, Mit groffem gramb, das gdultig Lamb, Von sJudas kuß im Garten, Vutrewlid ward verrathen, O Menſchheit blog, O Marter grog, © Spires ſtich, mein Herg mir brid, Du Muͤtterliches Weibe, Gedenck daran, ich did) ermabn, Deß vnſchuldigen Leydens.

26. Jeſu ich bitt, verſchmech mich nit, Durch deiner Muͤtter ehre,

Der du dich haſt demittigt vaft, Lieffeft dich Kindlein nehren, Durch jhre trew, obn alle rew, Mit Sungfrawliden Briften, Laß mid) allzeit goliiften, Nach dir mein fob, nim von mir ab, Was mic gebrift, vnmoͤglich ift Ohn dein Hilf, quvolbringen, Was ich bedarff au meiden ſcharpff, Hilff das mit mobq gelingen.

27. Sefu id bitt, verſchmech mich nit, Bnd gib mir zubetrachten, Dein liebe groß, obn end ond mag, Mit gnuͤgſam tft zu achten, Maria rein, hats mit dir gemein, Dann ſie hat dir gefallen Auß den Jungfrawen allen, Ohn mackel bloß, von tugend groß, Fuͤr ſilber vnd golt ein reicher ſolt, Laß mich des theilhafft werden, Gib daß ich ſey, vnd ewig wohn bey, Derſelben Sungfraw-werde.

28. Jeſu ich bitt, verſchmeh mid) uit, Dein Muͤtter zubeſchawen, Den Morgenſtern, ſo du mit ehrn, Fuͤrwar ob allen Jungfrawen, Erkoren haſt, zu einem Pallaſt, Gott, Menſch, darin zu wohnen, Durch fie thu mich belohnen, In meinem abſcheid, big mir beveit, Weid nit von mir, biß dab ich ſpuͤr Mein ſchuld fey vberwunden, Vnd frdlich moͤg ſtahn, ohn forgen wahn, Vor deines grichtés ſtunden.

20. Jeſu ich bitt, verſchmeh mich nit, Laß mir dein gnad gehelen, Mein thin vnd lan, was mir ligt an, Thi id) dir alles befehlen, Du haft mit noht den grimmen todt | Am Creug fiir ons beftritten, Rehcein: Rathol. Rirdenlicder rc, I. Bb

Fuͤnff wunden tieff qelitten,

Die few flix mich, das bitt ich dich,

Denn wer tradt fehr deiner marter ebr, Den thuͤſtu nit verlaffen,

Gib dag ich [eb vnd ewig ſchweb

Nach dieſen pilger ftraffen, Amen.

Lesarten. 1, 1. D (Noten) Edler. M Edler arth. 2. IKD (N.) Ros. IKM ohn. M allen. D (R:) Dornen. IKK Doren. 4. IK vorlangft. M Was vorlengft. verlohren. 5. IK die wabl (ft. gewalt). M Fall dir hett Die Wal. 6. M qefpr. 7. IKM daß nit. 8..M Ci. IKMD (N.) ſchuld. MD (N.) erwirb. TK erwerb. 9. M denn. Troft. D (MW) vordienft. IKM wo du nit (M nicht) bift (ft. durch m. a.). 10. IK zu erw. M zurw. 11. M Gnd. IKM Dein qnad nit wend (ft. bit d. n.). 2,1. M mild. geftillt, 2. IKM Altvaͤtt. 3. IKM Die Sabr ond Tag. IK w. vnd fl. M Weh vnd Klag. 4. M Borhd. IKM hielt. 5. M wiindfdten. I fteitt. K jtett. M ftat (ft. ftreit). 6. IKM G6 foll des (M def) Himmels Porten. 7% IKM Zerreiſſen. M Orthen. 8. IKM Daf herab f. (M fam), dev jhn benem (M benaͤm) 9. IKM Shr. IM ſuͤndtl. K ſuͤndel. M enn. IKM das al (M alls) d. 10. I Sungfrew- fis. K Jungfrewl. M Jungfraͤw. IK geberen. M gebiren. 11. M abgejtellt. IKM Darumb did) 3. (M zehlt). -- 12. IKM All. M Welt. IM Kron. M Ghren. 3B, 1. I die ghurte Dein. K die geburte Dein. M Die Geburte dein. 2. KM Troft. IKM Grden. 4. I Grwilt. M Erwehlt. IK Mut. IKM zwerden. ~ 5. M Deh Hd. Heyl. IKM der durd v. (M V.). 6. M Tag. I wirdt. 7 M Pff. 8. M werthe Fr. IK git sufi. M 3u. 9. IKM biſt. 10. IKM Sobannes geben. 11. M folt (ft. wolft), IM feyn. IK Mi. 12. IKM helffen. Le. 6, 2. IK groſſen. M qroffem Gd. 3. M Mit Deinem Sohn, welder mit hohn. 4. KM war. 5. M That. erwirh. Gn. 8..M evn. 9. M Ged. 10. M ond allen © 11. M edfe Ros. 12. M Gn. nist. 7, 1. M Sh. 3. M Ehrn wol v. zwoͤlff St. 4. M Wird. KM anffg. (vid tig). 5. M befleydD. 6. M Gn. jin. K vmg. 7. Merwuͤrb dz Ye. 8. M viel. Ziel. 10. M Gide. 11. M He. Gf. 12. M Hi. 8, 1. M tri. 2 M St. ſcheinet. 3. M GL—4. M Vmr. 5.M nicht. 7M nit. 9.M Das. erhoͤht. Gn. 10. M Choire. 12. K gnediglicd. Mugnaͤdiglich. 9, 1. M Reif def. 3. K wngergeng- liche. M vnzerginglid. 5. M Gefd. groffem R. 7. M Wort. Ged. 9. KM [eit. 10. M fomb vnd mid enti, 10, 2. M Gnde. 4. M behaͤnde, 5. M alle gleich. 7. M St. thut. 8. M bift Du. 9. M © ft. Zebaoth. 10. K Regicreft. M Regiert. 11. M endt. Elendt.

35

li, 2. M fi. 3. M ruff. KM ſchier. 4. K nit. M entberen. 5. K Gwige. M Rub. jetzundt. 6. M Eh. 7% K lob. 8. K nie (Dru. ft. Die). 9. M jeder frift. 10. M Heil. 11. M Git. Ur. 12. M Bol. Leyde. 13, 1. KM ward. 2. M Inn. leyd. 3. M Dein. tod. Spar. noht. 4. M Her. 5. M Def blu. dein frafft. 6. M feyd. K theteftu. 8. Mlieff (ridtig). K bib. M did (richtig). KM empor. 9. M ſchwerd. Her. verf. (ridtiq). 10. K dauon. M Davon. 11. M werth. 12. M Def. 14, 1. M werth, 2. M Welt (ft. Grd). 3. KM ſchier. 4. M nicht beleyde. 5. M falfde. nicht. 6. M Liſt. 7. M thu. 8. KM Ma. M §alt. 10. M Her. Br. 11. M Son. gnaͤ. 12. M Suͤndr. 15, 1. M gut. vnmuth. K onmith. 2 M Vattr. 3. M Darvor. zeig (ft. ſchick). 4. M Hi. 5. M nicht. K mebr (ft. febr). 6. M wrth. 7. M nicht. 8. K heil. 9. M Sein Git. Gr. 10. M wefentlidhe Gi. 11. M Seelig. 12. M Yor S. 16, 2. M Gri. 3. M Wenn (ft. Ob). 4. K Buͤſſe. M Die Ver. ehe Dann ih buͤſſe. 5. M werjdhne. 6. M G. Der ſchnell. 7. K Sn. M Sunn Gn. 8. KM das. M Pein. feyn. 9. M Schildt, Ort. 10. M Lafter meyde. 11. M Dag ish. Abl. 12. M Leyden. li, 1. M Mayd. Leyd. 2 M Gebr. 3. M Mann. 4. KM Glo. K Gf. außzuſpr. (ohne grog), 5. M Lob. 7. M Deins. 9. K bag. M dag. Mund. K ftum. M ſtummt. 10. KM ſoll. 12. M Gb. %, 1. K verfcmeh. M verfdimib. nit. 2. M Mut. Ehre. 3. M fat. 6. K Sungfrew. M Durch Jungfraͤwliche. 8. M Lob. K nim., Muimb. 9. M vnmi, 10. M Hilif. vollb. 11. M mevden. 12. M dag. 27, 1. Mverſchmaͤh. nicht. 3. M Siebe. endt. 4. M Nit gnugſ. 6. M dir hat. 8. M Tug. 9. M Gilbr. Gold. K gold. M Sold. 10. M def theilhafftig. 11. M das. fey. ewig. 12. M derfelbn. werthe. 28, 1. M verfdmah. nicht. 2. M Mut. gu anf. 3. M Ehrn. 5. M Grfobren. einm. 6. M darinn. 7. M thu. 8. M.meim. 9. M nicht. 10. M Schuldt. uͤberw. 11. M mag. 12. K ger. M Ger. 29, 1. Mverſchmaͤh. nicht. 2. M Gnad. 3. M Thun. 4. M Kan id) dD. allS be. 5. K not. M Todt. 7. M Wu. gelidten. 9. M Dann wer btracht. Marter Chr. 10. M Thuft du (ohne Den). 11. KM das. 12. KM Pilgerſt. |

Anmerkung. Hoffmann Mr. 264 Hat die erfte Str. aus Dem 15. Jahrh. Wadernagel Nr. 148 hat die Str. 1. 2. 3. 6. 7. 10. 13. 14. 15. 17. und noc eine, Dic oben feblt, aus einer Münchener Handfchrift um 1505. Beide Texte weichen orthographifd) uur wenig ab. Das Lied wurde auch mehrfad befonders gedrudt, fo o. J. u. O. 4. im Der erften Halfte des 17. Jahrh. (83 Str.), 0. O. u. J. fol. um 1505 (abgedrudt in

8*

36

Iduna und GHermode 1816) 11 Str; o. O. u. J. & S. weiter Korner: Marianiſcher Liederfrang. Das Lied findet fic) aud) in einer Heidelberger Handfarift mit der J. 1513 und in dev Liederhandfdrift der Briider Brentano mit der J. 1526. ,, BWerendert vnd Chriſtlich corrigiert’ hat das Lied H. Sas: O Jeſu jart, bei Wadernagel Nr. 238, wo das Lied mer 7 Str. (L 2. 3. 19. 20. 14. 17) hat, die aber febr verändert find. S. nod Zh. I. S. 32. 392. Cin anders von vnſer lieben Frawen. (Gdiner Gb. 1619. II, 39, ebne Str. 6. 10. 11. Corner 502, obne Str. 3. 9.) 1. Dict Edle Koͤnigin wie Ehren, Fraw von Himmel dein Lob wir mehreu. 2. Dich {oben vnd ehren mit redte, Aller Creaturen geſchlechte. 3. Ein Muͤtter ewiger Maieſtat, Gott dich ſelbſt außerkohren hat. 4. Dich vmgibt der Sonnenſchein, Der Mon iſt vnder den Fuͤſſen dein. 5. Auff deinem Haupt iſt ſchone, Von zwoͤlff Sternen eine Krone. 6. Du biſt ein Mutter außerkohrn, Deines gleichen iſt nie gebohrn. 7. Des ewigen Vatters Tochter du biſt, Gin Mutter des Sohns Jeſu Chriſt. 8. Des heiligen Geiſtes keuſche Braut, Dich loben die Engel vberlaut. 9. Die Cherubin dich vmbringen, Seraphin dir ſuͤſſiglich ſingen. 10. Die Cherubin ſich vor dir nevgen, ‘Die Seraphin Me Ehr erzeigen. 11. Deßgleichen die Heiligen alle, Dich preißn mit Lob vnd ſchalle. 12. Aus! Maria Koͤnigin werthe, Du erfreweſt Himmel vnd Erde. 13. Vns iſt allen mit dir wol, Dann du biſt aller Gnaden voll. 14. Der Apoſteln Fraw vnd aller Chrijten, Gin wahre Lehrevin Dev Cuangelijten, t Sicd: Ave,

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15. Dich lobt die Patriarchen ſchar, Vnd Die PBropheten alle gar.

16. Die Miirtyrer vnd Heiligen alle, Loben Did) mit groffem ſchalle.

17. Die blihende Roſen roht vnd weiß, In dem Himmliſchen Paradeiß.

18. Xd) mein did) Jungfraw keuſch und rein, Die ehren vnd loben did) allgemein.

19. Die Seligen all yugleid, Loben Dic) im ewigen Reid).

20. Biel quad erwitrbjtu den Dienern dein, Aud den Simdern cin Medicin.

21. Die Seel erldftu auf der Pein, Bud theilft vns allen mit die gaben dein.

22. Darumb O Fraw bitten wir armen, Lag dich vnſer aud erbarmen.

23. Erwuͤrb vns freud, Gnad vnd Troft, Dann vns dein Sohn hat erloſt.

24. Bnd ſich gegeben in den Todt, Darumb hilff vns in aller noth.

25. Daß wir jhm wider moͤgen geben, Lob vnd Ehr im ewigen leben.

26. Vnd dich auch loben in Gloria, © ſuͤſſe Jungfraw Maria, Amen.

Lesarten aus M, der fein wt hat. 1,1. ehrn. 2. vom. mehrn. 2, 1. lobn. ehrn. 2. Gſchl. 4,1. vmbgibet. 2. Der ift vnter (ohne Mion). 5, 1. Haupte ift gar ſchon. 2. cin ſchoͤne Kron. 7, 1. Def. 2. Dag. 8, 1. Des H. 2 lobn. 12, 1. Ave (ft. des falſchen Aus). werth. 2. Grd. 13, 1. gar wol.— 14, 1. Apoftel. Chriftn. 2 © & d. Evangeliftn. 15, 1. der (ft. Die). ſchaar. 16, 1. Mart. all. 2. did) Fraw m. g. fall. 17, 1. blitend. 2 Himl. 18, 1. meyn die (ft. Did). 2. ehrn. 19, 1. Die lieben Heiligen a. 20, 1. Guad erwirbft den. 2. Den S. biſt (ohne Aud). 21, 1. Seeln ecbittfts Du (ft. erf.). 2. vns mit Die G. 22, 1. Armn. 2. dich bod erbarmn. 23, 1. Erwirb v. frieden. 2. all erloͤſt. 25, 1. gebn. 2. in Dem ew. Lebn. 26, 1. fobn.

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393. Der alte Hymnus: O Gloriosa Domina, Deutſch.

(Corner 517.)

1.9 werthe Jungfraw bod von Ehrn, Erhoͤhet vber alle Stern Mit deiner Bruſt geſpeiſet haſt,

Der dich mit fleiß erſchaffen hat.

2. Was vns durch Evam genommen iſt, Durch deine Frucht du wider gibſt, Daß wir eingohn ins Himmels Ordn, Biſt du deß Himmels Fenſter wordn.

3. Du biſt deß hoͤchſten Koͤnigs Thor, Vnd deß Liechtes Port immerdar, Der vns durch dich gegeben iſt,

Den lobn all Voͤlckr zu jeder friſt.

4. Lob, Ehr vnd Preyß im hoͤchſten Thron, Sey dir HErr der Jungfrawen Sohn, Sampt Vatter vnd dem Heiligen Geiſt, Von nun an biß in Ewigkeit, Amen.

394. Das Ave Maris Stella, Deutſch. (Gorner 518.)

1. Geqritft fevft Du Meeres Stern, 4. Bnfer Mutter erzeng dich,

Werthe Mutter GOttes, Vuſer Gebet erbhoͤre,

Vnd Jungfraw hoch von Ehrn, Der vnſerthalben iſt,

Selig Port deß Himmels. Auß dir Menſch gebohren. 2. Den Gruß haſt du genommen, 5. O Jungfraw außerwehlt,

Auß Gabrielis Munde, Vor all andern guͤtig,

Im Fried laß vns wohnen, Mach vns auff dieſer Welt,

Wechßlen das Wort Eva. Rein, ſtill, fromm vnd zuͤchtig. 3. Loͤß auff der Sinden Strid, 6. Gib cin reines Leben,

Bud erleucdht die Blinden, Bund ein ſicheren Weeg,

Treib von vns was boͤß iff, Daß wir JEſum eben,

Thu Das gut ons finden. Sehen mit fremden allweg.

7. Lob feo Gott Dem Batter, Bund Dem Sohn jugleid, Tem Heiligen Geiſt ſey Shr, Bon nun an zu jeder frijt, Amen.

395. Gin ander fhin andaͤchtige Litaney vnd Ruff, an vnſer liebe Fraw. (Gorner 520.)

1. FRew did) du Himmel Konigin, Frew dich Maria, Frew dic) GOttes Gebdrerin, Alleluja, Bitt GOtt fiir vns O Maria. !

2. O Jungfraw der Jungfrawen Kron, Vor deines lieben Kindes Thron.

3. Geordnet biſt von Ewigkeit, Vom Vatter der Barmhertzigkeit.

4. Auß allen Frawen biſt erwehlt, Jeſu zu einer Mutter bſtellt.

5. Du biſt die ſchoͤn verheiſſen Gab, Den Altvaͤttern vom Himmel herab.

6. Du biſt der Welt auch vorbedeut, Durch Wunderzeichen lange zeit.

7. Dich hat verkuͤnd an manchem Ort, Der heiligen Prophefen Wort.

8. Maria du biſt wol geziert, Der himliſchen Berge begierd.

9. Empfangen biſtu ohne Suͤnd, Ein holdſeliges ſchoͤnes Kind.

10. Dir iſt Jungfraw von GOTT erlaubt, Dag du Der Schlaͤng zerknirſcht jr Haupt.

11. Du ſchoͤner Spiegel ohne Mail, Nad JEſu aller Siinder heyl.

12. Du Lilgen vnter ſcharpffen Dorn, Von GOtt dem HErren außerkohrn.

13. Du biſt gebohren Jungfraw zart, Von Eltern Koͤniglicher art.

14, Bon Jeſſe Wurzel Sungfraw gut, Biſt du die ſchoͤne gruͤnend Ruth.

15. Maria klarer Jacobs Stern, Thu vns deins Kindes Gnad begehrn.

1V. 2. 4. 5. werden bei jeder Str. wiederbolt.

16. Du Morgenrdht die ſchon entfpringt, Vnd allen Ehriften Frewde bringt. 17. Du Jacobsftiegen fin vnd grad, Der Sider zuflucht frit vnd fpat. 18.0 Spiegel der Gerechtigfeit, O Mutter Der Barmberbigfeit. 19. D ſtarcks vnuͤberwindlichs Weib, Gott haft du tragen in Deinem Leth. 20.9 Thurne ftaré wie Helffenbein, Pitt fiir die gange Chriftenbeit. 21. Wie edler Balfam ſchmeckſt du wol, Du bift vnd bleibjt Der Gnaden voll, 22. Maria Gottes keuſche Brant, Die Du Dem Sofeph wirft vertrart. 23. D demuͤtige Sungfraw zart, Eo von dem Engel quiffet ward. 24. Du bift voll Gnaden jederzeit, Mder alle Frawen benedeyt. 25. Vom Heiligen Geiſt vmbſchattet bift, Behuͤt vns vor deß Feindes Lift. 26. Du ſchoͤnes luſtigs Paradeyß,

Deim Kind vnd dir ſey Lob vnd Preyß. 27. Du Haug der Weißheit Gottes Statt, Erlang vns deines Kindes Gnad.

28. Du Ehrenſtuel der Majeſtat, Darinnen Gott gerufet hat. 29. Du Salomonis ſchoͤner Thron, . Dich hat Gort ziert mit ciner Rron. 30. Du Tempel vnfers fieben HEren, Du ghingends Liecht fo ſcheint von ferrn. 31. Du Tabernadel voller Gnad, Den Gott mit fleig erſchaffen hat. 32. Du guldens Gſchirr fo in ſich ſchleuſt, Das Brod fo vns vom Himmel fleuft. 33. Du Ard) def Bunds Du Erdreich gut, So vns den Hevyland geben thut. 34. Du Kauffsmanusſchiff fo vns von ferrn,- Bringt das ſuͤß Brod Jefum den Herren.

35. Gin Wafferbrunn fo den thut gebu, Dic auß jhm trindn das wabhre Lebn. 36.D Jungfraw in all Ewigfeit, Bey dir find man Barmhertzigkeit. 37.D brennender Buſch angegindt, So dod im Fewer nicht verbrinnt. 38. Du Gedeonis trudens Fell, Befrudtigt ijt mit Gnad dein Seel.

39. Du Himmels Port, du bſchloſſner Gart,

Steh vus bey in Der Pilgerfabrt. 40. Du Ehr Ferufalem der Stadt,

Der Gfrael grog Frewde hat. 41. Schoͤn als der Mon vns fuͤrgeſtellt,

Vnd wie die Sonn von Gott erwehlt. 42. Du edles Kleynod dieſer Welt,

Viel koͤſtlicher dann Gut vnd Gelt. 43. Jungfraw vnſer Fuͤrſprecherin,

Gottes vnd der Welt Mittlerin. 44. Du verſoͤhnung det gantzen Welt,

Du Cypreßbaum angenehm vnd werth. 45. Du Cederbaum du werthe Statt,

Zu der man fleucht vnd findet gnad. 46. Du allerſuͤßter Honigfladn,

Bon dem vous fompt das Thaw der Gnadn.

47. Dek wilden Mecrs ein liechter Stern, Die did) anruffen thuſt erhirn. 48. Du Mutter aller Ehren werth, Der lebendigen hie auf Erd. 49. Du Baum des Leben Frichten voll O Jungfraw die man loben fol. 50. Der ſchoͤnen Lieb ein Mutter werth, Gin geordnets Kriegsheer vnzerſtoͤrt. 51. Mutter Chrifti reine Magd, Jeſu dein Kind dir nits verfagt. 52. Du keuſche Mutter vnbefleckt, Du haft den Suͤndern gnad erweckt. 53.0 Jungfraw maͤchtig, trem vnd mild, Bon SGOtt mit quaden hift exfiilt.

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54.9 Sik der weißheit außerkohrn, Du edle Rofe ohne Dorn. 55. Du Thurn Davids, du guͤldenes Hang, Gang wunderbarlich, vberauß. 56. Der angefochtnen Troͤſterin, Der Chriſten rechte helfferin. 57. Der krancken heyl zu jeder zeit, Der Suͤnder zuflucht in dem ſtreit. 58.O Rdnigin gantz Ehrenreich, Der Engelein im Himmelreich. 59. Der Patriarden Koͤnigen, Vnd der Propheten Herrſcherin. 60.5 Koͤnigin ein wolgefalln, Der heiligen Apoſteln alln. 61. Der zarten Jungfrawen zumal, Gin Ronigin ing Himmels Saal. 62. O Kinigin der Himmelſcharn, Thu vns in aller noth bewahrn. 63. Durh dein Empfaͤngnuß ohne Sind, Komb vns zu hilff mit Deinem Kinde. - 64. Durd dein Geburt auff diefer Erdn, Hilff Das wie new geborn werdn. . 65. Durd dein Auffopferung allbie, Hilff ons aug aller Angſt vnd muͤh. 66. Durd die groß frewd fo dic Gott gmacht, Als Gabriel den Gruß hat gebrarht. 67. Durd die heimſuchung deiner Bas, Eliſabeth fo ſchwanger was.

68. Durch die groß frewd fo Du einnambft, Als Du deins Kindleins nider famft. 69. Durdh die {chin frewd fo dir gemadt,

Die Konig fo das Opffer bracht.

70. Durd die groß frewd fo du empfiengft, Als du aus den Sechswochen giengft. 71. Bud dein liebs Kindt GOtt ftelleft dar,

Mit zweyen Taublein offenbar. 72. Durch die frewd fo du Haft empfunden, Als Du dein Kind im Tempel gfunden.

73. Durch die vrftind deins lichen Minds, Die Dich mit frewden hat entzuͤnd. 74. Durch deines Kindes Himmelfahrt, Die deines Hertzen frewde ward. 75. Durd die fendung def heiligen Geifts, Der alle Glaubigen vnterwweift. 76. Durdh dein Aufffahr zum ewigen Leben, So Dir vnzehlich Frewd hat geben. 77. Durch die grog frewd als nad) deim Todt, Did) fronet hat dex ewig Gott. 78. Durd) die erhohung al8 du gfabrn, Vber alle Englifhe Scharn. 79. Durd alle frewden fo zugleich, Dein Seel vnd Leib empjindn im Reich. 80. Durd alle frewd fo ohne leyd, | Du jetzt erfabrft in ewigfeit. 81. Durch die groß ehr mit dec ich * mm, Im Himmel ehrt dein lieber ohn. 82. Bnd das gank himmliſch Hogefind,* So in Deim Lob grog frewd empfind. 83. Mutter Fefu def Laͤmbleins fein, Laß vns dir all befoblen feyn. 84. Erwuͤrb vns dag er vns verf{don, Vns nist nad onfern Sinden lohn. 85. O Mutter fieh vns allzeit bey, Bitt daß er vns genidig fey. 86. Fuͤrnemlich in der legten not, Wann wir im Kampff feyn mit dem Todt. 87. Bewahr die gauge Chriftenheit, Du Mutter der Barmbergigfeit. 88. Mit Jeſu deinem lieben Rind, Sein vnd dein Lieb in vns entzuͤnd. 89. O Sungfraw aller Ehren werth, Erlang wns Frieden Hie auff Erd. 90. Behuͤt die Kirch durch dein Firbitt, Damit dev Feind jhr fchade nit.

* Sied: DIG. 2 Ried: Hofgefind.

1.

91. Allen fo dich von Hergen ehrn,

Ten thu von Gott als guts begebrn. 92. Bitt dab fie Jeſum vnd dic lobn,

Hie zeitlid ond im Himmel oben, Amen.

396. Cin ander fines Lobgefang Der Gotted Gebarerin Mariae. Omni die dic Mariae.

(Gilner Gb. 1619. 0, 48, obne Str. 19. 20. 45. 47. 49. 59. 60. 61. 64 65. 72. 73. 74. Corner 504 mit der Überſchrift: „Ein ander andagdtiger Hy mnus an vnſer lieben Frawen, welde der beilige Caſimirus Konigs Cafimiri in Polen Sobn, jelbft gemadt ond täglich gefungen: Aud mit ſich begraben laſſen: Wie dann dig Gejang Lateiniſch, im Jahr 1604, wann gemeldtes beiligen GajimiriGrab eroffnet, auff feinemHergen gefunden worden." Jn Corner feblen Str. 50. 58. 66. 67.)

Alle Tage fing vnd fage,

Lob der Himmelfonigin,

Ihre Feſta jhre Gefta,

Ehr mein Scel mit mith vnd finn.

GContempliere mit begiere,

Shaw wie bod fie fey erbebt,

Sprich fie feliq vber ſelig,

Die ob allen Engeln ſchwebt.

Thi fie ebren vnd begebren,

Dag fie did) von finden fat,

Wille freyen vnd verzevhen,

Was Du vberfehen haſt.

Sprich jhr fe gu, Dag fies beſt thiv

Gnedig did) bewabren wll,

Vor dem Winde, groſſen Siinde,

Bnd vor allem vngefell.

Diefe Mutter, qroffe quitter

Vns zuwegen hat gebrarbt,

Diefe Krone, durd jhrn Sohne,

Hat vns reid) vnd ſelig gemacht.

Zung vnd munde, brauch dich runde,

Auszuſprechen jhren preiß,

Da wir waren, all verlohren,

Oeffnet er! das Paradeiß.

1Beſſer: fic.

7.

Sev bebende, mad fein ende, Sie zu loben allezeit,

Vmb die gaben, die wir haben, Zugenieſſen allbereit.

Hals vnd Kele, Leib vnd Seele, Laßt erſchallen ewern Thon, Im Pſallieren, Muſicieren, Lobet dieſe Jungfraw ſchon.

. Warlich keiner, ja nit einer,

Wird erfunden auff der Well, Der fo beredt wer, alfo dag er, Dicfer Jungfraw lob ergelt.

10. oben wollen wit vnd follen,

Dieſe Mhitter alljumal, Die vns frevet, vnd verzevet, Was verderbt durd Adams Fall.

11. Reiner folle fein fo dolle,

Bnd jm felber bilden ein, Dag er werde, hie auff Erde, Dich gu loben meifter fein.

12. Dannod foll man wenden fleiß an,

(Weil wns foldes fompt gu gut) Dich gang eben hod erheben, Wol Dem Der das fleiffig thuͤt.

13. Ob ic wol weig, dag der hoͤchſt fleig, So man da fan wenden an, Allzu ringe, Dannod bringe, Was ein jeder fan vad mag."

14. Gar ſtillſchweigen, nichts erzeigen, Has wer wol ein grober fitt, Lieber meine, thi Das deine, Damit fie aud) fir did bitt.

15. Shaw an eben, jhr gang Leben, St cin Himmeliſche zucht. Die Reber, loſe Schwetzer, Sie allein treibt in die flucbt.

16. $re Mores,’ {chine Flores, Sein der gangen Kyrchen zier, Wort vnd werde, eben merce, Gnad vnd frewd fie geben dir.

17. Gwer? finde, madht geſchwinde, Daß die Thuͤr def Paradeiß, War verſchloſſen, wir verſtoſſen, Wegen der verbottnen ſpeiß.

18. Die boͤrte, Gottes Worte, Dem ſie glaubt, vnd ghorſam

war, Daß erſchoſſe, vnd erſproſſe, Menſchen vnd der Engel ſchar.

19. Eve Suͤnde, bracht geſchwinde, Ein ſchwers Vrtheil allenſampt, Durch Marien wird hinwider Vns der Weg zum Himmel glait.

20. Dieſe follen, wir vnd wollen, Liebn vnd loben fonderlich,

Sie verehren, jhr Lob mehren, Muͤſſen wir gar fleiſſiglich.

21. Diefe gebe, daß ich lebe,

Bnd mid halte wol vnd ſchon, Vnd erfuͤllen moͤg den willen, Ihres eingebohrnen Sohn.

45

22. Daß ich fundterin der ſtunde, Meines todts von difer Welt, Alſo fommen gu. dew Frommen, Die er jhm hat außerwehlt.

23.5 du Wevfe, Zick ond Preife, Aller Weiber Die da fein, Sn Der warheit, ift dein klarheit, Shiner dann der Sonnenſchein.

24. Thu erhoͤren, die dich ehren, Vnd did loben embſiglich, Loͤſch die ſchulde, bring vns hulde, Hilff vns wider vberſich.

25. Miß vnd meſſe, O Rhut Jeſſe, Wir wir arme ſtercken hier, Vnſer gmuͤte, hofft auff guͤte, Alle zuflucht hat zu dir.

26. Form des lebens, auch benebens, Aller Tugend Exemplar,

Zier der Erden, in geberden, Voller gnaden jmmerdar.

27. Gottes Tempel, vnd Exempel, Spiegel aller gerechtigkeit, Fuͤr vns bitte, alle tritte, Mit ſich keiner da verſchreit.

2. Sey gegruͤſſet, die da fiieſſet, Vor lauter barmhertzigkeit, sHimmels Thuͤre, iſt hinfuͤhre, Vns eroͤffnet allezeit.

29. Dir, OSchlange, macht ſie bange, Die du vns betrogen haſt,

All dein luge, vnd betruge, Hangen an dem duͤrren naſt.

30. Schoͤn vnd veſte, allerbeſte, Auß dem Stammen Dauids her, Dich erwehlet, der nicht fehlet,

Rath O Raͤther wer iſt der?

* Riess mag ond fan. 2 Lies;: Eue.

31. Ros ohn Doren, angerfobren, Weiſſe Lilg der Reinigfeit, Alle reime in gemeyne,

Führſt Du in Die feligfeit.

32. Wort ond werde quad vnd fierde, Wolff Du vns verleyben thun, Das wir all Drob, Damit Dein ob, Wachs fur Did vnd deinen Sebn.

33. Ich begebre, hertzlich ſehre, (Iſt nichts dag mich fo frendt,) Dak ich fein modt, fleiffig vnd

rect, Deiner wirdig ingedend. 34 Ob ih gleid) wol, wie es fein fol, Did nit alfo preifen fan: Daun mein munde, nit beftunde, Wann id alles fpant daran.

35. Dannod will id, wie es billid, Drumb nit gar ein Stumme fein, Dein Lob ebren, helffen mebren, Dann gar ſchweigen wer nit fein.

36. Frew mid) Sungfraw, wann id .

; anſchaw, Was du vns fiir frevheit bracht, Muͤß ich ſehen, das geſchehen, So kein Menſch nie het gedacht.

37. Du alleine, allzeit reine,

Voller gnad vnd aller zucht, Haſt geboren außerkoren, Die gebenedente Frucht.

38. Muͤtter werde, auff der Erde, Sit fein folder Palmenbaum, Der dir gleiche, vnd nit weide, Wegen Dir ifts als ein Tram.

39. Bluͤe ond Fruͤchte, wers verſuͤchte, Vbertreffen alle frafft,

Da wir lagen auff dem Schragen, Halff ons wider dieſer Saft.

40. Shin Spectadel, obne Macel’ Mad wns rein die wir beiledt, Das ift mein bitt, font ijt nidts

nit, Das vns arme Sider fdredt.

“41.5 du Seben, die Da geben,

Rewe fremde in der Welt, Auffgethone SHimmels Throne, Wer ijt der dir Dag vergelt?

42. Rewer Strale vberale, Schimberſt in Mr gangen Well. Aller Rebel, Rauch ond Schwebel, Sit als aug vnd abgejtelt.

43. Alle Reichen, miffen weichen, Wie Die Sungfraw weifgefagt, Herentgegen Gottes fegen,

Hat der arm vnd ſchlecht erjagt.

44. Hod wird nider, vnd berwider,

Was Da nider, wird erboͤcht, Groſſe Hanjen in den Franjen, Bleiben hinden vnd verſchmecht. 45. Boje Sitten, bat beftritten, Dieſe Sungfraw, wns zur Lahr, Der verfehrten, big Gelebhrten, Betrug madt fie offenbar.

46. Luſt Der Welte, gut vnd gelte, Hajtu weißlich als veradt, Mir zur lehre, Drumb ich ebre, Did O Jungfraw tag vnd nacht.

47. SGemiibt erbeben, vnd ergeben, Gittliden Gedancken frev, sFleiſch caſteyen, dSeel befreyen Wegen der ewigen Frewd.

48. Seligs Weibe, in dem Leibe, Haſtu getragen Gottes Sohn, Vnſern Heiland, der in der Welt

gfand, Bnd verlafjen feinen Thron.

49. Mutter feine, keuſch vnd reine, Gbohren haſtu GOttes Sohn, Der ein Koͤnig aller Koͤnig, Schoͤpffer aller dinge ſchon.

50. Fie vns gſtorben, vnd erworben,

Frewd vnd alle ſeligkeit, Ihm ſey ehre, mehr vnd mehre, Immer vnd in ewigleit.

51. Du befreyte, benedeyte, Die Dem Todt Den ſtoß gethon, BWherwunden vnd verfdylunden, Durch dein eingebornen Sohn.

52. Der ein Koͤnig aller Konig, Des Du wabhre Muͤtter bift, Darumb bitt ih, bitt jhn fiw

mich, Gr mid bhit vors Sathans liſt.

53, Trewe Mutter, was fitr giitter, Haſtu vns zuwegen brat?

Was verloren, durch ons Thoren, Alles wider gut gemacht.

54. Drumb begebre, ich fo febre,' Deiner firbitt jmmer yu, Zu entrinnen, den die brinnen, Siihe mid) in Die ewig rhü.

55. Mein wunden, alle ſchrunden, Wolft du heilen quediglia, Dann mein herge, voller ſchmertze, Hat gu Die fein zuuerſicht.

56. Jetzo bitt ich, ad) erhoͤr mid, Was id) da von dir begebr, Hilf ond rahte, mit Der thate, Daß ich niemands mehr beſchwer.

, * Ried: ſehre.

47

57. Daf im keuſch fev, aller find frey, Meffig, freundlich, ſuͤß ond mildt, Steiff vnd bſtendig, nit ynbendig, Nit vnartig, grob ond wild.

58. Gonder guͤtig ond demuͤthig, Zuͤchtig vnd mit tugend ziert, In meim leben Gott ergeben, Biß er mich gen Himmel fuͤhrt.

59. Laß mich lehren, leytn vnd fuͤhrn, Das heilig goͤttliche Wort, Daß ich ſorge, in Gottes forchte, Was GOtt liebt an allem Orth.

60. Steiff, beſtaͤndig, and verſtaͤndig, Nicht vnartig grob vnd wild,

' Sondern giitig vnd demuͤtig, Zuͤchtig, freundlich, fig vnd mild.

61. Hertz vnd Munde, alle ſtunde, Richt vnd redt, was ſich gebuͤrt, Sn meim Leben, GOtt er—

geben, Bis ex mid) gen Himmel fithrt.

62.0 du flare, hilff bewahre, Die allgemeine Chriftenheit, Fried vns fegen, bring vns zwegen Jn Der vngeftiimpter zeit.

63. O du Meeerftern, den man fidt gern, Alle Sternen weiden dir. Schein ins herge, edle Kerge, Deines glang geniefjen wir.

64.9 du fiiffe, ohn verdvriefjen, Fir vns fdreye, ditt vnd bet, Alls Elende, thu abwenden, Dag vns in Dem Weege ftebt.

48

65. Teuffels betriegen, falfche Luͤgen, Ferr von vuns gejaget hat, Weil du reine, mit Fleifd vnd

Beine Gott felber gebohren haf.

66. Der Betrieger, falſche lieger, Iſt von Dir yu ſchanden gmacht, Sein betruge wnd fein luge, Wird geſtuͤrtzet, bricht vnd kracht.

67. Weil du Reine, Fleiſch vnd Beine, In der Warheit geben haſt, Gott bekleidend, drein Er leidend, Hat getragen vnſer laſt.

68. Schwanger Weibe, fruchtbar Leibe, Vnd doch rein vnd vnbefleckt, Vnzerſtoͤret, jmmer wehret, Welches alle feind erſchreckt.

69. Sie verzagen, weil du tragen, Den der dich erſchaffen bat: Solches wunder war der Donder, Der file all erſchlagen hat.

70. Didh fo bitt ih, commendier mid, Chriſto Deinem lieben Sohn, Dag er webre, mid im Meere, Nit woil laſſen vndergohn.

71. Mad mitt giitia, nit vnmuͤthig, Wiles vnrecht von mir wend, Wider der laſter fey mir pflaſter⸗ Mad mich bftendig biß ans end.

72. Laß nicht binden, mid die Suͤn— den, Nod Druden der Wellet Laff, Die bethdret vnd verfiibret,

Die ſich ibe ergeben faft.

73. Nimmermebr laſt verfehren, Mic durch Hoffart oder Jorn, Die yu vielen bofen ſpielen, Vrſach feyn vnd ftarder Sporn.

74. Bitt gar febre, daß GOtt mehre, In meim Herken fein Genad, Das der Samen Hoͤlliſcher Flam:

men, Meiner Seelen bring fein ſchad.

75. Gottes Lade, thu genade, Allein? die Dich fleiffig ehrn, Deine Fefta oder Gefta,

Durch jhr andacht alljeit mebhren.

76. 2ob vnd ehre, mehr vnd mebhre, Sing ich dir ſo lang ich leb. Darumb bitt nun, bitt daß dein

Sohn, Vns das ewig leben geb.

77. Amen, Amen, beyde Namen, Jesu vnd Mariae fig, Sein mein gute, befte bute, Die ih in mein Herb ſchließ, Amen.

Lesarten aus M, der Fein wi bat. 1, 3. Festa. gesta. 4. mubt v. S.— 2, 1. Contemplire. 3, 2. Sit. Laft. 3. frewen. 4, 1. du (ft. thi. 2. Gni. 3. groſſe. 4. Vngefall. 5, 1. Giter.

* Ried: mid. 2 Lies: allen.

6, 1. Munde. 2 Preyß. 4. Paradeyß. 7, 3. Ga. —8, 1. Kaͤele. 2. Zaft. ewren. 9, 1. je. 4. Lob erzehlt. 10, 3. verzeyhet. 4. Fall. 11, 1. feyn. tole. 2. jhm. 3. Grden. 4. M. ſeyn. 12, 1. Demnadh. 4. es fl. 13, 3. demnach. 4. mag v. fan. 14, 1. erzey. 15, 2. Zucht. 3. Welds der K. 4. AM treibet in die Fl. 16, 1. flores. 2. Seyn. Kir. 3. 3. Werde, Troft vnd Stirde. 4. Fr. 17, 1. Goae S. 3. Ward. 4. Speiß. 18, 1. Maria hirte. 4. Schaar. 21, 3. Wil. 4, Ires. Sohns. 22, 2. Todts. dief. BB, 1. weife. Prevfe. 2 ſeyn. 3. Wahrh. Marh. 4. Sd. als deiner Glory Schein. 24, 3. Leſch d. Sh. Hulde. 25, 1. Mutt. 2. Arme fteden hier. 3. Gmuͤhte. Gitte. 3. Bu. habn wir zu d. 26, 1. def L. 3. inn Geb. 4. Gn. 27, 2 Gr. 4. Damit Feiner fi ver. 28, 2. Barm. 29, 3. Liigen. betriegen. 4. an eim d. Aft. —30, 4. Schoͤpffer aller Ereatur.— 31, 1. Ros o. Dor- ten. 3. gemeine. 4. F. Du gu der Sel. 32, 1. Were, Gu. Stir. 2. Wollft. 3. Dag. Lob. 33, 2 das. fri. 3. ſeyn. 34, 1. ſeyn. 2. nit. prev. 3. Mu. nist. 4. W. ih all Kuͤnſt braucht d. 35, 1. Dennoch. 2. nicht. ſeyn. 4. nicht. 36, 1. wenn. 2. Frewd gebradt. 3. jiben. 4. hett erd. 37, 2 Gu. Zu. 3. gebohren, augerfobren. 4 Geb. 38, 1. werthe. 3. nicht. 4 dir ift alls. 39, 1. Bluͤh. 2 Kra. 40, 1. ma. 41, 1. Die bu. 2. Fr. inn. 3. Himmelsth. 4. das.— 42, 2. Schimmerſt. 4 allé. abgeftellt. 43, 1. rei. 3. Sey. 44, 3. G. Herren, Tittel ebren. 4. verſchmaͤ. 46, 1. Gut. Gelte. 2. alls. 3. Nad) Gott tradten, Sind veradten. 4. Pflegen thetft du Tag vnd Nat. 48, 1. deim. 2. Haft du. 3. Heyl, der in DWelt gefandt. -- 4. Bnd verdient bat ewigen Lohn. 51, 1. Bened. 2 Stoß gethan. 4. Cin- gebohrnen. 52, 2. Def. 3. Shm fey Ehre mehr ond mehre. 4. Bebe und vnd gu aller friſt. 53, 1. Giiter. 2. Haft du v. gu weg gebr. 3. verfohren. 4. Sft nun wider g. 54, 1. ſehre. 4. Fuͤhr mid inn, Rub. H5, 1. Wu. 2 Wolljt du heylen gna. 3. Denn. Hertze. 4. Zuv. 56, 3. Thate. 4. Dak mein Herb erfrewet werd. 57, 1. Si. 2. fr., niidtern, fig. 3. Fromb vnd redlich, auch bedaͤchtig. 4. Bud von feinem falfd nidts weif. 62, 1. Klare. 3. Seg. bring ju wegen. 4. vngeftiimmen 3.— 63, 2. Sterne. 3, Her. 4. GL 68, 3. waret. 4. Feind. 69, 3. Dornen. 4. geſchl. 70, 3. ware. 4. Nicht. vntergahn. 71, 1. mid) g. nicht vnmuͤtig. 3. Widr die Sinden, lag mid finden. 4 Stird vnd ſchutz biß an mein End. 7, 1. Gen. 2. Allen. 3. festa. gesta. 4. And. mehre. 76, 1 Ghre. 3. Drumb fo bitt. 4. Leben. 77, 2 Sefus vnd maria. 3. Seyn. Guͤte. Guͤte. 4. Hertze. Reheein: Rathot. Airchenlieber sc, LL. Bd ; 4

397. Das Silden Ave Maria. (Cölner Gh. 1619. U, 43. Corner 526.)

1. Ave Maria voller gnad, Gegriift feveftu Maria, Maria, Du bift gebenedeit, Vber alle Frawen auff Erden weit, Gebenedevet ift die Frucht, Deines Leibes, Jeſus Chriftus, Maria, Maria, Maria, Heiligite Jungfraw, Kom yu helffen vns armen Siindern. 4 2. Bliende Nos, Brunn der Genad, Brunn der genaden, Gin Flug der barmhertzigkeit, Gin edle Braut des H. Geifts, Eroͤffne vns der gnaden quell, Springendes Bruͤnnlein, Mutter Gottes, Barmhertzigſte Muͤtter. 3. Klareſte Jungfraw lauter vnd hell, Schoͤn gleich der Sonnen, Vber alles Guͤt vnd Edelgeſtein, Koͤſtlich vber Golt vnd Silber rein, Bring vns des hertzen reinigkeit, Leuchtendes ſternlein, Muͤtter Gottes, Reineſte Jungfraw. 4. Der heiligen Dreyfaltigkeit Wuͤrdige Tochter, Die allerſeligſte Creatur, Nad Gottes Sohn in vnſer Natur, Laß vns doch deine miterben ſein Himmliſche Tochter, Mutter Gottes, Wuͤrdigſte Jungfraw. 5. Edelſte Fraw Hoͤchſte Fuͤrſtin Himmels vnd der Erden,

* Die 8. und 10. Zeile werden bei jeder Str. wiederholt.

51

Gin hod durchleuchtige Revferin

Sterck deine Diener vnd Ddienerin, Demuͤtigſt wir did) ruͤffen an,

Gnedigſt Friwlein

Muͤtter Gottes,

Fuͤrſtlichſte Muͤtter.

. Fruchtbares Holtz des Paradeiß,

Ein Baum des Lebens,

Daruon vns kommet die ſeligkeit,

Hilff vns in noth, truͤbſal vnd leid, Bring fuͤr die frucht des edlen Baums, Bluͤendes ſtaͤmlein

Jeſum Chriſtum,

Fruchtbare Muͤtter.

. Gnadenreichſtes Kindt des ewigen Gotts, Gleich liebſte Muͤtter, 3 Vnder menſchen Mindern der Erden blog, | Biftu vber alle gefequet grog,

Zeig vns den Cingebornen Sohn, Goͤttliche Mutter,

Kindlein Gottes,

Schoͤneſte Muͤtter.

. Hod außerwelte Koͤnigin,

Herſcherin der Engelen,

Dich billich lobet zu aller ſtund,

Alles was im Himmel vnd auff Erden wohnt, Wolleſt vns regieren miltiglich,

Guͤtigſte Fuͤrſtin,

Muͤtter Gottes,

Großmechtigſte Muͤtter. . Im Himmel vnd auff Erden,

Nicht vnder den Creaturen

Deines gleichen jemand gefunden wirdt, Darumb dich ehren vnd preiſen wir, Sterck vns in guͤten werden all Hochheiligſte Jungfraw,

Muͤtter Gottes,

Fuͤrtrefflichſte Muͤtter.

10. Keuſcheſte Tochter, reineſte Lilg,

Hell gleich den ſternen, 4*

52

Gin wnbefledtes Maͤgdlein, Gin flare Monn vnd Morgenſchein, Vmb keuſchheit wir did) bitten all, Ewigs Jungfraͤwlein,

Muͤtter Gottes,

Keuſcheſte Muritter.

11. Loͤblich Dein Seel, loͤblich ift dein Leib, Loͤblich ijt dein Leben, Du bift cin Tabernacdel rein, Gin Saal des ewigen Koͤnigs dein, Verhelff vns zu der Himmeliſchen Frewd, Goͤttliches Troͤnlein, Muͤtter Gottes, Loͤblichſte Muͤtter.

12. Maria Muͤtter Gottes allein, Ewige Jungfraw, Did ehren die guten vnd boͤſen all, Gib jhn dein Troft vnd Hilff zumahl, Erzeig jhn deine Barmbergigfeit, Troftlihes Hertzlein, Muͤtter Gottes, Hertzlichſte Muͤtter.

13. Nun gedenck du edleſt Jungfraͤwlein, O liebſte Muͤtter, Daß wir ohn dich verlohren gar, Ohn vns du wareſt kein Muͤtter zwar, Stehe vns in allen noͤthen zu, Treweſte Mittlerin, Muͤtter Gottes, Milteſte Muͤtter.

14. O wunder vberwunder groß, Auß diſer Erden, Ein außerkornes Jungfraͤwlein Iſt gleich ein fruchtbares Muͤtterlein, Gott iſt jhr Schoͤpffer vnd jhr Sohn, Wundere Mutter, Tochter Gottes, Jungfraͤwliche Muͤtter.

15. Porten des Himmeliſchen Reichs, Auch ewigen Lebens,

Dardurd wir haben die feligfeit, Mit allen Engel in ewigfeit, Behuͤt vns fiir dev helliſchen ſtraff, Seligſte Jungfraw,

Muͤtter Gottes,

Glorwuͤrdigſte Muͤtter.

16. Queit, vnbefleckt, ſauber vnd rein Von allen Suͤnden ward ſie empfangen, Auff dieſe Welt geboren,

Vnd hat gelebt zum end,

Mach vns von allen ſuͤnden loß, Vnſchuͤldigſt Fraͤwlein,

Muͤtter Gottes,

Viel heiligſte Muͤtter.

17. Reicheſter Schatz, Edeleſt Kleinod.

Schoͤneſte Margaritha,

Der hochgeſchaͤtzte Diamant,

So jemals einer auff erden find, Gib allen betruͤbten hertzen krafft, Edeleſt Perlein,

Mutter Gottes,

Thewreſte Muͤtter.

18. Spiegel der Himmeliſchen Heer, Ein Kron der Engeln,

Gin Stern des Meers cin Anckerſtein, Gin fiffer Thaw am morgen fein, Im ellend onfer gufludt biſt, Guͤldenes Kroͤnlein,

Muͤtter Gottes,

Suͤſſeſte Muͤtter.

19. Treweſt Freundin, gewaltigſte Burg, Sterckſte Feſtung,

Du Arck des Bunds vnd guͤldenes Hauß, Daruon die boͤſen geſchloſſen ang, In deinem! Schutz wir geben vns, Treweſte Heldin, Muͤtter Gottes, Freundlichſte Muͤtter. 2. Bnuͤberwindlichſte Statt, Des allerhidften,

* ied: Deinen.

Gin Thron von fdftlidem helffenbein, Gleich wie Die ſchrifft vermelt gu fein, Vmb diefe Wohnung bitten wir, Koͤnigliche Stittlein,

Mutter Gottes,

Streitbare Mutter.

21. Ehriftus du warer Gott ond Menſch, Gin Sohn Maria, Wolft mir verleyhen verftandt vnd finn, Daß ich Dein Mhitter recht ehren finn, Sie oben vnd preifen ewiglid, Ehrwuͤrdigſte Sungfraw, Muͤtter Gottes, Chriftliche Mutter. 22. Jeſu Maria Soͤhnelein,

O Limblein Gottes, Deiner liebefter Mütter dienen wir, Vmb daß wir mehr gefallen dir, Mit qnedighten augen feh wns an, Barmbergigite Muͤtter, Jeſu Shrifti, Demuͤtigſte Jungfraw.

J 23. Zart außerweltes Jungfraͤwlein, Vber alle Jungfrawen, Du biſt des hoͤchſten Gebaͤrerin, Darbey ein groſſe Vorbitterin, Von hertzen wir darumb trawen dir, Hoͤchſte Patronerin, Muͤtter Gottes, Außerwelteſte Muͤtter.

24. Der diſen Lob vnd Ehren geſang, Der Mutter Gottes, Demitig alfo geftellet hat, Bitt jhre hilff vnd Goͤttliche gnad, Erwerb jhm gnad ond feligfeit, Treweſte Helfferin,

Muͤtter Gottes,

Allerliebſte Muͤtter. Amen.

Lesarten aus M, der Fein u hat. 1, 1. Gn. 2. ſeyeſt du. 3. gebenedeyt. 10. fom gu huͤlff. 2, 1. Ros. Gnad. 2. Gin

=

55

Mutter der Barmberzigheit. 3. Maria mit Gnaden hod begabt. - 5. Gna. 3, 1. Cla. 5. def Hergens R. 6. Ster. 4, 5. Mit. ſeyn. 5, 1. Edleſte. 3. Hochdurchl. Kiy.— 4, Std. Dienr v. D. 6. Gnd. 6, 1. deß Paradeyß. 2. def. 3. Davon. Sel. 4. Noht. Tr. Leyd. 5. Fr. deß. B.— 6. Stimbl. 7, 1. Kind def. 3. Vuter M. K. 4. Bift du. Gef. 5. Zeng. 8. Schine. 8, 1. Hochauß⸗ erwehlte. 2. Herr. Engelein. 5. mildigl 8. Großmaͤ. § 3. Deins. wird. 4. prey. 5.Std. inn. W. 10, 1. Lilge. 2. Ster. 4. flarer Mond. 5. Ken. 6. Ehrwuͤrdiges J. 11, 4 dep Ew. & Der ewigen Fr. 6. Throͤ. —12, 4. Hil. zumal. 5. Erzeyg. dein. 6. Troͤſtlichs. 8. Hertzliebſte. 13, 1. edles. 3. gar feyn. 4. warftu f. M. (obne gwar). 5. Steh.— 8. Mildefte. 14, 1. Wu. Ru. 2. diefer. 3. auferfohrenes. 15, 1. Portn deß Himml. 2. Ew. 4. Go. 5. Hil. Str. 16, 1. Quit. 2. fin. 3. gee bohren. 4. gu end. 5. Sin. 6. Vnſchuldigs. 8. febhlt: viel. 17, 1. Reichfter. edles Kleynod. 4. Gr. 5. Her. 6. Sdles. 8. Trewefte. 18, 1. Himml. 2. Engelein. 3. def. 4. Mor. 5. Elend. Bu. 6. Guͤldens. 19, 2. Stir. V. 3. Arch def. guͤldenes. 4. Darvon. 5. deinen. 20, 2. Dep A. 3. vom. H. 4. Sehr. vermeldt thut feyn. 6. Koͤnigliches. 21, 1. wahrer. 2 Marie. 3. Wollſt. Verftand. Sinn. 5, lobn. prey. Ew. 22, 1. Marie. 3. liebften. 5. gud. Au. ſich. 23, 1. auperwebltes. 3. dep H. 5. Her. 6. Patronin. 8. Außerwehlteſte. 24, 1. diefen. Ehrngef. 3. Demitigft. 4. Hi. Gn. 5. Gu. Sel.

398. Ein anders von der h. Sungfraw Maria.

(Gainer Gb. 1619. Il, 53. Gorner 532 mit der Überſchrift: „Ein andere Ane dacht gur Mutter Gottes, wie aud gu Chrijto jhrem lieben Sohn.“)

1. Gin Sungfraw jart, von edler art, Ihrs gleichen nie geboren ward, Hat mit mein Hertz vmbfangen, Vnd mid) behafft, mit liches Frajft, Zu jbr ftebt mein verfangen.

2. Kein Weiblich Hild ift jhr nicht gleich, So hodgelobt vnd tugendreidh, In zuchten vnd geberden, Pon tugent ſchon, die hoͤchſte Kron, ~ Sie ift mein troft anff Erden.

3. So weit begreifft des Himmels freif,

Kein edler Magd ich nit weiß,

Vom Koniglichem ftammen,

Sie ift Die recht pon Dauids geſchlecht Maria heißt jhr Namen.

4. Sie geliebet mir auß hertzen grund, Gegruͤſſet ſey ſie zu aller ſtund,

Ich hoff jhr huld zu erwerben, Die ſie mir ſende an meinem end, So wil ich froͤlich ſterben.

5. Von jhr wil ich nit laſſen ab, So lang ich das leben hab, In allem meinem leiden, In angſt vnd noth, biß in den todt, Wird ſie nicht von mir ſcheiden.

6. Daun fie iſt aller gnaden voll,

Den Svhn des Herr erfent fie wol, So offt jhr fie verebret,

In rechter trew ond Sinden rev, Gar geren fie euch erhoͤret.

7. Bor dem ewigen Gottes Thron,

Bey jhrem allerliebſten Cohn, Der vnſer Sind verfdonet, Wirdt jhr firbitt abſchlagen nicht,

Vus aud nidt vnbelohnet.

8. Mit qnaden frafft ond herrligkeit, Sit fle ob allen anfbereit,

Kein Menſch mags nit ergriinden, Den yu der frift, als moͤglich ift, Derſelb lies jhr verFiinden.

9. Bon feiner macht hat fie die ebr, Vber Das gang Himmliſch heer,

Die jhr fein Menſch wirdt nemen, Wer fie veradt, durch fpott ond pradt, Deſſen wirdt er fic) befdemen.

10. Sie ift Der heilig Tempel fon, Den jhm der einig Gottes Sohn, Hat bereit vnd augerforen,

Dar in gedult vor vnſer ſchuld, Sit wahrer Menſch gebohren.

11. Aug jhrem onbefleten Leib, Auff Erden ift von feinem Weib, Desgleichen nie gehdret, Durch Gottes frafft in Jungfrawſchafft, Gang rein vnd vnuerfehret.

12. Nad jhrer Geburt blieb jhre keuſchheit, Wie aud darnad in ewigfeit, Ohn madel vnd ohn Sinden, Kein Mann fie je erfennet nie, Shut vns die Schrift verfiinden.

13. Wer auf des Tenffels haß ond neidt, Vergleidhet fie einem andern Weib, Der wirdt fid) gwiß betriegen, : Vnd gu hand mit Sind vnd fdand, Die Gottheit felbften anliegen.

14. Dann Gottes Sohn hat nur allein, Sein wohnung ewig bebalten rein, Niemand fols anders betradhten, Wer widerfdreit, derfelbig lengt, Faͤlſchlich in feinen Raden.

15. Sie ift Die Sonne vnd griine zweich, Wie ons die heilige Schrifft bezeucht, Auß Sfrael entfproffen,

Das recht erbtheil vnd ewig Heil, Sit von jhr ber gefloffen.

16. Durd jhe geburt ift vns gefandt, Der Welt Meffias vnd Heyland, Da wir all waren verdorben,

In noth ond qual durch Adams fall, Hat fie vns wider erworben.

17. Der Konig aller Koͤnig grog,

Vnd midtig vber alle mag, Menfchlider natur vnd geberden, Der dod) ohn fpott ift warer Gott, Des Himmels vnd der Erden.

18. Sie ift Die anferwelte zucht,

Die vns hat bradht des Lebens frudt, Das Himmliſch Brodt zur fpeife, Den waren weg vnd rechten fteg, Sum ewigen Paradeife.

19. Demnad fob vnd ehr wirdt jhr recht Durd alle Voͤlcker vud gefdledt, Auff Erden zugemeſſen,

Ihr lob vnd preiß mit gantzem fleiß, Wirdt nimmer vergeſſen.

20. Vor Gott iſt jhr kein Engel gleich, Das Himmliſch heer in ſeinem Reich, Die außerwelten alle,

Seynd jhr bereit mit dienftbarfeit, Vnd loben ſie mit ſchalle.

21. Mit ewiger freud iſt fie ergept,

Vber alle Chor der Engel gefegt, Vnd dienent jhx gar gerne,

Sie leuchtet fein mit jhrem ſchein, Gleid) wie der Morgenfterne.

22. Sie ficht wie in cinem Spiegel Flax, Dag Goͤttlich Angeficht jmmerdar, Ewiglich ohn Ende,

Shr liebſter Sohn in feinem Thron, Thet fic) von jhr nit wenden,

23. Sie ift ein Koͤnigin wolgethan, . Des Himmels vnd Der Erden fdon, Gin hilff vnd troft Dec armen, = Wer in gedult begert jhe Huld,

Des will er fic erbarmen. 24. Darumb will id) lauffen gu jhr, Gin armer Suͤnder dag fie mir, Im [eben ond im fterben, Bey jhrem Sohn, ing Himmels thron, * Will helffen gnad erwerben. 25. Maria Du viel reine Mayd, Mutter Der Barmhertzigleit, Du willeft mid nidt außſchlieſſen, Bitt fix mein Sind, dein liebes Rind, Laffe mich Deiner trewe genieffen.

26. 3h weiß vnd glaub gang feftiglid, Dah dir vor Gottes Angefidt,

Kein bitt wirt abgefdlagen, Du bift fein hort, fein einigs wort, Mol er dir nit verfagen,

27. Maria du geliebfte mei, Du gwaltige vorfprederin, Du Miitter aller gnaden, Lege in dein ſchoß, mein Suͤnde groß, Hilff daß fie mir nit ſchaden.

28. Mein miffethat, die flag id) Dir,

Mit rew vnd leid aus hergen begir, Hilff du mir fie vberwinden,

Zerbrich vnd fpalt des Sathans gewalt, Daß er mid nist mig binden.

29, Hilff das ich nicht zu fchanden werd, Sn angft vnd triibjal bie auff Crd, Standt mir yu der feiten, Daß id) Den feind vnd auc fein gfind, Selbft aud) moͤg vberftreitten.

30. So i Dann müß jeitlid) Dauon, So bitt id) did) Maria ſchon, Wolleft mir deinen troft herfenden: Biſtu mein geleid in meinem abfdeid, Thü dich von mic nit wenden.

31. 3u letzt wann mix mein Geel aupgebet, |

Der grewlich feind mix widerftehet, Mirdt meine Suͤnde beklagen, Maria milt biftu mein ſchilt,

Bnd laf mid nit verzagen.

32. Dif Lied wil ich dic gar vnd gang,

Zu einem Opffer vnd Rofenfrang, Auß lieb vnd trew fchencden,

Dein lob vnd preiß mit groſſem fleiß, Wil ich allzeit bedencken.

33. Mein Gott vnd Heiland Jeſu Chriſt, Wiewol du allein mein helffer biſt, So wiltu doch verehren,

Die Muͤtter dein in vnſer pein, Gantz gnediglich erhoͤren.

34. Du haſt vns von der hellen gluͤt, Erloͤſt mit deinem thewren Bluͤt,

Im elend hie auff Erden. Ich bitt O Here laß nimmermehr, An mir verlohren werden.

59

35. Durd deinen fdweren vnd bittern Tod, Grrette mid) aug der Sinden noth, An meinem letzten Ende, Erloͤſe meine Seel aug angft ond qual, Rim Du fie in Deine Hande.

LesSarten aus M, Der fein uw hat. 1, 1. arth. 2. gebohren. 4. Leibes Kr. 2, 1. Bild. 2 Tugentr. 3. 3h. Geb. 4. Tue gend. 5. Troſt. 3, 1. def. Krevg. 2. ich nirgents w. 3. Ri- nigliden S. 4. R. Dav. Ge. 5. heift. 4, 1. Her.— 2. ftundt. 4. fend. End. 5. will, 5, 1. will. nit. 2. fange. 3. allen meinem Ley.— 4, An. noht. Todt. —6, 1. Gn. 2. def H. vermag f. 3. offt man ſ. 5. gern fie vns erh. 7, 3. fiir. 4. Wired. 8. Bleibt aud. 8, 1. Gn. Kr. Herrlichk. 2. Übertrifft fie all Engel weit. 3. nidt. 4. Was der Grug ijt, den gu der frift. 5. Gott felbft ließ jht verfiindten. 9, 1. Ma. Ehr. 2 Himl. 3. wird, 4. Sp. Pr. 5. Wird fich def miffen ſchaͤmen. 10, 2 eynig. 3. außerkohrn. Der ſchuldt. 11, 3. Deßgl. 4. Ke. 5. vnver. 12, 1. jhr K. 2. cinigfeit. 3. finde. 4. Man. 13, 1. dep

T. Hab Neyd. 2. cim. 3. wird fie. 4. Scha. 5. anfig.

14, 1. bat jhm allein. 3. ſolls. 3. ſchreyt. 15,.1. Sonn. gruͤner Zweig. 2. heilig. anzeigt. 4. Erb. Hevl. 16, 1. Geb. 3. warn. 4. quall. Fall. 17, 2. uͤber. 3. Menſchlichr. N. Seb. 4. wahrer. 5. Def. 18, 1. anferweblte 9. 2. vnns. Fr. 3. Speife. 4, wahren W. St. 19, 1. Drumb Lob vy. Ehr wird jhe mit recht. 2. Geſ. 4. Lob. Pr. 5. Wird. 20, 2. Himl. 2. Augerweblten. 21, 1. Frewd. 2. Uber. Chir. 3. Die dienen. 4, Sein? 22, 1. cim. 3. ohn ein ende. 5. Thut. nist. 23, 2. Deh Himmel. 3. Hi. Tr. We. 4. Ged. Hu. 5. Des wil. 24,1. Dumb, 2 fin. 3. in ft. 4 Thr. 5. WL. Gn. 25, 1. Mt. der armen Sider Frewdt. 2 Du M. 3. woͤllſt. 4. Kindt. 5. Laß. deine Trew. ge. 26, 3. Bitt wird. 4. Bitt fiir vns fort, fein cinig W. 5. Wil. BT, 2% Gew. Firfpr. 3. Gn. 4. Sd. Sinden. 5. nicht. 28, 2. Leyd. Her. begier. 3. liber. 4, deß S. gwalt. 5. nit. 29, 2. Un. Te. 3. Stand. feyten. 4. Feind. Gſ. 5. Glidlid mig. 30, 1. davon. 3. Wollft mir Dein Tr.— 4. Der du mein Gleidt in meim Abſcheidt. 5. nicht. 31, 1. außgeht. 2. Feind. widerfteht. 3. Wird. Sind. 4. mil, fey Du m. Schildt. 5. nicht. 32, 3. Liebe v. Trewe. 4. Lob. Pr. mit gangem Fl. 33, 1. Heyland. 2. Hel. —3. wilt du. 4. Pein.

61

5. and. 34, 1. Hd. Gl. 2. Blut. 3, Gi. 35, 1. Todt. 4, Erloͤß mein. An. Ou. 5. Rimb fie inn. Hi.

399. Sieben Haupt Tugendt Marie. (Gorner 536.)

1. NVn wollen wir aber heben an, Zu fingen von einem Rofenfrang, Den trigt ein Sungfraw fdone, Sie tuigt jhn hie, fle trigt jhn Dott, Wol in def Himmels Throne.

2. Das frangle bunds mit hohem Fleif, ° Gott Batter, Sohn, heiliger Geift, Marie thaten fies fenden,

Sie tragt e8 dod) gang wirdiglich, Smmer vnd ewig obn ende.

3. Von Goldt vnd edler Seyden Far, Dif ſchoͤne Krangelein gebunden war, Sieben Roſen ftehn darinnen,

Kein edler Krang auf diefer Erd, Kan man dod jmmer finden.

4, Die erfte Rofen in dem RKrang, Die ift der Chriftlid Glaub genannt, Steht vor den andern allen, ; Wer diefe edle Mos nist hat, Der fan Gott nit gefallen.

5. Die ander Mofen fteht daran, Sie ziert Diefen Rofenfrang fchon, Hoffnung thut man fie nennen, © frommer Chrift, vnd wer du bift, Kanſt dieſe Rofe wol fennen.

6. Die dritte Roſen leuchtet fein, Sie brinnt wie ein Carfundelftein, Die Lieb heiſſt fie mit Namen, Ohn diefe Rofen fan man nidt, Zu GOTT inn Himmel fommen.

7. Demuth die vierdte Roſen war, Die leucht neben andern Rofen Par,

Wol in dem Himmel reiche, Maria Hat diefer Rofen viel, Man findt nicht jhres gleiden.

8. Der Chriſtlich Ghorſam gu der frift, Die finffte Roſn im Kranglein ift, Gar ſchoͤn ift fie anbunden, Ohn diefe Roſn ift der Kerang nidt gang, Maria hat jhu gefunden.

9, Run fompt die ſechſte Nofen zart, Die edle Keuſchheit genennet ward, Sm Krang blibt fie gar reine,

Die Jungfraw liebt fie bſonderlich, Wol in dem Krangeleine.

10. Die fiebendt Rofe in diefem Krantz, Fuͤrtrefflich am gerud vnd glang, Laͤſt ſich vor andern ſehen,

Die brinnent Andacht iſt ſie genannt, Gar ſchoͤn im Kraͤntzlein ſtehet.

11. Jetzt kompt der Stern wol in den Krank, Die Gittlihe Weißheit ift ex genaunt, Der helt den Krang gufammen,

Mit groffer Zier, leucht ex herfuͤr, Wol in def Himmels Throne.

12. Das ift das edleſt Krangelein, Das trigt Maria die Sungfraw rein, Den Himmel thut fle gieren, ‘Deh frewen ſich die lieben Engelein, Froͤlich fie jubilieren.

13. 3u Ehren Goͤttlicher Majeftat,

Bund Maria der Jungfraw zart,

Sey Ddiefer Ruff gefungen,

Das Kringlein in dem Himmelreich, Leucht wie die belle Sonne.

14. Der diefen Ruff gedidtet hat, 3u Ehren GOTT vnd Marie zart, Frewt ſich felber deß Rranges, Der lich GOTT wil vns gnadig ſeyn, So ift dex Rofenfrang gange, Amen.

400. Gin newes Gefang von onfer lieben Frawen. (Corner 537.)

1. Gin edler Shag der Menſchen ift, Die außerwehlte Mutter def Herren Chrift, Die gruͤſſen wir mit Lobe, Sie ift Gdttlider Gnaden voll, Die Himmeliſche RKinigin, Die Krone aller Ehren. 1

2. Was tragt fie auff jhrm Haupt vnd Haar? Gin Kron von zwoͤlff fternen die glangen far, Den Mon hats vntern Fiuffen,

Sie leuchtet wie der Sonnenſchein, Die Himmelifdhe Rinigin.

3. Gie ijt der ſcheinent Morgenftern, Hat ons gu gut gebohren Chriftum den Herrn, Den Sohn des allerhidften. Shr reiner Leib bleibt vnverſehrt Der Himmelifden Koͤnigin.

4, Sie ift ein edle Tochter zart Def Batters im Himmel von hoher art, Gin DBraut deh Heiligen Geiftes, Sie ift tbr alle Sungfrawen rein, Die Himmeliſche Konigin.

5. Gin Firftin der Propheten all, Wie aud der Patriarden allzumahl, Wirdt fie billich geruͤhmet, Gin heilige gebaͤhrerin, Gin Himmeliſche Ronigin.

6. Gie ift ein Stul der Weißheit grog, Gin wunderlides reyfe fo da herfuͤr ſchoß, Auß der edlen Wutzel? Jeſſe, Sie iſt die Guͤldne Arch des Bundes, Die Himmeliſche Koͤnigin.

7. Sie iſt der feſte Davids Thurn, Der vns ſchuͤtzt wider deß Feindes ſturm,

* Die lepte Zeile wird bei jeder Str. wiederholt. 2 Mes: Wut gel.

Rnd der verfehrten Reger, Die mit jhr falfden Lahr vnehren Die Himmliſche Konigin.

8. Gie ift die Ros von Jericho,

Bon Dern gerud) wir werden fro, Wenn fie Gott fiir vns bittet,

Die Mutter Des wahren Salomons, Die Himmeliſche Koͤnigin.

9. Sie iſt der Engel Herrſcherin,

Der Heiligen Apoſtl ein Meiſterin, Ein Spiegel der Gerechten,

Die Martyrer ſie ſtaͤrcket all,

Die Himmeliſche Koͤnigin.

10. Die Kirchnrdiener! fie vnterweiſt,

Die Kirch zu regirn nach GOttes geheiß, Die Ehr Goͤttlichen Namens,

Vnd vnſer Heiligkeit fie liebt

Die Himmeliſche Koͤnigin.

11. Durch Maria der Suͤnder laufft,

Zu Jeſu Chriſt der vns mit ſeinem Blut erkaufft, Ein Zierde aller Heiligen,

Ein Artzney auch der Krancken,

Sie iſt die Himmeliſche Koͤnigin,

12. Der Suͤnder Zuflucht iſt fie bereit, Wann fie von Hern habn rew ond Leydt, Laft feinen nie verderben,

Gin Mutter der Barmbergigfeit, Die Himmelifde Koͤnigin.

13. Eine ſolche Mutter in Himmels Throu, Laft wns all preifn auff Erden fdon, Vnd jhr firbitt begehren,

Hey Gott dem HErrn fehr viel vermag- . Die Himmeliſche Koͤnigin.

14. Lob, Ehr, Danck, Preiß vnd Herrligkeit, Sey GOtt dem Vattr vnd Sohn bereit, Darzu dem heiligen Geiſte,

Maria ſey gebenedeyt, Die Himmeliſche Koͤnigin.

RLies Kirchendiener.

401. Vnſerer lieben Frawen Ehrengruß, auß den HH. Vaͤttern gezogen. (Corner 540)

1. GEgriffet ſeyſtu Maria, Du biſt voll Gnad vnd Zier, Der Koͤnig aller Koͤnige, Maria iſt mit dir, Dir Maria ſingen wir.

2. Du biſt gebenedeyt, Vnter den Weibern all, Gebenedeyt ſei die Frucht, Deins Leibs ohne zahl, Viel hundert tauſend mal.

3. Gegruͤſſet ſeyſtu Maria, Mit Gott haſtu ein Kind, Gar wirdig rein vnd vnbefleckt, An Leib vnd Seelen findt, Maria dich dein Kindt.

4. Die Hochheilig Dreyfaltigkeit, Hat in dein Leib geleyt Ihr groͤſten ſchatz der Heiligkeit, Gerecht vnb Herrligkeit, Ihr Thron biſtu bereit.

5. Du Guldens Gſchirr, du bſchloßne Port, Du fruchtbarer Oelzweig, Ein Arch deß Bunds, der Glori Kron, Der Gnaden Thron darbey, Dein Kind das macht vns frey.

6. O Heiligs Lamb, Gottes Stadt, O Priefterlide Ruht, O liebſte Braut, O bſchloſſner Brunn Deß allerhoͤchſten Guts, Durch dich ſeynd wir behut.

7. Daß ewige Liecht als wie ein Ampl, Maria mit ſich fuͤhrt, Sie iſts Weib mit der Sonn bekleyd, Mit Tugend hoch geziert, Goß Lob dieſrt Fraw gebuͤhrt. Reheein: Rathol. Airchenlleber vc, 11. Br.

8. Gm fife ipeig, cin Hoͤnigiam. Seu jhr het Brann coripungt, HeB Lebens end der Seeligkeit, Ver ens inn Himmel Hrinat, Sn I meta Sethe aniyrinat.

9. Sie tt tie Thar Ns e1 reichs, G:n Mrs ter either: W Wit Gin Gor des auferweblten Ress, Se rex Gett nickt ozh*rit, Ween ffen yerkberit he Welt

10. Rat Gett te Hommel, wiht? tbacts 3a tebca als jx Threw. Der Griel Glaze Pemicibes weit, Nèðts roertrĩt tee Revs, Siem pet Cebter Seba

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Darzu den Toot verzehrt, Wol durch ſein Blut ſo werth.

16. Du Tochter Davids hoͤre vns, Wir ſein die Kinder dein, Bitt GOtt fuͤr vns vergiß nicht mein, Du edle Kayſerin, Wol in dem Reiche dein.

17. Du biſt mein hilff, mein ſchutz, mein ſchirm, Mein Zuflucht Jungfraw zart, Dich ruff ich mit viel Zaͤhren an,

Durch deine Himmelfahrt, Hilff mir an meinr hinfahrt.

18. Wir bitten did daß wns dein Kindt, Jn feinem zorn nicht ſtuͤrtz, Vnd ons wegen fo viel ſchwerer Suͤndt, Die zeit gure Bus nist firg,

In dein Genad ih mid frirg.

19. Mit deiner Gnaden Suͤſſigkeit, Grfillt Maria mid,

Mit deinem Liecht in mein Verftand, Gleich als die Sonn auffbrich, Mutter das hitt id) dic.

.

20.0 Sungfraw der Barmbergigheit, © mild O ſuͤſſe Sier, Did) loben wir, dic) preyfen wit, Vnd ruffen ſtarck yu dir, Fuͤhr ons gu def Himmels Thuͤr.

21. Den Armen hilff, bitt fix die Gemein, Mud fiir die Clerifey, Wer Did) anrufft. fet Troft empfind, Mah jn von Sinden frev, Das jhm fey wol dabey.

22. BVerlevh dak id) mit Gott vnd dir Allzeit vereiniqt bleib, Grhalt mid in Deins Kinds Genad,- Daß ih O heiligs Weib Meyd was ſchaͤdlich Seel vnd Leib.

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402. Cin newes Gefang an vnſer liche Frawen. (Corner 542.)

1. O Mutter Gottes außerkorn, Edle Kinigin hodgeborn, O Sungfraw ob alln Sungfrawen, Auß vertrawen, thu id) bawen, Auff die trewe Fiirbitt dein, O Sungfraw fig erbarm did) mein.

2. Mutter id) fall dir heut gu Fug, Opffer dir auff den Ehrengruß, Den dir gnaͤdigſt hat gefendet, Angehendet, vnd vollendet Durd ein Himmeliſchen Bott, Der ewig vnbegreifflich Gott.

3. Ave Maria voller Gnad, Mit Der dich uͤberfuͤllet bat, : Gott der allerhichfte Herr, Der fo febre, deine Ehre, Vber alles hat erhebt, . Was vnter feiner Gottheit ſchwebt.

4. Reichlich hat Er gezieret dich, Dieweil Er ſelbſt loſiret ſich, In deim Jungfraͤulichen Hertzen, Zu ergetzen, vnſere ſchmertzen, Abzuwenden vnſere noht, Vns zu erloͤſn vom ewigen Todt.

B. Inngfraw du biſt gebenedeyt, Vber all ander Frawen weit, Vnd die zarte Frucht ſo reine, Die alleine, Fleiſch vnd Beyne, Nemen hat wollen von dir, Sey benedeyet fuͤr vnd fuͤr.

6. Ach Mutter der Barmhertzigkeit, Durch deine groſſe miltigkeit, Wolſt dein ſuͤſſe Liebe wenden Zons elenden, thu vns ſenden, Muͤtterlichen Gnaden Troſt, Wenn vns ein groſſe noht anſtoſt.

7. Maria bitt Dein liebes Rind, Daß cS verzeyh all vnſer Sind, Deiner Trew lag wns genieffen, Bund erfprieffen, abgubiffen,

Alles was wir haben verfduldt, Daß wir erlangen GOttes Huld.

8. Unglic rnd lend plagt vns febr, Deins Kindes Zorn ſchreckt vns viel mebr, Den fonnen wir gar nidt ertragen, Muͤſſen Hagen vnd verzagen, Bm der Widerwertigfeit Wann vns nicht trdft fein Gitigfeit.

9. Trewefte Helfferin inn der Noth, Rede Du vns das Wort bey GOtt, Rimm vns inn dein Shug vnd Gnaden, Hilff abladen vnſern ſchaden, Den die Siinde hat gemadt, Weil fie in Gottes Zorn vnd bracht.

10. Thue vns gnaͤdiglich gemirn, Deffen was wir an did) begehrn, Erbitt wns deins Sohns Gedulde, Biß die Shulde durch fein Hilde, Sey gebiiffet gang vnd gar,

Vnd wir erledigt aug aller Gefahr.

11, Edle Mutter außerkohrn,

Wend von vns ab deins Kindes Born, Weil Du Guad haft funden fdhon,

Fuͤr feim Throne, guldene Krone, Verſoͤhn ons bey jhm alljeit,

So glangen wir zur ewigen Frewd.

12. Recht Freund erfennt man in der Noth, Kein beffern Freund habn wir bey Gott, WS did) Himmelifde Frawe,

Drumb fo bawet vnd vertrawet Auff dein Gitte jederman, . Welder bey Gott Gnad will han.

13. Gott Hat did) Sungfraw hod) erhebt, Vber alls was in Himmel ſchwebt, Nad. deim allerfiebften Sohne,

Sitzt du ſchone im hoͤchſten Throne, Dort ift Sallecbefte Orth, Was Du begehrit Das wird erbhort.

14. 0 meine Seel ſchwing did dahin, Zu dieſer Himmelkoͤnigin,

Sie kan wenden allen ſchaden, Vnd mit Gaben reich begnaden, All die Zuflucht habn zu jhr, Vnd ſie erſuchen mit Begier.

15. Tauſentmal tauſent babné erfahrn, Daß ſie jr gnad denen nicht thu ſparn, Die mit Andacht vnd von Hertzen Ihr ſchmertzen zu ergetzen,

Von der Jungfraw hilff begehrt, Alle vnd jede hat ſie gewaͤrt.

16. Traw jbr, © liebſte Seele mein, Traw jhr Du wirft die erft nicht ſeyn, Die vmbfonften jhre Bitte Vnd Gemuͤhte, auff die Gite Dieſer Mutter hett gericht,

Vnd wer erhoͤret worden nicht.

17. Eva ſo will ich Jungfraw werth, So lang ich leb auff dieſer Erd, Nach Gott meinem hoͤchſten Herren, Nicht auffhoͤren did) gu ehreu, Dein Knecht will ich allzeit ſeyn, Biß an das letzte Ende mein.

18. 80 traw vnd glaub ich ſicherlich, Daß du auch wirſt gewaͤrn mich, Was ich dich jtzundt thue bitten, Durch dein Guͤten, mich behuͤten, Biß ich komb zur Seligkeit,

Dort lob ich dich in ewigkeit.

403. Gin anders andaͤchtiges Geſang an Mariam vnd jhren lieben Gobn. (Gorner 550.)

4. MGin füſſer Troe Herr Jeſu Chriſt, Dein Gnade gib mir zu dieſer friſt,

Daf id mig lobn DJungfraw fein, © | i Mariam Dwerthe Mutter dein. t Ave Maria, reine Keuſchheit,

Du biſt mit Tugend faft bekleydt,

Klar iſt Dein Seek vnd auch deyn Leib,

6.

Hod) bift gefeguet ob allem Weib.

. Regina bift Du wol genandt,

Gin Rinigin der Welt erfandt, |

Du bift Der Sterne von Jacob,

Kein ende Hat dein witrdigs Lob, Gefegnete Tochter von Syon,

Dein Nam. gibt vns gar fiffen Thon, Du bift die auffgehend Morgenrdht, 1 Welche hat Adams Suͤnd getodt. Giwigqemeiner Troft Der Menſchen Kind, Gin hilff die in Engften find,’ Darumb du edle Sungfraw gat, 7 Erhoͤr mein Bitt gu diefer fart,

Reich biftu im Himmel ond Gd, . . > Maria Mutter Shrifti werth,

Hilff Dab Sefus Der Sohne dein,

Mid) werden laß die Gfponfe fein.

. Ga Jeſus du ewigs Gut,

Erleucht mein Herg and) Sinn ond ‘Muth, Erzeyg dein Lieb vnd Gnad an mir,’ Dah ich allein mig leben div.

. Trawrig bin id) gar offt vnd viel,

Vnd fan mir felbft nit geben Biel, Mie id) mein Leben zu dir ſchich %- Jeſu Herblich du mid) anbliike..

.f

. Ad) HErre GOtt, Du Schopjfer mein,.

Gib trdftlic frewd: Der Gfponje dein, r Seyd ich. Dann niemand hab dann did, Erbarm dich Herre vber mich.

10. Selig biſt du O Jungftaw, By; ded Maria Paradeyfes Frucht, a Su dir ruffen Eva Kind, Die mit Suͤnden gnc find. —— syed

Es fehlt ein Wort, Dem. 8 ii = noe Pyle

11. Wir follen gwar dich billich lobn, Dann du vom Himmel halt gezogn, Vnſeren HErren JEſum Chrift, Der aller Welt Erlodfer iff.

12. Du bift das Himmliſch Viol gwar, Du Turtltaub ond Gonne ffar,

Der gangen Gottbeit hoͤchſter Thron, Al Engel prevfen Dein Lob ſchon.

13. Riemand fan nod mag wol fagen, Wie hod did) Gott fir allen Tagen, Fuͤrſehen hat von Ewigfeit,

Maria Hilff aug allem Leyd. 14. Seyd vns dir Gott befobfen hat, | Bnd leyder Weil ond Jahr hingabt,

Ohn Nug, obn Troft der Seelen mein, |.

Maria hilff dem Kinde dein.

15. Dich aber ich ſehr loben foll, Sevd du bift aller Gnaden voll, Du gqriinet Buf, den Moyſes fac, Vol Flammen dem dod nits geſchach.

16. Ghriftus aug dir entfprungen iff, Vnd Jungfraw du geblieben bift, Der Chriftenheit du Gluͤckesrad, Nie ſchoͤner Tochter gfehen ward.

17. Rein ob allen Sungfrawen fein, Maria redhter GOttes Sehrein, Du Balſam fdmad, du gruͤner Klee, Hilff vns armen aug allem Web.

18. 3n did feb i mein Hoffnung gang, Maria aller Tugend Gang, Du wolgeftirntes Himmeldad, Von dir fleuft der Gnadenbad,

19. Salomon hat did wol erfennt, Bnd offt in feiner Weißheit gnennt, Die Juͤdiſch Wittib weiß vnd zart, Bnd Eſter Bier von edler Art.

20. Tugend die Schrift viel von dir fagn Mit den Du im Dein jungen Tagn,

Dem Hoͤchſten wolgefallen biſt, Der auß dir Menſch gebohren tft. 21. 3h bin elend vnd darzu arm, O Koͤnigin dich deß erbarm, Andacht, Tugend ſeynd ferr von mir, O JZungfraw Edel das flag ich dir. 22. Ginig bin ich gu diefer Beit, Meiner Seelen Troft an dir’ feit, Darumb du Gnadenreiches Bas; Kehr did) gu mir, ſo wird mir bap. 23. Mein Herg in groffen Frewden ſchwebt, So es im andacht wird erhebt, Zu dir pnd deinem lieben Rind, Darbey ich Troft vnd Gnade find. 2A. Eya folt id) die Beit erleben, Daf mir wird JEſus Chriftus gegebu,. , - Ich wer verforgt gu aller frift, T Seyd er mein lieber Braͤutigam iſt. 25. Nur hin! Hab vrlaub dieſen Tag, Alles das mich da jrren mag, Dann all mein Dienſt, Seel, Hertz vnd Lebn, Will ich meinem Gemahel gebn. 26. Jeſus Chriſtus iſt er genannt, Viel reinen Hertzen wol bekandt, Ach Hertzen Lieb nimm meiner war, Vnd hilff mir zu der Engel Schaar. 27. Hilff dab ich dort mit meinen Augn, Dich meinen Gott mig frolic ſchawn, Bud lobn dein heiligen Namen, Sept ond in Ewigfeit, Amen.

404. Gin anders Lobgefang. (Corner 533, 926.) _ L De Mutter Gottes ruffen wir an,

Pitt fir vns Maria, Zhu vns in Engften night verlahn,

Sies: bie.

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IEſum dein Sohn, der Noht ermabhu, Die er vmbs Menfden Willen thet Bitt fuͤr vns Maria.

2. Daß wir vollkommen werden gar, Bitt fuͤr vns Maria, Leib, Ehr vnd Gut auff Erd bewahr, Daß wir in Zeit viel guter Jahr, Dort leben mit der Engel Schaar, Bitt fuͤr vns Maria.

3. Du biſt der Brunn der nicht even Bitt fir vns Maria, Geiftlid) Du vns allbie erfendt, Zu wabrer Buf vnd ganger Beicht, JEſus dein Sohn vnſer Sind mane, Pitt fir Ins Maria, Amen,

Lesarten aus M. S. 926. 1,1. G. Die r. 3. aͤngſten nit ver fan. 5. willen. außſtahn. 2, 4. zeit. 3, 5. vnſt. verzeyh.

cle

405. Die fieben Frewd der Matter Goftes. (Gorner 553.) *

1. MaAria auff Erden hett viel Leydt, Das ward jhr offt vermiſcht mit frewd, . Dran denckt fie jetzt in der Ewigkeit.

2. Die erſt Frewd die Maria empfieng, Die Himmeliſche Koͤnigin, Ehe daß ſie vns gebahr, das ſchoͤnſte Kind. 3. Das gſchach an jhrem Verkundigung Tag, Ward jr ein froͤliche Bottſchafft gſagt, Da jhr S. Gabriel den Gruß hat bracht. 4. Nun feyd daß fie gegruͤſſet iſt, So loben wir den Herren Jeſum Chriſt, Der vom heiligen Geiſt empfangen iſt. 5. Die ander Frewd die Maria empfieng, Die Himmelifdhe Koͤnigin, Als fie gebohren jhr liebſtes Rind. 6. Das geſchach in der heiligen Weyhnacht, Da frewten ſich der Engel Schaar, Daß Jeſus Chriſt gebohren war.

7. Run feyd dah er gebohren tft, So lobn wir den Herren Jeſum Chriſt, Der vns gu gut gebohren iff.

8. Die dritte Frewd die Maria empfieng, Die Himmeliſche Konigin,

Sampt jhrem Herg allerliebſten Mind.

9. Das geſchach an der heiligen drey Koͤnig Tag, Da jhrem Kindlein geopffert ward, | Gold, Weyrauch, Myrren, Der beften Wrt-

10. Nun feyd dak fhm geopffert ift, . So loben wir den Herrn Jeſum Chriſt, Dag er cin Menſch geworden iff.

11. Die vierdt Frewd die Maria empfieng, Die Himmeliſche RKonigin,

Wol von jhrm Hergliebjten Rind.

12. Das gſchah an dem heiligen Oftertag, Da JEſus Chriſtus erftanden war,

Sn voller Glory hell vnd klar.

13. Run ſeyd dag er erftanden ift,

So foben wir Den Herren Jeſum Chrift, Der vnſer Mittler worden iff.

14. Die flinffte Frewd die Maria empfieng, Die Himmelifche Koͤnigin, . Von wegen jhres lieben Kinds.

15. Das geſchah an dem heiligen Aufffahrts Tag, Da JEſus Chrift gen Himmel aufffubr, Rnd vns Die Statt bereytet zu.

16. Sept er gen Himmel gefahrn ift,

So lobn wir den Herren JEſum Ehrift, Der vnſer Erldfer worden iff.

17. Die ſechſte Frewd die Maria empfieng, Die Himmeliſche Kodnigin, Wol von jhrm allerlichften Kind.

18. Das gſchah am heiligen Pfingftag flar, Da der heiliq Geift gefendet war, Zu Troft der gangen Chriſten fdaar.

19. Nun feyt der heilig Geift gefendet ift, So loben wir den Herren Jeſum Chriſt, Der vnſer Drifter worden iff.

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20. Die fiebend Fremd Die Maria empiieng, Pie Himmeliſche Ronigin,

Bon jbrem Gebenedevten Rimd?.

21 Dad geſchab wel in deß Himmels Threx, GOTT fegr jbr auff cin Himmeliſche Kron, Die leuchtet wie Be belle Sonn. ,

22. Run fevt Maria gefronet iit,

So lobn wir den Herren Jeſum Chrift, Das Maria cin Konigin ijt.

23.2 beilige Jungfraw Maria werth, Bitt GOtt fir ons auff Erden,

Das wit auch felig werden, Amen.

406. Gin anders Lied von den fieben geiſtlichen Krewden Der Sebenedenten Mutter Gottes. (Gerner 555.)

1. JR Gottes Namen Heben wir an 3u fingen von der Sungfraw Maria ſchon, Bon jhren groſſen Frewden, Die fie auff dieſer Erden hat, Aud dort im Himmelteiche.

2. Die erfte Frewd, die Maria bet, Als fie Der Engel gruͤſſen tebt, Bud. zeigt jhr an mit worten, Wie fie die Edleſt Sungfraw wer, Die Gottes Mutter werden folte.

3. Bud diefe Frewde war alfo grog, Daß jhr mand fromm Menſch aud genoß, Wol zu dem ewigen Leben, Daß Gott der Vatter ſein lieben Sohn, Fir vns Hat hergegeben. 4. Die ander Frewd Maria hett, Als ſie gieng zu Eliſabeth, Mit jhrem lieben Kinde, Welchs ſie vntr jhrem Hertzen trug, Sie gruͤſſen einander gſchwinde. 5. Bud dieſe Frewd war alſo groß, Daß jhr Johannes auch genoß,

Sn Mutter Leib verfdloffen, Der heilig Geift hat vber jhn, Sein Gnaden außgegoſſen.

6. Die dritte Frewd Maria empfieng, Als fie hinauff gen Bethlehem gieng, Gbahr jhrn allerliehjten Sohne,

Sie ſahn vor jhe wahren Menſch vnd Gott,

Der vns folt GOtt verfdhnen.

7. Die Frewd war groß im Himmelreid, Den lieben Engeln allzugleich, Sie ſchwungen ſich auff die Erden, Sie finger Fried vber alle Land, Gott folt gepreyfet werden.

8. Die vierdt Frewd hett Maria rein, WS Dheiligen drey Koͤnig fommen ſeyn, Auff jhr Knye theten ſie fallen, Sie beten an das Kindlein ſchon Vnd opfferten jn groß Gaben.

9. Nun ſolln wir lobn zu aller ſtund, JEſum das Kind auß Hertzen Grund, Daß es ſich ließ erkennen,

Daß er der rechte Heyland ſey, Den all Propheten nennen.

10. Die fuͤnffte Frewd hett Maria ſchon, Wie ſie auch fund jhrn lieben Sohn In dem Tempel des HErren,

Da er vnter den Gelehrten ſaß, Die heilig Schrifft zu lehren.

11. Maria hat dieſe Frewd nicht allein, Gonder die Chriſtenheit allgemein, Sie frewen ſich deß ohn ende,

Daf GOtt fein allerliebſten Sohn, Su lehren wns hat gefendet.

12. 3um ſechſten fremd ſich Maria fig, Als Jeſus vom Todt erftanden ift, Nach feinem heiligen Leyden,

O hodfter Gott in deinem Thron, Wie hett Maria grog Frewden.

13. Deß frewen wir vns aud all mit jhr, Bon ganger vufers Hergen Begier, Dag Shriftus ift erftanden,

Sind, Todt vnd Tenjfel, aud die Holl, Hat er alles vberwunden.

14. Die fiebend Frewd hett Maria, Scheydent aug diefem Sanunerthal, Da fam jhr lieber Sohne,

Gr fibrts mit groffer Frewd mit jhm,

Wol in des Himmels Throne.

15. Da hat Maria die fieben Frewd, Mit jhrem Sohn in Ewigfeit,

Kein Menfd fan fie gnug foben, Des frewen fich die Engel fdon Im hohen Himmel oben.

16.D Maria Sungfraw reine Magd, Wir bitten dich Durd all dein Frewd, Denck vnſers Elends auff Erden,

Vnd bitt fuͤr vns dein liebſten Sohn Auff daß wir ſeelig werden, Amen.

407. Die ſieben Schmertzen der gebenedeyten Mutter Gottes geſangsweiß. (Corner 557.)

1. IRN Gottes Namen hebu wir an, Von Maria wollen wir fingen fdon, Non Maria der viel werthen,

Wie groſſes Elendt fie da liedt, Wol hie auff diefer Erden.

2. Darvon man finget oder fagt Das ſeynd die fieben groffe Klag, Oder die fieben Schmertzen,

Die trug die Sungfraw Maria, In jhrem Keuſchen Hertzen.

3. Viel heilige Lehrer thun vns ſagn, Wir ſolln dieſe Schmertzen offt beklagn, Solch Leyd ſolln wir bedencken,

So bitten wir Maria die Koͤnigin, Dak fle von vns nicht lence.

. Den erſten Sahmergen Maria hat,

Da jbr von Simeon gweiſſagt ward, Maria Du wird viel leiden,

Maria dir wird ein ſcharpffes Schwerdt, Dein Herg mit ſchmertz durchſchneiden. .Alsbald Maria die Med vernamb,

Gar ſcharpff fie jhr gum Herken fam, War jhr ein groffer Sdmergen,

Den trug die Jungfraw Maria,

Bunter jhrem Jungfraͤwlichen Hergen.

. Den andern Sdhmergen Maria hat, Da JEſus Chriftus nicht ſicher wardt, " Maria flagt qar febre,

Da Konig Herodeds tidten thet,

Der vnſchuldigen Kindlein mehre.

. Sie macht ſich auff wol auff die fabrt, Mit jhrem libjten Kindlein zart, Jofeph der pfleqt jhr eben,

Sie flogen in Egypten Land,

Mit JEſu Ehrift dem HErren.

Den dritten Sdhmergn Maria hat,

Da fie jhr Kindt verlohren hat,

Sie fuchts mit groffer Rlage,

Sie fuchts mit groſſer Fordt vnd Robt, Biß auff den dritten Tage.

. Sie fucdhts mit Sammer fang vnd fehr, Den fo jhe keuſches Hertz begebrt,

Sie forcht er wer gefangen,

Grft ward die Sungfraw Maria,

Mit Schmergen hod vmbfangen.

10. Den vierdten Sdmergen Maria hat,

Da JEſus Chriſt gefangen ward, Bnd ward verwundet febre, : Da ward der Jungfraw Maria, Ihr ſchmertzen grog gemehret.

11. Sein ward verfpottet alfo grog,

Stundt an der Seulen nadet vnd blog,

Bnd war mit Blut vbrrunnen, So groſſen ſchmertzen Maria empfieng, Dag niemand fagen funde.

12. Den finfften Sdmergen Maria Da JEſus mit dem Creutz außgieng, Sanck nider zu der Erden,

Da Maria mit jhren Augen ſah, Daß Chriſt vnterm Creutze were.

13. Vor Jammer fiel ſie auff die Erd, Die alleredleſt Jungfraw werth, Sie raſt auff einem Steine, Erſt ward ihr Jungfraͤwlich Hertz eve Sie bat gar heyß geweynet.

14. Der ſechſte Schmertz war ein Herhzenleydt, Da Jeſus am Creutz ward außgebreit, Ihr liebs Kind ſah ſie hangen,

Da ward die Jungfraw Maria, Mit Hertzenleydt vmbfangen.

15. Vor ſchmertzen fiel ſie auff die Erd, Da hub ſie auff Johannes werth, Nambs zwiſchen ſeine Armen,

Da ſolt jhr Suͤnder vnd Suͤnderin, Solchs Leydt euch Laſſn erbarmen.

16. Der ſiebend Schmertz war alſo groß, Den Maria leyd ohn vnterlaß, Da jhr liebs Kind war gqftorben, ‘Man nam JEſum von Creutz herab, Wicklet jhn ein mit forgen.

17. Ad) GOtt, fyrad die Mutter, Wh Gott, Mein liebes Kind das ift nun Todt, Sie theten jhn gar hoc Flagen,

Sie legten jhn in ein newes Grab, Theten jn herrlich beqraben.

18. Das feyn die fiben groſſe Klag,

Die hie fein Menſch ausfpreden mag, Gs fans fein Menſch empfinden,

Kein Meifter fo viel gelernet hat, Der die Schmertzen fan ergriinden.

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19. HErr JEſu Chrift fey dir geflagt, Das Elendt vnd die groffe Plag, So Maria hat erlidten Als du am Creutz geftorben biſt Bnd fiir ons halt geftritten.

2. Du Haft ond erfaufft vmb ein theures Gut,

Mit deinem Rofenfarben Blut, Def follen wir vns hod frewen, Vnd folln dir alle Dandbar feyn

Der Vaͤtterlichen Trewen.

21. Wer die fieben ſchmertzen fleiffig ebrt, Der wird dort in dem Himmel gewebhrt, Bey Maria der zarten,

GOtt wil feiner treulid) ingedend feyn, Dort in dem Nofengarten.

22. Bud wer die fieben Schmertzen betracht,

Maria pflegt fein Taq vnd Nadt, Bud wann er dann muß fterben, So wil fie fein Fuͤrſprecherin feyn.

Bey Chrifto vnſerm HErren, Amen.

408. Ein ander Liedt oder Ruff pon den fiben Sdmergen, vnd Herbleyd vnſerer e. , Beenven. (Gorner 560.) |

1. NVn wollen wir aud fingen, So gar mit Travwrigfeit, Bon Maria der Rodnigin, Bud jhrem Hergenleydt.

2 Bud von dem Schwerdt def Schmergens, Davon Simeon thet fagen; , Das gieng durch jhr Keuſches Herbe, Bnd das war hod yu Flagn.

3. Der erft Schmertz den Maria empfindt, That jhrem Herben anth,

Als fie muß fliehen mit jhrem Rind, Jun das Egypten Landt.

4, Wol vor Herode Dem Wuͤtterich,

Ders Kindlein tddten wolt, Qegerin: athel. Airchenlleber xc, U. Vt,

Def muſten fle werden fliitig, Su retten Den Troſt der Welt. a hm ka Maria im dritten

ats fe fbn Seba werlbse tll Zu Dernſalem in der Stade”

6. Gar trawrig thet fie jon fuden, Wok vuter den Geferten fein,

Dea Maria gelitter Hat. Ms man Wem den Herz, Musfkbet jar Schaͤdeltat.

10. Muffin Rader trmg tt tix Greage,

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JEſus fdrey mit lauter ftimme, O Weib dein Sohn ijt das.

14. Johanni thet er befeblen,

Die liebfte Mutter fein, Mariae mot jhr Herge, Vor leid zerfprungen fein.

15. Daf fiebendt Hergenleidt am ende, Das Maria glitten hat, | Ba man JEſum jbr Kinde, Vom Creug genommen hat.

16. Man legt Sefum den Herrn, Maria in jr fog, Ad) Gott wie groffen! Sdmergen, Maria durdhs Herge ſchoß.

17. Das feindt die fiben Schmertzen, Maria Herpenteid, Betrachts O Menſch im bergen Zu deiner ſeel ſeligkeit.

18. Maria Himmel Koͤniginne, Vnd Jungfraw ewiglich, Bitt fuͤr vns arme Suͤnder, JEſum im Himmelreich, Amen.

409. Gin anders von vnſer lieben Schmertzen. (Gorner 563.)

*

1. HImmel vnd Erd, kommt vnbeſchwert, Zu trawren vnd zu klagen, Gin groſſe Klag, wie ich euch fag, Marias Hertz thut nagen, Was ſie beklagt, iſt klagenswerth, Thut ſie allein anhoͤren, Ir Sel durchdringt ein ſchneidents Schwert, Viel werden guts drauß lehren, Ihr Hertz zu Gott bekehren.

2. Betracht doch bloß, das Leyden groß, So Jeſus hat erlitten,

4 ied: groſſer. 2 Zwiſchen „ieben“ und „Schmertzen“ fehlt „Frawen.“ 4 6"

In Fleiſch vnd Blut mit Helden muth, Als er am Creutz geftritten. Der Mutter Herb, fuͤr Leyden vnd Schmertz

Zerbrechen moͤcht vnd ſchnellen,

Mit Zaͤhern laß, mit Blute naß, So von jhm ſtarck thet wallen, Vnd auff die Erden fallen.

. Meharioth, trewlof an Gott,

Maria ſucht gar eben,

Wie er gefdwind dein liebftes Kind, Moͤcht auff die Fleifhband geben. Verkauffts gering, dreiffig Silberling, Hat er Davon getragen, ' Hett ers betracht, beffer bedacht,

Vnd dir den Kauff antragen,

Du hettft mehr darauff gefdlagen. Drumb hettſt geben, Leib vnd Leben, Dich ſelbſt mit Haut, Fleiſch, Beine, All deine Armut, mit Gut ond Bhit, Ja taufend Welt vor eine,

Sein ſchalck vnd Lift, hettit du gewiſt, Mit weynen jhn gebetten, Damit du nur dein liebſten Sohn, Beym Leben midft erretten,

Sein Stand hettſt gern vertretten.

. Sietrawrt vnd weynt, hetts nidt vermeynt ,

Dak Petrus folte weiden.

Run fib ih ſchon, ſprach fie, mein Sohn,

6.

*

Allein zum Creutz muſt ſchleichen. Ach zartes Lamb, zuͤchtig mit ſcham, Viel Metzger auff dich ſehen,

Du muſt mit jhn gue Fleifhband hin, Mein Kind wie wird dir geſchehen? Was folt id thun als flehen?

Bon Band vnd Strid, von Ketten did, Wirftu dann Here gebunden,

Vumilt vnd hart, O Jeſu zart,

Bon den Juͤdiſchen Hunden,

Nackend vnd blog, O Schmertzen grog, Drauff an ein Saul gebunden,

«@

Der Leib yerhadt, daß Gott fey klagt, Wer gehlet wns Die Wunden, Den Schmergen fo dort empfunden?

7. Du bift verhint, mit Doͤrnen front, Dein Leyd nit außzuſprechen, O JEſu werth, mein Herb befdrwert, Billich entzwey folt breden, Gefdleifft man hat did) vmb die Stadt, Manchen ſtoß haſt empfangen, Doch kreuchſtu her, dein Laſt iſt ſchwer, Die Hencker auff dich drangen, Dir ſeyn Kraͤfften entgangen.

8. Offt fiele ex, das Creutz war ſchwer, Mein Heyl thet jhn bekrencken, Der Moͤrder zween neben jhm her,

Zwiſchen fie folt man henden, Der wabhre Gott leyd ſolchen fpott, Hie fanft du Menſch betradten, O fieber Chrift, fey wer du bift, Lern did) hie felbft veradten, Dein bifen willen ſchlachten.

9. Gr fam gang matt auff DSdhadelftadt, Da muft ex gereutzigt werden, Mein Mutter ja war freilid da, Mit klaͤglichen gebdrden, Biel Hammerftreid) machten fie bleid, Shr Seel war da getroffen, Das Limblein gart durdndgelt hart, Sagt niemaln Weh nod) Oden, Ließ fid) von allen poden.

10. So hartes Betth, fein Menfd nie Hett, Da Er lag auff dem Sdhragen, Sah uͤber fic, fampt GHtt id fprid, Als hett Er wollen fagen, Sieh Batter mein, lig ich nist fein, Das Betth hat mir gemachet, Mein liebſte Braut, fo mir vertrart, Mein Her vnd Bruft erfradet, Ward nod) dargu verladet.

11. Alsbald jhr Kind, hod in dem Wind, Maria fibet hangen, Wie mit Gedult er gahlt die Schuld, So er nicht hat begangen, Sab vber fic, Das war ein ftid, Bund traf der Mutter Seelen, O Sonn vnd Mon verdedt jrn Sohn, Mit Finfternug, verhaͤle, © Gott, vnſere Fable.

12. Adams Geſchlecht beſih diefu rit,’ Bnd frag dod wer er feye? O Menfden Rind fey hie nidt blind, Eyl dic) vnd fomm herbeye. Shaw blinde Welt, was die Sind gel, Wie thewr fie werd geroden. Komm Siinder, fomm, vnd frag jhn drumb, Was er doch hab verbroden? Dein Sind hat jhn durehftoden.

13. Ach Mutter fib nur wol aiff did, Dein Schwerd wird tieffer dringen, Dann alle Wort an diefem Orth,

Dir lauter ſchmertzen bringen.

Wann alls vollendt, ins Batters Hand, Wil er den Geift auffgeben,

Sein Leib nun mehr Blutloß vnd lar, Das Haupt neygt vnſer Leben,

Bund ftirbt vmb vnfert wegen.

14. Longinus ſtieß fein fangen Spies, Dem HErren in feine Seyten, Von ftund an Blut vnd Wafer gut, Grop Gheimbnuß gu bedeuten, Herauffer flog, gab auch ein ſtoß, Dem PRtiitterliden Hergen, Dann Ddiefer ſtich gieng aud durch did, Durch dich allein mit ſchmertzen, Die Sonn thet fid) drob ſchwertzen,

15. Als er jegund, au gleqner ftund, Vom Creutz herab genommen, Gmpfieng jhn blog in jren Schoß,

1 Ried: redt.

Maria thet anſchawen,

Wie er verwundt, kuͤſt jhm fein Mund, Vnd weynt mit andern Frawen, Wolan mein Son, da ligftu nun, Spricht fie, du bift jm Frieden,

Pon vns biſtu verſchieden.

16. Am dritten Taq, nach deiner fag,

Wird es vns wol erſprieſſen, Maria huld, durch dein Vnſchuld, Erwuͤrb die Suͤnd zu buͤſſen, Darumb dein Sohn ſo viel gethan, Daß ich nicht werd verlohren,

Bitt jn fuͤr mich, das bitt ich dich, Von dir iſt er gebohren,

Maria außerkohren.

410. Ein anders von Maria Nahmen. (Corner 569.)

1.Mria wir verehren, Did vnd Den Ramen Dein, Den wollen wir vermehren, Bas vns wird niplid feyn.

4. Auf Syrif wir did) nennen, Maria, Herrfderin, Weil alle did) erfennen, Det Welt ein Kinigin.

3. Hebriifd wird verftanden, Maria, Meer and ftern, D Stern, der allen Landen,

Das Liecht gibt nah vnd ferrn.

4 Dic Stern am Himmel. oben, Die wir da glangen ſehn, Uns Deinen Namen loben, , Daf wir Dein Krafft verftehn.

5. Kein Stern hat nie verlohren,

e Sm ſcheinen feinen Glang, Du CShriftum halt gebohren, Dein Jungfrawſchafft bleibt gang.

6. Dein Nam aud thut bedeuten, Recht wel Das tieffe Meer, All qnad ju allen Leuten, © Durd did thut flieffen her.

7. Ins Meer all Fluͤß ſich gieffen, Zum Meer all Waſſer laufft, Zu dir all Gnaden flieſſen,

In dir all Gnad ſich haufft.

8. O Stern leucht vns auff Erden,

O Meer vns Gnad ertheil, Hilff daß wir ſelig werden, Hilff vns O Fraw gum Hevl.

=

88

411. Bon jhrer (0. i. Maria) reinen vonbefledten Empfaͤngnuß. (Gorner 567.)

1. MAria, O Maria fon, Von flarem Goldt O Gottes Thron, Ohn Erbfiind du empfangen bift, So groffe Gnad dir geben iff, Ohn Erbfiind du in Mutterleib, Empfangen bift von edlen Weib, . Obn alle Dorn, o edle Ros, Gewadfen aug S. Annae Schoß.

2. Die Sonn am Himmel gar vnd gang, Erſchaffen ift auß hellem Glang, Ohn Finſterniß ohn alle Nacht, Auß glang iſt gantz die Sonn gemacht, O Jungfraw, O Sonn Stralen voll, Gantz Gnaden voll erſchaffen wol, Kein Finſternuß, fein Erbſuͤnd da, Jn dir gewefen Maria. |

3.0 Juigftaw, O wie Gnadenreidh, Dem Paradeyß vnd Himmel gleich, O Gottes Haug, O Gottes Sal, O Himmel hie fn Jammerthal, O Gnadenreidhe GOttes Stadt, Die Gott jhm felbft erbawet bat, Bou Gold, von Perl vnd von Demant, Bon Sdlenfteinen allerhand.

4.Du bift die Gutſch des Salomons, Bon weiffem holy def Libanons, Daran die Saulen filberweif, Der Spi von Gold gemadt mit fleiß, Darinn man find vor Augen ſtehn, Die Lieb gebildt fain anzuſehn, Shaw wie die Gutſch fo fauber fey,

O Jungfrau von der erbſuͤnd frey.

5. Nun bitten wir O Jungfraw gut, Buns Kinder halt in guter hut, Dein Hers auff ons O Jungfraw feg, Ad Hilf daß ons fein Sind verleg,

O hilff, daß vnns durch Gottes Gnad, Kein Hoͤlliſche Anfechtung ſchad,

Halt Leib vnd Seel, halt Fleiſch vnd Geiſt, Gang Engel rein vnd vnbeſchmeiſt.

412. Biff das Feft Purificationis Marie, : aud) gu andern zeytteu.

(Bebe 30, N. A. 46. Leifentrit 1. A 1, 53. 3. A 1, 68. Walaſſer 76. Gdiner Gb. 1610, 153, 1619. I, 153.)

1. Als Maria nad dem gefag, 3 Sefum Chriftum in Tempel bracht, Da pflegt Symeon fein’ gebets, Bewegt wird er aud aug andadt, Das er ym geyſt ins Gots hang fam, Bnd Fefum vff feine arm nahm, Lobet Gott mit lautter ftym, Treulich redt er alfo mit ihm.

2.9 Here dein wort ift worden war, Das der heylg Geyſt mir hat gefagt, Da hyn ih nu ym fryden fabr,

Gin end hat ytzs meins hertzen flag, Dweyl ich mit diefen augen mein, Gefeben hab den Hevyllandt dein, Den Du allem volck haft gefendt, Deren augen warn gar verblendt.

3. Zu erleudten mit feinem liedt, Die gemeyn gange heydenſchafft, Welche did) nod recht fennen nidt, Wud) deiner Gotts ehr nye geadt, Has ift deim vol ein groffe ebr, Dweyl von ihm geborn ift der Herr, Nad feiner heyligen menfdeyt, Mit welder er fid) hat befleydt.

4. Gott dem vatter vnd feinem fobn, Dargu aud dem heylgen gevft, Sey lob, dangk, ehr ins hymmels thron, Solches ihr maieftat erheifdt,

4 3m Regifter ridtiger ge fa'g.

Has foll geſchehen ſtettiglich,

Gott wirdt es belohnen reychlich, Nad diefer zeyt in ewigfeit,

So wyr fommen zur feligfeyt, Amen.

Lesarten. 1, 1. C (RM) E geſetz. IK Geſetz. 2 C (S) F tem: pel. 3. CEFIK Gimeon. F feines. I gebetts. 4. C Bwegt. F Bewoͤgt. C (N.) wird. CEF wurd. IK wirdt. CE aus 5. C (N) jm. CEFIK im. C (9%) IK Geift. CEF geiſt. C (R) jus. C (M.). E Gottéhaus. C gotéhaus. F Gotshaug. IK Gottshaug. 6. E (2) Iheſum. E (T.) IK auff. EIK fein. C (R) Arm. E (RN) IK Arme. CEFIK nam. 7. CEIK Da fobt er, CEFIK fauter. C (9) E ftim. CFIK ftimm. 8. CEFIK Trewlich. C CN) E (N.) FIK mit jm. O zu jm. E yu jhm. 2,1. K Wort. F wabr. 3. K Dag. CEFIK heilig Geift. CE gfagt. 3. CEFIK Dabin. CFIK nin. CFIK im. E in. CE friede. F friden. IK frieden. F far. 4, CEIK jebt. F jes. EF meines. IK bergens. 5. C dweil. EFIK Dieweil. EIK Den (ft. diefen). F Difen. EIK Mugen. 6. CE Hev- fandt. F bayland. IK Hevfand. 7%. CEIK: Bold. 8. I der. FIK waren. 3, 1. E Liecht. 2. CEIK gemein. F gemain. gang. CEIK Heid. F Haid. 3. CE nad. F fennet. 4. CF Gots. IK @ottes. C Ehr. CEFIK nie. EIK gedadt. 5. CIK Bold. C Ehr. 6. C Dweil. EIK Weil. F Dieweil. C jm. EIK jhm. F jn. geboren. 7. CEFIK heil. CIK Menſcheit. E Menſchheit. F menfdeit. 8. CEIK beffeidt. F befleit. 4, 1. F Got. CEF Water. IK Batter. CEF Son. IK Sohn. 2. F Davy. CEFIK heil. Geift. 3. CEFIK dDand. CE Himels. FIK Himm. E Dhron. 4. FIK Golds. CEIK jbr. F jr. CE Mai. IK Maj. F maieftet. 5. E fol. CEIK ftetigl. F ftetigf. 6. F Got. CE wird. ‘F wirdt, IK wirdts bel. F bee fonen. CEFIK reihl. 7. F diſer. CEIK zeit. 8. CEFIK wir. CFI feligfeit. EK Seligfeit.

413. Gin anders auff das Evangelium Luce am 2 Geridtet.

(eifentrit 1. W 1, 55. Corner 579 mit der überſchrift: Auff Purificationis oder Liechtmeß onferer lieben Frawen.”)

1. DA Maria im Kindelbet, Ir ſechs worden gebalten het, Wolt fie Gots wort gehorſam fein, Stalt dem Herren jr fonlein ein.

Das fie Dem Geb ein gnuͤge thet, Wie im Moſe geſchrieben ftebt, All erft geborne Mennelein, Sollem dem Herrn gebeiligt fein.

. Srey Torteltenblein bracht fie dar, Bnd opffert fie auff den Altar, Domit loͤſt fie jhr Sinelein,

Das alle welt erloft allein.

Zu Serufafem was ein Man, Gottfirdtig, from, hies Simeon, Der auff Meffiam hoffet ftet, Gnd hielt fet an in feim Gebet.,

. Gin’ mals wurd jm ein antwort gebn, Bom heilgen Geift, er folts erfebn, Das Chriftus wird geborn werden, Gr folt jn fehen auff diefr Erden.

Ws nu die Eltern mit dem Rind, Sefu in Tempel fonmmen. find,

Das ſik theten was ſich gebirt, Der heilige Geift fein herp jm ruͤrt.

. Has er von ftund in Tempel gieng, Bnd fein hertz frewd vnd troft empfing, Vnd ſchawt den Heyland aller welt, Auff den ex Het fein troft geftelt.

. Do er des Kindleins wurd gewar,

Gilt er fiir frewden gu jm dar,

Rams auff fein arm, druckts an fein bruft, Sah dar feins herpen frewd wnd luſt.

. Sr herkts ond bofts on vnterlas,

Sein Geift voll wohn vnd frewden war, Bund fpradh, Here nu {a8 fterben mid, Mein Heyland hab gefehen id.

10. 2a8 mid im fried nu farn von bin,

Meiner hitt ih geweret bing Mit mein augen gefeben id hab, Der mid nit laſſen wird im Grab.

11. 3u eim Hevyland der gangen welt, Mus gnad haftu jn firgeftelt, Bnd das er fey das helle Liedt, Der Heyden, fo did) fennen nist.

12. Deins vols Sfrael preiß ond ebr, Sit er allein ond erldfer, Gr ift der gbenedeite Sam, Adam verheiffn vnd Abraham.

13. Leucht ons HErr Chrift Du wares lit, Has wir im finftern tappen niddt, Wenn wir fahren aus dem elend,

Nim vnſer Seel in deine bend, Amen.

LesSarten aus M. 1, 1. Kindelbetth. 2 Jor. Wo. hett. 8. Gots Gbot. 4. Stellt. jhr Sdhnelein (ohn ein). 2, 1. Da fie d. Gag e. gniigen teht. 2 Movfe. 3. gebohren Ma. 3, 1. Ture teltiu. 2. Op. 3. Damit. jhr Kindelein.~ 4. Daf. Welt. 4, 1. war. Mann. 2 Gottsfirdt, From, hieß. 3. ftdtt. 4 Gilt (ohne Bnd) f. a. mit dem G. 5, 1. Gindmahls wardt jhm. gegebu. 2. Hei- ligen. erleben. 3. Dah. wiirde geboren werdn. 4. Denfelben folt er febn auff Erdn. 6, 1. nun. Kindt. 2. findf. 3. Dah. gebuͤhrt. 4. heilig. Herp jhm ruͤhrt. 7, 1. ftundt inn. -- 2. Da fein Herg Troft pnd Frewd. 3. Er ſchawt. Welt. 4. hat fein Hoffnung gftellt. 8, 1. Da er def K. wardt. 2 Gyit ex mit fr. 3. Arm. 4 Bu feines Herpens frewdt v. Luft. 9, 1. Hertzs, ex Mifts, ohn vnterlaß. 2. S. Herb v. wunn v. frewd was.— 3. Er fpr. lag. 4. Heylandt. 10, 1. Lag. friedt. fahren hin. —2. gewehret. 3. Mu. ich gefehen hab. 4. Den der nicht wirdt laſſi im grab. 11, 1. Welt. 2 Aug Gnadn jhn. 3. liecht. 4. Heiden. kennen. 12, 1. Bol. 2. Aft Ddiefer vnſer erl. 3. geb. Samm. 4. Berheiffn dem Batter Wb. 13, 1. wahres liecht. 2. Daf wir in d Finfternug fommen nidt. 3. Wann wir fahrn aug d. elendt. 4 Rimb. Handt.

414. Gin anders auff felbiges Feft (Lidtmes). (Corner 581.)

1. WIr loben alle JEſum Chrift, Dah ex fiir vns geopffert ift, Ym Tempel feinem Batter werth, Def frewet fid die ganze Erd, Alleluja.

2. Wir loben aud die Jungfraw jart, Bon Der dig Rind dargftellet wardt, Vns armen flindern alln zu troft,

Dif opffer hat die Welt erldft, Alleluja.

3. Def Ewigen Vatters einiges Kind,

Sebt man in Dem Tempel findt,

Sn onfern armen Fleiſch vnd Blut,

Sum Tempel fompt das hoͤchſte Gut, Alleluja 4. Das Kiudt wolte getragen fein,

Maria auff den armen Dein,

Bon dir erfaufft von wenig Gelt,

Wolt ſein der Schipffer aller Welt, Alleluja.

5. Gr ift auff Erden worden arm,

Damit er fi br ons erbarm,

Vnd in dem Himmel macet reid,

Wie aud) den fieben Engeln gleich, Alleluja. 6. Gr hat fein Lieb gu zeigen an,

Sunn feiner Kindheit dif gethan,

Damit der Chrift von Jugend auff,

Mit frewden in den Tempel lauff, Alleluja.

7. Gr wolt dem GOttsdienft wohnen bey, Damit die Gottsfordt bey dir fey, Dieweil das Kind nichts beffer zirt,

Als was zum Gottesdienft anfihrt, Alleluja

8. Darumb mein Kind dich nicht verweil,

Mit Jeſu gu dem Tempel eyl, Dem lieben Gott das Kind gefellt, Daß jm nod Sung wird nachgeſtellt, Alleluja.

415. Cin anders, Bon der Verfindigung Maria. | (Gdiner Gb. 1619. I, 41.)

1, Ave Maria gratia plena, So gruͤſſen die Engel did) Sungfraw Maria, Sn jhrem Gebett vnd da fie fag.

2. Maria du folt ein Sohn empfangen, Darnad fteht Himmel ond Erden verlangen, Das du ein Mutter des Herren folt fein.

3. Ob Engel wie folte das gefdheben, Mein hertz fan feinen Mann erfennen, In Diefer weiten Welte breit.

4. Der heiliger Geijt fol vber did) fommen, Gleich der thaw reift vber die Bhimen, Alſo mug Gott geboren fein.

5. Maria fie hirt all foldes gerne, Sie ſprach, Ich bin ein dienft Magd def Herren, Mad Deinem Wort geſchehe mir.

6. Die Engel fielen all auff jhr fnie, Sie fungen fo faut, Sancte, Sancte,

_ Den Lobgefang, von Maria.

7. Die Engel flohen als hoͤher vnd hiber, Seyd willefom jhr himmliſche Botten Daß euch Maria Hat wol empfangen.

8. Maria hat vns wol empfangen, Darnad fteht Himmel vnd Erden verlangen, Sie ift ein auferforne Braut.

9. Maria du modgfts wol frolid) wefen, Daß du allein bift aufferlefen, Gin Mutter des allerhddften gu fein.

10. Maria Du wolft Gott fir vns bitten, Muff dag wir fommen jun himliſchen Stetten, Dag wir mit dir erfrewet mbgen fein.

11. Der Herr wirdt folhs nit verfagen, Gr wirdt anhdren vns weinen vnd Flagen, Vnd fuͤhren vns ins Himmelreich.

12. Nun woͤllen wir preiſen, dancken vnd loben, Den Herren im Himmel hoch daroben, Daß vns der Erloͤſet hat.

416. Ein ander Geiſtlich Lied von verkuͤndigung Der Menſchwerdung Chriſti, Lucae am 1. Kan aud auff Den tag Annuntiationis Mariae gefungen werden. (Qeifentrit 1. M1, 7, 3. A. 1,13. Cdtner Gh. 1610, 154. 1619. I, 154. Sorner 575.)

1. DA fommen folt dex welt Heiland, Ward Gabriel von Gott gefandt, Sn ein Stadt in Galilea,

Bu der Sungfrawen Maria.

2. Der Engel fam gu jr jns hang, Bnd ridt alfo fein Botſchafft ans, Du gnadenreiche fey gegruͤſt,

Gott iſt mit dir ſelig du biſt.

3. Do fie jin fab erſchrack fie febr, Gedacht was das fur ein grus webr, Darauff der Engel gu jr ſpricht, Jungfraw Maria flirt did) nit.

4. Denn du haft gnad funden bey Gott, Sd bin gu dir gefandt ein Bott, Sahwanger inn deim Leib wirftu werdn, Bnd folt ein jungen Sohn gebern.

5. Shefus fol er werden genant, | Denn er wird fein der welt Heilandt, Genent des allerhidften Son, | = Bnd wirdt figen auff Dauids thron.

6. Aud wird jm Gott das Koͤnigreich, Vbers hauß Sacob ewigleid, Geben, fein reid) fein endt wird han, G8 wird jm alls fein vnterthan.

7, Maria fpradh, wie fan das fein?

Bin ih dod ein reins Sungfrewlein, Vnd hab nie feinen Man erfant, Darauff der Engel. fprad gu handt.

8. Das mer€! der heilge Geift in dir, - Außrichten wirdt, drumb glaub du mir, Auch wirdt des allerhichften krafft, Vberſchatten dein Jungfrawſchafft.

9. Sid dein freündin Eliſabeth, Die guuor nie fein finder hett, St aud ſchwanger mit einem Sohn, Vnd geht jet in den fedjten Mon. . | 10. Maria ſprach demuͤtiglich, Weil denn GOtt hat erforen mid, Das ich feins Sohns mutter fol fein, So geb ich aud mein willen drein. * Sess werd!

11. GOtt fob, der mid nit bat veracht, Bnd hat an Iſreal gedadt,

Nu wie du fagft, fo gefdeh mir, Mit Dem ſchied der Engel von jhr. 12. Baldt ward aus jhrem feufden blut, Im Leib formirt das hidfte gut,

Vnd GOtt nam an fic die menfdpeit, Bud bebhielt Dod fein war Gottheit. 13. Heut hat ein weibsbildt widerftat, Als was ein weib verloren hat, Gin weib den todt in die welt bradt, Gin weibsbildt frucht zerſtoͤrt fein madt. 14. Drimb ift heut der herrliche tag, Dran fid) niemands gnug frewen mag, Der HErr felbs hat den tag gemadt, Troft, freud ond heil ons widerbradt.

Lesarten. 1, 1. IKME (T.) Welt. C (N.) Heilandt. EIK Hey- fandt. M Hevyland. 2 E (N.) Wid. M Wardt. 3. M Inn. C (N.) Stad. EIK ftadt. M Statt. 2, 1. IKM jbr. EIKM ins. E haus. IKM Haug. 2. IK bott. M Pot. IKM anf. 3.M,. Gnad. 4. E Selig. M Geelig. 3,1. IKM Da. IK fahe. 2. EIKM fiir. IK grip. M gruf. IM wer. 3. IKM jbr. 4. IKM forht. 4, 1. IKM Dann. M Grad gfun. IK gef. 2 M gefand. 3. EIKM in. IKM dem. IK webre. 4. IK einen. M Qu. gebdrn. 5, 1. EIKM Sef. IKM folt. M genannt. 2. IKM Dann. IK witt. I ſeyn. IKM Welt. I Heylandt. M Heyland. 3. IK Genant. M Geez nandt deh A. EIK Sohn. 4. EM wird. IK wirt. K auffs. IKM Thron. 6, 1. IK witt. IKM jhm. 2. IK hauß. M Haus. 3. M Reid. IK end. M End. IK wirt. 4. K wirt. IKM jbm alles. IM ſeyn. IK vnder. 7, 1. I ſeyn. 2. IK rein Qungfrdw. M Wil ih dod) bleiben ein Sung: fraw rein. 3. IM Mann. ETKM erfandt. 4. EIKM band. 8, 1. IK werd, M Werd. IKM heilig. 2. E Ausr. EM wird. 3, IK witt. M wird def. EM Srafft.— 9, 1. IKM §r.— 2. EIKM Sin. 4. IKM jept. Dem. 10, 2. IK Dann. M erfohren. 3. IKM Daf. I feines. IK Marit. fol. I ſeyn. M Dak ich fol f. S. M. feyn. 4. M Wil. 11, 1. M Lob. EM nidt. 3. IKM Mun. IK gefdebe. M gfthebe. 4. E ſcheid. IK ſcheidt. E jr. 12, 1. EIKM Bald. K witt. M war. IKM auf. D jrem. E feufdem. M Seu. Bl. IK Shit. 2. IKM Leib. KM formiert. IK Git. M Gut. 3. M Bnd nam (ohne Gott) an fic vnſer. I Menſcheit. KM Menſchheit. —4. IKM wahre.— 13, 1. M So (ft. Heut),

97

IM Weibsbild. K Weibeshild. IK wider evft..M wide erftatt.— 2. J WANs. K wap. EKM Weib. I Weibsbildt. M verlohren. 3. EIKM Weib. I Tod. M Todt. EIK Welt. M dWelt hat br, 4. IKM Gins. E Wei. IK weibsbild. M Weibsbitd. Fr. Ma: 14, 1. E Drumb. IKM Darumb. IK berrlid. M Herrlid) Tag. 2 KM niemand. IK gmig. 3. IKM felbft. M Dag. 4. IK frewd. M Frewd. Heyl. IK Heyl.

417. Gin Geiftlider Gefang,

auff das Feſt Annuntiationis, aud) auff alle Feſt Mariae qufingen, aud) im Wduent.

(Qeifentrit 1, A. 1, 16.)

1. ALS Maria die Jungfraw rein, Solt die Mutter Chrifti fein, Dargu fle Gott erwelet hat, Bon ewigkeit in -feinem Rath, Sit jhe die Botſchafft fommen, Von Himel hod in jhr gemach, Durch Gabriel der gu jhe fprach, Gegruͤſſet feiftu frome.

‘2. Du qnadenreide Jungfraw jart, Gott mit dir zu aller fart, Du bift von Gott gebenedeit, Verhanden ift der gnaden 3cit, Set wil der HErr geweren, Meffiam den viel Edlen Held, Wie er vorheiſchen hat der welt, Den foltu nu geberen.

3. Wenn du gebirft dads Rindelein,

Jeſus fol. der Name fein,

Er wird gros fein des hidften Son,

Bnd feines Vaters Dauids Thron,

Wird jm dex HErr eingeben,

Sein Koͤnigreich gantz gros vnd breit,

Wird feft beſtehn in ewigfeit,

Mit rechtem fried ond leben? . Rebrrin: Kathel. Ricdenlicher ac. U1. Sb, 7

4,Da Maria uu wiffen wolt,

ot

6.

Wie nur folds au geben folt, Der Engel jhr geantwort hat, Der heilig Geiſt der ware Gott, Wird felber fein dein Gatten, Darzu ded aller hicdhften krafft, So alle ding regirt vnd ſchafft, Die wird did) wberfdatten.

Eliſabet gu diefer frift,

Die dod fonft vnfruchtbar ift,

Geht aud ſchwanger mit einem Sohn, Vnd ift jebt ſchon der fechfte Mon, Darumb vernim gar eben,

Denn was Gott redt vnd haben wil, Es fey gros wenig oder viel,

Das fan er freftiq geben.

Maria gleubet Gottes wort,

Wie fie aldo hat gehort,

Sie ſprach id) bin DeS Herren Magdt, Es fey wie du mir haft gefagt,

Sie achtet Gott fiirware,

Bnd fir ein frommen trewen Gott, Darumb fie aud den feqen hat,

Vor aller Weiber ſchare.

7 Nu ſchaw wodurd Maria zart,

8.

Gine Mutter Shrifti ward,

Shr berg war nur auffs wort gericht, Nad) Der vernunfft fie fraget nidt, Sie gab dem Herren die ehre, Glifabet aud) folds erfant,

Hat fie Darumb felig genant,

Das fie fo gleubig were.

© Gott Himlifeer Vater gut, Gib vns aud gleich folden mut, Durch Jeſum Chriſtum gnedigliad, Das wir annemen ſtettiglich, Dein wort mit reinem glauben, Dodurch wir rechte fromigfeit, Erlangen wud in ewigfeit, Mit Maria did) loben.

418. Bon Mariae Heimfudung. (Gorner 577.)

1. MAria gieng hinauß 4.Da nun die Sungfraw thet, Zu Badariae Haug, Erſehn Glifabeth,

Sie ging inn aller eyl, Sie fid) demuͤtig neigt, Berg auff vnd ab viel Meil, Der alten Chr erzeigt, Ben Hebron in die Stadt, Bud gruͤßt das Baple ſehr, Da fie jhr Baͤßle hat. Mit Rewerenk vnd Ehr.

2. Sie gieng alleine nit, 5. Glifabeth behind,

Es gieng Sanct Sofeph mit, Die Mutter Gottes fennt,

Sie trug aud) Gottes Sobn, Empfing die Sungfraw jart,

Sn jhres Hergen Thron, Zugleich gefequet ward.

Darzu ein Engliſch Shar, Shr Kind ward Gnaden voll,

Vnſichtbar bey jhr war, Jm Haug ward allen wol. *

3. Als ſie zum Hauß ausgieng, 6.D Hang, O Himmelreich, Sie Das Gebet anfieng, Dem wahren Himmel gleich, 3u Gott al Vhr vnd Stundt, Du Haug der Himmel bift, Hub fie jhr Herg wud Mund, Darinn GOrt felber ift, Von GOtt fie viel betradt, Bund alle Herligkeit,

Alfo die Reyß vollbracht. Was heilig weit vnd breit.

7. Ud fomb, O Sungfraw rein, Aud in mein Herg hinein, Bring mir das hoͤchſte Gut, GOtt Sohn in Fleifh vnd Blut,

Vus ſegne Seel vnd Leib,

Vnd bey vnns ewig bleib, Amen.

419. Gin Nuff von der Hemfudung Mariae. (Corner 578.)

1. DA fic Maria ſchwanger bfand, Alleluja, Gieug fie qar ferr wol uͤber Land, Pitt GOtt fir wns O Maria, 1 2. Zu jhrer Mim Eliſabeth, Su reyſn jhr fir genommen hett. 3. Sie qrirffet fie ron Hergen, Glifabeth empfand fein ſchmertzen.

1Das Alleluia und Bitt wx. wird bet jeder Str. wiederbelt. ae

99

100

4. Das Kind aufffprung inn jhrem Leib, Sie ſprach feelig ift Dein heiliger Leib. 5. So baldt ic) birt von deinem Mundt, Dein grup, mein Kind im Leib aufffprung. 6. Selig bift du O Jungfraw jart, Daß du haft glaubt dem Goͤttlichen Wort. 7 Maria fprad mit Ehren, Mein Seel macht groß den HErren. 8. Mein Geift frewet fic) jetzt gu hand, Inn GOtt meim HErrn ond Heyland. 9. Von feiner Gdttliden Majeftat, Sah er die Demubt von feiner Magd. 10. Darumb mid Selig preifen werdn, Alle Gſchlecht im Himml vnd Erdn. 11. Dann er hat groſſe ding gethan, An mir gar heilig iſt ſein Nam. 12. Gar groß iſt fein Barmhertzigkeit, Von Gſchlecht zu Gſchlecht zu aller zeit. 13. Bey denen die jhn foͤrchten ſehr, Steht er, verlaͤſt ſie nimmermehr. 14. Mit ſeinem Arm erzeigt er gwalt, Die Hoffart ſtuͤrtzet er alsbald. 15. Die maͤchtigen ſetzt er von dem Stul, Die Demuͤhtigen er gar hoch erhub. 16. Die Hungrigen er geſaͤttigt hat, Die Reichen laͤſt er leyden noht. 17. Iſrael ſein Kindt auffgnommen hat, An fein Barmhertzigkeit hat er gedacht. 18. Als er verhieß Dem Abraham, Por flanger zeit, vnd feinem Sam. 19. 3u Ehrn der Goͤttlichen Majeftat, Singen wir das Magnificat. 20. Gelobt fenftu in ewigfeit. O heilige Drevfaltigfeit. 21. Maria liedter Morgenftern, Hitt Gott flix all Chriftglaubige Seeln. 22. Amen, Amen, das werde war, GHtt helff wns gu der Engel fdaar.

101

42%. Bff dads Feft Vifitationis Marie vnd gu andern zeytten. Magnificat. (Behe 36. N. A. 42. Leifentrit 1. A. 1, 13. Mainzer Cantual 184. Gitner Go. 1610, 156. 1619. I, 156.)

1. Mein fele macht den Herren grog, Mein geyft hat auch erfrewet fic, Sn Gott mein heyl on vnderlaß, Dweyl er hat angefegen mid, Seiner magd demut nit voradt, Die vns alle grog vor ibm madt, Gr verleyh wns die guediglic.

2. Sid) hynfort biß gum ende der welt, Al geſchlecht mid preyfen werden, Dann dif alfo Gott wolgefelt, Der regirt hymmel ond erden, Groffe gnad hat er mir erzeygt, Vor andern was er mir geneygt, Maͤchtig ond heylig ijt fein nam.

3. Aud) ift grog fein barmbergidevt, Stredt ſich von geſchlecht in geſchlecht, Allen menſchen ift die berevt,

So ym hergen ihn fordten rect, Sein ftarder arm hat tibet gwalt, Bnd zerftrewet gar manigfalt,

Die geyſthoffertigen menfden.

4. Des ehren ſtuͤls hat er entſatzt, Die großgewaltigen Herren,

Die demuͤttigen ſehr hoch geſchatzt, Sie begabt mit hohen ehren,

Die arm vnd ſehr hungerig waren, Hatt er erfuͤlt mit ſein gnaden, Die reichen lehr laſſen fahren.

5. Sfrabel fein erwelts geſchlecht, Hatt er hertzlich vffgenommen,

Vff das Abrahe ſeynem knecht, Auch ſeynem heyligen ſomen, Bewyſen wuͤrd barmhertzigkeyt, Ihm verheyſchen in ewigkeyt, Darzu vnſſern heylgen vettern.

102

6. Gott vatter ſohn vend heylgem gepft, Sev lob ehr preyß obn ende, Der allezeyt ons treulich leyſt, Seine hylff bald vnd behende, Wie er vns dann vertroͤſtet hat, Auß groſſem gunſt vnd lautter gnad, Von hertzeu wir ihm dangkſagen, Amen.

Lesarten. 1, 1. H Seele. IK Seel. C gros. 2. C geiſt. HIK Geiſt. H febr (jt. auc). IK 6. ſich erf. ſeht. 3. CH heil. IK- Hevl. C an. HIK obn. H vnterl. C (T.) vnterlas. 4. C Dweil. HIK dieweil. CHIK angefeben. 5. HIK Magd. H demuth. I demut. A nist. HIK veradt. 6. C jm. HIK jhm. 7. C verley. © verleih. 2, 1. HIK Gibe. CHIK binf. C endt. HIK end. HIK Welt. 2. IK Alle. H Ge. CHIK prei.— 3. C dan. H Diefed. G. gefellt. 4. HIK regiert. C Himel. HIK Simm. Gr. 5. CHIK etzeigt. 6. CHIK war. geneigt. 7. CHIK Med. CIK bei. H Hei. HIK Nam. 3, 1. IK feblt: ift. C barmbergigfeit. HIK Barmhertzigkeit. 3. HIK Men. IK fie (ft. die). C bereitt. HIK bereit. 4. CHIK im. C jn. HIK jbn. CH fii. 5. HI Arm. C vbet. HIK geitht. H gewalt. I qwaldt. 6. H mann. 7. CH Geift bof. IK Geifthof. HTK Men. —4, 1. H Def. C ebren ftuls. H Ehren Stuls. IK Ehrenſtuls. HIK entſetzt. 2. C gros gew. 3. CIK Demiit. H demüt. H gefdept. IK geſetzt. 4. IK beqaabt. 5. IK Arm. CHI bungrig. 6. CHIK at. HIK erfüllt. K feinen. 8. HIK Reichen. H fir. 5, 1. HIK Sfracl. H ermebltes. IK erweltes. H Gſch. IK Geſch. 2. CHIK Hat. C vffgenom. HIK auffgen. 3. HIK Auff dag. CHIK fei. H Sn. 4. IK feinen. CIK bei. H Sei. C fa. HIK Ga. 5. CK Bewiſ. HI Bewief. C wird. H wird. IK wirdt. CH barmbergigfeit. IK Barmhertzigkeit. 6. C im. HIK jbhin. C verbhei. HIK verheiff. C ewigfeit. HIK Gwigfeit. 7. CHIK vnfern. C heilg. H Hei- fig. IK beilig. C Betern. HIK Bittern. 6, 1. C Vater. HIK Batter. CHIK Sohn. C heilgem. H Heiliger. I heilg G. K beilig G. CHIK Geiſt. 2. HIK feblt: efr. CHIK preiß. 3. CIK allezeit. H alljeit. CHIK trewlid leiſt. 4. HIK Sein. C huͤlff. H bulff. IK hilff. 6. C Mus. CHIK groffer. lauter. 7% CK jm. HI jhm. CHIK dane.

421. Gin Profa auff die Fefta, vornemlich Visitationis Mariae jugebrauden. (Qeifentrit 1. A. Il, 19, gang in Muſik.) 1. O Der fiiffen guaden gros, Sah wns an gar gnediglic,

Gottes Son ins Vatern fof, Weil wir folten jemmerlic, Ewiglich geboren. Ewig fein verloren.

*

Ja der werde Gottes Son,

Kam herab von ſeinem Thron, Vnſer ſich zu erbarmen. In Maria rein vnd zart,

Warer Menſch entpfangen ward,

Das er huͤlff ond. armen.

. Da die Sungfraw jn entpfieng,

Bald fie in Qudeam gieng, Zu jr lieben Mumen. Die Glizabeth genant, Grifjet aldo ju band, Wie ftets thun die fromen.

. Weil fie von dem alten Weib,

Hat nu hoͤren fagen,

Das auc jhe vnfruththar leib, Thet ein Soͤnlein tragen. Mie Dis felber Gabriel,

Sagt an alles ſchertzen, Wuͤnſcht fie jx viel quad vnd Heil, Gang freundlic) von bergen, Da Elizabeth erhort, © Solchen grus Marien,

Sich jhr Kind im leib erboͤrt, Welchs jhr Gott verliehen, Rieff ſie laut frewden voll, Aus dem Geiſt ſchweben,

Ey wie geht mirs heut fo wol, * qu mit fompt eben,

10. Darumb hoffen Wir ond ruffen,

103

. Meines Herren Mutter rein,

Da die fim des gruffes dein, Ja mein Obren erflungen, Hat mein Kind mit freuden gros, Sid erbirt in meiner ſchos, Vand frolic gefprungen.

. Du bift felig werde magdt,

Dz dat gleubft was dir Gott fagt, Denn er wird gewebren.

Bnd ausridten feine wort,

In Dir als du haſt gebort, Wirſt Chriftum geberen.

. © wie groffe freud vnd luſt,

Hat die Jungfraw da gefoft, Fieng an recht zuſingen,

Vnd zu ruͤhmen jhren GOTT, Der fie hod begnadet hat, Mit fo groffen dingen.

: Bud viel wunder,

Da befonder;

Sie vom Herr geruͤhmet We Die wns allen,

Wolgefallen,

Zeigen auch ein oo Bott.

Hilff ons HErr aud gnediglid.

. Das wir foben, Did dort oben,

Mit Maria ewiglich.

422. Bif das Feft Affumptionis Marie. (Bebe 40. MR. A. 47. Reifentrit 1. A. II, 10. Walaffer 223. Cölner Gb. 1610, 158. 1619. I, 158.) 1. Wir follen all dangk fagen Gott, Bund vnſer berg and) frewen fic), Bherwunden Hatt Heut den todt

104

Maria vud lebt ewiglic,

Das wiffen wir das ihr begyr,

Zu aller zeyt,

Vorlangt hat nach der ſeligkeyt,

Die da Meybet in ewigkeyt.

2.0 wie gar grog ijt nu dein freud,

Maria edle Sungfraw zart,

Sid hat geendet all dein. lend,

In Deiner bevigen bommelfart,

In Gottes reve ijt niemant gleych,

Rad Chriſto dr,

Das befennen vnd glauben wor,

Du dit der herigen boͤchſte yr.

3. Du Engeliſche Kduygin,

Bad amtter Gotts vow edler art,

Bedengk da vnſer nodt vnd pein,

Su vnſer letſten bonnefardt.

Hilff vas zu dit gat bald vad jeer,

Ewirb and rad,

Durd deinen feba des vatters quart,

Al befrummg i@ cx tha rab fant.

Lesarten. 1, 1. DFIK Nadi.— 2. D (%) Ha. 3. DFIK bat, D dean Todt. F ted.— 3 FIK Ns j. DEIN jt. DF begit. IK begicr. 7D (SQ) F Sal I 3a ctrlangen. K 32 cclazect. 4 D be. DFIK Nec omefat. 2, 1. D ark mz. FIK sua. F forerd. I frets. 2 D Ge. F ime. 3 D SO. F bor. EK kate. 4 DIK beiligen F &isek D Scare FR fomect. I Samedizht. 52. F Sam D Ned. FIK ved. DFIK ecemard. gid. 7. K Den D glee DFIK wr —S Duan F Setcern K Ntiern = DFIK pn 3,11 Gru. 2 F ma. IK Ne. F Gets IK Gere’ K ciet 3 DFIK deden? DA arch. F eet. ]l ert 4 F 2 DIK igen. DIK oer: Sect, Fo foreert—S. F yn DI tac. FR iter. —6 F three’ ras. 7% DA Sen F See I Soke D Bet FIR Ben i DFIK S82 DIK ets. DETR to. D varburt. FIK meer? SR. Rex rsatesct Kreawer Sima cert Brtrc BR orm St ft): SET steer SE TE 1k ES BD i Wie Shioce Wr Gt

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2. Gott fandt viel Engel hod herab, Den ſchatz gu holen aug dem Grab.

3. Biel taufend Engel waren da, Die fubren auff mit Maria.

4, Was Fred war hie, was Luft dabey, O Frewd, O Luft, O Harmoney.

5. Die Jungfraw blit ſchon wie ein Ros, Ihr Giang, jhe Schein war wundergroß.

6. Shr Seel dDurd fie glingt vberall, Als wenn die Sonn ſcheint durds Chriftall.

7. Wie Perln, wie Gold jhr Seel vnd Leib, Kein Creatur gleicht diefem Weib.

8. Shr Scud der Mon, zwoͤlff Stern jhr Kron, Ihr Kleyd die Sonn, gedend wie ſchon.

9. $m Himmel fie ſeht willfomm fam, Chriftus mit frewden fie auffnam.

10. Sehr hod bey GOtt ward fie gefest, Da jhr all Gut das Herb ergept.

11. Gott gab jhrs Scepter in die Hand, Sein Sohn inn dSchoß, dads thewre Pfand.

12. Da war fie aller Frewden voll, Hett was jhr Herb nur haben wolt.

13. Sit jtzt auff einem Guldnen Thron, Bey Jeſu Chrifto jhrem Sohn.

14. Bnd ift ein Himmelfinigin, | . Der gangen Welt ein Trdfterin.

15. Wir bitten dich, Maria rein, Du wollft dort vnſer ingedend ſeyn.

16. Du wollft vnſer Firfprederin feyn, Vns helffen bey dem Sohne dein.

Lesarten aus M, S. 587. 1, 2. Sum H. —2, 2 Shak. 3, 1. taujent. 5, 1. 3. war roth wie. 2. jr Schoͤnheit wundergroß. b, 2. Als wann. Sonn qlengt durdh. 7, 1. Perl im Gold jhr Herg im Leib. 2 Rights gleich erfdhaffen diefem W. 8, 1. Schuh. 2 gedendt. 9, 2. Frewden nam. 11, 1. G. gab jhr alles in d. 2. Den Sohn in Shop. 14, 1. Sm Himmel ift fie Ronigin. 2 Bnd aller BW.

106

4%, Ein ander ſchoͤnes Gefang von der Himmelfart Mariae. (Gainer GS. 1610, 159. 1619. 1, 159. Corner *

1. Maria rein 7) Jungfraw sat,

Wir loben heut dein Himmelfart, Dann du bift alles {obs wol webrt, Sm Himmel ond auff difer Erd.

2. Weif du,.O Himmels Rinigin, Mit Leib ond Seel biſt gnommen bin, Gen Himmel in das globte Landt, So loben wir did) alle fampt.

3. Du fibft Dafelbjt zur grechten handt, Sefu deim Sohn bift wol befandt, Den Engeln vnd den Heiligen,

Die vor Dem Thron Gottes fteben.

4. Auff deinem Haupt tregft du ein fron, Die fteht dir wirdiglich wol an, Bedeut, daß Du zu ehten ſeyſt,

Nach Gott deim Sohn am allermeiſt.

5. Dein gwalt erftredt ſich mechtig weit, Darzu aud) dein Barmhertzigkeit,

In aller Welt erzeigt ſich die, Kein Suͤnder du verwarffeſt nie.

6. Durch dein. verdienſt vnd fuͤrbitt tewr, Gar viel ihr vor dem Helliſchen fewr, Bewareſt vnd verſoͤhneſt mit Gott, Der kein gefallen hat am Todt.

7. Derhalben wir did) rüffen an, Verhelffen wolſt zu des Himmels thron, Alln, die auff dein Barmhertzigkeit, Ihre hoffnung ſetzen alle zeit.

8. Damit Maria Muͤtter rein,

Wir kinder ewig bey dir ſeyn, Im Himmel vnd mit reichem ſchall, Dich ehren vnd loben vberall.

Lesarten. 1,2. M Himmelfahrt. 3. M Lobe wol werht. K werth. 4. KM dieſer. 2, 1. M Himmelf.— 3. K land, M Land. 3, 1. M Hand. 2.M Gon. 4, M ftebn. 4, 1. IKM Haupt. M tragft. KM Kron. 3. K das, 5, 1. M fie maͤchtig ++ 3. Merzeigſt

107

du fie. 6, 1. M Berd. Fuͤrb thew, 2. M von... Hol. Fewr. 3. K verfineft. M Bewahrt ſeyn vnd verſoͤhnt. 7, 1. M rujfen. 2. M wollft. deb. Thr. 4. M Jr. 8, 1. M Du Hift doch vnfer Mutter r. 2. K fein. M Hiljf daß wir Kinder bey.

425. Himmelfahrt oder Berfrhiedung Maric,

8.

9.

in ein alten Ruff. (Gorwer 584.)

. Mariam die Jungfraw werthe, Maria,

Wolt GOtt nehmen von der Erden, Hilff ons O heilige Jungfraw Maria.’

. Sie bat jhr liebes Rindelein,

Es folt bei jrem Ende feyn.

Sie bat es gu dem erften mal,

Wol vmb dic Engeliſche Saar.

Gie but ed gu dem andern mal,

Wol rmb die Glaubigen Seelen all. Sie bat es ju Dem Dritten mal, i Wol vmb die lieben Zwoͤlffbotten all. , S. Gabriel bracht jbr ein Lilgen Reig, Darju ein fines Palmen Bweng.

. Der Engel ſchwung fid aug in alle Land,

Biß er die lieben Zwoͤlffbotten fand. S. Johannes war der erft bey jhr, Die andern Singer famen fdier.

S. Peter fam auc balde, Die andern Singer all,

10. Seyt Gott willfomm jhr Grider mein,

(8 folt bey meinem Ende feyu.

11. Es folt wartn biß auff den dritten Tag,

So wird der Herr ſelbſt kommen dar.

12. Gott nam die Seel wol von dem Leib,

Er fuͤhrts mit jhm ins Paradeyß.

13. Sie legtn Den Leichnam auff ein Bahr,

Sie woltn jhn tragen yu dem Grab.

*Maria und Hilff rc. witd bei jeder Ste. lwiederbolt.

14. Die Finger begrubn den heilign Leib, Die Seel war ſchon im Himmelreich. 15. Gott hett die Seel im oberften Thron, Gr ſetzt jhr auff cin Himmeliſche Kron. 16. Die Kron die hat zwoͤlff ſchoͤner Stern, Sie ijt ein Konigin im Himmel vnd auff Erd. 17. S. Thoma fam gulegt von fern, Gr hett den Leib gefehen gern. 18. Die Finger mit Thoma gum Grabe gieng,’ Da war der Leidnam fon dabin. 19. Der Leib der war fo heilig gwefen, Drumb folt er nicht im Grab verwefen. 20. Gin Tidlein fand man in dem Grab, Darinn der Leib gelegen war. 21. Gott hett den Leib fampt der Seel zugleich, Bey jhm im ewign Himmelreid. 22. 3u ehrn wolln wir den Ruff fingn, Der Himmeliſchen Koͤnigin. 23. O Jungfraw Marie, reine Meyd, Erlang vns auch die Seligkeit.

426. Gin anders von Mariae (Corner 585.)

1. DJe Koͤnigin von Edler Arth, Die Fraw im Himmel droben, Maria zart,

Die Sungfraw rein wir loben, Sie Koͤnigin im Himmel ift,

Die Mutter def Sons Jeſu Chrift, Sm ſchmertzen Troft der Hergen.?

2. Sie figt auff cinem hohen Chron, Mit Sonnenfdein vmbgeben, Swilff Stern jhr Kron,

Ihr Kleyd von Gott geweben.

3. Sie ift der ſchoͤne Morgenftern, Davon die Sonn geboren,

* Mies: giengn. 2 Die 3 lepten Zeilen werden bei jeder Str. wiederholt.

Sie glenpt ſehr fern,

Vom Slang wird nidts verlohren. 4. Sie ift Der Thron von Heljfenbein,

Der Salomoni Throne,

Von Silber rein,

Von Harem Gold fehr fdone.

5. Sie ift die Ard von rothem Gold, Darinn GOtt Sohn geſchloſſen, Selbft wohnen wolt,

Neun Monat vuverdroffen.

6. Sie ift Das wabre Paradeyß, Von SGOtt gepflangt auff Erden, Mit groffem fleif,

Darinn GOtt Menſch foll werden.

7. Sie ift Der Goͤttlich ſchoͤne Saal, Da Gottes Sohn, hie vnden Im Jammerthal,

Sein Wohnung inn gefunden.

8, Wolauff O liebe Chriftenheit, Die Kdnigin {aft preifen,

In Ewigfeit, Gnad wird fie vns beweiſen.

427. Bif das Feft Natiuitatis Marie,

Aud gu andern geytten.

168. 1619 I, 168.)

1. Did fraw von hymmel ruff id an, Su diefen groffen ndtten mein, Gegen Gott id mid verſchuldet han, Sprich das id) fey der Diener dein, | Von deinem fyndt, Maria wend, Sein zorn von mit, Troͤſtlich zuflucht hab id) gu dir, Hilff bald ich forcht der todt fom fdr. 2. Maria mein beſchyrmerin, Du mutter Gotts ond Sungfraw jart,

109

(Behe 35. M. A. 41. Leifentrit 1. A. U, 11. Walaffer 233, Ediiner Gb. 1640,

Wie gar betribt font al mein find, So ih gedend ans todtes fardt, Vnd ſtyrb vor angft,

Das mir vor fangft,

Hett woll gebirt,

Zubedencken was mein feel aurirt, Mid) hat dod frever will verfuͤrt.

3. Darumb halt fiir Du revue magdt, Der funden ablag mix erwirb, Dweyl dein fyndt dix doch nichts verſagt, Bnd ich nit weiß nu wann ic ſtyrb, So trag ih dod, Der? rewers jor, Rew buß fuͤrſatz id) vff mich fad, Hilff Das Der leyb Der feel nit fad.

VF das Feſt Annuntiationis foll gefungen werden:

Gegruͤſſet ſeyſt du Maria ꝛc.

Lesarten. 1, 1. 1K vom. DFIK Himm. F rfiff. IK riff. 2. F diſen. DF ndten. I ndpten. K ndthen. 3. D Gen, IK Gegn. F Got. I verſchu. 4. FIK daß. 5. D (MN) F find. DIK Sind. 7. IK Seinen. 8. F zuͤfl. gi. 9. D fürcht. F fiirdt, D (T.) IK Todt. F tod fom. DFIK ſchier. 2, 4 FIK beſchirm. D vorbitterin. 2. D Mutter. F miuter. IK Muͤtter. F Gotes. IK Gottes. D Sund. F jund. 3. D find. F feind. LK fein. D All. FIK all. DFK finn, I Ginn. 4. I auffs. K auff (jt. ans). DF toded fart. IK Bodtes fahtt. 5. DF ftirb. IK ſtuürb. 6. D vorl. 7. DIK Hat. F gebirt. 8. D 3ubd. DIK Sel. TK anviifrt.— 9. D feeier wil. UK verführt. 3, 1. D an (ft. fiw, F fir. DIK reine. F raine. D Magdt. F. magd. IK Magd. 2. DIK Gi. F fii. D ablas. F Ablaß. IK erwuͤrb. 3. D Dieweil. F Weil. IK Dweil. DIK Kind. F find. D feblt: dod. F nod (ft. doch). 4. D nicht weis. F waif. D unbe wen id) ſtirb. F wann id) min ſtirb. IK nun wann id ſtuͤrb. 6. D Des. F Der rewe. IK Des rewes. 7. FIK beger. F gnad. 8. D Sug. F Big. WK bug. D Vorſ. F Fiirf. J furf. D 3. DIKM auff. 9. FIK daß. DIK Leib. F (cib. DFIK Geel. D nicht.

Anmerfung. Wadernagel Mr. 99 hat Den Text aus Behe und fest ifn in Die Beit vor Luther. —~ H. Sachs hat das Lied ,werendert vnd Chriſtlich Corrigiert,” bei Wadernage! Nr, 29: ,Chriftum von hymel tiff ih an” aus Dem Nürnberger Endiridion von 1525,

* Pied: fin. 2 Ries: des.

111

428. Bon Mariae Geburt, Geſchlecht, ond Nah men. (Gvurner 568.)

1, MAria ijt geboren, Aug Koͤniglichem Blut, Ihr Stamin ijt augerfohren, Aug Patriardhen gut.

2.Bon Abraham ift fommen, Die edle Gungfraw zart, Yon David ift qenommen, Shr Blut hod edler Art.

3. Wer jhr Geſchlecht will kennen, Bei Sanct Mattheo fuch,

Das gank Geſchlecht thut nennen,. Sein Evangeliſch Bud.

4, Biel Patriarchen waren, Vierzehn Geſchlecht darauß, Vierzehn Fuͤrſtliche Scharen, Vierzehn aug Davids Haug.

429. Bon der Geburt Maria. (Worner 570.)

1.D Ros, ſchoͤne Ros, In S. Annae Sdhog, Was ein wunder Schoß, Was ein felpam Ros, Rein Friling fein May, Wie frdlid er fev, Hat bradt foldhe Rog, Ws S. Annae ſchoß, O frolider Taq, Da S. Ann gelag, Kompt jhe Kinder all, Singt mit ſuͤſſem ſchall, Von dem Paradeiß, Hat jhr Schoß den preiß, Wiegt vnd ſchaut die Ros In S. Annae Schoß.

5. Alſo viel Blumen ſchone, Maria iſt die Ros, Auß ſo viel Stern vnd Mone, Iſt ſie die Sonne groß.

6. Maria iſt auß allen, Das beſt Edelgeſtein,

Das Gold anf den Metallen,

Iſt dieſe Jungfraw rein. 6. Die Koͤnigin wird werden, Fraw vber alle Welt, Im Himmel vnd auff Erden, Ihr Reich iſt ſchon beſtellt. 8.D Koͤnigin did) gruͤſſen, Wir Eve Kinder arm, Dir fallen wir yu Fiffen, Did) vber vns erbarm.

Petey 2.D Ros, ſchoͤne Rvs, sn ©. Anuas Schoß. Was ein Roſengart? Von der Wurtzel zart? Die Wurtzel gantz todt, Bringt das Roͤsle roth, Von ſo altem Weib, Vufruchtbarem Leib, Ein Tochter ſe fein, Solch zart Jungfraͤwlein, Die Wurtzel nam Safft, Vor goͤttlicher Krafft,

Auß Himmliſchem Thaw,

Wuchs Die zart Jungfraw, Bitt für ons O Ros, In S. Annae Schoß.

3.

430. Gin Frewden Gefang von onfer L. Frawen Geburt.

1. $Vngfraw augerfohren,

Novum gaudium, Heut biftu geboren, Virgo virginum.'!

2. Bald wirftu auff Erden, Gottes Mutter werden.

431. Gin ander

(Mainger Cantual 186, Cdtner Gb. 1610, 160. 1619 1, 160 mti der überſchrift: „Am Fefttag der Geburt Mariae” Corner 490, mit der Überſchrift: „Die Litaney vnſet lieben Frawen, Gejang sweif.”

O Ros, fine Ros,

Sn S. Annae Schoß, Was haftu fir Krafft? Wie Frafftig dein Safft ? Die Rofen Arguey,

Sft taufenterley,

Friſch macht Her vnd Muth, Iſt fiir viel Weh gut, Davon wirde wol,

Gin Apoted voll,

Du Himmliſche Ros, Dein Krafft ift aud grog, Wie die Kranckheit fev, Der Siinder Artzney, Pitt fiir vns O Ros,

In S. Annae Schoß.

(Gorner 572.)

Gefang von der Hodheiligen Sungrawen

Maria.

1. AVe Maria du Himmelfinigin, Aller Welt ein Trifterin, Heilig vnd felig biftu geborn, Dann Gott der hat did augerforn, Aug allen Sungfrawen reine.

* Die latein. Zeilen werden bei jeder Str. wiederbolt.

3. GOtt wirſtu gebdbren, OOtt wirftu ernebren.

4. GOtt wird did hod ſchaͤtzen, Hod im Himmel fegen.

5. Hilff das wir did) loben, Ewig mbgen foben.

118

2 Aue Maria dur edle Revferin,

Du biſt vnſer Fuͤrſprecherin, Heilig vnd ſelig ſpricht dich alle Welt, Von Gott biſt worden außerwehlt Gin Mutter deß allerhoͤchſten.

3. Ane Maria, du ſchoͤner Roſengart, Du wolgezierte Jungfraw zart, Heilig vnd ſelig wirſtu genant, Dich haben die Propheten wol erkandt, Von dir haben ſie geſchrieben.

4. Aue Maria du zier der Chriſtenheit, Du Mutter der Barmhertzigkeit, Du Gottes Stadt, du klare Sonn, Du ſtarcker Thurn, du Jacobs Brunn, Du Fraw der gantzen Erden.

5. Aue Maria, du Tempel Salomons, Du guͤldins Fell Gedeons, ; Du biſt der Spiegel der Gerechtigfeit, Du biſt cin Form der. reinigfeit,

Gin Ros ohn allen Doren,

6. Aue Maria du hoher Cederbaum,

Du ſchoͤne Gilg, du Feldes Blum, Du bift cin recht beſchloſſene Port, Bitt GOtt fir vns im, Himmel, Daß wir alle ſelig werden,

7 Amen, Paria fingen wir von hertzen grund, Dich loben wir mit bergen vnd Mund, Heilig vnd ſelig dich ſprechen wir jetzund, Stehe vns auch bey in der letzten ſtund, Wann wir von hinnen ſolln ſcheiden.

Lesarten. 1, 1. IK Himmel Kb. 3. IK Selig. M bift du gebohrn. 4. M Denn. augerfobrn. 2, 1. M Kaͤyſ. 3. K Selig. I welt. 4. IK außerwelt. 5. IK Mit. IM Wlerh. 3, 3. I ge- nannt. K genandt. M wirft Bu genannt. 4. 1K erfant. 4, 1.M Zier, 2. IK Mit. 3. K Statt. 5. M Frau. 5, 2 I guldens. K gifdens, M giildenes. IK ded Ged. M def Ged. 4. M Rein. 5. IK Roß. M alle. FRM Doörnen. 6, 1. M edfler Ged. 2. IKM Rifg. IK feldes Blinn. M Feldesblanr. 3. IK beſchloßne. Mbeſchloſſne. 4. IKM fiir. Him. dort. 5. IKM all. 7%, 1. M H. Gr. I gruntt.

Rehrein: Kathol. Rixchentieber xc, 11. Bd. 8

114

2. IK bers. M Herp. I mundt. K mind. 3. I feefig. jepundt. 4. M Steh. IK ftundt. M Stund. 5. IM follen. K _ feblt: folln. M ſcheyden.

432. Cin anders von der Opfferung Chrifti, jn Dem Tempel. (Qeifentrit 1, A. I, 56.)

1. JEſu Chrift der du biſt fommen, Muff Erd ons zu troſt vnd frommen, Bund Haft woln in Tempel an flag, Gopffert werdn am viergigiten tag.

2. Wiewol du wart on fculdt cin Kindt, Entpfangen vnd geborn on find, Doh haft did dem Gſetz vntergebu, Vns zu bringen ing ewig febn.

3. Dann als du warft von Bethlehem, Sn Tempel gen Jeruſalem,

Getragn ond heut geopffert Gott, Nah des alten Sfeges gebot.

4. Dajelb der fromme Simeon,

Dich mit frewd auff fein Arme nam, Preiſet Gott der jn het gewert, Ded fo er fo fang het begert.

5. Auff feinen Armen fagftu jm, Regirft jm fein Herg, Zung ond Sin, Das er Dich erfent rechter weis, Vnd fprad voll des heiligen Geis.

6. HERR du biſt gnedig oud geredt Run leſtu im fridt deinen Knecht, Dann meine augen gfeben handt, Deinen Son vnd vnſern Heilands.

7. Denn du ver alu Voͤlckern bereit, Haft cin licht aug barmhertzigkeit, Zuerleuchten die Heiden ſchnel,

Vnd zum preiß deins Volcks Sfrael.

8. Wir bitten dich guͤttiger HErr, Durch deins heiligen namens ehr, Opfer dich durch dein gnad vnd guͤt, Su vuſer hertzen vnd gemit.

215

9. Mad ons from, ghorfam, demiittig, Vnd gu deim dinft gefdidt ond willig, Gib gum gutten gnad ond weifbheit, Bnd fter€ vns wieder all boßheit.

10. Das wir aus dem efend all fampt, Durd dein qnedig huͤlff vnd beiftandt, Im rechten glauben abfdeiden,

Zu denn Engelifden freuden.

433. Das Teutſch Nune dimittis in feiner Kirchenweiß. (Gainer Gb. 1610, 154. 1619 I, 154.)

1. RBVu lag O Herr den diener dein Nad deinem wort in frieden feyn, Dann meine augen jetzund hand Geſehn Chriftum deinen Heyland,

2. Welchen Du Haft bereitet fein Por dem Angefidht der Bolfer dein, . Gin liecht yu erfeuchten die Heiden fchnel, Bnd gum preiß deines Vols Afract.

3. Preis ehr fey Gott dem Batter frohn, Und Sefu Chriſto feinem Sobn, Sampt dem Trofter dem Heiligen Geift, Von nun an dif in ewigfeit.

Anmerfung. GS. Nr. 432. Str. 6. 7.

434. Von Mariae Anffopfferung. (Gorner 572.)

1, Maria jung vnd jart, 3. Das Kind im Tempel blieb, Gefiihrt gum Tempel ward, Dient Gott mit Luft vnd Lieb, Das Kind dreyjaͤhrig war, G8 het, betradt vnd fag,

Bnd blieb da fichier eylff Jahr. Bnd nimmer miffig fag.

2 Das Kind gum Temypel fam, 4, Rein Arbeit war ſo ſchlecht, Der Priefter es auffnam, Das Kind macht alles rect, Vnd opffert diefen Shag, Thet alles wie ein Magd, Rak Inhalt deh Gefag. Was jhme ward gefagt.

8*

116 5. Sein Eſſen, Trand vnd Speiß, 6. Das Kind wuchß alfo febr,

Kam her vom Paradeyß, In Heiligfeit viel mebr, Gin Engel tiglich friſch, Bis dag dev Goͤttlich Thron, Bereit Dem Rind den Tiſch. Bereit war Gottes Sohn.

435. Bon Marie verfindigung. (Corner 573.)

1. AVe Maria gratia plena, 4, Ave Maria gratia plena, So gruͤſſet der Engel, Die Engel. fic nevgen, Die Jungfraw Maria, Dir froͤlich anjeigen,

Sn jhrem Gebet, Gotts Sohn will fevn, Vnd da fie fag. Dein Sihnelein,

2. Ave Maria gratia plena, ... 5.. Ave Maria gratia plena, Die Engel mit hauffen, Empfangen, gebaͤren,

Wen Nazareth lauffen, 4. Dad Kwndlein ernebhren, Did qriffen all, Colle O Weib, Mit ſuͤſſem Schall. Dein keuſcher Lcib.

3. Ave Maria gratia plena, - 6,. Ave Maria gratia plena, Mit Stralen vmgeben, Wie foldhes auff Erden, S. Gabriel ſchweben, Vollnzogen foll werden, Kompt Sonnen Ffar, Von dir gefragt Die erſte dar. Der Engel fagt.

7. Ave Maria gratia plena, Darumben Gott obeu, Im Himmel wir loben, Vmb deinen Sohn, O Jungfraw ſchon.

436. Bor Marid verkuͤndigung. (Sorner 574.) .

1. Ave Maria gratia plena, Dic vber vns Armen, Laß hertzlich erbarmen, Auff vnns O Fraw, V Vom. Himmel ſchaw!. ar ark

* Pers 4 und 5 werden bef jeder Str. wiederbolt.

117

2 Ave Maria gratia plena, 4. Ave Maria gratia plena, Yon vnferen Herken, Vus allen im Leben, Nimb Truͤbſal ond Schmertzen. Den Frieden hilff geben.

3, Ave Maria gratia plena, 5. Ave Maria gratia plena, Krieg, Hunger vnd Plagen, An vnferem Ende, Yon Dannen hilff fdlagen. Zu allen dich wende.

6. Ave Maria gratia plena, Hilff allen im fterben, Den Himmel Crwerben.

437.. Vor Marid verfindigung. (Corner 69.)

1. AVe Maria gratia plena, So qriffen die Engel die Jungfraw Maria, Als fie im Gebet verſchloſſen fag.

2. Maria du folt cin Sohn empfangen, Darnach fteht Himmel vnd Erd verlangen, Daß du ein Mutter des Herren folt feyu.

3. O Engel wie folte das geſchehen, ‘Mein Her thut keinen Mann erfennen, Sn Diefer weiter Welt hreit.

4. Der Heilig Geift foll uͤber dich fommen, Gleich wie der Thaw kompt liber die’ Blumen, Alſo wil Gott geboren ſeyn.

5. Maria fie birt all ſolches gern, Sie ſprach id) bin cin Magd deg HErrn, Mad deinrm Worf geſchehe mir. 6. Drauff fungen die Engel vnd Flungen, mit Daß Gott erfrewen wolt Juden vnd Heyden, Wie er den Vaͤttern verſprochen hat. 7. Die: Engel fielen all auff jhre Kny, Sie fungen fo faut Sancte, Sancte, Den Lobgefang mit Maria. 8. Die Engel flogen als Hider und hoͤcher, Seyt willfomb jhr himmeliſche Botten, Daß euch Maria hat wol empfangen.

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9. Maria Hat vns gar wol empfangen, Darnad fteht Himmel vnd Erd verlangen, Sie ift ein anferfobrne Brant.

10. Maria du magſt froͤlich genefen, Daß du allein bift augerlefen, Gin Mutter deß Allerhöchſten zu feyn.

11. Maria war nie demiitiger gweſn Alß Da fie zur Mutter von Gott augerlefen, O Mutter der Demuth fey mit vns.

12. Maria du wolft Gott fiir vns bitten, Auff daß wir fommen zun himmeliſchen Staͤtten, Deß wir mit dir erfrewet ſeyn.

13. Der HErr wird ſolches nit verſagen, Er wird anhoͤren weynen vnd klagen, Vnd fuͤhren vns ins Himmelreich.

14. Nun wollen wir preyſen, dancken vnd loben, Den HErrn im Himmel hoch dort oben, Dag vns Yer HErr erloöͤſet hat.

Lesarten. Corner hat dasſelbe Lied auch S. 574, aber ohne Str. 6, 11. Abweichende Lesarten find: 1, 2. gruͤſſet Der. 3. In jhrem Gebet allda ſie ſaß. 2, 2. ſteht (ſt. thut). Erden. 3. Herrn. 3, 2. mag (jt. thut). 1. weiten breiten Welt. 4, 1. 2. vber. 2. fellt (ſt. kompt). 3. will gebohren. 5, 1. bhoͤret. 2. Dienſt— magd. 7, 1. jhr Knye. 3. von (ft. mit). 8, 1. flohen hoͤher vnd hoͤher. 2. Himml. 3. Das. 9, 1. fehlt: gar. 2. Erden. 3. außerkoren. 10, 1. moͤgſt f. weſen. 3. zſeyn. 12, 1. wollſt. vor, 2. Himml. Huͤtten. 3. Vnd moͤgen mit dir voll Frewden ſeyn. 13, 2. erhoͤren vnſer w. 3. in das him. 14, 2. Herren. daroben.

438. Der guͤlden Roſenkrantz. (Cöõlner Gb. 1610, 237. 1619 1, 237. Corner 545.)

1. O Qungfraw jart, Maria fdon, Gin Koͤnigin des Himmels throu, - Nim an den gulden Rofenfraug, Gejiert mit deins Sohns leben gang.

Dann du Sungfraw ohn alle Sind, Vom H.. Geift empfangen gſchwindt, Als Du des Engels Grug gebort, Demiitig glaubt baft feinem Wort.

. Elifabeth dein ſchwangere Mim, Haftu als bald geſuͤchet heim, Sn Mutter leib Soannes klein Grfrewet ſich der zukunfft dein.

Den Du ohn allen ſchmertzen laſt

Bu Bethlehem geboren haft,

Gin Jungfraw blieben allezeit, Darab ſich Himmel vnd Erd erfrewt.

. Den du von Konig Danids ftam Geboren haſt, qebettet an,

Wn deiner Jungfraͤwlichen Bruft, Gefeuget Haft mit groffem luſt.

. Den du in fclechte diichelein

Im falten Stall gewidelt ein,

Ins Krippelein gelegt, ond jhm geneigt, All deine trewe dinft erzeigt.

. Den globet hat die Englife far,

Mit qroffem Jubel fommen Dar,

Den Menſchen frewd vnd fricd verfundt, Die cines guͤten willens feynd.

. Die Hirten fommen von dem Feldt, Grfennen den Hirten aller Welt, Ob er gleich in dem Krippelein Ligt wie cin fleines Kindelein.

. Der an dem adten tag fein Bhit Pergeuft durch fein Befdneidung quit, Ihm wurd der hddfte Nam Jeſus, Den vorgebradht der Engliſch gruͤß.

10. Den fommen ſeyn gu betten an

Drey Konig von Morgenland, Golt, Weyrauch, Myrrxen jhm verehrt, Wie folds dem hddften Koͤnig gehoͤrt.

—e,e

119

11. DEn du am viertzigſten tag Sn Tempel bracht nad Moyſis fag, Dem alten gſatz gehorfam feyn,

So du Dod dad nit fehuldig gſeyn.

12. Mit Dem du gflohen von der handt Herodis in Egyptenlandt,

Ihn widderumb nad deffen Todt Mit frewden brat gebn Nazareth.

13. Den Du am Feft verloren Haft, Drey tag gefudht ohn allen raft, Im Tempel jhn gefunden gwar Mitten vnder Der Gelehrten fdar.

14. Den du in feiner jugent zart Mit Muͤtterliche trew bewabrt,

Vnd ibn ernehrt mit deiner handt,

Daß er nit fam in noht pnd fdandt. 15. Den im Jordan Johannes trat,

Mit feiner handt getduffet bat,

Dem Vol gefagt, das ift Gotts Lamb,

Das hinnimbt der Welt find allſamb.

16. Der Satban jhn verſuͤchet hart,

Mit Frefferey Geig vnd Hoffart, Jeſus begegnet jhm weißlich, Daß er müß weichen hinder ſich.

17. Zur Hochzeit er beruͤffen war,

Mit dir vnd ſeiner Juͤnger ſchar, Auff dein vorbitt beweiſt ſein macht, Da er auß Waſſer Wein gemacht.

18. Der Wunderzeichen thiut zur ſtundt, Die bſeſſnen, Lamen macht er gſundt, Den Blinden gibt ex jhr geſicht,

Vnd heilet was eim jeden bricht.

19. Den Lazarum erweckt vom Todt,

Der Wittib Sohn von gleicher noht, Des Hauptmanns Tochter aud) gar ſchon, Begnadet dem verlohrnen Sohn.

20. Der mit den Suͤndern trinckt und iſſt, All jhrer Suͤnden gern vergift oo. Wann fie daruͤber Rew vnd loideo - Von hergen. teagen ohn falſcheit '

21, SGin fig mit trifern qwefden bat -: Maria Magdlen vnd Bat, . Der Siindt nachlaß von hertzen yeni, Bnd Hats erfangt gue felben ftundt. 22. Der auff dem hohen Berg Thabor, Gang wunderlichet weiß empor, Den dreyen lieben Juͤngern ſein, In Goͤttlicher klarheit erſchein. 23. Um Palmtag Jeruſalem Mit groſſem preiß jhn wol empfing, Es fuͤhret jhn aber niemandt zhauß, Muft oͤd vnd Hungerig wider drauß. 24. Der an dem Gruͤnen Donnerſtag Sein Fleiſch vnd Bluͤt den Juͤngern gab Wuſch jhnen vor jhr Fig, ein Endt Macht er dem alten Teſtament. 25. Im Garten er mit andacht gieng, Alda ſein Leiden ſchwer anfieng,

Die angſt vnd groß noht von jhm treib Den Bluͤtigen ſchweiß an all fein Leib.

26. Die Juͤden fingen jhn grinnniglia, Vnd buuden jn gar hartiglich, a $n Annas haus bey finfter nacht Mit groffem gſpoͤtt er ward gebracht.

27. Sie ſpeyten in fein heiliges gſicht,

Die arge Juͤden vad boͤßwicht, Bnd ſchluͤgen ftard mit feuſten drein, Das moͤcht erbarmen einen ftein.

28. Den fie geſchickt fiir Pilati Gericht, Mit. falfder zeugnuß ond gedicht, Klagten fie da Dew wabhren Gott Zuͤbringen in den bitfern todt.

29. Der and ward fiir Herodes gefihrt, Der ließ jhn cin mit groffer begiert,.

Da jhm der HERR nicht gab autwort,

In ein Spottfleid. ſchickt er jhn fort. - 30. Der an der, Saul gegeißlet hart,

Sein Haupt. mit: doͤrnen frdnet wart,

Gin puͤrpur Kleid man jhm anlegt,

Fuͤrs ſcepter er cin Rohr da tregt. 7

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31. ER ward an all feim Leib verwundt,

Verfpevt, verlacht gu aller ftundt, Die Biden ſchryen all zuhauff, Ans Creug, aus Creutz, mit jhm hinauff.

32. Pilatus jhn verdammen thet,

Ob er gleich nichts verſchuldet hett, Willig fein Creutz ex gnommen bat, Vnd getragen an die Marter ftadt.

33. Dem fie fein Kleider zogen ab,

Das Friſch Bhit flog vom Leib herab, Sie wurffen jou auffs Creutze batt, Un hend wud fig augendglet ward.

34. Der in dem groffen Leiden fein Den Batter bitt fiir feine feindt,

Vergib jhn Batter, fle wiffew nit, Was fie an mic verbringen heut.

35. Dem Shader er fein gnad beweift, Verheiffet jhm das Paradeif,

Vnd ſchenckt jm all fein Miffethat, Kein groͤſſern Troft der Siinder hat.

36. Die allerliedfte Mutter fein

Befildht er dem Johannes fein, Gibt jhe den Singer fuͤr jhr findt, Der vngleich tauſch jhr hertz durchtringt.

37. Da er am Creutz ſeim Vatter klagt,

Als wann er jhn verlaſſen hat, Wurd erfuͤllt mit hon vnd ſpott, Wol von der grimmigen Juͤden rott.

38. Gr ſprach, mid) durſt von hertzen grundt, Wie wuͤrdt getrenckt der Goͤttlich mundt, Das bitterft trauck ward zugerüuͤſt, fi Mit Eſſig, Myrren ond Gall vermifdt.

39. Gr fagt, nun ift alles vollbradt, 7 Den Siinder hab ih ledig gemadt,

Des Batters zorn hab ith. geftillt, Bnd jhm fein willen gar erfillt.

40.D Batter fdrie er an feim End os 7 | Mein Geift hefehl ich in deine Hend Das klaͤgliche gſchrey Der hitter herb, 0 > Durchſchnidt ohn pveiffel mit groſſem ſchmertz.

41. DA er am Creutz verſcheidet fdnell, Stieg er hinab in die Vorbell,

Die frommen Bitter erledigt dort, Wer hat jhe griffer Frewd gebort. 42.Der Hauptman mit eim ſcharpffen {per Des Herren Seite verwundet febr, Darang flop Waffer vnd and Bhit, Bringt frafft den Gacramenten gut.

43. Sein heiliger Leib ward qnommen ab Vom Ereng, vnd glegt in ein new grab, Mit qroffen ebren vnd andacht, Die frommen dieſes werd volbracht.

44. Auß eiqner frafft am dritten tag Iſt ec aufferftanden auf dem grab,

Wie groß die frewd der Muͤtter fein, Betradht O Menſch im hergen dein.

45. Gehn Himmel er anffgefahren zwar, Mit groffem Jubel der Engel ſchar. Bnd fipt nun in dem Himmelreich,

Sur rechten feinem Batter gleid.

46. Bon dannen fcidt er am Pfingftag Sein heiligen Geift mit Reider gaab, Die Finger wurden gefcrodt ond troft, Auß forg vnd fordt der Welt erfdft.

47. Der dein hie nidt vergeffen bat, Sonder dir bereit die hoͤchſte Stadt, Did gnommen in des Himmels Thron Gezieret mit Gwiger fron.

48. Dan wider fommen wirdt bebendt,

Gin ftrenger Richter an der Welt endt Da jhm nichts wirdt verborgen fein, Bnd vrtheilen das grog vnd flein.

49. Wer bie abftirbt ohn Rew vnd Bus, Dort ewig groß pein leiden mug,

Den frommen aber ift bereit, Gin jmmer werende Seligfeit.

50. Wer hie fpricht (oder fingt) difen Rofenfrang, Su wabrer rew ond andadt gang,

Dem wolleft Herr gnedig fein, Lasß jhn nit fommen in die Hellifd pein, Amen.

#24

Lesarten. M bat fein wu 1,2 Redes. M in def. 3. K Rit. M Nimb. 4. KM Gons. M eben. 2, 1. M Den. 2% KM gſchwind. 3. KM def. M gebort. 38,1. M G. die befreundte dein. 2. M Haft du. K gefucet. 3. M Sib. KM Joh. 4, 1. M Dein Sohn o. Zaft. 2. M gebobhren. 4. M Grden frewt. 5, 1. K ftamm. M Dav. Stamm. 3. M Dein. 4. M Luft. 6, 1. M Dann. wine delein. 3. M Kriplein. K qelegt. M jm geneygt. 4. M Dienft. 7, 1. M gel. Schaar. 3. K frend. M Frewd. K. frid. M Fried. K vers find. M werfiindt. 4. K guten. M fintt. 8, 1. M Feld. 2.M HErren (ft. Hirten), 9, 1. M Wh, Tag. 8. M Im wird. Name, 4.M Gruß. 10, 1. M fein. 2. M auß Dem Morgenlandt. 3. M Gold. KM jm. 4. M folthes.— 11, 1. M Tag. 2. M Gm. K Mofis. 3. M Den. Gfag. K fein. M afen. 4 K gfein, M Wiewol du deffn warft frey ond rein. 12, 1. K dew. M gflogen. K band. M Hand. 2. M inn Ggyptenfand. 3. M widerumb. 4. M gen, 13, 1. KM vetfobren. 2. M Tag. —4. M Mittin. KM vnter. K gel M Schaar. 14, 1. K Sugend. M Qugendt. 2. M Muͤtterlicher. K bewarth. 3. M Hand. 4. K Das. noth. M Alles Das dein auff jhn gewandt. -- 15,1. M Der jhm J. zu J. 2.M Hand getauffet wardt. 3. Kvolck. KM Gottes. 4. KM binnimpt. M Sind. K alljampt. 16, L Kverſuchet. 3. K jm. A.M mujt.— 17, 1. K body. 2. M Schaar. 3. M Bork, Macht. 4. K wafjer.— 18, 1. K wind. M thet. 2. M Bfefjeuen. geſ. 3. M blinden Gef. 4. M heylet. 19, 2. K noth. 3. M Def Furften T. 4, KM den. 20, 1. KM ißt. 2. M fin. K vergift. 3. M Leyd. 4. K falfebbeit. M Falſchheit. 21, 1. KM Fig. M Sri. KM gewaſchen. 2. K Magdalen. M Magdalena, bat. 3. KM Sind. M Her. Grund. 4. M ftund. 22, 4. M Klarh. 23, 1. M Pale ment. 2. M Br. 3. M filbrt. abr. gu Haug. 4 M Mug H. widerumb herang. 24,1. M Griinnen. 3. M W. ju. die Fig vor feinem end. K end. 4. M WM. alfo fein guts Teftament. 25, 1. M In. Und. 2% M Allda mit Leyden. 3. M Angſt. K noth. 4. M but. Schweiß am gangen. K fein. 26, 1. M Sudn fiengn. 2. KM jhn. M fir. 3. M 3u A. KM Haug. M Nat. 4. M Spott. 27, 1. M ſpei. M Heiligs. KM Gf. 2 M argen Inden. KM Big. 3. M Faͤu. 4. M Stein. 28, 1. M afd. an P. gricht. 2. M Zeugnus. Ged. 3. KM Klagen. K waren. 4. KM Todt. 29, 1. M afl. 2. M fiir (ft. ein). KM begicr?. 4.:KM cim. M Spott- kleyd. 30, 1. K Saul. M gegeiffett’ 2. KM Han. M Dér. ward. 3. K pur. M Purpurkleydt. K jm. 4. M Se. trigt 31, 1. K fein. M vermund. 2. M ftund. 3. M Juden. Keſchteyen. 32, 3. M WW. Gr ſ. C. gem K gen. 4. M Bi tragen gue KM der. M ftatt.

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33, 1. M Kley. 2. KM frif.. 8. Mjm⸗— 4 M Ha. Fil. angna- qelt. K angendgelt. 34, 4. M der qr. Darter ſ. 2. M Feind. 4. M jebt (ft. beut), 35, 1. M Gnad. 2 M Baradev§. 3. M jbm. 36, 2. K Soa. 3. M Sind. 4. M Tauſch. K jr. M He. durchdt. 37, 1. M fein. 2. M Wie er jhu ſo v. 3. M Hohn. Spott. 4. M Juden Rott. B8, 1. KM dit. M He. Grind. K grind, 2 K wirde. M wurde getruͤ. Goͤttliche Mund. K mund. 3. M bitter Tr. zugericht. 4. K eff. M Myrrn. 39,2. M qmadt. 3. KM Deh. Zorn. 40,4. Meſchrye. 2, M dein’ Hind. 3. K gefd. M fliglid) Gſch. Hertz. 4. K Durchneidt. M Duvdneid. zweyffl. 41, 1. M verfchicden. 2. M Vorhoͤll. 3. M Vaͤttr. 4. M je. K frewd. 42, 1. M Gin H. Speer. 2. M Deß. Septen. 43, 1. KM gnom. 2. M Grab. 3. M Eh. An. 4. M Fro. We. vollb. 44, 1. M eng. Rr. Tag. 2. M anjfrft. Grab. -- 3. M Frewd. K fevn. —4 M Her. 45, 1. M Gen. auffgf. 2. M Sadar. 4. M Red. ſeines Batters. 46, 2. M beilg. KM reid. M Gah. 3. M gſchreckt v. gtrdft. 4. M Sorg. Forcht. K furdt. 47, 1. M nit bie 2. M Sondern die Braut d. 6. Statt. 3. M def. 4. KM ew. M Kron. 48,1. wird. KM bebendD. 2. KM end. 3. K jm. wirt. M wird. ſeyn. 4. M Brtheilen wird er gr. 49, 2. M Peyn Leyden. 3. M Grom. 4. M wirend. 50, 1. M dieſ. 2 M Rew. And. 3. M qua. feyn. 4. M dhoͤlliſch Peyn.

Anmerkung. Die Überſchrift im IK fautet: „Der guͤlden Roſen— frang. Bon den heiligen Geheimnuſſen Jeſu Chriſti vnſers Heylands vnd ſeiner Muͤtter Mtariae fan geſungen oder gebettet werden in Creutzgengen oder anderer zeit, nach eines jeden andacht vnd gelegenheit, wie folgt. Ertlich fic) mit dem H. Creutz bezeichnen, darnach ſprechen den Catholiſchen Glauben folgens das H. Batter vnſer, vnd zehnmal den Engliſchen Gris bis zu den Worten Jeſus Chriſtus. Darauff allwegen ein Verßlein auß den nachgeſchriebenen beyſetzen, vnd alſo nach zehen Aue Maria widerumb das H. Vatter vnſer erholen.“ Das Machen des hl. Kreuzes, der Glaube, das Vater unſer, der engliſche Gruß gehen, ganz in Muſik geſetzt, dem eigentlichen Lied voran, Das Dann im vier Abrheuemgen. folgt.

ee ee, 439. Der —— Frawen. (Mainzer Cantual 194. Gother 588 mit der überſchrift: Vnſer & Frawen Blatter ober Rofenfrangk, Geſangsweiß geftet{t, durch F. Sixt Buds. baum, Anno 1500 vow Der Braderſchaft des H. Rofenfreng offt gu fingen in Hertzog Ernjts Melodey.”) 1. DIe Gſchrifft die gibt vns weis vnd lehr, Darang Maria Pjalter wer, F

+ Daruon will ich euch fingen: Goͤttliche Weißheit ruͤff id an, Maria will vns beyſtand than, So mag vns nit mißlingen. Maria hat jhr außerwehlt,

Die jhren Pfalter beten,

Hats in jr Bruͤderſchafft gezehlt, Bnd will Gott vor fie beten:

Es fey gleid) Frawen oder Maun, Wer fie damit thut ruffen an, Dem will fie trewliden beyſtahn.

2. Gin Pfalter macht drey Rofenfrang, Mit aller meinung gut vnd gang, Wie Dauid ſchreibt den Pfalter: *Grinnert ond def lebens fein, Jeſu, der vns all lich foll fein, [Was Jeſus Shrift erlitten hat,

Hie auff Erdreich fruͤh vnd fpat 4] Bou jugend big ins alfer.

Der erſt Krang weiß, der ander rot, Der dritt ift Goldes farbe,

Doctor Beda gefdrieben Hat,

Als fang big ex gqeftarbe.

Sanct Dominicus thut vns befant, Maria jhn ſelber ermant,

In def Koͤnigs von Franckreichs Land,

3. Der erfte Theil bedeut wns das, Da Gott der HERR yu rabte fas,

Der Sohn wolt ins elende: Gr fprad zu Gabriel fahr hin, *In Nazareth das Stidelein, Grig Mariam behende, Der Engel folds verridtet gern, Die Jungfraw fand er allein: Sprad: Sent gegrift von Gott dem HERRR, Der mich gefendet herein, Die Jungfraw bald in forgen ftand, She reinigheit fie jm befandt,

4 Das in [ ] Eingeſchloſſene ſteht in M, ftatt der Berfe vom * an.

Darauff fic. daun Gott bei jhr fand. [Wiewol dag ich jr Batter: bin, Gruͤß mir die Meyd behende. Der heilig Geiſt fie dardurch fadt, Die Jungfraw ſtund in ſorgen,

Gott ſich zu der Menſchheit flacht, Keuſchlichen vnd verborgen, Der Engel durch die Himmel drang, Gr ſprach: Ave gratia,

Der HErr hat mich gu div gefandt.} . Der Heitig Geift mit fener frafft, *Hat es weiters alfo gefdhafft,

Daß fie gu Lifabeth gangen:

Sold grit Maria die reine Meit [Hat S. Elifabeth frudtbar gemacht, Vbers Gebirg ijt Maria gangen: Sie. eylet febr die reine Meyd)

Die trug den troft der Chriftenheit, Sie theten einander vmbfangen. Johannes in Mutterleib erfant, Sein Schoͤpffer vnd fein HEren, Glifabeth gar wol empfand,

Er thet fid) auffberen,

Maria madt das Magnificat,

Die Heilig Fraw. Elifabeth. fprad, Gelobt feyftu viel reine Magd.

. Es geſchach da mitten in der Welt, Den Hirten ward verfiind im Feld, @ar ſchoͤne newe maͤhren:

Wie daß zu Bethlehm ohn. all Von einer Jungfraw gebohren waͤr, Gin Konig vber alle Herren. Bud, diß ift. nicht ein wunder grog, Dak Gott der alte Greife,

Was elend, nadend ond and ged In eines Kindes weife,

Sn einer. Krippen er da fag,

*Der alle ding allein vermag, Erwartend feiner Mutter pflag. [Maria hatt fein Pflegerin,

Sofeph Dex alte Mann. jr: pflag.]

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6. Joſeph vnd aud Maria tag, Die fieng au an dem achten: tag, Als Jeſus ward befchnitten: Maria in Den Tempel gieng, : Simeon das Opffer ſchon empfieng,. Gr fprad zu jhr mit ſitten. Maria du hift Der qnaden voll, Vnd haft wns den. qeboren, Der Menſchlichs Gſchlecht erlifon aid Gott bat. did augerforen, So frew ich mic) nun dieſer zeit, *Lenger gu [eben ift mir (eid, Gott nem mic hin zu deiner frend. - [Sohanues in der Wuͤſteney, Hat vns gar viel von jhm gefagt.]

7. Jeſus was in den zwöͤlfften Sar, Gieng mit den Juͤden das ift me In jhr Synagoge:

Sie trugen jhm viel Buͤcher bec, Sefus gab jhn viel weif vnd lehr,

Er fag ja allen obe:

*Der Mutter folds ward vnbefandt, Wie aud Joſeph nicht wuſte, Sie ſuchtens Rind durchs gange Sand, Mit guoffem hergenteide. . . Aber folds trawren ſich bald end,

Ws ſie im Tempel jhn erkent,

Da er antwort vnd fragt behend. [Simeon der alte Mann ſprach,

Den Knaben hab id geſehen,

Bey zwoͤlff Jahren da es gefdah, Drey Kinig famen geritten,

Entboten ihm viel Bucht vid Ehr, Man fpiiret an feiner Weißheit wol, Daher. ijt aller: Welt ein: HErx.]

8. Alfo haftu die fuͤnfft Figur,’

Den erften theil nach der Menfur, Deh weiffen Krangs fuͤrware; Darbey betracht die reinigkeit, Darmit Marta ift bekleid Keuſch, lauter ond aud flare.

Sn jre geburt vor vnde nad,

Sit allweg Sungfraw blieben,

Das hat Lucas gar wol bedadt,

Hat viel Daruon geſchrieben,

Sprich fünff Pater nofter gut vnd gang, Funffzig Aue Maria der fang, | So Haft den weiffen Rofenfrang

9. Den andern Theil folt fahen an, Funffzig rot Rofen muftu han, Bnd aud die fuͤnff figuren: Der Euangelift befehreibt wns das, Da Gott betradt dev Biden haf, Sein Menfdeit die thet trawren. Der HERR fdwiget Wafer ond Blut, An dem Oelberg fo fpate, Sein Juͤnger wurden vngemut, O Menſch betracht die note: Jeſus ſprach zu derſelben ſtund, Zu ſeinen Juͤngern, mein Seel jetzund, Iſt wol biß in den Todt verwund.

10. Chriſoſtomuß ſchreibt wunder groß, Wie Jeſus nackend vnd auch bloß, An ein Saul ward gebunden: Pilatus aber jn ließ ftabn, Die ftirdften Mann die ex moͤcht han, SAHlugen jm viel tieffer wunden. Wol ſechs tanfent vnd ſechs hundert, Vnnd ſechs vnd ſechtzig Wunden, Mit Geißlein vnd mit Ruthen hert, Mit Ketten darunter gebunden, Zwey vnnd ſechtzig vier hundert pein, Ein jedes Glied empfande ſein, O Menfd fein marter was nicht klein.

11. Dariiber folget nod) ein {eid, Sie brachten her ein altes Kleid, Vorzeiten was gewefer: Darin man Kinig gefrinet hett, In ein gefpdtt man jhms anthet, Ws wir im PBaffion lefen. tarcua: Rethel, Riedpentieder v¢, IT. Bb,

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12.

13.

14,

Wud es geſchach in emem Saal, Gin Kron von ſcharffen Doren,

Die drucktens jhm in fein Hirnfdal, Dem Firften hodgebohren,

Sie beugten fich vor jm ſpoͤttlich, Bund frien all fo viel muglich, Seyſt gruͤſſet der Jüden Konig.

Die Ritterſchafft ſetzt vns die zahl, Acht tauſent Schritt wol vberall, Jeſus ſein Creutz hat tragen:

Dann vom platz biß vnter das Thor, Iſt dritthalb hundert ſchritt firwar, Thut ons Beronica ſagen.

Jeſus gab jhr ſein Angeſicht,

Thet noch dritthalb hundert, Simeon vns auch noch wol bericht, Fuͤnff hundert Schritt beſunder, Big an die Stadt Caluaria,

Sein Rod jhm da verfpielet ward, Ja gar mit ſchmertzen gezogen ab.

Da fis die Prophecey ergieng, Vnd Jeſus an dem Creutze hieng, Fir aller Menſchen ſchulde: *Sieben Wort er gefprocden hat, Trewlid Den Batter vor vns bat, [Darnadh Er feinen Batter bat, Mit fieben Worten er Das that) Daß er vns nem zu hulde,

Alsbald fried fic Def HERRER Seel,

Am Creng von feinem Leibe, Seiner Mutter geſchach fo webe, Maria Dem reinen weibe, Micodemus legt ju vif jhr ſchoß, Maria leid das war fehr groß, Biel zaͤher fie ob jhm vergoß.

La hat dex auder Theil cin ohrt, Hen erften haſtu vor gehort, Bom anfang big an Das ende; Den dritten Theil folt faben an, Funffzig Gulden Rofen muftu han,

15.

16.

Fuͤnff Pater nofter bebende.

Das Gold bedent die groffe frewd, Der Mutter Gottes fone, *Deßgleichen aller Chriftenheit,

So bradt Maria Sone,

Maria wolft vnfer Mutter ſeyn, Vnnd vns gleiten mit frewden ein, Bum allerliebften Gone dein.

[Die fie haben von der Dreyheit, Maria hilff ond in Throne,

Du wolleft vnſer Mutter ſeyn,

So werdn wir deft bag erhort, Bom auferwebhlten Sohne dein.]

Sanct Marcus der Euangelift, Schreibt von der vrftend Sefu Chrift, Mit clarificirtem Leibe:

Der zweiffel die zwoͤlff Boten thet, Anfedten, Drumb fie wurden zerſtret, Ohn Maria das reine Weibe.

Der glaub in jhr nod nie erlafd, Shr [eid thet ſich verwandeln,

Da fie die flare Gottheit fad,

Mit der Menſcheit erftanden: Darumb frewet fid alles das,

So im Himmel vnd auff Erden was, Deffelbigen Oſterlichen tags.

Sanct Danid vnd Sanct Paulus fareibt,

Was geftorben war feydt Adams zeit, Wol in fuͤnff taufent Jahren:

Ihm der Himmel beſchloſſen was, Auff Erd ſo heilig kein Menſch was, Der gen Himel moͤcht fahren.

Biß nun an den viertzigſten tag, AlsJeſus was erſtanden,

O Menſch betracht ohn alle klag, Groß frewd gieng jhn zu handen, Den Altvaͤtern im Paradeiß,

An vnſers HErren Himmelsreiß, Darfuͤr jm dancken mit gangen fleiß.

g*

17. Sauct Johannes der Enangelift, Der Heiligen Gottheit cin Cangler ®, Schreibt vns am allermeifte: Wie Gott der Batter ond der Sohn, Gin wahrer Gott ond drey Perfon, Der dritt der Heilig Geifte. Am Pfingftag da ward er gefand, Maria vnd den Siingern, Al Spracden wurden jhn befandt, Sie fahen fewrig 3ungen, *Mit Hellem vnd glengenden vmbkreiß, Das hedeutet den Heiligen Geift, Der fie gelehret hat mit fleip. [Su jhren Scheitteln brinnen fdon, Daß fie das Evangelion, Sollen der Welt verfiinden thon.]

18. Darnad wol in dent zwoͤlfften Jahr, Kam Gott mit feiner Engel ſchar, Wol auf dem hoͤchſten Trohne:

Zu ſeiner werden Mutter zart, *Die auff jhr lang zeit bat gewart, [Jn jhrer heiligen Himmelfart]

Su empfangen den ewigen lohne. Shr reine Seel die (dt fic ab, Vom Jungfriwlidem Leibe,

Als fie Gott jhren Geift auffgab, Fuͤrwar ohn allen ſchmertze,

Als Dann der zwoͤlff WApoftel ſchar, Gar behend auc) gegenwertig war, Bnd jum Grab trug die Heilig Bar.

19. Aber dieweil verwefen nist folt, Diefer Schatz vber alles Gold, Wirdig deh Himmels Trohue: Fuͤhrt fie hinauff ins Himmelreid, Chriftus fampt jhm all Engel gleid, Vn fest jhr auff cin Krone.

Sie hod vber die Himmel drang, Viel klaͤrer Denn die Sonne,

So gar mit Engelifhem Gfang, Mit groffer frewd vnd wonne,

Sie figt bey Gott im hoͤchſten Thron, *Welder fle Diefer frewd ermant [Wer fie der frewd ermahnen fan] Den will fie nimmermebhr verlabn.

20. Ufo haft nun den Rofenfrang, Der drey machen cin Pfalter gang, Den het yu allen Woden: So biſtu in der Bruͤderſchafft, *Befompt dadurdh groß gnad vnd frafft, Das SGebett fo wird gefproden. [Vnd die hat ſolche große Krafft, Bnd wo der wird gefproden] Als weit die Heilig Chriftenheit, *Durd die Welt ſich thut dringen, So weit die Gſellſchafft aud nun gebt [Der Gutthat eins vollbringen, Du ſchlaffſt oder wachſt, haft Du ein theil] Mit {efen ond mit fingen, Dein Engel thut dic ſchreiben an, Was Du auff Erden haft gethan, Das gibt den allerbeften lohn.

21. Der allmedtig Gott mit feinem raht, Wol in dem Thal yu Sofaphat, *Mird fommen yu dem Rechte:

Wird er bhefigen rechte] Da wird er richten mit gewalt, Gleich vber jung oud vber alt, Den HErren als den Knechte. Daran gedende Fraw vnd Mann, Ir miffend erfdeinen,

. Bud riffet die zwoͤlff Boten an, Die werden Ridter feine: *Wer den Rofenfrang wol fpreden fan, Maria will jhm gwiß beyſtahn, Wenn jhm fonft niemand helffen fan. [Wer den gilden Krank ſprechen fan, Maria wil am Siingften Tag, Gar trewliden jhm auch beyſtahn.

22. Nach Chriſti Geburt nun merck fuͤrwar, Da man zalt funffzehen hundert Jahr,

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Sir Buchsbaum Hats gefungen.

In Hergog Ernftes Melodey,

Maria wohn dem Bruder bev,

So hat jm wol gelungen.

Kimpt mit dem fliebjten Bruder fein, Wol fiir def Himmels throne,

Sein Kleid wird weiß, rot vnd gildin, Gejiert mit ciner Krone:

Maria fpridt mit liechtem ſchein, Aung jhrem Mund yond Hergen rein, Laß mir den liebſten Bruder herein.

Lesarten aus M, der Fein ü hat. 1, 1. Schrifft. weiß vnd Lehr. 2. Wie dak (ft. Darauß). 3. Darvon. 4. ruff. 5. M. die will mir beyſtahn. 6. S. m. wir nit migl. 9. Bud hats in jhr Bruderſch. zelt. 10. bey Gott vertretten (ft. G. v. ſ. b.— 11. feyen (ft. fey gf). 2, 2. meynung. 3. David, 6. Sugend. Alter. 7. erfte. roth. 8. Wie es B. 10. befandt. 11. jhm f. erſchiene. 12. Franckreich. 3, 1. D. Erſt Pater nofter bed. 3. EL 4, S. Gabr. 4, 1. hei- lig. Kr. 5. Troft. 7. erfandt. 8. Herren, 9. S. EL 10. Sn jhr thet fic) auffbaͤren. 11. machts M. 12. heilig Fraw S. El. 5, 2. verfiindt. 3. Maͤhre. 4. Gethlem. ſchwer. 5. wer. 6. vbr. 7. Bnd ift es nidt. 8. G. der allerreideft. 9. nacket vnd bloß. 14. Sunn. 6, 2. fiengen. Tag. 7 aller Gnaden. 8. gee bohren. 10. auferfohren. 11. freu ich mich deffefben tags. 7, 2. Juden. war. 3. Inn jhrer. 5. viel weifer Lehr. 8, 1. haſt du. 2. Theil. 4. Rein. 5. bekleydt. 7. jhrer Geb. vnd. 10. Vnd (ft. bat). Darvon. 12. Füuͤnfftzig. feblt: Der ſchantz. 9, 1, fangen. 2. Fuͤnfftzig rohter R. muft du. 3. Fig. 4. S. Bernhard befdreibet. 5. Juden H. 6. Menſchh. die ward tr. 7. ſchwitzt. 10. Nohte. 11. ftundt. 12. fein 3. jegundt. 13. Die ift biß. verwundt. 10, 1. Chryſ. 2. nadet.— 3. Seul.— 4. iiber jhn. 6. jhn v. 7. tauſend darzu f. 8. wunden. 9. Geiffefn. Ruten. 10. dDarunder. 11. Pein. 12. Jeglich fein befonder leyden empfieng. 13. f. ſchmertz Der war nit. 11, 1. JEſus fo viel Dex Marter leydt. 2 Kleydt. 3. Das vor 3. war. 4. Darinn. Het. 5. Gef. jhm das thet. 7. Wann es. 8. ſcharpffen. 9. geberen. 10. Gie Enyeten fiir jhm nider gring. 12. ſchryen all mit Lauter ſtim. 13. Gegruͤſt feyftu der Juden K. 12, 1. gal. 2. ſchritte. tberal, 4, Von dem Pl. 5. drith. ſchrit. 8, Zu letzt wol drith. 9, aud dg wol, 10. ſchritt befonder, 11. ftatt Calv. 13. Bnd grewlich abgezogen. 18,1. Da

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nun Die. 2. feblt: Bud. 3. ſchulden. 5. vnns. hulden. 6. fid die Gottlid S. 9. geſch. weh. 14., Nicodem l. jhn. Schoß. 12. M. kuͤſt jihren lieben Sohn. 13. B. 34. 14, 1 Ort. 2 haſt du. 3. Un. En. 5. Fuͤufftzig Guldin R. mug du. 6. bhende. 7. Frewd. 8 Der Augerweblten fh. 15, 1. Gr. 2. Vrſtaͤndt. 4. zweyfel. Zwoͤlff b. 5. Darumb wurden fie all zerſtoͤrt. 6. Weib. 7. GL. jou jbr dod. 8. Leydt. verwandlen. 9. fab. 10. Menſchh. 11. Da frewt fic) alles Das Da was. 12. Inn dem H. v. a. Erden. 13. Deffelben O. Tags. 16, 1. Mattheus im Evangelio fdreibt. 2 war feyt A. 3. 3. tanjendt. 4. Deß Himmels Port bef. 5. fo Seelig nie gewas. 7. Big an. Tag. 8. war. 11. Altvaͤtt. Paradeyß. 12. Himmelr. 13. Solln wir beten mit gangem. 17, 1. S. Johans. Ev. 2 Heil. 38. allermeijten. 6. Das dr. heil. 7. An dem Pfingfttag ward. 9. jun befaud. 18,3. Throne. 4. werthen.— 19, 6. Gr fegt. 7. Dann fie fo hoch durch d. 8. Dann. 13. wil, 20, 1. baft du den guiden R. 4 bift du. 7. heilig. 10. An fefen ond an f. 1L dirs. 13. Lohn. 2], 1. allmaͤ. Raht. 2 Thale 3. 4. wird geridtet. 5. Vber j. ond auch liber alt. 6. Dem HErrn. dem 7. gedenden. 8. She miiffet. 9. ruffet. Anmerfung. In H jerfallt das Lied: in Ginleitung Str. 1—2; dann in Drei Theile: Str. 3-8; 9V—14; 15~—22. Jn M zerfällt das Lied in Drei Theile: Str. 1—8; 9—13; 14-20. Jn M feblt die Str. 22 und Die 21. fteht vor der 22. Aus Str. 18 fehlen die 8 lebten nnd ans Str. 19 die 5 erften Berfe, die übrigen Berfe aus beiden bilden Dann die 18. Str. Das Lied erfchien eingefn, ohne Angabe des Ortes und Sabres (wahrſchein— lid) 1500) unter Dem Titel: „Vunſer lieben frawen Rofenfrang in herezog ernfts mefodey.” 8 Blatter in Fl. 8. (Erlanger Univerfitats-Bibliothef.) Wadernagel Nr. '795 Hat das Lied aus Dem Tegernfeer Gb. von 1577. Sh fiige Die andern (nicht Die bloß orthographiſch abweichenden) Worter daraus an. 1, 1. ſchrifft. 2. mie daß M. 2, 4. und 5. wie M. 6. in jugen ond imm a, 3, 1. Pater nofter deüt. 5. f. wie M, nur: da durdhf., Die wolden (ft. Himmel).— 4, 2. h. gu Elizabeth geſch. 3. vber dads Biirg yu gangen. 4. Mariam bald dice. 6G. fie ward gar fdon emtpf. 10. jbe frucht thet. 18. Die frucht deins Lcibs ift ge— feqnet. 5, 4. bſchwer. 8. aller reichſte. 12. Maria hat fain ander ftat, Sofeph etc. wie M. 6, 12. f. wie M. 7, 4. bradjten. 7. f. wie M, nur 8. bfdnitten ft. gefeben. 8, 12. f. Der ſchantz. 9, 4. Sant Bernhardus bef. 10, 12. jegflichs fein bfonders Leiden entpfand, 11, 1. Sefus da vif Der marter (aid, fie trugen. 11. Sie fnieten für jhn nider ghring und febrien all mit lauter ftimm. 12, 13, ond qrewlid) gez. 13, 4. f. wie M.— 9. Der betriibten geſchach. 12, jrem

136

Sun gab fie manden kuß. 14, 8. der außerwoͤlten. 9., 10., 11. wie M. 15, 4. Den gw. 5. anfedten. 16, 1. Matthens im Euangelj ſchr. 4. Des Himmels port befd. 5. felig nie genaß. 1, 10. f. wie M. 18, 5. wie M.— 49, 12. wie M. 20, 5. f., 8. f. wie M. 21, 3., 10. f. wie M. Bon der 18. Str. die 8 letzten, von der 19. die 5 erften Seilen, fo daß das Lied nur 21 Str. hat. Die Str. 21 ift dort 19, Die Str. 20 dort 20.

440. Die funffzehen Geheimbnuß def Nofenfranges fiirger begriffen. (Corner 593.)

Die 5 Frewdenreiche.

1, FRew did) Maria, Gottes Sohn, Erwehlt dein Leib gu feinem Thron, © Troft, O Frewd, O Froligfeit, Sid Himmel vnd Erd jetzt mit dir frewt!.

2. Frew did) Maria lieblid fing,

Vnd Du Johannes tang ond fpring.

3. Frew did) Maria widle ein,

Kip, druͤck dein (chines Kindelein.

4. Frew did) Maria deinen Sobn, Grfannt der alte Simeon.

5. Frew did) Maria, dein liebes Kind, Der Fofeph in Dem Tempel find.

Die Schmerblicde.

6. Maria weyn, wenn Sonn vnd Mon,

Vor Angft ſchwitzt Blut Marie Sohn,

O Hergenleyd, O Schmertz, O Peyn,

Weyn Himmel vnd Erd, weynt mit jhr Stein.? 7. Maria weyn, O Sonn verbleid,

Dein Schoͤpffer leidt mand harten ftreid. 8. Maria weyn, O Syon -Flag,

Sieh was cin Kron dein Konig trag. 9. Maria weyn, fib, allbereit,

Kompt Dein Sfaac, gib jms Geleid.

1Rers 3—4 werden in Str. 2—5 wiederholt. 7 Bers 3—4 werden in Str. 7—10 wiederbolt. R

410. Maria weyn, jhe Engel ſchreyt, Ewr Here vnd Gott den Tod jest leyd.

Die Glorwiirdige. 11. Jo Triumph Marie Sohn, Bom Todt ift aufferftanden ſchon, O Sieg, O Ehr, O Frewdenmeer, Mit dir frew ſich das Himmlifd Heer. * 12. Jo Triumph, ins Batters Reith, Glorwuͤrdig jetzt, mein Sobn, auffſteig. 13. Jo Triumph, die koͤſtlich Gab, Den heiligen Geiſt ſend er herab. 14. Jo Triumph, jhr Engel all, Ewer Koͤnigin fuͤhrt ins Himmels Saal. 18. Jo Thriumph, der hoͤchſte Thron, Iſt Mariae nechſt jhrem Sohn.

' Bers 3—4 werden in. jeder Str. wiederholt.

137

Adte Abtheilung.

Von den Heiſigen im Allgemeinen.

441, Litaney von allen Heiligen Gottes, (Gdtner Gb. 1619. I, 62. Gorner S. 595 mit der überſchrift: „Die Litaney an

10.

alle liebe Heiligen GOttes.“)

Kyrie eleifon, Chriſte eleifon, Kyrie eleifon, Chrifte eleifon, Chrifte erhoͤre vns,

Gott Vatter im Himmel, 38 Gott Sohn erloͤſer der Welt, eB Gott Heiliger Geift, 28 H. Drevfaltigteit cin einiger Gott, / © Heilige Maria, \ H. Gottes Gebirerin, 8 H. Sungfraw aller Jungfrawen, = Mritter Christi, S Michael, g Heiliger § Gabriel, = Raphael,

Alle H. Engel vnd Ertzengel, bittet fuͤr vns. Heilig Johannes der Taͤuffer, bitt fuͤr vns. Alle H. Patriarchen vnd Propheten, bittet fuͤr vns.

Peter, Andreas, Jacob, Johannes, Thoma, Jacobe, 8 Philippe, * Heiliger( Bartholomee, 3 Matthee, 3 Simon, a Tharee, Matthia, Barnaba, Luca, Marce, Alle H. Apoftel ond Euangeliften, ) = eo Al H. Singer Chriſti, st Al H. vnſchuldige Kindlein, 28 = Geiger} Laurenti; 7 Pa “€ Bincenti, m=

Fabiane ond Sebaftiane, ec.) Johannes ond Paule, ont Cofma vnd Damiane, Geruaſi vnd Protafi, Alle heilige Maͤrterer, bittet fuͤr vns.

Stephaue,

gua IU JING.

/ Syluefter, Gregori, | 2 af Ambroft, eili a Hieronyme, * Martine, 3 Nicolae, °

Alle H. Biſchoff vnd Beichtiger, : Alle H. Lehrer, Bittet fair ons.

| Antoni, " * Benediete, os Heiliger/ Vernarde, F

Franciſce, *

Alle heilige Prieſter und Leuiten, Bittet fie vns.

Mile heilige Ming: ond Einſidel,

140

60. Maria Magdalena, Agatha, a3 Lucia, + Heilige{ Agnes, = Cecilia, 7 Catharina, = Mnaftafia,

Alle heilige Jungfrawen vnd Widwen,) oo: Alle heiligen Gottes, withet Fhe ya. Herr fey ons gnedig, 70. Verſchone vnſer O Herr. | Here fey wns guedig, Erhoͤre wns, Here, Von allem Vbel, Von allen Sinden, Bon deinem Zorn, Von gefaͤhrlichen nachſtellen def Boͤſen, Von Peſtilentz, Hunger, ſtreit vnd verderbung, Vom gaͤhen vnd vnuerſehenen Todt, Von Nachſtellung vnd gewalt deß Teuffels, 80. Von Zorn, Neid, haß vnd allen boͤſen willen, Vom Geiſt der Vureinigfeit, Von Blitz vnd Vugewitter, Vom ewigen Todt, Durch das H. Geheimnuß deiner Menſchwerdung, Durch deine Zukunfft, Durd deine Geburt, Durd dein Tauff vnd heilig Faſten, Durch dein Creutz vnd bitter Leyden, Durch dein Todt vnd Begraͤbnuß, 90. Durch dein heilige Aufferſtehung, Durch dein wunderbarliche Himmelfarht, Durch die Zukunfft deß Heiligen Geiſtes deß Troͤſters, Am Juͤngſten Tage, Wir Suͤnder, Daß du vns verſchoneſt, Daß du vns verzeiheſt, Daß du vns wolleſt zur waren Buß bekehren, Daß du den Apoſtoliſchen Hitten vnd all Geiſtliche Staͤnd in der heiligen Religion erhalten woͤlleſt, Das du Den Feind der heiligen Kirche ernidrigen wolleft,

aao gua gop

“gua oaqqao (Pig uanq GG

141

100. Dag du den chriſtlichen Koͤnigen ond Fuͤrſten Fried vnd awre

einigfeit verleyhen vnd erhalten woͤlleſt,

Daß du deinem gantzen Chriſtlichen Volck Frid vnd einigfeit vers: leyhen woͤlleſt,

Daß Du ons in deinẽ heiligen dienſt ſtercken vnd erhalten woͤlleſt,

Daß du vnſer hergen gun Himmeliſchen Begierden erhebeſt,

Daß du allen vnſern Gutthittern ewigen lohn vergelteſt,

Daß du vnſere Seelen, auch vnſerer Bruͤder, Freund vnd Wol—⸗ thaͤter Seelen von der ewigen Verdamnuß erledigeſt,

Daß du Die Fruͤchten dar Erden geben vnd erhalten woͤlleſt,

Daß du allen abgeſtorbenen Chriſtglaͤubigen die ewige Rube ver leyhen woͤlleſt,

Daß du üns erhoͤren woͤlleſt,

Du Sohn Gottes,

110. Du Lamb Gottes, der du hinwegnimbſt die Sind der Welt,

Erhdre vns lieber Herr.

Du Lamb Gottes, der du hinnimbſt die Suͤnde dev Welt, Erhoͤre vns lieber Herr.

Du Lamb Gottes, der du hinnimbſt die Suͤnd der Welt, Erbarm dich vnſer Herr.

Chriſte hoͤre vns.

Chriſte erhoͤre vns.

Kyrie eleiſon,

Chriſte eleiſon,

Kyrie eleiſon.

“gua 22929 pig wag AGE

Lesarten aus M, der ftatt: ,Grbarme did vnſer,“ „Erbarm did vuſer,“ ftatt: „Bitt fiir vns,“ Bitte fiir uns,” ftatt: „Erloͤß ons Herr,“ Erldfe Cund Erloͤß) wns HERR hat. 1., 2, 3. eleyſon. 4. Chrifte, bore ond. 6. in Dem H. 7. Erloͤſer. 9. H. Dreyf. eynigen G. 13. (M hat Die Zeile nist.) 17. Erp Engel. 18. Heiliger Joh. d. Lauffer. 20. Zwiſchen , Peter’ und , Andreas’ fteht , Paul.’ 27. Bartholmee. 34. Marca (verdeucdt ft. Maree). 35. Evang. 36. Alle heilige Singer Gottes. 37. Alle heilige vnſch. 44. H. Ger- vafi. 45. Martyrer. 46. Sylvefter. 47. Georgi. 48. Zwiſchen „Ambroſi“ und ,Hieronyme” fteht „Auguſtine.“ 53. helige L. (verdruckt ft. beilige). 56. Zwiſchen „Bernarde“ und „Franciſce“ ſteht nod „Dominice.“ 58. eviten. 67. Witwen. 69, 71. gnaͤdig. 7% O HErr. 76. boͤſen. T7. Streit. BVerderbung. 78. Bon giben. vnverſehenen. 79, Gewalt. 80. Neyd, Hag, vnd allem boͤſen Willen. 82. Plig. 83. Vorm ew. 84, heilig Geheimbnug,

91. Himmelfahrt. 92. Durdh dein Zul. 93. Taq. 94 Wir Sin- Der bitten did, Erhdre wns. 95. Dy du vnſer veri. 96. verzeyheſt 97. Dag du vns yu wabrer Bug wolleft befebren. 98. fidnd. 98, 99., 100., 101., 102., 106., 107., 108. wolleft. 99. bie Feind. 100. Chriſt⸗ lichen Gynigfeit. 101. Fried. 102. Dieuſt fidrden. 103. Hergen gun himliſchen. 104. Gutthdtern. Lohn. —105. Berdambaug§ erlegeft. 107. Abgeftorbenen Ehrijiglanbigen die Ewige Ruh. 140. das du bin- nimmft die Simd DWelt. „Verſchone vnſer O HERR," ftatt: „Erhoͤre vns lieber Herr. 111, 112. Statt diefer Berje bios: „Erhoͤre ons O HERR” ,Erbarme did vnſer.“ 115., 116., 117. eleyfon.

442. Die Litaney (von allen Heiligen) in cin Ruff gebracht. (Gorner 599.)

1. O Herr Gott Vatter im Himmelreich, Erbarm did vber vns genaͤdigleich.! 2. HERR JEju Chrift der Welt Hevyland, Erbarm did vber vns allefampt. 3. Heiliger Geift Du Trofter gut, Erbarm did vnſer in aller Noht. 4. Du heilige einige Drevfaltigfeit, Grbarm did) vber die Chriftenheit. 5. Heilige Maria Koͤnigin, Nun hitt fiir ons dein liebes Rind. 6. Heiliger Erg Engel Michael, Bitt Gott fiir alle Glaͤubige Seeln. 7. Al liebe Heilign Engen gut, Pitts GOtt fiir vns in aller Noth. ? 8. Heiliger Johannes Tauffer gut, 9. Al Patriardhen vnd Propheten gut, 10. Petre, Paule, O fieber S. Andre, du heiliger Zwoͤlffbott, 11. Sacob, Bartime, Marre, * 12. All heiligen Evangeliften vnd Zwoͤlffbotten gut, 13. Stephan, Loren, O lieber S. Veite Du Martyrer grog, 14. Waftian * Valtin, AM lieben heiligen Martyrer ond Singer gut. 15. Gregori, Ambroft.

1 Hinter jeder der Str. 1—6 fteht: Kyrie efeijon. 2 Diefe Bitte wird mit Gitt, bittet oder bitts bis 28 wiederbolt. > Vied: Marce. 4 Lies: Baftian.

16. D fieber ©. Auguftin, du Biſchoff gut. 17. Martin, Niclas, Bernhard.

18. © lieber S. Benedict Du Muͤnnich gut. 19. Frange, Lenhard.

20. All liebe Heilige Milind ond Einſidler gut.

21. Katharina, Barbara.

22. heilige S. Brfula, du Sungfraw gut.

23. Margaret, Dorothea.

2A. D all jhr liebe heiligen Jungfrawen gut.

25. Magdalena, Elifabeth.

26. O beilige S. Anna, dun Frauwn gut.

27. Helena.

28. Ul heilige Frawen vnd Witwen gut.

29. Sey wns Genidig O HERre GOtt, Verzeyh vns onfer Miffethat’.

30. Sey vns Genddig O HERre GOtt, Erhoͤr vns aud in aller Noth.

31. Sey vns Genidig O HErre GOtt, Vnd hilff ons HEre in aller Roth.

32. So wollen wir GHtt fleiffig bitten, Wol vmb fein Gdtttiden Frieden.

33. Gr ift von Maria Menſch gebohrn, Am adten Tag befdnitten wordn.

34. Er wurd getaufft, er faftet bart, Vom hdfen Geift verfuchet ward,

35. Wir bitten jn durch fein Wunderwerd, Sid verflirt ſchon auff dem Berg.

36. Wir bitten jn durd fein Leyden grog, Wol durd fein Creug ond bitter Tod.

37. Begraben ward, erftanden ift, Gen Himmel auffgefahren iff.

38. Bnd dag er wider fommen werd, Gin Ridter im Himmel ond auff Erd.

39. Def Heilign Geifts Genad vnd Git, Die geuß in vnſer Hers vnd Gmiith.

40. So bittn wir all Heilign in gemein,

Sie willn bei Gott vnſer Fuͤrſprecher feyn.

1Am Ende jeder der Str. 29 bis gum Schluſſe des Liedes ſteht ein:

Kyrieleiſon.

41. Ach HErr fteh der Chriſtlich Kirchen bey, Daß fie vor jhrn Feinden fider fey. 42. Wir bitten fir Paͤbſtliche Heiligfeit, Firs Haupt der gangen Chriftenheit. 43. Fir Biſchoff, Prelaten vnd heilige Lehrern, Dag fie inn deim Dienft trew erfunden werdn. 44. Daß fie vnterweifn die Chriſtlich Gmein, Bud aud dein Rird erhalten rein. 45. Bebit ons HErr fiir falſcher Lehr, Gib fromme Priſter vnd Prediger. 46. Wir bittn fir weltlich Obrigfeit, Fix Kaͤyſer ond Koͤnig der Chriftenbert. 47. Fir Firften, Regenten groffe Herrn, Woͤllſt jou Verftand vnd Weißheit mehrn. 48. Halt fie O HErr in deiner Hut, Daß feiner vnrecht handeln thut. 49. Gib jhn dein Segn deffelben gleich, Wide all jhr Feind den Sieg verleyh. 50. Daf fie beſchuͤtzen die Vnterthan, Yor div miiffen fie aud rednung thun. 51. Ul glaubige Chriften in gemein, Die lag dir HErr befohlen feyn. 52. Berleyh wns Fried vnd Cinigfeit, Bnd wehr all Widerwertigfeit. 53. Verzeyh ons vnſer Miffethat, Beſchuͤtz das Land dnd vnſer Stadt. 54.D GOtt wir bitten deine Gite, Vor bdfem Lufft wns behuͤte. 55. Bor Peftilens vnd Kranckheit gfdrwind, Vor Vugerwitter vnd ſchaͤdlichen Wind. 56. Behuͤt ons Herr vor Krieg vnd Reyd, Vor Fewer Waſſer ond thewerer zeit. 57. Bewahr vnns O HErr aud allefampt, Vor Irethumb, Sinden, Lafter ond Sand. 58. Erleudt aud vnſer Hergen fein, Dak wir nit ſtoltz nod Hhoffertig feyn. 59. Gib daß wir haben ein demuͤtigen Sinn, All fac richten gum Himlifden ding.

F 145 60. Bnd vns die Frist auff Erdn bewabr, Bon der wir lebn das gauge Jahr. 61. Daß wir fie nuͤtzlich bringen ein, Vnſerm Necften darmit behuͤlfflich feyn. 62. Den Tuͤrcken vnd all Feind der Chriftenheit Treib von vns weg gar ferr vnd weit. 63. And) all die vnſer Feinde find, Vergib jhn HErr all jhre Sind. 64. Al Siinder vnd die verfibret feyn, Befebr fle HErr zur Kirchen dein. 65. Aud all die reyfen auff Waſſer odr Land: Reych jn zu Hilf Dein rechte Hand. 66. Al gfangen arm Chriftenteut, Erloͤß fle HErr zur rechten zeit. 67. Auf allen den die leyden vnſchuld, Daß ſie es erdulten mit gedult. 68. Troͤſt fie allzeit O Herre GHttt, Komb jhn zu hüuͤlff in jhrer Noht. 69. Gib Gnad allen ſchwangern Frawen, Daß ſie jhr Frucht froͤlich anſchawen. 70. Den Kindern vnd alln franden, Gib O HErr gut gedancen. 71. Behit vnns HErr vor drgernug, Befehr all Siinder zur redten Bug. 7. So bitten wit GOtt den quten, Vmb Batter vnd vnfere Mutter, 73. So bitten wir GOrt fo vefte, Vmb vnfere Bruͤder vnd Schweſter. 4. So bitten wir Gottes Barmbergigfeit, Gib jhn die Frewd der Seeligtcit. 7%. Bnd alle Seel die jhm Leyden feyu, Grldp fie HErr aug ſchwerer Peyn. 76. Auch all die vns habn guts gethan, Gib. jhn O HErr den ewigen Lobn. 77. Behit vns vor dem gaͤhen Tod, Bnd fteh vns bey in aller Noth, 78. Dein heilign Geift den wolft vns gebn,

Dem Teuffel ſtarck wider jhn zu ftrebn. Rieti: Rather, Rivhentieder ic. I. Bb.

Ld

10

146

79. Deßgleichn O HErr verlag ons nidt Mann vns Fleifh ond die Welt anfidt,

80. Dein Heiligs Antlig nicht von vnns wend, Komb vns ju Hilf am letzten End.

81. Bnd fuͤhr ons in Das Himmelreich, Dag wir did foben Ewiglich.

82. HErr JEſu Chriſt wahrs Gottes Lamb, Du wolleſt vnſer Sund verſchon.

83. HERR SEju Chriſt wahres Gottes Lamb, Grbarm did) vber wns allefam.

84. HERR JEſu Chrift wahres GOTtes Lamb, Erhoͤr vns Herr in vnſerm Gfang.

85. Du trigit die Sind der Welt fo weit, Gib vns dein Fried vnd Seligfeit.

86.0 Batter vnfer im Himmel! bift,

Gehdeiligt werd dein Nam yu aller frift.

87. Dein Reid) gu vns komm, dein Will gſcheh zugleich, Auff Erden wie im Himmelreich.

88. Bnd gib vns heut das taglid Brod, Der Seelen Speiß das Goͤttlich Wort.

89. Bergib vnfer ſchuld in diefem Lebn, Als wir vnſerm Nechften fein ſchuld vergebn.

90. Bud fuͤhr ons in Verfuchung nist, Hilff wann ons der boͤß Geift anfidt.

91. Von allem Vbel vns erldg, Hilff dag wir werden ewig getroft.

92. Das geſcheh durd dein heiligen Namen, So fingen wir alle Amen.

443. Gin andere firgere Lytaney (won allen Heiligen).

(Gorner 605.)

1. HERR Gott Himulifder Batter, Erhoͤre wns; HErr Jeſu Shrift, du Heyland ter Welt, Erbarm did vber vns: Heiliger Geift Du Trofter,

147

Erleuchte wns.

Du heilige Dreifaltigfeit,

© HErre Gott, nun hilff du ons.

Heilige Sungfraw Maria,

Pitt GOtt fir vns.

Bitt JEſum Chriftum fone,

Dap er verzeyh die Sind der Chriftenheit, Kvrieleifon.

2. Heiliger Engl Sanct Midael, Pitt GOtt fiir vns, Bitt vonfern lieben HErrn JEſum, Mariae jhren Sohn, Vnd dak er will bedenden, Dod all vnſer noth, Vnd daß wns GOtt genidig fev, Wol durch fein viel heiligen Todt, Wol Durd fein bitter Marter, Die er hie leyd, Wol an dem heiligen Crenge hat er erfoft, Die gantze Chriftenbeit, Kyrieleiſon.

(Alſo ſollen alle Geſetz geſungen werden.)

Wl heilign Gottes Cugel, Bitts Gott fuͤr vns: Heiliger Herr Johannes, Bitt OOtt fiir ons: All heilign Patriarchen, Pitts GOtt fuͤr vus: Petre, Paule, Heiliger Herr Bartlmee, du heiliger Zwbiffboit, Jacob, Andre, All heiligen lieb Apoſtel, Bitts ete. Gregori, Ambroſi, Heiliger Herr Auguftin, du Biſchoff, Martin, Niclas, Rupredt, All Heilige lich Biſchoff, Pitts etc, Bernhard, 10*

148

Heiliger Herr Frange, Bitts ete. Leonhard, Alle heilige liche Muͤnche, Bitts ete. Rathbrina,’ Barbara, H. Jungfraw Vriula, du Sungfraw gut, Bitt ete. Margret, Dorothea, Al bheilige liebe Sungfrawen, Bitts ete. Magdalena, Heilige Fraw nna, Bitts ete. Glifabeth, All heilige liebe Frawen, Pitts ete. Al fromm lich Heilign Gottes, Bitts ete.

-

444. Gin andere fine andidtige Litaney.

Reymenweiß. (Corner 609.) 1. GOTT Vatter der du oben, Wir armen Suͤnder bitten, Sitzeſt ins Himmels Thron, Dich wahrer Menſch vnd GOTT, Den ewiglichen loben, Laß ſeyn dein Straff vermieden, All heilig Engel ſchon, Durch deinen bittern Todt. Wolſt ſchawen auff vns Arme, Allhie auff dieſer Welt, 3. Gott heiliger Geiſt von beyden, Vnd vnſer dich erbarmen, Außgehend ewiglich, Durch deinen Namen werth. Allein Perſon halb gſcheyden, Sonſt in der Natur jhn gleich, 2. GOTT Sohn der du auff Erden, Ein Troſt in allen Leyden, Menſch in eins Knechts Geſtalt, Der Seelen ſuͤſſer Gaſt, Newlich haſt wollen werden, Gib daß mir moͤgen meyden, Sonſt gleich dem Batter alt, Der Straffen ſchwere Laft.

1 Qieé: Rathrina.

4. Giniger Gott im Wefen, Drevfad in der Perfon,

Dah nie fein anfang gewefen, Der nie fein end wird han,

Ob wir wol fan durd Sinden, Dein Git verleget febr,

Lag vns dein Gnad emypfinden, Bnd fallen nimmermehr.

5. Jungfraw die Du ob allen, Rungfrauen difer Welt,

Dem Schoͤpffer haſt gefallen, Daß er did) außerwehlt,

3ur Mutter femem Sohne, , Denfelben fiir wns bitt, Damit er vufer fone,

Vnſer Seel du vertritt.

6. Der Engel aller Schaaren,

Deh groſſen GOttes Knecht, Die jhr auch thut bewaren, Das Meuſchliche Geſchlecht, Bitt GOtt daß er laß bleiben, Das Straffſchwerdt in der ſchayd, Auch wollet von vns treiben, Durch fuͤrbitt alles Leyd.

7. Ihr Patriarchen alle,

Auß denen Jeſus Chriſt,

Zu ſteuren Adams Falle,

Im Fleiſch gebohren iſt, Deßgleich all jhr Propheten, Durch GOttes Geiſt entzuͤnd, Ihr wollet fuͤr vns bitten, Daß vns nicht ſchad die Suͤnd.

8. Ihr Cantzler, Juͤnger, Gſandten, Deß Herren in Gemein,

Die jhr in allen Landen,

Oeß wahren Liechtesſchein,

* fied: anghangen.

10.

1

12.

149

Habt offentlich verkuͤndet,

Sir vns bey Gott halt an, Dz was wir haben gfiindet, BVns alls werd nach gelabn.

. Shr Kindfein alfo fleine,

Die jhr den bittern Tod,

Yn ewren Leibern reine, Grlidten habt durch Gott,

Den jhr bekennt durch fterben, Verſchont vor Sugendt nit, Wollt vns fey jhm erwerben Sein Huldt durch ewr Firbitt.

All die in Shrifti Namen,

So bſtaͤndig habt befennt,

Dap euch fein Schwerdt nod Flammen,

Darvon hat abgewendt,

Habt ritterlich erlidten,

Deß Wuͤterichs Tyranney,

Wollt embſig fuͤr vns bitten,

Dap vns CoOtt gnaͤdig fey.

All die jhr habt regieret,

Die Kirch, vnd ſie geleyt, Damit nicht wird verfuͤhret, Deb HErren Chriſtenheit,

Den jhr befennt mit Worten, Auch Leben feufd) vnd rein, Pitt Dag Gott hie vnd dorten, Vns woll barmbergig feyn.

She Priſter vnd Leviten, Ginfidler vnd Kloſterleut,

Die jhr gantz abgeſchnitten, Von dieſer Welt ewr Zeit, Zubracht mit GOtt dem HErren Vnd jhm angangen’ frit, Woͤllt ſeinen Zoren ſpaͤren, Gegen vns mit ewrem Gebet.

150

13. Ihr Witwen vnd Sungfrawen, Die jhr allein auff GOtt, Geſetzt habt ewr vertrawen, In Tribfal, Angſt vnd Nobt, In Keuſchheit jm gedinet, Wie jrm habt gſchworen jhr, Durch fuͤrbitt vns verſoͤhnet, Den HErren bitten wir.

14. Ihr Heiligen GOttes alle, Vnd gantz himliſches Heer Die jhr mit reichem ſchalle, GOtt fingt Lob, Preiß vnd Ehr, Jetzt vnd zu allen zeiten,

Bitt Gott fuͤr vns zugleich, Daß ev vns armen Leuten, Al vnſer Sind verzeyh.

15. Gnad lieber GOtt vnd HErre, Vnd vnſer armen fdon,

Dein Ohr das fev nicht ferre, Bon vnſers Rujfen Thon,

Bor uͤbel vns behuͤte,

Darzu vor Suͤnd vnd Schand, Durch alle deine Guͤte,

In deiner ſtarcken Handt.

16. Dein wolverdienten Zoren, O HErr von vns abwendt, Sonſt iſts mit vns verlohren, Auch vor dem gaͤhen End, Wollſt vns O HErr behuͤten, Jetzt vnd zu aller friſt,

Auch vor deß Teuffels wuͤten, Seiner Tuͤck vnd argen Liſt.

17. Vor Grimm vnd boͤſem Willen, Vor Neyd vnd Haß vns bſchuͤtz, Auch wolleſt in vns ſtillen, Deß Fleiſches Brunſt vnd hitz, Vor Plitz vnd Himmels Fewer, Vngewitter Hungersnoht,

Vor ſterben vngehewer, Bewahr vns lieber GOtt.

18. Much wolleſt vns bewahren, Du trewer HErr vnd GOtt, Vor Krieg vnd Heeres ſchaaren, Vnd vor dem Ewigen Todt, Durch der Geheimbnuß wegen, Deiner Menſchwerdung rein, Durch was dich thet bewegen, Zu werden ein Kindelein klein.

19. Durch deinen Tauff vnd Faſten, Dein Creutz vnd Marter groß, Dein Todt vnd heiliges raſten, Inn mit der Erden Schoß, Vnd daß du biſt erſtanden, Mit Glory vnd mit Ehr,

Nun frey von Todtes banden, Stirbſt hinfort nimmermehr. 20. Durch das du biſt mit wunder,

Auffgfahren ins Himmels Thron,

Von dann du haſt herunder, Den Troͤſter kommen fan, An jenem groſſen Tage, Wann du ſitzſt zu Gericht, Auf vnſers Feinds anklage, Wollſt vns verdammen nicht.

21. Wir arme Leuth voll Suͤnden, Bitten dich lieber Herr, Laß vns dein Gnad empfinden, Dein Ohren zu vns kehr, Gib vns daß wir anheben, Durch wahre Buß vnd Rew, Ein dir gefaͤlligs Leben, In einem wandel new.

22. Dein Kirch den kleinen hauffen, Den du mit deinem Blut, Dir ſelbſten theſt erkauffen, Wollſt han in guter hut, Regieren vnd bewahren, In Fried vnd Einigkeit, Vor allerhand Gefabren, Vnd vor betruͤbter Zeit.

23. Def Hirten deiner Herden, Den Yu felbft Haft beftellt, 3um fidtbarn Haupt auff Erden, Deiner Kirchen außerwehlt, Wolleft gnaͤdiglich walten, Sampt der Geiſtlichen Schaar, Sie beftdandig erhalten,

Im Glauben rein vnd klar.

2A. Auch ſtuͤrtz ond mac gu ſchanden, All deiner Kirchen Feind,

Die jetzt in vielen Landen, Gar hod erhaben feynd, Gib allen Potentaten, Der gangen Chrijtenbeit, Daß fie cinhelliq trachten, Bu Frieden jederzeit.

25. Find an in wns die Liebe, Inn Der Chriſtlichen Gemein, Daß feiner nicht betribe, Vnrecht den Nechſten fein, Rein Hochmuht niemand treibe, Keine thu den andern leyd, Mls Volk bevfammen bleibe, Inn Fried vnd Ginigfeit.

26. Weil wir and feyn verpflichtet, Zum Dienft vnd willen dein, Hereit vnd auch beridtet,

Zu aller zeit zu fevn,

So wollft O Here vns ſtaͤrcken, Damit daß fiir vnd fir,

In deines Dienſtes Wercken, Verharrlich bleiben wir.

151

27. Zu Himmeliſchen Sachen,

Wollſt vns Hertz, muht vnd Sinn,

O Herr begierig machen,

Nicht auff zeitlichen Gwinn,

Auch dort im ewigen Leben,

Den die vns guts han thon,

Reichlichen wider geben,

Die vnverwelckte Kron.

28. Rett vnſer Briider Seelen,

Vnd vnſers Blut gefreund, Aud) vns felbft von Der Hollen, Vnd wer vns gutes ginnt, Die lieben Fruͤcht der Erden, Mittheile vnd erhalt,

Daß ſie zu Theil vnns werden, Durch dein Guͤt manigfalt.

20. All denen die entſchlaffen,

Seynd inn dem Glauben rein, Woͤllſt ewiglich ruh ſchaffen, Vnd jhnen gnaͤdig ſeyn,

Auch gnaͤdig vns anboͤren, Du ſuͤſſer JEſu Chriſt,

Vnd vnſer bitt gewaͤren,

Wie du gewohnet biſt.

30. Deß allerhoͤchſten Sone,

Lamb Gottes vnbefleckt,

Der du die Welt machſt ohne, Der Suͤnd darin ſie ſteckt, Verſchon, erhoͤr, begnade,

O HErr wir bitten dich, Deines Zorns vns entlade, Hie vnd dort ewiglich, Amen.

445. Ein Geyſtlch Lied

zuſingenn vff aller heyligen tag vnd auch die tag der heylgen, ſo von der kirchen gefeyert werden.

(Bebe 62. N. A. 94. Leiſentrit 1. A. Il, 43. Walaffer 254 ohne die 6. Str.)

1.D wie groß iſt die ſelickeyt, Aller außerwelten Gottes,

152

Die ifn loben in ewidevt,

In feblichen fieg Des todtes,

So gutt ift ein tag in Gotts reid, Das taufent bie ibm nit fynt gleych, Vnauſſprechlich ift ihr freude.

2. Sie leudtten al8 der fonnen fein, Bnd leben obn allen ſchmertzen, Alle gutter fynt ibn gemeyn,

Das erfrewet fie ym bergen,

Gin end hat ihr mih vnd arbeyt, Vnd rugen in hodfter frevbeit, Vorgangen ift alles uͤbell.

3. Chriſtus hat ibn ein reid bereyt,

@ybt ihu zu effen von feym thiſch, Geſettigt fynt fie alle zeyt, Denn ibre ſpeyß ift hymmeliſch, Hunger vnd dorft hat da feyn jtat, Wie vns Gott felbjt gefaget bat, Gr ift alle Dyng in allen.

4. O wie gar felig iſt thr todt, Noch viel feliger ihr leben,

Erloͤſt font fie auß aller nodt, Von Chrifto ift ibn das geben, Mit ihm regyrn fie ewiglich, Here gud vns das and qnediglic, So werden wir gank gu fryden.

5. O ibr feligen Gottes fyndt,

PVerlaft ons nit ym vamerthall,

Jn Dem wir arm vnd ellend font,

Helffet wns im ewer jail,

Durch Jeſum Chriftum vnſern Herrn,

Den Der vatter erhdret gern,

Herr Du wolft ibe bitt geweren.

Im volgenden Verß foll der nahm des Heyligen genannt werden, auff welches Felt

die Licd gefungen wuͤrdt.

6. Did Sauct N. ruffen wir an,

Vff Diefen tag in fonderbhevt, Dweyll wir dein feyere heut begon In Der heyligen EChriftenhevt,

153

Pitt vor vns vnſſeren Herren Gott, Das er durch cin feliqen todt, Vns heltfe gu der feliceyt, Amen.

Lesarten. 1, 1. D gros. feligfeit. F Seligkeit. 2. D(N.) auſſer. F Augerwolten. 3. D (R.) in. DF jhn. ewigkeit. 4 D (T.) jn. F3un, DF frilidem. F Syg. D (N.) Todes. DF todes. 5. D quit. F gut. inn. D (T.) F Gots D (RN) F Reih. 6. F Dag. D jm. F jhbm. D fint. F feindD. DF gleid. 7. F Vnaußſ. D jbr. F jr frewde. 2, 1. DF leudten. Gonnen. 3. DF giiter. D fint. F feind. D jn. F jn. DF gemein. 4. D jm. Fim. 5. DF jbr. arbeit. 6. F thien. 7. F Berg. DF vbel.— 3, 1. DF john. F Reich. DF bereit. 2. DF Gibt. D jon. F ju. DF jeim tiſch. 3. D fint. F feind. DF afle- it. 4. F Dann. D jhre. F jre. DF ſpeiß. D Himel. F Himmel. 5. F Durft. DF fein. F ftatr. 6. Fevnns. 7. DF Ding. D allem. 4,1. DF jor. F tod. 2. D Nad. D jhr. F jr. 3. F Erloͤßt. D fint. Ffeind. D aus. noth. F not.—4.DF jhn.— 5. D jm regirn. F. jhm regiern. ewig fl. 6. DF gib. F gnedigfl. 7. DF zufrieden. 5, 1. DF jhr. D Findt. F find. 2. D Berlaft. F Verfagt. D jm Jammerthal, F im jamerthal. 3, F efend. D fin. F find. 4. F Helffent vnns. D jal. F jal. 5. DF Iheſ. F Herren. 6. D Bat. F Batt. 7. F woͤllſt jr. D jbre. gewern. 6, 2. D fonderbeit. 3. D Dweil. fenre. began. 4. D beil. Chriſtenheit. 5. D fur. vnfern. 6. D Tort. 7. D feligfeit.

Anmerfung. Wadernagel Mr. 832 hat das Lied aus Bebe.

446. Gin ander geyſtlich Lied von den Hevligen.

(Bebe 63. N. A. 96. Leiſentrit 1. A. I, 44. Walafjer 255, Cölner Gb. 1610, 192, 619, I, 192. Gorner 642.)

1.D Ihr heyligen Gottes frundt, Wie hod hat enc) der Here geebrt, Das ihr ym hymmell alle ftundt, Habt alles was das hertz hegert, Shr habt bey euch das hoͤchſte qutt, Das alzeyt erfrewt ewern mudt, Keyn trawren iſt begreiffen euch.

2. Ihr leuchtet als der ſonnen glantz, In Gottes vuſers vatters reych, Ewer klarheyt die iſt voll vnd gantz, Vif erden Hat fie keinen gleych,

154

Selig font zu aller zeyt, Dweyl ihr ym hauß des Herren feyt, Vnd fein lob preyſet ſtettiglich.

3. Chriſtus hat euch das reich bereyt, Das ihe effet von feinem thiſch, Vnd trindet in der felident, Gottes qnad ftets new vnd friſch, Bey euch ein tag viel beffer ift, Den taufent hie in diefer frift, Mud in den hoͤchſten wolliften.

4. Shr ſeht allzeyt Gotts angeficdt, Welchs aud die Engell gern ſchawen, Dar von cud) foldhe freud beſchicht, Dergleyden haben feyn augen, Gefehen noc fein obr gehoͤrt,

Wie vns bezeugt Das Goͤttlich wort, Dem wit geben ftarden glanben.

5. Mu bitten wir eud alle gleych, Ihr wolt vns gnad erwerben, Das wir fommen yns hymmelreych, Bald wann wir nu follen jterben, Vor vns rujft Gott den Herren an, Das cr vns nit woll verlan, Das wir ewig nit verderben.

6. Ad) lieber Herr vnſer Gott, Durd die fiirbitt dev heylgen deyn, Kom vns yu hylff eS thut vns nodt, Hylff vns yu dic in Dein reyd) heym, Su der ewigen feligfeyt, Die du den Deinen Haft herent, ; Durch Jeſum Chriftum vnſern Herrn.

Lesarten. 1, 1. F jr. DF heil. IKM Heil. DF freund. IK freundt. M $reundD. 3. FIKM Daf. DFIKM jbr im Himmel, DF ftund. M fevdt. 4. M alls. ewer (jt. Dad). KM Herb begehrt. 5. F jr. DFIKM habt. F dy. D gut. FIK git. M Gut. 6. DIK algeit. FM allzeit. DFM ewren. D mut. FIK mittee M Mubt. 7. DFIKM Rein. M Traw. D begrijfen. IKM end) begreiffen thüt (M thut). 2, 1. F Sr. vbern (ft. alé der). DFIKM Sonnen. M @lank.— 2. D Bat. FIKM Vatt. DEM Reich. FI reid. 3, DIK Ewr. DFIK klarheit. M Klarheit.

158

FIKM feblt: die. F vol. 4. DFIKM Auff. IKM Erden. M feines. DFIKM gleich. 5. D feit jhr. F fevt jr gu. IK fevdt jhr. M feyd jbr. DFIKM zeit. 6. D Dweil. IKM Weil. DIK jor. FM jr. DFIKM im. D haus. M Hang. F herren. D feit. K feydt. M feyd. 7. M Bnd prevfet jin. DIK preiſ. F ftetiqflid. IKM in ewigfeit (M Gw.) 3,1. DM Reid. DIKM bereit, F berait. 2. FIKM Dag. DIK jbr. FM jr. M an (ft. von). D ſeinen. DIKM Tiſch. F tif.— 3. DFK felig- feit. IM Geligfeit, —4, D qnade. M Gnad ftits.— 5. M Tag. F vil. 6. FIK Dann. M denn, D Tauſ. M taufend. F jar (ft. bie). diſer. 7. F wollt, M Wolf, 4,1. F Sr fect. DFIKM allzeit. F Gots. IK @ottes. DIKM ng. 2. FIK Welches. DFIKM Engel. 3. DFIK Daruon. M Darvon. FIKM frewd. 4. DFIKM Dergleicden. M feine. DM Augen. 5. IKM Obr. D gebort. IK erbirt 6, F gotl. M Wort. 7. M gebn. D Gl. MGI. fort.—5, 1. FIKM Nun. DFIKM gleid. 2. F It. DIK wollet. F wilt. M Guad. 3. FIKM Dag. DFIKM ins. DF Himelreich. IKM Himmelreich. 4. M feblt: Bald. nu. FIK nun. DIKM werden (ft. follen). 5. D Fur. F Für. IKM Fir. F vnns ruͤfft. IK rüfft. M ruffet Den H. (ohne Gott). 6. FIK Dag. M Bj. F vnns. M nidt. DIKM wwolle. F will. IK verlahn. 7. FIKM Dag. M nicht ins verderben gahn. 6, 1. DIM Herve. F Got. 2. D vore bit. F firbitt. D Heilgen. F beyligen. IK Heifigen. M heiligen. DFIKM dein. 3. FK Rom, M Somm. DM Hilf. FIK bilff. thir. DF not. I noht. KM noth. 4. DFIKM Hilff. F vnn$ yi. inn. DF reid beim. IKM v. ju Deinem Reid hinein. 5. F Si. DFK feligfeit. IM Selig- feit. 6. DIK Welch (ft. die). DFIKM bereit.

447, Gin anders, gleichen Inhaltes. (Corner 643.)

1.0 Ihr Heiligen außerwehlt, Was Gnaden hat euch Gott erzevgt, Der cud vntr feine Freund gezehlt, Wie wol ift euch Der Herr geneygt, Guch gibt der Here dz hoͤchſte Gut, Das Leib vnd Seel, das Hertz vnd Muth, In Ewigkeit erfrewen thut.

2. Ewr Glantz mehr als der Sonnen Glantz, © wie glantzt jhe im Himmelreich: Gwe Klarheit iff jo voll ond gang, Gud) ift fein Glang auff Erden gleich,

156

Shr glangt tm Himmel alfo febr, Wenn jeder Stern cin Sonne wer, All fonten fie nicht qlangen mebr.

3. Ewr Leib wird feyn flax wie Chriftall, Die Seel im Lcib gang Sonnenffar, Die Adern all wie roth Corall, Goldgelb am Haupt, ein Englifh Haar, Das Blut im Leib wird riechen wol, Daß feiner nichts mehr wuͤnſchen foll, Wenn aud der Leib wer Balfam voll.

4. Ihr geht berumb im Paradeyß, Euch it gepflangt der Rofengart, Ihr brecht Da Rojen roth ond weiß, Bnd Blimelein von aller art, . Die Blumen feyn ſo hüͤbſch vnd fein, Dag dem Fleinjten Blimelein,

Piel hundert tauſend Frewden feyn.

5. Shr werd im Himmel wol tractirt, Shr figt bey GOtt an feinem Tifdh, Der Tif mit Speifen ift gegiert,

Die allgeit feyn gang new vnd friſch, Was einer will, ift alles da,

Much Nectar vnd Ambroſia,

Kein Mangl ift da weder ferr nod nab.

6. Was Frewd ift bie, was Luft dabey? Was Mufic, O was Sevtenfpiel ? O Luft, O Frewd, O Harmoney, Vnzehlich feyn der Stimmen viel, Die Sevtenfpiel nie muͤſſig ſtehn, Die Stimmen durch einander gebn, Nichts gleichs gehoret nod gefehn.

7. She ſchawet Gottes Angeficht, Mit foldem groffen Gunft ond Luft, Der Menſch das fan begreiffen nidt, Dem diefe Frewd nicht felbs bewuſt, Dif ſchawen euch fo froͤlich macht, Daf jhr all Frewd der Welt nit adt, Daß euch Das Hers vor Frewden lacht.

8.0 jhr Heiligen allgumahl, Bitten euch yon Hergen Grund, Helfft ons in diefem Jammerthal, Spt ond in vnfer letzten Stund, Durd euch geb Gott der Chriftenheit, Daß alle wol gum Todt bereit, Bald fommen gu der Seligfeit.

448, Gin anders vmb die firbitt aller lieben Heiligen. (Corner 644.)

1. O Ihr Freund GOttes allgugleich, Ihr Engel all im Himmelreid,

Ihr Patriarhen Hochgebohrn,

O jhr Propheten außerkohrn,

Helfft vns in dieſem Jammerthal, Daß wir durch GOttes Gnaden wohl, Sm Himmel fommen allzumal.“

2. O jhr Apoſtel allefampt,

Erwehlt zu ſolchem hohen Ampt, O jhr gekroͤnte Martyrer, Vnd jhr viel tauſend Beichtiger.

3. O jhr Jungfrawen Lilgenweiß, Shr Laͤmblein zart im Paradeyß, O jhr Wittfrawen keuſch vnd rein, O jhr Freund Gottes in Gemein.

4. Wir bitten euch durch Chriſti Blut, Fir vns bey Gott cin Fußfall thut, Der heiligſten Dreyfaltigkeit,

Tragt vor die Noth der Chriſtenheit.

449. Der Hymnus von allen Heiligen Gottes, Jesu salvator saeculi. (Gi{ner Gb. 1619. Il, 61.) 1. Jeſu Seligmacher der Welt, Kom vns gu Hilff du ftarder held, Bnd du Gottes Gebaͤreriu, Pitt flr ons arme elende Rind. 1%. 5 f. werden bei jeder Str. wiederbolt.

157

2. Darzu die lieben Engel (dar, Bnd aller Patriarchen gwar, Aud dex Propheten wiirdigfeit, Fuͤr wns gu bitten fein bereit.

3. Der Tduffer vnſers Herrn Chrift, Vnd Der des Himmels Pfdrtner iſt, Vnd andere Juͤnger wol befandt, Lifet vns auff der Sinden bandt.

4. Das beilig Chor der Martyrer, Die befandtnug der Beidtiger, Bnd der Sungfrawen Keuſchheit fein, Waͤſch ons von vnſern Siinden rein.

5. Der heilige Mind frifftiqe bitt, Darzu der Himmels Biirger mit, Wil vns erwerben huld vnd gnad, Vnd nachlaß vnſer miſſethat.

6. Lob ehr ſey Gott dem Vatter ſchon, Darzu ſeinem geliebten Sohn, Vnd auch dem heiligen Geiſt zugleich, Auff erden wie im himmelreich, Amen.

450. Von heiligen Engeln. (Gorner 617.)

1.9 Engel, O jhr Geiſter rein,

Klar wie Chriſtall vnd Edelgeſtein, Ewrer ſeynd viel, neun gantzer Choͤr, Vom vnterſcheidt ich wunder hoͤr.

2. Wir Menſchen ſeindt halb Goldt halb Erd, Halb Geiſt, halb Fleiſch, im halben werth, Ihr Engel recht wol gulden heiſt,

Ml lauter Golt, all lauter Geiſt.

3. Gleichwie die Sonn iſt ewr Verſtandt, Die glantzt vnd ſcheint durch alle Landt, Wie dSonn vbertrijft all kleine Stern, Ale Menſchen Wik uͤbertrefft jhr fern.

4.Der Engel Will hat folthe krafft,

Daß er ohn Handt grog werd verſchafft, Des Menfdhen Will fein Leib bewegt, Der Engliſch Will die Himmel regt.

159

5. Ein Mahler was er mahlen mag, An eincm Bildt mat Jahr ond Taq, Gin Leib den man lebendig act, 3m WAugenblid ein Engel macht. 6. Die Engel laujfen her vnd dar, Gleichwie ich mit Gedanden fabr, Sie gehn durch ftahl, nichts widerſteht, Wie Wind der durd die Luͤfften gebt. 7. Der Engel feynd vnzehlich viel, Die zahl hat fchier fein mag nod) ziel, Mehr feynd jhr ond nod) manderley, Als Graz vnd Laub im bhalben May. 8. Wunder mann bet S. Thoma Lift, Kein Engel wie Der ander ift, So vielfach ift fein Blumengart, Da jede Blum von fonder art. 9. O Himmliſch Herr, ihr Engel all, Behuͤt vns wol vor allem fall, Schuͤtzt vns, feyt wns durch Weg vnd Steg, 3um Himmel durd den ſchmalen Weg.

451. Cin fdhoner Hymunus vnd lfobgefang, am tage Midaclis, von den lieben Engeln.

(feifentrit 1. A. I, 52. Münchner Gb. 51. Cölner Gb. 1610, 181. 1619, I, 181. Corner 622, ohne die 15, Str.)

1. HErr Gott did loben alle wit, Vnd follen billich dancken dir,

Fuͤr dein geſchoͤpff der Engel ſchon, Die vmb dich ſchweben in deim Thron.

2. Sie glentzen hell rnd leuchten klar, Bnd fehen did) gang offenbar, Dein ftimm fie hoͤren allezeit,

Bnd fint voll Goͤttlicher weißheit.

3. Sie fenren aud) vnd ſchlaffen nidt, Shr fleis ift gar dahin gericht,

Das fie Herr Chrifte vmb dich fein, Bnd vmb dein armes henffelein.

4. Der alte Trad der bodfe feindt, Vor neide, haß vnd zorne brindt, Bund wie er vor hat bradt in not, Die Welt fuͤrt er fle nod in Todt.

. Sein Datum fteht alles dorauff,

Wie von jhm werd zertrent fein hauff, Kirch, Wort, Geſetz, all Erbarkeit, Zu tilgen iſt er ſtets bereit.

. Darumb fein raft nod ruh er hat, Prilt wie ein Lew, tracht frit vnd fpat, Legt garn vnd ftrid braucht falſche liſt, Das er vorderb was Chriftlich iſt.

. Sn der wachet der Engel ſchar,

Die Chriſto volget jmmerdar,

Vnd ſchuͤtzet deine Chriftenbeit,

Wehret des Teuffels liſtigkeit.

. Am Daniel wir lernen das,

Da er vnder den Lewen fas, Dergleidhen auc dem frommen Loth, Half der Engel ans aller noth.

. Dermafjet aud) des fewers glut, Verſchont ond feinen ſchaden thut, Den Mnaben in der heiſſen flamm, Der Engel in gu huͤlffe fam.

Alſo bſchuͤtzt Gott nod heutiqn tag, Borm vbel vnd gar mander plag, Vus durch die lieben Engelein,

Die vns zu wechtern geben fein.

. Darumb wir billich loben dich,

Bund dancken dir Gott ewiglich,

Wie auch der fieben Engel far,

Did preifet heut vad jmmerdar.

. Vnd bitten did wolft alleseit, Dicfelben heiffen fein bereit,

Zu ſchuͤtzen dein Chriſtliche herd,

So helt dein wort vnd Kirch in werd. .Ihr heiligen Engel allzumal,

Die jhr jetzt wohnt ins Himmels Saal, Pitt Gott fuͤr vns, habt vns in acht, Die wir in Gfabr ſeyn Tag vnd Nacht. .Lob ehr fey Gott im hoͤchſten Thron, Desgleichen CHRiſto ſeinem Sohn, Vnd auch dem Troͤſter in der noth, Seint drey Perſon vnd nur ein Got.

161 25. All Engel bitten fein gquetigfeit, Das er vns geb die Seligfeit.

Amen, Wmen das werd wahr, Has wit fommen zur Engelſchar.

Yesarten, 1, 1. IK H. vnſer Gott did) loben wir. 3. M Geſch. G Gugl 4. M mit, 2, 1. GIK glangen. M ghingen, 2. M ofenbabr. 3. G Horen dein flimm ju aller zeit, M Stimm. 4, IK ſeynd. M feind. I vol. G Seint aud vol. M Weigh. 3, 1. I Nit f. K Mie f. M Nicht f. fie aud jal. 2 G Ir. GIKM fleiß. IKM gang (ft. gar). 3. IKM Dag. G bey dir (ft. pmb d.) IKM feyn. 4. IK deines armes. M Hau. (Sn G ftehen die Verſe diefer Str. 3. 4. 1.2.) 4,1. IKM Drad. M vnd b. G Feind. IKM feind.. 2. G neid vnd. M Reydt, H. v. 3. IK jorn erbrindt. M brinnt, 8. IM noht. K noth, 4, GIKM fibrt. GIK todt. 5, 1. G datum. darauff. IKM fl fein fan fteht allein darauff. 2. M jertrennt d. H. 3. Mvnd (ft. Wort). IK Gefag. erbarf. G Durd wort gefag all Erb. 4. 6 3. t. ab ift er ber. K ſtetz. M ftits, 6, 1. G rhu. IK nib. 2. G Brilt. IM Bruͤltt. G fob. M Low. IK frib. 8. M Ga. St. Lift. 4. IKM Dag. verd. 7, 1. G@ Sn dem. IK Qn des. M Indeſſen wacht. —2. IKM folgen. 3. M ſchutzet. G ſchuͤtzen aud dein. 4. M def. Lift. 8,1. G Sm D. 2. G Als (ft. da). Mevnter. GM Liwen. G was. 3. KM Den. 4. IKM aug. IK noth. M noht. G Gin Engel halff aug a. noth. 9,1. M def F. Gl. IK ghit. 2. IK thut.— 3. M Flamm. 4. IKM jon. G and gu hilffe. 10, 1. K beſchuützt. M fciigt. G beutiges tags. IK heutigs tag. M bent zu Tag, 2 G Bor. manider. 3. G Wol (ft. Bus), IKM fiebe. 4. I wedter. K Wechter. M Wadtern. G Die vnſer trewe waͤchter fein. 11, 2. G Ewigkl. M Ewigl. 3. M Saar. Gd. hevligen Engl fh. 4. GM prevfen. 12, 1. G Wir bitten. wilt, M du wollft alljeit. 2. M feyn. 3. G bſchützen. Heerd. IK berdt. M Herd. 4. G So dein wort ond Kirden helt werd, IK So belft Den wort (K WW.) ond Rird in werth, M Damit dein Ehre werd ge- mehrt. 14, 1. M @br. GIK thron. 2, GKM Deal. 3. G not. I nott. M Robt. 4. G Send, IM Seyn. K Sein. GIKM Gott.

Anmerfung. Bei G@ find die Strophen zweizeilig, in ihm feblt Str. 9 V. 1-2, Str. 13 ftebt me in M. Gtr, 15 nur in G. Bergl. nod Nr, 545. Mützell Rr. 264 Hat das Lied aus einem proteft. Ge- fangbuche obne Titel und Jahr (zwiſchen 1552-1562), Wadernagel Rr. 462 aus Dem Gefangbuche der böhmiſchen Brüder 1566, beide (nur Str. 1-12) unter Dem Ramen von Paul Eber. Das Lied fteht in vielen vroteft. Gefangbiidern, in einem vom Jahre 1570 ftehen zwiſchen Str. 9—10

Rehecin: Rathol. Rivdhentieder sc, LI. Bb, di

162

nod 21 Str. Gin lateiniſches Lied von Phil Melanh thon vom Fabre 1543 (Mel. Op. ed Bretschneider. 1842. Vol.x. p. 585) ftimmt in vielen Str. mit Dem vorliegenden Liede itberein, ohne daß daraus gefdloffen wer— Den dürfte, daß das deutſche Lied eine bloße Uberfegiing ded lateiniſchen fei. Wahrſcheinlich ftammen einige Str. aus alterer Seit, die Dann fpater um andere vermehrt worden find. Die Abweichungen in der 12. Str. find Harafteriftifd. Als abweichende Lesarten bei Wadernagel find zu beachten: 4, 2. Fur neid, haf vnd fur 3. Die beiden erffen Aeifen vow Str. 4 bilden die beiden Anfangszeilen von Str. 5 und wmgefehrt.— 7, 1, Sn des. 8B, 3, Desgl. 4. Halff d. E. 10, 1, {Hiipt. heut bey . fir (jt. gat). 12, 3. fleine (ft. chr.). 4, d. Gbttlichs word in w,

452, Cin anders von den lieben Eugeln Gottes. (Gorner 623.)

1. HEut fingt die liebe Chriftenbeit, Gott Lob ond Preiß iw Ewigkeit, —— Bund dancket jhm fir feine Guͤte, ae et Dah Er der lieben Engel Schaar, Bs Erſchaffen hat die jmmerdar, . ; Vnſer thun pitegen vnd huͤten. cee oy QeGie qlangen wie der Sonnen Schein, ‘Hell wie ein Fewerflamm fle ſeyn, "5g 7 Bnd gang Himmliſche Geifter, J Rnd ſeyn die ſchoͤnſte Creatur, Heilig von art iſt jhe Natur, Chriſt ift jhr Schoͤpffer ond Meifter. 3. Sie ſehen ftits Gotts Angeficdt, Spiegeln fic in dem flaren Liedt, Goͤttlicher Majeftite, p Ans Der fingen fie Lob, Preys vnd Ghr, 9 | i Heilig, Heilig iſt Gott der HEre, ere Wie bezeuget der Prophete, ——

4. Ihr Namen vnd Aempter fie ham, = §— foe Yon denen fo fie zugethan, a, Sevnd hie in. diefem Leben:

Dann wie hie vnterfhieden ſeyn, fone Otay

| “Die Stande, alfo hat jhw Gott feim, i cer ier boot Ihr Ordnung auch gegeben. E

5 Michael der oberft Engel ift, Bud vufer trewer ſchutzherr gwiß Vnter feim Fabhnlein ſchweben, Al Engel fireiten Tag vnd Nacht, Wider deß Teuffels Lift ond Macht, Und fein Mord widerftreben.

6. Der alte Drach der feyret nicht, Ul Augenblid tract ex ond dict, Wie er vns moͤg obfiegen, An Leib vnd Seel, Ehr, Gut vnd Leib,' Beſchaͤdigen vnd breden ab, Mit feinem Mord vnd Liigen.

7. Erſtlich erregt er Regerey, Anjfruhr, Mord, Krieg vnd Tyrranney, Gottes Ordnung ex zerruͤttet, Rinig vnd Firften gufammen het, Die Buͤndnuß trennet vnd verlegt, Sein Zorn ec gar aupfdittet.

8. Grog Bngewitter ex erregt, Daß offt der Hagel alls erſchlaͤgt, Die Lujft er aud vergifftet, Die Frucht der Erd goͤnnt er vns nicht, Beſchmeiſt, verderbts der Boͤſewicht, Bnd allen Jammer ſtifftet.

9. Wo jhm nicht webhrt der Engel Schaar, Bufer Leib, Seel, Blut, Haupt ond Haar, Kein Stund blieb onverleget,

Mit Fewr, Wafer, Wind vnd Schnee, Berderbte ex Das Chrijtlid Heer, So feiudlid) er vns zuſetzet.

10. Wann wir ftehn in der hoͤchſten Gfahr, ReHmen die Engel wnfer wabr, Vns auß der Noht erretten, Dem Daniel kein Loͤw was thet, Weil der Engel Gottes bey jhm ſteht, Die jhn ſonſt gfreſſen hetten.

J *

* Sies: Hab. 11°

(11. Da Schwefel ond Fewr vom Himmel fam, Verderbt Sodom vnd Gomoram, i Wurd Loth dannoch der alte, Mit Weib vad jungen TDodtern fein, Errettet Durch die Engelein, . Vnd beyn Leben erhalten.

12. Da Petrus in Dem Rerder fap, Bund allbereit vervrtheilt was, Herodes wolt jhn rodten,

‘Da fam fein Engel in der Nacht, Vnd jhn von Ketten ledig macht, Bnd huͤlff jhm aug feiu Noͤhten.

13. 3m fewrigen Ojen. hat dergleid, Det Engel bhuͤtet wunderlich, Drey Gottfelige Ruaben,

Gleich wie in einer grimen Aw, Das Fewer war cin fihler Thaw, Kein Hig gefuͤrcht fie haben.

14. Alſo werdu wir nod heut bey Tag, Durd fie behiit vor mandher Plag, Trewlich fuͤr ons fle wachen, | Streiten, vnd fimpjfen Tag vnd Nacht, Han vns in quter Hut vnd adht,

Bnd wehrn dem alten Drachen.

15. Deß danden wir dir Here Jefu Chriff, Daß du vns ſolche Waͤchter gibjt, Die vns halten in hute, Daß vns der Feind nicht vbereyl, Vnd in vns ſchieß fein gifftig Pfeil, Bewahr vns durch dein Guͤte, Amen.

is?

Anmerfung. Mützell Nr. 240 hat dads ied aus ,Sontags Guangelia von Nicolaus Herman, Witteberg 1560" mit ernenerter Orthographic. Ich führe hier mur die andere (nicht die blog ortho- qraphifd) abweichenden) Worter an, 5, 1. 2 Michael, unſer Herre Chrift, Der oberft Engel, Gott gleich iſt. 9, 5. 6. Uns allew er verderbete, So bart er ung zuſetzet. 11, 4. Mit feim Weib nnd zwei Toͤchterlein. 13, 6. gefiiblt (ft. gefürcht). 15, 6. Blute (ft. Gite). 2 2 gies

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453. Gin. anders von dew H. Ciigeln. OF. 1610, i84. ‘1619. : 184.)

1. wir bitten’ * Engel eae, Das Himmliſch Heer vnd gantze fdjar, Erhalt vns vor Des Teuffels liſt/ Dec vnſer feind auff Erden it , 2. Habt vnſer acht jhr Ertzenglein, Weil wir noch hie im leben fein, © Behaltet vnſer qwiffer rein, Bor; Suͤnden vnd vor der Hellen pein.. 3. Leyt vnſere hergen gmuͤt vnd finn, Dah Wir nad Gottes Gebott vorthin, Leben auff Erden Chriftentid, 9. ° Halten fein wort gang tugentlid, Amen. Lesarten aus x 2 1. Engelein. 3, 1. Leydt. gemuͤth. 2. dorthin. Anmerkung. ‘Das Ried bifdet Die 8 letzten Strovhen in Mr. 415.

amie 454. Gin ture ff don allen heyligen Englen. i (Rindner GEb. 53.)

i. Frewd euch jhr Chriſten vberal. Vnd lobet Gott im hoͤchſten Sat, Mit ſeinen Englen alle zeit,

Die loben jhn mit, groſſer fremd« RKorieleyjon.'

2. Die Engel in, dem boͤchſten Shron, Die fingen Alleluiag ſchon, ) Siuget mit wns jhr Menſchen fiudt, Kombt ber zu Difem hoffgefindt.

3, Chriſtus feinen Siingern gebot, Bon gantzem Hergen liebet Gott, Sp, werdt, jhr feinen Englen gleich, Die loben jhn Dort ewigkleich.

4. ‘Seraphin liebe Engel zart, | Entzuͤndt in liebes flammen att,

*Ryrielenfon witd bei jeder Sty. wieverbolt.

Eherubin ſchoͤn erflaret fein, Gegieret mit der licbe fein,

5. Erleucht feit jhr mit groffer flam, Recht in dem Himmel alleſam̃, Bey Chriſto Jeſu Gottes Sohn, Ewr Marheit fic) thut feben lohn.

6. Da Shriftus’ auffgenommen war,

Die Wolden fiedt, der Engel far, «

Bleit jon gu dev gerechten Handt, Def Vatters vnſers allerſambt.

7 Bon dent fombt er mit groffem fein,

Throni die lieben Engel fein, Die ridten aud mit Gottes Sohn, Derfelbig ift die warheit fdon.

8. Chriſtus in feines Batters Reid, Rebt vnd regieret ewigkleich, Mit jhm fein Engel in der Kron, Die heiffen Domination.

9. Paulus ſchreibt von dem Firftentbumb, Der Engel gar ein groffe Sum, Herrichen auß Gottes guͤetigkeit, Die gange Erden weit vnd breyt.

10. Se macht vnd gwalt yu aller zeit, Sieht man in allen Landen weit, Erhalten alle Koͤnigreich, Auß Gottes rath ſo wunnigkleich.

11. Die tugentreichen Engel all, Sie loben Gott mit groſſem ſchal, Veriagen die Teuffel vberall, Hinab ins Helliſch fewres quall.

12. Der Ertzengel Sanct Michael, Ridtet fein heyligs Heer gar ſchnell, Wider den Teufel Lucifer,

Der vor der fchinfte Engel war.

13. 3m Himmel hub ſich an der ftreit, , Hort man in allen Landen weit, ~ Wie Micdacl ten Sig gewan,

Im Himmel teiumphiert ex ſchon.

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14. Den Trachen ſtuͤrtzt er gu Der ftund, Vom Himmel in der Hellen grand, Da muß er, bleiben ewigklich,

Verſpoͤrt ift jdm das Himmelreich.

15. Beſchloſſen biſtu Lucifer,

Den, Adam haſt verwundet febr, Darzu vns Menſchen alle ſam̃, gm Patadeiß du boͤſe ſchlang.

6 Jeſus Chriſtus die gut artzney, Selbjt heylet vnfer Wunden frev,

“Pm Evens et8 vberwunden fat, Verfdhnet vnſer Miffethat.

17. Die Botſchafft bracht vns Gabriel, Vom Hinimel hod, zu troft det Seel,

‘Dard veinigheit cine Junckfraw art,

) Maria fie genennet ward.

18. Ein edfer Artzt Sanct Nayphael,

yypehut gute bilff Der Franden Seel, Vnd hilfft jr auß dem jammerthal, Bleit fie fir Gott ins Himmels Sal.

19. Wir bitten cud, jhr Cngel, lar,

Das Himlifd Heer vnd gange fdar, Erhalt wns vor deß Teuffels Lift, Der wufer feind auff Erden iſt.

20. Habt vnſer act jhr Ergenglein,

Weil wir nod) hie im leben fein, Bebaltet vnſer qwiffen rein, A Por Sinden vad vor Hellenpein.

21. Leit vufre Herben, gmitett ond finn, Das wir nad) Gots gebot vorthin, Leben auff Erden Chriſtenlich,

Halten fein wort gang tugentlid.

Anmerfung. Die drei lesten Str. bilden das Licd Nr. 416.

455. Bon dem hidften Erpengel S. Michael.

Eorner 614.)

1. DO, Vnuͤberwindlicher Heldt, S. Michael,

Komb vns zu huͤlff, zeuch mit zu Feldt,

Hilf vns hie fempffen, —! Die Feinde dempffen, S. Midael." 2. Die Kird dir anbefohfen ijt, Vnſer Shug vnd Schirmherr du bift. 3. Du biſt der Himmliſch Capitain, Dein Koͤnigsheer alle Engel fein. 4. Grog ijt dein Macht, grog ift Dein Heer, Grog auff dem Land, groß auff dem Meer. 5. Bon deiner Macht zu fagen weif, Der Hoͤlliſch Drach, oud fein geſchmeiß. 6. Den Drachen du ergriffen Haft, Bnd vuter deine Fig gefaft. 7 7. Mit Lucifer haftu gekempfft, Bud Haft fein Heer ond Macht gedempfft. 8. O Starder Heldt, groß ift dein Krafft, Ach fomb mit deiner Ritterſchafft. 9. Beſchuͤtz mit deinem Silt vnd Schwert, Die Kirchen Gottes hie auff Erd. 10. Vnd all die der ſeynd zugethan, Die beleyte zu deß Himmels Thron.

456. Von S. Gabriel. (Corner 615.)

1.6. Gabriel, O edler Geiſt, Dein edler Nam ſtaͤrck Gottes heiſt, S. Gabriel, S. Gabriel, —* O ſtarcker Geiſt, Geiſt, Vus beyſtandt leyſt.! 2. S. Gabriel Du maͤchtig biſt, sty Weil Gabriel ſtaͤrck Gottes iſt. Tre 3.S. Gabriel, O GOttes Macht, Wo wird ein Macht dir gleich geadt. 4 . Gabriel O Gottes Krafft, ——— O Krafft, die große ding verſchafft.

1S. Michael ond Hilffere. wird bei jeder Str. wiebderbolt. - i 2 Die 3 lepten eilen werden bei jeder Str. wiederholt. "

5. S. Gabriel: adj für vns fempff, Die Welt; dad Fleiſch, den Hoͤllhund Dem

6. S. Gabriel, O ſtarcker Geiſt, Bus Beyſtandt leyſt.

457. Von S. Raphael © (Corner 616.) 1. TRbft die bedrangten, Vnd hilff den Kranden, S. Raphael, Breften vnd ſchaden, Vnus uͤberladen, ee ee ee © pilff, O bilff S. Raphact. 2

2.%d thu das befte, | 4. Wann wir vas legen, Halt ab die Pefte, Thu, vnfer pflegen, Fieber vad Plagen, Vnſere ſchmertzen, Sich zu vns ſchlagen. Nehme zu hertzen.

3. Zu vns mit hauffen, 5. Hin gum Verderben, Biel Seuchen lauffen, Laß niemand ſterben, Allerley Wunden, Beichten vnd Buͤſſen,

Werden gefunden. Alle wor muͤſſen.

458. Bff die Feſt der heyligen Apoſtelun fol Dad tied gefungen werden, © ©! (Bebe 44. N. A. 48. Leiſentrit 1. A. U, 33. Cdiner Gb. 1610, 158, 1619. I, 156.)

1. O Sefu Chrifte Gott ond HErr,

Dir fey ewig dangk fob nd ehy, . . ») Du Haft nad deiner hymmelfart, Als ein vatter vns woll bewart.

2. Gang klaͤrlich durch dein heilges wort, Gezeygt Den weg zur hymmelpfordt, _. Durd die heylgen Apoftel dein,

Bus dad gelert lautter vnd rein.

3. Durd fie font wir worden, glaubig, Bnd der abgotterey ledig, - Hod haftu fie vnd gro geagt, ~~ Lychter Det gantzen welt gemacht.

11

Die 3. und 6. Zeile werden bei jeder Ste. wiederholt.

eel I ete

2 bl fich fein hie nit wil ſchemmen,

en lo Bud Son ihm entpfangen den ohn. |

Mit fem wort hies ex vns weyden, | © Allen huͤnger zuuermeyden, Wg mot

Sie vns auch zu eym ſalz geben, ©

Welches not war zu vnſerm leben,

Vif das Durch ihr heylg werd vnd lehr, Daffelbig wird gebeffect febu.s

Du biſt ibn gewefen geneygt,

Bud and, groſſe freundtſchafft erevgt, Dein geheymnuͤß war ibn befandt,

Grider vnd freundt Haft du fie quant.

O das ift ein. grog herlideyt,

Die weren wirdt in ewygkeyt,

Gin briider vnd freundt Chrifti fein,

Bnd all ding mit ihm haben gemeyn.

. © tbr beyligen zwolffbotten,

Hort was hat Gott von euch gbotten,

Der fol euch als ihn vffnemmen.

i Fuͤrſten ſeyt ihr der gantzen welt,

Auch gut hyrten von ihm beſtelt, DESAY NSO Das ihr vns folt woll regiren, eucd wom Ana we Vnd vff ſeine weg ftets fuͤhren. bi aarust }:

Das hat ihr getreulich gethon,

~

10. Nu feyt iby fonder in ſeym reych,

. Bud feinen Engeln worden gleyd, re Teer Grlangt hat ibr die ſicherheyt, Widerfabren faw end feyn (eyd. . 2

11. Gud ift Bas audy ein ewig ebt,

Die wir von niemand fefen mebr, Das er die fird fein heylge ftat, Vff fic vnd euch gebawet hat.

12. Denn ibe fevt die zwoͤlff fundament,

Die mann jHund zwoͤlffbotten nent, Ewer ramen font woll befandt, Angeſchtieben von Gottes handt.

13. Dar ju feit ifr aud außerwelt,

Das ihe folt ridten die gang welt, Mit Chrifto vnſerem Heylandt, ; Dem alle hergen: ſynt befandt. ere ey

t Of Jeeti4o3n euch ſtet na vnſere bytt, Hict .rdj AL af Cd Nid £ oer Das ihr yhe wolt vergeffen —J AIG 1m Id ww M 0 2 Ateemen Bnfet gegen Gott Dem Herren, - iedeohh ac tag

- Das er ſich zu vus wol kheren. oS HI] & doom ais Asti 45. Bnd ſtellen zu ſeiner grechten, r exif Bil 2 1 ELL © (Spree wuͤrdt alle heſchlechten, Saugrt A .tdung t el Gund Bitheyln nach der getethtigttht, “eo! Al teh Co wom an AL © Die bleyben wiirde in’ ewigleht. 11 ww MI

ydeſeblein ſollen geſungen werden vif den tag beg brelfbotien rman begehet mit vormeldung feines namené,

a wd a Jthed it = es Heut an dieſem heyligen teg... Id Mow a hia (wd Sid aut vnſer ellend vnd flag, 8 AIL unliedtrl Cs ~ w@ wy Sauct N. du tzwelffbot des Herru wig sone ME WTS SY iit das wir vns gu Gott before yon Wl soda ow lL §#K Dein vorbitt thue vor vns gu Gott, d ind ttidsii}

oo) 1 So Das et vns helff auß aller nodt; a .,ot wy AIG

Heut zutag durd die vorbitt dein, BF das wir ewig felig fein, Amen. Bishogh nopil: ni® Sd

Lesarten. 1,1. D Shefu 2. DIK —J IK fehlt: lob. 3. D Him. IK Simm. 4.D Bat. IK Batt. DIK wol. 2, 1. D flerf. IK fein (ft. Dein). .L heiliges. K beiligs. D Wort. 2 D Gezeigt. IK Gejeiget. D Himelpfort.. J. Himmels, port. K Himmel port. 8. D beilgen. IK beifige. —- 4, IK, gelehrt. DIK fauter. 3, 1. D fint. I feynd. K find. IK gldu, 2.DIK. bg, —.3. IK.feblt: ond. D gros. 4 DIK Giedter. Welt..— 4,1. K S. aud, vns. DIK eim Sal. IK gegeben. 2. D Welds. noth..— 3. DIK Aujf, J dag. DIK jhe. D beilg. IK heilig. 4 D wird. Lwirt. K wirdt. 5, 1. K big. DIK jhn. geneigt. 2. I freundf. DIK erjeigt. 38. D gebeimnus. I gebeimnif. K geheimnuß. DIK ward jhn. D befant. 4. IK freund haftu. I genannt. K genant. 6, 1. D gros. I griffe. K groffe. DIK herrligfeit. 2. IK wehren. D wird. I wirt. K wirdt. DIK ewigfeit. 3. D Bruder. IK Brider. freund. 4. DK jm. Tjbm. D gmein. IK gemein. 7, 1. D 3. IK jht. DK heiligen. I beilige. D Zwoͤlffboten. IK gwilff Botten. 2. IK geb. 3. D nist. DIK ſchem. 4. IK fol. D jn. IK jhn. DIK aitffnem. 8, 4. D feid. IK feyd. DIK jor. IK Welt. 2 [Kogiut) DHirtten: IK Hirten.’ D jm. IK jhm. K be- felt. 3. IK Daf. IKM jh, wol. D Negixens TK regieren. 4. DIK tauff. IK feinen. K ftegoo— 9, 2. DIK feim. D Wort hies. IK weid. 2. DIK hung. D guuor. I zu vermeiden K quuermeiden. 3. DIK habt.

D jr. IK jbr. DIK getrewl..qethan. 4: DIK fom. IKiémpf. 10, 1. IK Run. DI feit. DIK jhr Rinder. feim. D Reid. IK reih. 3. DIK babt jr. ſicherheit. 4. DIK fein leidt. 11, 2. D niemandt. K ni- mand. 3. IK Dag. DIK Kirch. D heilge ftadt:. IK heilig Statt. 4. DIK Muff. 12,1. IK Dann. D jr. IK jor. Dfeit., Zwoͤ. 2. D jpundt. IK jepund. D Swolfbot. IK zwoͤlff bott. nennt. 5. DIK Raz men. D fint. IK feynd. DIK wol. D befant,.— 4K band. 13, 1. DIK Darzu. I feydt. K feidt. DIK jhr. D auſſ. 2. IK Daf. DIK i F ee’ DIK Welt. 3. IK vnſerm. DIK Heilandt. 4D

mat x Feit. D befant. 14,1. D ftebt. IK ftebet min vnſer bitt. D bit. 2. IK Dag. DIK ihr. D'je. IK jbe. 4. IK Dag. D wolt. DI feren. K febren. --- 15, 2. D wird. I wirt. K~wirdt. 3.D Grtheiin. IK Brtheilen. DIK gereditigttit. 4, DIK bleiben. D wird. IK wirdt. DIK ewigfeit. 16, 1. DIK beifigen. 2. IK Sib. 3.D Qwelffbot. IK zwoͤlff Bott. Herren. 4. IK dag. befebren. 17, 1. IK fiirbitt thi. DIK fir, 2. IK Daf. D aus: DE noth. I noht. DIK ju tag. D vorbit. I Firbitt. K 4. K oe I ſeyn.

Gln ander Zied von Den n bevtigen ap onetn

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43. 2. % 31, J ait —-}- AL igh CR x og one Jeſus Chriſtus vnſer fee ty wat AL deat Eußiehen wolt fein leyblich gſtalt, a Litre HT wat De ‘Rad Der bey vns nit bleyben mebr, m —— ?

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uk a Bum bymmel vif gefaren iſt, Rae eo ee i cca Me ) Hat er wns qu der fefoen frit, (SS mm aE 0 ait AG AE G Gein gtoblffbotten getaffen bie, © AE food al Bthdist in 4b. 4, 2426 ae! Aid

"2 Das font die lychter dieſer welt,

Seucit al B&H “A .d.meistee I ea: —— Bnd, aud) das gutt falg der erden, J ad Ail won A. impstyy Do wwe titers HEC Vnder Chriſtus freunde gezelt, 11 © tishesl aed SE cme Gv Die mit ibn ewig leben werden, oi) ogy og Sie werden vnſer richter fein, er res ~ Sp Ehrijtus vns alln wirt ecfheyn, yo ao. ws Al & wie Ke flies Ri 18, WIA a0: , Mit fein Engeln am Juͤngſten tag. gi na 4 A «di Mt 2 30 die gantze welt: wept vnd breyt, ~ 4.8 Hl Aid b Iſtt ihre ſtym aufgegangen, BRE ha

4517 wl Py Rud qum glauben dad volck bereyt, R ores 1 Ferg M4 Kid & Alſo Die menſchen ‘gefaugens i oc: 1 pret Kid £

Sehr grog: hat fie. Chriſtus geadt; - 7 Vnd gewaltige Firften gemadt, . - Seine fyrden gu regyreu. -- _ » 4. Dich bitten. wir o Here vnd Gott, ~ Bmb deiner zwoͤlffbotten willen, . = Wolft vns helffen aug aller nott,. Rud behuͤten vor der Hellen, il Durd Sefum Chrift deinen ſohn, Hylff fieber Herr ohn vnderlon, To LaF vns in funden nit ſterben. Diels Geſetz ſoll gefungen werden am tage ded hwelffbolten bes deyr man begeht, mit vormeldung ſeins namens. 5. Sanct N. du heylger Hrwelffbot, Wir bitten did) heut ſunderlich, Erwirb wns quad bey vnſerm Gott, Das er vns ged das hymmelteych © ? Ud lieber Gott das wollſt du thun, Vnd ons der vorbitt gnieſſen fon, ri Durch Jefum Chriſt vnſern Hern, Amen. Anmerfung. BWaderwagel Rr. 829 hat das Lied aus Behe. 4 F

af

* 460. Gin andddtiger Ruff, : au einem jedwedern Heiligen Apoftel,.. | (Gorner 628,) haw we

1. Sanct N. lieber HERRE mein, er Du wbllft vnfer trewer Borbitter feymy* 9 2. GOtt hat did) felber außerwehlt, : Zu eim heiligen Apoftel beſtellt. 3. Ein Himmelsfuͤrſt du worden biſt, Ein Freund deß Herren Jeſu Chriſt, 4. Bon GOtt du den Gewalt thuſt han, Den Himmel zu ſchlieſſen vnd auffzuthan. 5. Die Sind, zu binden vnd auffzuloͤſen, Zu vertheiln Die frommen vnd boͤſen. 6. Die gantze Grd Dein Wort verfiindt, Sn aller, Welt, dein Lob. erflingt.

‘Mag jeder Zeile ſteht Mifeluja = © © 3%

7. Du Haft veradht groß gut vnd Gelt, Verfolgung glidten in der Welt, 8. Dein Eltern ond gange Freundſchafft, Verlieſtu Hie; ſolgſt Chriſto nad. 9. Dem beſten Schatz, Gold, Edelgſtein, Wirſtu verglichen im gemein. 10. Du biſt ein Liecht der Chriſtenheit, Du Haft gepredigt weit vnd breit. 11. Haft Sudu vnd Heide Gotts Wort gelehrt, Die Suͤnder gu der Buß befebrt. 12. Du wart verſchmaͤcht, verladt, verfpott, Geſchlagn, gelidtn ein bittern Todt. 13, GOtt hat did) gu cim Richter. beftellt, Am Singften Tag gu richten die Welt. 14. Sanet KR. du heiliger Zwoͤlffbott, Behuͤt vns vor dem jiben Todt. 15. An vnſerm End wolft bey vns fein, Grbittn wns vow der Hollen’ Pein. 446Daß wir die Sind thun beidten recht .. Gotts Leichnam empfangen mit Andact. 17. Bitt aud fiir all Chriftglaubige Seeln, Die im Fegfewer [ciden quel. 18. Vnd hilff ons all zur Himmels Frewd, Dag wir GOtt fobew in sais i

+ Alt

7

461. Gin Pitaug von Den heiligen yonetn, exsultet coelum in laudibus.

(Gdiner Gb. 1619. 11, 58. EC orner 626, mit der überſchrift: DerHymaus, Exsultet coelum laudibus, verdentigt.)

1. Der Himmel jetzt froloden foll, _Die Erd fpringt vff von freuden voll, “Der Singer Chrifti herrligfeit, Singet die Kirch mit groffer freud: | 2. Shr gerecht Ridter difer Welt, Bnd wahre Ridter firrgeitelt, «= * Gud) bitten wir von herger grund,’ Erhoͤret vns gu Diefer ſtud. Mew!

~ wy oo) C4

3. Die jhr zuſchlieſſet mit dem wort, Vud ſchlieſſet auff des. Himmels Pfort; Loͤſet vns auff der Suͤnden band 3 ~ Durch ewer Wort vnd milte hand.

4. Dieweil vnſer geſund vnd ſchwachheit, Ewerem Gebett gang vnderleit Heilet vns ſchwachen au gemuͤth Gebt vns Tugend durch ewere guͤt.

5. Auff das wann kommen wirt ohn fehl, Griſtus cin Richter Leibs vnd Seel, a vns theilhafftig ſeiner freud,

Im Himmel vnd in ewigkeit.

6. Lob, Ehr wud’ Glori, im hoͤchſten thron Sey. Gott dem Batter vnd Dem * Darzu dem Geiſt zugleich, ay Auf Erden wie im Himmelreich.

Leſsarten aus M. 1, 2. ſpring auf. 3 Herel. 4, frewd. 2, 1. geredten. dieſer. 2. Liechter ſt. R.) fuͤrgeſtellt. 4. ſtundt. 3, 1. Wort. 2. deh Himmelspf. 3, vnns, Band, 4 milde H. 4,1. Gfund. Edw. 2. Gwrem Gebet vnten feyt..—* 8. Heylet am Gem. 4. Tugendt. eivre Giit,— 5, 1. dag. wird. 3. vnns. frewd. 4, €w. 6, 1. Ehr, Glory. Thr. 3, dem arta G.

*

4

462. Ein ander Gefang von den geitigewaponete ' Eelſentrit 1. a. It, 8) tet

1. RNBn laſt ons Gott den Bater ſanemlid, Mit Mund vnd mit Hertzen einmuͤtiglich, Guts Geift: oad in. Dex. wahrheit Loben und. preiſen alljeit; _. D4 Fuͤt fein groſſe BVarmhertzigleit. =

2. Dann feinen willen ons gw zeigen an, Hat ex Shefum Chriſtum fein gliebten Sohn, Den. warhafftigen Heylandt. 6

oBw ms. vom Himel gefandt,, ene Sein fieb vns zu maden bekant.

3. Der alles mit: fleis hat: hie voratehtety

Des Vaters zorn wider wns geſchlichtet,

Der am Cruge gefitten haty payer mead ote Bud ons erldft aus aller noth.

4. Diefen fein willn alien’ Die Menſchen abzufüren von finden, Zu Predigen Bus vnd grad; | * Darzu fein grofjé wolthat, Zwbiff Apowtel er envelt hat.

5. Mist Pharifeet hat er jhm etwett, And nit Hochweiſe leut von Lh Gonder die einfeftig warn, a Hat ex jhm felbs auherkorn, _ Gotts geheimnus zu 422 D

6. Gr fpradh, als die Schaf ich euch tbw fenden,

Bader die Wolff, zu lehren die ellenden, Seit als Tauben cinfeltig,

Sit D JreQts: die feblangen vorjidtig; © .| If ee metis2+? Sauk + Bnd Prediget. beftendiglid. ind widen, 2S = * a OG. Ge Ga iG gwoate die find {i bergeben re = ee sane Dee fo annamen cin, newes leben, ke ke . - “Bud gleudten in fetiteu Ram, | > 7 wa —— a

“Daryn wunderwerd zu than, Sein Goͤttlich macht gu zeigen an.

wl) fo QM Gefterdt. mit ded beiligen Geiſtes frafft,.9 cy Zu vben Gotigfellige Ritterſchafft, Fiengen fie gu Predign an, » Das, jeder jolt Buje than, o 4 » Boe ſuͤnd wordn jhn vergeben fon, . 1

9. Kein drewen feftern darzu fein ſchenden, Kund fie von Gottes befehl abwenden, Sie leiden willig dDurd GOTT, Von boͤßen gros ſchmach ond —A Darzu groß marter vnd dew Todt.

10. Gy laſt vns erkennen dad dieſe * Die Himliſchen Fuͤrſten ond Gottes fecand, Die von hinnen aiffquonen, Mit Shrifto werden fommen, Zrichten die Bifen vnd frommen. ©

11.D Gott wie gros ift dein barmbergigfeit, Die Du vns armen menſchen Haft ergeigt, Das du haft deine warbeit,

Auff erd fo weit ausgebreit, Den Gleubing zu der feligfeit.

12. Gott dein gnadt thu uns nidtentieben, Dann jw dir vmb bevitand thun wir flichen, Drewe Lehrer thu ons gebn,

Das wir nad deim willen Icbn, Budi allem. boͤſen widerftrebn.

13. Dir Gott Vater fey lob in ewigkeit, Bud Ihefu dein Sohn gleicher herligfeit, Mit fampt dem heiligen Geift,

Gib das wir recht vnderweift, Dich hertzlich liebn in ewigfeit.

463. Bon S. Petro dem Haupt Apoſtel.

(Gorner 629.)

1. LAſt vns S. Peter ruffen an,

Die Himmel er auffſchlieſſen kan, Die Schluͤſſel jhm fein anvertrawt, Auff jn auc ift die Kirch gebaut.

2. Der Welt ein allgemeiner Hirt, Sehr wol genannt S. Peter wird, Dem Schaaf ond Laͤmmer in gemein, Von Ehrifto anbefohlen feyn.

3. Der Kirchen grund ond Fundament, Wird and S. Peter recht qenennt, Den ſelbſt qenent der Goͤttlich Mund, Der Kirchen Fundament vnd grind.

4.0 Edler ftein HErr JEſu Chriſt, Der erſte ſtein du warlich biſt,

Nach dir S. Peter eingelegt, In dir, durch Dich bleibt vnbewegk.

5. Zwoͤlff Edleſtein die Schrifft erzehlt, Zum Fundament von Gott erwehlt, Doch vnterſchiedlich allzumal,

Ein jeglicher nach ſeiner Wahl.

Achrria: Rathel. Aixqqenlieder xc. II. Br.

177

6. Das Regiment St. Peter Hat, Bud it gefest an Shrifti jtatt, Zu folden Wirden, Ampt ond Chr,» Kam feiner aug den gwolffen mehr. 7.D Chriſte Scfus Gottes Sohn, Den Baw ſchaw an von deinem Shron,: . Muff diefem Grund die Kirch erhalt, Wann jhr die Feind anthun Gewalt. 8. Vnd du Gottlider Kammer HErr, Die Thic am Himmel vns auffſperr, Bnd ſchlag mit deinem Hirtenfiab, Die Woͤlff von deinem Schafftall ab.

464. Bon den heiligen Merterecn. (eifentrit 1. A. I. 37. Cölner GG. 1610, 187. 1649, I, 187.)

1, DIE erſten Menſchen Gott der HErr, Beſchaffen bat zu feiner Ebr, Vnd zur ewign feligfeit, Das fie gehorſam feiner lehr, Michten lebn in cwigfeit.

2. Dod) fie vom Teuffel qfodten an, Warn abgfuͤrt von dem rechten Ban, Iren luſt zu evfiiflen, Die vordamnus war jn zu lohn,

Aus jhrem boͤſen willen.

3. Chriſtus der ewig Gottes Sohn, Kam herab von dem hoͤchſten Thron, Guediglich zu erloͤſen,

Die ſo in ju wuͤrn glauben ſchon Vons Teuffels gwalt vnd weſen.

FT 4. Der hat vns alln cin Beyſpiel gebn, Nad Gottes willen vet zu lehu,— Bnd nicht nach vnſerm gfallen, War fein befelch vollbringen chu, Vnſer ſchuld zu bezalen.

5. Dem Vater er gehorſam war, Gab ſich fiir all vnſer ſuͤnd dar,

Bis in Todt mit gedulde, Damit er vus erlbfte all, Vnd brecht ins Vaters hulde.

6. Dieweil er vns gliebet hat, Vnd erzeigt ſolch groſſe wolthat, Solln wir jhn billich lieben, sm danckbar fein fiir ſolche gnad, Mit find jhn nicht betruͤben.

7. Auch ſtets willig ſein vnd bereit, Zu leiden all widerwertigkeit, Nach Cbriſti beyſpiel eben,

Das iſt der weg zur ſeligkeit, Vnd zum ewigen leben.

8. Drumb Chriſtus zu ſein Juͤngern ſprach, So mir jemandt wil volgen nach, Der thu ſelbs verleugnen ſich, Nem ſein Creutz auff ſich ſey nit ſchwach, Vnd volg mir nach bſtendiglich.

9.. Das haben Gottes Ritter than, Die heilgn Mertrer fobefan, Die viel haben erlidten, Bon wegen Chrifti Gottes fon, Wider Sind vnd Welt gftritten.

10. Sie warn verfolyt grimmiglich, Geſchlagen vubarmbergiglic, Gros pein thet mans anlegen, a Sie [idten alles gduldiglich, Bon Jeſu Ehrifti. wegen. oe} GAL Dem gabn fie geugnus mit dem Tod, ) Das ev fey warhajftiger Gott, ot Bud der rechte Gottes Son, Der vns hat bradt aus aller not, Mit fein tod erlbdjet ſchon.

242. HERR Jeſu der mit deiner krafft 6 J , » , Gie all gu foldher Ritterſchafft, Gnedig haft wollen ſtercken, 12°

180

Das fie feint bliebn -alfo ſtandthaft had Mit Worten pnd mit’ weiden. i

13. Wie fie habn gtiden alle not, Allerley pein darzu den Tod, So hilff vns gnedig leiden, All angſt vad truͤbſal durch dein gnad, Vnd alle boßheit meiden. em

14. Hilff ons vnſer fleifdy vnd die Welt, . Bnd den Teujfel der vns nachftelt, rRitterlich vberwinden,

Auch alles thin was dir gefelt, Vnd die ewig rub finden.

15. Herr Sefu dir fey fob vnd ehr, Sampt Gott dem ervigen Vater, Bud dem heiligen Geifte, | Bhuͤt wns vor ſund vnd falfder Lehr, Dein ‘qnad vns alzeit leiſte.

Lesarten. 1, 2.1K Geſch. ehr. 3.1K ewigen. 4.1K Dag. 5. IK leben. 2, 2. IK Waren abgefuͤhrt. der. 3 IKIhren. 4. IK verdamnuß ward jon. 5. IK Ang. 3, 1. J Son. 2. Ithron. 4. IK an jon wiirden. 4, 1. IK allen. I bevjpil, IK geben. 2. IK leben. 3. IK nit. 4. IK Wer. eben. 5, 1. IK Batt. geborfamb. 2. IK fiir vnfer Sind. 3. IK Big in den. K todt. IK geduldt. 4. IK awar (ft. all). 5. IK Batt. 6, 1. I gliebt.. K getiebt. 2. 1K ſolche. 3. IK Sollen. 4, IK Shm. I ſeyn. 5, IK Gi. K jn. IK nit. 7,1. K ftes. J ſeyn. 41 Sel 8, 2 K wir (falſch ft. mir). IK jemand. folgen. 8. IK thue ſelbſt. I werfau. K verldu. 4. IK Rim. 5. IK folge. beſt. 9, 2. IK heilige Martyrer. 3. IK vil. erlitten. 4. IK Sohn. 5. IK geſt. 10, 1. IK waren. 3. IK grog. 4. IK bitten. I gdult. K gduült. 11). IK qabens. I zeugniß. K zeugnuß. IK todt. 2. IK Dag.— 3. IK Gobn. 4. IK aug. I noht. K noth. 5. IK feinem. I Todt. K todt. 12, 4. IK Dag. I feind. K fevnd. IK bfieben. K ftandy. 4. IK worten. 13, 1. IK baben gfitten. I nobt. K noth, 2. I Todt. K todt. 3. IK qnedigliden (ohne leiden). 5. IK bößh. K mevden. 14, 1. IK Rleifh. 4. 1K thin. 5. IK ewige nibe. 15, 1. IK Chriſt (ji. dir), 2. IK Batt. 3. —— - 4.I ‘arn K Sind. I lehr. 5. IK cet

>

181

465. Bon Heligen Martyrermy oe + Gin Ruff an ein jedDwedern Martyrer infonderbeit. (Corner 631.)

1. S%nct N. Heifiger Martyrer, O Martprer, Bitt GOtt fiir vns arme Sider, OS Martyt grog, bilff vns aug nobt,' 2. on vnſers HErren JEſu Chrift, Fußſtapffen Du getretten biſt. 3. Verachtſt Die Welt vnd zeitlichs Gut, Vmb Shrifti Namen vergeuſt dein Blut. 4. Berfolgung lidtſt gedultiglich, Stritft ritterlich vmbs Himmelreich. 5. Dad Creutz trugſt hie gar willig germ, Groß Marter lidſtu wegn deß Herrn. 6. Du warſt das rechte Weytzenkorn, Du biſt vns reichlich fruchtbar wordn. Ky Mm Weinſtock biſt ein jdine Rebn, Gar gute, Frucht thuſt von dir gebn. 8. Dein Secl liebft nit big in Den Todt, Drumb halff dir Gott ang aller nobt. HX Du Haft erlangt die Himliſch Krom, Erwirb wns auch den ewigen Lohn. 10; Dw bift ein finer liechter ftern, Du feudtft im Himmel vnd auff Erde. 11. Du folgſt ftits nad dem Gottes Lamb, Mit Palmen weiß Kleydern angethan. 12. Obn End lebſtu in groſſer Frewd, Erlang vnns and die Seeligkeit. 13. Hilff daß wir dir auc) folgen nad, Gin jeder Menſch fein Creug gern trag. 14, Das bittn wir durd Dein Marter groß, Bitt dag vom boͤſn wir werdn erloͤſt. 15. Bitt aud fiir die fo gſtorben find, Daf jhn verzevh GOtt jbre Sind. 16, Bnd nem fie auff in die ewig Frewd, Dard feine groſſe Barmbergigheit:

O Martyrer der 1. Zeile und dic 3. Geile werden bei. jeder Str. wiederbolt.

182

466. Bon den heiligen Bifhoffen ond Beidtigern. (Gorner 632.) .

1. Sanct R. fieber Beidhtiger, Du wolleft feyn vnſer notheljfer, Du bift ein Biſchoff (Abte) augerfohra, Bnd ju eim Heiligen Beichtiger wordn.

2. Bom hohen Gſchlecht geboren bijt,

Gin heiliger Priefter JEſu Chrift, Gepredigt Haft an mandhem Orth, Das Vol Gelehret Gottes Wort.

3. Gin guter Hirt warft deiner Herd, Die Suͤnder haft yur Bus befebrt, Gottsfordtig, Fromb, Weis, Demitig, Lebſt nuͤchtern, keuſch vnd fchambafftig.

4. Du haſt geliebt das Prieſterthumb, Lebſt nach dem Evangelium, Wartſt fleifſig in deim Standt, ond Bruff, Wie ſichs gebuͤrt einem Biſchoff.

5. Mit Warheit vmbguͤrtſt deine Lend,

Bnd trugſt cin Liecht das gar wot brennt, Glaub, Lieb, Hoffnung die Tugend drew Da fund die allé gewaltig bey.

6. Durdhs Pfund fo die dein HErr vertrawt, Gewunſt du viel, haſt wol auff gſchawt, GOtt lobt den trewen Diener ſeyn,

Gab jhm viel Volck vnd Laͤnder ein.

7. Das legt er alles gar wol an, Vnd wart wenn ſein HErr wider kaͤm, Der nam jhn auff ins Himmelreich, Deß frewt ex ſich gewaltiglich.

8. Sein Heilgthumb auß ſeinem Grab, Das tilget alle Krauckheit ab, Im Leben vnd in ſeinen Todt, Viel Wunderwerck gewircket hat,

9. Gr hat erlangt die ewig Kron, Da leucht ec inn Dem Himmel fon, Hilff Gott daß wir aud alfo lebn, Dein bdfen allzeit widerftrebn.

10. HErr JEſu Ehrifte Gottes Sohn, Schaff dag wir nach deim Willen than, Dap wir vnſr geit recht bringen gu, So haben wir. die ewig Rub. J

11. Sanct N. Ueber Biſchoff (Abte) mein, Erbitt vns von der Hollen Pein,

Vnd hilff vns all ins Himmelreich, So werden wir Den Engeln gleich, Amen.

467. Um fejt der heligen Biſchoffe vnd Gottes Beidtiger. (feifentrit 1. A. Il, 39. Giiner Gb. 1610, 188, 1619, I, 188.)

1. GVtiger HERR Jeſu Chrift, ‘at Hes ewigen Gottes Son, Dir fey fob, danck, ehr, vnd preif, Hertzlicher weis, +, Bon ons deim geſchoͤpff mit hoͤchſtem 2. Du haſt des Vaters willen, Auff Erd mit fleis verkuͤndigt, Die Menſchen geleret ſchon, O Gottes Sen, Zu der ſeligkeit die rechte ban. 3. Vnd damit zu jeder zeit, Dem Volck mocht gut frucht bringen, Haſtu es verſorget ebn, Fromb Lehrer gebn, Mad deim heiligen Wort recht zu lebn. 4. Die dein Herd mit guter lehr, Moͤchten recht allzeit weyden, In vortragn dein Goͤttlichs Wort, Chriſtlicher art, Bnd zufüͤren in des Himels Pfort. 5. Die auch nach deinem Beyſpiel, —Mit Gottſeligem leben, In henden hielten die Liecht, Goͤttlicher bricht, —Die Kirch zu Regirn nach * pflicht. 6: Richt vergeblich haſtu fie, 4 Genent das Saltz der Erden, Linge al §

184

Deßgleichen das Licht Der Welt,

Vand fie ceftelt,

Su thim vnd lehren was dir gefelt. 7 O HERR wie Ou anfenglid,

Dein Kirch haſt wol verfehen,

Alſo aus harmbergigfeit,

In Diefer zeit, _ Gib wns and Lehrer deiner warheit. 8. Die nicht jhren nug ond ebr,

Sonder dein Ehr, ftets fuchen,

Das dein Herdt werd recht gefitrt,

O trewer Hirt,

Vnd nit durd falfde Lehrer verfiirt.

9. Das fie das Pfund wol anfegn,

Von dir jhnen gegeben,

Das ſich bey vns mebr frdmigfeit

Vnd grechtigkeit,

Glanb lieb, hoffnung, gdult vnd bſtendigkeit. 10. Vnd dieweil vns ellenden,

Nits nuͤtzers iſt auff erden,

Dann dein wort der Seelen ſpeis,

Gib das mit vleis,

Buns vorgetragen werd nach deim gheiß. 11. Das dir nach dem ſelben recht,

Vnſer feben anrichten,

Halten dein heilig gebot,

Aus deiner gnad,

Vnd beſtendig bleiben bis in Todt.

12. Das vorley Herr Jeſu Chriſt, Barmhertziger Gottes Sohn, Zu Lob vnd ehr deim Namen, Buns allſamen, Domit wir ſelig werden. Amen.

Lesarten. 1, 1. I Guͤttigſter. K Guͤtiger. 2. IKD (R.) Sohn. 3. IK preiß. 4. IK weiß. 5. IK Dein. fleip. 2, 1. IK Batt. 2. IK erbd. fleiß verkuͤ. (K verfiindiqet). 3. I gelebret. K gefebrt. 4. IK Sohn. 5. IK 3ur. I Sel. 3, 2 IK mig qut. 3. IK bef eben. 4. IK from. 5. IK Ddeinem. wort. 4, 1, IK guter. 2. IK weiden. 3.1K Ihn. I fiirtragn. K fiixteagen. IK Goͤttliches

185

wort. 5. HK: jufilibren ing Himmels pert. 5, 2 K gott: + 8) IK liecht. 5. K Kyrch. IK regieren. 6, 2. IK Genant. Bo Desa. IK liecht. 5. IK thin. 7, 2. K Kyrch. 3. J Barm +-.5 IK febrer. 8, 1. IK nit, 2. IK ebr. K fteg.— 3. IK Herd. geführt. 4.1 birt. 5. IK verfiibrt. 9, 1. IK pfund. K anfegew. 3, IK fie (ft. ſich) mehren frombfeit. 4.1 Ger. K ger. 5.1 Lieb, Hoff. Ged. K ged. IK beft. 10, 2. I nutzers. IK Erden. 3, K Wort. feefen, IK fpeip. 4. IK dag. fleiß. 5. IK fiirg. 11, 1. IK Dag wir. 8. I, Gebott. K gebott. 4. IK Auf. 5. IK bftendig. big. todt. 12, 1. IK verleyh. 3. IK lob. 5. IK Damit.

468. Am Feft der heilgen Fungfrawen. , CEeiſentrit 1. A. U, 43. Gitner Gb. 1610, 190, 1619 1, 199. Corner 634.)

1. HErt Jeſu Chriſt Gottes Son, Den tenffel mit ſeim zorn, Bon einer Gungfraw tein, Sie haben ritterlith gerungen, Allen Jungfrawen ein fron, Mit jr weiblithen ſchwacheit Gin menſch geboren fein, Die boͤß welt bezwungen. es bift ein Sungfraulide frucht, Sie habn vou Deine fied wegnt

ie gelicbt Die reinigfeit, : ; Vad Gungfraulide zucht <n Foren 18 qorent, . zucht. Gin Engeliſches leben,

2.Du haſt groſſe quad beweiſt, Mit reinigkeit gezirt,

Den reinen Jungfranlein, Der welt zergenglich frend vor⸗

Das fie haben durch dein geift, acht,

Gelebt zuͤchtig vnd rein, Die zur vordamnuͤß fuͤret

Dann ſie in dieſer argen welt, Das kuͤnfftig wol betracht,

Dorin. vit Leut vorderbn

6. Wiewol jn wart geſtellet,

Ihr verb auff did) haben geftelt. Rach jorer audit wad tbe;

3. Iht fleiſch habn ſie bezwungen, Sie warn aber nit gfellet, Geflohn vnreinigkeit, Dann du halffſt jn O Herr, Dtumb hat es ihn wolglungen, Sie lidten viel ſchmach ſpot vnd Das ſie mit dapfferkeit, pein,

Die welt haben vberwunden, Ihrm glauben kundt nichts ſchaden, Mit allen jhren luſten, Ihr hertz war geſterckt fein. * Bet gaad gfauden. 7. Eh dann fie wide did. theten,

4. Vmb gnad habens gebetten, Eh lidens groſſe not,

Die iſt in widerfarn, Ein troſt ſie zu dir hetten,

Vnder jhr fuß getretten, Liden deinthalbn den todt,

Drumb waren fie auch abſcheiden, Das ſich dein ſchar fou mehren Getödtet von den boͤſen In gnad vnd ſeligkeit. Jun Engliſchen freuden. 11. Grldf vns ton den Sinden,

8. Dafelbit fle afunden haben, Aller vnreinigfeit,

Nacht ' Ihrem hers vnd mut, Bud hilff vns vberwinden,

Shren liebſten Breutiqam, Die Welt mit jhr boBheit,

Das edle berfein gut, Schaff in vns cin newes leben,

Den, fle, Habu gefucht, ond gliebt Das wir all vnzucht meiden albie, Vnd wns dir ergeben,

Nad jhrm hodjten vermigen 12. Das wir als Flug Jungfrarwen,

Es rewts nit jhrer mith. Haben in Lampen Hf,

Geſchmuͤckt fey vnſer glauben, Mit gutten wercken ſchnel, On gutte wercke Der glaub ijt

9. Herr der du haſt gegeben, Die groſſe gnade dein,

Rach deim willen zuleben, todt

Dew zarten Jungftawlein, Lieb thut den glauben feted '

Las fie haben all ſchnoͤdigkeit, Vnd hilfft aus allet noth.

Dieſer Welt. vberwunden J

Mit gdult wud bitendigkeit. 18. Golde guad thu ous geben,

Durch dein barmhertzigkeit,

10; Gib vns auch gnad au leben, Sn rechter lieb zu leben,

Rach deim heiligen willn, Bnd in gerechtigkeit,

Dem bhofen zwiderſtreben, Das wir wachen vnd feint bereit,

Bad dein gebot erfitln, Wenn du zu qritht witht kommen In rechter lieb vnd bſtendigkeit, Auffſtehn zur ſsten jak

LQeGarten. 1,1. D (RN) Shefu. M Chrifte. IMD: (R,) Sati! 3. M eine. RMD (N.) Kron. 4. IM Menſch. Migebohten. = 15.7. D (N.) Juugfrawl. IK Jungfrewl. M Jungfraͤwl. Fr. Zu. 6. Me gtiebe. Rein. 2, 1. M Gnad. 2. IK Sungfeerot. M Jungfraͤul⸗ + 8. IKM Dag. M ‘abn, deinen. IKM Geift. 5. IKM Welt. 6, I Darin, KM Darinn, IKM piel. I feut. KM Leuth. 1KM verderben.. 7, M Her Did gcitellt (ohne haben). 3, 1. M Fleiſch. IKM haben. 2 M Snr. 3. IKM jou. KM gel. 4. I Dag. M Tapf. 5. KM Welt. 6. IK luͤſten. MLiften. 7. M Gu. Gn. 1K gef. 4, 1, MGn. IK haben fie. 2. Kdie jhn iſt IKM jon. IK widerfahren. M widerfabrn. 3. M Suter. IKM ig. 4. IKM Teuf. M 3orn. —5.1 Rit. 6. 1KM jhr. IM Weib. M Schmadb. 7. IKM bdfe Welt. 5, 1. IK haben. deiner. M Lieb. 2 M Reid.

1 Qed Nad, tote in den übrigen Texten ſteht.

187

IKM geführt. 3. M Git gang Engli. Reb. Rei. IKM gesiert. 5. IKM Melt. IK gergengliche. Mäzergänglich. IKM frewd. ver. 6. I verdamnug. K verdamnif. M Berdambnan§. IKM fiibret. 7. K Dag. 6, 1. IKM jhw ward. M gar febr ge. IKM geftellt. 2.M 3u. Shr. 3. IK waren. gefelt. M Sevnd fie doc) nit worden gefallt. 4. IKM jon. 5. IK litten vif. IKM fpott. M Beyn. 6. IK Sbrem. IM Gf. IKM fund.. M nit. 7. IM Her. K wards IK gefterdet. M aftirdet. 7, 1. K Ghe, IKM wider. 2. IK he. IK fittens. M fidtené. IM noth. 3. M Gin grojju Troft ſ.“— 4. IK itten, M @idtn. IKM Deinthalben. M tod. 5. M D. famen fie nad dem ab- fhevden. 7. IK 3um., M Engeli. Frewden, IK frewden. 8, 1. IK gef. 2. M Her. I mibt. K mith, M Muht. & M Shen. Hertz⸗ liebften Braͤn. 4. IK Perlein gut. M Berlin. 5. IK Damn. haben. gſucht. geliebt allhie. M gfuct. allhie. 6. J. jrem. K fbrem. IK ver. M vermit. 7. IKM rewets. M nit jhr. IK muühe. M Muͤh. 9, 1. M H. du h. jbn g. 3. IKM deinem. M willh. 4. IKM Jungfraͤw. 5. IKM Daf. M babn fle. 7. IK ged. beft. M Sfti. 10, 1.M @nad. febn. 2. IK willen. M Wilh. 3. M bifn. IKM zuw. 4. IK gebott. M Gebot zu er. 5. M Sich. IK beſt. M Bſtaͤ. 6. IKM Dah. IK fie (ft. ſichj. M Schaar thut mehrn. IK the M Gn. Sel. 11, 1. KM fin. 4 -IK jhrer bogh, 5. M G du in. Seben. 6. IKM Dag. M Vnz. KM meyden. 7% M Dir gang. 12, 1. IM Dap. 2. IKM Oef. 3. IM Glau. 4. IK giiten. M guten. IM Wer. IK ſchnell. M wol. 5, IKM Obn IK gute. M gute. Wer. Glau. 6. IK thit. IM Glau. 7. IKM aug. I nobt. M Roht. 13, 1. IK Dein. M Deine (jt. Solche). M Gnade. IK thi. 2. IKM Barm. 3. IM Lieb. 4. IM Ger. 5. IKM Dag. IK fein. M févn. 6. IKM Wann, IK ger. M Grit. 7. IM Sel.

469. Cin ander fhones Gefang, von Jungfréwlider Reinigfeit, an vnſer leben Frawen vnd anderer heiligen Qungfrawen Fefttigen zu fingen. ; (Corner 696.)

1. NVn laſt vns preyſen alljugleid, Gott vnd all Jungfraw Tugendreich, Vnd laſt vns froͤlich ſingen,

Von Jungfraͤwlicher Reinigkeit, Die Hn8 det Weeg gum Himmel breit, Bud yh viel hohen Dingen.

Baulus der Hod Apoftel ſpricht,

Bon den Jungfrauen hab id nit, Gin ſcharff Gebot vom Herren;

Dod thut ec vou jhr gute fad,

Dendet diſem fleiffig nach,

Auß dem Geift Gottes lehren.

Gr fagt, die Fraw fo hat fein Mann, Dent an den HERren fie vnd an, Wie fie jhm moͤg gefallen:

Abet die ſchon verhevrath ift,

“Den Menſchen fid zu gfallen rift,

Bnd das thun fie ſchier alle.

Deßgleichen nad S. Pauli Lehr, St diß gu ſtraffen nimmermebr, Sih recht in dEhe zu begeben, Dod ift es viel cin beffer That, Nad deß gemelten Pauli rabht, Gin ftdte Sungfraw leben.

. Denn die rein Sungfriwlide Zucht, Die bringet hundertfiltige Frucht, Gfalt GOTT am allermeiften,

Die Mittib fechtzigfaͤltig tragn,

Die ECheleuth nad der Batter fagn, Dreiffigfiltig Fruͤcht leiften.

Sungfrawen merdt mid eben, Fuͤhren allhie cin Englijd Leben Seynd Engelein auff Erden: Durch dife Gnad der Reinigfeit, Kommen fie gu der Seligkeit, Bund foben Gott den HErren.

~ Shriftus fagt vns der Weeg fey eng, Daß man fic) nict vielen anheng,

Das an dem Weeg verhinder:

Sondern alfo feb auff Erd, Bnd thn was GOtt der HERR begebrt, Vnd fomm yu Gottes Rindern.

Drey ding vns offt verbindern ſehr, Dag wir nicht in Den Himmel gebu, -

Nathfolgen Gott dem Hetvend" 4 Def Fleiſches Wolluſt, Ehrgeitz, —24 Verhindern Daf man nicht hinkomm, Wohin wir al begehren.

9. Der Wolluft ijt das allermeift, , Der widerftrebt allyeit dem Geiſt, Drumb dex cin Weib genommen: Kommet gar yu der Hochzeit nit,

Ja aud nicht vmb Verzeyhung bitt Sagt halt er kan nidt fommen.

10. Drumb Seelig die, Sungfrawen. feyn, Die jest jhr Fleiſch durch ftite Pein, Gajteyen hie auff Erden,

Damit jr Seel ghing uͤberall, Ihrem Briutiqam wolgefall, Vud aljo Seelig werden,

11. Die Jungfraͤwliche reinigfeit,

Die macht Dew Menſchen wol bereit, Zu gfallen Gott den! HErren, Deßgleichen aud wie, man jhn foll, Hie vnd Dort recht verehren wel, Wie wns die Schrifft thut lehren.

12. Rein Ehefraw war fo augerfohrn, Die vns Den Herren hat gebohrn, Als die Sungfraw alleine,

Die jhr Jungfraͤwlich Reinigfeit, Behalten hat in ewigkeit, Vnd hielt fich Dod) fir Fleine.

13. Shr folgen Die Sungfrawen all, Bud fingen mit frdlithem ſchall, Dem Lamb Gottes zu Ehren,

Gin news Gfang das fonft niemand fawn, Es feyn gleid Frawen oder Mann, 3m Himmel vnd auff Erden.

14. Den der gang Himmel nie beſchloß, Den trug der Jungfrawen Schoß Sie thet jhn aud) ernebren:

Dieſen vnd dic Sungfrawen rein, Lag zu Dir lich von Hergen fen, Bud thir fie offt verehren. : (AS

"ies: Dem.

15. Gin Sungfraw je fein beſſern awry Auff diefer Welt befommen. fan, Den, fie recht lieb von bergen, Als den Seber der Seligkeit, Der fie behuͤt vor allem Leyd, Vnd aud vor allem fdmergen.

16. Diefen haben vor allen gliebt, Bnd ſich in aller Tngendt gibt, - Die jetzt mit jhm regieren: Folg diefem nach, vnd lag did) nicht, Mit feinem drohwort nod mit birt, Die liſtig Schlang verfuͤhren.

17. Ein jede Jungfraw huͤte ſich, Daß fie nicht leb gleich wie das Vieh, Weil fie bie lobt auff Erden: Sondern leb wie ein Engelein, So kan ſie auch jhr Mitgſell ſeyn, Vnd Ewig Selig werden.

18. Doch muß ſie auch demuͤtig ſeyn, Sonſt fuͤhret ſie ein falſchen ſchein, Kan wol die Leuth begnuͤgen: Aber Gott ſicht ins Hertz hinein, Ob ſie auch ſey von Hoffart rein, Man kan jhn nicht betriegen.

19. Dein Koͤnigin folt offt verehrn, Von jhe die weiß gu leben lein, Sie ift ein Spiegel der Tugend, Diefen Spiegel gar oft anfdaw, Nemlich vnſer liebe Fraw,

Im Altex vnd in der Jugendt.

20. Sie hett die Demuth, Forcht vnd Lieb, Dieſe Tugent auch fleiſſig uͤbt, Sie war geſpaͤrig in Worten, Aller Tugent war fle ſtaͤts vol, Wie ein Jungfraw geziert ſeyn ſoll, An allen Enden vnd Orthen.

21. Froumes Jungfraͤwlein mach dich Deinem Geſponß entgegen lauff,

Wollſt dix nicht zu viel tramens). © Weil Dir Die Beit nicht ift bewuſt, Darumb dich ſtaͤts zur Hochzeit * Mit Dem klugen Jungftawen.

22. Mit. Chriſto werden frdlih feypmew 9

470.

Die Zungfrawen fo keuſch vnd xeing Geblieben in, Dem: Leben;

Denn weil fie das zu Gottes Ehr, Gethan, fo wird aud vnſer Herr, ,.. 9 Die slits Frewd jhu geben, 9

Chriftlider Sung frawen Ladfgafit (Corner 639,) .

ee chriſtliche Jungftawen ſchon,

Zur Braut begehrt euch Gottes Son, Darumb euch kurtz vnd gut bedenckt,

Dem Braͤutigam euch frddlich ſcheuckt.

Dex Brdutigam it jung vnd zart,

Allmaͤchtig iff Der Braͤutigam,

Sehr edel ift fein Hober Stamm, So weiß, fo reid, fo hüpſch vnd fein; Wirdt feiner mehr zu finden feyn.“

“Sein Antlitz wie ein Rofengart,

Shin weif ond roth wie Milch vnd Blut, Sein Farb erfriſcht fein Hertz vnd Muth.

. Sein Haupt iſt Gold, krauß iſt fein Haar,

Sein Lefftzen roth, fein Augen klar, Sein Athem vber Balſam ſuͤß,

Schoͤn als vont Haupt bis auff die Fug.

. Der Braͤutigam Gott felber ift,

Shaw Brant wie du fo ſelig bift, Der bringt dir was dein Hertz begebrt, Bud was ev gibt, bleibt vnverzehrt.

Er bringt der Braut all Gut vnd hr,

Rein Koͤnig kbndt jhr bringen mehr, Sein iſt all Gut Der gantzen Welt, Mit allem Gol onduallem Geld. 1

7. Gr gibt der Braut viel ſchͤne ding)” Viel guldne Retten, vnd viel Ming) ~ Perl, Edle Geſtein, Silber wud Gold, Biel Kleynod wie man wuͤnſchen wolt.

8. O was ein Kleyd, O was fir Gwand, > Was fiir ein Scepter in die Hand, » © was fir Kron, was fiir cin frang, Was fit cin Bier, O was fiir Glantz

9. Rein Rivferin ift alfo rei, Die Chrifti Braut feyn koͤndte gleich, Sie wird im Himmel figen da,

Sehr hod) bey jhrem Ronig uab.

10.5 Sungfraw haſtu Luft hierzu,

Dich furg ond gut bedenden thue: So viel fein Menfd) dir geben fan, Du fanft nidt hoͤher fommen an,

471. Gin Ruff an ein heilige Sungfraw. (Gurner 640.)

1. SAnct R. du reine Mapd, Erbarm did) uber. die Chrijtenheit. 2 Mit feim Mansbild biſt worden behafft, Hieltft hod in Ehrn dein Jungfrawſchafft. Verlobſt dein Keuſchheit vnſerm Gott, Bliebſt ſtarck beſtaͤndig big in Todt, 4. Gottsfordtig, fromb, gerecht vnd weiß, Lernſt Gottes Wort mit allem fleiß. 5. Lebſt freundlich, zuͤchtig, demuͤtig, Sanfftmuͤtig, gedultig, friedſam, vnd guͤtig. 6. Du baſt geliebt die edle Warheit, Gehaſſt, gefloben Vngerechtigkeit. 7. Den Edlengſtein biſt worden gleich, Ein ſchoͤner Stern im Himmelreich. 8. (O keuſche Lilg, du edle Ros, Vmb Chriſti Ramen dein Blut vergoſt.) 9. Du warſt ein weiſe Jungfraw zart, Mit Oel dein Lampen gezieret ward.

3

*

10. Bon Tugendt fie hell leuchtet vnd bran, Du wachſt big dag der Brautigam fam. 11. Da giengft mit zur Hochzeit binein, Die Thuͤr ward bald gefdloffen ein. 12. Sanct N. Du edle Sungfraw rein, Hilf daß wir nadfolgen dem Leben dein. 13. Jn Demubt, Keuſchheit, Ehr vnd Bust, In allen Tugenden bringen Frucht. 14. Der Glaub ſey ſtarck, die Hoffnung gut, Die Lieb bey vns nicht erkalten thut. 15. Muff dag wir wachn vnd betn allzeit, Wann Gott wird kommen in der Hertligkeit. 16. Auff dag an Oel ons mangle nidt, Vnd wir hergiehen gar ſchlaͤfferig. 17. Hilff daß wir ſteiff vnd wacker ſeyn, Mit frewden gehn zur Hochzeit ein. 18. Das helff vns die heilig Dreyfaltigkeit, So lobn wir GOtt in Ewigkeit.

Rdprin: achel. Aicch⸗ nlicber xe, II. Bb, 13

193

Ueunte Abtheilung. -

Von einigen §eiligen im Befonderen.

472. Ein alter Ruff, von S. Johan dem Tauffer. (Corner 645.)

1. DEn lieben S. Johannes den loben wir, Vnd ſeiner Gnaden begehren wir, Kyrieleiſon.“ 2. Sanct Johannes wollen wir ehren, Er iſt ein Diener Gott deß HErren. 3. Johannes iſt ein richtiger Steg, Er hat bereit deß HErren Weg. 4. Marxria ein Gruß vom Himmel bracht war, Da ſie eins Kindleins ſchwanger war. 5. Maria vbers Gbirge gieng, Eliſabeth ſie gar ſchoͤn empfieng. 6. Johannes knyet nider in Mutter Leib, Er erkennet Gott den HErren ſein. 7. Johannes ward gar heilig geborn, Gott hat jhn ſelber außerkohrn. 8. S. Johannes gieng wol in die Wuͤſt, Er lehrt daß man die Suͤnden buͤſt. 9. Er fuͤhrt ein ſtrengs vnd heiligs Lebn, Er war mit einer Kamelhaut vmbgebn. 10. Wild Hoͤnig vnd Hewſchreck war ſein Speiß, Er lehrt Gotts Wort mit groſſem fleiß.

IKyrieleifon wird bei jeder Str. wiederholt.

11. Gr Taufft vnſern HEtru int Soran, « «© Gr nennt ju mit ſeim heiligſten Nant . 12. Er nennet jon Jeſum den Heyland, ©

Der gangen Welt gar wol befandt.

13. Det Himmel Der ward aujfgethan,

Der Heilig Geift thet ob jhm ſtahn.

14. Johannes zeigt auff Chriſtum fcyou, .

Rembt war das ift das Gottes Lamb.

15. Das tregt der gangen Wellet Sind,

Rein andern Helffer nian dody findt. 16. Herodes war Johanni hold,

Gr. thet aber: nit was er thun folt.

17. Herodes Hett feins Brudern Weib, Drumb ftrafft Johannes jhn bey zeit. » 18. Herodes dad. iff Dow nicht recht, Das du deins Brudern Weib geſchwecht. 19. Das Weib Hevodis war Johanni feind, Drumb muſt er bald gefangen fein.

20. Bud da Johannes gfangen faq,

Hoͤrt er von Ehrijto viel Wunderthat.. 21. Sein Siingr twolt er zu Ebrifto kehrn,

Gr ſchickt fie bin gu Gott dem HErrm 22. Bud. da fie zu Chrifto famen,

Da hud Gott große Wunderzeiden an. 23. Die Blinden fehend, dLamen madt er qfund, _, Das thet Gott zu derfelben Stund.

24. Die Ausfegigen reinigt er,

Gr fagt jhn vor viel gute Lebr.

25. Die Todten wedt Gott auff gu hand, »

Ge lobt Sobann vor jederman. ; 26. Johannes: ift fein Rohr im See,

Das vor Dem wind nicht ſicher fteb. 27. Bute allen Weibern nicht gebohren iſt,

So beilger Mann wie Johannes ift.

28. Johannes fang gefaugen war, ae

Herodes Hiclt ein Feft im Bahr.

29. Da Ind er groffe Herren im Land,

Sein Todter vor dem Tifde tantzt. 13°

30. Herodes gfiel der Tang fo wol, Gr ſchwur cin Eyd in frewden voll.

31. Ad Todter was du von mir begehrſt, Das wirft du dann alsbald gewart. 32. Die Tochter gieng zur Mutter bald, Sie. fragt was. fie begehrn jolt. 23. Die Mutter Jobannwineydig war, Sie firdt fie muͤſt vom Hoͤnig gar. 34. Sie jprad begebr Johannis Haupt, Heiß dirs in emer Shuji tragen anf, 35. Die Tochter widr gum Batter gieng, Heiß mix ZJohannis Haupt. herbringew 36. Herodes ſchickt nah Johanuis Haupt, Man trugs in einer Schuͤſſel auff. 37. Da kamen Johannis Singer dar, Sie trugn den Leichnam zu dem Grab; 38. Wann Gott zu xrichten wird fourmen, Steht Maria sur Rechten jhres Sohne. 39. Johannes witht auc bey jhe ſtehn, Da wird das Gricht fuͤrüber gehn. 40. Johannes liebſter Herre fein, Hilff dag wir all moͤgn felig ſeyn.

Anmerfung yu Str. 8, 9, 10, 11, 18, 17, 19, 36 vergl. Rr. 473 Str. 6—13., |

473. Gin ander furger Ruff von S. Johann, (Gorner 648.) _ 1. Did Sanct Yobannes oben wir, Allelnja,

Deine Firbitt begehren wir, Pitt Gott fir vns S. Yohannes.!

2.5. Gabriel did) verfiindigt hat, Bom Altar an der heiligen ftatt.

3. Bom heilgen Geift warft du yuvorn, Gebheiligt, eb du bift geborn.

1Alleluja und Bitt Gott x. wird bei jeder Ste. wiederholt.

8.

9.

197

Bor Frewd in Mutter Leib auffſprungſt, So bald Mariae Gruß erflung.

. Der ftumme Batter tide bkam,

Sein Sprad durch S. Johannis naw.

. FYohannes gieng wol in die Wiift,

Gr lehrt, daß man die Siinde bift.

. Er fuͤhrt cin ftrengs vnd heiligs Lebn,

Mit einer Kamelhaut war vmgebn. Wild Honig vnd Hewſchreck war fein ſpeiß, Lehrt Gottes Wort mit groffem fleiß. Gr Taufft vnſern HErrn im Jordan, Gr nennt jhn mit feim beilgften Nam.

10. Der Himmel ward jhm auffgethan,

Der heiliq Geiſt thet ob jhm ftahn.

“11. Herodes hat fcin’ Bruders Weib,

Drumb ftrafft Sohannes jhn bey zeit.

12. Das Weib Fohanni war ſehr feind,

Drumb muft er bald gefangen ſeyn.

13. Herodes fchidt nad) Johanns Haupt, |

Man trugs in einer Sdiffel auff.

14. Sein Augen waren gfallen gu,

Herodis Herg Hat dod fein Rub.

15. Gr hat verlobrn in Ewigkeit,

Vmb furge Luft, die Seligfeit.

16.0 du beiliger Johannes,

Wir bitten did allfammen,

17. Durd deinen vnſchuldigen Todt,

Steh vns bey in der letzten Noth.

18. Daf wir mit Dir in Ewigfeit,

1.

Gott foben in der Seligfeit.

Anmerfung. Zu Str. 6-13 vgl. Nr. 472 Str. 8-13, 17, 19, 36.

474. Bon S. Stephan dem Ertzmartyrer.

(Gorner 649.)

SAnct Stephan, O edler Patron, Dich billich prevfen alle Orden, Dann du ein auferfohren Kron,

‘Wier heifigen Martrer worden.

198

Biel Perfen, viel Gorallen roth, :

Viel Roſen wud koͤſtliche Dingen, Viel Tugend außerleſen gut, Dieſe edele Kron vmbringen.

Jung von Jahren, doch keuſch vnd rein, Zierlich in Reden, vnd Geberden

Ein Spiegel der Jungfrawen fein,

Roll Gnaden vnd Staͤrck auff Erden. Darumb die, Apoſtel behend,

Did zum Diacon thin, erwehlen,

Bald auff dich legen jhre Haͤnd,

Dir Armen vnd Witwen befehlen.

Der Juden Grimm, Haß vnd Verdroß, Von dir nit mehr ſich kund verbergen, Mit arger Lift bund Marter groß Dachten ſie dich gantz verderben.

. Hingegen did die Goͤttlich Macht,

Bon oben ſtaͤrckt mit groffem Wunder, Dag du kundſt fleben vnverzagt, In initter Der Juͤdiſchen Hamden.

Dein Engliſch Antlig bell vnd klar, An fund glingt mit fewrigen Strafen, ° Da du entdeckeſt offenbar, | Der falſchen Bungen Lift mit allen.

Raum fiibrt man aug gu fteinigen did, Seh Chriftus ſchawt von Himmels Throne, Dich troft, dir zeigt gantz miltiglich,

Die allerſchoͤnſte Marter Krone.

O Gnad, O Gli, O newe Mabe >. Auff Erden mit lieblichen Augen,

Chriſti groß Herrligkeit vnd Ehr,

Auß Frewd moͤgen wuͤrdig beſchawen.

10.D was cin Fewr, was Lieb muß ſeyn,

In deinem Hertz vnd Mund am Ende, Mls Du in bittern Todt vnd Peyn,

Bey Gott verſoͤhneſt deine Feind?

11. Der Liebe Fewr in dir war grog,

Biel Fiindlein-von fd) gab vad Zundel,

; ~ =

Der Fuͤncklein cin Saulus genoß,

Auß einem Wolff ward ein Apoſtel. 42. Der Fimdlein eins aud vns mittheil, WVund vnſern Falten Hergens finnen,

Su Gottes Ehr vnd vnferm Heyl, Gib daß fie ewigklich entrinnen.

43. Ganct Stephan, O edler Patron, Hilff daß wir in den letzten Enden, Allſammen durch dein Marter Kron,

| Der ewigen Frewden genieffen.

7

3— “a5. Bom H. Bifdhoff vnd Martyrer Ignatio. | 1s (Corner 650.)

* “$l IJGnati O du daypfferer Held, Sie Dein Kampff ond Sieg prevft alle Welt, =! Sieh © % © GroR lob vnd Ehr, Dem Martyrer Ignatio —— ie ' Der fein thewres blut vergenft.'

| 2. Sein erſten Stul dir anvertrawt, Petrus, auff den dgantz Kirch gebawt.

8. Dir O Antiochenſiſch Herd, ' GOTT diefen Hirten hat befdhert.

4, ‘Dod durch Trajani Grimm vnd Zorn, Haft foldes Kleynod bald verforn.

os , By Dein trewer Hirt dic wide entfiihet Den Roͤmiſchen Thiers ond Sdhawplag giert. .

“Ts 8 O Mw, O Bar, was koͤſtlich Speiß, Wird euch gu theil, eylt in den Kraͤyß.

F 1 Zerbeiſt, zerreiſt, eſſt, nagt vnd zerrt, Ignatius ſolchs ſelbſt begehrt.

8. O edle Speiß der wilden Thier, Dru vns gue Himmliſchen Tafel fuͤhr.

9. Gang Mayng dich ſonderlich verehrt, Deiner Vorbitt ond Huͤlff begebrt.

* Die 3.—4. Zeile werden bei jeder Str. wiederholt.

199

476. Gin alter Ruff von S Laurentio. (Gorner 651.)

1. HGiliger Herr S. Loreng, Wir bitten did all zugleich, Dah du fiir ond wolſt bitten Gott Batter im Himmefreic.

2. S. Loreng der viel beilige, Der ift gar hod geborn, ott hat jhn gum Leviten, Ihm felber außerkohrn.

3. Sanct Sixtus war cin Pabſte, Regiert gar fromb gu Rom, Der fand S. Loreng figen, Sahe, daß er war gar fromb.

4. Gr fprad: Folg Ehrifti Straffen, Mein allerliebſter Sobhu, Die Welt folt du verlaffen, Mit allem jhrem Thun. 5. Alsbald das Loreng Horte, Gr gieng gar fdnell mit jhm, Gr fernet Gottes Worte, Das fag jhm ftits im Sinn. 6. Grog Wunderzeichen er verbracht, An allen Chriftenteut, Die Blinden er widr fehend madt, Wol mit dem beiligen Creng. 7. U8 man S. Sirt in’ Gfingnug fuͤhrt, Da rufft S. Lorentz faut, Ach Batter nimb mic auch mit dir, Ich wag dran Haar vnd Haut. 8. Wo gehſtu hin O Batter mein, Left deinen Diener hier, Ich geh mit dir in Tod hinein, Sterben ijt mein begier.

Pied: meim.

9. Sanct Siztus der thet fagen, Der Kirchen Shag theif ang, Darnadh in dreyen Tagen, Kombſt du in Himmel binauff.

10. S. Loreng fpradh behende,

Die Shag verforget ſeyn,

Ich hab ſie außgeſpendet,

Den armen Chriſten gmein.

11. Alsbald er mu der Schaͤtz ge⸗

dacht,

Gar bald man in auch fieng,

Gr war wol fiir den Kaͤyſer bradt,

Der war anff ibn ergrimmt.

12. Gr wolt S. Loreng noͤhten, Gr folt werden ein Heyd, Sonjt wolt er jou laſſen thdten, Gin Fewer ward bereit.

13. Sanct Loreng 6Kaͤyſers fpotte, Gr fprad du grofjer Tyrann, Frag nichts nad deinem Gotte, Chrijtum den Bet id an.

14. Der Rayfer war gar jornig, Gr wit vnd tobt gar faft,

Gr lief S. Loreng braten, Auf cinem gluͤenden Roſt.

15. Sanct Lorentz ſprach gum Kaͤyſer, Sch layd bie kleine zeit, Du muſt brennen vnd braten, Immer in Ewigkeit.

17. Mein halber Leib gebraten iſt, Komb her Kaͤyſer vnd frig, Erfittig dich, id) weiche nicht, Von mein' Herrn HEſu Chriſt.

17. Ex [idt fein Marter gerne, 18. Sanct Loren lieber Herve, Gr nam ein feligd End, Hilf vns in Angſt ond Node, Befahl fi Chrift dem HErren, Wann wir and miiffen ſterben, Kam in den Himmel behend. Sey vnſer huͤlff bey GOtt.

49: So fommen wir ins ewig Leben, Wol in das Paradeif, Das woͤll vns alln gnidig gebn, 7 Batter Sohn heilger Geift, Amen.

477. Gin anders news Gefang von S. Qaurentio. (Corner 653.)

1. Laſt flingen, Laft flingen ewr ftimmen tein, Ihr jung ond alte ins gemein, Gin Lied von Sanct Laurentio.

2. In Hifpanien ein maͤchtiger Herr, Bon Gott begehrt mit vielen Faber, GEin RKindlein yum Erben.

3. GOtt fahe des Herrn fein trawrigkeit, Gab jhm nad feiner begierlidfeit, Das Kndblein Laurentium.

4. Der Teujfel durd fein argliftigfeit, Sid ſelber in die Wiege gelegt, Firs Knaͤbelein Laurentio.

5. Darumb der Batter ſehr zornig ward, Piel Chriften lies bringen zum Todt ond Mordt, Vmbs Kindelein Laurentium.

6. Gin Papſt von Rom das Kindfein fand, Beym Laurenbaum, dag ex genannt, Mit Namen Lanrentius.

7. Sein Batter vnd Mutter trawriger ward, Dap fie mit ſchmertzen Hatten verfohren, Je Kindelein Laurentiim.

8 Bom. bofen, Geiſt das bald erfannt, Namb vrlaub gu. fabren in fein Land; Der Juͤngeling Laurentius.

"40. Durh Wimderzeicden den Glauben betoBbst Be

6:9) Dew Chriſtlichen Glauben fing bald an,

Fir Batter dnd Mutter fie jederman, - * Su Previgen Laurentiws:

Die Tenffel verjagt durdhs oe Vom Vatter fein Laurentius: >t

11. Hiedurdh der Batter ond gantzes ean, Den waren Glauben haben erkannt So jhn gelehrt Laurentius.

12. Der Papſt von Rom ein heilger Mann,

> Mit qroffer eh jin mit id namby* °°

Den Prediger. Laurentium.

13. Diacon ward er Ordinirt,

An Land pnd Leut ſehr viel petro rer ' Der Heilige Laurentius,

14. 3u dero Zeit ein Ravfer war,’ ¥ Den Chriſtlichen Glauben bekannt ex Heh Gelehrt. von Laurentio.

15. Der Rafer fein: Hab, fein Geldt 4 Gut, Dem Papft gab, Gott fein Hers und Mubt, Darbey aud war Laurentius.

16. Den Shak verhoffent zu erlangen,

Lies Decius den Kavfer fangen, Darnad bald drauff Laurentimn: 4

17. Ermordet war febr grauſamlich, F Der Kevfer, der Papſt aud zugleich, Das ſchmertzte ſehr Lautentium.

18 Batter mein, O Batter mein,

Wo gebeftu hin ohn mid allein, Sum Papft frie Sanct Laurentius.

19. Als grawſamlich der Bap ermordt, Bor Decio ward bald erfordert,

Der Erp Levit Laurentius.

20. Gpylendis mit (ult mit frewden grog, , Mit vielen Armen flein vnd groß, Sum Raivfer gieng Laurentius.

21. Bort Ravfer viel gefraget worden,

Mit Prehen Hud mit fiiffen worter, Der dapffer Heldt Laurentius.

© QB) Mit Scorpion, wit Kolben Hart, Mit Ketten auch gefdlagen ward, Der Martyrer Laurentius, 23. Gin ftindents orth, ein Rerder tieff, Abſchenich ward dom Merfer’ Breit, Darein gefiibrt Caurenfins, |

2A. Am ſelben orth durch Gottes @uad, - Gin Blinden hat ex febend qgmadt,. Der Gottes Mann Laurentins,

25. Nady wenig zeit hinauß gefuͤhrt, Mit ſtricken gebunden zum Kaͤpyſer ibe Sur Marterfron Laurentins,

26. Gin groffed Fewr, cin eyſen Roft, an 4 Darauff er brente, nngetroft,

Bereitet war Laurentio, ,

27. Mit Grimmen hart wird» angetaft, .. « Geworffen auff dem gluͤenden Roſt, Der Martyrer Laurentius.

28. Von Hertzen froh gum) Kaͤyſer Im Leyden groß darinn er lag,

Vnſer Patron Laurentins

29. Die cine Seyt gebraten iſt⸗ nd 4 Wend vmb O Maͤyſer Darvon friß Die ander Seyt andy braten Lag.

30. Nach dieſer Med mit heller ſtimm, Gibt GOtt fein Leben vnd Seele hin Der dapffer Held Laurentius.

31. Mit Frewden groß vnd jubilirn, Mit Juchſen wird vnd Trinmphieren Sein Seel zu Goͤtt getragen.

32. Die Seel da glantzet int Himmels Thron, Viel ſchoͤner vnd herrlicher al¥ die Sonn, Wie GOttes Mund geſptochen.

33. Zu dit ſchreyen O heiliger Patron,

Du wolleft vns bet Gottes Sohn, Sein Göoͤttlich Gnad erwerben.

3A. Durch fein Marter vnd Lender groß Moͤgen werden deß Himmels Genoß, Nady dieſem ſterblichen Leber. Amen.

478. Bow heiligen Martyrer Seba ftian ein newes Gefang. (Go rwet '655:)

1. 3B Ddeinem Lob HErr JEſu Chriſt, Weil Du der Martyrer Krone bift, So fingn wir jepunder,

Von einem groffen Wundersmann, Mit Ramen S. Sebaftian, Sein Lob woln wir verfiinden.

2. Bon hohem Stamb war er geborn,

Darzu cin Ritter außerkohrn, Er hett nicht ſeines gleiden, Deh Kaͤyſerlichen RKriegesheer, General Obrifter war er,

All ander muftn jm weichen.

3. Der Kaͤyſer Diocletian,

Hort viel von S. Sebaftian, Sein Ritterlichen Leben,

Er ließ jhn gu ſich fommen her, Wolt jhm erzeigen groſſe Ehr, Zum Füuͤrſtenſtandt erheben.

4. Aber der Rittr Sebaſtian,

War gar ein eyferig Chriſten Mann, Dient Gott mit Hertz ond Gemuͤhte, Nam ſich der gfangnen Chriſten an,

Wo er jhn fondt huͤlffe than,

Ram ers in feine Hute.

5. Das thet er aber gar gebeimb, : Nicht Dah er fort dex Maͤrtyrer Pein, Rad der er faft thet tracdten,

_ Gondern dag cx die Maͤrtyrer, Weld in der Pein Fleinmiitig wer, Durd Trot moͤcht ftirder machen.

6. Damaln gu Rom gefangen warn,

S. Marcus vnd Marcellian,

Swen Brider Chrijten Namens, Die waren ſchon gum Tod verbannt, Wo fie nist wiirden beyde fampt, Der Chriften Lehr. verdammen.

%. Das Rimmert jhr Blutfreund gat feb, Der fam gu jhnen eine groſſe ſchar, Woltens von Chrifto lenden,

Sie bheulten, weynten bitterlich, Baten die Briider jnniglich, 4 Zum Goͤtzen ſich zu lenden.

8. Ihrn alten Vatter trug man daher, Der zeigt ſein Schneeweiſes Haar, ~~ Bor leydt wolt er erliegen, Die Mutter zerraufft aud jhr Haar, Sie zeigt Den Sihnen die Britfte dar, Ihr Kinder yubetriegen.

9. Ihr Weib ond Kinder ſeufftzen fo ſehr, Bis fle Das Hertz Der Martyrer Shon etwas theten erweiden, Die nit fund fcreden Fewr vnd Sehwerd, Hett Fleiſch vnd Blut jest ſchier verfiihrt, Der Feind wolt fie erſchleichen.

10. Das hiret Sanct Sebajftian, Gar bald er ins Gefingnug fam, Die Brider yu ermahnen:

Ihr ftrengen Ritter Jeſu Chriſt, Sagt mir was euch geſchehen iſt, Wolts laſſen Chriſti Fahnen?

11. Gin groſſe Kron iſt euch bereit, Wann jhr bey GOtt beſtaͤndig bleibt, Wolt jrs euch laſſn entrinnen? Was zeyt jhr end)? Was wolt jhr than, Daß jhe den Himmel wolt fahren fan, Vnd ewiglich verbrinnen?

12. Deß Kaͤyſers groſſe Grimmigkeit, Dazu der Hencker grawſamkeit, Habt jhr ſchon gmacht zu ſchanden; Wie laſt jhr euch denn alſo frey, Durch Weibe vnd Kinder ſchmeicheley, Bringen ins Feindes Banden?

13. Nicht alſo, edle Rittersleuth, Gedenckt wie kurtz wuͤrde ſeyn die Frewd,

Die jhe mat ewrem Vatter > oo © Vnd wirdet dod mit Seel ond Leib, Sampt Batter, Mutter Kind vnd Weib, Ins Hoͤlliſch Fewr gerabtens 14. Dif vnd noch mehrers dazumal, °°” Jn bevfein einer groſſen Zahl / Redet Sebajtianus ; Drauff ſieben Engl inn groſſem Glantz, Ein Himmliſch Kleyd ſchneeweiß vnd aa, Dem Heiligen legten ann, | 15. Chriftus ſelbſt in. eines Singlings Malt, Den ſeligen Mann, vmbfienge bald, Vnd gab jhm ſeinen Segen: Sprach flirdt dir nicht Sebaſtian Ich will Dir gebn’ ewigen Lohn, Streit Maͤnnlich meinet wegen. 16. Dig ſahe vnd horet dazumal, Zde deß Canglers Ehgemahl, Der die Gfangnen verwahret, War nod cin Heyd, ſampt ſeinem Weib, Welche durch Kranckheit war bereyt, Stumm worden. vor feds Sabrens 17. Die febrt fic) zu Sebaſtian, Kund aber jhn nicht reden an, Der heilig Maun machts Zeichen: Sprach, iſt die Lehre Chriſti rect, * Bin id) deß wahren GOttes Knecht, a So muß Die Krandheit weichen. 18. Bald ſchry das Weib mit lauter Stimm, Sebaitian, mein Leyd iff bin, Mein Mund nicht mehr verſchloſſen, Gebenedeyt feynd deine Wort, . Mls was ih dich jet redu gehöͤrt, Sft von dent Himmel gefloffen. | 49. Denn id hab mit mein Augn geſehn, Einen ſchoͤnen Engel bey dir ſtehn, Ein Buch das hielt er offen: Alles was du jetzt geredet haſt, Das haſtu aus dem Bud gefagt, © oF » Gar wol haftus getroffen.

20. Alsbald fie lobet SEfum Chriſ Legt ab die Heydniſch Finſternuß / Nam an die Chriftlid Lehre,» «0% Niceftratus: dex Canglen werthy 9 Shr Ehgemahl ward, aud hefehrt, ..— Das frewet die Chriſten ſehre.

24. Drauff Marcus vnd Marcelllan⸗/ Vom Himmel nee Stir Befamu, ; ‘G8 rewet fie von Gergen, Dag fie jhe Freundſchaft Wort geacht, Mehr Derm Der Marter nadgetragt, Das thetend bald ergepen. °°

22. Shr Batty, ond, Mutter, Weib vnd Rind, Befehrtens enifrig vnd gefdwind, .. Zu Chrifto vnſerm HErren, Daßs nicht allein die Tauff annamen, Sondern hernach gewuͤrdigt wardn Bon Heydn gemartert zu werden.

23. Def frewt ſich Sanct Sebaftian, Gar bald bracht er ein Priefter dar, * Policarpus war fein Name: é Der taujft den, Cangler vnd fein Garablye Sampt vier, ond jedgig an der Zabl, So Chriſten wordn alljammet: J

2A) Sie alle Hat S. Sebaftian, Gehebet aus der Tauff gar’ fon, Darbey gefchahn viel Wider: Blinden erlangten jhr Gefieht, 7 te Den Stummen die Red nicht mehr gebricht, Die Rranden wurdn gefunde, .

25. Ghromatius Stadtridter was, So bald alé ex gehoͤret dag, | Shut er gar fleiffig. fragen, on Warumb fie weren Chriften wordy, Weil fie font Heydniſch wernt sited Wie, ſichs hett zugetragen.

26. Die edie Manner fobefam, Policarpus ond Sebaftian, |

7)

Thetens jhm alls erzehlen, . Sagtn jhm fo vil vom Ehriften Raw, Dag er auch felbft die Tauff annam, Mit vierzehn hundert Seefen. )

27. Bapſt Eajus der heilige Mann,

Hielt viel anff S. Sebaftian,

Drumb thet er jhn erfiefen,

Dag er Der Kirchen allgemein,

Mit GOttes Huͤlff folt Schutzherr feyn, Groß Ehr ex jhm bewiefe.

28. Dif fund verborgen bleiben nidt, Die Sad ward bald gen Hoff beridt, Dah es fame fiir den Kaͤyſer,

Per fordert Sanct Sebaftian, Fragt ob er wer ein Chriftenmann, Darzu der Chriftenweifer.

29. Sebaftian befandte frei,

Dag et ein Diener Chrifti fey, Dem hab er fish ergeben, Verflucht deß Kaͤyſers Gdgen all, Die Goͤtzendiener allzumal, Chriſto opffert er ſein Leben.

30. Die red den Kaͤyſer ſehr verdroß, Verſchuff man ſolt den Ritter bloß, An ein Baum bindn behende:

Solt ſchieſſn auff jhn mit Pfeil vnd Boltz Da hieng der Ritter an dem Holtz, Sein Leben wolt er enden.

31. Gr rufft Gott an, bat alleweil,

Man ſchuß auff jhn fo viel dex Pfeil, Biß der Tyrrann war vergniget,

Gr ſprach feh hie Sebaftian,

Das ift jt Der verdiente Lobn,

Der fidh den Chrijten figet.

82. Fir todt man jhn da hangen Lieb, Chriftus fein Martyr nit verließ, Thet jhn vom Todt erretten,

Durd cin Wittfraw Irene genandt, Die loft jhm gu Nachts auff fein Band, Stardt jhn in ſeinen Noͤthen.

33. Sie fuͤhrt jn heimlich in jor Haug, » Zog cin Pfeil nad dem andern ang, Sie fand jon nod beym Leben, 7 Bald drauff ward er friſch vnd geſund,

d lobt den Meiſter der ſolches fund, ,., OF in ic Gnad hett geben, *

34. Was thet der Ritter vnverzagt, Nod eins ex mit dem Kaͤpfer wagt, Stellt fid fix jon auff dGaſſen Gleich wo der Kaͤyſer folt reiten fire,’ Sein Abgoͤtterey yu treiben mehr, go Thet jhn darumben ſtraffen.

85. Der Kaͤyſer ſtund ond ſchawt jhn an, Sprach biſtu nicht Sebaftian, Den ich Hab laſſen koͤdten Gr ſprach ich bins ohn arge Lift, Itzund ſichſtu wer Chriſtus iſt, Sits Lag ab von deinem wwiiten.

36. Vnd wend Vid) gu dem wahren GOtt, Der Rivfer ftund vnd war fdhamrot, . Er fprad greifft jon an wider,

Gar willig war der heilige Mann, Mit Kolben ſchlugn fie jon fo fang,” | + Biß er todt fan darnider. S

37, Alſo gab ex auff feinen Geift, : Mit frewden auff gen Himmel reift, Ward da gar fin empfangen, Man fest jhm auff ein Himmliſch Kron, Ehriftus ward felbs fein ewiger Lohn, Thet jhn mit Lieb vmbfangen.

38. Gleichwol wolt noch die Heydniſch Rott, Deß Martyrers Leichnam thun ein ſpott, Warffen jhn inn cin Tieffe, * Die vnſauber vnd ſtinckend war, Ihn git vertilgen gang vd gir” Funden fie dieſen griffe. wif ©

39. Aber: Der Martyr hell vnd far, > Macht fid gar balde offenbary ~ 9 «*

Reperin : Rathel. ivsenticder se. II. Be, 14

Einem heiligen Weibe, : Fraw Lucina- war fie qenandt,

Diefelb mit Ehr das edle Pfand,

Begrub den heiligen Leibe.

40. Gott ſelbſt im gangen Welſchen Land, Vnd in der Welt wolt madn ype Wie grog. Sebaftian were, ye Zu Rom regiert ein ſchnelle Send,

Die madt in fiirg viel taufend Leich, Bud. thet fich taͤglich mehren.

41. Man rufft zu GOtt in folder Noth, - Da ward vom Himmel offenbart, Zu wendu das gifftig Wetter, Solt man dem Martyr Sebaſtiau, Ein ſchoͤn Altar bald ſtifften lan, Su Rome hey Sanct Peter.

42. So bald. der Witar ward geridt, Bon ftund verlohr ji Pelt vnd Gift, Der Martyr ward geprevfet, Bnd es geſchicht nod heut gu Tag, Dag Gott durch jhn viel Wunderthat,, Der Chriſtenheit beweifet.

43. Wir bitten dich Here Jeſu Ebriſt, Der du der Martyr Glory biſt, Wollſt vns dein Hilfe fenden,

Wir bitten S. Sebaftian, Dak er bey GOtt vns woll bepitan, Itzt vnd an vonferm Ende, Amen,

479. Bon S. Chriſtophoro. (Gorner 661.)

1.38 Ghren dep ewigen Batters Sou, Rnd S. Chrijtophori Martyr ſchon, Wir famentlid fingen cin Liedlein Mei.

2. Gin Mann war er groß von Staturen, Den Namew Chriſti gu allen Vhren, Terug er mit Lehren vnd mit der thai’

‘eee ott = &

3. Dann als cin Kirchenlehret thut zeugen, Der heilig Ambroſius, ſo nicht thut leugen,

Mit feiner Predig bekehret er hat.

4. Wol acht ond viertzig tauſendt Mann, Sie Chriſti Glauben genommen all an, “Sm and von Licia ju Samos,

5. Bei Tag vnd Nacht thet er ftits bettn, Sun gqfangnen Chriften ift er getretin Bud fie getrdjtet mit worten fits.

6. Darumb dann einer auß dem Raht, “Don ins Gſicht geſchlagen bald hat, Daß er gelidten mit groſſer Gedult.

7. Darneben hat er durch beten erlangt,

Daß fein duͤrr Stab au gruͤnen anfangt, Acht tauſendt bekehret der Heyden da ſein. 8. Darumb der Koͤnig gefaͤnglich jhn nam,

Mit ſeinen Soldaten thet greiffen an, .,

Die ju gebunden han, faft vnd hart.

9. Der Mbnig, der thet jhn fragen bald, Vmb feinen Namen vnd Batterland,

Vnd wie er wer fomnten daber.

10. Ghrijtophorus fprad id) wils befennen, Vorm Tauff thet man mid Reprobum nennen, “" Gegund heiß ich Chriftophorns.

it’ Mis Chanaan bin id geboren, Dem hoͤchſten Herrn hod außerkohren,

Zu dienen ſteht mit mein Hertz vnd Sian. 12. Der Konig der fprad gar bald zuhandt, Sebr naͤrriſch du dich fo haft qenannt,

Nad eim gecrengigten Menſchen flere 13. Derhalben fag: id) dix jest fo bald, Daß du meinen Gittern auffopffern jolt, “8 antwortet jm Chriſtophorus. agaus ſo wirſt du recht geneunt, Gitter gemacht von Menſchen Hand, hun did verderben vnd dein Gemein. 15. Det Koͤnig fieng an gu ſchueichlen ſehr, Wenn ct wird geben feinen Géttern ebr, ‘Wo ‘wiht, Droht jhm fein Vngnad ſehr. 14*

16. Der H. Chriftophorus hats veracht, Bund iſt darumb inn Kerder gelagt, Zwey hundert Soldaten and. vmbgebracht.

17. Sivet Weiber in Buzucht wol bekandt, Su fhm inn Kercker bald wurden gefannt, Die folten jn bringen zu Siinden grep.

18. Chriſtophorus fieng bald an zu Beten, Su den Gottloſen ijt er. getretten, Die bald erſchreckten vorm Angeſicht fein,

19. Sie fagten, begnad vns beiliger Mann, Lehr vns dein Glauben dod nemen an, Au deinen GOtt HErr JEſum Chriſt.

20; Der Konig vernambs, jhn bald thet ſchweren, poe fie fein Gitter nicht wuͤrden verebren, So joltew fie fterben ein fonction ote.

21. Sie fprathen, O Koͤnig fag machen’ rein, Die Straffen, vnd tha beruffen die * So du wilt daß man Opffere fein. 8

22. Bnd da dig alles ift volubract, Haben jhr Gitetlein jhn angelagt, Vnd fie zerriſſen gu Boden vnd grund,

23. Bnd fpraden Den Artzten rufft zur ftund, Dag fie ewer Gitter bald machen geſund, Aquilina drumb wirdt auffgeheuckt.

24 An jhre Fuͤß man hieng ein Stein, Der bald jhre Glieder zog auſſer ein Dardurch fie ſelig verſchieden iſt.

25. Nicea vom Fewr verletzt nit ward, Gerad man jhr das Haupt abſchlagt, Chriſtophorus ward auc hinauß gefiibrt.

26. Mit evfenen Retten ward er geſchlagen, Gin giienden Helm muſt ex thun tragen, Auff feinem Haupt mit groffer beſchwert.

27. Gin eyſene Band bracht man herbey

Gefüͤllt mit fewr, Bid, Hartz vnd Blev, Daraujf man Chriftophorum legen thet.

(pl

28. Bud da dif jm fein ſchaden zubracht, Hat man jhn bald an Pfalen gefagt,”

: Den Meiegsleuten gum ſchawſpiel gefegt. +

29. Die Pfevle da in die Luͤffte flogen, ~ Was wir hie finger ijt. nit gelogen,

Der Koͤnig das felber erfahren hat.

80. Dex heilig Mann blieb vnverleget, Darumb der Konig. in grimmen erhiget, Su ſehen jhn felber bald gieng hinauß.

31. Gin. Pfeyt namb jhm bald fein Geſicht, Sum Konig Chriftophorus ſtracks da fpridts Biß morgen Daun. will id feyn abgethan.

32. Bnd, fireid) dein Mugen -mit meinem. Blut, So werden fie widerumb werden Fut, Das iſt geſchehen nad feinem geheiß.

33. Jn Gottes ond S. EChriftophori Nam, Der, Kdnig fein Augen au ſtreichen fieng an, Gar bald fein Geſicht ex wider befam.

34. Der Konig glaubt, vnd hotte darneben, Dak feiner im Land folt bleiben leben, Der ſchmaͤhete Gott vnd Chriftophorum.

35. © heiliger Chrijtophore Martyr fein, . Bey GOtt wodlft vnſer Borbitter feyn,

| Die wir Did ebren auff diefer Welt.

36. Bey Gott thu wns Genad erwerben,

In Frieden gu leben, vnd felig au fterben, Durdy Fefum Ehriftum vnferen Herren; Amen.

480. Bon S. Georgio Dem edlen Martyrer, | ein Ruff, (Corner 664)

1. SAnct Georg auff feinem edlen Pferd, Alleluja, Der ift ja aller Ehren werth, Aieluja, Gelobt fey GOtt vnd Maria. !

2. Den Drachen er mit Macht erlegt, Durchs heilig Creutz, das jhn erſchreckt.

NNAlleluja und @elobt 2c. wird hei jeder Str. wiederholt.

214

3. Sanct Georg der ift gebohren ja, Gin, Chriſt in Cappadocia,

4. Pon queen Gſchlecht, Stammen ond Biut, Vermoͤglich reich, an Haab vad Gut.

5. Der Ravfer Diocletian, : Nam ſich ſtarck vmb S. Georgen an.

6. Hauptmanfdafft er in Krieg gefiibrt, Det Kaͤyſer jhn noc beffer ziert.

7. Maht jon yu einem Grafen frev, Bnd zum Stadthalter aud) darbey.

8 Gr aber ‘hat nidt drumb gewuſt, Dap S. Girg folte ſeyn ein Chrift.

9." Gab Ihm in offnen Rath fein Orth, Alda S. Gorg fein Wunder hort.

10. Wie da der Kaͤyſer haben wolt, Hak man die Chriſten fangen foft.

11. Sanct Gorg fteht mitten auff im Rabt, Bnd laͤſt fic fehen mit der That.

12. Dag ex ein Ritter Chrifti fey, Bekennt ex offentlid) vnd frey.

13. Den Kaͤyſer fampt den Rathen gſchwind, Strafft er, daß die Gottloß vnd blind.

15. Sanet Gorgen ſpricht er freundlich zu, Verheiſt jhm Gnad vnd Reichthumb gnug,

16. Wann er mit jhm die Goͤtter ehr, Bnd Chriſtum offentlich verſchwer.

17. Sanct Gorg verlachet dieſen Gunſt, Vnd hielt es alles fuͤr ein Dunſt.

18. Sprach, lieber Kaͤyſer, ſchaw, erwiegs,

Du vnd dein Gnad iſt alles nichts. 19. Du meynſt du habſt verheiſſen viel, Weit mehr ich Dix verſprechen will, 20. Wenn Du mit mir anbeten wirſt, Chriſtum, der als der hoͤchſte Fuͤrſt. 21. Der kan vnd will vns geben drumb, Sein ewigwehrends Kaͤyſerthumb. 22. Dem Kaͤyſer das in die Naſen rod, Gleich drauff cin ſcharpff Negifter zoch.

23. Lah ſehen ſprach et zu S. Gorgen. Ob ſtaͤrcker du als meiner! Schergen.

2 An Henckern ſoll fein mangel ſeyn, Die werden dir recht ſchencken ein.

25. OD Kaͤyſer Diocletian, Spann all dein Macht vnd Gwalt daran.

26. So fanjtu mehr nicht, meré mid eben, Als nemen mir das fterblid) Leben.

27. Eben das ift Das id begehr, * Chriſto mein? Gott zu Lob vnd Gh.

28. Fuͤr Den ich billich folle geben,

Nicht nur eins, fonder taufend Leben. . 29. Darumb fo fabr nur Dapffer bev, «ss | Dein Tyranney die ift mir Ehr =

30. Trutz Dic vnd deiner Tyranney, Probiers ob id) ein Ritter fey, 81. Der Kaͤyſer Diocletian, Entferbt fic, das merckt jederman.

32. Befildt man foll Sanct Gorgen nemen, . Bnd jhn mit harten Bruͤgeln demmen. 33. Gang, grawſam man jhn plidt vnd ftredt,

Wird auff ein ſeltzame Rad gelegt. 34. So voller ſcharpffer Meſſer war, Zerfleiſchten ſein Leib gantz vnd gar. 35. Dif alles jhm nit ſchaden fund, Ott macht jhn wider frifdy ond gſund. SOP Der’ Mivfer Das wit gern gehoͤrt, Weil hiedurd gar viel Lenth 37. Darunter Anatolius, Wie auc fampt jhm Protoleus. 38. Kriegs Obrifte beyde gumal, Ja aud deß Ravfers eygnes Gmabl... 39. Alexandra hoc augerfohrn, St felber auch ein Chriſtin wordn, 40. Welches den Kaͤyſer wuͤtig macht, Drauff er ein andere Peyn erdacht. 41. Gin, groſſe Grub. er madn lies, Dab, man, S, Goͤrgen Darein ties, ,,,

'ied: meine. ? Lies: meim.

42. Angfuͤllt mit Ral der vngeleſcht, Der Ritter ftund im Glauben feft: 43. Drumb jhn Gott’ hielt in feiner verwahr Dak jhm verlegt witd wit ein Haar. - 44. Der grimmig Kaͤyſer hett fein Rub, oe Bald lief et machen eyſſen Schuhe 45. Gluͤend, mit ſcharpffen Nageln bſteckt, Der H. Ritter die antregt. 46. Wird darinn hin vad wider: triben, Daf {hier fein Leben in jhm blieden. 47. Alfo Dag ex fic Gott befohlen, Gin Stimm vom Himmel drauff erfdolen. 48. Die ſprach Georgi fey getroft, Dich hab ich jederzeit erloft. 49. Dein Herb, Dein Trawen fteh gu mir, Drumb fordht div nicht, ih bin bey dir. 50. Als er nun das auch uͤberwunden, Man bald cin ander Pein erfunden. 51. Senn Adern, ftarde Ochſen Zaͤhn, Muß dieſer Ritter auch außſtehn. 52. Biel ſachen nod dahinden bleiben, Die wir kuͤrtz halber nidt befdreiben. 53. Als Hunger, Durft, Fewr, Kilt, geftand, Grawſame ſchlaͤg, gifft im getrand. 54. Der Kaͤyſer felbft ward mid vnd matt, Weil nichts nach feim Sinn gieng von ftatt. 55. Se: mehr er tobet wider Gott, Se griffer ward fein eygner ſpott. 56. Damit er Dann nur kaͤm Darvon, Hat ev jhm &Haupt abſchlagen fon. 57. Alfo ward S. Georg Sighafft, In feiner loblichen Ritterſchafft. 58. Da hat fic hell ond Flar befunden, Wie er Den Dradhen vberwunden. 59. Den Kivfer, Teufel, vnd die Welt, Sein eygnes Fleiſch, wie jetzt erzehlt. 60. Groß Wunder hat Gott durch jhn thon, Zu mehrung feiner Ritterd Kron.

61. Welhs beym Kaͤyſer als nit fledt, Ob et. ſchon cin vom Tod erweckt. 62. Das hielt der Tyrann für ein gſpey, Vnd fie ein lauter Zauberey. 63. Nun Trinmphiert S. Gorg mit Gott,/ Dem Mayfer bleibt der ewig-fpott. 64. Sein toben mug er zahlen thewr, Zu onterft im Hoͤlliſchen Fewr. 65. Hergegen wird S. Gorg geehrt, te OIm Himmel ond allbie auff Erd. 66. Sein Feft helt man in Orient, So wol als in Dem Occident. 67. Die Griedhen vnd die Syrier,. GErheben jhu mit Lob vnd Ehr. 68. Nennen jhn einen Wunderman, . Buds großen Martyrer Lohefan. 69. So wird er and) genennt von den Moren, Gin. Stern der Ehren außerkohrn. 70. Bey vielen orthen, Land vnd Leuten, Da find man nod bey onfern. Zeiten. 71. Sanct, Gorgen Kirden, St. Gorgen Stifft, S. Gorgen Berg dargu auch: trifft. 72. S. Gorgen Brüuͤderſchafft mit Lob, Die man. anftellt vnd helt darobh. 73. Ricephorus ſchreibt offntlich frey, Daf er Der vornembft Martrer fev. 74, Bunter allen. denen, die nur auc Zeit, Vollendet haben jhren Streitt. 7S. Bater Dem wiitigen Tyrann, Dem Kevfer, Diocletian. 76. Bou. Diefem Ritter ſchreiben gwiß, Der Mataphraft ond. Aloys. 77. Wie Beda aud der widrig Mann; Gregorius der von Turon. 78. Ja aud Gregorins Magnus, Der Fortunat Venantins. 79. Gwaltige Manner wolgenannt, Der gantzen Chriſtenheit befannt,

;

80. Der Geilige Umbrofins, oe Be Den wir hie nennen zum Befihlug. 81. Sdreibt von S. Gorgen mit groſſen Ehren, Daf er civ Mitter fey deß HEren.

82. Ein feliqer getrewer Ritter; Der ſich entfetzt fiir keinem Gwitter: 83. Zu aller Martet vnerſchrocken, Viel Ritter er nach ſich thut Toten. 84. So JEſum Chriſtum frey befennen; Bnd mit? jhe vmb das Kraͤutzlein vetinen. 85. S. Theodor, die heilige Frucht, Die ift S) Gorgen eygne Zucht. 86. Wer alles wiſſen will’ gar eben, Der les SL Theodori Leben. 87. Da wird er feine ‘Wunder: finden, Das muß hie bleiben: all dahinden 88° Den Chriſtlichen Koͤnigen, Thut er durch fein’ Kirbitt beyſtehen 89. Wann fle im freyen Feldt gekriegt, Sie’ jhren Feinden obgeſiegt 90. Erhalten manche ſchoͤne Schlacht, Vnd De Victor’ darinn bradt. 91. Heiliqer Ritter für ons’ Hitt, Dag Chriftus wus werlaffe nidt: 92. $n vnſerm ſchwerten Kampff vnd Streit, Darinn wir ſchreyen allbereit. 93. Wider den Dreykoͤpffigen Drachen, Viel edler Seelen thut ex gwaden. 94. Das eygen Fleiſch, Die Welt, Der Teuffel, Die feyren nicht, Das ift fein zweiffel. 95. Darunib müuͤſſen wir auff diefer Erdert, Entweder rechte Ritter veerden. 96. Oder wetlicren vnſer Ehr, Ja Leib vnd Seel das rift nod mehr: 97. So bitten. wie Dih IEſu Chriſt, Erloͤß vns von deh Drachen Lift, 98. Damit er muͤſſe wnten tegen, Vnd mit Sanct Gorgen wir obfiegen.

$1. Gin ander gemeiner Ruff von dem H. Ritker Georgio, : Ex. traditione valde incertae. (Corner G70.) ae 1. SOD hebn wir auc gu oben an, Kyrieleiſon, Den Rittr S. Gorgen den heiligen Mann, Alleluja.! 2 @Ott hat jon felber fehr beqnad, Mit Tugendt ond mit Staͤrck gar hod) begadt. 3. Sn Libien bey ciner Stadt, Gin Draden ex vngebradt hat. 4. Im einem See gar grog vnd tieff, Ein grawfam Drad ſich fehen lief. 5. Gin gauge Gegendt er beſchwert, Piel Menſchen ond viel Vieh ermoͤrdt. 6. Mit ſeinem ſchaͤdlichen boͤſen Gift, Verwuͤſt er Waſſer vnd die Lufft. 7. Zwey Schaf muſt man jhm gebn all Lag, Damit abgwenden ſolche Plag. 8 Bund da die Sdhaf all waren dabin, Muften fie gebn cin Menſchen fhm. 9. Durd weldn ward das Log getroffen, Der ward dem Dracen fuͤrgeworffen. 10. Dag Loß auffs Koͤnigs Tochter fiel, Die folt Dem Drachen werden an theil. 11. Der Koͤnig ſprach ju Burgern gleid, Ich gib euch mein halbes Koͤnigreich. 12. Ich gib euch Silber vnd rohtes Gold, Bnd alles was jhr haben wit. 13. ‘Dag nur mein Tochter der einig Erb, Mag lebn, ond nicht ſo ſchaͤndlich ſterb. 14. Das Voldk cin groß Geſchrey anhied, Gim andern iſt fein Rind aud liibb. 15. Heltft Du dann dad Gſatz felber, nicht. Das du haſt ſelber uffgericht. 16; So verderbn ond hremnen wie jepundt, » ° Dein Ganges Reid biß auff den Grund.

'Kyrieleifon und Alleluja werden bei jeder Str. wiederholts § ** *

~ 47. Da min der Konig den ernſt erfah, “> Syprad er gebt mir nur friſt acht Tag. 18. Da nun die zeit erfcienen war, Lieffs Bol mit hauffen gum Ronig Yar. Wilſtu von deiner Tochter wegn, Dein ganhes Volck dem Trachen geben, 20. Da gab Der Koͤnig die Tochter ſein, Weil es doch anderft nist fundt feyn.

21, Er fprad: Ach weh mic armen Mann, Was mus id) Dann nun heſen! an. ; 22. Er kleyd fein Tochter in Koͤniglich Waht, Mit wenn oud flagn er fie vmbfaht.

23. 3h hab did) wolln vermaͤhlen ſchon, Sn Frewden wollen Hodgeit han. 24.So muß id) mid Dein gar verwegn, Bud Did) dem wilden Drachen gebn. 25. Mit weynen gab er jhr den Rug, Da fiel fein Tochter jhm yu Fug. 26. Man fuͤhrt fie gu deß See Geftatt, Sn groffem trawren fie figen thet. 27. Da ritt Der Ritter S. Georg daber, Gr fragt die Jungfraw was das wer. 28. Ex jpradh: Jungfraw gebt mir beſcheyd, Was jhr fo trawrt, habt groffes Leyd, 29. Da fagt Dia Jungfraw jhm bald her, Wie es alles ergangen wer. 30. Da fprad Der edle Ritter gut: ! Seyd getroft vnd habt ein ftarden Muht. 31. Ich will euch durch, Hilf GOttes Sohn, Gin Ritterlichen Bevftand thun. | 32. Die Sungfraw fprad das fan nit ſeyn, Ich will viel lieber ſterbn allein. 33. Solt id ſchuld Habu an ewrem Todt, Piel licher leyd ich ſolche Roth. 34. Drumb flieht bald, rett ewer junges Lebn) Fhe muͤſt fonft evoren Leib drumb gebn.

1 Sied: ſehen.

35. Als fie Das redt im ſchrecken fdwer,. =< Da fam der grawſam Dra dabers 36. Der Ritter: ſetzt fic. gſchwind zu Ro, Bud eylet gu dem Draden greg. 37, Das heilig Creug macht er fir fic, . Bud ftritt gar Chriftlih Ritterlid, 38. Rennt auff den Drachn mit feinem Gpieb, Den er gar tieff in Drachen ſtieß. 39. Daf er gaͤhling yur Erden ſanck, Drumb ſagt er Gott dem Herren an 40. Da zog der Ritter aug fein Schwerd, Bud, feblug den Drachen todt gur Grd, 41. Deg Ronig hot. dem heiligen Many, . Biel Silber vnd Gold gu Ehren an; 42. Das ſchlug dex Ritter alles aug, Man folts den Armen theylen ang. 43. Als ex num ſchier wolt giehen ab, Pier finer Lebrn er Dem Rodnig gab. 44. Die Kirch Gottes deh Herren dei, Lag dir alljeit befohlen ſeyn. 45. 3um andern gib aud fleiffig act, Daß du hod ehrſt die Prieſterſchafft. 46, 3um Ddritten fagt ex jm in Trew, Denm Gotteddienſt wohn fleijjig bey. * 47. Zum vierdten folft im eben deity 8, Der Witwen vnd Waͤyſen Batter feyn. 46. Det Kinig kam nad diefer Lehr, Er bawt cin Kirchen yu Gottes Chr.

4, *

Der madt der Kranden viel gefund.

*- 49. S; Georg Der trewe NitterSmann, «6 © 8 «ches

ccm * Der fam zum Kaͤyſer Diocletian. i. Sago Krieg war er fein Obvifter, Füuͤhrt wide Die Heyden fein.

8, Det Kaͤyſer verfolget das Gbrifentbumb, 7

S. Grorg war fromm, er ſtraft ibn Druin,”

| aa Bs Tyrann ergrimmet in feinem,, Sin csulrr oxy Py Meorgen wolt er ridten hin,

| 49. Darang da rinnt ein fleiner Brunn, 7 9*

ues he ys ry

54. Er. fies jon ſchlagn fo lang vnd ſehr, Bis. jm sGedirm fiel auff die Erd.

55. Der Mine fies machn ein ſcharffes Rad, Mit ſchneidenden Meffern wol verwabrt.

56. Das folt zerſchneidn den heiligen Mann, Abr Gott hieß durd Den Donner zerſchlagn.

87.6. Georg ward gang vnd gar gefund, Bekehrt die Kaͤyſerin zur felben ftund.

58. Der Kaͤyft warff jn in eit brennenden Ofen Das Fewer aber kundt jhm nicht ſchadn.

59. S. Georg wol mit der Kaͤvſetin fron, Durchs Shwerd eupfieng der Martyret Kron.

60.D Gott mad wns yu MRittern ftard, Dag vns midt ſchad der Hollifay Trach.

61. Auff Dag wir empfahn. die vnfterblid Kron, Bnd fommen in def Himmels Thron,

482. Bon dem H. Bifchoff S. Martine. (Corner 674.) |

1. S. Martin laf vns fingen,

Dem thewren GottesMann, Biel guts er vns thut bringen, Mit frewden fanget an.

So fingen wit mit fale, Bon S. Martini Ebr,

Dag er moͤg Gott gefallen, Durd jhn vns Grad vermehr.

.Andaͤchtig mit den Augen,

Der werte Gottes freund,

Den Himmel thets ſtaͤts ſchawen, Sein Herp ium Gott entyind,

. Barmbergig * deß Armen, J

In Winters Zeit ſo kalt, Bor Lieb thet ſich etbarmen, Gab jhm den Mantel halb.

5. Chriſtus jhm bald erfdiene,

Wol in derfelben Nat, Als hett ets felbften jhme, Daffelbig Kleyd gebradt.

. Demuth gab gu erfennen,

Da er dient feinem Knecht, Das Biftumb angunemen, Hielt ex ſich viel gu ſchlecht.

. Cvifrig wat zu den Seelen,

Er gieng durch manches Land, Dieſelbe zu belchren, Lidt vnbill, ſchmach ond ſchand.

Freundhold den Feinden ware,

Reicht jhn ſein milte Hand,

Brixus ſolches erfahre, Das Biſtumb jm erlangt.

9. Gedultig wir jhn fahen, Im Rerder, Angſt vnd Not,

Wiewol ev hart geſchlagen, Dannod fo lobt er Gott.

10. Heilig vnd Himmliſch Leben, An jm gefehen ward,

Er thet Exempel geben, Alten vnd Jungen jart. 11. Inbruͤnſtig am Altare, Vber fein Haupt erfdien, Gin fewrig Rugel flare, So braun fein Hers ond Sinn.

12. Keuſchheit hat er vor allen, An feinem Leib erzeygt,

Da ex gleich dem Chriftalle, Rad ſeinem Sterben leucht.

13. 2angmittig er Den feinen, Dultet Gebredligfeit,

Mit jhnen ſelbſt thet weynen, Vor groſſem Hertzenleyd.

14. Maͤſſig in Trauck vnd Speiſen, Bon Kraͤutern ev gelebt, Mit Faſten ex Gott prevfet, In Bußwerck vnd Gebet.

15. Nothwendig ſprach auff Erden, So noch mein Leben iſt, Mein Dienſt ich deiner, Heerde, Rit verſag Jeſu Chriſt.

16. Obſiegeſt vor det Hiller, Duths Creng vnd Gottes Stir, 5* thetſt abſtellen,

Vnd alle Sathans Werck.

17. Prieſterlich Bird vnd Ehren, In dir glantzt wie Die Sorn, Dein, Lob. wir follen ebren, Hilff ons. zum Himmels Thron.

18. Dunit, frey mach die Gefangnen, —— ‘Dein Gebet,

Loͤß vns von Suͤnden Banden, Vom Teuffel 19. Ritterlich an der Sp Zu ſtehen warſt bereit, Mit Chriſti Creng wollft See Das thet den Feinden leyd.

20. Starckmuͤtig warſt du herplid,

Da dich in Tods gefahr, Die Moͤrder ſchlugen ſchmertzlich, Gott dir zum Beyſtand war.

21. Trew dapffer biß zum Ende, Den Sathan vow dit jagſt, Du fpradft: Surud dich wende, Kein theif Du an mir Haft.

22. Vnuͤberwindlich bliebe,/ Martine deine Seel,

An vns beweiß dein Liebe, Vns alle Gott befehl.

23. Wunderlich du drey Todten, ~ Sum Leben wider bracht, Dardurch det KeGer Tober, Zu ſchanden Haft gemacht.

24. Creng Krafft nad deim begehren, Sich wunderlich ließ ſehn,

Den Baum yu ruck thetit kehren, Da bliebſt gar fider ftehn.

| 25. Zucht, Ehr, Bier aller Ment

In dit S. Martin war, Sum Alter don Det Jugend, Fuͤhr vns zur Enger” ſchar

26. Sanet Martin por’ wns Bitte,” Sept vnd in aller Nor, Dag wit nach deinen fitteut, Magen gefallen Butt’

27. Dein Mantel vns bidecc * Martine Gottes Held,” pos ‘Dein Schwerd vor bins 4 dite, Rid yieh mit ons’ gu Ferd:

224 28, Dein Mantel wird abbalten,

Fewr, Kugel, ſchwerd vnd Pfeil, Dein Degeu wird zerſpalten, Den Feind in aller Eyl.

29. In Deiner letzten Stunden;

Die Engel fungen far, Hilff Dab aviv werden gfunden, Mit dic in jhrer Schaar,

30. Den Batter, Sohn vnd H. Geift, Nad S. Martini Lehr, Lag vns loben jum allermeift, ' J Gott ſey die hoͤchſte Ehr.

483. Von S. Bonifacio i der teutſchen Apoſtel vnd erſten Ertzbiſchoffen gu Meynh. * 7* (Gorner 677.) :

. RVn laß vns alle loben, Sanct Bonfacium,

Den Gott hat hoch erhoben, Zum Heyl dem Chriſtenthumb.

Das Goͤutlich Wort von Jugend, Gr fieiffig hoͤret an,

Leudtet in Lehr vnd Tugend, Nam an den Clofterftand.

. Sein Vater wolts jhm webren, Mit Krandheit ward geftrafft, Bonifac thet Gott chren,

Mit Weißheit jhn begabt. Zum Abt ward er erhaben,

Vunwuͤrdig fic erfaudt,

Das Bijtumb von ſich gefdoben, Wolt feyn im gringen Standt.

Aug Engelland in Teutſchland, Zu lehren GOttes Wort,

In fuͤhrt Gottes groffe Hand, Die Valder er befebrt.

~ Su Mom da er anfommen, Det Papft jhm Gnad erzeygt, »~ Mit Frewd jhn aufigenommen, Zum Biſchoff jhn geweyht.

7. Mit viel Gaben vnd Hevſthumb,

Kam er ins Baͤherland, Theylt daſſelb in vier biſtumb Sein Lehr ward weit bekandt.

.Nach Maͤyntz ex wider evlet,

Nad Thuͤring vnd nach Heſſu, Die Goͤttlich Lehr außtheilet, Seint Schaf thet nicht vergeſſu.

.Die Heydn ſich theten gſellen,

Zum Abgott einen Baum,

Er gbot man ſolt ju fallen, Man ju anribret fanm,

10. Thet fic in vier Theil fpatten,

Die Heydn es Winder nam, Die jungen vnd die alten, . ©: Hen Glauben namen-an. -

11. S. Michael jhm erſchienen,

Sut Hellen klaren Liecht, Bonifac Gott gu dienen. (Sagt. et) auffhoͤre nit.

12. Gin Kirch er allda dawet,

In S. Mihacls Nam,” Der Gott da betend: trawet, *: Grog Huͤlff von jhm befam.

12. Beym Hüuͤlffsberg vnd in ids: feld, «ABE Abet. fehr grof Arbeit, Die Heyden. belehtt manchfalt, Kein Speif war jhm bereit. 14. Bonifay. ruffet Gott an, Ein Bogel bringt cin Filth, Er fleugt gum beiligen Mann,

15, Biel taufend j zu Gort fiibret, Der Hirt, mit trewer Wart, Der. Bapſt es wol gefpiret, Sum Erztzbiſchoff jhn macht.

16.3u Maͤynß ex wol regieret, Biel Biſtumb ridtet auff, Den Elerum reformicret, Durch dreiffig jabrign Lauff.

17. Deu Franden ex ju Wirgburg, Dergleichen gu Cicdftatt, In Thuͤringen gu Erffurt, Die Biſtumb auffgebracht. 18. Die Gtaufften fam gu firmen, Bonifay in Friesland, | Auff dah fie Gott will ſchirmen, Mite heiligen Geijtes Pfand.

19. Den Teuffel thets verdrieſſen, Gr heft ‘die feine an,

Das Blut da yu vergiefjen, Def. beifigen Gottes Mann. 20. Als ex Bie Feind fa fommen, Sprach ec: Es ift die Beit,

Dah wir werden auffgnommen,

Zur ewigu Seligfeit. 21. Gott will vns all belohnen,

Bufer Arbeit vnd Muͤh,

Will vns im Himmel frinen,

Bnd geben ewig Rub.

Sebccin: Rathol. Sirdentieder xc. U. Bd.

225

22. Allein das Evang elibuc, Der heilig Mann: vorhielt, Damit er Gottes Ehr gefucdt, Das war fein elnpig. fdild.

23. Mit Sdwerdten ward durch⸗ ſchnitten, Das Buch die. heilig Gab, Kein ſchad hat dod gelitten, _ Kein eingiger Budhftab, > a 24. Allda mit feim Geſellen, Vor GOttes heilig Lehr, Durchs Schwerdt hat ſterben woͤllen, Erlangt die ewig Ehr. 26. Es blieb nicht vngerochen, Deß heilgen Martyrs Tod, Sich ſelbſt cinandr erftoden, Die Moͤrder ſtraffte Gott.

26. Zu Vtrecht thet man ſtreiten, Wegen deß Martyrs Leib; | Die Glode fidy felbft: tentet, Alfo den Maͤyntzern bleibt.

27. Das Schiff Den Rein auffgfahren, Ohn Ruder wud Arbeit, Saft vor neun hundert Jahren, Preyß Gottes Herrligheit.

28. Es eviten groffe Scharen, Zu Maͤhntz als der Leib fam, Suvorn hattu nidts erfahren, Allein Gott trieb fle an.

29. Ortberto ijt erſchienen,

Der H. GOtteds Mann, Gc ſprach, du folt mir dienen, Dem Lullo zeyge an.

30. Er foll mein Leib aufffuͤhren, Nach Fuld ins Clofter mein, Daf jhn fein ftraff beruͤhren, Gr hats angeyget fein.

. 25

226

31. Ortbertus muſt beweiſen, Diß Gſficht mit. einem Eyd, Der Leib nad Fuld thet revfen, Maͤyntz helt dz Ingeweyd.

82: In S. Rohannis Kirchen, Aullda mit feiner Gnad,

Bev vis Gort wile wuͤrcken, Aezeit fruͤh vnd fpat.

33. Dein Buch die Warbeit lehret, S. Bonifaci qut, SHwerd die Feind ab-

m4 webret, aa Vaglich Krieg vnd Blut.

34. Das Deutſchland wollſt di ſchawen,

Vom Binieto @ottes Freund, Pitt Gort er wT auffbawen, Was hat zerſtoͤrt der Feind.

35. Bor Reker tobn wnd wiiten, * Bor jhrer falſchen Lebt, Bns alte Chriſten hitter, | Daß fie nicht ſchaden mehr.

36. Vor Chriſto biſt geſtorben, Sanct Bonifacins; Das ewig Reich erworben, Erwirb vns wahre Buß

37. In vnſerm letzten Ende, In der ſo ſchweren Noth, Dich gnadig zu vns wende, Vnd fuͤhre vns zu Gott.

484. Bon S&S Aureo Meyntziſchen Biſchoff, ond Sukina ' .feiner Schweſter, beyden Martorern vnd Ratronen ga Mevng. Seraes 679.) :

1. 3wei Lieder * flat entfpringen, Mureus vnd Suftina fron, Lait vué jor fob bent fingen, Gott wird ſeyn vnſer Lobu.

2. Sur zeit dev boͤſen Hunnen, Gin grog Verfolgung war,

Die Statt Menng vnbefuanen, Ju grund verbranden gar.

3. Berjaqten jheen Biſchoff, Mureum Den GOttes Freund, Ga verliegs mit jim Hauß vnd

Hof, Juſtina Die Schweſter fein.

vLies: Bie weet

4. Wie aber nad etlichen Jagten, Der Hirte witer fam, Su famlen die verlohrn Sdaren, Der Feind jhn griffe an..

5. Bev Thalbcim am Altare, Wie ec das Opiffer belt, Cer Feind mit femer Shak, Mit Swalt jhn vberfallt.

6. Am Altar jhn ertddten, Wie aud die Schweſter feva, Juſtina in ſoſchen Rother, Mut leypden gleide Peyn.

7. Berden geſtuͤrtzt in Srumnen, 90. Orgbe heiligen Maͤrtyrer,

R27

Big nad vierhundert Gabry, -.. +. 1 Biv, wns evbittet Gott,

Ridholphus fie gefunden, © 11.5. Dab ec gu feinr groͤſſer Ehr,

Mit Blut befprenget gar. «1 . Vns rett auß aller Noth.

8. 3nd Ritter ftifft Samct Alban, «10, Die Feind wHllt von vns treiben,

Die Heilgen ſeyndt geleat,.-. ¢ .. © WA Irrthumb, Regerey,

Grog Wunde da hat Gott gee) : | Dah wit im “Frieden bleiben, than, ' > 1 ts 1 Bon allem: VSaglid frey.

Drumb wir fie foben ret. ae

11. Wann wit vor —* wen; Ma vnſerm letzten End, Daß wit zuvor recht buͤſſen, Vnd kommen in GOttes Hand, Amen:

485. Bon S. Albano Mayntziſchen Martyrer.

(Corner 680.)

1. DIG beiligen Alban. gruͤſſen wir, 7 Laß vnſer Bitt fommen yu dir, Du fichft jetzt Gotteds Angeficdt, Vnd weift wol was allhie geſchicht, Heiliger Mayntzer Martyrer bitt Gott fuͤr vns.! 2. Im Himmel du dich frewen thuft, ° Wann einer auf vns bettzlich buͤſt, Fuͤr vns bey GOtt ein Fußfall thu, Daß er vns gebe Fried vnd Ruh. 3. Du haſt fuͤr vnſern Glauben gut, Asin Borgoſſu dein heilig Martyr Blut, Die Meger Arianer gnant, ietep Dich habn getbdt mit grawfame Hand. Atel 4 Dtewell du entdedit jor falſche Lehr, Bud dapfft verthadight Gottes Shr, Sie ſtieſſen dich zurt Statt hinauß, hate. Mit vieln ſchlaͤgen, tumult vnd graug: 68 & Da, du kommen jum Marter Ort, Knieſtu uider vor Gottes Wort, Bnd yor die heilig Kirche fein, Wolleſt leyden ſchmach, Tod vnd Pein.

Diele ‘Belle wird bei jeder Ste. wiederbolt.

4 14

15*

B.Das Haupt Virabgefdlaqen ward; 2 8-6 & Sanct Alban, durch das ſchwert fo Hart: 8 ~-" *

. Yedod groß Wunderthat geſchah, 1 Shy » Die man gefebn hat allda. Pag ay 7Du haft getragen mit eygner Hand- ©. oti : Dein KHeilig Haupt, das heilig Pfand, Die Jung nv lobte GOttes Ebr, Die guor gepredigt hat fein Lehr.

8. Bift gangen cinen gquten Weg, ie: Fuͤhr vns zu GOtt den rechten Stegy iy

123

Der Tugendt Straß jum, Himmelreich,

Daß wir den Engeln werden. gleich⸗ 9. Dag Gott an vnſerm letzten End,

Seinr Gnaden Augen yu ons wend,

Bus fibre gu der Seeligheit,

Zu preifen ju in Gwigfeit, Amen.

486. Bon S. Quintin dem H. Marty rer. (6 ofn er 682.)

1, BLutzeug Chriſti Quintine, Du tremer Gottes Freund, Dann Gott grog wunderthaten Mn dir bewiefen bat,

Dein Seel vor allem ſchaden,

Grrettet vnd bewabhrt.

2. Die Ehriften febr hart. plaget,

RKivjer Maximian,

Bund thet zu Rom verjagen, Mud diefen beiligen Maun, Mit andern Chriften viele, Ram er inn Frandreid, Alda dem Volck verkuͤndet, Das ewig Himmelreich.

3. Deffen gar baldt ward jnnen, Richter Rictiovar, Ließ ju Da fangen vnd binden, Sn einem Rerder hart,

ry 1

Gleich wie Joſeph vnſchuldig, Er dieſes alles litt,

Bud fampt Chriſto gedultig, Viel harter ſtreich damit.

4. Ein Engel jhme ſendet,

Der allmaͤchtig Gott,

Der loͤſſet auff fein Bande, Macht jhn vom Rerder loß, Vnd thet denſelben fuͤhren, (Gleich wie geſchach vor zeit, Petro dem Himmelfürſten) Zu lehren alle Leut .

5. Den Feind dip ſehr betruͤbet,

Fiel jn drumb wider an; Grawfam tyrannifiret, , Wider den heifigen, Maun, Mit Kal vnd Eſſig ſtopffet, Ihm ſein heiligen Mund, In zu verfuͤhrn verhoffet, Der grawſame Bluthund.

6. Aber nichts mocht erweichen, Das dapffer Helden Herg, Adt feinLiebred noch ſchmeicheln, Aud fein Marter nod. fdmerk. JEſus gu allen jeiten,

Sein fuffe Zuflucht war, Rufft jhn an in dem Leyden, Bekant jhn offenbar.

7.Man hat jhm and durchſtochen, Sein vnfduldigen. Leib,

Sein Finger all yerbroden, Mit Raglen hart. ond breit, Sein Haupt fie jhm abſchlagen, Mit einem ſcharpffen Schwerdt, Bund fein Leib bingetragen,

Jn dSeyn beſtatt zur Erd.

B.. GOtt: ties. allda anſchawen,

Die edle Seele zart, Ju Gſtalt einer weiſſen Tauben, Alſo gen Himmel fahrn, Bud thet dardurch geweren, Wie lieb jhm moͤchte ſeyn, Quintinus, der het geben,

Eim Abt das Leben ſein.

9. Sein Leichnam lag verborgen, Am Waſſer fuͤnfftzig Jahr, Darnach gezeiget worden, Enjebiae offenbar.

Vnd herrlich iſt erhaben,

All lobet Gott hierin,

O Meyntz in ehru thu tragen, Den Namen Sanct Quintin.

10.D heiliger Quintine, Du. terwer! GOttes Freund, Woͤllſt vnſer bitt vorbringen, Vnſer Vorbitter, feyn, Bey Gott, ymb deffen willen, Vergoſſen haſt dein Blut, Damit ſie moͤchte ftillen, Sein gfaſter Eyffermuth.

487. Bom H. Martyrer Emmerano Biſchoffen gu Regenſpurg. (Corner 684.)

= ai M4. KOm Mayng, fom Bayrn, fom Oefterreich, Kom Aquitan, fom gang Franckreich, Rut alle at S. Emmeran, I<” Sein vorbitt vns gelevt, J Su der ewigen Seeligfeit.*

2. 3 Pictavis, da du gebohrn, Sum Biſchoff erftlid) wirft erforn. 3. Dein Eyifer abet da nicht bleibt, me Bon Dann gen Regenfpurg dich ten ter * Sed, trew er: it alle 2. wirt bei jeter tr. ——

4. Baͤwern dein ander Biftumbwar, «9 oo - Mandy Seel errettit ang Noth ond Sfabr: | vB!Dein Todt folds gnug bezeugen thut. BZablſt frembde Suͤnd mit deinem Blut.

6. Lampertus Theodonis Sohn,

Verhilfft dic zu der Marterfron. ene ‘L Bu Helifendori er dich ergreifft, ane Jaͤmmerlich in cin Schewren ſchleifft.

8. Dir alle gleich an Haͤnd vnd Fuͤß, = Ganß grawſamlich abſtuͤmmlen ließ. oO 9. Wie aud die Obren, Nag vnd Bung,

Die dannoch Gottes Lob erflung.

10. Big man dSeel wie cin flammends Liecht Bon Mund gen Himmel aufffatren ſicht.

12. Dein Leib gn Regenſpurg jept rubt, J Dein Ramn die gang Welt ehren thutt..

| 42 O Mahntz du aud je mehr vnd mehr, bout —— Dem heiligen Emeranum ehr. ieee i 18. Der wall fhm durd fein Marte ond Peyn,

All Chriften laſſen anbefohlen ſeyn.

14 0 UE

468; Cin Ruff von dem H. Biſchoff Wolffgaug, % aug feiner Legend gegogen. ' (Corner 685.)

MErckt auff jhr Chriften alle, Was ich wil heben an,

Wil ſingen mit Frewd vnd ſchalle, Von einem heiligen Mann.

. Der heilige HErr Wolffgang,

Alſo ift ex qenannt,

Den reuse Vnd büuͤſſenden Sin: Dern,

Iſt ex gar wol befandt.

Gin heiliges feufdes Leben,

Allzeit gefiihret hat,

Gin Biſchoff ward erweblet,

Su Regenfpurg im. der Stadt.

4. Seine Schaflein thet ex lehren,

Als cin getrewer Hirt,

Zum rechten Glauben befebren,

Die da waren verfuͤhrt.

. Die Weltlich Frewd vnd Ehre, War jhm gang vubefandt,

Drumb zog er auf fo ferre,

Wol in ein ander Land.

Bey Salgburg er anfommen, Im Gebirg bey cinem See, Gin Geferten mit fic) genommen,

: + Run wetter mid werfteh. ©

7. An dieſem wilden Orte, Viel noht, Hunger vnd Durſte, Allezeit fruͤ ond ſpat.

8. Inn einem hohen Felſe, Genannt der Falckenſtein, » Dw ward! ein Loch geweſen, Das muft fein wohnung ſeyn.

9. Alloy er Gott dem HErren, Dienet ein ganges Sabr, “Bnd von téglihem BVngewitter, Daſelbſt behiitet war.

10. Sein Geferten thet es frdnden,

In duͤrſtet alſo febr,

Thet ſich nicht fang bedencken, Das Vrlaub er begehrt.

11. Der H. Herr Wolffgang, Ein groß mitleyden hett,

Gr rufft gx Gott dem Herren,

Sein Bitt ex jon gewaͤrt.

12. Mit Vertrawen thet. ex. ftoffen, Iu Felſen feinen Ctab, a Das Waſſer thet herauß flieffen, Bis auff heutige Tag.

13. Der Teuffel mocdhts nicht (evden, Min: argen Lift exdacht,

3Zween Felſen molt er werfen, Zuſamm mit, groffer Madr.

14. Crentzweiß amit feinem Rucken, Der Gottſelige Maͤnn,

Hielt den Felſen zu rucken, “Wie mans noch ſehen fain.

15. Det heilige Herr Wolffgang, Ron dannen fuͤrbaß gieng, er dancet Gott dem Herren, Zu beten er anfieng

1Siest wart.

231 16. Der heilige Herr Wolffgaug, Fiel nider duff ſeine Kny, Die Hand gen Himmel: auff- hebet, Bat Gott wol mit Begier. 17. Gin Orth wolt er fhm zeygen, An dem er ſicherlich, Ihm allzeit moͤchte dienen, Gantz vnverhinderlich.

18. Sein Haͤckl in Gottes Ramen, Wurff er in groffer eyl, Am fſelben Orth vow dannen, Gin groſſe halbe Meil.

19. Der heilige Herr Wolffgang, Gieng in das Thal hinein, Dafelbt Hat ex geſuchet, Mit fleiß das Haͤckelein,

20. Daffelh nach etlich Tagen, Gefunden hat allein, ow | Wie vns die Schrifft thut fagen, Beim See auff einem Stein.

21. Der heilige Herr Wolffgang, Sich hod evfrewet bat, = _- Bnd Dancet Gott dem Heeren, Ihn weiter herplich bat... .,

22. Gin Sellen wolt er bawen, Wol an derfelbigen ftatt, Wofervn es jhmithet gfallen, Gar. bald erhdrt jhn Gott.

23. Bud daß er woͤll erhoͤren, Die Chriften ‘alle Port; " % Die hertzlich worden Begehren, Sein Huͤlff au dieſem Ortho

24. Dann auff denſelben Felſen, Gin Zelln gebawet bat;

Biel tauſend Chriften hinreyſen, Mol auff den heutigen Tag.

232

25. Wilda ‘an Ddiefem Orthe, Viel taufend wol befandt, Da liegt cin Stein gar harte, Der Bußſtein wird er genant. 26. Darein vil Chriften: fteigen, Taͤglich wnd alle ftund, Wott thut jhnen Gnad erjeygen, Werden allda gefund.

27. M8 dex Teuffel vernommen, Dah, viel der Menfchen Rind, Werden ada anfommen,

Bnd buͤſſen jhre Sind.

28. Das thet jon gar ſehr frenden, Gr bat den heiligen Mann, Dak ex fhm wolle ſchencken, Der! erften Billigram.

29. Alfo was er begebret, “Mol an derfelben ftatt, Sanct Wolffgang jhm gewaͤhret, Hort was ſich begeben hat. 30. Die Rat die war vergangen, Der Tag brady an mit Gwalt, Gin Wolff herein thet prangen, In eines Pilgrams Gftalt

31. Sanet Wolffgang ſprach zum Teuffel, Seh hin da iſt dein Lohn, Den nimm ohn allen zweiffel, Bnd mach dich bald darvon. 32. Der. Teuffel fam gezogen, Schreyt vnd ergrimmet febr, O Biſchoff du haſt mid be- trogen, 96 traw Dir nimmermehr.

> Pied: Den.

33. Den, Wolff thet et ergreifen, Als feinen rechten Lon, Thet jon qu ſtuͤcken veiſſen, Fuͤhrt jhn ſchroͤcklich von dann. 34. Sanct Wolffgang thet da woh⸗ nen/ Mit Beten jmmerdar, Thet er Gott dem HErren die⸗

MB ool Bis in das finffte Jahr. =

35. Hernacd viel Menſchen Kinder, Bawten cin. ſchoͤns Gottshauß, Dabhin fompt. mander Sinder, Ranft frolic) wider. zu Haug.

36. Ufo will id befcblieffen, S. Wolffgangs heilige Segendt,

Gott laß vns feiner Fuͤrbitt ge nieffen, An vnſerm letzten End. * °°

37. S. Wolfgang lieber Herre, Erwirbe wns von Gott, _ Dap er vns Siinder erhore, In aller wafer Noht. - 38. Hilff lieber Herr ©. Wolff⸗

gang,

Du heiliger Patron, ? Dz wit dich mbgew fefen, © |! Dort in dem hoͤchſten Thron.

39. Sampt dit aud gugleid oben, Die heilig Dreyfattigteit, | Im Himmlreich dort obeu, |: In alle Swigfeit.

40. @Ott Batter vnd Sohn mit Ramen, Bud and dem heiligen Geift, So fingen wir frdlid Amen, Sein Nam fey hod gepreift, Amen.

489. Boy dem H. Bifdhoffond Martyrer Kiliano Der Franden Apoſtel.

“(Cornet 688.)

1: Gitflimer Weißheit Brinn, · 4. Auß Gab Goͤttliches Raths, Der heiligen Biſchoff Kron, ° Sindlich Ehe du verbotft, Madt did O Kilian, Gevlanam neyd behend,

Aller Franden ‘Patron, : Hitziglich hett verblendt,

Mit den viel heifigen Mann, . Den Tauffer gleider mag,

Cofnai vnd Totnan, Ließ toͤdten Herodias,

Der Martyrer Zier Lobeſan. Alſo Geylan euch martern was. 2Hoher Verſtaͤndigkeit, S. In Gab Goͤttlicher Staͤrck,

Scheinſt zierlich wol bekleidt, Die Marter du gang fed,

Denn du in frembdem Land, Hie lidteft williglich,

Chriſtlich Lehr machſt befant, J Auff daß du ſuͤſſiglich,

Als Petrus der Roone,, Diich freweſt veſtiglich,

Andreas Achatzer, Im Himmel ewiglich,

So warſt du Francken bekehrer. Mit dem Konig allermaͤnniglich.

3. Das Liecht der Kunſt vnd Ehr, 6. Dich reitzt Die Miltigkeit,

Auch der Himmliſchen Lehr, Goͤttlicher Guͤtigkeit,

Haſt den Francken geben, Erwirb vns huͤlff vnd raht,

Rnd chriſtliches Leben, Vaͤtterlicher Gnad,

Den Herpog Hochgeborn, Dasß alle faͤhrlichkeit,

Machſtu ein außerkorn, Vnd auch erſchroͤcklichkeit,

Chtiſten, durch den Tauff new Chriſt cin Brunn def Liechto von geborn. vus leit.

7. Vnſer elends Leben, Mach inn Gottes Forcht ſchweben, Mit deiner heiligen Bitt, Verlaß vns arme nicht, Daß vns ſein Vatterlandt, JEſus vnſer Heyland, Inn ewiger Frewd mach bekandt. 8. Das verleyh GOtt Vatter, Zu deinem Lob vnd Ehr, Durch dein Sohn allermeiſt, I. Sampt dem heiligen Geiſt, A Der gleicher Herrligkeit, J Ein GOtt in der Dreyheit, ee ee fe Herrtſcheſt vnd vegierft in piney nan

oy } 490. Ein newer’ Ruff von S. Ritian. (Gorner 689.) 1. Wir rujfen an den. thewren Mann, S. Kilian, S. Colonat rnd S. Totnan, Dich lobu, die dancken dein Rindrein Franden, S. Rifion.! 2, Der Baͤpſtlich Stul hat dich. geſandt, WMWit deinen SGefellen ins Frandenfandt. it. B. Grfedigt bat ex die Franden frev, «= Bom qrewel Der abgitterey, = 141 4. Dag Goͤttlich Wort hat aufigefiet, == = oe Bon fhm der Franden heyl entftebt. 8. Mit ſeiner Lehr hat angegindt, Dad Licht welches in Franden brint. 6. Den Hertzog Goßbert hat hefebrt, . Die Fuͤrſtlich Statt Wuͤrtzburg gelehrt. 7. Die ſuͤndtlich Che verbotten hat, Pires Wie der Tauffer Johannes that. he godess 8. Aug Reydt hat Gevla diefen Manu, bet bose Mit feinem Sefellen thdten faba. , / . “9, G8 hat befprengt mit feinem Blut, Sein außgeſaͤeten Samen gut. 10. Sehr hat gefiebt fein Frandenfand, Sein Leib gibt blut zum vnterpfand. me 44. 3u Würtzburg ruht der Heilige Mann, ~~ Mit ſeinem Geſellen lobeſan. 12. Lag dir die edle Francken dein, Bon hergen anbefohlen fein. 13. So lobe Den Du edlex Frand, Sag and fein Gefellen Lob vnd dane.

491. Der Hymnus: Voce nunc celebri, vom beiligen Keyſer Heinrid.

a

(Gorner 691.)

1. Raft vns mit bellem ſchall, . Mit Wunderzeichen flar, Singen vnd foben all, | - , Bnd mit. der Engel far, Den Kavfer Heinrich werth, . Erftewt ex fi) num jmmerdar. Der ſcheint auf diefer Edy yg ey y

16. Kikian!nnd Dis Pobe wae. quird bet jeder Ste, wiederholt.

2. Loͤblich thet et leben, Budi allein nachſtreben, Gottſeliger Tugend, Dann in-feimer Jugend, Befließ er ſich allzeit, Deß Hertzens Reinigkeit,

Bnd gieng den Weg der Selig⸗

keit. 3. Biel ſchoͤner Kirchen ſein, Die er gebawet fein, Daß man Gott darinnen, Fleiſſig moͤge dienen, Dieweil er Gottes Ehr, Befuͤrdert hat fo ſehr, Def frewet et fid nun jmmer- 5. pes Ea “> mehr. -

4. Nach feds ward fhm iv Hand, +

Geſchrieben an Die Ward," Was aller’ diffe: bedeut; 9.08 Wuſt ct nody nithd gar Zeit, Da nun die verftoffen:war,: 7 Sechs Monat vnd ſechs Jade,

Wurd Me Bedeutung: offenbahr.

5. Raft vns qu aller Stund,

Mit Hergen ond mit Mund, Yn Ehret prevfen ſchon, Der fey. vnfer Patron,

- Hah ons Gott aljumal, Auß diefem Sammerthal, Su ſich nem ins Pimnele Cow

6. Glory dem Battér fev,

Sieg vnd Triumph darbey,

Seinen‘ einigen Gohn, . Der. von des Hummels Thron, Auff Erden fommen ijt,

Yob fey aud allermeift,

Dem Trofter dem heiligen Geiſt, Amen.

492. Det Hymnus: Dies nunc celebris, Bou. Ottone,

Bifhoffen gu Bamberg. : (Cornet 692.)

1. S%nct Otto Biſchoff war, . 3u Bamberg lange Jahr, Iſt jebt bey Gott dem HErrn, In Frewd vnd groffen Ehrn, Der gibt jhm heut gu lohn, Die vnverweldlid Kron, Den folln wir loben fon, | 2. Das ‘Pomrif Volk vetjret, Bom boͤſen Feind verfuͤhrt, Das hat der heilig Maun, Gebracht auff rechte Ban,

"Sieh Gebwems ee was

J

Dag cd genommen an, Die. wahr Catholiſch Lehr, Drumb jagen wir jhm Lob vnd

Ebr.

8. Damit bekraͤfftigt wer, _ Die new gepflangte Lebr,

Der Fluß gieng nimmer fort, Stund wie cin Mawer dort, Sein ganged Leben war,

‘Bok Wunderzeichen flat,

Run lebt erin der Engel Schaar.

Mm. Ty 5 ft, 4 ino 4 ee

236

4. D heiliger Patron, 5. Waun es nun Gott gefallt, Vitt BOtt das er veridon, Daß wit auf dieſer Welt; Ales jum. beften wend, Hinweg follen fdjeyden, Anfang, mittel vnd end, Wolleft vns begleyten, Dag. wir moͤgen leben, Vnd trewlich bewahren, Rad) ſeim Willen eben, Daß wir moͤgen fahren; | Bud vmb cin ſeligs End geben. Wol ju den Himmliſchen Schaaren.

6. BVerleyh GOtt Batter ſchon, J Bnd Chriſte GOTtes Sohn; ——— Auch heiliger Geiſt zugleich, “em, F Oa Regierend ewiglich, ges, Se es Sn der Drevfaltigfeit, In gleicher Herrlidfeit, * Ohn end in alle Ewigkeit, Anen. —*

493. Der Befandte Ruff von S. Benno, Biſchoffen gu Meiffen. (Corner .692,)

1. JHr lieben Chriften finget ber, Frew did S. Benno, Zu Gottes rnd S. Benno Ehr, Alleluja, Pitt Gott fir vns O S. Benno, ! 2. Wer S, Benno gewefen fey, Das wollen wit jest fingen frev. 3. Darnad wollen wir ruffen an, WMWit Andacht den heiligen Mann, 4. S. Benno kompt auß Sachſenland, Zu Meiſſen iſt er wol bekandt. * 8. Graf Friedrich fein Batter war, . Fraw Behela dort jhn gebabr. a ait, 6. Shr Heymet Bultenburg man nennt, . Da fiibrten fie ein Herrenftand. oe 7, Benno gebohrn ward auff die Welt, Lom gepty eZ Da man tauſend vnd zehen zehlt. 8 Biſchoff Bern war der Vetter fein, » Ram jhn gu fich als ex nod flein. ® Gr hat jhm ein 3uchtmeifter gebn, 0). Su Hildesheim im Kloſterlebn.

tDie 2. und 4. Geile und das Alleluja werden bei jeder Stes wiedérholt.

10. Drinn maw! jhn Chriſtlich aufferjogn «* Daß ec keinr Eytelleit gepflogn. 11. Er lernet faſt vnd lebet wol, fe Wurd auth der Guaden. Gottes voll. - 12,Hielt fic andaͤchtig, feufdh vnd rein; = |: Gehorfam vnd Demihtig fein. 13. Dif Orth ward jhme gar bequem, ‘:. Vnd er maͤnniglich angenehm. :

14. Achtzehen Jahr hett er zubracht, Als er in Dew Muͤnchorden trat. 15. Rad dem nun Wht Wibertus ftarb, » §- Daffelh Convent ftraés vmb ihn ward. 16. 3u cim Praelateu jhn erwehlt, Wie faft er ſich darwider ftellt. 17, Bald aud zu Goßlar in dem Stijft, Die Wahl gum Haupt jhn wider trifft. 18. Welches bey jhme fo zunam, Daß er ein groſſes Thumb bequam. 19. Bey ſiebenzehen Jahren ex war, Sn gmelter Kirchen gu Goßlar. 20. Darna man jhn zum Biſchoff aus, Su Meiffen macht nad altem brand. 21. Das Biftumb hat er wol regiert, ‘Bnd ſelbſt alle Jahr vifitiert, 22. Er predigt wol, befehrt viel Lenth, |” Hett mit den Sclaven gar viel ſtreit. 24. Wiß er fle gu dem Glauben bract, Se Gdgen wurden gar veradt. 25. Die Kirdenrauber ex verbrannt, Thet jn gar groffen widerftandt. 26. Er ordnet als im gufew fried, Ridts vnredhts er durchauß nidt fin. 27. Sondern ftrafft alles hart vnd ſchwer, Fragt nists darnad wer einer wer. 28. Bud folt ex gleidy cin Minfer fein, ~~ So sid er batehe _ recht ſeyn.

1 3m Drud if Nr. 23 —— es sieht jedoch keine Str. gu feblen.

29. Wie, Kaͤyſer Heinrich jou bedrangt,— 0! Der vierdt deg Namens for génanitty © 30. Bud jm ntitegtoffer Heeres macht Sein Bitumb) ins verderben “bradit. 31. Sanct Benno macht ſich auff geſchwind, Und mit ſich metiiqn Hofgeſindt 09> 32. Er zog vnd flog gen Rom hinein Zum Pabſt vnd Dent Conecily ſein. 9” 33. Nam auch Die Kirchen ſchluͤſſel bald,” / Warffs in die Elin ſolcher gſtalt⸗

34. Daß ob es ſich zutragen ſolt/ Ose! Der Kayjer Hand: anlegen wolt. 35. Die Kirchen ſolt geſperret ſeyn /

Daß niemandt foudt, aug oder ein. 36. Nam alſo die Raͤpß fuͤr die ro 8 Tt Bud fam gen Rom durch maudes Land. 37. Boer Kivier Heinrid thet, ex Elagny. Dag er jon thet vnd fein Biſtum plagn. 38. Durchs Pabjts huͤlff kams hernach dazu, Daf ſeine Kirch aud fam gue Rub... - 39. Er macht fid) auff nad furger tity, < ; Zog wider Heim fo weit vnd breyt. 40. Als ex mun von Rom. widerfebrt, Biel Heylthumb man jon. drinn perehrt. 41. Gr fam herauß in Pilgrams gſtalt, Ohn allen Pract, allen gwalt, 42. Stellt in gemeiner Herberg cin, Zu Meiffen in dem Biftumb fein, 43. Vnd als der Wirt ein Fiſch auffthet, Dic Kirdhfehlifl ex drinn funden hat. 44. Die vor der Raͤyß S. Benno hieß, In dElb werffen, jo voruͤber fließ. 45. So fügten ſich zuſammen fein, Der Biſchoff vnd die ſchluͤſſel fein, 46. Darbey, fic Dawn erkandten baldt, Dag diß der Biſchoff aver Yer alt, 47. Vnd wurden allgugleid) gar fro, _ Dab je Biſchoff war wider Don »

Bl

ix

‘*

48. Die Thuwbherrt ſampt der gangen Gmeln KFuͤhrten jhn zu: der Kirchen fein; > '

49. Sie lobten GOtt aur ſelbigen zeit / Daß er fie hett ſo hoch erfrewt.·. . ¢ 50. Vnd daunckten jm vmb jren Hirtn,.. 2 Setzten jha zu ſein vorigen Wirden.

51. Da fieng erſt recht S. Beuno aj...) oF

Zu dienen Gott wor jedermann.

52. Ex predigt mit. befouderm fleif, © 0 IT Vnd halff dem, Nethften. auff aller weiß 53. Seiden vnd Wundr viel wnd groh. - - °F Bund half dem RNechſten auff alle weiß.! 54. Durd) fein Gebet ein Brunn entipriiig, ©

Friſch aus dev Erden herfür drang. 55. Damit trindt ev die, Durftig Gar, 5 Die im Feldt bey ſeiner Predigt war: 56. Gott hat jhn auch einmal erhoͤt⸗ Das Waſſer ſich in Wein verkehrt.

57. Vber tieff Waſſer gieng er auch Mit, trucknem Fuß nach Chriſti brand. 58. Bud hat offt vor verſchiener zeit, © 77

Zukuͤnfftig ding rect propheceyt. = 59. Bißweilen ex famb gar verſchwand. Wurd weg geflibrt durch Engliſch Hand.

60. Man ſah in Da vnd fand jou. dort). Gar, gabling endert er ſein Ort. 61. Jest in, der Gell, bald. in dex Kirn, Gott thet viel Wunder durch jhn wirckn 62. In Summa er war Tugendtreich, Auff Erden ſchiet den Engeln gleich 63. Huͤtet ſich ſtaͤts vor’ Miſſethat, Drumb erfuͤllet jon Gottes Gnud. 64. In Bbung aller guten Werck, Verlohr et allgmach Krafft ond Staͤrck. 65. Bud da er ſchon fag ſchwach vnd krauck, Sagt er Dod Gott Lob, Ehr vad Danck 66. Wachet ond martet auff Den Herrn, Dif dap ex fam nad ſeim begehrn.

*Statt dieſes aus Str. S& wiederholten Verſes follte ein anderer eben.

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67. Als ex nun range mit dem Todt, Fuhr fein Seel auff gum. hddften Gott. 68. Vnd wandert in das ewig Lebn, Das jhm der Gittig Gott hat gebm - 69. Was Frewden vnd grog Sefigfeit, Fand ex im Himmel zubereit. 70. Empfieng den koͤſtbarlichen Lohn, Vmb all gut Werd die er gethan. 71. Gar liebreich ward ev dort empfangn, ' Gin herrlid Kron thet ex erlangn. 72. Sein Leich trug man ebrlid) zu Gtab, © Su Meiffen in das Stifft herab. 73. $m Erdreich rut ex ohngefebr, Zwei hundert ond fiebengig Sabr. 74, Da man jhn wider aufferbhebt, Bnd an ein anders Orth gelegt. 75. Fand man fein Caſel gang vnd gut, Wie mans zu Minden feben thut. 76. 3ugleid fein Stab gar ſchlechter art, Bon Hols und Bein gemadet ward, 77. Ex pfleget weiter mannigfalt, Durch Gott gu bhelffen Jung vud alt. 76. Wer ſich zu ſeinem Grab verhieß, Denſelben er gar nicht verließ. 70. Biel Krancke macht er wider gſund, Die Teuffel fuhren auß zur Stund. 80. Die Blinden, Krummen vnd die Lahmen, Gut befferung durch jhn befamen. | 81. Durch jhn die Todten feynd erjtandn, Wie es bewuſt in vielen Landn, 82. Kein Rrandheit ift nidt vberbliebn, Die er Durd Gott nicht hat vertriebhn. 83. Sein Wunderwerd man wol probiert, Vnd jhn darnach canonifirt. J— 84. Das gſchahe gleich zu Lutherdsyeit, Der wider jhn mit ſchmaͤhung ſtreit. 85. Als nun durch deß Luthers Lehr, . ,&., Bennou mau nicht ehret mehr.

86. Die Newer Tieffn all Andacht bleibn,

241

Bud theten nur das Gſpoͤtt drang. treihnnn.

87. Da wolt es GOtt nit lenger han,

Sein Heiligthumb ward gebradt darvon.

88. Hertzog Albrecht von Bayerfand, Begehrt diß Heiligen in fein Land; -.

89. Biſchoff Johann cin Geiſtlich Fuͤrſt,

SHidt jhm den Shag, darnach jhn duͤrſt.

90. Derhalben er verordnung macht,

Daß man jhn hat gen Muͤnchen bracht.

91. Da er jetzt raſt bey unſer Frawn, Da Maͤnniglich jhn fan anſchawn.

92. Da helt man jhn in groſſen Ehrn, 9 ~

Weil er die Lent dort thut erhoͤrn.

. Dort thut er Wunder taͤglich viel, Die id) Dod) nicht erzehlen will.

94. Denn es cin jeder felbft fun febn, .

Was fiir Mirackel feyn gefdebn. 9. Derwegen ift ein Zulauff wordn, Bon Geiftlid) ond Weltlichen Ordn. 96.. Man fompt gu jhm mit Andacht her, Bou allen Orthen weit vnd ferr. 97. Mit Creugen ond Proceffton, Wie bißher ſchon viel Habu gethon. 98. Darumb jhr frommen Chriſten Leuth, Schawt daß jhr nicht die legten feyd. 99. Sanct Benno rujft mit Andadt an, Denn ec gewiß wol helffen fan.

100. Verricht ewe Opffer vnd Gebet, So werdet ihr gewiß erhoͤrt.

101. Begebret auch die Seligfeit, Bey Gott durdh jhn in Ewigfeit.

102. Amen, Amen das werde wabr, HUF vns and gu der Engel Schaar. Meda: Rather. ircheulleder ic. 11. Bb.

+ §

16

* 242 494. Bow vnſerm Heiliqen Vatter Benedicto, mebrentheils af Dem H. Papſt Gregorio Magno lib. 2. dial. gezogen. (Corner 699.) a.

1. DEm groſſen Gott, dem Schoͤpffer aller dinge, Wolln wir zu Lob vnd fondern Ehren fingen, » Was er wor Geitn fiir Gnad ond Wunderthat, S. Benedict qnadigft erwiefen bat. F

2. Als man die Jahrzeit Chriſti zehlt vierhundert Vnd achtzig druͤber, Benediet ſo wunder, Gebohren ward im Umbria zuhand,

Nursia die Stadt ware fein Batterfand.

3. Bon hohen Ehru, von Kevferlidhem Stammen, Rimifdher Fuͤrſten der Anicianer,

(Bon den herriibrt aud dad Haug Oeſterreich) Fuͤhrt Benedict fein Rahm vnd Stamm zugleich.

4. Shu bat erzeugt Eutropius der fromme, Wiewol febr thewr, denn cr dardurd ijt fommen, Vmb fein Gemahl Abundantia genannt,

Zu Montferrat ein Marggrifin erfannt.

5. Denn fie zugleich auff eine Stundt geboren, Sanet Benedict darzu die auberfohren, Scholasticam Die werthe Schweſter fein,

Der Mutter Todt warn die zwey Minderiein.. »

6. Gar in der Sugendt ward der Knab gefiibret, Gen Rom, alda er fleiffiq hat ftudivet, Dort hat ex bald, ond gar gu rechter zeit,

Die Welt erfenut vnd jhre evtelfeit.

7. Rein war fein Herh, yur Tugendt febr. geteigt, Aber Die Welt jhm Lanter Laſter geiget, Das namb der Giingling eben war, Dacht wie er moͤcht entgehn der Welt gefahr.

8. Gr jog von Rom ohn feines Vattern wiſſen, Nur SGOtt yu dienen war er hoͤchſt befliffen, Cyrilla fromb, die trewe Ammel fein, 234 Mn frembde orth dem Juͤngling folgt allein.

9. GOtt wolt bey zeit den Menſchen thun erzeigen, Wie hoch der Knab in heiligkeit thet ſteigen,

Sein Ammel trew cin Multern bet entlebnt, at Zerbrachs ohn gfaͤhr, deß weynet fie behent:

10. Ohn ſchmerhen kundt Der Juͤngeling nicht feben, Das Leydt welchs ſeiner Ammel war geſchehen, Die Multern nam, Me fle zerbrodyew Het; - Machts gut: vud gang duvdy fein heiligs Gebet.

11. Rect frewt fich deffen das Hetribte Weibe,

Dod fundt Das Winder nicht verſchwiegen bleiben, Pie Multerw in der Kirch man hencket anf, i” Dem Juͤngling ward viel Chr erzeigt darauff.

12. Ihn brat diefe Shr cin groffe forgen, Der Gott gr fied wolt lieber fein verborgen, Erfloh heimlich von feiner Ammel weit,

Bis. gen Sublad, fo in der Wuͤſten leyt.

13. Vmb dieſe Wiltnuß wohnt ein Geiftlig Herr, Der GOtt zu dienft floh von Der Welt gar ferr, Wol vierkig Meil von Rom der werthen Siadi. Romanus dieſer Mind genennet ward.

14. So balt Roman den Juͤngling het erfeben, Fragt er wohin et Diefen Ort wolt geben, Sanct Benedict erdffnet jom fein Herg,

Daß ex wolt fliehu dex Welt betrug vnd tec.

45. Komm fieber Siingling, Komb in GHttes Ramen, Der trewe GOtt hat vns gefiigt zuſammen, : Ich leg div an das heilig Ordens Kievdt, Führ dich in ein Grufft, die iſt von hier nicht weit.

16. Ohn einigs Menſchen wiſſen oder kennen, Thet Benedict im felben fod) GOtt dienen, Aleit Roman der trewe fiche Freundt,

Devs wol mit GOrt ond Benedicto meynt.

17. Rest uͤberm Hol auff einem hohen felfen, Dem jungen Mind Romanus thete helffen, Lies jhme ab an einem fangen Saͤyl,

Das: Brovt fo er daheim erfpart bifweiln.

18. Ru hett Romanus an das Sivl gebenget,

Ein fleines Gloͤckl, bey Dem Benedict erfennet, Im fluftern hol, wenn jhm die fpeife faim, Herauß thet gehu, diefelbig abenaͤhhm. =

16*

19. Es fundt der Feind die Lieb nicht Langer leyden, Thet Benedict vnd aud Romanum nepyden,

Mit einem Stein daß .Glidleim ex zerbrach, ana Dem, fromen Minch, au, machen vngemach.

20. Rist aber) nichts, denn Sanct Roman die trewe, Nicht vuterließ, ſondern benenet auffs newe, Sanct Benedict gewiſe Tag pud Zeit, ty An dew cr, hu. mehbrmals, mit, Brod -erfrewt.

21. Bor ci Qeit Bers Feind ſo febr entzuͤndet Sein Fleiſch dak er vnreine Lieb. empfindet Wolt er dieſer Anfechtung werden frey, J Bradt cx dawider cin. gar: ſcharff Artzney.

22. Sebr ſcharffe Dorn vnd Diſteln dafelbjt ſtunden, Drinn er ſich bloß weltzet vnd :batt: verwundet, Mit dieſem fund das Fleiſch ev, vberwandt,

Dap er fold Brunſt hernach nie mehr empfand.

23. Bald aber: als der hoͤchſt nach dreyen Jahren, S. Benedict der Welt wolt offtnbahren, Bfals cr eim Prieſtr am heilgen Oſtertag, > Dak ec fein, Speif in deſſen Hoͤl folt, tragm. 24. Es ſuchet jon der Priciter alſo lauge, Biß er jhn endlich in: der⸗Wildnuß fande, Sagt jhm, eso wer bent Sheilig Oſterfeſt, Das frewt den Mann Gottes aus allerbeſt.

25. Nader fo ward ex aud von Hirten funden, = - Die theten ſolchs in ndditen Statin verfinden, - Darauff gar viel Leute ju jhm kamn, -

. 72 he Die feine Lehr von Herken namen ane |

26. Es war nicht weit vom ſelben Orth ein Moſter, Drinn wohuten Mind nue mit dem Ramen bloöſſer, Den beilgen Mann jum Abten weltens baw, - ' Aber fein Zucht woltens nicht nehmen an. J

27. Dod kuͤndte er nicht lang bey jhneu bleiben Durdh jhe Boßheit thetens jon bal vertreiben; ; + Gifft woltens jm beybringen im eintrund,

Gr macht cin Creutz, dran gleich das Glaß zerſprung

28. In ſeine Grufft thet ex ſich widerumb machen, Betracht mit Ruhnur Himmeliſche Sachen,

Dahin ſich auch gar viel verfamblet han, * + Namew von jhm den Geiſtlichen Orden an.

29. Ehriftus macht jn befand mif groſſen zeichen, :

Hoͤlliſch Gewalt muſt Benedicto weichen, F Riel Edle HErrn von Rom auß jhre Kindt Ihm ſchickten, die Geiſtlich zogen ſindt. «© . 30. Trefflich balt haf der Orden zugenommen, “i Daß mehr bey fm nicht fundten vnterfommen,-

Darumb er felbft zwoͤlff Kloͤſter hat-erbawt;, = «1

Vnd jedwederu zwoͤlff Brider anvertrawt. 31. In einer Lieb dienten fle Gott dem Herren, ° Goͤttliche Ehr theten fie ſeht vermebren, - - Alfo dag nod zu Benedicti zeit, 7 Der heilig Orden weit ward außgebreit. 7

32. Ru mbdit ‘Der Sathan dieſes alles nicht leyden, bid

Dacht wie et miht Sanct Benedict vertreiben, Nicht weit von Dem ein argen Priſter fandt,

Floreng mit Nam der febt in Sind vad Stand. 83. Gr wai ſeht neydig Diefem Heifigen Orden, ~~”

Der in fo wenig zeit fo groß war worden, Tracht wie ex mbdt den hodbeiligen Mann, Bey zeit vmb Leib ond Leben bringen than. °

94. Rit gu ein Gifft in cinem Brod verborgen, © _ Opfferts den Muͤnchn, daß fics ohn Sorgen © Solten verjehrn aber der heilige Manu Befahl ſeim Rabu, der muſts tragen darvons «- ¢

35. Ob zwar der Feind dißfals ſich fand verrahten, Wolt ex dod nicht abſtehn von boͤſen thaten, ~ Der boͤß Florentz ein ander liſt erdacht, Die Benedict wom ſelben orth hat bracht.

36. Raygen thet Floreny fieben ſchendlich Dirnen,“ Dah fie Den frommen Batter yu erzuͤrnen, Gang onverfdimbt entbloͤſet folten gehn, Sus Gloſters @artn, vnd fich da laſſen ſehn.

37. Der bellig Batter fordtet feiner Sdhnen, Olt fiir anfechtung fhe Jugendt verſchonen, ic Tract mit: jhn weg zehn Meil vom felben orth, + Gott firafft Floren mit jaͤhen Todtes Mordt.

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38. Gin bober Berg im Walidfandt it gelegen, Gaia genanns, hen wolte Gott thaw feqnes, Daielbit.auvet Apolle ward. verebrt,

Sanit Benedict den Gigendienft zerſtoͤrt

39. Recht Gotted buͤlff Gat er allta gestiffres, Des midtig Slofter jo da wbertrifict,

Aq ander, Glejier in der weiten Welt, Viel taujende Heilgen werden Dort gezeble.

40. Sehr hoch empfandt der Teuffel dieſen ſchaden, Riel vngemach dem Cloſter thet aufladen, Jedoch allzeit Benedict vberwaudt,

Dieweil er hett Gott felbeit yum bevftand.

41. Predigt hat er vad enfetiq geiebret,

Padurch viel Heyden ſeyndt zu Gott beleheet, Weil ienderlid durch Zeichn vnd Wunderthat, Der Hodit fein Diener hochgeehret Hat.

42. Reichlich thet jhm Der gitig GOtt verleyhen, Daß er fund küͤnfftig dinge Propheceven, Was beimlich ond jhtm Hergu verborgen war, Macht jhm offtmal Sottes Geiſt oftenbabr.

43. Jufonderbeit von ſeinem beilgen Orden, St jhm vom Himmel ofenbabret worden, Daß feiner Der im felben wird verbarren, Mit den gottlofen folt zur Hollen fahrn.

44. Ob aber einer fich wird dria befinden, Der all qu ſchwaͤt, vad gar qu oft wird finden, Derſelb wird hier ſtraff vnd fchand fteben aug, Oder hep zeit vom Ordn geworffen aug. |

45. Ritterlich wird anc diefer Orden fireiten, Fir die Kirch Gottes big yun letzten Feiten, Dig vnd viel mehr von jhm geweiſſagt iff, Zu troft deß Ordns wider der Feinde Lift.

46. Auff cin Zeit war dip Land in Hungersndhten, Dag auch die Bruͤder fait nichts gu effen hetten, Sie warn in forg ond ſchwaͤren trawrens vol, -

Der Mann Gottes ſtraffts, bies fic) gebabden rol,

47. Bad fide wunder, auff den nechten Morgen; - Fand man vorm Cloſter jtehen vnverdorgen,

Zweyhundert Sad vol Meels jorgefdwindt, gees | - Mit Dew die Briider von GOtt gefpeifet find. 48, Form vnde Regel fiir cin Geiſtlichs Leben, }

Hat ex beſchrieben, wie jhms Gott cingebden, Nad welder fich viel tanjendt Ordens Leng, » *. Recht reguliern zu jhrer Seligkeit. 49. Fir ſeinen Orden wolt cin reicher Herre, , Bey Terracina ſtifftn ein Clofter geren, Sanct Benedict ſchickt hin die Bruͤder fein, » Sagt daß er felbs in fiirg wolt bey jn fein, "50. Gar bald hernach erſchien ex jon im ſchlaffen, Thet als befahlen, wie 8Bawn folt fein beſchaffen, Zeigt ordnlid ang Kirch, Chor, vnd das Refent, Wie fie das Clofter folten fuͤhrn yu endt.

51. Obn groſſe muͤhe niemandt jeine Wunder, Wird fonn ergehlen fampt vnd fonder, Der Rranden viel hat er geſundt gemadt, Den Todten aud das Leben wider bracht.

52. Tiglid) thet ex Die ewigleit betradten, : Den Pradt der Welt ond Eytelkeit veradten, Einsmals ward jm von Gott die gange Welt, Im liechten Stral villig vor Augen geftellt. .

53. Tugent voll war and feiner Schweſter Leben, Sie folgt dem Bruder in beiligfeit gar eben, Jaͤhrlich fam fie ein einigsmal Dabin,- = 4 Sucht Himmlifd Lehr ond ſuͤſſen Troft bey jbm.

54. Mie fie cinsmals faum von jm weg war fommen, Ward jhre Seel von Gott au ſich genommen, Sanct Benedict inn reiner Taubu Figur, Sah fie mit Frewd einfuͤhrn durchs Himmelé Tire.

55. Eben alfo ift bald hernach auffgfahren, = > Der heilig Bruder zur Engliſchen Schaaren, Zween Bruͤder ſahen die Glorwuͤrdigſte Straß, Durch die der Vatte zur Kron gefuͤhret was.

5G. In Deffett Hat fein Ordn febr zugenommen, Kaͤyſer vnd Koͤnig felbft hinein ſeyn formen, Bey dreiſſig Bapſt auß jhm die Kirch regiert, Piel maͤchtige Stifft haben fie ſelbs fundiert,

57. Gang Oecident den Orden halt in ehren, Weil gar viel Linder durch jhn fein. befehret, Sum Chriſten Glaubn, fonderlich weil ex- führt, Biel tauſend H. fo canonifirt.

58. Gott fey. Gelobet dah durch Ddiefen Orden, «

So groſſe Sachen feynd verridtet worden: Der helff vns aud durd fein Barmbergigfeit, Zun Benedictinrn in die Seligfcit, Amen.

495. Bon Sanct Dominico Stifftern Prediger Ordens. (Gorner 706.)

1. REcht ond billich zu loben iſt

Der heilige Dominicus, Weil er allzeit geweſen ift, Gin wabrer Diener JEſu Chriſt.

2. Helix fein Batter ward qenannt, Feliz das ift ein feliger Mann, Selig aug diefem Stammen fam, Dominicus der heilige Mann.

3. Ob er fon fam aug diefem Stamm, Hat er dod nit gefeben an,

Bradt, Reichthumb, Ehe ond Srrdifd But, - Ja das veradt mit frifdem Muth.

4. Das Fleiſch dem Geift gangs vnderlegt, Wider die Ketzer ſetzt er ſich,

Maria Huͤlff er ruffet an,

Daß fie in Noth jhm bei woͤll ſtahn.

5. Welche jhn vnterwieſen hat, Bund jhm cin Mittel geben bald, Damit er fie Hod chren fund, Bud tilgen aug der Reger fund.

6. Dew Rofenfrang jhm hat gefandt, Dazu and) offentlids befandt, Das was der Menſch ron Gott begebrt, Durd dig von Gott erlangen werd,

7. Bald hat Dominicus gepflangt, Die Brüuͤderſchafft def Rofenfrang,

Aller Bruͤderſchafften anfang, Drumb lobet jhn mit hellem Fang. 8. Alſo Burd Gottes gqroffe Gnad, Auch weil Maria fiir jbu bat, Waͤchſt ex ſehr in Geiftliden Stand, Ja bracht cin newen fiir Die Hand.

= 19. Diefer der Prediger Orden iff,

Welhen Dominicus geftifft, Den fo genannt Honorius, Beſtaͤttiget Innocentius.

10. Diß ein loͤblich Geſellſchaft iſt, Die beylfam Lehr den Leuthen gibt, Bnd gleid als ein belle Pofaun, Rufft aug das Evangelium.

11. And) ſtarck wider die Reger ftreit, Gin. Apoftolifd Leben. treibt, Aug welcher viel entfprungen feyu, Die leuchten gleid) dex Sonnen Schein.

12. Sanct Petrus Martyr von Meyland, Vincentius ein Wunder Mann, Vnd Thomas Doctor von Aquin, Aus dieſem Orden fommen feyn.

13. Der Ertzbiſchoff Sanct Antonin, Aud von Sena S, Katharin, Welche all durch jhr Heiligfeit, Werden geruͤhmet weit vnd breit.

14. Dieſen Glauben bezeuget han, Auch bracht jhr viel auff rechte Bahn, Das Volck der gantzen Welt gelehrt, Die Sünder all zu Gott bekehrt.

15. Selig iſt dann Dominicus, Der ſolcher Baum geweſen iſt, Auff dem gewachſen dieſe Zweyg, Deren man wenig findet gleich.

16. Gar heilig war Dominicus, Welchen Bapſt Innocentius, Die Kirch im Schlaff auffhalten ſicht, Welches ex gang trewlich verricht.

17. Bitt dann fuͤr ons Dominice, Dag wit nachfolgen deiner Lehr, Vnd nad abgang zeitlichen Todts, Beſitzer ſeyn deß hoͤchſten Guts.

496. Von S. Franciſco, Stifftern der Parfuͤſſer Ordens. ECorner 707.)

1. DOrt oben in deß Himmels Thron, Erlanget hat die Ewig Kron, Franciſcus der auf Erden zwar, Chriſtum repraefentiret gar,

Did griffen wir O GOttes Mann, Vnd rujfen Did) von Hergen an.

2. iebbaber der Gehorſamkeit, ~ OU Der willigen Armut ond Keuſchheit, Die Gedult vnd Me Demuth lar, Xa die Tugenden alle gar,

Bud gute Sitten ins Gemein,

Jn dein Hertz cingepflanget ſeyn. 3. Den angefodtenen bereit,

Bift du ein Troͤſter allezeit,

Gin Zuflucht der Muͤhſeligen,

Gin ergebligfcit der Trawrigen,

Liebhaber gut deß Rachften dein,

Las dix vnſr Noth befoblen fevn.

4, Das Creutz betrachſtu jmmerdar, Vom Creutz auch offt dein Predigt war⸗ Das Creutz zu tragen jederzeit,

Mit Wort vnd Werden warſt bereit, Dem Geecreutzigſten! Jeſu Chriſt, Zuletzt du auch gleich worden biſt.

5. Ein Seraphin vom Himmel ſchnell,

Mit Klarheit angethan ſehr hell, Bezeygnet hat die Haͤnde dein,

Mit dem Zeichen deß HErren ſein, Vnd auch die Fuͤß vnd rechte Seyt, Mit den Wundmahln eroͤffnet weit.

"Ried; Selreugig ter.

Gwe Dies Welt verachteſt gang Bnd gar, -* ww. 5 woh Dein groffed Lewd. fbr Boßheit war, Das zeitlich vnd zergaͤnglich Gut, Dir ein abſchewen machen thut, Ein ſonderlicher freund ohn ſcheu, “a Piftu der rechten Armuth frey,

7. Du aller Erbarfeit ein Bier, 7 Die Reinigfeit. mit groffm Begier, Gang vnbefledt haftu bewahrt, | Der Keufdbeit biftu cin Blume jart, Bnd ein hell leuchtend Spiegel fein, - Der Tugend allen Briidern dein.

8 Jn dir gang ſchoͤn die Andacht lehr, Wie cin Carbunckel feuchtet fer, Def heiligen Gebets Liecht,

Pei dir anc fan verlefden nicht, Deh beſchwerlichen Lebens zwar, Bift ein brennend Lucert vorwar, |

9. Nachfolger der Propheten gut, Mit den H. Martye dein Blut, Zu vergieffen begebreft febr, Den Beidhtigern gleideft mehr, Vad den Jungfrawen jeder frift, | Gin Mitwandler alle Heiligen biſt.

10. Den Sieg von allen Feinden dein, Grlanget haft deß Fleiſches rein, Der argen Welt Betrug vnd Lift, Dir vuterthinig worden ift, »4 Die boͤſen Geiſt der Suͤnden Laſt, Triumphierlich beſtritten haſt.

11. Gott Vatter, Sohn ond He Geiſt, Sey Lob ond Olory allermecift, -— . + Durdh das Verdienfe Der Liebe gtof, - Dieſes Heilgen ohn vnterlaß, Der will ons aud. nat diefer: Beit, Geben die ewig Seligkeit, Amen.

497. Bon dem heiligen Diener Gottes, Ignatiowon Lojols, ein newer Ruff. (Corner 709.)

1. HImmel vnd Erden flimn zuſamm, Vnd helfft mir fingen, Wo JEſus vnd ſein ſuͤſſer Ram, Pflegt gu flingen, . be Soll alls vor frewden fpringen.

2 Ignatio dem wundermann, Der newen Sonnen, Der, als fhm Gott das Hertz abgwan, Bor Lieb brunnen, Mus man fein ehr verquunen.

3. JEſus bat jhm fein Ram berttawt, Weit auß zubreiten, Darauff hat er ſein Orden bawt, Hilfft vns ſtreiten, Die Ketzer auß zu reitten.

4. Kuͤrtzlich ich denn erzehlen wil, Sein heiligs Leben, Wie Er erlangt ſein letztes ziel, Merckt mich eben, Wir ſollen jhm nachſtreben.

5. In Spania von Edlem Gſchlecht, Wardt er geboren, Dienet der Welt, biß GOtt ſein Knecht, Außerkohren, Daß thet dem Teuffel Zoren.

6. Es wardt ein Hauptman wol belandt, Bnd ſtoltzer Ritter, Aber Gott macht mit feiner. Handt, Diefen Ritter, Hauptmann der Jefuiter. , 7 7. Ihm wurdt yu Pamvelon im Schloß, Daß hart. befdoffen, Der Lind fug von etm Mauerſtuck Grog ſehr gerftoffen, Deb (hus Hat er wol gnoffen.

8. Als ex deßwegen bettrig fag; «5 2% Bom Argt verbunden, © 2, HG Bſucht jon S. Petrus auf ſeinm ta Brirt fein wunden, _ Drauß er viel Troſt empfunden, |

9. Obn gfabe nam er ein Bud a bam, Bon gutengididten, ) Anfangs ex ſchlechten Lujt empfan, _ Thets vernidten, AT Gott aber fans fein richten.

ae. *— eR

10. Allgmach gieng es jm beſſer * Wirdt artlich gfangen, py Der Heiligen gfell moͤcht er fein, Mit ‘Verlangen, : ta wt

Liebspfeil fein Herg durchdrangen.

11. Es ſtritt GOtt vnd die Welt vmb iv GOtts hats gewunnen,. Maria felber jhm erſchien, In der Sonnen, rr § GE Da hat fein hers recht brunet

12. Die Keuſchheit bat er GOtt verlobt, Endert fein Leben, : Obwol der Teufel hefftig tobe,

Dod) vergeben, - ie TCS Gr thet nad Tugendt ſtreben.

13. Sein Kleydt hat er eim bettfer gicfendt, St in Sad gſchloffen,

Sein wehr gum Altar auffgehenckt,. * Hats wol troffen, 4: eee St nadendt Gott nad glojfen. J

14. Chriſtus gieng als ſein reißgeſen, Im an der Seyten, * Zeigt wie er nach der Himmel fel, : Solle ftreitten, . hig ee Gr woͤlle jn felbft Leiten. ak 15. Rady: Rom ex gebn BVenedig tam, : War gang verlaffen, Py. Aber Gott namb ſich feiness an. : be

M6 der gaffer, = Hat er jhu holen laſſen.

16. Ein Raths Herr lag in ſeiner rub,

Den hat GOtt qwedet,

Sibe mein freundt, ſack er t ihm zu,

Ligt verdedet, Vnd du haſt, was dir medet.

17. Er ſtundt auff ſucht Ignatium, Von Gott beruͤret, Bud hat den Diener Chriſti frumb, Heim gfiihret, Sid wie Gott feim Auccht zieret.

18. Ohn Zehrung in das Heilig Lands,

Sft er einlommen,

Groß andacht er alldort empfand, Schafft fein frommen, | Gott het fein Herg eingnommen.

19. Der Oelberg ond def Herren: Teitt, Die dort eindendet, Bſach ex vnd hett fein gniigen mit, Ward verzuctet, Sft nidt Darvon verrudet.

20. Big er deßwegen ſtreych empfing; Gr fiedt von Hertzen,

Dan Chriſtus allyit vor jhm eng

Brad den Schmertzen, Daß ex. damit kundt ſchertzen.

21. Seins alters drey vnd dreyſſig Jahr, Waren verfloſſen, Dod machet jhn der Seelen afabr, Vnuverdroſſen,

Hat in die Schul in gſtoſſen.

22. Gin ſchuler wirdt ein alt Soldat, Sigt vnter Zungen, Wiewol deß Teuffels Liſt vnd rath, Muff ibn Drungen,

Dod) hats dem Mann gelungen.

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23. Auf vnfduldt ward er offt: —— * Jun dEiſen gſchlagen. * Gr aber. fept fein Hertz ial Mies +e Wolt all plagen, ‘ey Bon ſeinet wegen tragen. totes iy

2A. Gin Neydhart findte jhm feine Ehr, 4 Bnd Lob nicht gunnen, Schwert, daß er in das Fewr gebor » +6 Vubefunnen, . Sit gleich drauff ſelbſt verbrunnen.

25. Es hencket ſich cin armer Man, Wardt ſchon erſtecket, Ignatius rufft Gott ſtarck an, Vnd hat glecket, Hat jhn vom Todt erwecket.

26. In dieſem gab. jhm GOtt in Sinn, Mit zehen Gſellen, Ein Orden zu der Seelen gwinn, Anzuſtellen, Deß Teuffels liſt zu fellen.

27. Ex hats geſpuͤrt, ſucht hilff vnd raht, Die Gſellſchafft ztrennen, Gott aber gab dem Stiffter Gnad, Zu erkennen, Wie er dieſelb ſoll nennen.

28. Eins mals ex fein. Gebet verricht, GOtt hats erbhiret, Bud hat mit einem wundergſicht, Das lang gewehret, Ignatlum verehret.

oh pm 29. Gott Batter. vnd fein geliebter Sohu, Mit Dem Creutz bladen, Erſchiene jhm von Himmels Theon, ! © der Gnaden, ie Was fan dem Man mehr ſcaden. cues

30. Gott Batter trug dem Sohn dig. auff Mit worten ſuͤſſe, Daß er den Stiffter vnd ſein hauff,

* = 4 ;

Stihae?

ay

Rist velieſſe,! Rod fie von ſich außſchlieſſe.

31. Chriftus verwilligt guͤtlich drein, Bud ſprach mit frewden, Su Rom will ich euch qnadig ſein, Soll ein Leyden, Wns jetzt von Jeſu ſcheyden.

32. Daranff ward jhm der ſuͤſſe Nam, Alſo angelegen, Das er auch auff fein Orden fam, Durchs Papſts Segen, Bracht er denſelben zwegen.

33. Seiner Tugendt vnzalbar viel ie Dig der Karen, Gs war fein cinig endt vnd ziel, @ottes ehren, Die wolt er alzeit mehren.

24. Gin Demuth tic vnd wol gegrindt, - Hat er erworben, Ihm ward der Hoffart. hoffgefinds, | Abgeftorben,

Die eytel Ehr verdorben.

35. Dif war fein bitt, dag wann er fturb,, Richt wurd begraben, Daß er als wie ein Aaß verdurb, Bon den fdhaben, Die wolt er fpeifen ond laben.

36. Als offt ers Firmament anſach, Wolt fein herg finden, Sprach, Weltlid) ding fein vngeſchlaͤch, Md fie ftinden, Sih, wie die Stern vns winder.

37. Gr hat mit feim Liebreichen Gmuͤth, Al Welt verbunden, Wie ex Das Heyl cim jeden rieth, Mitt gefunden, | Der Teufel hats empfunden.

* Sed: verlieffe.

38. Pariß erfubr ein newe Runft, Die Siind gu enden, Dann wie das fleifd mit bifer brunft, Pflegt gu blenden, Alſo fundts diefer wenden,

39. Cin Juͤngling war mit Lieb verbhafft, Vnd tieff erfoffen, Ignatius het jhn offt geſtrafft, Ihm nach geloffen, Uber s6Hertz war nit offen.

40. Er fad) daß er Der Holl gu lieff, Das Hat jhn frandet, Drumb er ins falte Waffer tieff, Sich eingefendet, Sich was die Lieb erdencet,

41. Dort fdry er jhm von weitem ju, Lauff gum verDderben, Diefes ich dir gum beften thu, Gnad yu werben, Dag did) Gott nicht {ag fterben.

42. Diefe Wort gleid als Donnerſtreych, Sein Seel durchdrangen, Machten das harte hers fein weich, Gr wird gfangen, Im guten Lieb Nek bhangen.

43. Giner fein Roftgelt jhm entfrembt, Dod nicht vngrochen, GOtt hat fein Diebſtall redlich dempt, Dieſelb wochen Ein Kranckheit auff jhn gſtochen.

44. Ignatio ſchrieb dif der Kranck, GOtt hab jhn troffen, Der iſt drey Tag ohn Speiß vnd Trand, Zu jhm gloffen, Wie doͤrfft der Dieb diß hoffen.

45. All Stundt ſtellt ex ſich ſelbſt gu gricht, Forſchet ſein gwiſſen, In ſeinem Hertzen liedt er nicht,

Rebrein: Rathol. Alcchenlleder rc. 11. Bb.

Das mit wiffen, In nur ein wenig biffen.

46. Dic Augen waren niemal Hell, Seyn allzeit grunnen, Waren gleichwie zwen Waſſerquell, Zaͤherbrunnen, Sie floſſen sHertz hat brunnen.

47. Ein Wochen gantz wardt er verzuckt, Das Hertz hat gſchlagen, Sonſt lag er wie Todt vnverrückt, Nach acht tagen, Thet er O IEfu fagen.

48. Sein Frombfcit durch den Leib außſchlieg, Wie Sonnen jtrablen, Gin glans er an feim Haupt wmbtrieg, | Etlich maten, Gott wolt jhn bie aud zahlen.

49. Sein wohnung er im Himmel bet, Sit dorthin qflogen, Mit Dem Leib wurdt er im Gebet, Auff gezogen, Wann er Gotts Lich erwogen.

50. Kuͤnfftig dina fagt er ehe es afrhady, Vor vielen Sabren, Sein Gfellen Seel er auch erfad, Mit Engel fcaren, Froͤlich gehn Himmel fahren.

51. Der Teuffel hat ein groſſen Feindt, An dieſem Ritter, Drumb macht er noch durch ſeine Freundk, Viel Vngewitter, Wider alle Jefuiter.

52. Auch jetzt wann er fein Namen hort, Mug er entwetden, Mo man fein Bildt, fein Hevlthumb ebrt, Vnd dergleichen, Wirdt er baldt darvon ſchleichen.

53. Biel wunder thet er nad dem Todt, Biel bey dem Leben, In Krandheit Heyl, Troft in der nobt, Hat er geben, Gott wolt fein Lob erheben.

54. Sein lebtes End hat er vorgfagt, Ghe er wolt fdherden, Ab feym todt hat Statt Nom geflagt, Trug mitleyden, Gr fubr ſtracks gu der frewden.

55. Bey feim Grab ift der Engel gfang, Frolic erſchallen, Die Melodey die webret fang, Shim yu gefallen, Die Ehr geſchicht nit allen.

56. Sein Heiligfeit war lang probiert, Vnd leicht erfemnet, Gregori Pabjt, der Kirchenhirt, Hat jn fronet, Vnd Heilig jhn genennet.

57. Gott geb daß diefe newe Ebr, Aud) vns gedeve, Dag er fein kleinen hauffen mehr, Vnd erfrewe, . Vnd der Welt Firiprecer feve.

498. Bon S. Francifco Xaverio, Der newen Welt Apoſteln, auß der Societet Jesu. (Corner 715,)

1. SIngt jhe Heyden. fevd. alle froh,

Shr Bolder klingt Xaverio,

Dem newen Stern, der ſcheint von ferrn,

Mug Gndien,

Thut ebren, Preyfen vnd leben,

Der im Himmel hod daroben,

Frolodet mit GOtt alle Beit,

Bnd preyſet jhn in Ewigkeit. 17

2. Diefer Sterne mit feinem Schein, Gang Orient erleuchtet fein, Durh Indiam, Saponiam,

Big in Chinam,

Theilt er auß fein Stralen flar, Macht, was verborgen, offenbabr, Vnd offt mit feiner Juflueng, Curiert der Seelen Peftileng.

3. Die verflucdte Abgitterey, Bud der Gdgen vnfldtterev, Haben verbleud, al Land vnd Sind, $m Orient, Deßwegen fic Xanverius ' Auffmacht ohn cinigen Verdruß, Mit feinem wunder ſchoͤnen Glang, Die newe Welt erfiillet gang.

4. Wie viel taufend der Heyden feynd, Abgezogen Dem bhofen Feind, Denn er mit Frewd, yur Seeligfeit, Den Weg bereit, Durch predigen vud Rinderlehr, Darauff er gangen aljo febr, Daß er in fo geringer jeit, Befehret hat mand Land vnd Lenth.

5. Groffe Lander vnd Koͤnigreich, Ym Glauben feynd erlendt zugleich, Durch diefen Stern, der jhn fo ferrn, Sufommen geru: Bund da zuvor der Hollifdh Drach, Regieren thet, wird ‘allgemad, Alida qemebrt die Ehriftenbeit, Vnd taͤglich weiter außgebreit.

6.D Xaveri, O edler Stern, O Aypoftel in Indien, © flare Gonn, O beller Mon, Bufer Patron,

*Siee: Raverius.

261

Dich loben Ehina vnd Japon, Denen du fo viel guts gethan, Vnd wir mit jhn gu aller zeit, Did) gu verehren ſeyn bereit.

499. Gin anders vom H. Francifco Laverio. (Gorner 717.)

1. XAverius mit Schmertzen, 4. Gr hett ein Seel genommen, Anſah der Seelen Noth, Durch alle Spieß vnd Speer, Es thet jhm weh von Hertzen, Vnd wer zu einer kommen, So vieler Seelen Todt. Zu Land vnd vber Meer.

2. Vmb Seelen iſt er gangen, 5. Hat er ſich nicht begeben, Biß in Japoniam, Zu wilden Leuthen zu?

Die Perlein zu erlangen, Gewagt ſein Leib vnd Leben, Kam er in Indiam. Daß er jhn helffen thu?

3. Zur Seelen Heyl gewogen, 60 immel wir did fragen, Mit Eyfer vnd mit Lift,' Wierviel Der Seelen feyn ? Schier ift er bin geflogen, Wie viel thutſt Du jest tragen, Wo foldhe Schaͤtz bewnft. Die er gebracht bhinein?

7. Ad Seelen Freund erwerbe, Bei GOTT vns huͤlff, vn? Gnad, Dap je Fein Seel verderbe, Dah nichts den Seelen ſchad.

500. Das alte Gefang von S. Anna, (Gerner 718.)

1. NVn faft vns all Gott rujfen an, Die liebe S. Anna wil vns beyſtahn, Mit Maria jhrm Kinde: Wer fid) zu GOtt durd) fie befebrt, Grog Gnad wird er da finden.

2. Sie ift ein trewe Nothelfferin, Bei GOtt mit Maria jbrm lieben Kinds, Vnd wenn wir follen fterben,

——

* Pies: Qu ft.

So wil S. Anna mit Maria Vns GOttes Huld erwerben.

3. Auß Koͤniglichem Stamm ift fie qebohrn, @ott hats jhm felber außerkohrn, Grog Hevl iff von jhr entfprungen, Die Engel in dem Himmelreich Haben GOtt drumb Lob gefungen.

4, Sie ift cin RKonigin im Himmelreidh, Auff Erden find mau nidt der gleid, Sie ift gar bod gebohrn,

Sie hat Maria die reine Magd, Mit frewd ohn Siind gebphren.

5. Bud ijt das nicht ein wunder grog, Das Jeſus auß feins Vatter’ Shop Auß jhrm Geblit tft gebobren:

Der hat ons Siinder all erloft, Das wir nit wuͤrden verfobhren.

6. Sanct Anna war heilig vnd geredt, Geborn von gat edlem Geſchlecht, Von Koͤnig Davids Stammen, Ihr Nam hat Gnaden mit ſich bracht, Drumb heiſſt ſie die heilige Anna.

7. S. Anna wil niemand verlahn, Es fey gleich Frawe oder Man, Wer ſie wird bitten eben, Vnd wil von ſeinen Suͤnden lan, Dem wird ſie Chriſtus vergeben.

8. O Suͤnder dn ſolt nicht verzagn, Solſt all dein Suͤnd dem Prieſter klagn, Bud ſagn dein groſſe ſchulde, So will Sanct Anna die fromme Fraw, Erwerben Gottes Hulde, Amen.

501. Bon S. Anna ein newes Geſang. (Gorner 719.)

1.S%nct Ann die Edle Fraw, Sit aller Frawen, Sehr hod qebobren, Gin Spiegel von Chriſtall, Wol augerfohren, Darinn die Frawen al,

Hie als ein Spiegel ſchaw, Sid fonnen ſchawen.

ASie fordht vnd liebte GOtt,

War wol erfabren, Yon jungen Sabhren, In Goͤttlichem Gebott, Wol kont ſie beten, Folgt jhrer Eltern Rath, Den ſie mit keiner That, Niht vbertretten.

3.Im Ehſtandt war zuſehn, Wie ſie erzogen, War zu gewogen, Wo ſie jhr Hertz hat ſtehn, Sehr fruͤh am Morgen, Richt ſie jhr Beten auß, Darnach das gantze Hauß, Thet ſie verſorgen.

1Kein Gut der gantzen Welt,

Mit allen Schaͤtzen,

Mot fie ergegen,

Sie hat fein fiegend Gelt, Ließ ſich erbarmen, | Was jhr Vermigen war, Soc Gut theilt fie all Jahr, Kitchen vnd Armen. ,

5. Shr Nam thut fagen wol, Wer fie gewefen,

Wie auperlefen,

Mit Guad vnd Tugend voll, Anna Gnade heift,

Die jhr mit voller Hand, Pom Himmel hat gefandt, GOtt der heilig Geift.

6. Was ift gleich diefem Weib,

Das hod zu loben,

Den Himmel oben, Getragen hat im Leib,

© Maria ſchon,

S. Anna dein Mutter ift, Bud Du dex Himmel bift,

O du GOtted, Thron. 7%. Gy Mutter, Mutter gut,

Wir. Kinder lauffen, Sw dir mit hauffen,

‘Halt vns in queer Hut, Sefus Maria,

S.'Annae Schoß ift grog, Setzt wns zu euch in Schoß, 3ESB Maria.

502. Cin Geſang von der Suͤnderin Qucad am 7. Gay. (Qeifentrit 4. A. Il, 50.) .

4. Chriftus in Diefe Welt ift fommen, Allen Siindern yu groffen frommen, -

Da er auc) jederman,

. Nam gang freundlich an. 2 Er wardt vom Heudler cingeladen, Der nicht wolt fennen feinen ſchaden, Aud) nicht feinen Heifandt,

War Simon genant.

3. Do fam ein Weib in fein haus gangen, Die war mit ſchwerer find vmbfangen,“

Ihr hertz mit bitterkeit, War vol rew vnd leidt.

Die trat gum HErrn gang vnuerdrofjen, Vnd hat aldo viel zehr vergoffen, Wuſch mit die fiiffe fein,

Mus demut allein.

. Bnd trucnet fie mit jhren haren, Sie war alda als new geboren, Weil fie jhren Heilandt,

Alſo figen fandt.

. US fie fur ſchuldt war voller ſchmertzen, Riijt fie Des Herren Fis von bergen, Bnd falbet fie hernach,

Mad der gnaden gad.

. Solhs modt der heuchler nicht vernemen, Das fic) Der Herr nicht jhr wolt ſchemen, Weil er folt Chriftus fein,

Bud fie war vnrein.

Iheſus ſprach auff fein arg qedanden,

ES thet cin HERR viel ſchuldt weg ſcheucken, Weil jhm niemandt mit grund,

Sept bezalen fund.

. Has weih befant jhr ſchuldt mit weinen, Du aber wilt dein ſchuld verneinen, Weil dich nichts duͤnckt dein fad, Achſtu feiner gnad.

10. Du mein auch du darffſt fein fein Buͤſſer,

Ihr glaub vnd fied ift gar viel groffer, Darumb frend ic jhr gar, . Alle ſchuld furwar.

11. Ru menſch wolft recht die fad vornemen,

Bud did der rechten bugs nicht ſchemen, Denn Du auch haft viel ſchuld, Die du gelten folt.

42. Die wolſt in Demut wol bedenden,

Das dirs ein HERR aus quad wolt fdenden, Halt did an Iheſum Chrift, Der dein Heilandt ift.

13. Der hat did aller ſchuld benomen, Denn er vmb vnfer flind ift fomen, Dem fey gu allergeit,

Lob wud herligkeit.

Sesarten unter den Noten. 1, 2. groffem. 3. freundtlich.

03. Gin Geiftlidh fiedDt am tage Mariae Magdalenac, aus dem Euangelio Lucae 7. Capitel. (feifentrit 1. A. U, 47.)

1. DA Jeſus Schoͤpffer aller ding,

Im fleiſch alhie auff erden ging, Namen viel fiimder an fein labr, Yon Yer wegen er fommen war.

2. Gins da ex af in Simons haus, Hat jhn ein weib gekuntſchafft aus, Die war ein arme flinderin,

Bnd ward ein felig buͤſſerin.

3. Ihr find fie frendt vnd macht jhr bang, Drumb fie on ſchew gum Herren drang, Traff Den rechten Beichtvater an,

Der pein vnd ſchuld vorgeben fan.

4. Bnd do fle bey fein fiiffen ftund, Stiegen aus jhred bergen grand,

Die zehr vber ſich mildiglid, Fieng an vnd weinet bitterlid.

5. O Herr mein fiind die fint mir leid, Zeig mir gnad ond barmbergigfeit, Mit jhren trenen neg fie gar,

Sein fig vnd trengt fle mit Dem bar.

6. Bnd kuͤſſet fie on vnderlas, Nam köͤſtlich waſſer in ein glas, Bnd falbet fie mit gankem fleiß, Domit fie jhr gros lieb beweift.

7 Der Wird Simon ſehr fawer fac, Vnd bey fic in feim hergen fprad, So Ddiefer man wer ein ‘Prophet, Kent ex dz weib wuͤſt wer das thet.

8. Sefus Simons gedanden fac, Rufft in gu ſich vnd gu im fprac, Sag mir Simon wer libet febr, Dem man fcendt wenig oder mehr? 9. Gr fprad Darfur ichs achten wil, Das Der mehr lich dem man fcdendt viel, Mie denckſt den Du fo args bey Dir, Weil fo viel quts das Weib thut mir 10. Welchs du billih folft ban gethan, Vnd wer dir wolgeftanden an, Aber jhr lieb viel groſſer ift, Darumb foltu des fein gewis. 11. Viel find werden vergeben jhr, Deun jhr fieh ift gros gegen mir, Vnd fprad qebe Hin gum Frewelein, Dein find ſoln dir vergeben fein. 12. D jhr Siinder ond Siinderin, Lernt vom der felgen Birfferin, Wie GOTT auffnimpt fo qnediglia, Die Buß thun glaubn vnd beffern fis. 13. Des Siders Tedt er nicht begert, Ihm gfelt wen et nur widerfert, Glaubt vnd left von feim bodfen febn, So wil ex jm all find vergebn. 14. Wir dancen dir Here Jeſu Cbriſt, Der Siinder halb du kommen bift, Haft all jhr ſuͤnd durd deinen Tott, Bezalt vnd fie verflint mit Gott.

504. Gin gemeiner Ruff ven S. Maria, Magdalena. * (Gorner 720.) '

1. MErckt auff jhe Sider alle, Wir heben zu ſingen an, Von einer heiligen Frawen, Maria Magdalena mit Nam.

2. Maria Magdalena,

Alſo war, fie, genandt,

Die hat mit groffen Thranen, Ihre Sinden hertzlich beweynt.

. Sie war eine qroffe Suͤnderin, Der Sind hett fie viel gethan, Den Ruhm hett fie verlohren, So gar bey jederman.

. Sie hett einmal gebdret

Bon cinem Prediger,

Wie GOtt der trewe HErre, Den Siindern fo gnadiq wer.

. Sie hub fic auff alleine,

Sonft gieng niemand mit jhr, Sie fucet Ehriftunt den HERREN, Dem fie yun Füſſen fiel.

. Sie fiel demuͤtig nider, Fiel nider auff jhre Kny, Vergoß viel heiſſer Zaͤhren, Ihr Suͤnd beweynet ſie.

.Sie nam dieſelbigen Zaͤher,

Wuſch Chriſto dem Herren ſein Fuͤß, Vnd trucknets mit jhrem Haare, Ihr Suͤnden alſo zu buͤſſn.

.Sie bracht ein koͤſtliche Salben, In einer Buͤchſen dar,

Sie ſalbet dem HErrn fein Fuͤſſen, Vnd auch ſein heiliges Haar.

Sie bat den HERREN gar ſehr, Vmb Ablaß jhrer Suͤnd, Da vergab jhr GOtt der HErre, Wol zu derſelbigen ſtundt.

10. Steh auff du liebe Frawe,

Dein Suͤnde ſind dir vergebn, Dein Lieb vnd ſtarcker Glauben, Hilfft dir zum ewigen Lebn.

11, Sie dancket Gott dem Herren,

Dah er jhr dic Siind hett vergeben,

Sie gieng in ein Wuͤſten gac fer,

Sie fuͤhrt gar-ein Heiligs Leben.

12. Darinnen thet fie bleiben, Bey vier vnd Ddrevffiq Far, Biß daß fie all jhr Sinden, Sum qniigen gebiffet gar.

13. Gott ſchicket jhr all Tage,

Die Speif vom Himmel herab, Sie dancket GOtt Morgends vnd Abends, Fir dic himmeliſche Gab.

14, All Tage thet fie beten, Siebenmal wol an der zahl,

Ir Geſellſchafft waren die Engel, Deß Tages auch ſiebenmal.

15. Sie huben fie von der Erden, Wol vierdthalb Klaffter how, Mit jhr theten fie fingen,

GOtt zu Preiß, Ehr vnd Lob,

16. Maria Magdalena, Vat Goth den HErrn mit fleig, Wenns war fein Goͤttlicher Wille, Solts nemen ind Paradeiß.

17. GOtt nam fie von der Erden, Gr fihrts im Himmel hin, Gr gabs Maria der werthen, Der Himmliſchen Konigin,

18. Nimb hin du liebſte Mutter, Die Siinderin ſchenck id) dir gar, Lag fie Dir feyn befoblen, Fuͤhrs au Der Engel ſchaar. 19. Da ſprach vnſer liebe Frawe, Die Suͤnderin iſt mein, Ich fuͤhr ſie ins Paradeiſe, Da ſoll ſie ewig ſeyn. 20. Sie fuͤhrets wol in das Himmelreich, Darin ein boben Thron, Sie gab jhr cin ſchoͤnes weiffes Kleyd, . . Sept jr auff cin Himliſche Kron. 21. Daber folln alle Suͤnder, Inn Sinden nidt verzagn,

Wegn jhr hat Gott der HErre, Gin ſchweres Creutz getragn. 22. Am Creutz hat er erldfet, Die Siinder, Weib vnd Mann, Def follen wir arme Sider, Allzeit gedenden than, 23. Am Creutz hat er vergoffen, Sein Rofenfarbes Blut, Das fey vns armen Sindern, An vnſerm Ende gut. 24. Maria Magdalena, Thet durch jhr Bug erwerbn, Das ewig himmliſche Leben, GOtt wills vnns aud laſſen erbn. 25. Amen durch GOttes Gnaden, Halt wns in Deiner Hut, Rett vns vom ewigen fcaden, Aud von der Hollen Glut, Amen.

505. Ein newes Gefang von S. Maria Magdalena. (Gorner 722.)

1. VVn! Gottes qroffer Gitigfeit, Die alle Ding geht oben,

Das newe Lied wird fein bereit Su fingen, GOtt zu foben, Damit der Sinder wird getroͤſt, Zu Chriſto wird gelentet,

Der vns von der Hdll hat erloͤſt, Das Himmelreich bereitet.

2. Auff Erden drey vnd dreiſſig Sabr, Mit Arbeit, Muh vnd Schweiß, Gefucet welds verlohrn war,

Das Schaflein außm Paradeiß,

Dig war fein Speif, dif war feyn Trane, Die an Der Selen verwundt,

Vnd von der Schlangen biffen frand, Heylen, ond machen gefund.

* ies: Bon.

3. Wiewol du dig erfabren, O Magdalena batt, Die du fo viele Jahren, Im Bett der Sinden lagſt, Durd feine Red vnd ſuͤſſe Wort, Flieheſt aug ded Tenffels Schoß, Lauffſt eyfend gu dem HErren fort, Wirft aud von Den Sinden lop,

4, Der HErr af in Simons Haug, Mer wol O Siuderinne, Maria jhn bald kundtſchafft aug, Vnd wird ein Bifferinne, Ihr Sind fie fring vnd macht fie bang, Mug gum HErren eylen, Ohn ſchew, ohn ſchamroht zu jm trang, Ihr Seel begehrt zu heylen.

5. Sie traff den rechten Artzen an, Der jhr Gebred verftundte, Der Scelen Wund bald bevlen fundt, Vnd fdneiden, ohn newe rounden. Sie hinden bey den Fiffen ftund, Vnd dorfft nicht naͤher gehn, Dorfft nicht auffthun jhr ſuͤndigen Mund, Ließ Das Hertz allein fliehen.!

6. Gleich wie eyß kalt ſchnee in der Sonn, Zerſchmeltzet leichteliche, Alſo jhr Hertz wird wie ein Brun, Laufft uber haͤuffigliche. O ſchoͤne Thraͤn, O klare Zaͤhr, Gleich wie die Perlein weiß, Da doch die Quell iſt vurein ſehr, Vnd kalt gleich wie Das Cys.

% Uber die Sonn der Grechtigkeit, Mit jbrem warmen Scheine, Pertreibt die Malt der Vureinigfeit, Vnd aller Sinden Schleime, Su voren falt, jetzt fewrig brint, Vnd leuchtet wie cin belles Liedt, Zuvor hart jept lieblich rint, Bnd alfo im Hergen ſpricht.

ies: flebn.

8.

Mein Sind O Herr die feyn mir leyd, Mid ſchmertzen jnnerlichen,

Zeig mir O HErr, Barmhertzigkeit, Sihe an mich gnaͤdiglichen,

Auß dieſer Angſt hilff mir O GOtt, Ich muß inn Suͤnden ſterben,

Bey dir ich bleib biß in den Todt, Mit dir id nicht verderben.

. Sie ſeufftz, fie weynet bitterlid,

Netzet mit jhren Zaͤren,

Deß HErren Fuͤß demuͤtiglich, Trucknet mit jhren Haren,

Sie kuͤſt ohn vnterlaß die Fuͤß, Salbt fie mit Spicanarden, Rimbt alfo ein den HErren fig, Gleich wie mit ciner Petarden.

10. Simon nad Phariſeer art,

11.

Ke, Stoltz, darzu ein Hendler, Argwohnt des HErren Lieb: gu hart, Als wann er fein Prophete wer, Daß ev fid) da anrithren ließ,

Von einer Siinderinne,

Die warhafftiq die Suͤnd verlies, Bnd war cin Biiferinne.

Der Here auff fein arges denen, Antwort mit Gitigfeit,

Es thet cin Herr weg ſchencken, Auß lauter Miltigfeit,

Dem einen wenig, dem andern viel, Weil keiner die Summa groß, Bezahlen moͤcht, am gſetzten ziel, Die Schuldner ließ er beyde loß.

12. Diß Weib klagt jhre Schuld mit weynen,

Auß demuht nider fellt,

Du wilt dein ſchuld verneynen,

Das mir gar nicht gefaͤllt,

Dein Lieb iſt klein, gar groß die jhr, Wie du ſiheſt in der That,

Ich laß jhr nach viel mehr dann dir, Bezahl was leyd verdient hat.

271

13. Steh anff Maria, fteh anff O Weib, Dein Sind ſeynd dir verziehen, Dieweil Pu hajt mit Herpenleydt, Die Miffethat befdryen,

Darumb id ſchenck vnd dir nadlag, Gin ſchwere Bird vnd Schuld,

Dein Miſſethat, dich nicht mehr hag, Geb im Fried vnd meiner Huld.

14. Wl dig O Siinder vernehmen, Der beladen ijt mit Schuld,

Wolft did Der Bug nicht ſchaͤmen, So wird dir Gott fein huld,

Inn Demubt jebund wol bedend, Des HErren Gitigfeit,

Gr ift allein der Dir hie ſchenckt, Deine große Siind ond Boßheit.

15. Mit Maria Magdalena,

Wolſt Flagen, ſchreyen, weynen,

Dein Heth ond? Seel vereyne,

Bedencken vnd beweynen, Deines Herrn Fug vnd Zaͤhern heiß,

Netzen, waſchen verehren,

Mit Tugend ſalben vnd allem Fleiß,

Lieben, ſein Lob vermehren.

506. Bon der heiligen Jungfrawen vnd Maͤrtyrin Catharina ein alter Ruff. (Gorner 725.)

1. Wr fobn die heilig vnd die rein, Die beilig Sungfraw Catharein.

2. Sanct Catharina war cin reine Mayd, Sie war begabt mit grofjer Weipbeit.

3. Der Heydniſch Kaͤyſer Maximinian, Der ſtellet den Goͤtzen ein Opffer an.

4. Das Volck berufft er vmb vnd vmb, Sie muſtn zum ſelben Feſttag kommn.

5. Sanct Catharina lieff gum Tempel hin, Wolt fahrn dem Heyden durd fein finn.

6. Sie fixafft den Ravfer vor allen Leutn, Daß er heging fo groß Thorheit.

7. Sie vedt fo weißlich vnd fo fin, Kein Menſch fundt jhr da widerſtehn.

8. Der Heydnifd Rayfer zornig war, Dag S. Catharina ein Ehriftin war,

9. Gr fragt wer S, Catharina wir? Sie ijt von Koͤniglicher Ebr.

10, Der Heyd fprad S. Catharina ju, Run wilt Du meinen Willen thun.

11. Laß fabrn JEſum von Nazareth, Bund meine Gdtter mit mir anbet.

12. 3h gib dic all mein Gut vnd Land, Mach did) auc Kaͤyſerin gu band,

13. Sanct Catharina fprad iberlaut, Behit mid) Gott mein’ Hergen trawt.

14. Bebit mid GOTT der Heilig Mann, JEſus Chriftus mein Braͤutigam.

15. Dem Heyden thet die Red fo zorn, Dah fic) Catharina het verfdworn.

16. Gr rufft gufammen finffgig Mann, Die gelehrtften die er haben fundt.

17. Die foltu mit Weisbeit ond all jhrer Kunft, Erhalten Sanct Catharin-gunft. '

18. Daf fie verlieffe Das Chriftenthumb, Bund wendet fic) gun Heyden vmb.

19. Sanct Catharina war gar hod erleudt, Den Hevden fie durch aug nidt weicht.

20. Sie jeigt jhn lauter vnd gar Flar, Dak jhre Goͤtzn uur Teuffel warn.

21. Sie beredt die finffgig gelehrte Mann, Dah fie der Shriften Glaubn an namb.

22. Der Chriften Glaub war jhnen fo yut, Sie verlohrn deßwegen Gut und Blut.

23. Der Heyd lies bringen ein groſſen Reffl, Ge hies ju voll heiſſes Oel angieffen.

Neies: Gatharindgunf. Rejecin: Rathol. Medhenticher xc, I. Br.

18

273

24. Darein ſetzt cr die reine Jungfraw, Das war jhr wie ein kuͤhler Thaw.

25. Der Rivfer zu Sanct Catharina ſprach, Nüm wilft du mir niet folgen nad. ©

26. Ich folg dit nicht Du bifer Tyrann, 4 JEfum Chriftum den bet ih an -

27. Da fegt er fie in einen Thurn, 3 Darinn lag mancher gifftiget Wurm.

28. Drinn fag fie bis auf den eylfften Bagi" Dag jhr niemand fein Speife gab.

29. Die Kaͤpſerin gu Dem Thurne kam, |! Mit jr Der Fuͤrſt Porphirion.

30. Sanet Catharina war fo ſehr gelehrt, Die Kayſerin vnd Den Fuͤrſten bekehrt.

31. Dem Ravfer bracht es groſſes Leyd, Er ließ ſie hinrichten alle beyd.

32. Bnd auff Den zwoͤlfften Morgen früh, Da gieng der Heyd dem Thurne zu.

33. Gr ſtieß Die Thuͤr aiff zu der fund, | Gr fandSanct Catharina friſch vnd gefund.

34.9 Catharina wer hat dich ernehrt, Daß Did) die Wuͤrm nicht habn ——

85. Das hat gethan cin heilger Mann, au Jeſus Chriftus mein Briutigam, 7

36. Der Heyd der tobt vor groſſem gorn, Dag ſich Catharina hett verſchworn.

37. Cin boͤſer Heyd sum Kaͤvſer ſprach:

Sar kuͤnſtlich till ich machen cin Rad. 38. Darneben viel fcharifer Meffer dran, ~ Der MKavfer ſprach er folt es than. ©

39. Eo offt fid) mur Das Rad vmbkehrt, Sanct Catharina Leib werfebrt. “$ 40. Sanct Catharina betet zu Gott, Verlaß mid nicht in folcher Noth. 41.Da‘ fam cin qroffer Donnerſtreich, Zerſchlug das Rad vnd vicl Hevdn zugleich. 42. Sr ſchlug das Rad bis anff den Grund, Sanct Catharina blieb friſch vnd geſund.

| 275 43, Der. Heyd wolt fie jhrs Lebens beraubn, Gr hieß jbr heiligs Haupt abhawn. 44.Sie ward gericht wol mit dem Schwerd, Das hett Catharina lengſt begehrt. 45. Da ‘famn die Engel vom Himmel herab, Sie trugn jbrn Leichnam yu dem Grab. : 46. Sie teugen jhn auff den Berg Sinah, Da Gott die heiligen zehn Gebot gab. 47. Auß jhrem Grab flenft Oel all Stund, Das madt viel frande Leuth gefund. 48. O Catharina du reine Mayd, Hilff ons gur ewigen Seligfeit. Anmerkung. Es gibt mebhrere geiſtliche Bolfslieder won dex heiligen Katharina. S. Hoffmann gu Rr. 329.

507. Bon der Heiligen Jungfrawen ond Martirin Barbara, (Gorner 729.)

1. REyfe Maxininianns, Der Ehrn war fie ein Kron,

Der Wuͤterich ond Tyrann, Der -befahl ohn ail Erharmung, Zu erwirgen Weib vnd Mann, Die Chriften worden find: Hierauff in allen Landen, Wurden erwiirgt gu banden, Biel taufendt Mutterfindt. Gin Heyd beriihmbt def Namens, Zu Ricomedia, Auß RKaivferlihem Stammen, Reid in Britania, Dioſcorus genandt, Der hett cin einige Tochter, Sept jhr gar manchen Waͤchter, Sie war die ſchoͤnſt im Land. . Sanct Barbara man fie nennet, Die edle Jungfraw jart, Ihrn Ramen man gar wohl fennet, Sie ift ein Roſengart,

Sie war voll aller Tugendt, Yiebt GOtt in jhrer Sugendt, Der gab jhr reichen Lobn.

. GOtt hett jhe die Genade,

Bor lengſt bewiefen auch,

Da fie einsmals im Bade, Nad jrm Heydniſchen brand, Sn jhrem Tempel war,

Gotts Geilt empfieng fie eben, Vnd wegn def ewigen Lebens, Veracht fle all Gefahr.

. Biel Fuͤrſtn vnd groffe Lente,

Die in Dem Lande warn, Begehrtu jhr lange zeite, Doch war es alls verlohrn,

Sie acht kein Gut noch Ehr,

Ihrm Vatter thet ſie ſagen, Sie wolt keim Mann nach— fragen, Allhie auff dieſer Welt. 18*

276

. Shr Batter ließ jhr barwen, Gin Thurn gar fin vow art, Darzu cin Kirch drein mawren, Zwey Fenſter wol verwahrt, Darinn fie wohnen ſolt: Das Fraͤwlein betracht die Sachen, Drey Fenſter ließ ſie machen, Chriſto dem war ſie hold. .Als der Vatter wolt wiſſen, Warum fie das hett gethan, Redt fie aug gutem Gerwifjen, Gin Gott vnd drey Perfon, Durch fie ſeynd wir erlendt, Gott Batter, Sohn vnd Geifte, Drevfaltigfeit fie beweifte, Das Frawlein hod erleuct. . Der BVattr war voller Grimmen, Gr zuckt im Zorn fein Schwert, Schlug nad jbr ohn befinunen, Doch traff er nur die Erd, Die Tochter gab die flucht, Vnd da ſie thet entloffen, Macht ſich cin Felſen offen, Der ſchuͤtzt die edle Frucht. .Noch war der Heyd voll Zoren, Im Feld ſucht er ſein Kind, Das er dort hett verlohren, Zwen Schafhirt fragt er ge— ſchwind, Der eine es widerredt, Der ander hats verrabten, Ser Dort zum Stein gerabten: Verflucht war er vnd fein Herd. . Bleich als ein Low vol Grim- men, So greifft ex an ſein Fleiſch, Ta erbebt fie jbre ſtimme, Die reine vnd die keuſch:

‘Sica: Dianam.

Hilff mir O Here vnd Gott: Er ſchlugs vnd ſchleyffts beym HGaare, Biß zu eim Kercker dare, Darinn leyd fie: viel Noth.

11. Der vnbarnihergige Hevde, War nod beqniget nit, Sein Kind on alles mitleyden, Molt ex febn hingeridt, Durd Marter vnd ſchweren Tod, Gr verflagt die arm elende, Sirs Kaͤyſers Landpfleger be—

hende,

Hilff jor du trewwer ‘Gott.

12. Mardhianus der Landpfleger, Vom Kaͤyſer außgeſandt, Ein Ertzfeind vnd Todtſchlaͤger, Der Chriſten weit erkant, Rufft Barbaram vor ſich, Gr ſprach, folgt ewrem Batter, Schwert daß ſie ſonſt mit Marter, Muͤſt ſterben jaͤmmerlich.

13. Er ſchafft daß ſie den Goͤtzen Zum Opfer ſolte gar, Chriſtum zu rucke ſetzen, Dianum! beten an,

Gr braucht viel groffe Wort: That fies, wolt man fie ehren, Alls Leyd inn Frewde verfehren, Wo nidt, fo muſt fie fort.

14. Sie fprad mit ſchoͤnen Geberden, Ich opffere Jeſu Chriſt, Schoͤpfft Himmels vnd der Erden, Bnd alls was drinuen iſt, Derfelbig it. mein GOtt, Dag aber jor Clende, - Vom Teuffel euch lait verblenden, Das iſt ein Schand vnd Spott.

15. Mardianus voller Soren, Diofcorum befragt, Weil es wer alls verlohren, Was man feinr Tochter fagt, Wie fie gu plagen wer? Fackeln ond heiffe Flammen, Die Henckersknechte namen, Auffs Landpflegers begehrn.

16. Nod war der Heydniſch Richter,

Mit diefem nicht vergnuͤgt,

Gins nad dem andern tichfet,

Biel Schmach er jhr zufuͤgt,

Ließ jhrn Jungfraͤwlichen Lcib, Gantz nackend vnd bloß auß—

fuͤhren,

Mit Rutten vnd Riemen ſchmie—

ren,

277

Der groffen Gatter -genad,

Dein gefund dic widerumb geben Drumb dand jhn fiir dein Leben, Darauff fie geantwort hat.

20. Lahm, taub, blind, ohne Leben,

Seynd deine Gdgen-Mann, Wie finn fie mic dann geben, Das was fle felbft nit han, Sie feyn wie todte Hund, Seynd lebloß vnd in Nohten, Weh den die ſie anbeten,

Sie fahren zur Hoͤllen Grund

21. Erſt hub ſich Noth vnd Jammer,

Beyn Haͤnden mans auffhieng,

Mit einem eißnen Hammer,

Viel Streich ins Haupt em- pfieng,

Deh ſchemt fic) hod ein Weib. Ir Brit ohn alle ſchuld, 17. Here Gott, fprad fie von Durdhbrennet. vnd abgefdnitten, Hergen, Dif hat fie alles gelitten, Verwirff mid nit von Dir, Mit Lieb vnd mit Gedult. Schaw an mein groffenfamerken, 22. Der Batter fein ſchoͤnes Kinde, Rimm weg die Schmach von mir, Mit feim Schwerd felbs hin. Cem Himml gibjtu die Woldn, richt, Gib meinem Leib cin Kleyde, Den ſtrafft Gott fo geſchwinde, Das id nicht bleib im Leyde, Das Hoͤlliſch Fewer jou trifft, Zu fpott vor dieſem Bold. Verbrennt jhn vnd fein Roß, 18. Rom Himmel hoch mit frewden, Mardhian aud deßgleichen, Gin Engel fam ju hand, Weil fie nicht woltn erweiden, Bekleydet das (hin Jungfraͤw— Zu ciner wahren Bug. fein, 23. Ad GOtt wolleft vns verleyhen, Mit eim fcbneweiffem Grand, Dein Gnad vnd Bftandigfeit, Bracht jhr viel groffer Frewd, Wolft vnſre Sind verzeyhen, Gott felbft in jhren Nodthen, Vns gebn dewige Frewd: Kam hin vnd thet fie trdften, Sanct Barbara heiligs Weib, Vnd heylts an jhrem Leib. Dein Firbitt ons mittheile, 19. Da dif den andern Tage, Dag vns Der Todt nicht vber- Der Wuͤterich alfo fab, evie, Daß fie gefund ohn Plage, Hilff wns zur lepten Zeit, Gar bald er gu jhe ſprach: Amen,

278

508. Bon S. Agnes der Jungfraw Und Markyrin (GGorner 732.) I

1. SAnet Agnes O Jungfraw zatt, D ſchoͤner Luſtgart aller Tugendt, O du ſchoͤner Roſengart, Vol Roſen, vol Tugendt von Jugendt.

2. Dein Laͤmblein das bey dir iſt,

Davon dich Agnes alle nennen, Was du vor ein Laͤmblein biſt, Det gantzen Welt gibt an erkennen.

8, Teutfd Agnes ein Limblein bheift, Auff Griehife rein heift Agnes eben, © du Laͤmblein vnbeſchmeiſt,

Wie wol it der Nam dir gegeben.

4.9 Winder, O Wunder grog,

Dag du O Kind von Dreyzehn Jahrn, (D wie rein ſchneeweiſe Ros,) Die Jungfrawſchafft wollen bewabren.

5. 3a Diefen Schag thewr ond werth, Nod Fewr, nod Flamm, nod Leyd, nod) Leyden, Nod det Hender, nod) fein Schwerdt, Dir fonnen vom Hergen abjdneiden.

6. O Limblein vom Paradeyß,

Wie hoch thuſtu die keuſchheit achten,

Das Laͤmblein rein vnd weiß,

Dich laſſen ſo jung darumb ſchlachten.

7. Run hilff, O hilff Jungfraw rein, Hilff daß wir alle Laͤmblein werden, Hilff daß wir ſo jung vnd klein,

So keuſch vnd rein leben auff Erden.

509. Bon Sanct Caͤcilta. (Gorner 733.)

1. GAEKeifia die Jungfraw zart, Gin Momerin von edler Art, Wie Hod zu preifen, ift wol zu weifer, Aud) wol gu merden, anf jhren wercken

coop 5 Me Bie hat. die Welt mit allem Prag, , «

Sich felbft, mit Geldt ond Gut veradt, Sammet vnd Seiden, font fie nicht leiden, Ihr Hembder waren, alle von Haren,

8. Sie: Gottes Wort mit qroffem Luft, Trug allezeit an jhret Bruſt, bs Darinn geleſen, das Geiftlich wefen, Was da gefunden, wht fie von ſtunden.

4. Gin Orgel jhr im Hergen ftund, Lobt Gott, vnd fang mit Herg ond Mund, Beten, betradten, bod thet achten, . Das war jhe fingen, rnd Orgel klingen.

5. Shr Jungfrawſchafft das Kleynod thewr, Im ftreitt probiert, wie Goldt tm Fewr, Licht fie ohn maſſen, wolt das nicht laſſen, Eh het fie geben, jhr Leib ond Leben.

6. Als jhren Engel bey jhr ſtehn, Jor Braͤutgam klar hett geſehn, Er ſich bekehrte, vnd Chriſtum ehrte, Auch Gnad erworbe, vnd Marter ſtorbe.

7. Vor jhrem Todt von Hauß zu Hauß, Ihr Gut theilt ſie den Armen auß, Darnach gefangen, zum Richter gangen, Fieng an gu ſtreiten, zur Kron gu ſchreiten.

8. Der erſte Streitt, vnd erſte Kampff, Gin Badſtub war vol Fewr vad dampff, Da fle geſchloſſen, blieb vnverdroſſen, Gin Tag vnd Nadte, doc) nicht verſchmachte.

9. Als Fewer vnd flamm durch Gottes Gnar, She nists geſchad, im diefem Bad, Der Richter hieſſe, die Jungfraw fieffe, Nad vielen Plagen, den Kopff abſchlagen.

10. Um. Hals verwundt drey ganger Tag, Die Sungfeaw in der Marter lag, Bis fie geftorben, die Kron erworben, Big Shriftus fommen vnd fie genommen,

280 510. Bon der H. Sungfraw ond Martyrim Margaretha. (Corner 735.)

1. O JEſu Chrift du ſuͤßer HErr, Wir ſingen dir Lob Preiß vnd Ehr, Daß du S. Margaretham ſchon, Erhoben haſt zur Himmel Cron.

2. Ihr Vatter hieß Edeſius,

Ihr Verfolger Olibrius, Bey Antiochia der Stadt, Fuͤr dich ſie Herr gelitten hat. 3. Olibrius fie reiget an, Sie folt die Gdgen beten an, Die Jungfraw fic des wegern that, Grogs Marter fie augaftanden hat.

4. Auff der Erd außgeſtrecket ward,

. Bnd mit Ruthen zerfdlagen hart, Chriftus fie ftirdet in Der ftund, Als wann fie fein Streid) empfund.

5. Darnad ward fie cin cifen Bled, Mit fpipen Nagel angebefft,

Mit eifen Haden jammerlid, Serriffn, gemartert grawſamlich.

6. So grawfamlic war fie yugeridt, Der Tyrann felbft det fein Gefict, Shr Blut vom gangen Leib geflofin, In ftindend Kercker fie ward geftoffu.

7. Allda fie Gott thet rujfen an, © HErr du wollft mir feben fan, Den Feind der mir nachftellen thut, Bnd dirft alfo nad meinem Blut.

8. Alshald ein groffer Drad erſchien, Mit viel Schlangen fo vmbgaben ju, Aug feinem Rachen ein bodfer gftand, Gin graufam jifden von jhm gan.!

9. Gr gieng wel vmb die Sungfraw gwar, Als wolt er fie verfdlingen gar,

Inbruͤnſtig fie betet zu Gott, Das Creutz fie macht in folder noht. 10. Der Baud dem Drachen gleich zerriſſen,

Margaretha blieb vngebiffen,

Der drach alsbald vor jhr verfdwand, ~

* Bey Gott fle ftarde Gnade fand. 11. Hirt was fiir Wunder ift geſchehn, Gin groſſes Liedt fle hat gefebn, Pon der Erd biß gum Himmel hod, Gin groſſes Creutz drinn leudtet aud. 12. Auffm Ereug cin ſchneeweiß Taͤublein fab, Mit hellem Glang vmbgeben,' Freundtlich redt Margaretham an, Gegruͤſſet fevitu Tugendfam. 13.5 Jungfraw du cin Heldin biſt, Der Sieg von dir erobert iſt, Der Feind figt da, die alte Sdfang, Die Kron des Lebens bald empfang.

14. Gleid) war Die Sungfraw in der ftund, Bon aller Plag vnd Schmertz gefund, * Sie dandet der Drevfaltigfeit, Por ſolche groſſe Giitigfeit. - 15. Der Tyrann fief fie wider auffs new, Mit Fadeln brennen, ohne few, Mit Luft die Benn fie feyden thet, - ~~ Weil fie zu Gott jnwbriinftiq bett. 16. Olibrius fie binden fie, - Yn Waffer Keffel ſencken hieß, Dz fle Darinn ertrinden foll, . Gott aber fie errettet wol. 17. Die heilige Taube wider fam, Gin ſchoͤne Kron fie brachtet an, Ueber fie hielt in jhrem Mund, Das Liecht vnd Creug uͤber jhr ftund. 18, Die Taube ſprach: Fried fey mit dir, Die Himmlifh Kron ich bringe dir, yo Margaretham gleid geldfet bat, »,. Das Waſſer jhr gar nicht geſchadt.

12ied: umbgeben wae.

19. Die Jungfraw der Dreyfaltigkeit, Dane fagt fir. die Barmbengigheit, . - Alda gleich fuͤnffzehen taufent Mann, Den Chriften. Glauben namen an. |

20. Weil. fie gefebn dif Wunderwerd,

Gab jhnen Gott fo groffe. ftird, Der Tyrann fies durch. fein Kriegsheer, Vmbbringen fo viel Martyrer. |

21. Der bfahl auch entlid mit dem Schwert, Dich. binguridten, O Meartyrin werth, Wie eyferig betftu gu GOtt Dem du litteſt joldhe große nobt.

22. Du ſprachſt, O HEre ich bitte dic, Die vmb Vorbitt erfuden mith,

Die mein werdn fein cingedend,

Barmbergigfeit vnd Gnad jhn fend. 23. Laß fte von Hunger Peftileng,

Frey feyn vnd jhre Greng,

Die Krandheit ond andre Plag,

Als Vbel HERR von jhn verjag.

24. Drauff Ehrijtus mit der Engel Schaar, Gleich fam ond fprad, es werde wah, Margaretha, was du begebrt, : Komm her gu mic mein Sraut ſchoͤn werth.

25. O Margaretha bitt fiir vns,

Erlang vn GOttes Guad ond Gunft, Steh wns bey in der lepten Noth, F Fuͤhr vns zu Jeſu vnſerm Gott.

511. Gin ſchoͤnes Lied von der H. Sung rarer ond Martyrin

Dorothea. (Corner 738.)

. ES war ein Gottsfirdtiges, Jor Ramen Dorothea, Vnd Chriſtlichs Jungfraͤuwlein, Iſt weit ond breit befandt, Gotté Wort vnd den Catheif- Bon jhrem Vatter ond Mutter,

mum, Wurd fie *

Hat ſie gelernet fein. errs:

2. Buff Deusid ein Gottes Gabe,

Die Dorothea heift,

Die fod. vom. Himmel herabe,

Gin gute Art mit fied,

Wenns Riad von gutem Samen,

Gegenget wird ehrlich.

Mit fleiß in jhrer Jugend,

Sie zu der Predigt gieng,

Chriſtliche Zucht vnd Tugend,

Liebt fle. fiir, alle Ding,

Hielt jhr Eltern in ehren,

Darzu fein lieb vnd werth,

Folgt trewlich jhrer Lehre,

Thet was jhr Hertz begehrt.

Schamhafftig vnd fein ſtille,

Hielt ſie ſich allezeit,

Rnd lebt nach Gottes willen,

Acht keiner uͤppigkeit.

Armen ward fie geneyget,

Vnd dienct jhn mit fleif,

Ihr huͤlff fie jhn erzeyget,

Gott zu Lob, Ehr vnd Preyß.

Weh thets dem alten Drachen,

Vnd kundt es leyden nicht,

Speyt Fewer auß ſeinem Rachen,

Verfolgung er anricht.

Das Maͤgdlein wolt man zwin— gen,

Zu der Abgoͤtterey,

Dem Feind wolts nicht gelingen,

Chriſtum bekandt ſie frey.

. Mit Worten fig vnd ſawre,

Man fie bereden wolt,

Sie ftundt veft wie ein Mawre,

Aud wie im Fewr das Gold.

Kein Marter, Pein nod Schmer⸗

gen, . mid ts

1 Mies: EHrenlrang.

Bon Chrifto fie abwaud, © || Mit jhrem Mund ond Herken, Den Glauben fie defandt.

. MS der Feindt nichts fandt

Fahaffer, Ward er thdridt vnd toll, Deßgleich awd die Badlspfaffen, Wurden der Teufel voll: Gin Vrtheil ward gefaͤllet, Berdient Lett fie Den Todt, «1 Mitterlid fie fich ftellet, Vnd ſchrey erufilid zu GOTT.

GErr Chriſt in deine Haͤnde,

Mein Seel beſihl ih dir, Bſcher mir ein ſeligs Ende, Mit deim Geiſt ſteh bey mir, Deinem Namen zu Ehren, Wie ein Chriſt ſterb ich heut, Ach hilff daß ſich bekehren, Die armen blinden Leut.

Theophilum den Cantzler,

Die Jungfraw jammert ſehr,

Er ſprach: Schon doch dein ſelber,

Verlaß die falſche Lehr,

Vnd friſt dein junges Leben,

Drauff Dorothea ſpricht,

Ein beſſers wird mir geben,

Chriſtus drumb thu ichs nicht.

10. Ins ſchoͤne Paradeiſe,

Komb ich nach meinem Todt, GOtt au Lob, Ehr vnd Preiſe, Stehn da viel Roͤßlein roht. Draug wird mir Chriſt mein | HErre, Maden ein Ehrenfang,’

_ Dev Todt, fiebt mir viel mebre, » Denn fo idy gieng yum Tang.

1. Theophilus die Merde, 18. Sie lebt in Frewd vad Wonn Hielt Fir ein fautern Spott, Gin end hat all jhr Revd,” Mein liebe Dorothea, Leucht wie Die Helle’ Sonne,

Wenn du fombjt gu deim GOTT, Ju ewiger Seligkeit. Covet mit aud Oepffel vnd Theophilus entſetzte ſich Roͤßlein, Veber dem Wunder groß aug hier @arten, Bnd fprad : Herßlich erfreroets Da fprad fie das fol ja feyn, mid, Du folt jhr erwarten. Meins Irrthumbs bin ich tof.

12. Ale wun das ſchoͤne Jungftaͤw⸗ 14. Bald fieng ex aw yu prevfen,

lein, Chriftum den wahren Gott, Durchs Schwerdt gerithtet war, Bud lies fid) vnterweiſen, Da fam ein kleines Knaͤbelein, Jn deß HErren Gebor: Mit einem Rorblein dar, Die heilig Tauff empfienge, Bad. fpradh: Sehin Theophile, Vnd ſich cin Chriften nant, Da. nim die. Rdjelein, Froͤlich zur Marter gienge, Die ſchickt dic Dorothea, nd Chriſtum frey bekandt.

Mab. Gaͤrtelein.

15. Gleich wie ein Fruchtbar Regen, St Der Maͤrtyrer Blut, Piel frucht durch GOttes Segen, Reichlich erbringen thut. Durchs Creug die Kirch zunimmet, Vnd waͤchſt ohn vnterlaß, Durch Todt zum Leben dringet, Wer hertzlich glaubet das.

812. “Bon der h. Jungfrawen vnd Marterin Brfula, . Das Cöoͤllniſche Gefang, (Gorner 740.)

1. ‘DEonotus inn Gngelandt, Gin Konig maͤchtig febr, Sein Tochter Briula genandt, Der Jungfrawſchafft ein ebr, Weil fie mit Chrifti Blut erfaaft,' Vnd nad des hoͤchſten will getaufft, HGat fie Chrifto erwehlt aflein, Rae os In Keuſchheit ſtaͤts gu dienen fein.

* Sted: exrfauft.

Sah da cins Heydniſchen Koͤnigs Sohn, Rad Vrſel ftund fein Sinn, Fragt wie er koͤndt haben: fchon,

Vor ſeine Koͤnigin, Verhieß jhr Land wud wilde See, Sehr groſſe Schaͤtz vor ſtaͤte Ehr, Sonſt wolt er ſtreiten mit Gefahr, Vmb jhre ſchoͤn vnd Tugend klar. .Als Deonotus dig erhoͤrt, Bekuͤmmert er ſichs hart,

Sein Reich wolt halten vnzerſtoͤrt, Von Heyden boͤſer art,

Dazu fein Tochter Tugendfam,

Wolt ex Den Barbarn nicht geben, Sedod des Fuͤrſten Drohwort grog, Seim Hergen geben harten ftop.

. Vrſula in jhe Zimmer trat,

Außgoß vor GOTT jhe Herk,

Sid) im Deb Herren willen gab,

Ohn trawren vnd ohn ſchmertz,

In einem Schlaff fiel ſie zuhand, Alsbald jhr Gott ein Engel ſandt, Derſelbe bracht jhr gute Maͤhr,

Was Gott der Herr von jhr begehr.

. Rady Dem fie wol war vnterricht, ++ Durch Engelifche Lebr,

Von ftund gu jhrem Vatter fyridt,

Mit frdlider Gebaͤhr,

Sey nicht betribt, Gott ift mit vns, Bor jhm befteht fein Macht nod Kunſt, Kein Menſch mag je verlaffen fevn, Der nur auff jhn vettrawt allein.

. Der Heyrat foll fein fortgang han, Doc mit diefem beding,

Dap du fampt meinem Brautigam, Verſchaffeſt mix geſchwind,

Zehn Fuͤrſtliche Jungfrawen art,

Zu dem eylff tauſend guter art,

Adelich, Jung, Schoͤn, Tugendreich,

Zu Gottes She im Himmelreich.

7. Dazu eylff Schiff gar wol verſehn, Mit aller Profiant, Dak wir drey Jahr herumber ziehn, So ferrn inn frembde Land, Vnd anf diefe gewuͤnſchte weiß, Die Keuſchheit edel Ehrenpreyß, Auffopffern oud den Willen than, Maria Sohn im Hoͤchſten Thron. 8. Da nun der Ronig dif verftandt, Ward er von Herken frob, Deß Hevden Bottſchafft m der Stund, Sprach vnverjaget zu, Will ewer Fuͤrſt mein Tochter han, So ſoll er ſich erſt Tauffen lan, Vnd geben Sungfrawn edler art, Gin gewife Zable der Schiffart. 9. Die edle Bottſchafft Vrlaub wam, Wol ju VDerfelben weil, Vnd yu des Koͤnigs Sohne fam, Geſchwind in aller eyl, Da hielt man Spiel ond Frewdenfeft, Der Junge Pring fic hören left, Gr fey bereit cin Chriſt zu ſeyn, Vad ſich gar bald gu ſtellen ein. 10. Gylend beyd Koͤnig gleicher Hand, Die evlff Schiff lauffen lan, Grfiefen and durch jhre Land, Gemelt Sungfrawen ſchoͤn, Da ſchawet man mand Sunges Blut, An Ehr vnd Adel trefflich gut, Welches eylet in wenig Tag, Der Koͤnigin Sanct Vrſlen nad,

11. Sauct Vrfula froͤlich vmbfangt, Die edlen Gfpielen gut, Dem lieben GOtt von Hergen dandt, Vor all dig keuſches Blut, Zeygt jhnen jhe Borbaben an, Gab allen auch recht gu’ verftabn, Was. ju Der Sechigfeit gebort, Damit fie wirden wiht verfuͤhrt.

12, Al namen fie den Glauben an,

Bnd liebten Keuſchheit febr,

Das Vatterfand fie gern verfahn,

Vnd gaben fic auffs Meer,

Da fchifften fie ſehr froͤlich Hin

3u fucden jhret Seeln Gewinn,

Letzt kompt cin Wind in GOttes Gand, Der febt ſie an ein frembdes Land. 13. Den Reinſtrom fie da ohne ſchad,

Aufffuhren ſicherlich,

Biß an Coͤlln die heilige Stadt,

O Coͤlln deß frewe dich,

Sanct Vrſlen da ein Engel ſchon, Sagt reyſet fort vnd kompt gen Rom, Bnd nad verrichter Andacht dort,

Kehrt widerumb an dieſes Orth.

14. Def. andern Tags am Morgen fruͤh, Sprach Vrſel Gnadenreich, Was mir verkuͤndt iſt in der Ruh, Wolt hoͤren an zugleich, Wir ziehn gen Rom vnd wider her, Nady Gottes Will vnd sEngels Lehr, Bor alles wird vns denn zu lohn, Die Jungfrawſchafft vnd Marterkron.

15. Da hoͤrt man von den Jungftawen atl Danckſagung vnd groß Lob, Dag jhn von GHtt bereyt Truͤbſal, Groß Marter vnd der Todt, Schifften auff Baſel gen dem Fluß, Den andern Weg giengens zu Fuß, Biß dag fie kommen in Die Stadt, Da Chriftus fein Statthalter hat. 16. Als fle jhe Andacht da verrict, Mit Jungfraͤwlicher ftill, Haben fie fic) gurud geridt, 3u erfillen Gotted will, Von hinnen dar. fie in der cyl, Wurden getdd mit Spies ond Pfeil, Deumb fie jtzt mit den Engeln ‘tein, Singen“vnd jubelieren fein.

17.D Vrſula Vorfprederin, Sey vnſer cingedend, Bud bleib vnſer Beſchuͤtzerin, Dein Augen auff vns lend, Dein Heiligfeit ond Wunderthat, Erwerb vns Gittlide Genad, Dak wit Gott prevyfen alle gar, Mit dir ond deiner Jungfrau Schaar, Amen.

513. Bon S. Brfulae Mantel. (Gorner 743.)

1.SAnct Brfula adh fteh vus bei, S. Vrfula, Du vnſer ſchutz ond firm Fraw fey, Helff vns auff Erden, Freund GOttes werden, S. Vrſula.“

2. Breit aug, breit aug den Mantel dein, All wollen wir darunter feyn.

3. Mit deinem Mantel vns beded, Wns alle fampt darunter fted.

4. Eyljf taufendt gwar darunter ftehn, Viel taufendt mehr darunter gebn.

5. Dein Mantel vns cin Banger ift, Gir alle Sind ond jhre Lift.

514. Bon ©. Vrfulae Pfeifen. (Gorner 744.)

1. SAnct Vrfula mit deinem Pfeil,

Zu vns herab vom Himmel evf,

Vns thu da’ Herß durcfchieffen,

Das reiche Zaͤhr aufflieffen, ons thu ꝛc.* 2. Dein Pfeil die liebe GOttes bheift,

Den fcieffen thut der heilig Geift,

Bom hogen laf abfpringen,

Vnd vns das Herb durchdringen.

*S. Brfula und Helff rc. wird bei jeder Str. wiederholt, Die zwei legten Zeilen jeder Str. werden nod einmal wiederholt.

3. Ud dieſen Pfeil die Gottes Lieb, Tieff in dad Herg hinunterſchieb, Daß wir der Welt abjterben,

Die hocfte Lich erwerben.

4. O Pfeil, O Lieb, O Fewr, O Flamm, © Pfeil, der von dem Himmel fam, Ruͤhr nur mit deiner Spigen,

Bald wird das Herp erhigen.

5. S. Vrſula wir wader yu,

Daß Herb vns allen treffen thu, Dah wit verwundt ohn Sdmergen, GOtt lieben recht von Hergen.

515. Bon S. Vrſulae Schifflein. (Corner 745.)

1. SMnct Brſula cin Schiff regiert, Mit Engelreinen Blut geziert, S. Vrſula O Jungfraw fein, Wns fetz auch in das Schiffe dein, Bnd führ vns mit zum Himnel ein. 2.Das Schifflein ift qeladen wol, Eylff taujend keuſcher Tochter voll. 3. O Jungfraͤwliche keuſche Schaar, Eylff tauſend Seelen Sonnen klar. 4. O Schiff du tragſt ein Himmliſch Gut, Krantz, Kroͤnlein, Palmzweyg, Pfeil vnd Blut. 5. Auß Indien bringt vber Meer, Kein Schifflein ſolche Perle her. 6.D Himmel thu dich auff geſchwind, Gib difem ſchifflein Gnadenwind.

516. Bon der H. Jungfawen Columba. (Gorner 745.) = ie . Luſt ons fingen cin newes Lied, Bon ftirde vend ciner Sungfrawen Lieb, Gin Liedt von S. Columba. |

1S. Brjula O J. 2. wird bei jeder Str. wiederholt. Rebctin: Rathel, Rivdenticher uc, I. Br.

2. Fangt jhr an auff fener ſeydt,

Wir feindt end alle gu Helffen bereit, Ein Liedt von S. Columba.

3. Im Jahr zweyhundert ſiebentzig,

Fuͤr vnſern lieben Herren Jeſu Chriſt, Starb die Jungfraw Columba.

4. Sie war an Gſchlecht adlich vnd hoch, Am Glauben vnd Tugendt viel edler * Die Jungfraw S. Columba.

5. Von gſtalt ſo ſchoͤn als Milch vnd Blut, Noch tauſentmahl an jnnerm gut,

Die Jungfraw S. Columba.

6. Weil ſie aber an Chriſtum glaubt,

Ihres Lebens iſt wom Käaͤyſer braubt, Die Jungfraw S. Columba.

7. Sie wolt nit opffern der Goͤtzen Bild, Wie Kaͤyſer Aurelianus befilcht,

Die Jungfraw S. Columba.

8. Der Tyrann ſchafft das man ſie ſchendt, Vnd Lebendig ſie auch darnach verbrent, Die Jungfraw S. Columba. ¢

9. Sie wurd gefhbrt ins Frawen Haug,

Da fpringt ein vnkeuſcher Buler herauß, Will ſchenden S. Columba. 10. Die Sungfraw war in ſeiner gwalt, Kam aber hergu cin Baͤhr alSbald, Vnd beſchuͤtzt S. Columba.

11. Gr reift den Buler ab vnd brilt,

Darang erfennet fle die Goͤttlich Huld, Die Sungfraw S. Columba.

12. Der Juͤngling gang zerriſſen wer,

Hett nidt gethan alsbald die Firbitt wee “Der Jungfraw 6. Columba. 13. Sie riefft an Den HEren JEſum Chrift,

Der Gottloß Heyd wird ein gar frommer Chriſt,

Durch fuͤrbitt S. Columba.

14. Als diß der Kaͤyſer jnnen ward, Verbrennen hieß er die Jungfraw zart, Die Jungfraw S. Columba.

15. Sie ftundt. in Fewr mit gangem Hauß, Sib da fellt waffer vom Himmel herauß, Bund lefdhet S. Columba, 16. Als Dies Dev grawſamb Tyrann hort, Ließ er fie richten mit des Henckers Schwerdt, Die YJungfraw S. Columba. 17. Sie ftredt aug jhr ſchneeweiſſe Handt, Zu @Ott empfieng den ſtreich mit frewden behaͤndt. Die Jungfraw S. Columba.

18. D Marterin ſtarck, O Jungfraw jart, Erhalte wns bey GOtt dcin fromme Art, O Jungfraw S. Columba.

517. Bon S. Therefa Leben vnd Wunderzeiden. (Gorner 746.)

1. LAft wns loben mit fiiffem thon, Vnd preiſen herrlich dieſer frift, Den lieben Gott im hohen Thron, Dann er frenud-hold vnd gitig iſt, Vnd wird die guͤtigkeit deß Herrn In ewigkeit vnendlich waͤren, Thereſam laß vns auch verehrn.

2. Shr Wunderzeichen wollen wir, Erzehlen mit groffer begier,

Sn vns gu erweden Andacht,

Mit Singen, Beten, Tag vnd Nadt, Shr heiliges Leben ijt befandt,

Allen fleiB hat fie angewandt,

Zu fiibren einen heiligen Standt.

3. Wann Gott verheift vns gu geben, Was wir thun begehren eben, Forbert erhaltung die gebot, Damit wir nicht werden gu fpott, Wer nidt wird thun den Wilken fein, Deffen andacht gibt falfden fein, 1 Seinet bitten erhelt er fein.

"Pies: (hein. 19°

. Ganct Therefa geborfam wat, ~ = “! Su ebren Gotted willen fuͤrwar,

Aud jhres Beichtvatters zugleich,

Wie GOtt Vatter im Himmelteich, Richts thet fie ohn den willen fein,

Wie gut ond heilig es aud ſchein,

War inn allen gehorfam fein.

. Dardurh fie Gottes Gnad erworben, Ihrem willen gentzlich abgeftorben, Das Hertz vom Irrdiſchen gang rein; Thet Gottes willen tats allein, Drumb Gott jhr bitten. auch erhoͤrt, Gab jhr alles wie fics gebuͤrt,

Hats in Wunderzeichen gefpiirt.

. Sn qroffer Thewrung ift geſchehen, Viel Menſchen habens gqefeben,

Daß dem Clofter mangelt an Brodt, Die Jungfrawen fordten groſſe Noth, Allein Therefa vnverzagt,

Mit beten Den vberfluß macht,

Dia Keinmiitiqer dif betracht.

. Dann al¥ fie auff den Speier fam, Vnd fo wenig Vorraths vernam, Daß fie nit cin Monat au leben, Hat fie fich ins Gebet begeben,

Den Fleinen hauffen fo gemehrt, Dag er auff ſechs Monat gewaͤrt, Mott der Herr fet allzeit qeebrt.

. Degaleichen alé ein Jungfraw fein,

Die Ros hat im Angeficht fein,

Thet fie aufflegen jbre Hand,

Gefdwind all Krandbeit ſich abwendt, Stcht davon in derfelben Stund,

Ruͤbhmbt dig Wunder vnd macht es fundt, Daß ſie ſey worden friſch vnd gſund.

. WS jhr Priorin merckt eben,

Wer ſchier fommen vmb das Leben, Durchs Fieber vnd Seytenſtechen, Kundt nichts mehr reden noch ſprechen,

» we & Phe Gieng ſelbſt nad Haug vnverzagemien 1 >

Legt nur jr Hand auffs ſchmertzhafft Orth, Heift fie auffſtehn mit eim Wort, Wird gſund welhes kaum erhort.

10. Rod mehr Wunder ijt zu ſehen,

11.

a

Was’ wad jhrem Todt geſchehen, »- Dann eben nod derfelben Beit, * Als jr Seel von hinnew abfdeyd, - Stund, cin Diirrer Baum im Garten, Da der fodt Cdrper thet warten, Auff fein Begribnug, hort mid an, _ Hub an git bluͤhen von ftund an,

She Heiligheit wer feugnen fan.

Gin vierjibriges lahmes Rind,

In jhrer Sell, Gefundheit find, Welches ob wol Contract gebobren, An jhm der Artzten Huͤlff verlohren,

Alsbald in jhr Zell getragen,

Wurds SGefund bedurfft feins Wagen,

12. 3u einem gemijen Seiden,

(Wer von wns wirds erreiden),

Ihrer vonbefledten Keuſchheit,

Vnd jhrer Seelen Reinigkeit,

Iſt Oel auß jhrem Coͤrper gefloſſen, Als wers vom Himmel gegoſſen,

So wol riechend; hiemit beſchloſſen.—

13. O Therefa bitt fix vns allzeit,

Bei OOtt in aller Ewigkeit, Bedenck vnſer Gefaͤhrligkeit,

Daß wir nit erligen im ſtreit, Bedenck vnſer groſſe Schwachheit, Der Feind Liſt vnd Boßheit, Der Suͤnden groß Gelegenheit.

14. Thereſa vnſer nimm dich an, MDaß wir wol fie Gott beſtahn,

In Peſtilentz ond Hungersnoth, Behuͤt vns O Thereſa gut,

Die Frucht der Erden vns bewahr, Von dev wir leben Das gantze Jahr, Nicht laß vns fomwmen in Gefahr.

15. O Therefa nocd bitten wir, Wenden Hertz ond Augen zu Div, Woͤlleſt dich vnſer erbarmen, Anhoͤren weynen ond farmen, So viel Manner, Weiber ond Rind, Die man dDurd Krieg verdorben find, . O Therefa hilff juen gfdrwind,

16. Wir bitten fuͤr al Staͤndt der Welt, . © Therefa wanns GOHtt gefellt, Erhalt ons Fried ond Cinigfeit, Bey Geift- vnd Weltlich Obrigfeit, Erhalt der Ketzer Befehrung, Der Rebellen niderlegung, Ms Der jrrenden onterweifung.

518. Bon der Heiligen Jungfrawen vnd Kainferin KRunigund, Der Hymnus: Summis patris potentia, verdeutſcht. (Gorner 749.)

1. GOttes Batters Almmaͤchtigkeit, Sdeint ang den Wunderzeichen, Dann ſich fein groffe Gitigfeit,

Zu vns Siindern thut nevgen, Sehr grog ift fein Barnbergigheit,’ Gegen vns armen Lerten. |

2, Maria wurd dem Joſeph zwar, Bermahlet durch GOttes Wahl, Der heilig Kivfer Heinrich gwar, Sanct Kunegund Ehegemahl,

In trewer Lich vnd Keuſchheit klar, Bliebens Jungfraw beyd zumal.

3. Durch Neyd vud Haß der alten Schlang, Wurd ſie verdaͤchtig zwar, Als ſie mit bloſſen Fuͤſſen gang, Vber zwoͤlff gluͤende ſchar, Vernam man daß ein Engel ſang, Gin Jungfraw iſt fie fuͤrwar

4 Bund. nach deb Kaͤyſer Heinrichs tab, - . £e Gieng fle in ein Kloͤſterlein, ae a Da -dienct fie Dem lieben GHit, Mie ein ander Scwefterlein, . Viel Wunderzeichen wirdet GOtt, Durch die heilige Sungfraw rein,

5. Darumb wir EChriften ingemein, Sie billich follen Ehren, Sie wird vnſer Patronin feyn, | Dag Gott den Feinden webhre, 3 Rud vns von Sinden machen rein, | Ein ſeligs End beſchere.

6. Der Heiligen Dreyfaltigkeit, Sagen wir Lob, Preiß vnd Ehr, Wie ſolches war von ewigkeit, Allezeit vnd jmmermehr, Die helffe vns zu der Seeligkeit, Amen iſt vnſer begehr. * . 4

$19. Bon der H. Fuͤrſtin Bilhildis,. deß Kiofters jum alten Muͤnſter ix (Corner 750.)

2

1. RBw gib vns Gnad yu loben, 3. Es thut ſie hefftig ſchmertzen,

D milder JEſu Chriſt,

Dein Freundin hoch daroben, Die heilige Bilhildis,

Von hohen Stamm geboren, Die heilig Fuͤrſtin war,

Zum Himmel war erkohren, Das macht jhr Leben klar. Bon Jugendt an Gott zu dienen, Sm Glauben vnterricht,

Die Tugendt an jhr ſchienen, Gleich wie ein ſchoͤnes Liecht: Jedoch widr jhren willen, Gin, Heyden. Fuͤrſten nam, Wolt fie die Eltern ftillen, Sie mujt ibn nehmen an.

Dag fie nicht Fonte Gott, | Dienen nach wWunfd dep Herger, Weil fie liebt fein Sebot, Gott hat fie bald erlbſet, Ym Krieg det Heyd vinbfam, Da ward Bilhidis getroͤſtet, Den Klofterftand nam fie an.

. Mit zwoͤlff groß guͤlden Schilder,

Vnd anderm jrem Gut,

Ließ machen Kirch vnd Bilder, Das war jhrs Herten Muht, Demuht an jhr erſchienen/

Noch im Weltlichen ſtandt,

Ihrn Maͤgden ſie thet dienen, Gin. Fuͤrſtin hod genandt.

296

6.' Frevgebiq ju Armen,

Den Anffdgigen aud mild, Sie thet fid) aller erbarmen, Die Firftin S. Bilhild, Vnter den armen Frawen, Sie hiret Gottes Wort, JEſus fie thet anſchawen, Ihr ſeufftzen bald erhort.

7. Die Stadt Mavyng fie begabet, Mit einer Wiefen ſchon, Gott fie wider begnadet, Gab jhr der Tugendt Lohn, Kein Pferdt wolt ferrner gehen, Wol von demfelben Orth, Da jebt die Kirch thut eben, Erwehlet bat es Gott.

8. Das Kloſter fie gebawet, Die Firftin gieng darein, Fic Witwen ond Sungfrawen, Der Biſchoff balevt fic cin, Gehorſam, Keuſchheit, Armubt, Drey Gluͤbd hat ſie gethan, Dy fie gewuͤn das ewig Gut, Bolt fie nits eygen ban.

9. Sm Brodt ond Waſſer faſtet, Muff all Mariae Feſt, Grog Lieb gu jhr fie faffet, Hiclt jbren Orden veit, Auff bloſen Knven Betet, Sich oft yur Erden bit, Sebr hod fie Gott erbebet, Sum Himmel ward entzuͤckt.

10. All at Tag fie qenonmen, Das’ heilig Saframent, Biel Armen yn jhr fourmen, Speiſt fe mit Rot behendt,

11,

12.

13.

14.

Mit Haren Kleydt caftevet, Die Firftin jhren Leib,

Ihr Herb Gott alfo weyhet, Vertrieb die Lafter weit.

Die befte fife Speifen,

Die Firitin jhr abbrach, Barmberpigfeit yu bweifen, Den Armen in all Sac,

Ein Engel def Himmlifdu Heere, Drev Jungftawn jeiget an, Bilhildis das nicht ware, Getaufft von Jugendt an.

Dem Biſchoff thuts verfinden, Die Fiirftin in der ftund, Die Warheit au ergrinden, Weil jhr Das Herb verwund, Der Biſchoff ſehr erſchrocken, Stellt Faſt- vnd Bettag an, Darzu das Volck thet locken, Alſo zur Warheit kam.

Daun da er am Altare,

Zu Gott ſein Opffer ſend, Hat jhm ein Engel klare, Seins zweiffels bracht ein end, Bilhild, ſprach er, mit nichten, Bißher getauffet iſt Solſt fie deß vntertichten Vnd tauffen yu dieſer frifty

Nach dem fie nun getauffet, Riel evferiger fle war,” Sum Himmel fie ſchnell lauffet, Komb bald yur Engel. ſchär. Shr Klofter ward Bernhard qebr, Das hod Miniter genaunt, Zu Maria Gortes Mutter Ebr, Ward in der Welt bekannt.

13m Druck ift Str. 5 ausgebli eben, ſcheint jedoch keine Str. zu ſehleu.

15. Biel Rénig, Biſchoff, Herren,

Auch Baͤpſtlich Heiliafeit, Sampt Patriarchen verehren, Mit Heilgthumb vnd Freiheit: Eins Kinigs Tochter Kuͤnigund, Das heilig Schweißtuch bracht, Das wird behalten bis jetzundt, Man zeigts nach Oſternnacht.

16. $n jhrer letzten Stunde,

Sanct Bilhild leuchtet lar, Keiner ſie anſehn kundte, So groß jhr Klarheit war: Zween Blinden im anruͤhren, Der heiligen Fürſtin Leib, Gotts Gnaden theten ſpuͤren, Die Blindheit bald vertreib.

17. Es lag im Rhein> extrendet,

Einer zum dritten Tag,

Das Leben jhm Gott ſchencket, Bev S. Bilhildis Grab,

Piel andern ſo geſtorben,

In tieffer Waſſersnoht,

Das Leben ſie erworben, Bilhitd erredt fie Hom Todt.

18:

19.

20.

Ihr Grab fo flip gerochen, Als floͤß Drang Balſam rein, Die von Kranckheit zZerbrochen, Erloͤſt vns vondaller Peim

Zu jhrem Grab aan Firbret, Gin auff den Todt verbrannt, Ihr Vorbitt krafft geſpuͤret Wird gleich geſund gu Hand.

Vom Fieber vnd Hauptplagen, Bilhildis viel geheilt, Krauckheiten that verpagen, Solch Gnad jor GOttmit theilt, Vufruchtbar die Ba waren)

Ju jhrem Ehelichen Stands, Ihr huͤlff haben erfaͤhren

Da fie jhr Erbu erlaugt.

Die Kinder ſo erſticket,

Vow Muͤttern vngefaͤhr,

Sum Lebn Bilbild erquicket, Deß frewd die Eltern ſehr In Kindsnoth Die geweſen, Bad jrer Hilf begehrt,

Von ſchmertzen ſind geneſen, GOtt hat⸗ jhn Frucht beſchert.

24. Sanet Bilhild vor. vns bitte, Jetzt vnd in aller not, Daß wir nach deinen Sitten, Moͤgen gefallen GOtt, An vnſerm letzten Ende, Dein Vorbitt vns mittheil, Daß Gott ſich yu vns wende, Geb vns das ewig Heil,

520° Gin gar fdones Lied von der Heiligen Jungfrawen Regina

ex pia sed incerta traditione.

(Gerner 753.)

1 ES war eins Heyden Doster Die GOtt beruffen hett, Zum Chriſtelichen Glauben, Sein Onad er an jhr thet,

Sie thet ſich hoch verwundern, Werial Ding machet fo ſchoͤn: Ihr Batter Das nit: kundte.

Wie wol er Der gewaltigſt war.

2. Sie gedacht in jhrem Herpen, Ach wer ift nur der Mann, Der alle ding hat qmachet, Gr ift gat wol gethan': Kuͤndt id) Den Meiſter fennen, Der alle ding macht fo fon: Gar gern wolt ic) jm Ddinen, All Ding mifien ein anfang han.

3. Sie ging in jhren Garten, Der war gar wol gethan, Darinn thet fie berahten, Von wem all ding herkaͤm: Bnd wer doch hett gemachet, Die Blimlein mandertey, Die Bawnlein vnd all facen, Det, Boglein jhr Gejfdrev.

4. Wol zu derfelben ftunde,- Gin Zuͤngling inn Garten fam, Er gruͤfſt fie mit zuͤchtigem Munde, Sie fragt jhn wer er wer? Wer Hat dich eingelaffen, Wol in den Garten mein? Sit er Dod) wol beſchloſſen,

Du muſt behande feyn.

5. Iſt dein Gart wol beſchloſſen, Das acht ich ſchlecht vnd flein, All ding die ſeyndt mir offen, Auch gar die harten Stein: Kein Schloß kan mich verſchlieſſen, Kein Stein iſt mir zu hart, Mit meinen freyen Kuͤnſten Bin ich jn alln zu ſtarck.

6. Was betrachtſt du Jungfraw Gdel,

Wol in Dem Hertzen dein, Von dieſem ſchoͤnen Bluͤmel, Die all mein eygen ſeyn,

Al ding bab ich gemachet,

Die jetzt Das Weſen ban, Dargu’ die ſchoͤnen Bluͤmelein,

Die in der Bluͤe ſtahn.

7. Biſt Du der Bluͤmbleinmacher, Vnd den mein Hertz begehrt, Danck hab fo ſchoͤner Sachen, Du biſt ale Ehren werthy Grog Lob will id. dix fagen, Wol vmb die Blimelein, ~ Sag mit O fieber: Herre,” Wie heift der Name Dein?

8. JEſus der Blimbleinmader,: Alſo bin ic) genandt, » Vnd alle reine Hertzen Seynd mit gar wol befandt: Vnd die fich mir vertrawen, Die fibr ich im mein Reich, Ewig thn fie fic frewen, Sie werden dew Engeln gleid.

9. Haft du cin Mbnigreidye, + © Singling augerfobrn So ijt nit deines gleichen, Gwiß bift du hod gebohrn: Ich ſchenck mich dir zu eygen, Mein Reich theil ich mit dir, Thu mir die Lieb erzeygen, Vnd bleib allhie bey’ mir

10. Der Juͤngling ſchawt fie ane, Das Herb gefiel jhm wol, O Jungfraw edl vnd frone, Es fan nicht ſeyn dißmal, Deins Reichs thu ich nicht achten, Uber eines raht id dir,

Thu Du das Dein veradten, So erbjt Das mein mit mir. 11. So fteh du Juͤngling ſtille,

Wud wart ein fleine zeit, Bip id ber mit mix bringe, Mein Zier, ond mid bereit, Mein Shag die will ich holes, Bnd als Gefdmeide mein, Wo wir mit einander hiukoumen, Dah wit geebret jeyn..

12. Der Fiingling thet ſich wenden,

Bnud macht ſich auff die fabrt, Deh Koͤnigs liebſte Tochter, Die eylt jm hinden nach, Er eylet alfo ſehre Sie kund nit folgen nach, Wart mein du edler Herre, ‘Wie lauffſtu mir fo gach. 13. Du muſt all ding verlaſſen, Wilſt du weiter mit mir,

Gehn wber Berg vnd Straffen, Nichts gergdnglichs nimm mit dir: Wirff von dix alls Gefdmeide,

Dein. Silber vnd rohtes Gold,

17. Sie Mopffet an dié Porten, Fhe Klag wud. die war ‘grog, Gebt mir jhn wider herauffe, Meins Hergew cinigen Troſt, Gebt mir ju bald Herwider, Den liebjten Herren mein, Wern alle Ding mein eygen, Ich wolts ebe Laffen ſeyn.

18. Den Frawen in Dem Kloſter, Verſchmacht die Med gar febr, Du redft qar onverdroffen, Greiffit vns an vnſer Ehr: Vuſr Kloſter tit verſchloſſen, Kein Mann darein nit kan,

Mit Armuth muſt did kleyden, Haſtu dein Herrn verlaffen, Wilſt du mich haben hold. Den ſchaden muſtu han

14. Die Zungfraw thet hinwerffen, 19. Ich ſah jon mit mein Augen,

Ihr Gſchmeid vnd auch jr Kron, Wol durch die Portu eingehn, Deß muſt ſie ſich alls verwegen, Gebt mir jhn wider herauſſer,

Wenn, ſie wolt Jeſum han.

Er eylet alſo ſehre,

Sie kundt jhm folgen nicht, Wart mein du edler Herre,

Deins Namens weiß ich nicht.

15. Er nam ſie bey der Hande, Gr fuͤhrts wol vber das Feld,

eo Bw einem Jungfraw Kloſter, Das war gar wol beftellt, Darinnen waren Jungfrawen, Die dienten GOtt mit fleif, Ihm waren fie vertrawet, Muff Engeliſche weiß.

16. Da ſie zum Kloſter kamen, Ihr Hertz war Frewden voll; Sag mir O liebſter Herre, Iſt es dein Wohnung dar, Bey dir da will ich bleiben,

Bißz an das Ende mein:

Der Nnab drang durtch die Potten,

Die Jungfraw blieb allein.

Ich will jhn von cud ban: Gebt mir jn wider Here, © Den liebſten Juͤngling mein, Sonjt fofts end ewer, Ehre, Ich fags dem Batter meine

20. Die Frawen in dem Klofter, Die ſprachen Zorniglich,

Was iſt dein groſſes Hagens on Du redſt gar thoriglth:

Vnſer Kloſter ijt verſchloſſen,

Kein Mann darein nicht fan: Jeſus der liebſte Herre,

Der weiß die Warheit ſchon.

. Wie wann jhr jhn nicht kennet, Saget die Jungfrau fein: Sein Namen habt jhr genennet, Er iſt der recht den ich mein, Er wohnt bey euch darinnen, Vnd iſt euch wolbekandt,

Jeſus der Bluͤmleinmacher, Alſo ift er genannt; 8 He

2

800

22. Do dif die Frawen hoͤrten, Dap fie cin Heydin war, _ Berwanderten fich febre, Gaben jhe Antwort klar: SEfus der fiebjte Herre, Der wohnt vns allzeit bev, Wir. geloben jm vnfer Ehre, Die wir im Kloſter feyn.

23. Habt jhr fom angelobet,

Die in Dem Mofter ſeyn, So will ih bei euch bleiben,

Biß ‘an Das Ende mein,

Mein Trew will i jhm halter, Die ic jhm veriproden hab,

Bon meiner erften Liebe, Will id nicht laffen ab.

tes Die Frawen in dem Klofter, Thetens ten Biſchoff fundt, Wie ſie GOtt hett beqabet,

Mit einem Heydniſchen Rind, Das fol er jhn thun tauffen, ‘Bott dem Herrn yn Lob vnd Shr,

Regina tft fle genennet, Wer agrees Zier.

25. Alſo blieh fie im Kleſter,

Viel ſtund vnd manchen Tag, Sie, Dienet Gott pon Herpen, Mit Luft ohn alle Klag, Shr Lebu hat fie: geendet, In groſſer Heiligfeith.. Darumb wird. fle: geliebet Yon Der gangen Chriſtenheit.

26. Gin ſchoͤnes Bluͤmlein weiſe,

Traͤgt ſie in jrer Hand, ~ Darinnen hat ſie ſihen, JEſum vnſern Heyland, Darbey wird fie erkennet Daß fie geheiliget hat,

Wol von dem Bluͤmleinmacher, Der wohn ons allzeit bey.

26. Das Lied few jetzt gefurigqen,’

Gott dem Herrn zu Lob vnd ehr, Der laß wns wol gelingen, Sein Lob alzeit yu mehrn, Maria die Jungftrawe,/ Bnd andre Jungfrauen art, Seynd bey dem Bluͤmleinmacher, Sie fevnd gar wot begabt : 1% 2t

Be

521. Su cinem Beſchluß aff die fonderliden Keft ber Gentiges (Bebe 64. N. A. 98.)

WDVrch Sanct N. ruffen wir an,

UF diefen tag in fonderhevt,

Bit Gott vor ons obn vnderlan,

Erwirb vns fein barmberpicent,

Das er vns vorgeb vnfer fund, Bund helff ons in der letiten ſtund, Vom todt yum ewigen leben. Amen.

| Anmerkung. Statt Durd it nad dem Druckfehlerverzeichniß yu lefen Dich, wie in Ne. 445 Str. 6. Das ven —— mae wit

eingeſchobene Dich it falſch.

801

522. Bon der Glaubigen Seelen im Fegfewer auff aller Seelen Tag. (Gorner 756.) ‘|

1. JHr Chriften fombt hort was i euch fag, Es ift der armen Seelen flag, Daß man jr fo vergeffen thu, Bnd nicht wol helffen gu der Rub.

2. Su vns fie rujfen auff dem Fewr, © Lieb, O Lich hift Du fo therwr, Gedendet dod der armen Seeln, Thut vns dem lieben Gott befehln.

8. Wir haben hinderlafjen viel, Zu vnſerm Hevl, vnd yu dem Biel, Daß flix vns moͤcht gebetten werdn, Von euch die jhr nod lebt auff Erdn.

4. Ihr brauchet vnſer Gelt vnd Gut, Macht euch damit ein guten Muth, Wie wenig Freund bitten fuͤr vns, Vergeſſen iſt Freundſchafft vnd Gunſt.

5. Man left vns liegen Jahr vnd Tag, Man denckt nicht was vor groſſe Plag, Wir leyden in dem brennent Fewr,

Durch Chriſti Blut wir bitten thewr.

6. Ach, ach hinfurt jr vnſer Freund, Erzeygt euch nicht als werd jhr Feind, Erbarmt, erbarmt euch vnſer Qual, Vor vns zum Himmel rufft all.

7. Daß Gott verkuͤrtze vnſer Peyn, Zu ſeinem Reich vns fuͤhre ein, Wann wir ſeyn von der Qual erloͤſt, Wird es aud) fommen end zu Troſt.

8. Wir wollen ewr gedenden widr, Wann jhe nur woͤlt ons ewer Mitgliedr, Mit Bitten, Opffern, Almofen gebn, Verhelffen gu dem Ewign Lebn.

523. Gin anders. (Gorner 758.)

1. ACh, ach, ob, 06, O Peyn, O Schmertz, O wie betriibt ift mic mein Herb, O Fegfewr, O wie heig, wie heiß, Ich fied vnd brad im heiſſem Schweiß. 2.D Fewr, O Flamm, O His wie ftard, Die hig durch dringt, Blut, Bein ond Mard, Heraug thut ſchwitzen Maré ond Blut, O Fegfewr, O du Hoͤlliſch Glut. 3. Ach, ach es nicht zu ſagen iſt, Wie heiß du Hoͤlliſch fegfewr biſt, Es ſchmeltzt im Fegfewr gantz vnd gar, Leib, Fleiſch vnd Blut, Bein Haut vnd Haar. 5.Ach wer fan leyden ſolche Qual, Gleich wie dz Wachs ſchmeltzt hie der Stahl, Das Fegfewr brennt ſo vngehewr, Berg ſchmeltzen hin in dieſem Fewr. 6.O ſchaw wie heiß das Fegfewr fev, All Fewr der Welt iſt nichts darbey: Wer ander Fewr jum Fegfewr ftellt, Dem fdeint gemahlt all Fewr der Well. 7. Das Fegfewr brennt ond nit verbrenut, Fewr voll iff wo man fic hinwend, Wir gehn im Fewr, wie Fiſch im Meer, Ad, ad) wie bin id fommen ber. 8. Was fdreden ijt Die Leuth anfebn, In ſiedenheiſſen Schwefel ſtehn, Wie Fewrbraͤnd vnd wie Kolen roth, In höchſter Peyn, vnd hoͤchſter Noth. 9. helfft, O helfft jhr Chriſten Leuth, Ach, ach gedenckt doch meiner heut, Bitt Gott, daß er mir geb die Ruh, Hüt euch Dag niemand fomm herzu.

1Im Druck feblt Str. 4.

Behnte Abtheilung.

Lieder Gei Proceffionen und Walſfahrten.

524, Das Aufer a nobis Domine deutſch, Jo Die alte wahrglaubige Chriſtliche Kirch pflegt zu Bittfahrts geiten gu fingen.” Cölner Gb.

(Qetjentrit 1. A. I, 156. Str. 1—6. Gilmer Gb. 1610, 92. 1619 I, 92. Gorner 761, bei Dem die Str. 6 febit.)

Chorus. 1, Nimm von vns HErr Gott, Vnſer find vnd miffethat, Muff das wir mit rechtem glauben vnd reinem hertzen, In deinem dienſt erfunden werden.

Miserere etc. deutſch. 2. Erbarm did, erbarm dich, erbarm dich, deines Volcks O Ehrifte das du erldft Haft, mit deinem tewren warem blute. . Exaudi., ; 8. Erhoͤre, erhdre, erhire vnfer bit Gott Vater Schoͤpffer aller ding, Hilff vns vnd fey ond gnedig. Chorus, Grbarm Did) 2c. wie oben.

4. Erhoͤre, erbdre, erhbre vnſer bitt O Chrifte Der welt Senee Hilff ons vnd fey wns qnedig. !

304

Chorus, Grbarm did zc.

5. Erhoͤre, erhoͤre, erbdre vnſer bitt beiliger Geift Du ewiger Trdfter, Erleudt ons vnd fey ons quedig.

Vivo ego deutſch. Chorus. 6. Mls war ich lebe fprict Der Herre wil ic nicht den Tod des Siders, Sondern das er ſich befere vnd lebe. 7. Erhoͤre erhdre erhdre vnſer gebett, O Herr Chrifte, Heilige Maria, Pitt Gott fir ons Suͤnder, alleluia.

Alfo mbgen aud) die beiligen Engel, Patriarden, Propheten, Apoſtel, ECuangelijten, Martyrer, Beichtiger, Jungfrawen x. angeruffen werden.

Resarten. 1,1. M RAmb. IKM Herre. 2. M All onfer. KM Sind. M Mifjetbat. 3. IKM dag. IM Gl. Her. 4. M Dienft. IK haben ant Gnde jeder’ Str. Allelnia. (M Allelnja.) ~ 2, 4.°M Grbarm d., Grb. d. Erb. dD. 2. Merldjet. IM thewren. IKM wabren. IK Blut. M Blat. 3,1. M Erboͤre, Erh. Erh. IK bitt O. G. M Bitt, O GOrt. KM Batter. 2. M qnidig. 4, 1. M Grbdre, Erb. Grh. IKM Welt. IM Hevyland. K Heifand. 2. M anddig. 5, 1. M Erboͤre, Erb. Erh. Bitt, IK © beif. M O Heiliger. cinger (jt. ewiger). 2 M Erlewmte. “gna dig. 7, 1. M Erbhore, Erh. Erb. Gebet.

i

525. Gin onterridt Gefang, wie man bey Rirdfahrten biffen foll. (Gorner 763.)

1. QR Gottes Namen heben wir an, : Gott wollen wir foben im hoͤchſten Thron, Bon Sinden wolln wir faffen,

Damit vns dod) Gott wil bevftabn, Auff die vnſer Pifgerftraffen.

2. Dann wir fevndt ſchwach, der Feind feond viel, Die vns verfebrn dad rechte ziel, @ar offt fie vns nachſchleichen, Drumb hilff ons lieber HEre JEſu Se So fiunen wit jhn entweichen.

&. Mit; Magdalena wollen wir buͤſſen, Wolln fallen yu des HErren Füuͤſſen,

Vnfer Sind wollen wir beweynen, So, wird vns GOtt barmbergiglic, All vnſer Sind verzephen.

4. Der offne Sünder ſchlug auff fein Bruſt, Su Sinden hekt er nimmer tuft, Alſo wollen wir vns ftellen, Wann wir anderſt begehren Selig yu werden, Vnd in Himmel fommen wollen.

5. HErr JEſus Chriftus fagt gar fein, : Wann zween oder drev verfamblet fevn, In meinem Heiligen Namen, . Mit, meiner, hil wil ih bey jou fevu, Wil felber zu jhn fommen.

6. Sein Wort ift wabr, fein hilt it gwiß, Deß trijten wir vns yu aller frift, Die noht ijt ons vor Augen, So wollen wir jhn dod ruffen an, Wol in dem Chriftliden Glanben.

7. In rechter Hoffnung ond Zuverfidt, Deß Er vns wolle verlaſſen nist, Su belffen nicht aug bleiben: Al Sind vnd Shand, aud Vbel hop, Kan er von vnns abtreiben.

8. Sn rechter Lieb ruffen wir jhn an, . Das Er von vnns woll treiben hindan, Die Feind any allen Sevten,

Ja wider das Fleiſch vnd fein Begier, Wl er vns helffen ftreiten.

9. Wir bitten did) GOtt in Ewigkeit, Wol fiir die gange Chriſtenheit, Grog Vngluͤck ijt vorhanden, : Thewrung, Krandheit vnd Kriegsgeſchrey, Iſt ſchier in allen Landen.

10. Das Schifflein Petri leydt groß Nobt, Zu helffen eyl O HErre GOtt, Damit es nicht verſincke, Den vngeſtuͤmmen Waſſer welln, Mit deiner Hand thu wincken. Rebvein: Rathel. Rirdenticker 1c. 11. Bd.

11. So wird es ſtill vnd bleibt mit Rub, Bnd fehrt dem rechten Vatterland yu, Gar ſicher iſt darinnen,

Kein Leyd mag ibm doch widerfahrn, Die Feind koͤnnen nichts gewinnen.

12. Nun hilff vns bie Du lieber GOtt, Bud auch in der letzten Sterbensnoht, Vmb deines Heiligen Namen,

Auff daß wir kommen in dein Reich, So fingen wit froͤlich, Amen.

526. Gin anders (vntericht Gefang) gleiches Inhalts. (Cerner 765.)

1. Wolts auff joc Maun vnd auch jhr Weider, Caſteyen ewr geſunde Leiber, In weiß ſolt jr euch kleyden, So ziht nun ab das alte Gewandt, Tragt darfuͤr JEſus Leyden.

2. Das alte Gwandt ſeynd vnſere Suͤnd, Die ſollen wir dem Prieſter ankuͤndu, Wann wns die Sind gerewen,

So ſpricht Der Prieſter Ablaß dariber, Shut vns die find verzeyhen.

3. Vnd wer in GOttes Leyden gebt, Mit Andacht bev der Meſſe ftebt, Der fompt ins Paradeiß Garten,

Gin reiche frewd wird jhm bereit, Bey JEſu dem viel zarten.

4. Wolts auff jhe Frawen vnd auch for Mans; Vnd alle die woͤllen Kirchfahrten gahn, Die hebn ſich auff bev zeiten,

Dieweil ons GOtt die Gnad thut * Auff vnſer Buß thut beiten.

5. Wolln wir Kirchfahrter recht Buß than, So erinnern wir vas deß Paſſions, Der Marter vnſers HErren, Die erweckt iu vns recht Rew oud gen, Shut onfer Sind. vergehren.

6. HErr JEfu EHrift dad hoͤchſte Gut,

Am Oelberg ſchwitzet Wafer vnd om, In ſeinen groffen Rhien,

Das kam vns aber alls zu gut,

Die Juden wolta jhn toͤdten.

7. Es geſchach zu Jeruſalem in der Stadt, Die Juden hielten einen falſchen Raht, IEfus ward hart gefangen,

Sie: ſpeyten jhm vnter fein Angeſicht, Sie ſchlugen jhw an fein Wangen.

8. Sie flochten jhm andy cin Dornen Krautz, Sein Heiligs Hanpt zu verwunden gantz, Die Dorn ſtachen jhn gar ſehre,

Blutig ward jhm ſein Augeſicht, Sein Fath: thet: ſich verkehren. 9. Sie zogen ihm ab all fein Gewandt, Sie ſchlugen JEſum mit Nutten fang, Mit Geiſſeln thetens jhn plagen, Dap jhm fein Blut berm, Loib abraun, | Das helfft wns trawren vnd flagen. 10, Als man. jhn yebt zu ereutzigen meint, Ein ſchweres Creutz ward auff jhn geleint, Auff Jeſum Den vit werthen,

Es war der Menſchheit viel zu ſchwer,

Sand nider zu der Erden.

.Gar ſchwach war der edle HErre gue,

Gar bitter Marter er Da Hat,

ZEſus fiedt groſſen Schertzen,“ Daran gedenck O Suͤnder groß, Betrachts in deinem Hertzen.

12. Noch mehrers ich euch jest verkuͤndt, Sie ſchlugen JEſum zur ſelben Stundt, Drey Naͤgl durch Hand vnd Füuͤſſe, Die Naͤgl warn viel zu lang vnd grog, Sein Marter war jhm nicht fiiffe.

28. 3Efus Dev war gar fehr verwundt, Un feinem Leib war nichts gefund,

t Ses: Schmerhen.

1

Qu trincken thet.er begern,

Eſſig vnd Gall ward jhm bereit,

Dem edelften Firften vad HErreu. 14. JEſus befahl dem Batter fein,

Die allerliebfte Sele rein,

Sein Geift thet er auffgeben,

Sie ftachen Durch die Sevten fein, . 9 Zum Hertz des Fuͤrſten des Lebens. 15. O Shriften Menſch betracht die Noh, Wie vnſchuldig leydt Fefus Den Tod, -

Es geſchah Dod) vns zum beften: Dag wir begalten mit feim Blut, All wnfrer Sinden reften.

16. HErr JEſu wegen def Leydens dein, - Willn wir wns jebt cafteyen fein, Qu: biffen vnfer Sinden, All Schritt vnd Tritt auff diefer traf, Thun wir auff deine Wunder.

17. Wenn wir mit dir vereinigt fevn, Rnd triften vns der Wunden dein, So gefallt dic vnfer Wandel, JH Ol Fuͤhrſt vns nach diefer Pilgerſchafft, Ins ewig Vatterlande, Amen.

527. Gin Bitlied zuſingen gur zeyt der Bittfarten ym anfang Der proceffion.

(Bebe 44. N. A. 53. Meifentrit 1. A. J, 152. Mainzer Cantual 103. diner @b. 1610, 193. 1619, 1, 193, Gorner 767 [mit der überſchrift: in ander Lied, ben Proceffionen ond Kirdhfabrten zuſingenl bat allein die 13. Str.)

1. In Gottes namen fahren rwir, Behut ons Herr vorm ewigen

Seiner quaden begeren wir, Verleyh ons die auf qittifevt, © bevlige tryfalticent. Kyrieeleyſon.

. In Gottes namen fahren: wir, Zu Gott dem vatter ſchreyen wir,

1Kyrieelevſon wird bei jeder Str.

todt, Bnd thu wns hilff in vnſer nodt.

. Xn Goftes namen faren wit,

Su vnſerm Hevland ruffen wit, Das er vns Durch die marter fein, Machen wollvon den funden rein.

wiederbolt. 28 t S seed!

4. In Gottes namen fabren wir, : Bom heylgen gepft begeren wir, \ Das ev woll erleudten vns, | Darth | die rechten Goͤttlichen funft.

5. Sn Gottes amen faren wit, ‘Maria yu dic fommen wir, Dein vorbit wolft mittheylen wns, Bund erlangen die gnad deins pasa fobns.

6. In Gottes namen fahren wir, Alle heyligen bitten wir, - Das, fie durch Chriftum vnſern yt 1 Hern, Des vatters huͤld vor vns begern.

7. In Gottes namen fahren wir, In dich allein Herr glauben wir, Behuͤt vns! vor des Teuffels lyſt, Der vus allzeyt nachſtellen iff.

8. In Gottes namen fahren wir, Auff dein trdftung Herr hoffen Wir, Gyb wns fryden in diefer zeyt, Wend von vns alles hergen leyd. LT let t

9. In Gottes namen fahren wir, Seiner verheyſſung wartten- wir, Die frudt Der erden vns bewar, Von dem: wir leben Dads gang

es || 4

10. In Gottes namen fabren wit, Keyn helffer ohn ihn wiſſen twit, Vor Peftifeng vnd hungers rot, Behuͤt ons lieber Herve Gott.

11. Su Gottes namen fahren. wir,

Allzeyt Dir Herr. vertrawen wir,

Mad reyn dein fyrd von fal

{ther lebr, .

Vnd vnſer hers zur warhevt febr.

12. In Gottes namen fahren wir,” Welchen allein anbetten. wir, Bor allem bell vns bewar, Herr hilff ons an der Engel

fda

13. Gott Batter jen Lob, Ehr vnd

Vreyß, Darzu GOtt Sohn, Gott heili— ger Geiſt, Die heilige Dreyfaltigkeit, Helff vns zur ewigen Seligkeit,

Lesarten. 1, 1. M Im. HIKM Namen. M wallen (fo immer ft. fahren). 2. H Genade. K gnad. M genad. HM begehten. 3. C Borleih. HI BVerleih. M Berley. C ans. CHIKM gütigkeit. 4. CIK heilige. HM §eilige. CHIKM Dreyfaltigkeit. 2, 1. HIKM Ramen, -- 2. CHIKM Yatter. C fchreien, 3. CHIK Behiit. M Bhuͤt. IK vom. M (feblt: Herc) vor dem. C ewign. CM Todt. 4. IK thu: CH bitff. HIK allen (jt. vnfer). C noth. HI nobt. K not. M Noth. 3, 1. HIKM (immer) Namen. CHIK fahren. 2. C Heilandt. HKM Hevland. 1 Hei land. TK *riiffert. 3. HIKM Dah. IKM Marter. 4. HM Gar machen. C wolte; HM wll. IK wol. CHIKM feb{t: den. CK fi: HIM Si.>— 4, 2°O beilg. HM Heilig. IK beilig. CHIKM 'Geift. HM begebren.

1 Geblt im Text, if— aber nah dem Druckfehlerverzeichniß einguidhieben.

3. HIKM Dag. C wolte. HIKM wile. 4. HIKM rete: Goͤttliche M @unt. 5, 1. GHIK fabren. 3. © vorbitt: HK ofiebitte] Fürbitt. M Borbitt. H wolleſt. M wollft. CHIK niittheifen::—4.M Gna THM Ddeines. C Sons. HIKM Sohus. 6, 2. M Whe Gottes Heil. CHHeill IK beil. 3. HIKM Dag. CHIKM Herrn. 4. HM Deg. CHIKM Batt. buld (M @nad). HIKM fir (ft. ver), HM begehrn. 7, 2. C gleuben. 3. C jehlt: vns. M def. GHIK ibiſt. M Sift, 4. CHIKM _aflgeit. HIKM nachſtellend. 8, 2. M Deine. I troftung, M Toͤſtun blt: Herr), 3. M Mund gibs. HIK Gib. CHIK frieden. M Fried. Kifer CHIKM jeit. 4. M vné ab alls. M Hertzenleyd. C feidt. HIK leid.

9, 2. C vorheiſch. HIK verbeiff. M Verheiſſ. CHIKM warten. 3. H Frücht. IM Frucht. CHIM Erden. HM bewabr. 4. H dew! M’ Darvett (ft. von dent). M febn. HM’ gange. C Sar. HIM Sabr. 10) 2 CHEKM Kein. fou. 3. Hungersnobt. CIK noth. H nobt. If, 2 CWkeit. HIKM Allzeit. M HErre Vertr. CHIKM rein dein. CHM Rirh. IK Kora. M Lebr. 4. M Gertz. HIKM warbeit. M Warbeif. 124. C faren. 2. M allgeit (ft. allein). CM anbeten. 3. CHEK vbel. M sachs HIM fewabhr. 4. CHIK Engel. M Schaar. | 4

Aumerfuug Hoffmann Nr. 99 wud Wadernagel Nz, 1820 baben Das Lied aus Bebe. Hoffmann fagt: „Im XVI. Jahrb. war das Lied gewiß mod) allgemein bekannt.“ Sch babe es in meinem Kuabeu— alter nod bei Der Proceffion nach Noth-Gottes im Rheingau fingen, hören.

og. 29

. 5%. Rod cin ander alt deuſch Lied... ae (Wicel 107. Reifentrit 1. A. I, 154. IL, 59. GCdiner Wh. 1610, 195. 1619. 1, 195.)

1, Sn Gottes Namen faren wir, 3. Auch das heilige —— . Seiner Guaden begeren wir, Da GHtt ſelbeſt inne fag, Nu Hilf vous, allen Gottes frajft, Mit. feinen fuͤnff aie Berleibe vns alzeit groſſe macht. HO ¢ Kyrie eleeſon. Froͤlich faren wir Daber,,. . vet Gen Jerusalem, vil he ZWad das heilige Creutz, HKurie eleeton, mow (ime Weed ons alzeit nike, 4. Kvric, elee ſon, Chriſte eleeſon Das Greup da Gott feim Marter Nu belffe ons der: heilig Geift; - an leidt, Bnd die werde, Gottes ſtim, Daffelbig fen vnſer frend. Das wir frdlidh faren

Kyrie eleeſon. Syvie eleeſon.

311

Lesarten. 1, 1. :Conantens CDIKfahren 2. CDIK gn. 3% DIK Run. 4.C Berley. D Borley. IK Berleyh. HC ally. 5. CIK Ry- tieeleifon. D Kyrieleiſon. 2,1. DIK Darzu auch d. 2 DIK 3ur rechten andacht vns gar reig. 3. C feine. leit. DIK Daran Gott feine marter (IK M.) feidt. 4. DI ftets. K ftceh (vor vnſer). 3, 1. DIK Deg: gleichen (I Desgl.) das b. Grab (D gr... 2 C ſelbſt. DIK Dorinnen (IK Dar.) Gott ond Menſch (D mend) ſelbſt lag. 3. C fo (it. alſo). DIK Mit fein beilgen (IK heilig) fiinff Wunden (D wun.). D rott. I robt. K roth. 4. © fabren. DIK Behüt ons Hert vorn (1 vorm K vom) ſchnellen todt. 4, 4. C Korie Eleiſen, Ehrifte Eleifon. DIK Lob eht fey Gott am allermeift. 2. DIK Wud belff. heilige. D geift. 3. DIK Darju die. D hochwerd. IK * werth. ſtimm. 4. IK Dag. CIK fahren. C dobin.

Anmerkung. Hoffmann Rr. 98 und Wackernagel Rr. 141 haben den Text ans Wicel. Hoffmann führt aus’ Wicel S. 103 an, „Es werden in Diefer Kreuzfahrt aud) die ſchönen Oſtergeſaͤnge, lateiniſch und deutſch, uͤbers Feld geſungen. Zudem haben unſere Voreltern man— cherlei beſondere andächtige Geſänge zu ſingen gewiſſet, dero freilich über die 50 in aller Chriſten Landen und Städten zuhauf zu leſtn wären.“ Zu Wicels Worten gen Jeruſalem ſagt Hoffmann: „das erinnert an Me alte Beſtimmung dieſes Liedes: es wurde haupfſächlich auf den Wallfahrten zum heiligen Grabe angeſtimmt.“

529. Ein anders. (Corner 769.)

1. RVn bitt jhe Frawen vnd jbr Mann, HERR JEſu Chriſt, Vnd ruffet Gott im Himmel an, Erloß wns fieber Herr Jeſu Chriſt.“

2. Geiſtlich vnd Weltlich ſeyd bereit, Bitt GOTT zu dieſer gfaͤhrlichen Zeit.

3. Ihr Jungen, Alten, Reich vnd Arm, Bitt Gott dag er ſich vber vns erbarm.

4. Maria Gotts Mutter bitt dein Rind, | Daß er verzeyh all vnſer Sind.

*Die 2 und 4. Zeile werden bei jeder: Str, wiederhoit,

312

5. All Gotted Heiligen ftebe wns bey, | : Auff daß ons Gott Gendidig. fev. bop:

6. Bnd vnſer armed Gebet exhdr, Vnfer Hers yur Beicht vnd Bug befebr.

“Y. Gr will wns geben Fried rnd Grad,

Dah ons an Seel vnd Lcib nicht ſchad.

8. Gott bebit ons ſtaͤts allefampt, Vor Irrthumb, Lafter, Sind vnd Shand,

9. Bor Teuffels Lift wnd Triegeren, Fite boͤſem Gſpenſt vnd Zauberey.

10. Vor Anfechtung der argen Welt, Deß Fleiſches Luſt werd abgeſtellt. “ter

11. Eo hitten wir Gott in vnferm Lcvd, con GOtt bhit vas den Wein vnd aud das Triyd.

412. Bor groſſer Diirr ond Vugeziefer, . Bor Regu, Milthaw vad Bugewitter. . -

13. Bor Pejtileng vnd Krauckheit gſchwind, Vor Erdhidn groß vnd ſchaͤdlichen Wind.

14. Bor Fewer, Waffe vnd thewrer zeit, Borm gaͤhen Todt vnd Trübſeligkeit.

15. Vorm Tuͤrcken vnd Vnglaubigen Leuth, Bor Krieg vnd Mord, vor Haß vud Reyd.

16. Bor Feindſchafft, Zwytracht, Bneinigfeit, Ror trawren groß yond Hergenleyd,

17. Bor groſſer Armuth wns behuͤt, Vor Bngluͤck, vor falſchem Gemuͤht.

18. Erloͤß vns Herr auß aller Gfahr, All vnſer Vieh gnaͤdig bewahr.

19. Es fev gu Feld oder gu Haug, Bebit ons Gott vor allem Grauß.

20. Vnd Hilff vous all ins ewig Rebun, Das wl vns Gott aud allen geba, ©. 6 vt!

318

530. Ein Gefang vom Leben vnd Leiden Chriſti, aud fiir alles anligen Der gangen Chriftenbeit. (Mindn. G6. 34, mit dem Zuſatz: „Es mag aud wol auff das Oſterliche Get dae Alleluia gefungen werden fur das Hert Jéoſu Shri diner Gb. 1610, 97. 1619. I, 97. Corner 770 mit der Uberſchrift: „Cin Ruff vor

aileé Antigen der Ehriftenbeit, neben Grinnerung def Leben vnd Leydené Chrifti, bey Kirdfahrten gu jingen.*)

1. Run gib vns gnad zu fingen, Hert Sefu Chrift, 4 Dein fob herfuͤr gu bringen, Hilff wus Lieber Here Jeſu Chriſt.

2. Dann wir foben billich deine gnad, Dei? vns fo vil guts erzeiget bat, Hilff vns lieber Herr Jeſu Chrift.

3. Du halt did) willig geben,

Jn. todt fir all vnſer leben, Groß lob fey dir Here Jeſu Chriſt.“

4. “Rad Dem wit waren verlohren, Stillſtu deins Vatters zoren.

5. Damit wir nit bleiben liegen, Biftu vom Himmel geftigen.

6. Gin wabrer Menſch biſt worden, Auß Maria bift geboren.

7. a Deiner groffen Barmhertzigkeit, Wardſt fuͤr vns in ein Krippen gleit.

8. Def wurden Die Hirtten bald, gewabr, Froͤlich ſungen der Engel ſchar, VBnd lobten did Herr Jeſu Chriſt. 9. Am achten tag wardſt beſchnitten, Drey Koͤnig kamen geritten, Brachten Opffer Here Jeſu Chriſt. 10. Um viertzigiſten tag fuͤrwar, Su Tempel man. did). opffern war, Grog fob fey dir Herr Jeſu Chriſt.

* Die 2. Seite wird bei jeder Str. wiederbolt. * Druckfehler fir die, wie Me andern Bier haben. /— 8 Diele Jeile wird wiederhott in den. Str. 4—T. °

11. Deft ward der Simeon erfrewd, sD ft Da er zuſterben war bereit, Vnd lobet dich Herr Jeſu Chriſt.

a 12 Was woͤllen wir weitter ſagen, Ehe du fameft gu deinen tagen, Be Pat feos 2 8 Heit fob gieng an Here Jeſu Chriſt. * 13. Gen Jeruſalem bift qangen, | Zu Dijputieren angefangen, * 1 Groß lob fey dit Here Jeſu Gprift. 14. Volbrachſt den wiflen deß Batters dein, Das wir dir nit ondandbar fein, Hilff ons lieber Here Jeſu Chriſt. 15. Als Du nun fambft gun aren, Lobt dich Das Vole mit ſcharen, Bnd dant dir Lieber Here Jeſu Chrift.

16. Damit die bſchneidung bet ein endt, Gabft did wnder Des Teuffers hendt, Bnd bradft wns gnad Herr Sefu Chriſt.

17. Du faſteſt viergig tag ond nacht, Vberwandeſt den Teujfel mit madt, _ Grog fob fen dir Here Sefu Chrift.* -

18. Das Wafer mahteft du zu Wein, Damit zeigh an die Gottheit dein.

19. Du thetteft grok wunderzeichen, | Die Menſchen zum Glauben erweichen.

20. Den blinden jhr Gſicht gabeſt wider, Vnd den krummen jhre Glider. 8

21. Die todten thetteſt aufferwecken, | Den Kranden jhrn gſundt erftreden.

22. Die Teufel thetftu ang trevben,

Vnd flinden vor dir nit bleiben.

23. Den Siindern jhre Simdt vergebent, Den frommen Das Ewig leben. of

24. Dann als verhanden war die zeit, | Zu die Chriſtenheit.

nin ie Dame sty. 6 7 !

§ Diefe Seite svird. nun bei jeder Str. wiederhou bie Ste. 52. 4nd naam er @

25. Schidteft: gwen Siniger im cit Gal, | Zuzerichten das Abentmal. - 26. In deiner gedaͤchtnuß wns zugut⸗ 4 Haft eingeſetzt Dein Fleiſch vnd Blut.

27. Dabew ſollen wit dedencken, Dein Reich wilt du wns fdencfen:

28. Dein Juͤngern wuſcheſt du die Fies, Das lehreſt fie mit wortten fies.

29. Dein marter erſt angangen ijt, , ie Da du aw Oelberg gangen bift.

30: Bon Dir cin blutiger ſchweiß floh, Ws Du hedadft dein leyden grog.

31. Dem Jüudas thetteftn alles quts, Verrieth Did Dod auß falfdem mut. -

32. Die Juͤden haben dich gfangen, Mit vielen ſpieſſen vnd ftangen.

33. Fitetten dich in Annas hauß ein, Sanct Peter thet verfaugnen dein.

34. Annas ſchicket dich. in Caiphas hang,» Du fambjt nit vngeleftert drauß.

35. Daſelbſt hat dich ein Knecht gſchlagen, Mls Du Die wahrbeit theteft ſagen.

36. Bil falſcher zeugknuß ward, anjfbratht, Wider Dich fogen fie mit mad. oi

37. Du wolteft ſollichs fuͤr vns leyden, Darumb fo theteſt du nue ſchweigen.

38. Als ſie hetten jhr luſt verbracht, Vnd dich peinigt Die gantze nachty.?

39. Mit Ketten vnd Stricken vmbguͤrt > » Habens did) fix Pilatum gfuͤhrt.

40. Mit Geijelu vnd Gertten gefdlagen,” ; Gin doͤrnin Kron haſtu tragen. 41. Biel marter haſtu fonft vevbradt, ~~ Den haben Tag vad. dic gang, Nadn

ray son "Qrudic fier eden dew, wie die andern Bücher haben. ? —— wie die andern Bücher haben. a wt ieinive 3

42. Als nun diefelb wolt habn ein endt, Da wuſch Pilatus hald fein Hand.

43. Da nam man did mit groffem ſtrauß, Bnd fuͤerten dich yur Statt hinauß

44. Man legt ein ſchweres Creutz auff did, . - Fuͤr ons trugeft Das duldigklich.

45. Big auff den Berg Caluariae, -*. Erſt bub fic jammer, noth, vnd wee. |

46. Sie ſchlugen did ans Creug hienan, Soldhes haftu fir vns gethon.

47. Die Soun vnd Mon verlorn jhrn feein;.. Den firband zriß die marter dein,

48. Die Felfen fpielten fie’ daruon, Die Graber haben ſich auffthon.

49. Al Creatur zeugknuß geben, Du fevft gftorben fiir vnſer lebn.

50. Der Haubtman war dein vnbefant, Hat did einen Cohn Gottes genant.

51. Jn das Grab wardſt gelegt mit banden, Am dritten Taq bift anfferftanden.

52. Vnfert halben haft alles gethon, Das wir hetten die ewig Kron.

53. Von deinet wegen feind wir hie, Vnd falln nieder anff vnſte Knie, Erhoͤre wns Here Jeſu Chrift.?

54. Wir bitten durch das Leyden dein, Du woͤlleſt vns genedig fein.

55. Durd dein Heylig aufferſtehung, Erlang wir Der Sind vergebung.

56. Durd die heylig Himmelfart Dein, - ~ Lag dic vns all benolen fein. :

57. Der Du figeit im hoͤchſten Thton, Dein guedig Augen wend yu ons ſchon.

58. Der du finfftiger Richter Gift, = == |! Alles was todt vnd lebendig iſt.

+ A@eudti. fie fis, wie die andern Birger haben. —=* Diehe Geile wird win G' jede Err. wiederboit bis Str. 127. erate adie utes

817

59. Du bift der gebencdeyt fam, - Geborn von Abrahams ſtaam. 60. Du bift der wahre gnaden Thron, Bud Gottes febendiger Sohn. 61, Du biſt vnſer heylandt allein, Regier vns nach dem willen dein. 62. Du biſt das rechte Oſterlam, | Das der welt Siind trug vnd binnam. 63. Du biſt allein dad ware. Liedt, In Dev Finfternug laß vns nit. 64. Du bift der weg aur Seligfeit, Lehr vns and dein geredtigfeit. 65. Du bift aud) die warheit gar rein, Laß wns an dir nit zweifflend fein. 66. Du bift aud das ewig leben, Daſſelb woͤlleſt vns dort geben. 67. Du biſt das ewig Himmel brot, Kom wus gn hilff in vnſer noth. 68. Vnd woͤlſt ons Chriſten regiern, Aud mit queten werden gieren, 69. Das wir mit namen nit allein, . Gonder mit werden Chriften fein. 70. Darmit wir feligflid) leben, Das fanftu vns allen geben. 71. Gib vns aud) inbriinftige Lieb, Das Feiner fein nechſten betried. 72. Das wir recht ecinander lieben, Kein falſcheit ond betrug vben. 73. Das bof meyden vnd thon das guet, Wie dein Gebot erfordern thut. 74. Die Hoffnung gib auch gleicher weiß, Das iwir auff did) hoffen mit fleiß. 75. Dann wer dir ftet vertrawen fan, Derſelbig thut gar wol daran. 76. Gib vns aud) gedult in aller noth, Das wir nit thun wider dein bott. 77. In vnſer frandheit ftebe vns bev, In vnfall nit weit von vns fer.

78. Bebiiet vns auch ſtets alle fambt; ~—F Vor jrethumb, after, Suͤndt wad ſchandt. 79. Behuct vns auch vor Krieg vnd ncyd, *»' Vor Waſſer, Fewer vad thewrer jet: 80. Vor ‘Peftilengs vnd fran€beit-githwimdt Vor vngwitter vnd ſchaͤdlich Windk 81. Vor des Hoͤlliſchen fewrs gfabr) Vus alle guedigklich bewar: 82. Beſchuͤtz auch vnſer Leib wud guͤet, Wend abs alk auffruhr, Krieg vnd Bluet. 88. Wir bitten auch fuͤr geiſtlichen Stands, » © Here regiers in deiner Handy 84. Erſtlich fire Baͤbſtlich hevligfeit, Das geiſtlich Hawbt der Chriftentse it, 85. Kir alle Biſchoff in. gemein, Das fie Dein, Kirchen machen rein. 86. Wud billich bittew wir dich mehr, Gib fromb Prieſter vnd Prediger. 87. Tilg auß all Rotten vnd falſche Lehr Bud allen ergernuſſen mebr. 88. Die verfuͤrten woͤlſt widerbringen; Das fie, zu deiner Kitchen dvingen: 89. Weitter fiir weltlich Obrigkeit, Diecfelben nad deim willen fet: 90. Den Keyſer halt in Deinert but Das evi wach deinem benelch thut: 91. Vnßren Konig defielben gleich, Wider ſeim Feindt Den Sig verleich. 92. Den. Firjten der gantzen Chriftenbeit; Gib rechten Fried. vnd einigkeit,

93. Allen Regenten vnd Herren, bY Woͤlſt Weißheit ond veritandt mehren 94. Den Obrigkeiten alleſampt, Wollſt geben Weißheit ond) Verſtand

95. Das zfie Die vnderthon bſchuͤtzen, Vber die ſie haji woͤllen ſetzen.

96. Auff das fie ſtets haben: im finu, : Du werdeft rechnung nemen vow phn...

1 Bebe

Bader haben

97. Bebiit ‘auch’ vnſer ganyes landt, Dann es fteht als in. feiner? handt. 98. Deßgleichen bſchuͤtz die Chriftfith ſtat, Statpfleger, ein erfanten Rathi 99. Damit ein jeder fen ‘berevt, a TI Jedem zu thon die billigfeiti ~ 100, Bewahr auch die Bürgerſchafft inet, Rnd laf vns dir beuolen fein. “ar 101. Dehgleichen die gang Chriftlidy Gemein, Bund laß vns dir befohlen ſeyn. 102. Beſchirm die gantze Chriſtenheit, Wehr aller widerwertigkeit. 103. Auch all die vnſer Feinde ſein, Vergib jhr miſſethat vnd Suͤndt. bey 104. Gib and allen ſterck vnd gedult, Welliche leyden vmb vufduldt. 105. Bad reth fie aus der Feinde Hendt, Ihr elendt vnd Gefencknuß wendt. > 106. Trbft fie auch in der letzten wot, So mans vom leben bringt gum todt. 107. Das fie? all Sider beferen, , Pon hergen Dein quad begeren, 108. Die Sind wilt jhn allen vergebn, Sie fahren gum ewigen leben. 109. Verley allen ſchwangern Frawen, Ir frudt frdlich angufchawen, 110. Aud) allen’ Kindern vnd franden, Gib allen qute gedanden. 111. Mehr allen die in jammer fein, Mit hilff jon gnaͤdigklich erſchein 112. Woͤlleſt vns auch dein Geiſt geben, Dem. Teuffel gu widerſtreben. 113. Dergleichen aud verlaß vns nit, Wanw vns das Fleiſch vnd dwelt anficht.

etner, iwle die andern Bücher haben. 2 Lies fich, wie die andern >, ona 0S a ldgende UC SS

114. Aud nit? den Fruͤchten der Grdene 6 Wit vns auc guidighlich gweren.

115. Das wir fie mdgen bringen cin, =) Bud vnfrem nechſten bhilfflich ſein. 116. Mehr bitten wir auch dein, guͤte

Bor boͤſem lufft vns bebirte. 117. Die. Waiſen bſchuͤtz mit deiner haͤndt, Die Witwen troͤſt in jhrm ellendt. 118. Mad vns all an der Seel geſundt. Bnd trbft vns in er fegten ftumdt, 119. Wir rueffen an die Mutter Dein, Sie will vnſer firbittrin fein. 120. Aud) alle heyligen in gmein, Die ſolln vnſer fürbitter ſein 8 20% 121. Bit Gott fiir vns mit gmeinem Rath, Der wns hewahrt vor miffethbat. © 9 20! 122. Auch wor Dent gaͤchen todt bewabhr,— Bnd bring wns gw der, Engel fare’ oo! 123. Det bhuͤt vns wor Dem gaͤhen Tod,. Bud helff vns im, Dex letzten nohts ¢ Hor 124, Wir ‘bitten dich aut fo gutte, Fir vnſer Batter ond. Mutter, oo D9) 125. Wir bitten did alfo vefte, TH! Fuͤr vnſte Bruͤder vnd Schweſter ool 126. Das du durch dein barmhertzigkeit, Gebſt jhn frewd in Der ewigfeit.. © oof 127. Gib dads wir bie in cinigfeit,

Dir Dienen in gerehtigheity.1, Gal ort 128. Bor dem Feindt aller Chriftenbeit, Der feinen. grimm erzeiget weit ⸗, 6! Erloͤſe vns Here, Jeſu Ehrift.2. sve 129. Woͤlleſt wns allzeit behiten, oe Stet Bnd ſtuͤrtzen fein: groſſes wuͤten. 7 130. Die Chriſtenheit wollft bebiiten,..c ere

Firs Tuͤrcken grimm vnd wuͤten.

Eies: mit, mie die andern Bader haben. Dieſe Zeile wird » mums bei jeder Str. wiederbolt bis Str. 134. metas ose"

131. Gedend wol an das Chriſtlich blut, Das er taglich vergieffen thut. 132. Er thut fic deß vbernemen, Bnd will did) gar nit erfennen.

133. Herr du ſitzſt zur gerechten, Wir bitten woͤlſt fiir vns fedhten. 134. Danu wo du ons nit helffen wilt, So wirdt der Feindt ſchwerlich geſtilt. 135, Wiewol wir es verdienet haben,

O Here woͤlſt vns wider begnaden. 136. Von wegen deiner Barmbergigfeit, Woͤlſt vns genedig fein aljeit. Erhire vns Herr Jeſu Chrift.

137. Du bift je allein vnſer troft, Der vns vom Teuffel erldjt Haft. 138, Vnſer fludt fteht yu dir allein, Darumb wolft vns barmbergig fein. 139, Dein Nam gebeyliget werde, Dein Reich fort gu vns auff Erde. 140. Dein will geſchech deffelben gleith, Auff Erden wie im Himmelreic. 141. Gib ons aud vnſer tiglid Brot, Vnd was man darff zur leibes not. 142, Bergib wns vnſer miffetbat, Has wir dort nit fommen in not. 143, Verley wns and genad vnd huld, Den nedhften zuuergen? jhr ſchuld. 144, Bnd fuͤhr vns in verfuchung nist, Hilf wann vns der böß Feindt anficht. 145. Erloͤß vns and genddigflic, Bor allem vbel ewigflid. 146. Darmit wir did ohn vnderlaß, Loben fiir Deine wolthat groß. 147. Mit Batter vnd hevligem Geift, Lebſt vnd regierft in ewigfeit. * Dike Beile wird nun nad jeder Ste. wiederholt bis Str. 148. 2 Zid: guuetgebn. Regrein: Rathel. Rirdeulieber uw. 11. Bd,

148. Welchem ‘im Himmel jmmerdar, Lobet all auſſerwoͤltter ſchar.

149. Bon vns fey dir groß fob vnd dand, Erhoͤr vns in vnſrem gfand, Erbarme dich Herr Jeſu Chriſt.

150. Zu lob vnd ehr deinem Namen, Singen wir alle ſambt, Amen, Vnd dancken dir Here Jeſu Chrift.

Lesarten. 2,1. 1K qeb. M Gnad. 3. KM Lob. 4.M 0 licber. 2, 1. M feblt; dann. M Gnad. 2. K guüts. M viel g. er zeyget. 3, 2. M Todt. 4, 1. IK verloren. M all verfobrn. 2. I Stilft du. K Stilftu. IK deined. zorn. M Stifljt du fix vas d. V. Jorn. 5, 1. IK Darmit. ligen. M nicht ligen. 2. M bift. du v. Himml geftie. 6, 1. K war cr. 2. M feblt: bit, KGeboren. M gebohren. 7, 1. M qroffn. I barmb. 2. IK Wurſt. M Wurdſt. IKM Fripp geleit. 8, 1. IK des wuͤrden. Mwurdn. IKM QGirten. IK gewar. 2. IKM Engel. M Schaar. 9, 1. M Tag. 3. M B. dir O. 10, 1. IKM Viertzigſten. M Tag. IK ffirwabr. 2. M Im T. I Opfferen. M ward. 1], 1. IK Des. M war. IKM erfrert. 2. IKM ward. 3. M fobte. 12, 1. IK wollen. M wolln. IKM winter. 2. M @b du famft. dein T. -— 13, 1. M qeqangen. 2. I diſputirn. 14, 1. IKM Vollnb. M willu. IK ded. 2, IK Des. M Las vns dix, feyn. 15, 1. IKM kameſt. IK zu den. M ju (ohne Den). IKM Sabres, 2. IK vold m. qrefien fb. M dich deß Boles groß fd. 16, 1. IK beſch. M befcbney. IKM bett. end. 2. IKM Gabjt du did. Mvnter. IK Taͤu. M Taw. I bend. K bind. M Hind. 17, 1. K faites. M Tag. Nacht. 2. IKM Vberwundeſt. K du den. M Macht. 18, 1. K Dab. M madeft. 2. I zeigteſt. K zeigeſt. 19, 1. IK thetejt. M thateft groſſe W. 2. M au cr. 20, 1. IKM Blin. IK gabeſt jhr geſ. w. M gqabjtu jhr Gſicht w. 2. IK glider. M Kru. Glieder. 21, 1. IM Todten. IKM theteft. K aujtm. M anjferwedn. 2. IK jhre gſund. M jhe Gfundbeit erftredn. 22, 1. 1 thettefin. K theteftu. M theteft du außtreibu. 2. IK fundten. M Sie funten nicht. 23, 1. M thetft jhr. IKM Gind, M vergebu. 2. M from. gabjt das. KM ewig. M Lebu. 24, 1. IKM vorh. M Beit. 25, 1. IKM Schickeſt zween. Gaal. 2. IK Zu zur. M Zu richten yu. IKM Abendmal. 26, 1. IK deiner. I qdecht. K gedecht. M Gdadt. IK, qut. 2. IK eingefagt. Shit. 27, 1. IKM Darbey. 2. K wiftu. 28, 1. IK wuſcheſt. M wuſcheſtu. IKM Fig. 2. I lereſt. IKM worten (M WW.) fig. 29, 1. IKM Mar. 2. IK am. M ann. 30, 1. M feblt: cin. IK Blüt. M Sdhweif. IKM abfloß. 2. 1K bedachteſt. M bedachtit. IK leiden. M Leyden. 31, 1. IK theteftu. M thetft du, LK quit.

2, M Verrieht. IK mit. M mit f. Muht. 32, 12. M Quden bhabn. IKM gef. 2% IK Sp. St. M Mit Sp. ond mit St. 33, 1. IK Führten. M Fahrin. Hawg. IKM hinein. 2. IK verliu. 34, 1. M Haug. 2. IKM famft nicht. M vngeld. IK aug. 35, 1. IK gefdla- qeu. M geſchlagn. 2. IM Warh. M fagn. 36, 1. IKM Wiel. IK jeugn. M Seugn. 2. M fiigen. Macht. 37, 1. IKM ſolches. IK leiden. M leydn. 2 M fill (ft. nur. 38, 1. M jbren &. IK vob. 2. IK gepeinigt. M pevnigt. Nacht. 39, 1. IK fet. ſtr. IK vmbgegürt. 2. M Hat man did f. IK gefuͤrt. 40, 1. I geißlen. K Geiglen. M Geiſſeln. IK gerten. M vond mit Rutten gſchlagn. 2. IK Dirnen. M Dornen. IK getragen. M getragn. 41, 1. I Bil. K Mar. du baft. MM. grog du haft verbr. IK vberbr. 2. IK tag. nat. M Bers fpott bat man Dich vnd veriadt. 42, 1. M. Dein Lcbn folt habu. IK haben. IKM Gnd. 2. K miifd). IK band. 44, 2. IK trigeft. M tengft. I gdidtig! K gediltigli M gedultigl 45,1. M Galuarie. 2 IK hub, M Gr bub (ohne Grit). IK jamer. M Sammer. IK not. webe. M Robt. Weh. 46, 1. K fu. IKM hinan. 2 M bajft du. IKM gethan. 47, 1. M Mon. IKM verlohrn. 2. IK fiirhang jerrif. Mar. M Da du verbradft das Leyden dein. 48, 1. IKM jpalten. M davon, 2. M babu. IKM auffgethan. -- 49, 1. IKM Greaturen. I zeugnuß. K geuguip. M Zeugnuß gebn. 2. IK feveft. geft. M geftorbu. Lebn. 50; 4. My Dem (ft. dex). IKM Hauptmann. M warft du (ft. war d,. L vnbefand. KM vnbefandt. 2. IKM ein. M genannt. 51,1. M Jus Gr. warſtu. Bandn. 2 IK tag. M anfferftandn. 52, 1. M alls gethan. 2. IKM Daf. M bettn. IK ewige.— 53, 1. IM fevnd. K fein. 2, TKM fallen nider. vnſer. M Kny. 54, 1. IK Lei. M durch Len-

den. 2. IM wolleft. IK gnedig. M Genddig ſeyn. 55, 1 IKM die

heilige (M beilig) A. 2 IK Erlangen. M Habn wir der Suͤnden Ver. 56, 1. K beilige. IM beilig. M Simmelfabrt. 2. M vs Dir. I bee jolh. KM befobf. M feyn. 57, 2. IK aug. M Mit quadigen Augen jaw wns an. 59, 1. IK gbenedeyte Gam. 2. IK Gam. 60, 1 IK wate. M Gnadenthr. 61, 1. IK Heiland. M Heyland. 2.M Willen. 62, 1. 1 Ofterlam. K Ofterlamb. 2 IK Welt. trug. 63, 1. I wabre. 2. 1 finft. 64, 1. IK Weg. 2. IK Deine Ger. 65, 2. IK gweiffler. I ſeyn. 66, 1. IK Gwig. 2. IK Dafjelbig wolf, 67, 1. IK Gwig. 2 Kom IK aller not. 68; 91. IK woljt. K regieren. 2. IK guten. 69, 4. IKM Das. Ramen. M nicht. 2. M Gondern. Wer. IM ſeyn. 70, 1. IKM Damit. Seligl. 2. M feblt: Das. 71, 2. IKMM Dag. IK ſeinen. IKM Recften betruͤb 72, 2. IKM betriig. 73, 1. IK meid. than,

gut. Uthum 2. IK Gebott. K thot. VA, 1. IK hoy. 2. IKM 21*

fa)

824

Das. 7, 1. IKM ftared (jt. ſtet). 2. TK thit. 76, 1. M feblt: aud. IM Ged. IK art. M Noht. 2. IKM Dag. nist. K thin. M wide Gebot. IK Gebott. 77, 1. M Kra. IKM fteb. 2. M Buf. nicht. 78, 1. IKM Behüt. M qnadigq (ft. aud ft.). IKM a. ſampt. 2. 1K Bon. I find. KM Srr. La. Sind. Scand. 79, 1. IKM bebiit. I orn (ft. Krieg). K Zorn. M Hag. I neid. K Neid. M Neyd. 21K waſ. fewr. M Waſ. Krieg vnd th. 80, 1. IM RKrandh. IK gefdwind. M gqidywind. 2. IK vngew. M Vngew. IK fbadliche wind. Meſchaͤdlichem Wind. 81, 1. IK bell. M dep Holl. Fewers. IK fewers. M Gfabr. 2. K guedigl. M all genaͤdigl. IKM bewabr. 82, 1. IK feib. mit. M Gut. 2. EK Auffruͤht. M Auf. IK Blit. M Blut. 83, 14: M fawn. IK Geiſtl. ſtand. M Geiftl, Stand. 2. IK band. M Hand. $4, 1.1 baͤbſtliche heil. K Poaͤbſtliche heil. M Paͤbſtiſch Heil. 2 LK Geifttiche haupt. M Geiftlich Haupt. 85, 1 M Gemeiu. 2. IKM Dag. M bale ten (ft. machen). 86, 2. I from. K from. M fromm. 87, 1. I. febr. 2 IK alle. M aller Grg. 88, 1. IKM verfitbr. IK wolft. M wollſt. 2. IKM Dag. 89, 1. IKM Weiter. IK Weltliche. M Weltlich. 2. IK Deinem. M Wil. IKM leit. 90, 1. K Reif. M Ravf. K bit. 2. IKM Dag. IK befeld) thut. M Willen. 91, 1. IK Bnſerm. M den Koͤnigen fromm d. 2 M Wide jhre Feind. IK fein. feind. IKM Sieg. IK verleih. M verfeyb. 92, 1. M in Dev (ft. Dev -g.). 2 IK fried. M-Gin. 98, 2. IK Woljt w. K verjtand. 95, 1. IK vnderthan. beſch. 96, 1. I dag. Sinn. M Dag fie ftits baben in Dem fr 20M werdff R. I jhm. 97, 1. IK land. M Land. 2. IK ftebet: alles. M Hand. 102, 2. IK alle. M Wid. 103, 1. IKM allen. feind (M §eind). IK feyud. M find. 2. IKM Mif. Sind. 104, 1. IK ftir. 2. IK Welthe leiden obne einige ſchuld. 105, 1. IK Rette fie. I bind. K haͤnde. M Die Gfangne rett aug. Hind. 2. PK ellend. qef. wend. M Elend v. Gefinguug wend. 106, 1. IKM Trojte. M inn (obne aud). IKM letzten. IM noht. K noth. 2. KM eben. Todt. 107, 1. IK Dag. M Hilf daw fic) die S. bekehrn. K. befebven. 2 M H. deine Guad begern. 108, 1. I wolft, M wollft. IK vergeben. =- 2. I fiiven. M Leben. 109, 1. IKM Berlevh. Saw. 2. IKM Ibr. M Fr. 110, 1. KM Sran. 2. 1K gute. M Ged. Ul, 1. IKM Troͤſt alle die. IK inn. Samer. M Jammer. IKM ſeyn. 2. IK bil M Hifff. IK gnedigl. M gqnaidigi 112, 1. IK Wolleft, 113, 1.1 req. K Deßg. IK nit. 2. IK Welt. 114, 2. 1K Wolſt. IKM febft: auch. IK qnedigl. gewehren. M genidigl gewaͤrn. 1%, 1. IKM Pak. 2 IKM vnferm. M Nach. IK behuͤl. M bhatt TEM feou. 116, 1. IKM Wir bitten weiter. K deiner. IM deine. IK git. M Git 2.4K Borm bbfew: M Uayft. IK wns aud. M wns fon. IIM bebit. ~

325

HF, 101K Wavyjen. M Wavfen. IK beſch. Mubſchütz. 1 Hand. K hand. M Hand. 2. IK Wittiben. IK im Ellend. M Elend. 418, 1. IKM Seelen gfand. 2. IK ftund.—~ 119, 1. IK rf. M nf. IK Mhit. —2. 1K wol. M foll. EK firbitterin. M Fuͤrſprecherin. IM ſeyn. 120, 1. IKM Heil. in gem. 2 IKM follen. IM Fir. IKM ſeyn. 421, 1. IKM Bitt. IK genteinem. I rabt. K rath. M Rabt. 2. IKM bewahr. 123; 1. IK geben. 124, 1. IK quitte. 2. IK Mit. 125, 1. IK aud) fo (ft. alfo). K aujfs befte (ft. fo veſte). 2. IK vnſer. M §. tert Br. v. Schweſtern. 126, 1. IKM Dag. Barmh. 2. M Gabjt jon die Frewd Der Ew. 127, 1. IK dag. M Gin. 2, M Ger. 128, 1. IK Feind. 2 IK grimm. K erjeigen. 129, 1. IK Wolleft: #34, 1. IK Shit. 2 IK thut. -- 132, 1. IK thit. das vbernemens 2. I wil, IK nicht. 133, 2. K wolft. 134, 1. M Herr wenn du, 2. K wirt. M wird. IK feind. M §eind nimmer geftilt. 135, 1. IK ban. 2. IK Wolft dod mit gnad vns ſehen an. 136, 1. IKM Deiner. 2. IK Wolft. M Wollft. IK gnedig feyn. M bevjtehen allegeit. 187, 2. IK jhu. M Troft. 2.1K haft erldft. M vnns v. T. bat erldjt. 188, 1. M Troft (ft. flucht). 2. I darinũ. IK wolleſt. M willft. 189, 2. IK Nabm. IKM geheil. 2. I fom. M fomb. Grden. 140, 1. M Bill. IK geſchehe. 2. M geftheb. 144, 1. M Brod. 2: IKM Leibes. IM nobt. K noth. 142, 1. M Miſ.. 2 IM Dah. M feblt: dardurch IM nicht. IM nobt. K noth. 143, 1. I Verleih. KM Verleyh. M vans auc Gen. Hu. 2 IKM Dem RN. IK zuuergeben. M gu vergebu. IK Saduld. 444, 1. M im Werf. 2. IK böſe feind. M Geind. 145, 1. 1K quedigf M genddigl 2. IKM Bon. ewigl 146, 1. IKM Damit. M vntetl. 2. IKM Wol. 147, 1. IK heiligen. M dem heiligen. 2. K regiereft. IKM Gw. 148, 1. IK Welchen. M Did fobt im H. 2. M All deiner (ohne Lobet). IKM außerwehlten. 149, 1. M Lob. 2. IKM Erhöre. vnſerm gfang (M Gſ.). 150, 1. IKM Lob. Ehr. 2. IKM allefampt.

Anmerfung. Jn G@ ift Str. 24 im Zählen ausgefalten; inG@ feblen die Str. 94, 101, 128, 130. Sn IK feblen die Str. 48, 94; 98, 99, 100, 123, 130. Jn M feblen die Str. 48, 59, 62—68, 72, 93, 95, 98 ~101, 104, 112, 113, 122, 124, 128, 129, 132, 133, 135.

581. Gin fdhon Catholiſch Creutzgeſang, . von den. Heyligen vnd Hevlthumb, fonderlic deren auff dem H. Berg (Miindner Gb. 70.)

1. Gelobt fen Gott der Batter, Jn feinem hoͤchſten Thron, .

326

Globt fev der Seliqmacher, Eein ein geborner Sohn, Gelobt fen aud) der Trbjter, Der lebend machend Geift, Der cinig Gott vad Herſcher, Die horhft Dreyfaltigkeit. Kyrielepſon.!

2. Das er vus ſeine Kinder, So gnaͤdigklich bedacht, Wiewol wir arme Simder, Biß hieher bat gebract, Das wir nocd einmal ſehen, Die groſſe Wunderthat,

Die offt vnd dict geſchehen, Ju difer heyligen fat.

3. Das Gr vns aug gnaden, Aufangs erſchaffen hat,

Mit ſonderlichen gaaben, Gang Vaͤtterlich begnad, Damit wir moͤchten kommen, Gudtlich zur Seligkeit,

So Gott hat allen frommen, Bon ewigleit bereit.

4 Als wir aber verlobren, Sein huld, Durch Wdams fall, Hat er vns new geboren, Vnd vns genomen all,

Widr auff gu feinen genaden, Durch fein geliebten Sohn, So wir an jhn qelauben, Wud nad fetm willen thon,

5. Wiewol an allen enden, (Hott wil geebret fein,

Bnd ſich an ohrt mit Henden, Gemacht, nit lajt ſchlieſſen cin,

Hat er dod baben wollen, Allzeit gewiffe Stat, Daran man ebren follen, Sein Gottlich Maieſtaͤt.

Wird bei jeder Str. wiederhott.

. Darumb hat Gott, merdt eben,

Dem trewen Diener fein, Mofi, mit fleiß angeben,

Wie er folt bawen fein,

Gin ſchoͤnen Tabernadet,

Zu Gotted dient. bercit,

Der fein Vole durch Mirackel, Baht ang Der dienftharfeit.

. Objchon Gott will erhbren,

All die jhn ruffen an,

Bnd in der warheit ehren, Hat er dod wollen hat,

Gin bfonder Haug vnd Tempel, Den Salomon der wei, Su den Geiſtlichen aͤmpter, Gebawt mit hoͤchſtem fleiß

Wiewol auch recht vnd billich,

Das man ſoll [oben Goft, Mit gantzem Herken willig, Recht allzeit fri vnd fpar, ~ Hat dod) Gott aud) den alten, Geboten gwiſſe jet,

Die man frevlih felt balten, Wie GfHrifft wns zeugnuß get.

. Uljo hat Wott der Herre,

Sm newen Teftament,

Su ſeinem fob vnd ebre; Gewiſe ort vnd end, Erwoͤlt, die er mit guaden, Inſonderheit begqabt,

Alda er feine Gaaben, Auptheilt, durch wunderthat,

. Und wie in allen Banden,

Gin grofjer vnderſcheid,

Da in au ift verhanden, Bu Wein, im andren Traid, Das dritt vil Vichs befiget, Das vierdt Erggruben bat,

Das ein dad ander hfchiget, . Rad -Gotses weifem Rath.

11. Alſo thut Gott außtheilen, Nach ſeinem gheimen Rath, Sein Guad Das er pflegt zthei— eo: fen, * Durch frafft vnd wunderthat, Bugleih ond vnderſchidlich, An manchem ort vnd end, Durch ſeine Freundt gar fuͤegk⸗ lich, Mie -ers fürs beſt erlendt. 11. Neben vil andren Kirchen, Darinnen Gott der Herr, Vil wunderwerd thut wirden, Seim Namen glob ond zehr, Macht er gar wunderbarlich, ‘Hen Berg Andes qnandt, In Heyligkeit gang herrlich, Der gantzen Welt bekandt.

13. Wann ſchon zuſammen kemen, Die beſte Redner all, In diſen ort fürnemen, Zuloben allzumal,

Kuͤnden ſie doch bey weyten, Durch jhr wolredenbeit,

Sein lob nit gnug augbreiten,

Nach feiner wirdigfeit.

14. Durch fein Zungen auff Erden, Mag difer-hevlig Berg, Gnugſam gelobet werden, Deun dev ift ein Herberg,

Chriſti Dep aller hoͤchſten, Sambt {einer Mutter werd, Vnd feiner allernechſten, Im Himmel vnd auff Erd.

15. Allhie mag man nod feben, Drey Hoftien werth vnd alt,

327

Dabey nod) frets geſchehen, Groß wunder manigfalt,

Die offt haben vertriben, Groß ſterben, Krieg vnd mordt, Seind durch Miräackel bliben, Zu letzt am diſen ort.

16. Die zwo hat Babſt Gregorj,

Der erſt, mit eigner hand, Geweicht, zu Gottes Glorj

Die Gott alſo verwandt,

17.

18.

19.

Das in cim that erſcheinen,

Gin Greng, wie Fleifeh “ond Bint, ©

Gin Finger in Der einen,

Wie man nod feben thut.

In der dritten Der Namen, Jeſus, Blutfarb erſcheint,

Die Consecriert mit Namen, Gregorius der Neundt,

Ders vor fuͤnffhundert Jaren, All drey Hat mit andadt,

Da man in grofjen gfahren, Keyſer Heinvidy ſelbſt gebracht.

Auff difm Berg thin raſten, Hevithumb gar manigfalt, Als in eim edlen Kaſten, Vnd ſicheren behalt,

Zu wolfart nuß vnd guten, Aller der Ehriſten ent, Dif mit andacht beſuchen, In jhr betruͤebten zeit.

Der Juͤngern vnſers Herren, So man Apoſtel nendt, Vnd Zwoͤlffpotten mit ehren, Grog Heylthumb man da findt, Purdy die Gott fouderbarlich, Die Kircher hat gegruͤndt, Sein hevlich3 wort gang klaͤrlich, Der gangen Welt verkuͤndt.

328

20.

2

22.

Allhie findt man vor augen, Vil Heylthumb werth vnd gut, Der Maͤrtrer, fo den Glanben, Bezeugt mit jbrem Blut,

Die Ritterlich geftritten,

Firs ewig Vatterlandt,

Der Todt den fie erlitten, Machts aller welt befandt.

. Bil Beichtiger hie figen,

Mit Hevithumbl hod vnd werdt, Die fic) haben verzigen,

Def wollufts difer Erd,

Wider alle Feindt Gottes,

Gin fteten Krieg gefihrt,

Die wahre Kirche Gottes, Mit wort vnd werd geziert.

Wil Witwen vnd Junckfrawen,

Ir wohnung and hie handt,

23.

2A.

Bey onfer lieben Frawen,

Die Dem Fleiſch widerftandt,

Gethon, vnd ſich erqeben, Ghrifto Dem Breutigam, (Der felbs das ewig leben) Allzeit yu hangen an.

Vil Hevylthumb ift verhanden, Von Frawen vnd von Mann, Die in ehrlichen! banden, Gott alfo dienet ban,

Das Gott jhr hevligs Leben, So fie auff Erden gfuͤhrt, Als ſie den Geiſt auffgeben, Durch wunderwerck probiert.

Das aber Gott gefalle,

Das man die Heylign ehr, Probirt mit reichem ſchalle, Der gangen Kirchen Lehr,

Ja Gſchrifft = felb thut wei—

oe fen, Pies: ebligen.

2

or

26.

2

Das Gott dardurch geehrt, So man thut lobn vnd preifen, Die Hevligen hie auff Erd.

. Drumb bitten wie Den Herren,

Durd fein vnendtlich trafft, Das er jhm felbft gu ebren, Die wirdige Bruderſchafft, Erhalten will, ond mebrer; An Tugent, Eber vnd Guty Durch difes Heylthums ehren, Halten in feiner hut.

Auch bitten wit did) Herre, Durch deinen Leichnam Gut, , Den Glauben in vns mebhre, Halt vns in deiner Huet,

ib aud cin redts wertrawen, Du vuſer Here vnd Got, Daß wir ftaré auff did) bawen, In aller angſt vnd noth.

Weil aber ohn die Lieben

Sonſt alls vergebens wer, Verley Das wir Die vben,

Dir Gott yu fob vnd ebr, Das wir did Gott zum höchſten, Lieben, mit Hertzen rein,

Pon wegen dein, dem nedften, Hilfflich vnd raͤthlich fein.

Zu dem wir Here Did) bitten,

(Erleucht Die Chriftenheit,

Ym Gauben wnd in fitten, Durch dein Barmhertzigkeit, Perley Das Die geweichten, Mit wabrer gſunder Lehr, Dem ameinen Mann vorleudten, In aller zucht vnd ebr.

Gib allen Potentaten, Der hoden Obrigfeit, Vud allen jhren Rhaͤten,

Evfer zur Gerechtigkeit, Das ſie nach jhren pflichten, In frid vnd einigkeit,

Ales richten vnd ſchlichten, Rah Recht vnd Billigkeit. 30. Du woͤlleſt auc außteutten, Irrthumb vnd Ketzerey, Damit bey Chriſtenleuten,

Ein Glaub vnd Gotsdienſt ſey,

Verley Fuͤrſten vnd Herren, Der gantzen Chriſtenheit,

Das fie Den Glauben mehren,

In frid vnd einigfeit. 31. Bib das fie ſich verfeiben,

Mit madt, Lieb, Ehr ond Gut,

Den Erbfeindt guuertreiben, Rechen vnſchuldig Blut,

Weiter wir Herr dich bitten, Durch dein ſeht groſſe Lieb,

Anmerkung. S. Rr. 532, 539, 15.

' Dwr while ons bebiiten,

Vor Auffthur, mord ond Rrieg.

32. Walt vonfec Suͤnd uit rechen,

Getrewer Here vnd Gott, Durch Peſtilentz vnd brechen, Noch thewre Hungersnoth, In diſen vnſren noͤtthen, Erhoͤr ons. lieber Gott, Darumb wir dich gebetten, Hilff vns auß aller not.

33. Gib das wir wirdig nieffen,

Das hevlig Sacrament,

Wann wir von hinnen mieffen, An vufrem legten endt,

Das wir fommen yufamen, Dort in der Engelfdar,

Wer das hegert ſprech Amen, Das werd vns allen wabr.

582. Gin ſchoͤnes Catholifh Gefang,

wann man mit Creutzen gum Wagheußlein vnſer lieben Frawen fn Stifft Speyr gelegen, oder andere dergleichen Heilige Orter geht, zugebrauchen.

(Cotnet Gb. 1610, 205. 1619, I, 205. Corner 778, bei dem Str. 2 und Str G, 6 feblt, mit der überſchrift: .@in {hones Geſang bewRirdfabrten,. an beili a ortern gu gebrauden. |

1. Gelobt fey Gott der Batter 2.

13. Erſtlich fo merck mic eben, Dag nun her lange jet, @ort mit feim bheifigen fegen Dig ort hat hod befrewt, Mit gaaden vnd mit qnaden So wuͤrdiglich geziert,

Daß vil vnd groſſen ſchaden, Allhie geholffen wirt.

14 Bil ſchwach vnd krancke

ſten, Erlangt haben geſundtheit, Die zu dem ort her reißten, Von nahet, vnd von weit, Su vnſet lieben Frawen, Zu jhrem lieben Kindt, | In rechtem wabhren Glauben, » Mit Rew, ond Beicht der

Sind... |

830 15. Mit gluͤbt vil Mann. pnd. Feawen, 16. Die all -befommen haben

Hieher gewalfahrt feu, Von vufers Heilands quad; Mit Hoffnung ond vertrawen, Von Maria der Sungfrawen, Mit Buß vnd wiliger pein, Hilff beyſtand, guten raht, Dem lieben Gott zu ehren, Gluͤck, heil, wolfarth, vnd ſegen, Bud ſeiner Pitter zart, Fried, ruͤhe, vnd einigleit, Daß beyde woͤllen hoͤren In jhrem frommen leben, : Sor bitt in jhe Kirchfahrt. Bund redyt i : 17. Drumb laſt vns auch begeren,

te * a

Bom Heren Jeſu Chrift, Dag ex vns wll erhdren, Zu diſer gnaden frift, Daß er vns woͤll vergeben All Suͤnd vnd laſter groß, Vnd vns nach vnſerm leben Auffnemen in ſein Schoß. 18. (26.) So bitten wir dich Herve ꝛc.

Anmerfung. Dieſes Lied Hat mit Nr. 531 die Str. 1-12. und 26—33 gemein. Ich laſſe dieſe darum im Lert aus, fiige aber Die von G abweidenden Lesarten bier bei.

Lesarten. 1,2. M Inn. IK thron. 3. IKM Gelobt. 4 1 Con. K fon. 7. M evnig. IK hertſch. M Herrfdy. 2, 1. IK Dag. 2. IK gnedigl -- 5. IK Dag. 6. IK wund. 7, I geſehen. 8. IK Diefer heiligen Statt. 3, 1. IKM Dag er. M Gen. 3. M Gaben. 4. IK bequadt. 5. IK Darmit. 6. IM Gndt. 7. M From. 8. M-@w, ~ 4, 1. L verloren. 2. M Hu. Fal. 3. IK So bat. M gebohren. —4. K wong. IKM qenommen. 5. [K Wider. guaden. M @na. 7. I glau. K Glau. M thun glau. 8. M Willen. 5, 2. M feon, 3. IK ort. M Ort. IK bend. M Hind. 4. IKM Gmadt. I fapt. M wicht leſt. 6. IK ftddt. M Stitt. 7. M Darin wir ¢. KM ſollen. 8. I Majeftet. K Maieſtet. M Majeftit. 6, 1. IKM meré, 2. IK Diener. ~ 3. IKM Movſi. 4. I fol. K fol. 6. der gamge Bers febit bei M. 7, 2. rüffen. 3. M Warh. 4 | wollen, 5. IK 6%. G& IKM Weis. 7. M Emptern. 8. IK Gebawet. K qangem (ft. Bd.). 8, 2. IKM Dag. I ſol. 3. IKM her 4 M alle zeit. 1 frithe. K früh. 5. M. So hat d. G. den A 6 M.gebetten qwiſe Z3. 7. 1K froͤlich. M fevrlich (ft. frevl.). 8. L Wie dSchrifft. K Wie die Schtifft. M Wie Die Schrifft Jeng. 9, 2 M Newen, 3. Mod. Ehre. + & IK Gewiſſe. M Orth. End. 5. IK Erwehlt. M. Er woͤll

Cintidy). Bue, —6. 1 begaabt. —'7. M Allda. [Ki gaaben. M Gnben. S M But, + 19, 21 vnderſcheidt. M untecidieyd. 3.1 Darin. K Darians IKann. vorb. M In einem ift vorb. 4, KM Wiech IKM andern. > IK Weidt M Trind. 5. M Dj. IK Ddrit. KM viel. IK Viechs. M Biehs. 6. IK viert Ergqrit. M vierd. 7. M Daf cin’. 8. IKM weifen. IM rabt. 12, 1K foi 2. TK rabt. M Rabht. 3. 1 dak. pflecht. M S. Ghad nod alle weilen. 4. M Sra. 5. IK wnderfchied. M vnterfcied. 6. M Orth. End. 7. IK freund. M Freund. IKM fiigl 8. IK er: fent. M erfennt. 12, 1. KM viel. IKM andern. 3. M Wun. (obne Bil.) IK thit) 4. 1K gu fob ond ehr. M me & v. E. 6. IK Die Rird Waghenslein genant. M Die Kirch N. genanut. 7. IK beiligf. M Heiligf 8. IRM Welt ond breit befant (M befandt). -- 13, 3. M Seq. 4. M Ddiefé Orth. K befrevdt. M befrevt. 5. M Gaben. Gna- den. 6. KM wird. 7. MD, K vil. M wiefn. 8. K wirdt. M wird. 14,1. M Biel. ~ 2. K gefundh, M Gfundh. 3. M Orth berrinfen. 4. M nabend. 6. K Bad (jf. Zu). M Rind. 7. K waren. 8, K rew. 15, 1, Gluͤbd viel. 2. K gewalfarth. M qe- wallfabrt ſeyn. 3. M Hof. Ver. 4. M Bug. Peyn. 6. M Mutter. 7. M Dag fie w. erhoͤten. 8. M B. gu (ft. in). 16, 2. M Hev- lands Gnad. 4. M Hilff. Beyft. quten Raht. K rath. 5. M GL. Hevl, Wolfabrt v. S. 6. M Rub. Gin. N, 1. KM begehren 2, M HGrren. 4. M Diefer Gn. 5. K wol. 6. M vaſter 7. M eb. 8. M feine. 26, (18) 1. IKM Go b. 2. .1K Durch deine Mutter gut. M Durch deine Marter gut. 3. M vonnd. 4. M vans, IK but. M Hut. 5. M Ber. 6. M O fieber H. 7. IKM Dag. 8. J not. M Angit. Noht. 27, 1, Ll on. M Liebe. 2. IK alles. 3. IKM Verleyh. IK Dag fie (ft. die). M Das wig Dich ben, 4. M ob. hr. & IKM Das. 6. M von (ft, mit). IK ber. 7. IKM Red, 8. M Hilf. IM raptl, ſeyn. 28, 3. M Gitten. 5. IKM Berleyh dag. Gewevhten. 6. I gef. K Gef. 8. M Sun. Su. Ehr. 29, 2, IKM hoben. 3, I rabten. K rithen. M Raͤhten. 4, IK Gyffer. I Ger. K ger. 5. KM Daf. M Pl 6. IK fried. M fried. Gynigf. 8. IK recht. [KM bil. 30, 1. M wolleft. 4, IM Gottsd. K @ottesd. 5. IKM Berleyy. 7. IKM Dag. 8. IK fried. M §ried. Gimigf. 81, 1. IKM dag. M verlieben. 2. IK fieb ehr. gut, 3, IKM @rbjeiudD, IM qu vert. 4, M Schiigen (jt. Rechen). I vnſchuüͤldigs. KM vnſchuldigs. IK Blut. 6. IK lieb. 7. M wolleft vnns. 6. IK anjfruby. M Auffruhr, Mord. I frieg. $2, 1. IK Wolft. M Wollft nicht ſtraffen (jt. rechen). 3. IK brechen. M Waffen (ft. Brecen). 4. IKM Thewre himgers. LM nobt, 5. IKM Diefen. IK ndthen. M, Rehtew. 7. M gebeten. · 68. J nobt; K noth.

M Nobt. $8, 1. IKM daß. wir. 2. IKM heilig. 3, IKM imilf, 4. IKM vnſerm. M Gnd. 5. IKM Dag. zuſammen. 6. M Engel ſchaar. J M begebrt. 8. IK war,

533. Gin anders andächtiges Bittlied, ben Erenkadngen vad Kirchfahrten.

(Corner 782.)

1. HEut gehn wir mit dem Creutz vnd Fahn, HErr JEſu Chriſt, Su Dit ruffen bend Weib vnd Mam, Grhir vns lieber HEre JEſu Chrift. ' 2. Dic wollen wir fleifjiq bitten, Nad alt Catholiſchen Sitten. 3. Wir bitten did) O reicher Gott, Vmb Leibes ond der Seelen Robt. 4. So bitten wir did felber, Wol vmb die Fruct au Felde. Wir bitten dic mit fleiſſe, Bbuͤt ons die Fruct vor Reiffe. 6. Gib vns ein furdtbarn Regen, Bud dein Himmlifden Segen. Wir bitten did auch alfo fein, Gib wns aufu Regu cin Somnenfdein. 8. Wir bitten dich mit ganger Krafft, Mol vmb die wiirdige Prieſterſchafft. 9. Wir bitten dich aud aflefampt, . Bol vmb den gangen Weltliden Stand... 10. Wir bitten did O guter, Vmb vnſer Vatter vnd Mutter. * 11. Wir bitten dich auffs beſte, Vmb Brider vnd vmb Schweſter. 12. Wir bitten did Mariae Rind, Bmb all Frawen die ſchwanger find: 18. Bir bitten Dich von Herhen,

* oa ati Bebiit fic vor groffem ſchmettzen.

18 Die ame Zeile werden Gei jeder Str. wiederbolt. © -

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14. Wir bitten. dich alleine, Vmb all trew Giiter. dabeime.

15. Wir bitten didy fehr vnd ruffen Did an, Fir all die ons quits habn gethan.

16. Wir bitten did nod mebhre, Binh all glaubige Seelen.

17. Bir bitten dic Mariae Mind,

Vmb all Seeln die im Leyden find.

18. Wir bitten did) in vnſerm Lewd, ©

Bhiit wns vor Krieg vnd thewrer Beit.

19. Wir bitten did in vnfet Robt, Behuͤt vns vor dem gaͤhen Todt.

20. Wir bitten did aud allzugleich,

Wol omb das ewig Himmelreich.

21. Nun feyt wir did gebeten babn, . MH lft vns den Himmel nicht verfagn. 22. Wir bitten did) gar jnniglic, Du woͤllſt wns gewaͤrn gnaͤdiglich, Amen.

534. Gin alter Ruff, wann man gu vnſer lieben Frawen Kirchfahrten thut. (Gotrner 74.)

1.38 Ebren vnſer Frawen,

Gehn wir in jhr Bethauß, Wen ſeine Suͤnd gerewen, Der geht ledig herauß, Rorieleifon.’

2. Wen feine Sind gerewen, Bnd wil der fommen ab, Geh offt yu vnfer Frawen, Bud Hitt Gott vmb Genad.

3. Bnd fompt er denn gen Kirchen, Inn vnſer Frawen Hauß, Beicht er ſein Suͤnd, hab rewe, So geht er ledig herauß.

4. Vnſer liebe Frawe, Die hat der Kirchen viel, Darein geht mancher Suͤnder, Den ſie begnaden wil.

5. Fuͤr dSuͤnder wil fie bitten, Kir Frawen vnd fiir Mann, Genad erlangen alln Pilgram, Die fie recht ruffen an.

6. Vnd vnfere liebe Frawe, Woll vns nit verlaffen, Vns acme Pilgr anſchawen, Muff Weg ond auff Straffen.

1 Kvricleifon wird bel jeder. Ste..wiedexbolt, . | ry

7. Zu Ehren vnſer Krawert, Singen wir diß Lobgeſang, Bou nun an biß in Ewigkeit, Sep GOtt im Himmel dand,

Anmerfung, Hoffmann Nr. 230 hat das Lied aus Corner von 1625. Es find Die fieben letzten Strophen des Liedes: „Vnd onfer lieben Frawen,“ das in Der Wusg. von 1625 ſteht, aber wt der von 1631 feblt. Das Lied: „Vnd vnſer lieben Frawen” fteht anh in Körners Mariani ſchem Liederfrany S. 382 und in Uhlands VolfaliedDern Rr. 319.

535. Gin ander Ruff an wnfer liebe Fraw. (Gorner 785.) 1.0 Konigin gnadigite Fraw, O Konigin yu vus herab vom Himmel ſchaw, O Konigin Maria, Maria, O Koͤnigin.! 2.0 Mutter der Barmbergigfeit, Bitt fiir die gange Chriftenbeit. 3. Bitt dag vns GOtt Barmbergiafeit, ? Bitt dag vns GOtt mah Sinden frev. 4. Bitt dag vns GOtt geb Krafft vnd Gnad, ‘Dah ons am Leib vnd Seel nichts (Had. 5. Bitt dab ons Golt den Frieden ged, Bitt dag GOtt Mord vnd Krieg auffheb. 6. Bitt fiir das Feld vnd Ackerland, Behuͤt ons auch flir Fewr vnd Brand. 7. Halt ab den jaͤhen bdfen Todt, Vnd bitt fiir vns in aller Nobt.

8. Ach ftehe vns bey am letzten End, O Mutter did nit von vns wend.

536. Cin Ruff gu vnfer Frawen, mb fruchtbars Wetter. (Sorner 786.) “L IR GOttes Namen hHeben wir an,

Die Mutter GOttes ruffen wir an, Korie eleifon, *

* Dieje Geile wird bei jeder Str. wiederbolt. # Lied barmbe rptg fey. 3 Kyrie eleifen wird bei jeder Str. wiederhoit. ;

Re Mit wahree Mew, mit weniger Suͤnd,

Ud) hitt fir ons. dein liebes Rind.

3. Maria fev du vnſer Bot, Wol gegen dem Wilmadtigen GOtt.

4, Zu onferm Vatter vom Himmelreich, Daß ev wns: cin fruchtbars Wetter verleyb.

5, O OGOtt thu du dein’ Himmel auff,

‘+ @ib vns ein fruchtbars Wetter herauß.

6. Ein gnaͤdigen Regen, ein furchtbaren Wind, Drumb bitten wir dein liebes Rind.

7. So bitten wir dic Batter vom Himmefreid, Dah du wns cin Fruchtbars verlenhft.

8. Wol iber den Wein vnd uͤber das Trivb, Bnd uͤber die gantze Chriftenheit. 9. Wir bitten vinbs Triyd vnd vmb den Wein, Denn GHtt ijt felbft vertrawt darein. 10. Wir bitten vmbs Laub vnd ymb da8 Graf, Bnd vmb alls was vns nohfdiirfftig was. 11. Gen Gimmel! foll vnſer Herg ſeyn bereit, Das helff vns die Heilig Dreyfaltigkeit. 12. GOtt Vatter, GOtt Sohn, GOtt Heiliger Geiſt, Sey jmmer vnd ewiglich gepreiſt. 13.D Heiliger Gott vom Himmel vns fend, Dein heiligen Engel an vnſerm Gnd. 14. Der vnſer Seel thu wol bewabrn, Fuͤhr vnns daß wir nicht werden verlohrn. 15. GOtt nem vns mit ſeiner gwaltigen Hand, Bnd fuͤhr ons ins recht Vatterland. 16. Gr fuͤhr ons in dad Paradeiß, Darinn GOtt ewig wird gepreift. 17. Da die Engel ſchweben ob wns dar, Bnd fic frewen all Chriftafaubige ſchar.

18. Alſo hat diefer Ruff ein End, GOTT fev bey vnns an’ onferm ‘End.

Lies: Himmel.’ | WH es

537. Wenn-man fid groffer Wetter beforget, ein nutzlicher Ruff. (Gorner 787.)

1. WEnn fompt ein groſſes Wetter daber, So ruffen wir an GOtt vnfern HEren.

2. Wir ruffen GOtt von Hergen an, Dag er SWetter ohu ſchaden treibe Darvan.

3. Wenn Donner oud Plitzer kompt herein, So woll ons GOtt genddig fen.

4. Wir bitten dich jept O trewer GOtt, Verlag vns nit in folder Noht.

5, Wenn du (aft deinen Donner horn, Vermahnſt vns wir folln vns bekehrn.

6. Von Suͤnden ſollen wir abſtehn, Daß wir nicht gaͤhling vntergehn.

7. O Menſch laß dirs gu Hertzen gehn, Wenn ſolch groſſe Wetter entſtehn.

8. Die groſſe Wetter gebn dieſe Lehr, Daß der Zorn OOttes brenne ſehr.

9. © trewer Gott vnſer verſchon, Dah vns der Donner nicht ſchaden fan.

40. D Jeſu Ehrift thu vnns beyſtahn, Dah wir nicht ploͤtzlich ontergahn.

11.5 GOTT wir feyndt in deiner Hand, Bewahr vns gnaͤdig allefampt.

12. Wenn Plitz vnd Donner ſtreicht daher, Erbarm dich vnſer O lieber HERR.

13. Behuͤt vns vor dem Donnerſchlag, Daß vns derſelb nicht ſchaden mag.

14. Wir. bitten dich O frommer GOtt, Stel Du vns bey in aller noht.

15. Erzeig wns deine groffe Gnad, Verzeyh ons vnſer Meiffethat.

16. Wie gſchwind, wie bald feynd wir Dabin, Wenn du vns ftrajfen wilt im grimm,

17. Das Wetter hat oft gros ſchadn gethan, Erſchlagn, verbrennt viel tanfend Mann,

18. Verzehrt das Bieh wnd auch. die Leut, Beyd inn den Haufern ond anf der Waͤyd.

19. Das Ferwr vom Himmel gind offt an, Vnd machet mandhen armen Mann.

20. Das Fewr vom Himmel herab fam, Verzehrt gar bald das Land Sodam.

21. Wegen der ſchweren Scand vnd Sind, Die in demfelben begangen find.

22. Daf Fewr vom Himmel vergzehrt gefdwind, All die da Rebellif worden find.

23. Wider Moſen vud fein Bruder fromm, Wegen def Hobenpriefterthumb.

24. Grog Wetter ond Vngeſtuͤmme Wind, Ertoͤdtet Dem Job all fein Kind vnd Gfind.

25. Das Wetter bedeut wns Gotteds Geridt, Zeygt vns fein zorniges Angeſicht.

26. Durchs Fewr wird GOtt wanns jhme gfellt, Ein ende machen der gantzen Welt.

27. Drumb laͤſt vns Gott ſolche Wetter ſehn, Daß wir ſolln ins vns ſelber gehn.

28. Wir ſolln bey zeiten Buſſe than, Dap wir nidt Ewig vntergahn.

29. Drumb faft vns wathen allegeit, Wenn Gott fompt, dak wir ſeyn bereit.

30. Dem Wetter nichts beſſer widerfteht, Als Bug ond Beidht vnd hertzlichs Gebet.

31. Mit betn vertreibt die Chriſtenheit, Die ſchaͤdlichen Wetter allezeit.

32. Drumb leſt die Kirch die Glocken klingen, Dadurch ſie thut die Wetter verdringen.

83. Dieweil dic Glocken ſeynd geweyht, Durchs Gebet der lieben Chriſtenheit.

34. Das Gebet gibt auch den Palmen Krafft, Das Wettr nicht habn fo groß macht.

35. Als was gheiligt iſt durchs Gebet, Dem ſchaͤdlichen Donner widerſteht.

Rebrein: Kathol. Alrchenlleber ic. II. Bb,

36. Dod muft du ſeyn in GOttes Gnad, Goll dir das Wetter thun fein fad. 37, Wer fid nach Gottes Willn nicht rit,

Darff fic auffs gweyht verlaffen nicht. 38. Wer abr in SHites Gnaden ſteht, Den hilfft das gweyhte durchs Gebet 39. Haſt nun die Gnade GOttes verlohrn, Vnd willſt entgehen Gottes Born: 40, So fehr widrumb durch Buf vnd Beit, Weil dir Gott mod ſein Gnad verleyht. 41, Wir muͤſſen wachen allezeit, Wenn Gott fompt Dak wir ſeyn bereit. 42, Laft vns von Hertzen Buſſe than, Yon allen Simden abelan. 43. Bnd denn GOtt rufft von Hergen an, So werden die ſchweren Wetter: vergahn. 44. Die lieben Heiligen ſtehn wns bey, She Furbitt bet Gort fie vns verleyhn. 45. Wer nur ein gutes Gwiffen hat, Kein Pig noch Donner jhm nit ſchadt. 46. Wer qu Gott hat fein Zuverſicht, Der darff das Wetter fordtew nicht. 47. Here Jeſu Chrifte fteh wns bey,

Das vns das Wettr nicht ſchaͤdlich fev. 48. Bewahr das Traͤyd vnd auch den Wein, Laß jhn den Hagl nicht ſchaͤdlich ſeyn.

49. Wir bitten dein Barmhertzigkeit, Behuͤt vns fiir groſſem Hertzeleyd. 50. Dein groſſen Zorn von vns abwend, Mit deiner Gnad dich zu vns lend. 51. Durch vnſt Gebet laß dich bewegn,

Verleyh vns dein Goͤttlichen Segn. 52. Daß es gedey zur Fruchtbarkeit,

So dancken wir deiner Barmhertzigkeit. 53. Du biſt allein Der wahre Gott,

Der helffen kan in aller Noht. 54. Du laͤſt fein Menſchen vntergahn,

Der dich von Hertzen ruffet an.

55. Du woͤllſt vns faffen in Gnaden fey, Bnd fortan fructbars Wetter verleyhyn. 56. Die ſchaͤdlich Gewitter jag weit von hinn, Den groffen ſchrecken von vns nimm.

57. Zeig vns Dein froͤlichs Angeſicht, Erfrew vns mit deß Himmels Liecht.

58. Vnd hilff vns zu deß Himmels Frewd, Dann dorthin gar fein Wetter reicht.

59. Dort werden wir ſcheinen ſelbſt wie die Sonn, Here Jeſu Shrift laß vns gu dir kommn.

60. Maria GOttes Mutter reine Mayd, Hilff Du wns gu Derfelbigen Frewd.

538. Cin gemeiner Segen von RKirdfarten, im eins ond aufgeben, wie aud) fonft Morgens oder Abends gu fingen. (Gorner 791.)

1. DEr Fried vnſers HErren JEſu Chrift, Behuͤt ons all gu dieſer friſt.

2 Die Krafft deß Heiligen Leydens fein, Behiit ons vor der Hoͤllen Pein.

3. Bnd aud das Zeichen def Heiligen Greug, Behuͤt vis arme Chriftenteut.

4. Die Keuſchheit Maria der reinen Mayd, Bewahr die gange Chriftenheit.

5. Der heiligen Engel ſchirm vnd wacht, Bebiiten vns bey Taq vnd Nat.

6. Die fiirbitt aller Heiligen GOtts, Komb ons zu gut in aller nobt.

7. Gejegen wns GOttes Barmbergigfeit, Sein Giitigfeit ond fein Warheit.

8. Bhuͤt vas die wahre Einigkeit, Sein Weißheit vnd Allmaͤchtigkeit.

9. Bſchirm vus die hoͤchſt Dreyfaltigkeit, Erhalt vns GOttes Barmhertzigkeit.

10. Bewahr vns lieber HErre GOtt, Vnd ſteh vns bey in aller Noht.

22"

11. Wir bitten fiir alle Obrigfeit, Fir alle glaubige Chriftenfeut. 12. Behuͤt vns vor def Tuͤrcken Macht, Gib ftard der Chriſtlichen Ritterfdaft. 13.41 Sidr ond vnglaubige Gmein, Bekehr fie HEre zur Kirchen Dein. 14, Dew Ravyfigen gu Waffer vnd Land Raͤich jhnen gu huͤlff dein milde Hand. 15. Ernehr die frommen Arbeiter trew, Mit deinem Segen ſteh jhn bey. 16. Mac geſund die betruͤbten vnd RKranden, Vnd troͤſt die armen gefangnen. 17. Vor gifftigen Thiern, vorm gaͤhen Tod, Behuͤt vns lieber HErre GOtt. 18. Verleyh vns Fried vnd Einigkeit, Vnd wehr aller widerwertigkeit. 19. Behuͤt vns HErr auch alleſampt, Vor Irrthumb, Laſter, Suͤnd vnd Schand. 20. Vors Teuffels Liſt vnd Triegerey, Vor boͤſem Gſpenſt HErr mach vns frey. 21. Bor Regen, Milthaw, Duͤrr vnd Hip, Vor Hagel, Shawr, Donner vnd Pig. 22. Bor Anfechtung der argen Welt, Def Fleiſches Luft werd abgeftellt. 23. Bor hdfem Lufft vnd Wolckenbruͤch, Vor Erdhiden ond Vngeluͤck. 24. Vor Gfaͤngnuß ond Verribhterey, Vors Teuffels Kunſt vnd Zauberey. 25. Bor Feindtſchafft, zwytracht, vneinigfeit, Vor Krieg vnd Mord, vor Has vnd Reyd. 26. Bor Fewer, Wafer, vnd thewrer zeit, Vor groffem Trawren vnd Herpenleyd. 27. Vor Peftilens vnd kranckheit gfchwind, Vor Reiff vnd Schnee, vor Kalt vnd Wind. 28. Fir aller Plag vnd Tribfeligfeit, Behit ons HErr den Wein vnd Traͤyd. 29. Aud HErr all vnſer Vieh bewahr, Su Feld, zu Haug, vor aller Gfahr.

30. Bor allem boͤſen Bugewitter, Vnd aud vor allem Vugegiefer.

31. Bor groſſer Armut, vor falſchem Gmit, Ud lieber HErr GOtt wns behuͤt.

32. Den abgeftorbuen gib die ewig Frewd, Vnd hilff ons alln zur Seligheit, Anten.

539. Gin fdiner Nuff auff der Kirchfahrt, fonderlidh frit gu fingen. (Corner 793.)

1. SO bitten wir vnfern Herren, Den, Batter HErr JEſu Chrift, Der helffe mit feiner gnaden, Alls was in noͤhten iſt, Vnd dem der ſeiner huͤlff begehrt, Wir bitten dich du allmaͤchtiger Gott, Vnd laß vns nicht. verderben.

2. Wir bitten dich du Allmaͤchtiger Gott, Wir ruffen zu deiner Gnad, Zu Jeſu Chriſto dem Heyland, Daß er ſich vber vns erbarm, Vber vns vnd vber die Chriſtenheit, Wir bitten did) du Allmaͤchtiger Gott, Behuͤt ons vor allem Leyd.

3. Wir bitten dich du Allmaͤchtiger Gott, Fuͤhr vns den rechten Weg, Dag wir nicht werdn verjrret, Vnd bleiben nit vnterweg, Behuͤt vns vor dem gaben Todt, Wir bitten dic) Du Allmaͤchtiger Gott, . Hilff ons auß aller Noht.

4. Wir bitten did) Du Allmaͤchtiger Gott, Behuͤt vns vor bdfen Lenthn, Wir bitten did) O Allmachtiger Gott, Behuͤt vns vor allem Leyd, Vor Kegerey vnd falfder Lebr, Wollft ons alljeit behuͤten, O fieber Gott vnd HErr.

341

5. Aud) bitten wir dich O HErre, Durd deinen Leichnam gut, Den Glauben in ons mebre, Halt ous in deiner Hut, @ib auch ein rechtes vertrawen, © allerliebjter GOHtt, Daß wir ſtarck auff did) bawen, In aller Angſt vnd Noht. 6. Weil aber ohn die Liebe, Sonſt alls vergebens wer, Verleyh daß wir die uͤben, Deim Namen zu Lob vnd Ehr, Daß wir dich lieben vnd Danckbar ſeyn, Von wegen dein, Dem Nechſten huͤlfflich vnd Dienſtbar ſeyn. 7. Zu dem wir Herr dich bitten, Erleucht die Chriſtenheit, Im Glauben vnd in Sitten, Durch dein Barmhertzigkeit, Verleyh den Geweyhtn, daß mit jhr Lehr, Dem gmeinen Volck vorleuchten, Inn aller Zucht vnd Ehr. 8. Gib allen Potentaten, Der hohen Obrigfeit, Vnd allen jhren Raͤhten, Eyfer zur Grechtigkeit, Daß ſie in Fried vnd Einigkeit, Ihr Land vnd Leuth regieren, Nad Recht vnd Billichkeit. 9. Du wolleſt auch außreuten, Irrthumb vnd Ketzerey, Daß bei den Chriſtenleuthen, Gin Glaub vnd Gottsdienft fev, Verleyh dem Kaͤyſer der SChriftenheit, Dah ex den Glauben thut mebren, In Fried ond Cinigfeit. 10. Gib daß jie! verbinden, Mit Macht, Leib, Ehr vnd Gut, Den Erbfeind gu vberwinden, Su erretten der Ehriften Blut,

Ried: fie fid.

Wir bitten did Here durch dein qroffe Lieb, Du wollejt ond bebiiten, Vor Aufftuhr, Mord ond Krieg. 11. Wollft onfer Sind nit rechen, Getrewer HERRE Gott, Durch Peftileng vnd Gbrechen, Nod thewer Hungersnoht, Erhoͤr vns lieber HErre Gott, Darumb wir dich thun bitten, Hilff vns auß aller Roht.

12. Wenn Gott der Herr am Grichte figt, Wol an dem jiingften Taq, Gnd daß vns weder Silber nod) Gold, War nicht mehr helffen mag, Mud gar fein Gut nod) alles Gelt, Kein Menſch auff diefer Grden, Now in der ganken Wel.

13. Dann vnſere gute Were, Die wir auff Erdreich gethan, Wir bitten did) Du Allmaͤchtiger Gott, So nim did) pmb vns an, Vmb vns vnd vmb Me Chriftenbeit, Wir bitten didy du Allmaͤchtiger Gott, @ib vns allen die Seligfeit.

14. Wir bitten dich du Allmaͤchtiger GOtt, Schaff vns cin feligs End, Sid wns dein heiligen Engel, Mn vnſerm febten End, Daß er vns fuͤhr in das Himmelreich, Daß wir darinnen bleiben, Immer vnd ewiglich. 15. Gib daß wir wuͤrdig nieſſen, Das heilig Sacrament, Wann wir von hinnen muͤſſen, An vnſerm letzten End, Dak wir kommen zu der Engel Schaar, Wer das begehrt fprady men, ' Das werd ond allen wabr, Amen.

Anmerfung. Su Str. 15, ſ. Rr. 581, 33.

1 Ries: Amen.

540. Gin ander finer Ruff, wann man heimgeht vnd von etm Gottshauß vrfaub nimbt. (Gorner 796.)

1. VOn deinetwegen ſeynd wir bie, HErr JEſu EChrift, Vnd fallen nider auff vnſere Kny, Kyrieleiſon.

2. Wir fallen nider auff vnſere Kny, Vrlaub wollen wir nemen hie.

3. Wir Suͤnder vnd Suͤnderin bitten dich, Erhoͤr vnſer Gebet gnaͤdiglich.

4. Daß vnſer Gebet GOtt angenehm ſey, Das bitten wir dich gang fleiſſiglich.

5. Gefeqn dih GOtt du wirdigs GOttshauß, Von welchen? wir jepundt gehn aug.

6. Gott will vns behuͤten vor allem Levd, Auff Dab wir Dich wider feben mit Frew.

7 Wir heben vns auff vnd zieben Dabin, Daß fiir vns bitt jhr liebes Rind,

8. Zu Maria der Koͤnigin, Daß fuͤr vns bitt jhr liebes Rindt. *

9. Maria GOtts Mutter du Jungfraw ſchon, Bitt GOtt fir vns dein lieben Sohn.

10. Daß er vns ſchick die Engel ſeyn, Die vnſer trewe Waͤchter ſeyn.

11. Wir hittn die heilig Dreyfaltigkeit, GOtt Batter GOtt Sohn GOtt H. Geiſt.

12. GOtt Batter GOtt Sobn GOtt Heiliger Geift, Dey woͤll wns bhiiten auff diefer Reyß.

13. Wir bittn did) aug Hergen grund, . Du wollft vns gebn def Letbes gſund.

14. Wolft vns behuͤten auff Waffr vnd Land, Hilff Das wir nicht falln in Sind ond Scand.

15. Wir bittn dic) vmb dein heiligen Segen, Hilff das wir nicht fterben vnterwegen.

* Die 2 und 4. Zeile werden bei jeder Str. wiederbolt. » Lies: wel Hem. 3 Die 7.—8. Str. find im Drude fider feblerbaft.

16. Wir bittn HEre all-in gemein, Vmb vnſer Hiiter die bleiben daheim. 17. Bmb vnſere hiter nit allein, Fir die gauge Chriſtliche Gemein. 18. Wir bitten HErr aud nod wol mehr, Fie vufer Priefter ond Seelforger. 19. Bhit fie vnd vns von hergenleyd, Hitff das wirs wider ſehn mit frewd. 20. Erbarm dich vber deine Kind, Die in Deim Namen verfamblet find. 21. HErr JEſu Shrift wir bitten and, Hilff vns mit frewden wider ju Haus. 22. Dann HErr fo wir dein Hilff nicht habn, So feynd wir hie vnd dort verlohrn. 23. Maria. GOttes Mutter du Sungfraw rein, Wollſt vnſer trewe Fuͤrbitterin feyw. 24. Wollſt vnſer trewe Vorbitterin ſeyn, Bey JEſu Chriſt dem Sohne dein. 25. Daß er vns das alls laß widerfahrn, Vmb vns wir jhn gebetten Han. 26. Amen, Amen, das werde wahr, GOtt helff vns gu der Engel ſchar.

541. Ein anderer Ruff nach vollbrachter Kirchfahrt,

Nũnchenet Gb. 56, Str. 1—2W. Cölner Gb. 1610, 210. 1619, I, 210, Str. 1-4, 12—20. Cornet 798, Str, 1—5, 12—30 mit der überſchtiſt: „Ein ander fhoner Ruff, den man pfleget gu fingen vor oder nad verbradter Kirchfahrt.“)

1. SO fallen wit nider auff vnſere Knie, Den wabhren Sohn Gottes bitten wir hie.! 2. Den ewigen Erloͤſer Jeſum Chrift, Gr wh vns erhoͤrn au difer frift. 3. Bud bitten gar hod in vnſtem feid, O Here dein Goͤttlich barmbergigheit. .

4. Wol durd das heilig leiden dein, Wt ons allen qnadig fein.

* 3n IK fteht Alleluja, in M Soriceleifon nad jeder Str.

5. Grbarm / dich, O Gott vber deine Rind, So in deim Namen verfamlet find. 6. Er ward ans Creutz gebefftet an, Dardurd fir vns all guug gethan. 7. Bergofien hat fein thewres Blut, Vns armen Siindern all gu. gut. 8. Vnd erlitten Den bittern Todt, Durch fein heilig fuͤnff Wunden roth. 9. Gr hat wns Siinder all erldft,

Als wir ins Teuffels gwalt gweſt. 10.O Menſch lag dirs zu Hertzen gohn, Das hat Chriſtus fuͤr dich gethon. 11. Drumb ſollen wir jhm danckbar fein, Der groſſen marter vnd der pein.

12. Wir bitten durch Dein bittern Todt,

O Gott hilff ons aug aller wot. 13. $n vnſer frandbeit ftebe vns bev,

In vonfall nit weit von vns fey. 14. Behit vns aud ftets allefambt,

Bor Irthumb laiter Sindt ond ſchandt. 15. Beſchuͤtz vns auch vor Krieg vnd neid, Vor waſſer Fewr vnd thewrer zeit.

16. Vor Peſtilentz vnd Kranckheit gſchwindt, Vor vngwitter vnd ſchaͤdlich wind.

17. Bewahr auch vnſer Leib vnd Gut, Wend ab all Auffrhur Krieg vnd Blut.

18. Befdhirm die gange Chriſtenheit, Bnd webr all Widerwertigfeit.

19. Wir Brider vnd Schweſtren all zugleich, Bitten vmbs ewig Himmelreich.

20. So ſtehn wit wider auff vnſte bein, Gott helff vns froͤlich wider beim.

21. Bnd wollen wit in Den Ramen des Herrn, Widerumb ju vnſern Haͤuſern fehrn.

22. Run bitten wir in vnſerm Leyd, Die Gottlihe barmbergigfeit.

23. Die woll mit ons auffm Weege fevn, Daß wir mit Segen fommen beim.

347

24. Bol vns bhuͤten vorm ewigen Todt, Bnd ons helffen auß aller Noht.

25. Run {hid ons Here die Engel dein, Die vnfer trewe Waͤchter ſeyn. 26. Dann Herr fo wir dein Hilff nicht han, So find wir hie vnd Dort verlohrn.

27. Run belff vns Gott Vatter vnd der Sohn, GOtt heiliger Geijt die dritt Perſon.

28. Bnd. Maria die Sungfraiw rein, Die helff vns all mit frewden heim.

29. Amen, Amen, das werde wahr, GOtt helff ons au der Engel Srhaar.

30. Damit loben wir in Ewigfeit, Die Hodgelobte Drevyfaltigheit.

Resarten. 1, 1. M Wir fallen nidr. K nieder. IK fie. M Knv, 2, 2. IKM erbiren. KM Diefer. 3, 1. M Wir b. IKM vnferm. Leyd. 2. M Barm. 4, 1. I Leiden. M evden. 2. I Wölleſt. Wolleft. IK gned. M gendd. IKM feyn.—5, 2.M Die inn. verfamblet. 12, 1. M deinen. 2. IM nobt. K noth. 18, 1. M Str. fteb. 2. Buf. nicht. 14, 1. IKM Bebhiit. K ſtetz. M ftats. IKM allefampt. 2. IK jrt. M Bon Srv., Lafter, Sind v. Sdhand. IK find v. ſchand. 15, 1. IK bag (ft. Krieg). M Neyd. 2 M Wafer. Zeit. 16, 1. IK frandh. IKM gſchwind. 2. IK vngew. M Vngw. ſchaͤdlichem Wind. 17, 1. IK Bewahr. K leib. IK gut. 2. J auffruhr. K auffriifr. M Aufruhr. IK frieg. bhit,. 18, 2. M all. IK widerw. 19, 1. IK W. Sinder v. Siinderin. M W. Siindr v. Siinderin. 20, 1. M widr. vnſere. IKM Bein.

Anmerfung. Str. 25-26 ftehen auc in Nr. 547, 12 f.

[ailing |

542. Der Geiftlidhe Weingarte. (Mainger Cantual 133.) .

1. Aber wollen wir fingen, . 2. $n Demfelben Weingarten, Singen ein ſuͤſſen Thou, Da hangen die Trauben fein, Bon einem Weingarten, Wollauff ond laſt ons lefen,

Der ift gebawet fdon. Dieweil wir bey einander ſeyn.

348

. Dann welder ſich verfeumet,

© webe wie jhm geſchicht,

Es fpridt fic) Gott der HErre,

qar zornigliche,

Gehet hin ich fenne ewer nidt.

. Es ficl ein Weinbcerforne,

Wol von dem Himmel herab,

Wol auf die reine Magd Maria,

Die folt jhn ohn ſchmertzen tra- gen.

. Sie trug jhn willigliche,

Drey ganger viertel Sars,

Big auff die heiligen Weyh— nadten,

Biß fie Den Herren gebabr.

. Sie zege jbn williglicde,

Wol drey ond dreiſſig Jahr,

Biß auff den. heiligen Charfrey⸗ tag,

Da ward die zeit gar nahe.

7. Die Juͤden kamen gegangen,

Mit Waffen vnd Gewer, Sie wolten auch zerbrechen, Die edle Weinbeer.

. Der Preshaum war bereitet,

Als wns die Sdriffte fagt, Da wolte Gott der HERRE, Den Preßbaum felber tragen.

. Gr trug jhn williglide,

Biß auff die martelftatt, Gelobet feyftus Herre, Daß du 8 erfitten Haft.

10. Gott der will gelobet feyn,

Wol durch die marter fein,

Gr Hat fiir vns gelitten,

Den Todt vnd die ſchwere pein, Vnd hat vns aud erldfet

Wol auß der Hellen pein.,

543. Die H. Zehen Gebott alt. (Mainger Gantual 136,)

1. FVr allen dingen ebren wir Gott, O Menſch das ift das erft Gebott.' 2. Das ander Gebott das ich dich (chr, Bey feinem Namen foltu nidt fdrwern. 3. Das dritt Gebott das ich dir fag, Vnd du folt feyren den Heiligen tag. 4. Das vierd Gebott das will ih dich lehrn, Du folt Vatter vnd Mutter ebren. 5. Das fuͤnfft Gebott das foltu haben, Vnd du folt niemand yu todt fdlagn. 6. Das fechft Gebott das lehr ich dich,

| Du folt nist leben vnkeuſchicklich. § Rath jeder Seile wird gejungen: alle: allefuta.

7. Das fiebend Gebott dad ich dix befehl, Du folt niemand das feine ſtehln. : 8. Das adht Gebott will ih did lehrn, Kein falſch gezeugnuß foltu reden. 9. Das neundt Gebott will id div gebn, Deines Nechften Weib foltu nicht begern, 10. Das zehend Gebott will ih dich lehrn, Deins Nechſten Hang foltu nidt begebren. 11, Vud das wir halten die gehen Gebott, Das helff vns Gott, es thut wns noth. 12, Halten wir fie nist, fo ift vns leidt, Denn Chriftus hat fie vns gelebrt. 13. Bud haben wir die Fever gebrochen, G8 wird gar ſchwerlich an vns geroden.

544. Gin alt Catholifh Proceffion gefang. (Mainger Cantual 132.)

1. 3ESBVS Chriftus unfer feligfeit, Der vmb vnſert willen Die bittere Marter leidt. 2. Er lidt ſchmerhen vnd ſehr groffe noth, . Als er an dem Heiligen Creutz vergoß fein Blut fo robt. 3. Auff diefer Erden ex vom Himmel fam, Bud die wahre Menſchheit von der Jungfraw Maria nam. 4. Warer Menſch darzu aud) warer Gott, Menſch du folt glauben vnd halten was dir Gott gebot. 5. Bud helftu nidt die Gebott des HERREN dein, Sn der Hellen muftu leiden marter vnd groffe pein. 6. Dafuͤr behiit Gott Batter, Sohn vnd beiliger Geift, Bud all die lieben Engel wollen wns helffen allermeift. 7. Die wollen wns hebiiten, fie wollen wns bewabren, Wenn wir arme Sinder alle von hinnen fahren, 8. Maria Mutter der Barmhertzigkeit, Bitte mit allen Heiligen vor vnſer feeligheit. 9. Das helffe vns die Heilige Dreyfaltigfeit, Daß wir fle migen anſchawen vnd foben in ewigfeit. Anmerfung. Die 2 erften Str. ſtehen etwas verindert in Nr. 164.

545. Gin ſchoͤner Ruff von allen lieben H. Engen, vnd fan bey den Erenggengen gefungen werden.

(Miindener Gb. 49 hat 49 Etr., Etr. 23 f. find das Lied Mr. 451. Cdlner Gb. 1610, 183. 1619 1, 183. @orner &. 618.)

1. Sn Gottes namen beben wir an, Kyrie eleifon, , Vud rueffen all Gots Engel an, Alleluia, Alleluia, Gelobt fey Gott vnd Maria. 2. U1 Engel in def Himmels thron, Erwerbn vns Den eigen lohn. 3. Halten vns veſt in ewrer pfleg, Das wir recht wandlen Gottes weg. 4. Sanct Michael zum erſten mal, Iſt gwaltig in des Himmels Sal. 5. In deinem ſtreitt dir wol gelang, Das dich der Trach nit vndertrang. 6. Machſt jhn ſigloß mit ſein Geſelln, Vnd ſtieſt jhn in die vnderſt Helln. 7. Alſo erwuͤrb ong fig von Gott, Das ons Det Feind mit bring in fpot. 8. Mit fein verſuchen fpat ond fri, Hilf ons gu der ewigen rhu. 9, © Gabriel du Gottes fterd, Hoͤr vnſer klag vnd eben mer. 10. Du haſt verkuͤndt das ewig wort, Damit vertilgt tt Euae mordt. 11. Da du gruͤeſteſt die auſſerkorn, Die ons den Heylandt hat geborn. 12. Erwiirh vns gnad von Gottes gaab, Das wns die Suͤnd werd gſprochen ah, 13. Bud das wir ftehen in vefter hut, Das vns nit brhuͤer der Hellen glut. 14. Ad fieber Engel Raphael, Rom her vad pfleq der armen Seel.

Die 2, 4. und 5. Zeile werden bei jeder Str. wiederhelt.

351

15; Das fie empfaben Gottes frend, Beleit fie felbs ohn alles leyd.

16. Als du hajt thon Thobiae Sobn, Vnd fuͤhr fie qu des Himmels Thron.

17, Du bift ein Arpt von Gort fo gut, Mad ons gefund mit Chrifti Blut.

18, Das wir fein feyden vnd fein Todt, Denden aleit in vnfer uot.

17, Gott weiß all ewer Namen’ wol, Der euch erfült mit gnaden, vol,

20. Bit Gott fitr vns mit gmeinen raht, Grldft vns von Der Miſſethat.

21. Durd fein marter vnd leyden gros, Das wir werden des Himmels genop. |

22. Aud durch fein rofenfarbed Blut, Iſt vns arm Siindern all gut.

Lesarten. 1,1. M Namen, 3. IK ruffen. M cujfen. 2, 1, IK Mle. ded. IKM Thron. 2. IK Grwerben. M Grbittet. Lohn. 3,1. K Haltend. M Haltet. IK pflegt. M ‘Pfleg. 2. IKM Daf. M Weg. 4, 2. M Bift. IK ing H. M deb. IKM Saal. 5, 1. IKM ſtreit. 2. IKM Dag. Drach. KM nicht. M onterdrang. 6,1. M fiegl. feinen Gfellen. I gſellen. K gefellen. 2. K ftieh. M onterft Holl. 7, 1. IKM erwith. IK Gig. M Sieg. IKM bey G. 2. IKM Dag. KM nidt. IKM fpott. 8, 1. LKM feim. IK frithe. 2, I ruͤhe. K tube. M Rub. 9, 1.M Stard. 2. IK Herr v. 10, 1. K verfiindigt. IKM Wort. 2. M Mord. 11, 1. IK gegrüſſeſt aug. M gegriiffet aug. 2. IKM Heyland. 12, 1. IKM Erwirb. M G. zur Gab. 2. IKM Dag. M ward. 13, 1. IKM Dag. M ſtehn in befter. IK hut. 2. IKM dag. M nidt. I brir. KK bribr. M Hdllen, IK ghit. 14, 2. M Romb. IK Armen. 15, 1. IKM Dag. IK empfabn. M empfab. I frewdt. K freudt. M §rewd. 2. I Beleid. K Beleidt. M Belevt. felbft. I leidt. M leid. M Leyd. 16, 1. IKM Tob. 2. IK auf des. M def. 17, 1. IK gut. 2. IK Blut. 18, 1. IKM Dag. IK Leiden. M Leyden. 2. M Bedendn. IK noth. M nobt. 19, 1. M ewere. 2. IM erfiillt. M Gna. IKM voll. 20, 1. IKM Sitt. gmeinem. IK rath, 2. IKM Grip. I mij. 2, 4. IKM Mar. IK lei, M Ley, 2 IKM Das. M bef. IK bim. IKM gnog. 22, 1. IK Rof. Blut. 2. M armen S. IK alle gilt.

546. Gin anderer Ruff von Heiligen Engeln. (Corner 619.)

1. SR Gottes Mamen! heben wir an, Kyrie eleifon, Vnd rujfen all GOttes Engel an, Alleluja, Gelobt fey Gott vnd Maria. 2. All Engel in deß Himmels Thron, Erbittet vns den ewigen Lohn. 3. Haltet vns veſt in ewrer Pfleg, Daß wir recht wandeln Gottes Weg. 4. Ein jeder Chriſt ſein Engel hat, Der jhn behuͤtet fruͤ vnd ſpatt. 5. Auff daß fein Leyd vns widerfahr, Wachen ſie allzeit jmmerdar. 6. Wir ſeyn zu Waſſer oder Land, Kommen ſie vns zu huͤlff all ſtund. 7. Behuͤten vns fuͤrs Teuffels Tuͤck, Vor Fewer, Waſſt vnd Vngluͤck. 8. Offt manchem Menſchen viel boͤß zuſteht, Waun nicht fein Engel wehren thet. 9. Der boͤſe Geift der feyret nidt, Piel groffes uͤbel er anricht. 10. Erdicht, erwedt vil Ketzerey, Auffruhr, Krieg, Mord ond Tyranney. 11. Er hat vns alln hart zugeſetzt, Die Leuth er an ein ander heft. 12. Grog Vngewitter er erregt, Daß offt Der Hagel als erſchlaͤgt. 18. Die Lufft der Erdn er aud vergifft, Grog frandbeit bey Lcutn vnd Vieh anridt. 11. Gr ijt vns feind vnd hafft vns febr, Verwiift ons viel mit Reiff ond Seduce. 15. Mit Milthaw, Regn vnd groffer Kalt, PVerderbt er Traͤhd ond Wein aujfm Feld.

1ieg: Ramen. * Die 2., 4, 5. Zeile werden bei jeder Str. wiederholt.

—_

16. Wo nicht die lieben Engel webrten, Die vns zu aller ftundt vertretten.

17. So wern wit all vnfers Guts enthabn, Mit Leib vnd Seel in dHoͤll begrabn.

18.Dem Daniel fein Ldw was thet,

Eiu Engel jhn behuͤten ther.

19. Dergleichen aud) den frommen Loth, Der Engel jhn behuͤtet hat.

20. Drey frommer Knabn in Fewerflamm, Der Engel jhn yu hilffe fam.

21. Als Jeſus Chriſt gebohren wat, Lobten fie Gott mit reicher ſchar.

22. Wie Chriftus vom Todt aufferftund, Die Engel thetens drey Frawen fundt.

23. Da Petrus im Gefaͤngnuß fag, Vnd er ſchon gar verurtheilt was.

2A. Da fam ein Engel in der Racht, Welder S. Peter lediq macht.

25. Bud wan Chriftus wird widerfomm,

Wird ſeyn der Engel ein groffe Summ.

26. Vud was wir quts odr bofes thin, Das zeigen allS Die Engel an.

27. Paulus ſchreibt von dem Firitenthumb, Der Engel gar ein groffe Summ.

28. Die herrſchen alle weit vnd breit, Sie Dinen GOtt ond vns allzeit.

29. Gin theil Me heiſſen Cherubin, Die andern nennt man Serapbin.

30. Auch etlich thut man heiſſen Thron, Vnd ander Dontination.

31. So nennt man etlich Tugenreic, Auch viel heiff— man gewaltiglich. 32. Wir Menſchen koͤnnens ſehen nic, Mit vnſerm ſterblichn Angeſicht. 33. Sie ſeynd vnſichtbar fruͤ vnd ſpat,

Bey vns vnd gebu vns guten raht. 34. Den ſollen wir folgen gar ebn, Deß Sathans Boßheit widerſtrebn.

Eehrein: Kathol. Rivdenlicher ic. 11. Vd.

854

35. So fommen wir in’ Himmelreih, Bnd werdn all den Engeln gleich.

Anmerfung. Str. 1-3 ftehen and in Mr. 545, 1 f.

547. Gin ſchoͤner Muff gu vnſer lieben Frawen.

(Mindn. Gb. 45.

1.

8.

9.

Gilner Gb. 1610, 209. 1619, I, 209; im beiden feblt Str. 13.)

Wir fallen nider auff onfere Knie, Mariam anzuruefen hie, ALeluia.'

. Wir bitten dich in vnfrem leyd,

Du Mutter der Barmbergigfeit.

Du bit fir vns dein lieben Con, Vnſren Herren Chriftum Jeſum.

Gr woͤll vns durd Die Marter fein, Behuͤten Traid vnd aud den Wein. Wir bitten aud all Himmels finds, Die in Dem Gotshaug rajten finds. Das fie vns durch jhe verdienen, Gott dem Herren wollen verjonen. Wir bitten auch felbft in vnſtem leyd, O Jeſu dein Gottlide Barmbergigfeit. Wir bitten durch dein leyden gut, Bud durch Dein Roſenfarbes Blut. Wt ons bhuͤten vorm ewigen Todt, Bnd vns belffen aug aller noth.

10. Grbarm dich vber deine Kindt,

Die hewr yu dir fommen feynd.

11. Gin frudtbars Wetter vns verlev,

Bor hagel bbuͤet wns ficherleid.

12. Bud ſchick ons Here die Engel dein,

Die vnfere trewe wader fein.

13. Denn Here fo wir dein hilff nit hon,

So feind wir bie vnd Dort verlohn.

14. Wir ftebn wider auff vnſre bein,

Vnſer Gbet feo lautter ond rein.

Alleluia wird bei jeder Str. wiederbolt.

15. Kyrie eleifon, Ehrifte efeig, Das helff ons Gott dec heylig Geiſt.

LeSarten. 1, 1.1K fnie. 2.1K riffen.— 2, 1. IK wnferm. I feidt. K feid. 2. IK Mhitter. 3, 1. IK bitt. K fur. IK Sohn. 2. IK Bnfern Herrn. 4, 1. I while. K wolle. 2. IK Traidt. 5, 1. IK Kind. 2 IK Gottsh. feynd. 6, 1. IK Dag. 2. IK verfdpnen. 7, 1. IK vnferm leid. 2. IK fehlt: Goͤttliche. 8, 1. IK Leiden gut. 2. IK ref. Shit. 9, 1. K Wolft. 2. I not. 10, 1. IK Rind. 2. IK heut. 11, 2. IK bbiit. ſicherlich. 12, 2. IK Wechter. 14, 1. K fteben. IK alljumal (ft. onfre B.). 2. IK Gebett dir wolge- fal. 15, 2. IK Das.

Anmerfung. Str. 12-13 fteben aud in Rr. 541, 25 f.

548. Gin newer Geiftlider Eatholiſcher Rueff, Creutz oder walfart Gefang. Bon Dem groffen Miradel, dad fic im Jar 1125. ju Bettbrunn in Bayrn, mit dem allerhevligiften Sacrament ded Altars, warhafftig zugetragen, vnd ein vrſach geweft ift, Das an ermeldtem orth, das herrlid) ond Gnadenreiche Gotshaug Saluatoris erbawt worden.

(Miindn. Gb. 1.)

1. O Liebe fromme Chriften, Weil wir Kirchfarten gobn, Wie jhr ed felbft werd wiffen, Sept gum Saluator fdon, So willn wir gleich von folden dingen fingen, Die do fein gefHeben, hilff du das ons gelinge, O Sefu der gangen welt Hevlandt.

2. So thut yum erften mereen, Das nun her lange zeit, Gott mit vil wunderwerden, Dif orth hat hod befreit, Drumb haift es recht, der qnaden cin Bettbrunnen, Bil frommer Chriften, dein hilff do haben finden, © Jeſu der Welt troft vnd beyſtandt.

3. Wir wollen dod) jetzt nit fagen, Bon vnfers Haylandts quad, Die er gu allen tagen, Reichlich erzeiget Hat, 23*

Au vilen franden von nabet ond ferren, Die walfart famen gu ott jbrem Herren, Su Sefu jbrem Saluator quet.

. AHein wollen wir jet fingen;

Woͤlln vns erinnern fein,

Der wunderlichen dingen,

Die allhie gſchehen ſein,

Daruont wegen die Kirch ward her gebawen, Vnd zaichen gſchehen an vil man vnd frawen, Herr Jeſus iſt ſelbſt der ſolche thut.

. Luftig findt man zuleſen,

Gin Buͤchlein ſchoͤn firwar,

Zaigt an ed fey geweſen,

Mis man zelt Taufent jar,

in hundert fluff vnd zwaintzig aud Darneben, Gin Hirt gang from, im glauben vnd im leben, Der Jeſum alljeit vor angen bet.

. Darumb thet er gank fleiſſigklich,

Zu oͤſterlicher zeit,

Mit beicht vnd bueß beraiten ſich,

Nad ſeiner vermoͤgligkeit,

Empfing alßdann aud von des Prieſters hendte, Das Heilig vnd Hochwirdig Sacramente,

Herr Jeſum den er da glauben thet.

. Vnd als er jetzt hat in dem mund,

Jeſum den havpland fein,

Ein groſſes er ſich vnderſtund,

Griff in ſein mund hinein,

Thet wider rauß doch haimlich vnd mit andacht. Das himelbrot fein ſauber in ein ſchechtle macht, Dann Jeſus aller ehren wol wirdig iſt.

. So bald ers mit jbm bracht yu hauß,

Im felben ſchechtelein,

Thut ers von dannen wider rauß,

Machts in ein hirtn ftab etn,

An daß er mit jhm tragen möcht auffs veldte, End anbetten den Havland difer Welte,

Herr Jeſum zu aller zeit ond frift.

357

9. Solchs thet ev maifts darummen, Weil ex ein hirten man, Sn Kirchen nit kund fummen, Wie ers gern Het qethan, Drumbh dact er weil ichs Heiliq Sacramente, Bev mir bab, hab ich Gott an allen endten, Bud Jeſum den liebſten Saluator mein.

10. Ghriftlicher andacht vil erjaigt, Porm Heifign Sacrament, Wann ſich Der Sonnen glans hernaigt, Hebt ex auff ſeine haͤndt, Auff ſeinen knien bett ers an gar offte, Alln troſt het er, alls guets er auch verhoffte, Bon Jeſu Den Het er ime birtnſtab fein...

11. Hort weitter was da mehr geſchach, Nach. ctlich gueter zeit, Das Bied) gicng zſchaden ald ers ſach, Greifft er mit. grimmigkeit, Nad einem feiner Hirttenftab bebende, Erwiſcht ohn gfahr den mit dem Sacramente, wl O Jeſu du hafts alfo verhengt.

12. Er wirfft denfelben Steen, Mit fambt der Hoſti werth, Rnder das Viech hinwecken, Die Hoftt fiel auff die Erd, Do er Das gewahr ward, lieff er bhend vnd eben, Wolt felbr die Hofti widerumb auffheben, Aber Jeſus ſich in die Erd einſenckt.

13. Nachdem ex fah ins Erdtreich, Ginfinden das Sacrament,

Thet er nod mehr bemuͤhn fic, Greifft darnach gantz behend, Je mehr er griff vnd das erheben wolte Je tieffer ſang! es ein, der Hirt nit ſolte, Herrn Jeſum erheben in der ſtill.

14. Hierauff ward der guet Hirtten Mann, Verurſacht alſo bhendt, Sein? Pfarrherr ſelbſt zu zeigen an, Den Anfang, mittl, ond endt,

"Sieg: fand. 2 Lies S eim.

Was fic) verloffen in der gantzen ſachen, Dem Biſchoff thets der Pfarr zwiſſen machen, O Sefu das wir dein Gdttlidr will.

15. Als bald dig wunder gſchichte, Biſchoff Hartwich vernam, Beſchwert er ſich mit nichte, Perſoͤnlich auffher kam, Von Regenſpurg rauff gen Bettbrun neun meile, Der fromme Graff find noch ohn mangel vnd feile, Herrn Jeſu Fronleichnam vnuerſehrt.

16. Vor eh er jhn erheben thet, Kamen vil weib vnd mann, Geiſtlich vnd Weltlich, daß man het, Ein ſchoͤn Proceſſion, Mit Creutz vnd Fahn, mit groſſer Solennitete, Der Biſchoff mit andacht erheben thete, Herrn Jeſu Fronleichnam anß der erd.

17. Solchs wunder ſah vil mancher Chriſt, Vil manches Chriſtlichs gemuͤet, Verhieſſen drauff zu diſer friſt, Mit beyfiandt Gottes gict, Wn diſes orth ein Kirchen her zubawen, Darzu halffen vil fromme Mann ond Frawen, Alls Jeſu dem Haylandt glob vnd ebr.

18. Gin flein Capell gebawet war, An difes orth vnd end, Sit aber gftanden nit vif Sar, Ward durd das Fewr verbrendt, Saluators gdechtnuß ward dardurh nists gnummen, Gin huͤlzes Bilde fand man vnuerbrunnen, O Sefu dein werd fein wunderbar.

19. Recht Gvtsfiirchtige Leute, Deſſelbmals gweſen fein, Dann fie in kurtzer zeite, Gin groͤſſers Gotshauß fein, An diſes orth han widerumb erbawen, Darju halffen vil fromme Maun ond Frarwen, Ws Jeſu dem Havylandt glob ond preif.

20. Briefter pnd anders mebre, Was gu cim Gottshauß ghort, Stifftet man Gott zu ehre, Dig alls man taͤglich mehrt, Das Volck fam hauffenweiß fircferten gangen, Vil franden haben gefundtheit da empfangen, Dann Jeſus wirdt wunderlicher weif.

21. Faft hod im berhumb ift diefer zeit, Nod) diſes Gottshaug ſchon, Dieweil befandt ift weit vnd breit, Yas Gott fiir wunder thon, Bnd was fiir groffe zeichen da geſchehen, Bnd weil man vil chins haylthum da thut fehen, Bon Jeſu vnd vil Heilign fdon.

22. Auff Dag man difer gſchichte, Deft mehrer glaubn mig gebn, Obs wol zu laugnen nite, Sol man dod wiffen ebn, Daß nod wabhrzeichen aller difer ſachen, Vorhanden fein, Damit man gwiß fan maden, Was Fefus fiir wunder da hat gethan.

23. Richtig ſicht man gang offenbar, Nock heut das gqriebelein, Beym vorderiften Chor Altar, In weldes gefunden ein, Das Heilig vnd Hodwirdig Cacramente, Khot nit man draug, reibt damit fuͤß vnd hende, Bnd Fefus dDardurd vil ſchmertzen vertreibt.

24. Hiebey fidht man den Altar felbs, Nemblich den Ehor Altar, Der ift ein felbft gewachſner Fels, Dann an dem ort firwar, Gewefen ift ein fautter ghuͤltz ond wildtnup, An Tafflen fidt man gmalt der gſchicht all biltnuß, Herrn Jeſu diß zur gedaͤchtnuß bleibt.

25. Es iſt aber jetzt gu mercken, Warzu diß gſchicht ſol taugn. Erſtlich ſo thut es ſtercken, Vnſren katholiſchen Glaubn,

Der tft vnd lehrt dak wir es glauben fefte, Vnder Brots geftalt, feo Gottes Leichnam det befte, Here Jeſus Saluator Gottes Sohn.

26. Recht foll man aber das verſtehn, Man fagt vnder Brots geftalt, Dann Brotsfubjtang mug dannen gehn, Das ſchafft dex Goͤttlich gwalt, Das glauben nit der newen Ketzer Secten, Drumb vnſern glaubn, thut diſe gſchicht vil ſtercken, O Sefu darbey erhalt vns ſchon.

27. Zu diſem thuts probieren, Vnd thut bezeugen frey, Das diſe gar weit jrren, Die ſagen das do fev, Das Sacrament nur Shrifti Leib cin Die Ketzerey von diſer gſchicht muß weichen, Dann Jeſus drinn gegenwertig iſt.

28. So thut die geſchicht erhalten, In ſtrittiger ſach den ſig, Zwiſchen Cin, ond beden gſtalten, Dann fie ſagt glaubwürdig, Mitm Sacrament cine gſtalt hab ſich zutragen, Als oberzelts, drumb braucht mans heut der tagen, Dann Jeſus iſt driũ auffs volkomiſt.

29. Thut derowegen jhr Chriſten, Beym glauben bſtendig ſein, Laſt euch durch Ketzer liſten, In kein Seet fuͤren ein, Beym glauben alt gang billich enc erhalte, Diß Gotshauß etlich hundert Jar ſo alte, Drinn Jeſus Saluator ſelbſt Patron.

30. Auch ſchawt, euch nit abwendet, Von ewrer andacht groß, Die jhr bißher vollendet, Pil Sar, ohn vnderlaß, Zu diſem Gottshauß fombt offt ber walfarten, Vil Gnad vnd guets habt jhr da zugewarten, Bnd Jeſus wirdts euch mitthailen ſchon.

31. Mit ewrem gebet in freuden, Werdt jhr ſchoͤpffen gewiß, Jetzt vnd zu allen zeitten, Zur Seelen fuͤrdernis, Des lebens waſſer aller gnad vnd wunnen, Bon des Saluators heilſamen Betthrunnen, Dann Fefus der Gnaden Brunn felbft iff.

32. Hieber hieher fombt alle, Die jhr muͤehſelig feit, Hie findt jhr ewrs gefalle, Hilff vnd ergepligfeit, Im glauben recht, hoffnung ond wabrer Liebe, Solt jhr ewer gluͤbt bezalen, gutes vben,

Dann Jefu ift folds auffs gfelligiſt.

‘33. Und bittet Gott darneben,

Mit hertzens jnnigfeit, Daß er in dDifem leben, Vns auf barmberpigfeit, Rerleih dasjeniq darumb wir firdfart gangen, Seel vnd feibs wolfart fag vns Here empfanger, Durch Sefum der ſuͤſſen namen dein.

34. Mit deinem Geiſt regire, Die bende Obrigheit, Die fo im Glauben jreen, Fuͤhr zu der Chriftenheit, Behiit vns vor Krieg, behuͤt das lieb getraide, Behuͤt vns vor allem vbel, vor allem laide, O Jeſu auff diſes Amen fein.

361

Elfte Abtheilung.

Lieder bei der Predigt, Chriſtenſehr und Geil. Meſſe.

549. Gin recht Geiftlid Liedt, von beftendiger einigfeit der algemeinen Catholiſchen Chriſtlichen Kirchen, Welches inhalt jpiger zeit ſehr vonndten ift zuwiſſen vad an vnterlag, dod vornemlich vor oder nad) Der Predigt gu fingen.

(feifentrit 3. A. I, 291.)

1. BEidt heupt ond Leib von cinem Geift, Entpfahn all frafft vnd leben, And ſafft ond krafft der Weinſtock leiſt, Dem eingeleibten Reben.

2. Die Sonn erleuchtet alle Stern, Vnd was erwermbt ſoll werden, Sie wirckt auch fruͤcht beyd nah vnd fern, In Waſſer Lufft vnd Erden.

3. All Sinn vnd Glied Chriſtus der gleich, Mit aller gnad thut nehren, Die ſich durch ſuͤnd von ſeinem Reich, Mutwillig nicht abkehren.

4. In allgemeinem glauben ſtetz, Gehorſamlich wilfaren, Bnd im liebthaͤtigem geſetz, Goͤttliches wort bewaren.

5. Dawieder fic mit falſchen fein, Die Rottengeifter ruͤſten,

Mit fleifdlider freyheit allein, She Partey zubeluͤſten.

6. Buterm geſchmuͤckten Gottes wort, So wol milffigem glauben, Stiefftens viel taufend Seelen mord,

Die lieb der werd berauben.

7. All ordentliche Obrigkeit, Leichtfertiglich vorachten,

Es ſey Gott oder Menſchen leidt, Nad eignem ung fle trachten.

8 Dann jtzund herſcht die falſche Welt, Mit aln jren anfdlegen, Do man nur ſucht luſt ehr vnd geldt, Obs gleid Gott fey entfegen,

Nod mus ihe thun recht fein vnd gutt, In lehren vnd geberden,

Was die recht gleubig Kirche thut, Mus als verachtet werden.

10. Wie Corah, Dathan, Abiron, Mit all jhren vorwanten, Ramen gar ein erfdredlid lohn, Die GOttes ordyung tranten,

11. Koͤnig Ofias mit gewalt, Der Prieſter ampt wolt treiben, Drumb mit aupfak ſtrafft jhn Gott baldt, Mult aud im Todt fo bleiben.

12. Koͤnig Dauids gelicbten Gon, Hats aud nidt bag ergangen, Mit feinem bar do Abfolon,

Bleib an der Eichen hangen. 13. Rinig Achab vnd Sefabel, Die Propheten bedrengten, Drumb fie die hind in toded qual, Mit eignem Blut ertrendten, |

14. Do fragt man jtzundt wenig nad,

Was andern wiederfahren,

9.

Mit leichtem mut nimpf man vrſach, Darin fein luſt zuſparen.

15. Nur if vnd trind auc feb im fang, So fang Du lebſt auff erden, és Welt ſprich dir wird nidt mehr doraus, Den Maulefelu ond Pferden.

16. Drumb wer in Gott qlaubt, hofft vnd Thut ſich gantz jhm ergeben, Der ſeinen auſſerwelten gibt, Seligs vnd ewigs leben.

(Merde weiter vom vngetrewen falſchen Knecht.)

17. Gin Knecht des! Herren willen weiß, Vnd thut nicht was er ſchaffet, Der wird gewiß in angſt vnd ſchweiß, Mit viel ſchlegen geſtraffet.

18. Auch letzlichen geworffen gar, Ins euſſerſt Finſterniſſen, Da dann zeen klappen ſein vorwar, Vnd ewig vorterbnuͤſſen.

550. Ein geſang von ded Chriſtlichen Glaubens Orterung.

(GEeiſentrit 1. A. I, 298. 3. A. 1, 204 mit der Üüberſchrift: „Ein kurtzer Geſang von des Chriſthlichen glaubens Ordenung, aud voroder upd der Predigt zu fingen.)

1. DER Glaub iſt ein beſtendig hab, Der ding die man thut hoffen, Ein ware Prob vorheiſchner gab, Dem gſicht die nicht iſt offen.

2. Auch iſt er der gerechtigkeit, Ein grund darauff man bawet, Warer buͤndtnus beſtendigkeit, Durchs wort zum werck vortrawet.

Lesarten. 1, 1. CE (N.) Hab. 2, 3. E Ware.

* ies: ders, wie Nr. 665,

551. Cin anders von des bloſſen Budftabens, vnd GOttes Geijtes vormogen.

(teijentrit 1. A. I, 208, 3. & 1, 294, mit dem Zuſatz: ,vor ond nad der Predigt.) 1. DER bloffe Buchftab ſchafft den Todt, In Schrifften vnd in worten, Durch feinen Geijt, wo nicht ift GOTT, Auff thut der finnen Pforten.

2. Das fteinern Hertz mad weich vnd lindt, Bud in ein fleifchens wende, Der menfd Das werde Gottes find, Bnd lob feliq am ende.

552. Cin recht andedtig liedt, Vom redten gang gemainen Chriſtlichen Glauben. (Qeifentrit 1. A. 1, 299. 3. A. 1, 294 wor vnd nad der Predigt.)

1. DER Glaub in lieb fo thetig ijt, Mach Gottes wort vnd willen, Vormag allein in Sefu Chriſt, Des Vaters zorn zu ſtillen.

2. Wird auch den zur gerechtigkeit, Aus lauter gnad gezelet, Die Gott jhm hat von ewigkeit, Zu ſeim Tempel erwelet.

3. Der auff den koͤſtlichen Eckſtein, Iheſum Chriſtum gegruͤndet, Darinn all Opffer wird allein, Vom Himmel hrab entzuͤndet.

4. Durch welches fuͤſſen Rauches dunſt, Wil vnſer find verſchonen, Vnd aus lauter gnaden vnd gunſt, Sein werck in vns belohnen.

Lesarten. 1,1. CE (N.) Lieb. tetig. 35 2. E Jeſum. 4. Himmel. Bhad ©

¢ %

866 553. Gin Chriftli*er Gefang vom gebrandh Gbttlideds Worts, in Diefen letzten argen jeitten. (Qeifentrit 1. & 1, 299 3 A. I, 295.) .

1. IN Gottes wort ib dich mit fleis, Samm Der feel weyd vnd fpeid. |

2. Dein leben das gqebeffert ward, Als fang du flebft Hie auff erd.

3. So haftu Gotted huld bereit, Zeitlich vnd in ewigkeit.

Lesarten. 1, 1. E (T.) fleiß. -- 2 CE (N.) Sam. 2,2 E etd.

554. Gin ander warhafftiges Lied ans heiliger Schrifft. (Reifentrit 4. A. 1, 300. 3. A. I, 296 mit der überſchtift: „Ein ander war bafftiges Liedt von außlegung ond verftandt beiliger Sgdrif ft)

1. WER GOttes Wort wil recht verftan, Wies Die Zwelffboten gelehrt han. 2. Der Glaub der Apoſteln Kirchen, Bewert durd Gotts wunderzeichen. 3. Glaub auc in den heiligen Geift, Der die Ricche ftets wnterweift. 4. Bnd den Lehrer’ von Gott gegebn, Nicht den Ketzern Vie widerftrebn. Der Kirchen vnd heiligem Geift, ut ) jeiner warbeit allermeift. {8 Die Hayden Dem Bater thin, i Sitden an feinem Sohn. fadwerer ift Der Reger liſt, 8 Die ſchrifft begeugen iſt. a! di alles wiſſentlich thut, t das, arge fiir Das, gut. es teglich ſelbſt erklert, eilige Schrifft bewert.

wy aterweiß (Drug). + 6, 1. Heiden. *

BBE. Der Chriftlide glauben. (Qeifentrit 1, A. 1, 302. 3. A. I, 297 mit dem Zuſatz: ptm ſpecie.“)

1. IH gleub in Gott Vater Allmechtigen, Der erfchaffen hat Himmel vnd Erden, Der alls thut erhalten vnd erneten.

2. Bnd in Shefum Chrift fein einigen Sohn, Vnſern Herren der von des Himels Thron, Vnſer Elend gnedig hat qfeben an.

3. Der vom heiligen Geift ift empfangen, Vns ein warer Gott vnd Menſch geboren, Aus Maria der Jungfraw erforen.

4. Der von vnſer Sind wegen glidten hat, Bnder Pilato im ſchmelichen Todt, Gecrengigt, Gftorben vnd begraben wart.

5. Der gu der Hellen ift abgefahren,

Vns fein Goͤttlich macht gu ojfenbaren, Sft am Ddritten tag vom todt erftanden,

6. Am viergigften tag yu himel gfabren,

Gin Koͤnig der Himliſchen Heerſcharen, Sift zu der rechten Gotts ſeines Batern.

7, Von dann et fommen wird mit herligkeit, All menſchen zurichten nach grechtigfeit, Vnd jeden blohnen nach feiner arbeit.

8. Ich glaub auch in Gott den heiligen Geiſt, Der alle Auſſerwelten allermeiſt, Heiliget, Troͤſt, regiert vnd vnderweiſt.

9. Ein heilig allgemeine Kirch auſſerkorn, Durch die Tauff vnd heiligen Geiftnewgborn, Gin gemeinſchafft der Chriſtgleubigen ſcharn.

10. Aud vergebung alle ſchuld vnd ſuͤnden, Welche die bey Gott Dem Herren finden, So fimd, Welt vnd Teuffel vberwinden.

11. Ich gleub das all Menfden wern anfferftehn, Bnd fir Gottes geftrengs Geridte gebn, Jeder nad feim verdienft gu empfabhen.

12. Bnd nad diefem ein ewiges {eben,

In ewiger freud bey Gott xu ſchweben, Das wolleft wns gittiger Gott geben.

368

Lesarten aus EH. 2,4. Jefam. 4, 4 gitorben. 5, 4. Todt. 6, 1. Hime! gef. 7, 1. wirdt. berrl. 2 Menſchen. gerecht. 9, 1. Ag. 2. geborn. 10, 1. ſchuldt. 12, 2. frewd.

556. Das Bater vnſer. (@eifentrit 1. A. [, 303. 3. A. 1, 298)

1. LAſt vns all mit jnnigkeit,

Zu Gott im Himmelreich,

Im Geijt ond in der warheit, Schrein vnd bitten zugleich, Vmb alles ſo von noͤten iſt, Zu ſeiner Ehr vnd vnſerm Heil, Wie vns lehrt Iheſus Chriſt.

2. Vater vnſer der du biſt,

In des Himelreichs thron, Dein macht vnausfpredlich iſt, Alles wir von dir habn,

Wir erkennen vnſer ſchwacheit, Erhoͤr vns deine Kinder Durch dein barmhertzigkeit.

. Gebeiligt werde Dein Nam,

Gwiger berrligfeit,

Das wir alle gehorfam,

Leben in heiligheit,

Das Du von vns recht werft ge- ebrt,

Durd reines wort vnd leben

All feut zu dir befert.

4. Es fomme ju vns dein Reich,

Der Gnad vnd Seligfeit,

Das fid) bey, vns mehr zu gleid,

Glaub, Lieb, ond. bftendigfeit,

Regier vns mit deim Geift, O Herr,

Das fid) dein Reid). thu mebhren

Des Tenffels reid zerſtoͤr.

5. Dein wil geſcheh auff erden,

~)

Wie im Himel aljeit,

Das wir gedildig werden,

In widerwertigfeit,

Das wir nad deim willen Leben, Als gehorfame Kinder

Dir nit widerftreben.

. Gib vns vnfer teglich Brodt,

Heut yu gnieſſen mit dan,

Bnd was vnferm leib ijt noth,

Gfundheit, kleidt, fpeis vnd Trand,

Aud der Seel jhr Heilfame fpeis,

Dein heiligs reines worte

Das wirs bhalten mit fleis.

Vergib vns vnſer ſchulde,

Als wir vergeben gern, Aus rechter lieb vnd hulde, Auch vnſern ſchuldigern, All jre ſchuld vnd miſſethat, Das wir einander lieben Vnd bleibn in deiner gnad.

8. Fuͤr vns nit in verſuchung,

Dann wir ſeind viel zu ſchwach, Vnd gfehrliche anfechtung,

Die Feind ſtellen vns nach, Vnſer fleiſch reitzt ons zu finden, Die Welt thut viel vorfuͤhren, Hilff vns vberwinden.

9. Erloͤß vns von dem bijen, In Der gferfichen zeit, Bon allm Gottlojen wefen, Vnd vous Teuffels bopheit, Su fob vnd ehr deinem Namen, Damit wir felig werden, Hert das gejdeh Amen.

Lesarten aus E. 1, 6. feiner. 2, 3. vnaußſp. 7. Barmh. 3, 1. geſchech. 2. allzeit. 2. geduͤltig. 7. nit. 6, 3. Leib. 4. Gſundth. 6. wort. 7, 5. jhre ſchuldt.

557. Das heiliqe Vater vnſer auff ein andere weiß Dod) eines inbalté. (fcifentrit 3. A. I, 300.)

1. Rider GOtt ewiger Vater, Wir Deine vnnuͤtze Kinder, So nod) auff Erdreich findt allbier, Sehreien mit groß feuffpen zu dir.

2. Bater vnfer ins Himels Thron,

Der du mit Chriſto deinem Sohn, Bnd Dem Trojter dem heiligen Geift, Gin ewiger Gott lebjt allermeift.

3. Treib ons Das wir fuchen dein ehr, Vnd lebn nad deiner heiligen lehr, Das wir vertrawen auff dich genblich, Bnd fein ding mehr fieben Dann dic.

4. Gebeiliget werde dein Ram,

@ib da8 wir Dir fein geborfam, In grechtigkeit vnd beiligfeit, Subringen vnſers febend zeit.

5. Erkaufft wir find durch deind Sons Blut, Grlofet aus der Hellen glut,

Bud gefrevet vons Teuffels reich, Derhalb fom dein Reid) gu vns gleich.

6. Richt ons in aller beiligfeit,

Vnd gerechtigleit, drin Dein reid jteit, Muff Das wir dort in deinem Reich, Mitrgenoffen mogen fein ewiglic.

Sekerin: Rathol. Sirdentieder se. LI. Br. 4

7. Berleih wns dein Gortlide qhad, | Die vns regiett frit wud fpat, Das wir haffen was du haſſeſt, Vnd lieben was du ons heiffeft

8. Schaff da8 wie dein will im Himmel,

Geſchicht von allen Ergengel, Wir aud nad dein! wiflen leben, Bad dem nimmer widerftreben.

9. Grnehr vns O HErr vnſer Gott, Verleih vns vnfer teglich Brodt, Gib ons fein vberfliſſigkeit, Dann des Leibs uottuͤrffdigkeit.

10. Dein Wort vnd Fleiſch fei. vnſer fpeis, Welchs Du vns wuuderbarer weiß, Verordnet haſt zu deinem bundt,

Gib vns das in der letzten ſtundt.

11. Ich armer Suͤnder ruff zu dir, Mit groſſem ſeufftzen vnd begir, Ach Gott vergib mix tauſent falt. Mein groſſe ſuͤnd vnd ſchwere ſchuldt.

12. Nit geh mit mir ins gricht O Herr, Weil ich von hertzen mein? Bruder, Vergib was er mit leides gthan, Darumb nim mein buß gnedig an.

13. Getrew biſtu Herr vnſer Gott,

Der vns erloͤſt aus aller noth, So bitten wir did) von hertzen, Nim an vnſer bitt vnd ſeufftzen.

14. Sn Diefem fterblichen feben, Sindt wir mit ſchmertzen vmbgeben, Vrs deingen an boͤß anfechtung, Drumb flr ons nicht in verſuchung.

15. Berfer in frewd all bitterfeit, Ster€ vns in widerwertigfeit, Erloͤſe vns ven dem bdfen, Vnd allem Gottlofen wefen.

1Qied: Deim. ? Sies: met ne.

16. Sey vnſer bſchirmer Bhefu Chriſt, Bor des Teuffels ond der Welt. tet, Lag vnſern Geiſt das fleifd zemen, Solchs woͤl vns Gott geben, Amen.

558. Ein Gefang von den heiligen ſieben Sacramenten. (Reifentrit 1. A. 1, 305. 3. 9. 1, 303).

1. GRoß ift Gottes barmberpigfeit, Die er vis armen hat erjeigt, Hat vns bſchaffen gu feiner Ehr, Das wir im ghorfam wern ohn bſchwer.

2. Rath Dem wir durd vnghorſam warn, Gatien in Gottes ewign zorn,

Hat vns Jeſus vorfint mit Gott, Durdy feinen vnſchuͤldigen Todt.

3. Das folln wir faffen mit Glauben, Ihn lieben vnd jhm vortrawen,

Mud danckbar fein, fix ſolch wolthat, Ginander fiebu nad feim Gebot.

4. Weil wir in finden warn geborn, Das wir nicht ewig wuͤrn verforn, Hat. er eingſetzt Sibn Sacrament, Sein gnad vnd gaben qn vns gwant.“

5. Die follen wir nicht achten gring,

Seind wol ſichtbar zeichen vnd ding, —Doch wird durch die vom ewign Gott, —Den gleubign gebn vnſichtbar gnad.

6. Durch dtauff der alt Menſch wird vernewt, Abgwaſchen von find vnd bosheit, Wird im heilign Geiſt newgeborn,

Bnd cin Kind Gottes auſſerkorn.

7. Durd die firmung wird vns gnad gebu, Dem Fleiſch vnd Teuffel widerzſtrebn, Chriſtum zubekennen in tod,

Vnd gduͤldig zleiden alle noth.

‘Ried: g went.

8. Ey wie qrod its das Chriſtus thut, Der wns fpeift mit feim Fleiſch vnd Slut, Ders wirdig nimbt, das merdet eon, . | Dem gedeyt es gum ewign lebn

9. Die Bug ift der Suͤnder argnen,

Die fic jhe find habn rechte xew Beichten vnd bringen rechte fruͤcht,

Erzuͤrnen Gott hinfuͤr an nicht.

10. Den kraucken die Olung gibt nug, Die bey Gott fuchen huͤlff vad ſchutz, Sie macht offt die gleubing gefundt,.. Heil die Seel durch die find verwundt.

11. Die Prieſter Weyh aud rechter gftalt, © Hat von CHRifto fein guad wnd gwalt, Die Sacrament den Gleubigen,

Zreichen vnd Gotts wort zpredigen.

12. GOtt hat eingſetzt den Ehlichn ſtand Zu meiden all vnzucht vnd ſchand, Domit ſich die CHrijtenbeit mehr,

In guttem wandel Gott zu ehr.

13. GOTT dem Vater in ewigkeit, : + Sey dane fiir fein Barmbergigfeit, Die er durch fein Sohn vns beweiſt, Aus gnad fampt dem heifigen Geift.

Lesarten aus E, 4, 1, Sinden. 3. eingeſ. . 6, 1. dauff. 2. Suͤnd. boßh. 4. Kindt. außſ. 7, 3. Todt. q, 2. Suͤnd. 3. recht. 10, 1. Krancken. 4, Sind. 12, 1. eingeſ. 4.Ehr. 13, 3. Son.

a.

di

559. Gin gefang von betradtung Gittlider wolthaten, vnd Chriſtlicher pflicht. (GEeiſentrit 1. A. I, 307. 3. A. 1, 305.)

1. LAſt wns [oben Gott, Vor all feine woftat, Dic cr wns erzeiget hat, : On vnſer verdienft aus fautter guad. Jr ee

6.

10.

11.

. Der vns. bfdaffen. hat, ae ae Mach ſeim Goͤttlichen Raht,

Vnd die wir warn verdorben, Hat vns ſein geliebter Sohn gnad exworben.

. Der gelitten hat,-

Fir vnſer miſſethat, In Todt ſich willig geben, J Das wir ewig bey ju moͤchten leben.

Gr hat mit fern ‘wort,

‘Bus zu des Himels Pfort,

Den rechten weg. gelerct, Vnd yu fic von finden vns beferet.

. Durdh fein. Grad allein,

Wir, arme Fomeu fein, Su ſeins Namens erfentnus, Bnd zu feins heilfamen Worts vorſteutnus.

Aus lauter gnad,

Er vns vergeben hat,

Rus geziert mit vnſchulde,

Bud gebrocht in ſeines Vaters holde.

.Er hat. in. der Tauff,

Zu ſolchem guten lauff, Sein heilign Geiſt vns geben, F Rad ſeinem heiligen willn gu leben.

.Das wir Ritterlich,

Ke ond beſtendiglich, Durd fein Gnad michten ftreitten, Weil wir viel feind haben auff alln feitter.

. Das Teufflifhe Heer,

Thut ons auff groſſe bſchwer,

Reitzt vns yu aller boßheit, Dann es verguͤnt vns nicht die ſeligkeit. Vnſer Fleiſch deßgleich,

Am guten hat ein ſcheuch,

Wil nur habn ſeinen willen,

Sein boͤß luſt vnd begierd zu erfuͤllen.

Die Welt iſt auch tholl, Vnd aller boßheit voll,

Gedendt nur auff zeitlich ding; ¢ Wigt jhr aus ſtoltzem muth das ewig gring ·

12. Lebt in ſicherheit, In findt. ond boßheit, Shut aud vorfihrn ander Leut, Su leben in aller vngrechtigkeit.

13. Gdendt nit auff den Todt, Nod auff die fest noth, Nad auff das zukünfftig Gricht, Mad Der ewigen freud trachtet fic nicht.

14. Die da fuͤrchten GOtt, Den iſt es gar kein ſpott, GOTtes Wordt thuns betrachten, Vnd ſein heilig gebot nit verachten.

15. Hie habens geduld,

Meiden ſund vnd ſchuld,

Thun ſich Gott gar ergeben,

Bitten von jhm beffrung jhres lebens 16. Doch wird nichts geſchafft,

Aus onfr eignen krafft,

Dann wir ſelbs nichts vermoͤgen,

Koͤnnen vnſern feinden nit obſigen.

17. Drumb ſollen wir Gott, Bitten ftets vmb qnad, Das er vns woll fieré geben, sf Das wir moͤgn allin Hofer widerſtreben.

18, Bnd jhn recht lieben, Aud vnſern Nechſten, Vnd alle boßheit meiden, Das Creutz ons auffglegt geduͤſdig leiden.

19. Fuͤrwar lieben Leut, Ein gros wirdigkeit, Iſt es ein Chriſt gnent werden, Kein Creatur iſt jhm gleich auff Erden.

20. Wir follu haben fleiß, Das wird fein rechtr weig, Wie wits werden genernet, + & Tt Das der Glaub durh die tied werd erkennet.

378

cote py Ath, Rit allein anit mund, ee Gonder qué hergn grund, Mit gutten werden yu gleich, Sollen wir vns beweiſen tugentreid.

22 Chriſtus wil das habn, Drann er hats aud gthan, Vnd vns ein beyſpiel geben, Seim thun vnd ſeiner leher nachzuleben.

23.0 Herr Jefu Chriſt, Der ſchwachn krafft du biſt, Thu dich vnſer erbarmen, Durch dein Barmhertzigkeit hilff vns armen.

24. Gib danckbar zu ſein, ‘Fir all wolthat dein, Die du vns je haft gethan, Gib Das wir allezcit dein willen thun.

25. Gib wus ſterck wud frafft, 3u deiner Ritterſchafft, Alles boͤſes zu meiden, Vnd vnfer Creug allhie gduͤltig leiden.

26. Jedem guts zu thun, Rah deinem willen fon, Vnſer fleiſch recht bezwingen, Suͤnd Teuffel vnd die Welt vberwinden. 27, Dir fey Lob vnd Ebr, Sampt dem ewign Bater, Bnd mit dem heiligen Geijt, Dein Gnad, Hüuͤlff ond bevftandt wns allzeit leiſt.

~

Lesarten ans EB. 1, 2. wolthat (ſ. anh C N.). 4. verdienft, (CE &: vnfern.) 3, 4. jbm. 5, 4 worts verſt. ~ 6, 1. genad 7,4. tnt. 2. gutten. 12, 2. flinden. 3. vorfuͤren. 4. vnger. 13, 2: tefte. 4. frewd. 14, 3. wort. 4. nicht. 15, 1. haben fie. 2. ſuͤnden. 16, 2. vnſer. 4. Feinden nicht. 18, 2. vnſeren 19, 1. leut. 2, groſſe. 20, 1. fleis. 2. rechter. 4. Lieb. 21, 1, Ridt. 2. bergen. 4. thugeutreih. 22,1, hau, 2 gee thau...—)23,, 2. ſchwachen. 24, 2. alle. 3, ergeiget (ft. gethan). 4. w, dein willen thun allegeit. 25, 4. qdiildig,

376 560. Gin {honied zur Danckſagung vor die molthaten Gottes.

(Qeifentrit 1, A. 1, 309. 3. % I, 307.)

. Brmbergiger emiger Gott,

Wns Dandbar qu beweifen,

Vorleyh vns dein Goͤttlich ge— nad,

Vnd dich hertzlich zu preiſen,

Fuͤr dein vnausſprechlich wol— that.

. Du haſt erſchaffen gwaltiglich, Alles durch deine weißheit, Erheltſt auch alles gnediglich, Die Engel zu aller zeit, Loben dich vndertheniglich.

. Due haft als gmacht gu deiner ehr,

Bnd vns yu der nutzbarkeit,

O Almedtiger Gott vnd Herr,

Das wir wern in ewigfeit,

Gehorſam deiner ſtim vnd leer.

.Verfuͤret durch des Teuffels neidt, Fielen wir in ewigu Tod, Durd vnſer ongebhorfamfeit, Nimand kuͤnd ans folder noth, Vns helffen ond muͤhſeligkeit.

. Der Menfd verderbt durch folde find,

Das er SHtt nit ghorſam war,

Ward er; yu Hand des Teuffels

Rind,

Daryn all vnſchuld verlor, Ihn alle angſt ge— ſchwindt.

. on verzweiflung du jhn nicht lieſt, Als er war vermaledeyt,

Einen Heiland du jhm verhieſt, Durch welded barmhertzigkeit, Solcher fall ſollt werden gebuͤſt.

Du ſchickſt auff erd viel frommer

leut, Das den ſuͤnden wird gewehrt, Vnd der Natur geſetz vernewt, Dein lob ehr vnd preiß ge— mehrt, In rechtſchaffner GOttſeligkeit.

. Darnad durch Moſen deinen

knecht, Deim gliebten Volck Iſrael,

Gebſtu geſetz gebot vnd rect,

Das es dein willen ſchnel ſtets ſolt,

Thun vnd dir recht dienen moͤcht.

. Aus Egypten mit ftarder band,

Mit gros wunder manidfalt,

Durch wiifttung fuͤrſt ins globte _ Rand,

Das dein herfigteit vnd gwalt,

Allen voͤlckern wiirde befant.

10. Die Propheten von dir gefand,

Lebreten das Vol mit fleiß, Bnd machten. dein. willem be— fant, . Weiffagten mit groffem press, . You dem zukuͤnfftigen Heslawd.

41. Biel wichen ab von deiner left,

Verfüuͤrt durch Abgdtterey,

Kamen in groſſe ſtraff ud gfei Mud in jtthumb mancherley, Verlieſſen deines dienſtes cbr. '

12. Da ww erfuͤllet ward die zeit, Sandſtu deinen lieben Son, Aus lauter gnad ond guͤtigkeit, Vus zu vnterweiſen ſchon, Dein willen vnd gerechtigkeit.

18. Bow Kindheit auff bis an ſein end, So lang er auff erden war, Vorſucht er wol vnſer ellend, Vber drey vnd dreiſſig Jar, Das wir pom boͤſen wuͤrn ge— went. 14 Die. blinden madet ex gſehend, Reinigt die Auffepigen, Die ghoͤrloſen macht er hoͤrend, Erledigt die beſefſnen, Die Lamen macht er gehendt. 15. Auch erwecket er von Dem Todt, Die verſtorbnen durch fein macht, den fuͤndern aus aller noth,

Dod waren. weuig betracht, Solche ſeine groſſe wolthat. 16. oF er gleich frumb vnd heilig

was, ihr ct doch der welde {pot, warn jm Die boͤſen gehaß, Bis auch in den bittern todt, gutthat er nit genoß. am ‘ond gduͤltig bis in _ todt, * et ſelb ſein creutze tragn, iedt vou. Juͤden vil ſchmach vnd ſpot Ws, kleglich ans creutz ge— ſchlagn, Dz er vns broͤcht aus aller not. 18. Am dritten tag Aufferſtanden, Bufer find weg genomen,

377

- Den todt qwiltig vberwunden, Die Hell zerſtoͤrt Den fromen, Den ftarden Sathaw gebunden.

19. Anffqefaren zum hoͤchſten thron, Sand er den heiligen Geift, Bus yu lehren vnd leitten ſchon, Das wit von jm vnderweiſt, Möoͤchten das ewig eben ban.

20. Wer fan dir Herr gnugſam

dancken, Fite Dein ſolch groſſe wolthat, Die vns ellenden vnd krancken, Erzeiget hat dein genad, Gib das wir von dir nit wancken.

21. Gib vns cin recbſſchaffnen glauben, Las vns der gerechtigkeit, Frucht den boͤſen wit berauben, Dein lieb in jnbruͤnſtigkeit, Hilff in vns allezeit erbawen.

22. In aller widerwertigkeit Wolſt ſterck vnd gdult votleihen, Das wir nit dutchs Teuffel boßheit, Vorfuͤrt von dir abweichen, Sonder leben in heiligkeit.

23. Das fleife Der Teuffel ond die welt, Abzufuͤhrn von deiner bany.. Sid ftets wider vns gwaltig ſtelt, Binb vns iſt es bald gethan, So vns deine gnad nit, erbelt.

24. Erfen vns Herr fiir deine Rind, Lehr wns halten dein gebot, Vnſer Hergen gnedig angiind, Mit des heiliqn Geiftes gnad, Bebiit wus vor jrthumb vnd

ſuͤnd.

25. Mus dien Volck rott aus O Herr, Alln nabanb vnd falfcheit, Forder deins heiling Namens ehr, Das wir des boͤſen befreyt, Leben aljeit nad) deiner lehr. 26. Erhalt O Herr die gerecbten, Die fuͤnder gu dir befer, Erldp gnedig die betribten, Rim weg all find vnd be- , ſchwer, Erbarme did aller menſchen. 27. Yn. Di hoffen wir lieber HErr, Sieh ons bey in aller noth, Alen. ſuͤnden vnd ſchanden webr, Behuͤt vns vorm ewign Tod, Zu deines Ramens lob vnd ehr.

28. Die zur Hell fahren fobn did nicht,

Dann fie haben. than . Wider

dich, Sein all in deinem ſtrengen gricht, Wir wolln aber ewiglich Dich loben aus deim work wn derricht.

29. Wir troͤſten vns deine guͤttigkeit, Du wirſt ous verſtoſſen nit, Conder Durd dein barmberpig-

feit, Bns geweren vuſer bit | 3u lob deim namen in ewigkeit.

30.206 fen dir in dem Hddften throw; Gott Vater in ewigkeit, Sampt deinem allerliebſten Son Bnd mit dem heiligen Geiſt, Fuͤr alle wotthat vns gethan.

Lesarten aus E. 1, 3. (CE N. vorleyh). gnad. 5. vnanffp. 2, B. Erhelſt. 4. vuter. 3, 1. alls. 3. Mim. 5: lehr. 4, 1. Verfuͤh. 4, not. 5, 2. nicht. 3. alsbald (ft. yn hand). 8 gſchw. 6, 1 ju nit. 3. Heyl. 7, 3. vorn. 8, 1. Knecht. 2. glib⸗ ten. 4, deinen. 5 recht (ft. moͤcht). 9, 3. wuͤſtung. 4. hetrl. 5. befandt. 10, 1. gefaudt. 2. volé. 5. Heylandt. JZ, 1. findh. 2. Grden. -- 3. dreyſſig. 14, 3. orl, 15, 1. Den, 16, 5. nicht. 17, 1. geduͤldig. 4. Was. 18, 3. gem, 19, 1. Auffgefahren. Thron. 20, 1. genugf. 3. elenden. 4 Deine guad ergeiget hat. 5. uit. 21, 5. allzeit. 22, 1. wiederw. 4. Son Dern. 23, 2 Abfuͤren. 5. nicht. 24, 3. bergen. 5. bebut. 25, 5. allzeit. 26, 2. Suͤnder befehr. 3. Cind. bſchwer. 5. Men: ſchen. 27, 4. Todt. 28, 5. lobn. 29, 1. deiner. 2. nicht. 3. piles 4. gewebren. bitt. 5. Ramen. 30, 3. Son.

661. Ein Geſaug vor der Predigt. (Corner 837.)

1. VAtter im hoͤchſten Throne. Mittheil vns deine Gnad,

Mit deim Geift bey ond wohneIn vnſerm Thun ond Laffen, Zu fernen dein Gebot, * Srbft wns in aller Roth. Damit wir vns befleiffen,. « © a aia Grhalt die Priefterſchafft, 28 vnſer Ohren Duxch ſie thu vns bekehren, Erweck ein recht Andacht, a Set ee Daf wir gang eyffrig werden,

4. Bib vns trew Hirtn vnd Lehrer,

* —— meet 3 —* Dein Lob zu mehrn auff Erden, Das Hertz in Lieb entzuͤnd, Durch deines Geiftes Reagft Damit eB deinen Willen, : Deft lieber thu erfüͤllen, 5.D GOtt iné Himmels Throne, Bund folge deiner Stimm, Geprevfet fey Dein Nam,

3. Speif ons mit wabrer Lehre, Dem Vatter ond dem Sohne, © liebfter Herre Gott, Dem H. Geift gleichſam, Dein Weißheit in wns mebre, Sey allgeit Lob vnd Ehre, Erklaͤr vns dein Gebot, Im Himmel vad auff Erden, Fuhr vns auff rechter Straffen, In Ewigkeit, Amen.

562. Ein Dandlied nah der Predigt

(Corner 838.) LDF ſey Lob, Preyß ond Shire, Dein Mirch ffe thun zertrennen O Allerhoͤchſter Gott, Sih doch thnn Chriſten nennen, Daß du vns laſſen hoͤren, Du haſt ſie nicht geſandt.

Dein Wort vnd dein Gebot, Drauß wir fan lernen eben, Rad deinem Willn gu Teben, Zu entgebu emigen Todt.

2.D HERR gib vns dein Gnade, Dag wir dir folgen rect, Daf vns der Feind nicht ſchade, Vnd nem dein Lehr hinweg,

4, Gib ond auch Krafft ond Stirde, Durch deines Geiftes Gnad, Dak wir nicht allein mercken, Sondern aud) mit der That, Bund in Dem Were erfiillen, Dein Ghot vnd deinen Willen, Wie wirs gelernet han.

Laß vns Den Weeg bebalten, 5. So wollen wit Dit Dienen, Den vns gelehrt die Alten, Im Wer ond. in der That, Der vns in Himmel trigt. Biß wie miffen von hinnen,

3. Bhuͤt ond vor falſchen Lehvern, Wenn Leib vnd Seel ſich fchevd, Die jest feynd in Dem Land, Laß ons alsdann erfprieffen, Die nur die Leuth vevrfirhren, Deinr Lehr vnd Troſts genieffen,

Ihr Glaub ijt vnbelaudt, Wider dep Feinds Boßheit.

6.D GOTT ins Hinmels Throne, Gepreviet fey dein Nam, Dem Batter ond dem Sebue, Dem H. Geift gleidfam, «© Sey alljeit Lob vnd Ghre, - *r, > Im Himmel vnd auff Erden, Ju Gigteit, Amen.

5638. Bf alle Heylige tage vor dem Anfang der predig jol das Batter vnſer geſungen werden. (Bebe 3. N. A. 5, nad doppeltet Mefodie.)

Vnſer qufludt o Gott du biit,

On dich vns niemandt helffen fan,

Darumb vns auc gebotten ijt, Sw ndtten did guruffen an, rom Solchs in dem gevft geſchehen fol,

So ift es Dir gefallen wol,

Hilff dads wir betten hergigflid,

Batter vnſer der du bift in den hymmeln 2.

Lesarten aus dem 2. Lert. 2. niemant. 5. Gefdheben mug day in Dem gevit. 6, Solde anbetter du erheyſt. 7. vns o Hew guedigflid. 8. Alſo aubetten hertzigklich.

564. Bf die Hevligen tag nad der Predig ſol der Glaub geſungen werden. (Bebe 7. N. A. 7. Leiſentrit 1. AI. We)

1. Sch glaub in got den vatter mein, , os ot Schoͤpffer bymmels vnd der.erden, Som Det vnfer vatter ſtets wil fein, owe Daz wir feine erben werden, ($ oue ke Almechtig iit fein gittlid bands, . hee ond > © Qlle Ding font jm and befant, rue lt for fe oS Se forget fir vns vnd regirt, wy teat AL Wiʒ lufft waffer vnd erd gebyrt, sor Came tga voy coat Ow jhnen aud gar nichts geſchicht, 4 wees

rodeo S oo Was er nit helt wurdt bade zu mi deere

. 2 Ih glaubsin Herren Jeſum Chriſt, ame J “+ 4, Des vatters ein geborunen fon, < fat & a] 4 » Dev wonfer. Gott vnd heylandt ift, J Bom heylgen gevft entpfangen ſchon, BY ate } Auß Maria iſt er geborn, ee oe ae Gin jungffraw bleybt jie ewigfic, ! ~*~ @r hat verfint des vatters zorn, Bud gelitten gang willigklich, Der gevglung vnd kroͤnung marter, Vader Pilato dem Ridter. 3. On ſchuld ward er gefreugiget, Aud) getodtet vnd begraben, Zur Hellen ex abſteigen thet, Den Teuffel da au beranben, Auff ftund er von den? todten frblidh, Am dritten tag yu rechter zeyt, Fuhr auff ghen hymmel gang herlich, Sikt zur vechtem ans vatters ſeyth, Wiirdt yu vrtheylen widerfommen, » Alle geſchlecht bos vnd frommen,

4. Ich glaub in qott den heylgen gevit, Aud ein Chriftentiche gemeyn, Die er zur warheyt reytzt vnd weift, Heylge gemeinſchafft hat fie allein, Bey ihr bleybet ex jtettighlich, Rehret fie Gots recht erkantnuͤß, Der finden ablag aud glaub id, Vnd des fleifches aufferſtentnuͤß, Darzu ein ewiges leben, | Das woll wns Gott guedig geben. Amen.

Lesarten aus C. |, gleub. Gott. Vater. 2 Himels. Erden (R. erden). 3. Bater ſtetz. 4. Das. Erben. 5. Alm. Goͤttl. (RM. Gott.) hand (MN. handt). 6. feindt jhm (N. fein jm). 7 (MN) vor. regiert (N. regirt). 8. Was Lufft Wafer. Erd gebirt (RN. l. w. t. gebirt), 9. (M.) jn. 10. wirt (N. wird) bald, 2B, 1. gleub an. 2. Baters. gebornen Gon. 3. hevland. 4. heilgen Geift entpff. 4. Aus. 5, Jungf. bleibt. Gwiglid, 6. Baters. 7. willigl 8. Geißl. Kroͤn. 3, 1. Obn ſchuldt. geer. 2. getd.

gieg: ewigklich. 2 Den ik, nach dem Druckfehlerverzeichniß gu tifgen.

4. zuber. 5, flundt von Dew Todten. G6 zeit. 7. gen Himel. herrl. 8. Batersfeit. 9. Wird. vrtheiln. 4, 1. Gleub. SOtt denn heil. Geift. 2. eine Chriſtliche gemein. 3 warbeit reigt. weit. 4. Heilge gmein. 5. jr bletbet. ſtettigl. 6. Metet. erfentnus. 7. finden. ablas. gleub.—8. Fl. Aufferſtendnus. 9. Gw. Leb.

Anmerfung. Wadernagel Mr. 825 hat das Lied aus Vehe.

565. Geiſtlicher Roſenkrantz von vnſer L. Frawen in der Kinder Lehr zuſingen. Gorner 800.)

1. ICh weiß ein ſchoͤns Luſtgaͤrtelein, Darein thu ich ſpatzieren, Wolriechend da die Bluͤmlein ſein, Himmel vnd Erden zieren.

2. Der Rofenkrantz ſchoͤn vnd gang, Maria Pſalter heiffet, Daraus ich bind viel Roſenkraͤnß, Goldfarbe, Roth vnd weiſe.

3. Die Roͤslein riechen alſo wol, Thun mir viel Ding bedeuten, Sie ſehnd aller Geheimnuß voll, Chriſti Lebens vnd Leydens.

Der Freudenreiche Rofenfrany.

4. Fuͤnfftzig der weifen Roͤslein ſampt, Das. erfte franglein binden, Der Freudenreiche wird genannt,

- Fini gheimnuß thut verfinden.

5. Grftlid) gar groffe Frewd empfieng, Maria die viel reine, Als jhr das ewig Wort verfindt, Der Engel klar alleine.

6. Vbers 2. Gebierg fie eylt geſchwind, Eliſabeth yu empfangen, So bald Joannes das vernimbt, Bis In Mutter Leib auffſprange.

7% Man 3. bracht dew Hitten newe Milf, Mitten zu Nacht im Felde,

Wie vns faͤmptlich gebohren wer, Der Heyland aller Welte.

8. Ihr 4. Soͤhnlein zart die Mutter rein, Im Tempel thut einbringen, * Simeon Der Alt empfiengs fein, . Inn Frewden ſchied von —J

9. Maria 5. ſucht im zwoͤlfften abr, Ihr Mind mit vielen Jahren,

Rad dreyen Tagen funden ward, Mitten im Tempel lehren.

10. Hiemit endt fide der erfte Krang, Der weifen Blumlein feine,

Darauf gleid) wie der Sonnen glang, Mariae reinigfeit ſcheinet. :

Der ſchmertzliche Nofenfrang. .

11. Mit fuͤnfftzig der Roͤſelein blutroth, Den andern. tou bereiten, ) Betracht Chrifti Marter vnd Todt, Fuͤnff Geheymbnuß feines Leydens.

12. Der 1. rothe Schweiß von jm ablieff, Am Oelberg als Er betet,

Redt an fein Singer trawriglich, Grit den der jhn verriehte.

18. Das Lamblein 2. gart gebunden wardt, An cine Saul mit grimmen,

Gegeiſſelt vnd geſchlagen Hardt, Sein Blut von jhm thet rinnen.

14. Gin 3. Dornen Kron trug auff fein’ Haupt. Der Konig aller Ehren,

Ym Purput Mantel ward er verladt, Mit einem Rohre laͤhre.

15. Der 4. alled trigt mit feinem Wort, Bunter dem Creug thet finden, Simeon halffé JEſu tragen fort, ' JEſus Gall ond Effig trindet.

* ies : feim. \

16. Mariae 5. Herg ein Schwerdt durddrang, Bergofin fo viel Zaͤhren, Als Er vor jhr an. dem Creuge bang, Ihr liebſter SOHN vnd HERRGE.

17. Alſo weiſt du die andre Kron, Mit ſchoͤner Zier zubreiten, Solch Blumelein die trugen thun, Chriſti Wunden vnd Leyden.

Det Glorwuͤrdige Rofeufrang.

18. Goldtfarben Rofen gleichet wol, Glorwirdig man jhn heifer, Der dritte Krank ift frewdenvoll, Fini Gheimbnuß dic außweiſet.

19. Glori 1. grog, O Frewd, O Ronn, Chriftus vom Todt erftanden, Sein Leib glovificixet ſchon, Mariae zeigt zur ftunde.

20. Rady 2. viergig Tag gen Sihamel fubr, Mit Engeliſchem ſchalle, Mit außgeſtreckter Handt zuvor, Sein Singer ſegnet alle.

21. Der 3. heilig Geiſt geſendet ward, Als die Slinger beyfammen, All Sprad redten fie qut vnd ffar, Branten in Liebes Flammen.

22. Fahr auff 4 fabr auff, O Sungfraw ſchoͤn, Grog Frewd ift dir bereitet,

Dein Leib vnd Seel aujfnimbt dein Sohn,

‘Das Himmlifh Heer dic) befleydet.2

23. Sgt 5. traͤgſt Du auff deim Haupt ein Sron, Leudtend wie Morgenfterne, O Himulifd Zier, O Engel woun, Dein Lob fingen wir gerne,

24. Alfo haftu drey Rofenfring, Deh fchdnen Rofengartens,

*Sied: begleitet.

Mariae Haupt mit: gieren kanſt, Ihr Gunft gewiß erwarten.

25. Ehrifto deim Gſponß nichts liebers

Denn offt hierinn ſpatzieren, il Viel Gnad vnd Frewd empfinden wirſt, Folg mix vnd thus probicren, Amen. - |

566. Das Heilig Batter vufer, . (Borner 803.)

1. Batter vnſer der du bift, Im Reid) der Gnaden Here JEſu CHrift, Geheiligt werd dein Namen, : Zukomb dein Reich hie auff dieſer Erd, Daß wir das ewig bekommen.

2. Dein Will geſcheh im Himmel vnd anff Erd, Vund was der arme Suͤnder begebrt, Das laß vns Gott genieffen, * Wir bitten dich durch deine Marter groß, Bud durch dein Blutvergieſſen.

3. Vnd gib vns heut das taͤglich Brod, Bad was man bedarff zut Leibes not, Bud aud Ver Selen ſpeiſen,

Dieweil wit feben hie auff dieffer Erd; Did: loben ehrn vnd preifen.

ro

4.9 HErr vergib wns vnſer ſchuld, . Daf wir nidt verfieren dein Goͤttlich Huld, Daf wir vnſerm Nechſten vergeben: " So wirdt erfreivet wnfer arme See, © - Dort in dem ewigen Leben. _ 04 st

5. Ad HErr hilff, dag wir nit werden verfuͤhrt, In keinem vbel werden geſpuͤrt, Daß gſcheh durch dein heiligen Namen, Wir bitten dein Barmhertzigkeit,

Erloͤß vnns von dem uͤbel, Amen.

echrein: Lerhot. uixqeaſi· der x. IL. St,

567. Das Batter oufer, bey Rirdhfarten andy in der Kirchen zuſingen.

(Mindner G6. 57. Gdiner Gb. 4610, 297. 1619, J, 107... Gorter 805 mit det überſchrift: Das Heilig Batter vufetin, ein Ru ff.)

1. ‘Batter vnſer der Du bift, Kyrieleyſon, Im Himmel da ewig frewde iſt, O Batter mein, Erbarm did vnſer auff Erden, Auff das wir deine fiebe Kinder werden. 2. Gebevliget werd der Namen Vein, Du woͤlleſt vus Sundern gnedig ſein. 3. Verley vns Herr das Himmelreich, Das wir dich loben ewigkleich. 4. Dein will geſchech deſſelben gleich, Auff Erden wie im Himmelreich. & Gib vns O Herr das taͤglich Brot, Bkhuͤet ons vor dem ewigen Todt. 6. Vergib ons Here all vnſer ſchuld, Erhalt vns andy in deiner fuldb. 7, Bud fuͤhr ons in verſuchung mit, Hilff wann vns der boͤſe Geift anfidt. . 8. Bou allem vbel wns erloͤß, | Hilff das wir envig werden —— 9. O Gott du edler Schoͤpffet mein, Wit bitten dich als Die Minder Dein. © 10. Bebuͤet wns vor dem gaͤhen todt, Beſtehe ons bev in aller net. |

v7? “ss

11.9 Herr wann wir dein hilff nut bea, ; Go feynd wir hie vnd Dort verlohu,

12. Darumb nimb vuſer eben wat, | Vnd fuͤhr vns zu der Engel ſchar.

43. Dafelbſt feind aller frewden vil, Dic Ggtt,? Den frommen geben wil.

2 9 al ae

ries”

32

1 Dic 2, 4., 5., 6. Jeile werden bei jeder Sar. BAI. Mr. 547. 578.

et Ji ww the pet be dent

14. Die glayhen-in feines Ramen, Durd Sefum Chriſtum, nen.

Resarten. 4, 3. IKM ewige. K freubde. M Fewde. 6. IKM bap. 2, 1. IKM Gebeil, Name. 2. 1K wolff, ._M wilft IM gen. fen. 3,1. IK Verlevh. M Verleih. 2. IKM Dag. ewiglich. 4,1. IK Will geſcheh. M Will geſche. 5, 1. M Brovt. 2. IKM Sebat. IK todt. -- 6, 1. M Schuld, 2. 1 huldlt. M. Huld. 7, 1.M Verſ. IKM nit. 2..M feblt: Hilff. IK big. 1 geift. 8 2. IK dag. 9, 1. I Edler. 2. M bittn. 10, 1, ILM Behuͤt. IK geben. IKM Todt. 2. IKM Bnd fteb. IM nobt. K noth. 11, 1. M Hilf nidt. IKM ban. 2. IKM feynd. IK verlan, M verlobru. 12, 1. IM nim, K nim. 2. IK fibre. 13, 1. IK Daſelb. IKM fevnd. K fren dev. IKM viel. 14, 1. M inn. JKM Deinen ft. Jemen).

Anmerfung. Hoffmann NXr.328 hat das Lcd aus dem Müuchner Gb. 1586 und ſagt: „Das ſchöne neue Vater unex in Gefangweife, 9 Strophen, im Babjtiden Gb. 1545, Wadernagel Rr. 647, iſt nur eine neuere Bearbeitung jenes altkatholiſchen Vaterunſers. Steht ſchon in Vier geiſtliche Revenlieder, Nürnberg durch Kunegund Hergotin 1528 1538. 568. Das heilige Batter puſer, auff Regenſpurgiſche Melodev.

(@ corner, 608.)

1. ACh Batter vnſer der du bift,

Im Himmelreich, i Hod) wber wns, Darumb im Geiſ, gn rede anigebetet werden, pate Ae

ee _ Dein heilger Nam ward ansgebreit, Gewalguch, Geehrt in wus, vid vberall, Far Himmel vnd auff Erden, Das Reid) Der Genaden fomb vns au, Bud tha in ons auch bleiben, Bud was dir nicht gefallig ift, Das wolft in vns außtreiben, Auff dab wir moͤgen ewiglich. In deinem Reiche bleiben.

2. Auch billich HERR fo. bitten. wiv, Dah dein Wille geſcheh,

Anmerfung.

Luther 2c. Magdebord 1543."

Auff Erden hie in aller Maß, Wie in Dem Himmelreicde, Dabhin dann niemand fommen fan,

Noch mag beftahn,

“Dann der allein Den Willen fein,

~ Mit Deinem thut vergleiden,

Vnd gib vns vnfer tiglid) Brodt, Der Seelen jhre Speife,

Yh meyn heiligs Gdttlihs Wort, Daß wir das hirn mit fleife, Bud das wns gu der Seligfeit, Den rechten Weeg thut weifen.

. Ul vnfer Schuld vnd Mifjethat,

Herr wns nadlag, Damit wir did erzoͤrnet habn,

; Das wollft ons nicht zumeffen, . Wie wir aud vnſern Schuldigern thun,

In folder mag,

Womit fie wns erzuͤrnet habn,

Das willu wir gang vergeffen,

In fein verfudung vns einfuͤhr, Darinn wir moͤchtn verderben,

Vor ſolchem Vbel vns bewahr, Davon die Seel moͤcht ſterben,

Vnd mach vns alleſampt zugleich, In deinem Reich zu Erben, Amen.

te -

Wadernage! Nr. 805 hat das Lied in miederdeut- ſcher Sprache aus: ,Gevftlife leder vnd Pſalmen, eppet nye gebdetert Mart. Beide Texte ftimmen iiberein bis auf fol- geude WUWhweidungen: 4, 11. behegelick (ft. gefallig). 2, 11. id menn

allene Dyn (ft. id) meyn heiligs). 3, 7. belediget (ft. ergitenet).

569. Das heilig Batter wnfer. (Gorner 811.)

4. Batter liebfter Batter mein,

Du wohnft im Himmelreide, Her fchdne Himmel der ift dein, Darzu das gange Erdreithe,

So feynd wir ja die Kinder dein, . -— Wiewol wir all gu bdje feyn, Ach laf vns nicht entgelten.

2. Du haſt zuvor die Seele mein, Gar herrlich wol gezieret, Vud nad der ſchoͤnen Bildnuß dein, Gang Adelich formieret, | Erhalt fie allzeit fin wnd rein, . | ° So kanſt O Batter den Himmel dein, "Jn meinem Hergen halten. :

3. Gebeiligt vnd gebenedeyt, Sey dein Goͤttlicher Name, Was lebt auff Erden weit und breit, Darzu ing Himmels Throne, Das ehr vnd preife deine Macht, Lap onus mit brinftiger Andacht, Dein Majeftit verehren.

4. Laß fommn zu vns dein Goͤttlichs Reid Sey HEre tiber vnſer Seelen, Deh Teuffels Gwalt der deinen weicht, Dir thun wir ons befeblen, Regir vns hie in folder mag, Das wir dort migen ohn vnterlaß, Sun Deinem Reid) verbleiben.

5.0 HErr laf ons den Willen dein, Gar fleiſſiglich verbringen, Wie im Himmel die Engeleit, Shu thun int allen dingen, Was wir dort follen ewig thu, Das laf vns allhie heben an, So fans vns nicht miffingen.

6. Beſcher ons aud Das tiglid) Brodt, Allhie auff diefer Exden, Bud was dem Leib vnd Seel ift nobt, Lap vns gu theile werden, Gib Frid, gut Wetter, Speiß vnd Trand, Auff daß wir dic gu Lob vnd Dand, Opn ſorgen fonnen dienen.

1. Verzeih bud HEtr all brifer ſchuld, Dic wir haber begangen, Dag wir alfo {a Detter Huld, Widrumb fonnen gelangen,

Wir wollen aud von Hergen geri, Verzeyhen vnſern Schuldigern, Was fie wider vus verbrochen.

%

8. Rompt vber vnd anfechtung grog, Anceigend gu der Sinden, So gib vus Stared, Krafft, Gnad vnd Troft, Dieſelb zu vberwinden, Mach mit Verſuchnug fo eid nBs * Dag fic vns nit von bir abwend, So koͤnntn wie gewinnen.

9. Bon allem uͤbel vuns erldg, Das vnfer Seel bringt ſchaden, Gs ſeynd die Tag jetzt all ju bog, Tribjal bat wns beladen, Wen? alles ab genaͤdiglich, Was ſchaͤdlich iſt, Dads bittu wu dich, Durch ZEſum CEbriſtum Amen.

he

570. Der Apoſtoliſche Glaub furs (Gorder 813

=

Git Barter der Allmaͤchtigkeit,

Hat gſchaffen Himmel vnd Erden,

Sein einiger Sohn beiſt Jeſus Chriſt, Iſt GOtt ohn widerreden,

Empfangen durch Den heiligen Geiſt, Maria rein fem Mutter heiſt,

Hat GOTT wud Menſch gebobren.

2. Der Lidt viel Marter vrid arose Nove,

Lidt als von vnfert wegen,

Geerentzigt ward et biG in Ter,

Ließ ſich tnd Grab kinlegen,

Stieg in die Hoͤll, ſtand wider infty

Hernas fuhr et gen Hiumel, bitair7y,

Wird ricten boͤß oud Kromme: - § -- -

8. Der Heilig Geiſt in aller maf, ot ry Sit GOrt mit Vattr vnd Sohne, - Grhelt fein Kirch ohn vnterlaß,

Regieret die gar ſchone,

Die Heiligen ein Gemeinſchafft han, Viel ſuͤnden werden verziehen gar, Das Fleiſch wirdt wider leben, Amen.

571. Das Batter onfer auff ein auder weiß.

(Gorner S14) _ son tere tag i 2.

=

. ACh Batter onfe ins Himmels thron, Kyrieleiſon, Dis Gebet hat wns gelert dein Son, an⸗i. Alleluja, Gelobt fey Gott vnd Maria.

2. Erhoͤr dein Kinde gu diefer friſtt,

Der du fo gat barmhertzig biſt.

Als vns dein heiligs Wort verkuͤndt, Verlaß vns arme zu keiner ſtundt. Geheiligt werd dein Géttlider Nani, Auff Erden als ins Himmels Thron. 5. Erhoͤr dein Gmein die bett vnd fingt, Vnd hilff Daw durch die Wolcken dringt!“ 6. Dein heilig Reich komb zu vns HErr, Der Fuͤrſt der Welt bedrangt wns ſehtr. 7. Bufer taglid) Brod gié vns HErr bent,” In wolfeil vnd in thewrer gett: si. 7 8. Verzeyh vns vnſere Schuld mit Grad,” Das vnfer Sind der Seel nicht ſchad.

9. Wir wollen and von Hertzen Grund, BA Vnſern Shuldigern vergeben all Stund. 40. Daf wir dir migen gfillig ſeyn, Aud nit fallu in Verſuchung ein. 11. Erldß wns Herr vor Boel vnd Leyd, Vnd thuts durd dein Barmbergigfeit. * oe

. —— —— ——

a

raga moe ge Bey

1 Kur, Alfel. und Gelobi x. werden bei jeder Str. wiederholt. Bal. Mr. 580.

12. Amen, Amen das werde wahr, 24 Hilff vns Herr Chriſt zur Engel Schaar.

572. Der Engliſch-Gruß. (Gerner 810.)

GGEgruͤſt feyft du Maria rein,

Der Gnaden voll, | So Gott der Schoͤpffer vber dich £6 %— ft

Hat reichlich aukgegoffen,

Darumben der HErr ift mit dir,

Sm Herpen dein,

Hat Did yur Mutter feines Sohns,

Zu erwehlen beſchloſſen,

Dann du Gebenedeyet biſt,

Hoch vber alle Frawen,

Vnd dein liebe Frucht Jeſus Chriſt,

Den bitt fir vns Jungfrawe,

Jetzund vnd in der letzten Stund,

Daß wirs ewig anſchawen. Amen.

ru

573. Der Englifh Gruß kurß gefafft. (Gorner 813.)

GRuͤſſt fevft Maria Gnaden voll,

Bey dir iſt GOtt der HErre,

Du bift gebenedeyet wel,

Vber alle Frawen febre,

Benedeyt ift die Frudt deß Leibes Dein, JEſus: laß wns dir befoblen feyn, | Jetzt oud in wnferm fterben.

574. Das Ave Maria. (Mandener Sb. 59. Cölner Gl. 1610, 198. 1619 1, 198. Corner 807, we die 3 Str. ver: der 2. ftebt.)

1. Gegruͤſſet fevft du Maria zart, Kyrie eleiſon, *

Geboren Rinigflider art, Maria rein, Bitt Gott fiir vns auff Erden, . Auff das wir deine lieben Kinder werden. i 2. Dann du bift aller gnaden voll, Hevliger Dreyfaltigkeit gefieleft wol. 3. Gott der Here der ift mit dir, Sein quad fom vns das bitten wir. 4. Gefeqnet biftu heyligs Weib, Chriſtum trugeft in deinem Lcib. 5. Gebenedevt ift Die Frucht dein, Die bebhiiet vns vor der Helliſchen pein. 6. Jeſus Ehriftus Amen, Bewahr vns Gott allefamen.

, esarten 1, 1. IK Gegrüßt ſeyſtu. M Gegrifit ſeyſtu. 3.IKM Geboru. Konig 4.M O M. 5. IKM Bitt. K evden. 6. IK 4. dab. M Das (ohne Auff). IKM feine liebe. 2, 1. M Gna. 2. IKM Sei, M gefielſt bu wol. 3, 1. M Dann Gott d. 2 M Gnad. K fou. M fomb. 4, 1. M bift Du. IKM beiliges. 2. I triigeft, M trugſt bu. 5, 1, I Gebenedeict. M Gebenedeyet. I frudt. 2. IK, bbitt, M bebiit. IK, Hellen. M Hdllen P. 6, 2. M vnus G. —“ a

aA 575. Cin anders von vnſer lieben Frawen. L cae (Gdiner Gb. 1610, 156. 1619, I, 156, Corner 804.) --

1. GEgruͤſt ſeyſtu Maria rein, Du bift anf Gottes gnad allein, Gebareft Den Herren Jeſum Chriſt, Gin keuſche Sungfraw blieben bift.? 2.Du bift aller guaden voll, Dann Gott im Himmel gejielteit * wol, Der quaden Brunn aug Himmels Saal, Flog aug von dic ind jamerthal. 3.Der Herr mit dir, O Jungfraw fdou, Gleich als cin Konig in feinem Thron,

IDie 2., 4, 5., 6. Beile werden bei jeder Str. wiederbolt. Bgl. Mr. S74. 578. *Bei Corner ſteht Alleluja am nde jeder Str. 3 Pied: gefiele ft.

Als ein bliim in dent garten fer, Als ein Golt herrlich Edelgeftein. 4. Du bift gebenedeit ond gebalten wert, Ob allen Weibern auff diefer Erd, Ja nit auff dieſer Erd affein, In Hintmel iff groß Der Rame dein. 5. Gebenedevt ift deines Leibes frucht, Jeſus empfangen in aller zucht, Der vns zu gnaden hat gebrach > | Darzu in boffnung ſelig macht. 6. Dieweil dann du Maria biſt, Gin Miitter vnſers Herrn Jeſu Chriſt, Vergiß der Armen Suͤnder nit, Jetzt vnd in Todes kampff fuͤr und bitt.

Eedarten. 1, 1. M Gegrifft. 2. M Die du aug G.*— °3, M * Herten. 4. M biber. 2,1. M Gna. 2. MD nn rfeft. °- "3. M Gnavenbr. 4. K Sam. M Jamm. —“8, 1* Bs ftir. = 9. Me feim. 3. M Blum. K tm: a Gar. 4. et ae 4) 4! M gebencdent: werth. 3. M nidt. 5, 1. K aiid Frucht. 2. M Zucht. 3. M Gna.—4. M §.f ectig ae

6, 1. MB! denn dul 2-2. M Mutter deß Herren. te 8 idk KM armen. M nidbt. 4. K Todtes. M jhm Todtsk.

576. Gin auder Liedt von der Hodgebenedeiten SJundfrawen Maria Gottes gebererin., ¢

(@eiventrit 1. A. II, 12)

1. GEgruͤſſt ſeiſtu Maria rein, Die Du aus Gottes gnad alfein, he Geboren den Herren Jeſum Chriſt, : Gin keuſche Junckfraw blieben bift. 2. Ena von dem Teuffel verfuͤrt, Bus all ind vordamnis Hat gfuüͤrt, Da fie feim wort gehorjam war, Warn wir Menſchen verloren gar. 4 Ave 2B. Uber Du ans Gottes genad, holes QM¢é-qu Div fam gefand vow Gott,

Seinem geliebten Son erwelt,

Der ſtarck Ertzengel Gabtte, J 4]

Gleubteſtu Goftes worten farted. ~

4. Bud empfingſt baldt in aller stot, Iheſum die abenedeite fiu@t, ° *

Deit waren ewign Gottes Sot, at

Dem Abraham verheiſſen ſchon

5. Eua hat vnterworffen ſich, . Rud alle Menſcheu ewighd, = Durd jet vnghorſam vnd ſtoltzheit, ‘I Des Teuffels gwalt vnd gtimmigkeit

6. Aber du durch dein ghorfauifeit, Bnd Gott gffellig demütigkeit,

Haſt Vert Teuffel zetknirſcht fein’ Haupt,

Bud jhn all ſeiner macht beraubt

7. Das ift vns vorbedeutet worn, Ror deiner Geburt vor viel Saru, : Durch Bidit Sle abſchlug Das Haupt, . Dem Feind Vid fr des lebens btaubt

8. Wuͤnderlich ding pud wolthat grob Den Himel vnd Erd nicht beſchlos, Den haſtu von GOtt auserkorn,

Waren Menſchen ond” Gott geborm. sy

9, Du Gift. voller gnaden vor Gott, Der Did) yu einer Mutter hat, —,,

Ans alin- Sungfrawen in der Welt.

40. Gottes Raters Braut biſtu worn, Seins Sons cin Mutter auserforn, Der heilig Geift mit feiner Gnad, Vnd Gottes frajft did) hat vmbſchatt. > de Det GERR ift mit dir Jing feats zart, Dann. cr. vou dit empfangen ward, = , Dud Did bat ex and gfaugeu an... .~ Mit vns zu ſein auff Erden ſchon.

12. Drumb ſein Ram Emmanuel hei, Das iſt, Gott mit vns allermeiſt, Rin biſt bev fhm iin Himelreich, Bub Fett dich mit jm ewiglich.

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13. Vndern Weibern auff dieſer Exdp .. 2 Wirt gbenedeit vnd ghalten werd Bud billich all gſchlecht nennen did, Selig hie vnd dort ewiglich.

14. Dann du haſt gleubt in ghorjamfeit, ~ Bund empfangen in reinigfeit, i Meffiam der vorheiffen war,

Der heiligen Altuctter ſchar.

15. Ghenedeit ijt deins Leibes frucht, Chrift empfangen in aller zucht,

Der vns ju gnaden hat gebract, Durd fein vordienft felig gemacht.

16. Drumb Maria weil du nun bift,

Bey vuferm Herren Jeſu Chrift, Vergis vnſer auff Erden nit, Las vns gniſſen deiner vorbitt.

17. Das wir von alln ſuͤnden erloͤſt, In aller angft werden getroft, Bnd feliq von hin abſcheiden, Zu den Engeliſchen freuden.

577. Des beiligen Athanafij Symbolum von der heiligften Dreyfaltigkeit Gottes. (fcifentritt. A. 1,190. 3. A. 1,189, mit dem Zuſatz: „wider die ArrianiſcheKetzer, fan durchs gange Sar qefungen werden vor ond nad dem Ampt der H. Meh.“ Corner 817 mit der Überſchrift: Das Sumbolum def H. Batters Athanaſii, alle Sontag gu fingen.” Bei Corner feblt Str. 35; Str. 10, 11,

12 find bei Corner 12, 10, 11; Str. 24 flebt vor 23; jede Str. beftebt bei ibm aué 4 Berfen.) ;

1. EIR jeder Menſch der do Selig werden wil, Der mug, halten des Ehriftlichen Glaubens ziel.

2. So jemandt den nicht wird halten gang vnd rein, So wird er ewig verforn vnd verdamypt fein.

3. Das aber ift Der rechte Chriften glauben, Das wit nur einen Gott ehren vnd loben.

4. Ginigen wabren GOTT. in drevfaltigkeit, Bud die Dreyfaltigkeit in der einigleit.

1

5. Man mus jhr einig weſen nit gertrennen/ "Rod die perſonen in einander mengen. 6. Ein ander Perſon iſt Gott des Vaters * Einandr des Sons, cin ander des Geiſts Perſon. 7. Dody haben fie cine Goͤttlich einigteit, © “Gin ewige Maieſtaͤt vnd herrligkeit. 8 Wie Der Vater iſt alſo aud der Sohn, Alſo Der heilige Geiſt in gleichem Throw. - 9 Der Vater, der Son, vnd der Geiſt iſt eal Dargu jeder vngeſchaffen vnd ewig. 10. Dev Vater, Der Sohn, vnd Geift iſt Allmechtig, Doch iſt die Allmechtigkeit nur einfechtig. 11. Dér Vater, der Sohn, vnd Geift ift Gott vnd HERR Dod) find nit drey HErrn vnd Gitter in der Ebr. 12. Gleith wie man foll jeder Perfon befennen, Bud cinen Gott vnd HErrn ſonderlich nennen. 13. Alſo wer da ſeliglich wil genefen, Mus leugnen drey Gotter vnd HErrn im beſen. 14. Det Vater iſt nicht worden nod geſchaffen, In hat fein anfang nod geburt betroffen. | 15. Der Son ift geborn vom Vater rechter att, = Dod) gſchaffen oder worden zu feiner fart. - ? 16. Vom Vater vnd vom Son fompt der heilig Gift, Der aller Chriften cin rechter Trijter heift.. 17. Der ift nie geborn nod) gefdaffen worden, - Kompt aber gu fterden des Glaubens Orden. 48. G3 ift nur cin Bater vnd nicht drey Biter, Bnd ift aud nur cin Son vnjer guttheter. 19. Deßgleichen ijt aud nur cin heiliger Geiſt, Der die Chriſten vorfidert am allermeift. * 20. Nag Dem wefen in Diefer Drevfaltigheit, gſt cing nicht mehr nad minder mit vnderſcheidt. . Sondern alle drey Perſonen iſt ein GStt, ce * Der ewiglich eine gleiche Natur hat. 22. Das alfo allenthalb ein Dreyfaltigkeit, Geehtet werd in Goͤttlicher cinigfeit. 2 Darumb wet da wil haben die Seligfcit): Mus alfo halten von dee Dreyfaltigkeit.

iE

24. Sonderlich ift noth gum ewigen feben, mot 4 Das man von Chriſti Menſchheit qleube eben. 25. Man mus gleuben ond befeunen Jbejum, Ehri®, » Das Der Gottes Son wares Gott; ond Meuſch iit. 26. GOTT ans Biterlidom ftam emig gebpem 5 Bnd cin Menſch von einer Mutter auſſerkorn. 27. Gin recter vollfomncr Menſch wud warer Gott, Der. cine rechte Secl wud Menſchlich fleiſch bot. 28. Der dem Vater gleich iit nach feiner Gottbeit, Doch geringer vow megen feincr Menſcheit— 29, Bud aviewol er iſt ein warer Menſch wnd Gort, So ift Dod nur cin Chrift Der vns erloͤſt hat.

BO, Richt wird Da permandelt iné fleiſch die Gottheit,

_ Sondern in Gott angenommen Dic Menſcheit.

31. Der von zweyen Naturn vnd felbjtendigfeit, Sit ein cinige Perſon in Der marbeit,

32. Gleich wie Leib ond Seel cin ciniger Menſch aft, Alſo ift auch GOtt vnd Menſch vin HErr oud Shritt.

33. Der pmb vnſers heils willen gefitten Wat, . Bnd fuͤr vns erduldet einen bittern Todt.

34. Der hinunter zur Hellen Ut gefabremy. py gy Bnd hat erldft Die jo im finftern waren, :

35, Am Dritten tag ijt ex vom Todt Erſtanden oe

Vus hies folds predigen in allen Landen.

36. Darnach ift er gen Himmel auffgeſtiegen, * Da mus jhm des Teuffels reich vnderllegen

37. Sitzt zur Rechten des Vaters inn gleicher macht, Wird kommen zurichten mit berrlider pracht.

38. Denn mug fic) fuͤr jhm all Welt geftellen, Da wirt er cim jeden fein vrtheil fellen.

39. Vnd wenn fie denn haben rechenſchafft geben, x So gebet der boͤſe ins Fewer der from zuni Leben.

40. Da, wirt einem jeden aus gerechtigkei 54 Gelonet noch ſein Wercken inn 334 ve

41. Das ift dev rechte Chriften Glaub au Grden,.. Wer Denn nicht helt, fan den nicht Se lig werden. 42. Preis fey Dem avaren GOTT in Chriſti Ramen. Von Ewigleit bis ju Gwigfeit Amen...

Rf

SEes art en 1, 1, Boda, M Qa will ſ. werden. 2. M mug. Cather lif Chrift glaubens. M Mus. batten den Catholijehn, Glaubn auff Erdem, = 2, & M Wer dieſen (M den) nicht. M thun. halten. Eagaverciy or 2 Eq Dew wird.qwids v. M Der wird obn zweiffel ewig, verdammet ſeyn. 8,.1uMDas ift aber,,E Das abe ijt. BM recht Gatholifd.<K,,Cpittgton, M Glau. 2 M Dag. thun ehrn v. 4, 1. M Gin einigen G. inn der Dr. 2. M Ginigf. 5, 1. EM mug. M Wefen nist. 2 E Rad. Perf! «M Perfow inn einer. 6, 1 GM der Batter. 9) WE auder Sohns. M,dexr Sohn, E andr d. G...M andr Deh G, = TM ein Goͤttliche Gon. 2% M Majeftit v. H 8,1. M Batter, alfo ijt aud. E Son. 9, 1. M Batter. Cohn. eynig. 2 M D. ein jeder vner- ſchaffi. 10, 1. M Batter, Sohn (ohne der) 'v. Git Gott Alms. 2. M Alm. bey jn nur einfi. —11, 1. M Batter, Sohn (ohne der). 2. M ſeynd. "92, 2) M fede. 2. MR nur ein Gott, nur cinen HErren nennen. 13, 1. E Sel. M felig wil dort gen. 2. EM Mug. M faugnen. Weſ. 14, 1. M Batter. nit geſchaffu. 2. Anf. Geb. getroffn. 15, 1. EM vor. M G. ijt bom Batter gebohren rechter arth. 2. M Dod) nicht’ geſchaffen nod gemacht ſeiner arth. 16, 1. M Batter vnd Sohn gebt aug d. 2. M feblt: ci” 17, 1. M nicht geb. E Geborn. 2. M Die dvitt Perfow in dem Gésttlithen Orden. 18, 1. M Do (ft. Es), Batter, nicht (ohne wad), Batter. 2. M febit: it. M Gopn. E Gut. M Gutthd, 19, 4,.E, Heike, 2. M verfichert allermeift. 20, 1. M Weſen inn dev. 2 EBnoch. M Iſt feins mehr oder minder vnzertheilet. 21, 4. M all d. P. ſind nur (jt. ift). 2. M ewigliden vnd cinig N. 6. 22, 1. M Bnd diß ift alfo die Dr. 2. M Die wir folln ehrn in G. & EK Gin. 23, 1. M babu. 2. EM Mus. M glanben die (ft. batten v. dD). 24, 1, M if auch n. 3. ewign. EM feb. 2. M Daf wit die M. Ehriſti glauben eb. 25, 1. EM mugs. M aud glauben. EM Sef. 2. M Dagd. Sobw G. wabrer. 26, 1. M ang def Batters Stamm. 2. M Vnd Menſch von feiner M. augerfobrn. 27, 1. E vollfommers) M-vollfonmeners)wahrer. 2. M ein. Menſchliches Float.) —..2B, do M Batters 92! M nad (ſtatt: v. w.) f. Menſchheit. 20, 4. M wabrer.,— 30,4. M, Gfeblt: Da). Fleiſch. 2.M GS. von G,,angenommen d. Menſchheit. 931, 1. M Der du von 3. Naturen v. felbftandigf, 2. EM Qarh, 32, 1,.M G. wie der £. v. S. nur cin M. iff, 2. M Menſch nur cin br. 33,1.M Hevls wegen. 2. E vor. ged. M ®. fF. v. auß geſtanden den b. 34, 1. M binvnter. Gillet’ aM brttfer die tm. 85, 1. M Tag. erftanden. 2. M bicep.’ 36,1. EM Gimmef!’ 2. M mug jm deg. EM Reid... vuterl...M vuter lign. 37,1, EM. red. * Def, Batt. E in. M Macht. 2. M ju richten. herelidem Yr. 38, 1. M fid por

400

jhn alle Wy! geftein. 2. EM wird. M Brth. fallin. 99; -45 M babu. geben, 2: EM geht. big. E fewr. From. M Fromb. ~ 0, 1. EM wird. M tim. auf Ger. 2. E Gelobnt naw feinen. in. A, 4. Ehriftliche Gl. M recht Catholifd Gt. 2. EM W. denon. 6) E fon gar nicht. M Dder'fan nicht ſelig. 42, 1. M Preif. wahren. 2 EW. ew.

bre

578: Dic zwoͤlff ſtuck des Apoftolifmen Chriftliden Blaubens.

(Hindhenet = 60. €d{ner Gb. 1610, 199. 1619, I, 119, in dieſen beiden fehn Str. 17. Corner 807.)

A. Ich glaub in Gott dem Batter mein, | Kyrie eleifon, owe Der Himmel vad Erd erſchuff gat rein, © Batter mein, Erbarm did) vnſer auff Erden, Auff Das wir deine lieben Kinder werden.“ F eos At 2. Bud in fein cingebornen Sobn, sa jl 4 cy Bufern Herren Jeſum Chriftum, i 3. Rach der Altuatter verlangen, 24 * Vom heyligen Geiſt empfangen. SMF 4. Geborn auf Maria rein, =F Gelitten bat vil ſchmach vnd pein. oN J B8. Am Creuß iſt ex geſtorben gwar, i. Geſalbet vnd Hegraben war. a 6, Zur Borhell ftig ex felber dar, Pr cy - Diefelb zerbrach ex gang vnd gar. -y 6 'L St nad drey Tagen erftanden, rim * soe Bol von des Todes banden. , ft. 8. Gr fuhr gen Himmel alfo flar, | ea Wol mit der heyligen Propheten ſchar. 8. Seim Batter fipt er gut rechten Hand, ve 2 eR ‘Den hevligen Geift ex vns herabfand. ar 10. Zurichten wirdt er fommen fdier, | Mit groffer macht vnd boͤchſter zier. 41. Bh glaub and in Den hevligen Geiff, . y —— Der ons fein quad allzeit mit leiſt.

4 s a ? _ Ft

* Die 2., 4, 5. and 6. Zeile werden bei jeder Str. wiederbolt. , Berel Rr. 567, mee ot ye! ioWoa

12. Ein Chriſtlich Kirch glaub: iG gut, oo” Die Gott befprengt mit {einem But’ 13. Gin gmeluſchafft der Hevligen dein, ' Hilff das wir magen kommen ‘Dretit: 14. Ich glaub’ verzeVhung der Siinden ait, Gut ift der heyligen Sactamenten brand, 15. Gin anjferitebung def Fleifeds vnd Bein, So vor, dem juͤngſten Gericht wirdt fein 16. Darzu ein ewiges Leben, vation 07 Gott woll vns mit. frewden geben: s md : 17. Amen, Amen, das werde war; Gott follen. wir foben jarmerdar! *’

Lesarten. 1,3, IK exfdujf, 5. M —— 6. IK A. dag. M dag (obne Auff). IKM liebe. —2, 2M. Herrn 3, C. ſchon. 3, 1. IKM Mite. 2. IKM beil. 4,1. IK Geboren, .M Gchobren. 2. IKM vil. M Penn. 5, 2. M ward. 6, 4. IM Vorboͤll. IK ſteig. M ftieg. 2. M yubrad. 7, 4. IK dreven, tagen. 2, IK Todtes. M deh Todtes B. 8, 2. IKM beil..M Schaar. 9, 4. IK, band. 2. IKM beif. fandt. 10, 1. M,wird. 2 M Macht, v. Zier. 11, 1. IKM heil. 2. M Gnad. -- 12, 1. 1 Kyrch. M Chriftlide Kirche. EK quit. 2. M erfaujft (ft. befpr.) IK Bhit. 13, 1.1K qem, M Gem. IKM Heil. 2. IKM dag. M alle (jt, migen). 14, 4. J verzei. M Verz. 2. IK Git. M Durch (it. Gut ijt). ILM heil. IK. Sacrament. M Braud, 10, 1. M Auf. Fleiſchs (ohne des). IK deg, fleifds bein. 2. IKM Sing, IK gricht. M Gricdt wird ſeyn. 16,2. UK wil. K freuden. M Djelig Frewd g. 17, 4. wahr. 2. M folln.

579. Der heilige Glaus. (Gotner 810.)

1. ICh glaub in cinen wahren GOtt,

Den Vatter mein,

Ein Allmaͤchtigen Schoͤpffer groß

Deß Himmels vnd Der, Erden,

Der alles mit qwaltiger Hand,

Erhelt afein,

Welchs ſonſt in einem Augenblick, OY

Qu nichte muſte werden neds Rebrein: Rathel. Rirgenticder rc, 1. Bd. 26

Bud in den gliedbten Gohne fein,

Jeſum EChrift vnſern Herren,

Der von deß H. Geiſtes ſchein,

Empfaugen iſt mit Ehren,

Von einer Jungfraw keuſch vnd rein,

Hat er wollen Menſch werden. 2. Vnter Pilato hat er Spott,

Bnd groſſe Peyn,

Deg Creutzes Todt fiir Miffethat,

Der Menſchen außgeſtanden,

In die Vorhoͤll geſtiegen iſt,

Die Seele ſein,

Am dritten Tag lebendiglich,

Von Todten aufferſtanden, |

Mit Glory gen Himmel gfatren auff,

Sigt dort yu SBatters Rechten,

Bon dannen cr wird fommen aud, Zu richten all auff Erde:

Laß vns O HErr mit deinem hauff,

Zur Rechten geſtellet werden. 3. Ich glaube in Den heilgen Geift,

Den Trifter mein,

@in Batter aller Armen ond

Betribten hie auff Erden,

Vnd cin heilig Catholiſch

Kirche rein,

So von der Hoͤllen Gwalt

Niemals wird vberwaͤltigt werden.

Auch ein Gemeinſchafft der H.

Ein Nachlaſſung der Suͤnden,

Ein Aufferſtehnng allgemein,

Wird die Poſaum verkuͤnden,

Ein Ewigs Leben ohne Peyn,

Laß vns Herr bey dix finden, Amen.

580. Das Niceniſche Symbolum, in feiner befandten ‘Meleden. (Gormer 804.) 1. WIr glauben all in einen GOtt,

Schoͤpffer Himmels vnd der Erden, 9*

Der fic zum Batter geben hat, Das wir, feing Rider, werden Gr wil wns allzeit ernehren. Leib vnd Seel auch. wol bewahren, Allem Vnfall wil er wehren Kein Leyd ſoll vns widerfahren; Er forget fiir vns, huͤt vnd wacht Tag vnd Nacht, es ſteht alles in ſeiner Macht. 2. Wir glauben auch in IEſum Chriſt, —V 1 Seinen Sohn oud vnſern HErren /

Bou heiligen Geiſt empfaugen iſt woe THLE Auß Maria wardt gebohren, TT, OYE, ae Ridt vnter Rontio Pilato, .. ite ns4un)y, po

Starb am Greug ond ward begraben, Fubr gen Holl am dritten Tage, Aufferftanden, ond gen Himmel afabren,. Sift zur Rechten GOtt def Batters, Am Juͤngſten Tag wirdt wider kommen, Zu richten Boͤſen vnd Frommen. Wir glauben aud in, dew Heiligen Geiſt, GOtt mit Vatter vnd dem Sohne, Gr troͤſt die gantze Chriſtenheit, Ziert fie and) mit Gaben ſchone; Die Catholiſche Kirch auff Erden, Helt er in einem Sinn gar eben, All Suͤnd foͤnn vergeben werden, Ein Gemeinſchafft der Heiligen leben, Ein Vrſtaͤndt deß Fleiſches darneben, Moll) Rah Dent Todt iſt vns bereit, ;'

bi beR 61) he Seligkeit vnd ein Leben in Ewigkeit, Amen.

Anmerkung. Wackernagel Rr, 2S hat, dad Lied, in Luthers erfter Faſſung aus dem Wittenberg. Gb, v. 1525, Mii gett aus dem Babjt. Gb. v. 1545. Die Abweidungen (v, 1525), fo weit fie nicht blog orthogra- phiſch find, find; 1,1. an (ft. in), 10, fehlt: Tag vnd Nadt. 3, 1. an den (ft. aud in DS). —3. Der aller blader trojten heiſt, 4. vnd mit gaben zieret fh. 5. Die gang Chriftenbeit a. 6, feblt; er.— 7. bie all fund v. 8. Das fleif fol aud wider leben. 9. nach dieſem elend ift be- reit. 10. ond ein [. Die ſehr abweithende 2, Str. lautet:

Wir gleuben aud an Iheſum Chrift, feinen Gon vnd vnfern HERren,

Wo

der ewig bei Dem Bater ft, aleicher Gott vor macht vnd ebren, Bon Maria der Jungfrawen ift cin fharer menſch geboren . durd den heilgen gett im Glauben, fiir vns, die wir warn verloren,

am ereutz geftorben,

vnd vom tod

wider aufferftanden durch Gott.

Hoffmann bat Nr. 126 folgende Str. ané einer Bresianer Handfarift

v. 1417 von Nifolaus von RKofel, deren binzugefügte Melodie nach ihm mit Der nod jetzt (bei Den Ratbolifen umd Proteftanten) üblichen vou: „Wir glauben all an Ginen Gott* übereinſtimmt:

Wir qlauben in cinen got,

idepfer himels und Der erden,

mit worfen er ließ werden

alle ding gar in feinem gebot.

von Der jarten wart er geborn

Marian der reinen augerforn

uns yu troft und aller chriſtenheit;

ror ung er wolte leiden

ſwere pein, Den tot der ewigkeit

ob wit möchten meiden.

a s) re |

581. Die Heiliqen gehen Gebot Gottes. (Corner 820.)

1. MNVn mercket auff vor allen dingen, Kyrie eleiſon, Die geben Gebot wollen wir fingen, Alleluja, Alleluja, Gelobt fey GOtt ond Maria!

2. Die zehn Gebot die follen wir fern, Das hilfft die Frewd im Himmel mehrn.

3. Die vns GOrt felbft geboten bat, Die folln wir halten als geſchrieben ftabt.

4. Das erjte ijt das hoͤchſt Gebot, Du folft glauben in einen Gott. ae a

5. Der Himmel vnd Erd beſchaffen Hat, ) Den folft anbeten fri vnd fpat.

,

1 Kor., Wilel. und Gelobt rx. werden bei jeder Str. wicterbolt. Bgl. Rr. 571.

6. Das andre Gebot folft rect erfeunen, Sofft GOtt nicht uͤbel vnd vnnuͤtz nennen.

7. Wirſt du OOtt uͤbel oud ſchmaͤhlich eben, Damit wirſt Leib vud Seel beſchwern.

8. Das dritt Gebot meré HErr vnd Kuecht,

Das joe halter dic Feyrtag recut.

9. Bnd nicht veracht der Glocken Thon,»

So wird dem Arbeitr erſprießlich flahn. 10. Das vierdt Gebot dein. Kinder thu lehrn, Daß fie jhr Vatter vnd Mutter ehrn.

11. Habens die Eltern nidt in ehrn, - ., Shr vugluͤck mehrt fic) hie auff Erdu.. 12. Das fiinfft Gbot du folt niemand tdden, Weder mit worten nod mit werden.

13. Das ſechſt Gbot fagt, feb feufd yu hand, Su der Eh, im Jungfrawſtandt. 14. Wirft du aber der Vnzucht pflegen, Sand ond Lafter wird dir begegnen. 15. Das fiebend Gebot das ijt gar fein, Deim Nedjten folft nicht ſteln das feyn. 16. Stilft Di aber Dem Nechſten Das fein, Bringſt Leib vnd Secl damit in Pein, 17. Das acht Gebot merdet gar ebeu, ‘Pber niemand fol man falſch Zeugnuß geben. Weder vinh Silber nod vmb Goldt, O Menſch hab niemand auff Erd ſo hold. 19. Def neunden Gebots fey nicht bezuͤcht, Begehr deing Nechſten Gemahel nicht. 20. Wirſt du aber darinn erkennt, Alles dein Gluͤck ſich von dir wend. 21. Das zehendt Gebot fag in den muht, Bnd ſtell nad keines andern Gut. * 22. Begehrſt du aber eins andern Gut, So bringſt du dich in dHoͤllen Glut. 23. Alſo haſt du die zehen Gebot, Die ſolſtu halten fruͤ ond ſpat. 2A. Heltſt du nicht recht vnd aud gar ſchon, Wirſt du gar hart fuͤr GOtt beſtahn.

25. Bor feinen! berben ftrengen Grit, =” Demfelben magit du entrinnen nicht. : 26. Riemand fic) and verbergen mag, All ſchalckheit fompt herfuͤr mit flag. 27. Hingebt die zeit, herfompt der Todt,” Darumb thn recht, ¢8 thut Dir Noth. 28. Auff dag du magft am Juͤngſten Tag, Fuͤr Gricht auffſtehn ohn alle flag. 29; Mer Leib wnd Gat gar bald zergaht, Bnd ſchleicht davon wie Sonnenſchatt. 30. Darumb ſtreit nach der ewigen Kron, Auff daßd erlangſt den ewigen Lohn. 31. Alſo hat dieſer Ruff ein end, GOTT bhuͤt ons vor eim gaͤhen End.

582. Die Heiligen gehen Gebot Gortes. (Gerner 822.)

1. DAS ſeynd die Heiligen zehen Gebot,

Du folt qglauben an einem GOtt,

Ridt evtel ſchwern bey feinem Ram,

Die Felt ond Fevrtag balten ſchon, Koriceleifon.? 2. Hab Batter vnd Mutter in hoben Ehren,

So wird dir Gott dein Tag hie mehrn, |

Nicht thdt, fey nicht Vnkeuſch, nicht ſtehlen thr,

Rein falſch Zeugnuß folt faffen qu.

3. Deins Naͤchſten Gmahl jolt nidt begebrn, Rod feines Guts, nocd feiner Eprn, Daß wir das werden vnterweiſt, . Das helff vns Gott der Heiliq Geift..

4, Aljo habu wir die geben Gebot,

Die vns geben bat vnſer GOtt, Haltn wit fie {hon ond ordentlich, So fommen wit ins Himmelreich.

5. Berleyh vns GOtt ein feliges End,

Darzu das beilig Sacrament,

7 yt"

——

' Ried: ſeinem. ® Kyrielheifon wird bei jeter Cir. wiederbolt.

Den gatten Fronleichnam, dad: Heilige Blut, Das fey fix vnſer Siinde gut. : Aumerfung. Raid Hoffmann gu Ne. 108 follen dic 3 erften Stro- phen fou tir Georg Rhaw GS. Wittenberg 1544 ſtehen.

583. Die heiligen geben Gebot Gottes, in ein alten Ruff. | Gorner 823.)

1, WJxr {agen Gott viel Lob vnd Ghry- Vmb feine Gebot vnd heilige Lehr, Royriceleifon.' 2. Gr hat wns gegeben die zehen Gebot, Die zeygen vns Den Weeg gu Gott. J— 3. Moyſes der trewe Diener ſein, Bracht vns die zehen Gebot herein. 4. Da Moyſes durch die Wuͤſten gieng, Dads Goͤttlich Geſetz er Da empfieng. | 3 Movies zum Bold von Iſrael fprac, | Bleibt an Dem Orth ond wart mein Da 37 a oS wi Fh will gehn vmb die zehn Gebot, Die wns dex Here verfproden bat. 7. Movies gieng auff cin Berg gar hed, Das Volk fund ſtill ond ſah jhm nad. 8. O HErr gid vns die Gebote dein, Den wollen wir gar Gehorfam fevn. 9. GOtt ſchrieb fein Willn auff einen Ctein, Er ſchrieb die gehen Gebot Darein. . 10. Ru habt GOrt fieb vor allen dingen, Bon gangem Hergen mit allen Sinnen. 11. Defgleiden lieb den Naͤchſten dein, Opn falf aug gangem Hertzen rein, 12. Nicht fluchen, nicht ſchwern bey GOttes Ram, Wilſt anderit Gottes Hulde han. 13. Den Fevertag folft feyren fdon, Das bringet dir gar grofen Lohn.

IRvricleifon wird bei jeder Ste. wiederholt.

14. Hab Batter vad Mutter in hohen Ehrn, So wird dir Gott dein Tage mehrn 15. Rein Menſchen foltu, todten nite ooo ticmen Denn Menſchenblut ſchreyt nach Gottes Gerichte, 16. Sev nicht vnkeuſch, fondern {eb rein, Daß Gott bleib in dem Hergen dein. 17. Deins Nichften Gut folft ftelen nidt, ~ Mit Betrug vnd Wucher jhn nit anfidt. 18. Du jolt kein falſcher Zeuge feyn, Leug nicht, fondern fteh der Warheit bey. 19. Deins Nachſten Weib ſolſt nicht begehru, Auch all ſeins Guts gerahten gern. 20. Das find die heiligen zehen Gebot, Die vns GOTT ſelbſt gegeben hat. 21. Die folln wir hatten mit allem fleif, Das helff vns Gott der heilig Geift.

584. Biff die heyligen tag follen die Zehen gebott nah der Predig gu etlichen geitten an ftat des glaubens gefungen werden. (Bebe 8 N. A. 8. Leifentrit 1. A. 1,147. Corner SA, fieht Etr. 8 vor 7.)

1. Das fynt die heyligen X gebot, | Die got der Here vns geben hat, Vff dads wir wifjen feine knecht, Wie wir vor jhm foln leben recht, Kyrie efeyfon.'

2. Du folt glauben in einen Gott, Vff ibn dich laſſen in der note, Neben jhm han fein gotter mehr, Vnd ibm allein thun goͤttlich efr.

4. Du folt den namen gotts deins Herr, is Mit nicten brauden yu vnehrn,

Auch nit vergeblich vnd on nott, Denn das ijt ibm ein groſſet ſpott.

3. Den Sabbath foltu beylqen ſchon,

Daran keyn leyblich arbeyt thon,

1Korieleiſon wird bei jeder Str. wie derbolt. te se teelegeeg!

coe wy SySonder mit Gott befommern Dih,) Mo otew ? vy) © .. Bnd jhm dienen gang fleiſſigklihhc. sion? “) wvoSy Delt. vatter vnd die mutter dein, © Te

9 Golf du ehren vnd gehorfam fein, ie * 94 So wyrſt du langes leben hon Mee } Vnd wit dic Gott drumb geben Tope. —— Du ſolt nit toͤdten wider rect, ae ) So bu wilt fein Des Herren knecht, | Den wer on recht mit dem ſchwerdt fidit, “Der wiirdt da mit billich gericht. ia. Du folt nit ftelen fpridt dein Gott, as Als klaͤrlich augengt fein gebott, M Seinen nechſten betriegen nicht, TELL So entpflenchitu gottes gericht. 7 | 8. Dein Ehe du gar nit brechen folt, ae ie ae | —So du wilt haben Gottes huld, mos. yp gee ve Dein leben halt and keuſch vnd reyn, ease YD a oe So du wyolt meyden bellifd pein. tance) WD 9. Du folt wider den nechften dein, MM Sed . * Mit nicht cin falfder Zeug fein, re tsp eee Gonder fo du jhe zeugen muft, So faq die warbeyt Dir bewuſt. 10. Du folt deines nechften Ehgemalh, Mit begern in eynigem fab, Wie Das der Here gebotten hat, Lap alzeyt bey dir haben ftatt. 11. Das letſt gebott dit fagen thut, Das Du deins nechften hab vnd qutt, Begeren folt in feiner zeyt, Bebut ons du herr Gott vor leydt. 12. Ad) hylff vns fieber Herre Gott, Das wit halten all dein qebott, Denn wo dein gnad nit fompt zunorn, So font wir all zumal verforn.

esarten. 1,1. M OI. CM find. C beilgen, M beiligen achen. CM Gebot. 2. CM Gott. 3. M Auff dab. Knecht. 4. CM jhm foln. 2, 1. C gleu. M anc, —.2 M Auff. CM jhn. C noth. M Noht. 3. CM jom. @i. 4. CM jhm. Goͤttl. M Ehr. 3, 1. M Ramen. C Gotts. M R. deineds (ohne gotts). 3. M nidt. C vorg. ohn.

‘40

C not. M Roht. 4. C jm. fot. M Daf) du nit fompft in Sdand vnd Spott. 4,1. M D. Feyrtag folt heiligen. O heilgen. 2 CM fein. C leiblich arbeit. M Knechtiſch Arbeit thun. 3. M Sondern. CM bef. 4. Cjm. M jhm. CM fleiffigl 5,1,M Dem. CM Batter. Der Mutter. 2 C Solft e. M G, d. nach mir, Gehorjam ſeyn. 3. CM wirſt. M Seben. CM ban. 4. OM wird, Mohn. 6, 1. CM nicht. 2. M feyn dep. Knecht. 3. C Denn. M Dana. CM obn. M Rect. CM Schwerdt. 4, CM wird. C damit b. M billich darmit. 1, 1. M nidt ſtehlen. 2. C klerl. anzeigt. CM Gebot. 3. M Ri. 4.M entfl. CM Gottes, M Ger, 8 1, MEh. GM nidt. 2.0 buldt. M Huld. 3. M Leb. CM tein. 4. CM wilt. C meiden. $e. M Ho. Peyn. 9, 1. M Ri. 2. C zeuge. MZeuge ſeyn. 3. M Sondern. C je. M ja. 4. C warbeit. M Warbeit. 10, 1. CM Deine. M Ri. Ebegemahl. C Ehgemahl. 2. M begehrn. CM einigem. C fall. M fall. 3. M Dag. C geboten. 4. C Las. alzeit. M allgcit. C ftads. il, 1. CM letzt Gebot. 2. M Daf. Ni. Haab. Gut. C Hab. gut. 3. M Segebren. C geit. M gu k. zeit. 4. CM Bebiit. M © (ft. du). CM Herr. C leidt. M Leyd. 12, 1. CM bifff. 2. M Dag wir alld. CM Gebot. 3. M feblt: Denn. M Gnad. widit. bevor. 4. M feblt: So. C find. M feynd. C zumahl. M verfobrn. t J

Anmerkung. Wackernagel Rr. 827 hat den Text aus Vehe.

585. Bon den zehen Geboten Gottea (Wicel 106. Leiſentrit 1. M1, 149.)

1. GOtt der HErr ein ewiger Gott, Hat wns geben gehen Gebot, 24 Durch die hand des Moyſi, Hod auff dem Berge Sinai, Kyrie eleefon. 4 2. Menfd) dis ijt Das erfte Gebot, ef Du folt glauben an einen Gott, Sein Namen ju aller ſtund, Nim nidt unig in deinen mund. 3. Das ander Gebot wil id dir ſagn, | Du folt feiren die heiligen Tage, | " Solt fie halten in ftettiger Hut, = | : So gibt dir Gott das geitlit gut. | |

Bird bei / jedet Str. wiederbolt.

4. Das dritte Gebot wil ih did fern, | 4rn¥l bien

one Du ſolt Vater vnd Mutter ehrn, 4 Oe “eos * ¢ Da folt Deren verwaren did, ( OQ - artes t £1 Sovmagitu leben ewiglich. ids of H noe of 5. Dads vierd Gebot foltu verſtan, ea T 2 ! | Du folt niemand zu tode flan eee!

Mit der hand noc mit dem muwd/ 8 Loy eed wee So bleibjtu an Der feele gefundt. 6. Das flinfft Gebot id dir befhele, Dru ſolt niemand das feine ſteln, Du folt hierzu nidt geben rhat, Gondern Hit Did vor folder that. 7. Das fechft Gbot fo id da meine, Du folt leben keuſch vnd reine, Du folt in gangen ehren ftan, So wirſtu Gottes bulde han.

8. Das ficbend Gebot wolftu veritebn,

Du jolt halten die heiligen Ehe, Die von Gott geheiliget ift, Im jrdifdhen Paradifs.

9. Das act Gebot das fage id dir, Ging andern Weibs alzeit entbicr, Solt nicht beqeren eines andern Weib, So gibt dir Gott den ewig Fried,

10. Das neund Gbot nim auff deine treme, Du folt nicht fein ein Falſcher zeuge, Solt feinem menfden fiebefofe,

Es fey das flein oder qroffe.

. Das zebend Gebot ja fleiféig halt, Keinen Wucher Du nemen falt,

Du folt in arbeit neeren did,

So gibt dir Gott das Himelreid. 12. Menfd) das find die zehen Gebot,

Die foltu halten bis in todt,

Du folt vernemen diefe labr,

So finmpftu ‘an der Engel ſchar.

Yesarten aus C, |, 2. Zehen ged. 3. handt. 5. Ryrioleis. 2,4. Mundt. 3, 2. feiern. tage. 3. ftetiger. 4, 1. drit. 2. Batter. 5, 1. vierdt. folt Du. 2% Du niemandt.gu..— © 3 hands

3

1

412

nad. Mund. 4. Seele..— G, 1. befeble; 2 nicmandt. 3. hirzu. rath. 4. baͤtt. 8, 1. ſiebendt. 2. heilige. 4. In dem jrd. Pa— 69,2 83. begern. 4 fried. 10, 1. neundt. 2. falſch. il, 1. jebendt. fleiffig. 2. wucher. nebren. ~12, 1. Zehen. Todt. 3. vorn. 4, kompſtu. Anmerfung. Hoffmann Rr. 109 hat ans Bice! die 1. Str, Wadernagel Rr. 139. das. gange Lied.

586. Das dritte Lied von den Zehen Geboten Gottes, im feinem alten Thon. (Qcifentrit 1. A. I, 150)

1, MEnſch wiltu leben ſeliglich, Bnd bey Gott bleiben ewiglich, Soltu halten die Zehen gebot, Die dir gebent vnſer Gott, Kyrie eleiſon.“

2. Ich bin allein dein Gott vnd HErr, Kein Gdtter foltu haben mehr, Du folt mir gang vortrawen dic, Bon gangem bergen lieben mic.

3. Du folt nicht fiiren gu vnebrn, Den namen Gottes deines HErrn, An ſtraff der menſch nicht bleiben wird, . Der feinen nam vnnuͤtzlich fuͤrt.

4. Den Sabbath halt in beiligfeit, Bnd nit allein in muͤſſigkeit, Botts chr vnd deiner Seelen heil, Betradht es ift Dein befter theil.

5. Dem Batter vnd der Mutter dein, Soltu nad mir gehorſam fein,

So wirftu flanges feben bau, Da foltu gar nit gweiffeln an.

6. Du folt nicht toͤdtn nach zornig fein, Auch haſſen nicht den negften. dein, - Gedult haben vnd fanfften mut,

Bud aud Dem feinde thun das gut.

4 ve rs PGS

Wird ei jeder Ste. wiederholi.

ine! mro™ Dein Ehe foltu bewaren rein, b opedy Sea Ht (4 = Ss © Das andy dein herg fein andre mein, | Fe! 4 FU om sctot © Bud meiden all onreinigfeit, © 2 464 vt © ¢ Dann Gott liedt zucht rnd meffigheit: FB. Du folt nicht ftefen Geld nod guy, 9 ® Rit wudern jemands ſchweis nod blur, “OE”? Den armen im Land HilFlich fein, So wirt fidy Gott erbarmen dein. BS. Du folt fein falſcher geuge fein, 9 om whore § Richt fiegen auff den neghen dein, ie TAA T1 Sein vnſchult folt auch redten du, Somtinl a 3 Vnd feine ſchanden decken zu. Tih tty & 410. Dn foft dein’ nechften Weib nod haus «0 . Begeren nicht, nod etwas draus, Du folt jm wunſchen alles gut, ! Wie dir dann dein hertz ſelber thut. Cit mated 11. Diefe Gebot vns geben fein, PMakoe We Das du O Menſch die finden dein, Darans lernejt erkennen wol, Bnd wie man vor Gott recht lebn fol. 12. Darzu hilff ons HErr Jeſu Chrift, Der du aller welt Heilandt biſt, Das wir durch huͤlff der gnaden dein, Dir bis ins endt geborfam fein.

Anmerfung. Wadernagel Rr. 190 hat dad Lied aus dem Gr- fucter Enchiridion v. 1524 und Rr. 26 das kürzere, Das zuerſt im J. Wal. therſchen Gb. 1525 erfdien und aus 5 Str. beftebt. Bon der 2. Str. an ftimmt Luthers Lied: „Dis find die hetligen gehen Gebot, | die vns gab vnſer Herre Gott | Durch Moſen, feiuen Diener trew; | hod) auff dem berg Sinai” gu Leifentrits Text. Ich gebe hier (aus Wadernagel Rr. 190) Die andern Wörter (nicht die bloß orthographiſch abweichenden). 2, 4. v. bergen grand. 3, 3. Du folt nicht preifen recht nod gut. 4. on was Gott felbs redt vnnd thut. 4,1. Du folt heiligen den fiebend tag. 2. das Du vnd Dein Hans mugen mag. 3. Du folt von deim thun faffen ab. 4. Dads Gott fein werd in dir hab. 5, 1. Du folt ebrn vnd geborfam fein. 2. Dem vater und der mutter dein. 3. Bud wo dein hand ju Dienen fan. 4. fo wirſtu fanges feben ban. 6, 1. t. zorniglich. 2. nicht -haffen noc felbs rechen did. 7, 3. Bud halten feufd) dad Leben Dein. 4. mit zucht vnd meffigfeit fein. 8, 3. Du

414

felt auff thun dein mifde band, 4. dew ariien it deinem land. 10, 1. weib ond b. & feblt: dann. A, 1. Die gebot all. 2. Das Du Dein fund, o meniden find, 3. Erkennen jolt pnd lernen wel. 4. wie man fic Gott leben ſol. 12, 1. Des b. vader H. 2. der vuſer mittler worden iſt. 3. Es iff mit vuferm thun perlern. 4. verdiencn

doch eitel zorn.

Das kürzere Lied Luthers.

1. Menſch, wiltu leben ſeliglich vnd bey Gott bleiben ewiglich, Soltu halten die zehn Gebot, Die vns gebeut vnſer Gott.

2.Dein Gott allein rnd HERR bin id, fein ander Gott foll irren dich, Trawen fol mir dad herge Dein, mein eigen reid) foltu fein.

3. Du folt mein namen chren fon, vad in Der not rujfen an,

Du fole heilgen Ben Sabbath tag, Das ic ia Dir wirfen mag.

4. Dem vater wud der mutter dein foltu nach mir geborfam fein, Rimand todten nod zornig fein vnd Deine ehe halten rein.

5. Du ſolt eim andern ſtelen nicht, auff niemand falſches zeugen icht, Deines nechſten weib nicht begern rnd all ſeins guts gern embern

587. Bon den Zehen Ge bsten.

(Mingn. Gb. 12, bat Str. 1., 3., 4.,5., 8. Gdiner GS. 1610, 58. 1619, 1 58, baben Str. 1. 2, 3.,4., 5., 8. Corner 8B.)

1. Siffer Batter Herre Gott, eek. BVerley daß wit erfennen, : :

Die yeben Gebot,

pi, Bnd dag wir die mit worten, aed fa Bnd mit werden allzeit leiſten ye} Auß rechter lied vnd ganger begier, 12288 So werden wir ſelig vnd reich.

. ae 2 Bor allen dingen hab Gott lieb, Aus gangem Deinem Hergen,

rot tc Aub rechter begier,

Gites 0 Dein Nechſten als did felbſt, —_ _ 4 , Dap feynd die allermeijten, x Drarauß ons Daun entſprungen ſeynd,

Die zehen Gebott alle gleich.

eo

O Menfh glaub aw einen Gott,

Sein Ram nit evtel nennenfolt,

Sam fey er dir cin fpot,

Dein fatten, dein feyr,

Behalt gar ordenleiche,

Vatter vnd Mutter in ehren hab Meleiche Bringt dix deins lebens friſt.

. Solt niemand töoͤdten noch beſchwaͤrn,

Mit Dieberey nit gewinnen, Oder mit Gefaͤhr,

Nit vnkeuſch treiben auß der Ehe Oder ledigkliche, Kein falſche Zeugnuß geben oder fagen,

Dann was die Warheit ſey.

Deins nechſten Weib ſolſt nit begern, Sein Gut laß dir nit lieben,

Das iſt die Lehr,

Darnach wir vnſer leben,

In Gott kehren,

Auß rechter Lieb vnd gantzer Begird, So werden wir ſelig vnd reich.

Die Kithen Gebot fey and) berbev,

Dabey man moͤg erfennen,

Wer gehorjam fev,

Derm wer die Kird nicht hort,

Thut EChriftus fagen,

Der ift cin offner Siinder vnd Heyd,

Das mercket hier allbereit.

Du folt gern fevren alle Felt,

Welche fle hat verordnet,

Dran hiren Mes,

Dazu fo halt die Faftag,

Al vnd eben,

Beicht dSuͤnd auffs wenigit im Jahr einmal, Bund gehe ju des HErrn Nademadl.

. Wenſch das ſeynd die Bebe Gebot,

Sie ſeynd vom Himel herkommen, Sie ſeynd von Gott,

1 Bon Gott wol auß dem

Allerhoͤchſten Throne, Bnd halten die Zehen Gebot afte te, So werden wie felig vnd reid.

9. Wer SOites Gebot nicht Halten win, Der hat den GOttes Zoren,

Bnd Fluch auff jhm, Drumb ſolt ſich ein jeder Menſch, Wol bedenden, 4 Dap er GOtt alleit vor Augen bab, Bnd feinen Segen trag, Amen,

Lesarten. 4, 2. I Berfeih. KM Berlevh. 3. IKM Zeben. I ge- bott. K @ebott. 4. IKM fie (ft. die). M Worten. 5. M Werden: IKM feiften. 6. IK liebe. M Wiech. Begier. 2, 1. M Dingen. 2. K bergpen. 3. M Begier. 4.M Ri 5M Dy 6M denn. 7. M Gebot. 3, 1. M glaub du. 2. IKM Rit evtel folt jn (M folft jon) nennen. 38. IKM Als fey et Dein Spott. 4 IKM Faften vnd. M die (ft. Dein). IK Feyr. M Feyertag. 5. M Halt. IK ordenlich. M ordentlide. 6. IKM Halt Batter ond Mutter (M Mutter) in qroffer ehr (M @bhr). '7. IK Deines. frifte. M Deind. Lebens frift. 4,1. M G. tddten niemand. IKM beſchwern. 2. IK’ dieberey. M nidts (it. nit), 3. M feblt: oDer. IK gefabr. M Gefahr. 4. 1K Richt. M Vnk. 5. IKM ledigliche. 6. IK falſch zeugniß. 7. IK warbeit. M ift (ft. fey). 5,1. M Ra. I foltu. KM folt. M begebre. 2. IK qut. M nidt. 3. IK lebr. 4. M eben. 5. M feblt: In Gott. IK febre. 6. IK lieb. begier, M Begier. 7%. K Selig. I Rei. 8, 1. IK zehen gebott. M Gottes Gebott (ft. die 3. G). 2 M Die ſ. IKM Himmel. 4. IKM feblt: wol, 5. 1K Thron. 6. IK geben Gebott. M BV. h. wir Gottes Gebot recht. 7. IK Selig. Reid.

b

588. Bon den heiligen fiben SGactamenten.

(Mindener Sb. 56. GCdiner Gb. 1610, 144. 1619, 1, 144, in beider folgen die Str. 1., 2. 4, 3. 6. 5., 7.)

1.O Here wir preiſen dein. gietigfcit, Die du vns allen haft bereit, In heyligen Sacramenten dein, = - | Derer (wit glauben) fiben fein, 2. Das erft der heylige Tauffe ft, Darinn der Menſch bald wirdt ein Grit,

Daranff die Fiemung volgen, thuty, oF Sterckt Dem Menfrhen; macht fhm ein, mut

3. Die Buͤßiſt auch ein Sacrament# Nad. dem der! Menſch Hat qfimde behent, Der Priefter jhm die Suͤnd wergeidt/eT 6 Wann ers mits Rew Hat recht gebetdht. =

4. 3um Bierdten iſt vow nbttenfebr;> *

Der Seek ein ſpeiß nady Chrifti lehep Wer wirdig jſſet von dijem Brot, oot 4 Wirdt nit fellen den ewigen Todt; ,

5. Die Prieſterweich vnd der Cheftandt, Seind aud wey Sacrament gw hands, Sein nug der Seck vnd Leth zugleich Mehren die Welt vnd Himmelveid, 9.

6. Das lefts bedarff die frande Perjon, Dann ohn quad niemandt tebew fan,

Die wirdt.in heylger Oelung geben, o> » Der Menſch gefterdt gum ewigew leben.

7. Dur Deine fibet Sacrament, ooo |) Berle wns Herr cin ſeligs Endt,

Durd Die hevligen Fuͤnffwunden dein, 3. Darauß ſie all gefloſſen feine

Lesarten. 1, 1. I prevfen. IK git, 3 I Sm Heil. K beil. 4. IK Deven. ficben. I ſeyn 29)°2)' K Dag TK heilig’— 2. 1K wirt. 3. IK folgen thüt. 4): 1K=menfeh.K jis 1 müht, Komnirh. 3, 1. IK Big. 2 IK gefiindigt behend. B.-L jn) IK Sind. I verjeibt. K verzeyht. 4. IK rew. 4, LAIKadritten, andy Pow noͤten. 3. IK wuͤrdig. I iffet. IK Diefem) H5, dK Der Pr. TK Priciterweyh. Ehe- ftand. 2. 1 Seynd. TK genant (ft, gud. 3.1 Seynd: K Seind. 6, 1. K Dag. IK fiinffte (jt letzt) perfows, 2.1K niemand. 3.1 wirt. IK cin heiliger⸗7 11k fieben. 2. LK Verfeyh. I feliges. IK

IK end. 3. IK heilge fünff W. AoE fevme) syed 589. Bon den H. ſieben Sacramenten. 4600 GUS NOTHIMLIIES Gornet ber. 8 2 .61390un 219 (#205 199 D HErr wit, preifn Dein ithe (oR du wns allen halt bereit, *

Jn heilgen Sacramenten Deiter) 01 Der wit glauben ſieben fem, gory iT

Kebrein: Rathot. Rivdemtieder ic. 11. Bd. 27

418

2. Das erft der’ heilig Dauffe iff, © coc T ‘Darinn der Menſch gleid wird cin Chriſt, Gr wird, gang rein von Sinden: lof, , <

Gin new grborn Rind Gottes groß. 3. Das andr die Firmung ift fehr gut, Staͤrckt den Menſchen, macht jm ciw wht, Daß er fein, Glaub befennet frey/e b Foͤrcht nicht wanns Loft das Leben ſein. 4. Das dritt die Buß wird ret genennt,” Mann der Menſch feine Sind bekennt, Der Priefter jhm die Sind. vergeyht, Wann ers mit Rew hat recht gebeicht. = 5. Das vierdt Sacrament des Altars iſt, Das wahr Fleiſch vnd Blut Jeſu Chriſt, Wer wirdig jſſt von dieſem Brodt, Wirdt nicht ſehen den ewigen Todt. 6. Das fuͤnfft letzt Oelung die Seele heylt, Durch Gottes Wort wird mitgetheilt, Oft machts die Seel vnd Leib geſund. Thut vns noht gu der letzten Stundt. 7. Das ſechſt das iſt die Prieſterweyh, Dadurch GOtt jhn fein Gnad verleyht, Daß ſie jhrn dienſt verrichten gut, Wie Gott der HErr befohlen hat. tore Ail 8. Das. fiebend ijt Der Ehelich Stand, mis mopla’ AL 2

b

oe eth a

Bo ooooce | BerpfliGt fid Weib ond Mann yw handy, AL ¢ -- 4 & AL or Ir Creutz gu tragen gdultiglich i 2 anys yoy nt Kein Noht nit faffen ſcheyden ſih. co |

io > A Here durch dein heifig Sacrament, ie Ws art 05S Perleyh vns ein feliges End, ioe ae o) Shoo TF PBol Durd die heiligen fuͤnff Wunden dein/

Darauß fie all gefloffen feyn, Amen.

590. Gin anders, von allen fieben H. Sacramenten, pnd was jedes fen. (Gdiner Gh. 1610, 145. 1619. 1, 145. Gorner #8)

1. Es ift fiirwar yu flagen gar, Die groß einfalt der Chriften,

Dah fie for gar nit lernen gwar; / Was billich ſolten wiffen: « .. «+ Darum̃ ich bin; bewegt dabin, » + Sufingen ond. gu: didtem, ©...

Bud. did gefangweif berichten /

Bom Sacrament, wie viel dec fednd, ~ Bnd aud) darbey, mas jedes fey, A Mit reimen kurtz entſchlieſſen, F Gott geb genadt, daß wir ſie wh Offt wuͤrdiglich genieffen.

Der Chriſtenheit einhelligkeit, Thuͤt je vns allzeit lehren, Chriſtus der Herr, ein Gſetzgeber, Des newen bunds, hat geben Sieben Sacrament, fo man dann nent, Tauff, Firmung, vnd Fronleidnam, ~

_

Die Buͤß, ond Priefterweihung,

Das fechft wirt genannt dev Ehlich frandt, Firs fiebend zehl das heifigq Oel,. = So geben wir den franden, a. Darumb wir han obn vnderlan, | Gott ewiglich ju danden. ;

Die Sacrament nichts anders feond, : Dann ſichtbarliche zeichen, n Bon Gottes Sohn verordnet mun, | Krefftiglich Dargu teidhen. ) Vnſichtbarliche gaab Goͤttlicher gen, Dag wir in ibe beliben, Bud! aljo fort qetrieben,

Wiirden gum end, darzu wir feyad | Erſchaffen wol, der guaden voll, < 7 « Mit gerectigkeit gezieret, nnn Bon weldhem end wir gfallen fevnd, i Durchs Teuffels liſt verfuͤhret. a,

Das Sacrament: det Tauff wirt quant; Gin Thic gum ewigen leben, = Das aller erſt vnd ndttigeft,

0

Dardurch wir Chriften werden, -- -

Gin Wafferbad, das vns nimpt abe Durdh Gottes wort all Sinden, © - 27*

Macht ons zu Gottes findern;’ ») foF Dah wit Gott ſein geliebet vin,’ 8 Werden jugleid in Gottes Reich Aug gnaden new geboren: Menſch halt den bund gu aller ſtundt/ Daß du nit werdſt verlohren = wot .Zum andern meré, wad fuͤr ein Rett Die Firmung wns thiit geben, Danw'die ons’ iſt von Jeſu Chrit Gin Sacrament geqeben, Damit dev Chriſt, fo Dinjfet it, oT «© Geſterck werd in dem Glauben, ig Denfelben nicht ju verlaͤngnen, i Sonder viel mehr behergiqt wer,

Durd Gotted wort, ond Chryſams ue, Denfelben frev zu befennen, : Foͤrcht nit die Welt, wants jm nail, Gin Chriſten fic zu nennen.

» Die Bus iff qenennt ein Sacrament, Dardurdh cin rechter Priefter

Die Sind verjeiht, vnd gnad verleibt, Ginem jeden warcn Biffer,

An Gottes ftatt, wann er rew tude Daß ex Gott hat erzuͤrnet, | nia Gin guͤten willen ſpuͤret, a All Sinden fein gu beicten vein, oo) Vnd nimmermebr in Sinden Hinfur an ſich zu ſtuͤrtzen, Sonder viel mehr, nach Prieſters lee Rechtſchaffne bug zu wircken

. Das Sacrament; fo an ſeim endt Chriſtus fein Juͤngern geben,

Su einer letzt hat eingefest,

Sit Leib vnd Bhit, meré chen, Herrn Jeſu Chrift, derſelb da iff o> + Glaub fiderlic ohn forgen, Vuder der geftalt verborgen; vS Des Weins vnd Brot, als bald die Gort Gejprochen feyn, auff Brot vnd Daſſelbig zu verwandlen,

Alsbald ijt er, Chriftus der Herr, Gang vngertheilt vorhanden. 8. Die Oclung ift, meré frommer Chrift; Gin Sacrament der Rranfen, Darumb mix Gott, auch fri vnd fpat, Bon hertzen Han yu dancen, Daf er die Seel durchs heilig Oel, Wud Gottes wort thut laben, Mit troſt vnd Gottes qaaben Ju lester noht, vnd bittern Todt, Daß fie nit fall in tieffe thal VG Der endtlichen verzweiffelung, AH} ee Macht offt Den Leth aud) geſundt, a Bnd gibt laͤßlicher Suͤnd verzeihung. ee ‘+ © G Die Priefterwenh ift aud des gleich Ein Sacrament der Kirchen, Das quad vnd krafft der Prieſterſchafft Wathafftiglich tit wircken,

Ct ee Gibt jhnen gwalt gar manigfalt,

OL~ 89 Goltes dienſt recht zu verrichten,

i a tig Damit fie jre pflidten,

Wok if) Rest richten aug im Gottes Hang, Gibt Dem genad, ders recht empfabt, i 5 Ak! gin geheimnuſſen zuhandlen,

ie ee ee Das brot vnd wein zum Leidnam rein, i ia Cbhriſti warhafftig yu wandlen. eee i Der Ehlich ftandt aud billich ift aig * Ein Sacrament zu nennen,

for In Chrijto rein, vnd feiner gmein,

ew yy ~—, Wie Paulus thit befennen, Daß zwo Perfon, als Weib wud Mann, Thuůt ewiglich verbinden,

ef,

oh 4 iW Die fonft vor glibden kuͤnden

- mth A Hevrathen frey, gibt jon darbey VAS Goͤttlich genadt, damit fie aud

gemyice yg Bukeufcheit mogen flieben, | mes BW OSI Bnd aud zugleich auff Gottes reid

Die Kindlein aufferziehen.

wiw FT 14. Ghrift merck mit fleif, wie recht vnd weiß, itusin® Uw Sieben Sacrament feynd geben, |

Damit auff Erd vollfommen werd

Der Menſch gu geiſtlichem leben,

Die Tauff gebiirt, die Firmung wits * Zu mehrer ſterck gegeben,

Der Fronleichnam behelts leben & Wird die ſeel verwundt, die Buß macht gefiindt, Durch Oelung wirdt fie wol curirty, 7 Durch die Wevh beruͤffen werden Zum regiment die tauglich ſeyndt, Die Ehe erfuͤllt die Erden.

Lesarten. 1, 1. K furwar. 2. M Einſ. 3 Anicht. 5. M Darumb. 6.M tidten, 7. K geſangzsw. Agſangsw. 8. K ſeind. 9. M jeder. 10. M Reymen. 11, K genad. M Genad. 12. M Wirdiglich thun g. (obne Offt). 2,1.M Einh. M Thut. 3. I Gef. 4. KM Dep. Bunds. 6. M Fronlednam (Drudf.). 7. Bug. ‘Priefterweyh. 8. M wird. Ehelich. K ftawd. M Standt. 10. M ra. 11. M vnterfabn. 3, 1. K nit. ſeind. 2. M 3ei. 3. M Son. 4. M Sri. reychen. 5. K Bnſichtbarlichs. M Bnfidtbar Gab. Genad. 6. K das. M jm blieben. —8. K, feind, M ſeyn. 10. M Ger. —11. M gef. K feind. 12. M ijt, 4, 1, KM wird. K quent. M qnennt. 2. M feb. 3. K not. M noth.— 5. M nimbt.—6. M Bort. 7. KM Sin. 8, K Das, M feyn geleibet. 10. M Gna. gebobren. 11. M Sund. 12. K Das, 5, 1. M Stared, 2. M thut. 5. M taujfet. 6. M Geftirdt. 7. M verlaug.— 8. M Sondern. beb. ward. 9. M Mort. 10. K fehlt:. au. 11, M nicht, nachſtellt. 6, 1. M Sug. KM guennt. 2. K Rec. 3. M verjevht. M Gnad. KM ver feyht. 4. K Gin. M ecim rechten (jt. waren). —- 5. M ftet. 7. M qut. 10. KM Hinfiibr. 11. M Gontern. K vil. M Yebr. 12. M Bug. 7, 1. M Gud. 4. M Blut. 5. M HEtr. 7. M Vnter. Geft. 8 M Def. Brots. alsbaldt. Wort. 9. K fein. M Brodt. 8, 3. M wir (ft. des falſchen mir). ftüh. 4. M Her. 5. M Heifig. 6. M Wort. KM thut. 7. M Troft. gaben. 8. K noth. M Tod. 9. M nicht. Thal. 10. M endl. KM vergrweiffl. 11. M ieb. K ge- fund. 12. M verjeyhung. 9, 1. M ‘Bricft. deßgl. 2. K Rycdhen. 3. M Dag Gnad. Kr. 4.-M thut. 5. M juen Gw. 6. KM Gotts. 7. KM jbre. M Pfl. - 8. K in. 9. K Den. M Genad. 10. M Geb. handeln. 11. M Brod. Wein. Leichnamb. 12. M waw defn. 10, 1. KM Ghelid. K ftand. M GStandt. 3. K gemein. M @mein. 4. KM that. 5. M Das. 6 KM Dhuti 7. M fue den. 8. K jn. 9. M Göttliche Gen. K genad. W. M Bnkeuſchh.

11. M Reid. 11, 2. M Siebn. K ſeind.

423

M -fiud.-— 4. M Leben.

5. M wirdt. 6. M. Gtard.-— 7. M Fronleichnamb. Leben. 8. M Wirdt DSecl. Ka Seck verwund. M Bug. gjund. 9. M wird. 10. M

berujfen. 11. K feind. M 3um Sacrament; die taͤglich feynd.

# .

a?

591. Gin alter andidtiger Ruff, von det heiligen Beicht

vnd Communion. (Gorn er 831.)

O Here GOtt erbarme did, 2 9 Boer vus Siinder gnaͤdiglich , Erbarm dich vber deine Kind,

Die wir fo ferr im Elend find, Kyrieeleiſon.“ Wir habn gebroden dein Gebot,

Das vergib vns Allmadtiger GOtt, Vergib wns vnſer Miſſethat, 7

Die Seel erfil mit deiner Gnad. ~~~!

. Der Sinden babn wir viel gethan,

Gott ſchawt vns jornigliden an, Gr zeygt vns Creng, Speer vnd die Plagn, Die der Herr fiir vns hat getragn.

Bud aud fein heilig fuͤnff Wunden rope, .

Vnd and fein bitterliden Todt, So bittn wit den Batter im Himmelreidh, Daf er ons vnſer Sind verzevh.

. Bus pnd Lec armen Chrijtenheit, |

Daß erbitt Maria die reine Mayd, Vnd wann wir fuyen fuͤrm Priefter trew,

. So ſolln wir vnſer Sind berewn. . Bad follen vnſer Sind fagen,

Dieſelb Gott vnd dem Priefter lagen, Der Prieſter fipt an GOrted ftatt, Der jhn vns eingeſetzet hat.

. Der HErr iſt zwiſchen mein vnd fein,

Er merckt gar wol die warheit mein, Der Prieſtr gibt auß cin trewen raht, Wann man die Beicht verrichtet hat.

*RKorieleifon wird bei jeder Str. wiederbolt,.

1* hg Dag er all fromme Srelen ſpeiß,

B. Gibt wns datzu eit gute Lehr/ .!! tM tt Witr folly firan nicht ſuͤndigen meht, 6 shoe v2

POL = oe Be fpricht vid Ablaß, legt auff- ein BugA Joh wire

' @ibt ons drauff Gottes Leichnam fip.: [fF were

9. So bittn wir den Batter im Himmelreich,

Mit feinem heiligen Leichnam gut, Vnd auch mit ſeim Roſenfarben Bluͤt. 10. Das Chriſto auß ſein fuͤnff Wunden rann, So ruffn wir all Gotts Heiligen an,

Maria du fobfame Koͤnigin, Nun hitt fiir vns dein liebes Rind.

11, Fir vns vnd Dgange Chriftenheit, Pitt Gott Maria du reine Mayd, Daf er beſchuͤtze vnſer Seel, Durd fein Ergengel Midael.

12. Laß dic mein Seel befoblen fey, Bnd antworts Gott dem Schoͤpffer mein, Der mir die Seel geqeben hat, Wol gu der ſeligen Himmelfahrt.

592. Bon anhdrung der heiligen Meh. (Corner 832.)

1, WEr will Da horn die heilig Mes, Def Leydens Chriſti nist verges, Gr foll betradhtn den bittern Todt, Den Chriftus fiir vns gelitten hat, Kyriceleifon.'

2. Kompt er jur Kitchen ins Bethang, So ſchlag ev frembd Gedanden aug, Thu fein Herg gegen GOtt auffthun, Vnd fnve fuͤr den Altar febon.

3. Gr ruff Gott in dem Himmel an, 5 Dah er jhm. woll allzeit bevitabn, Was ex bißher geſuͤndigt bat,

Das. bitter ab, begehr Genad,

»Korielciſon wirt bei jeder Str. wiederbotr. rosottelstra®

. Wamw ertden PBriefter ſihet an, 3 Im Meßgewand herfuͤre gan,

ESo ſoll ex ſich erinnern bald, S Was mit den Kleyd hab fir ein Gſtalt.

.Es gſchicht alles zu Gottes Ehr/ +! Bedent vnſeres HErren Lebn vnd Rehr, Def Prieſters gantze Action, Bedeut deß HEtren Paffion.

. Der Priefter hat in ſeinem finn,

Er whl Gotts Leidnam vom Himmel bringn, Denfelben opffern Gott au ehrn,

Wies bfielt das Teftament deß Herrn.

. Wann, er Hilt vmb fein Haupt ein Dud, Das bedeut wie man ohn allen fug, : Ein Tuch vbers HErren Haupt geleagt, Darmit fein heiliqs Gſicht bededt.

. Der Priefter legt an cin fangs weiß Kleyd, Das hedeut wie man zu fpott vnd Leyd,

Chriſto Dem Herren angethan,

Ein weiffes Kleyd mit groſſem hohn.

. Def Priefters Stol, Guͤrtel vnd Band; | Zeygt an wie man Chriftum zu hand, Gebunden hat gar. huͤrtiglich % » Welds ex lied gang gedultiglich.

10; Der Prieftr ins. Meßgwand angelevt,

Bedeut Shriftum im Purpurfleyd, Das Creug vonfr Here getragen hat, Drumb sCreutz auffs Priefters Rucken ſtaht.

11. Das Meßbuch bedeut Das Goͤttlich Wort,

Welchs wird gepredigt an allem Orth, Der Melt bedent dads heilig Grab, »» Darein Chriftus: geleget ward.

12. Gin: Paten auff dem Kelch thut ſeyn,

Die deutet auff den groſſen ſtein,

Der De tag auff Deh, Grabes Thuͤr

Welchen ein Engel welbt herfiw,,, -

425

13. Gin ſchoͤn weiß Tuͤchlein iftdarbey; 2 Darauf legt mau deß Herren Leib, Das bedent Windlein vnd Sindon rein, Da dex Here ward gewidelt drein.

14. Die RKecgn bedentn das ewig Liecht, 2 Das GOtt bey ons hat auffgericht, Durch fein Predig vnd reine Lehr,

Die verlifet uun ond nimmermehr.

15. Der Priefter voc dem Witar ftebt, =

Er thut au GOtt fein heiligs Gebet,-: Was vnfer Noht vnd Antigen ft, - 7 Bringt ec fir den Herrn Jeſum Chriſt.

16. Bud wann dev Priefter wandlen thut, © So opffert et Chrifti Leichnam gut, - Sein Seef, fein Leib, fein Fleiſch vnd Blut, Das gfaͤlt gar febr dem lieben Gott. -

TT-Wix fehens nicht mit Augen, ... &

Wir aviiffené aber glauben, , 2h Mir feben nur Gftalten Weins ond Br0d8, Das uͤbrig zeygt ons Gottes Wort. »)

18. Det Priefter betet noch mit mehrn, Su Gotte vnſerm lieben HEtrn, Fuͤr Die Seeln die! da leyden Peyn, > Daß jhu Gott moll genddig fevn.

19. Der Prieſter queuft das Opffer gu, lepty! Wied vnſer Hert hat eingeſetzt, Vus armen Sindern alln zu gut,

Wenn mans yu feiner Gedaͤchtnuß thüt.

2. Kein Heffers Opffer doc wiht ift, . - 11 Denn onfer lieder HErr JEfus Chriſt, Gr hat geftifit ſeins Battern Born, © Sonſt wern wit alkumal verlohrn.

21. 3u End der Mes thut maw vns geben,” Den heiligen Prieſterlichen Segen, Haben wit dep Prieſters vnd GOites Segn, So haben wir das ewige Lebno 6!

593. Gin anders vom Ampt der Hu Mes.

(Corner 834.) * DEm Ambe Ver Meß wohn Taͤglich ‘bey, Damit dir GOtt fein Gnad verleyh: Hie findt man Gnaden, Segen vnd Huld, Hie wirdt bezahlt deß Suͤnders ſchuldt, Der dich am Creutz blutiger weiß, Erkaufft verſoͤhnt dich in der Speiß.

Durch ſein Heilig vnd thewres Blut, Macht in der Meß JEſus dir muth, Sein Leichnamb fron, der koͤſtlich ſafft, Bringt dir Taͤglich groß ſtaͤrck vnd Krafft, O Blut daß ich verdorre nit,

Fall auff mein Seel erquick mid mit,

. Der Himmel wirdt hie auff gethan,

Die Engel fic herunter lahn, Sie ſtehen mit vns gw diene vnd Pflicht, Nad Gottes Willen abgerict,

Eyl dich zur Mes ond ftell dich ein, Mit allen Lieben Engelein. :

. Sid au die Engel famblen ſich

Singen mit Frewden juniglid,

Bey diefem Blut weldes erfaufft,

Die Welt inn welchem wir getaufft,

Durch diefes Bad mein Seele wird,

Als jhm Fewer das Goldt geziert.

Die hoch Heilig Dreyfaltigkeit,

Erzeigt ſich da inn Herrligkeit,

Bund in aller Barmbergigfeit,

Hie ruffen vns zur Seligfeit,

Drey Perfonen in einigkeit, D SI

GOtt fey gelobt in Ewigkeit. i

. Wir bitten bey Der Meffen werth, Binh allen frieden hie auff Erd,

Fir einigkeit vnd gute Rub,

Fuͤr Konig Kaäyſer andy darzu,

Fir Todt vnd Kraucke ingemein

Fix all die Der huͤlff noͤhtig ſein. 7

427

LE Mein Seel ſuch erſt Das Himmelteich, Zur zugab kompt das Erdenreich, Wo einer ſich zur Kirchen wendt,

Bud hoͤrt die, Meß biß an das Eudtye Der

denſelben Tag fein noht, F Gott. theilt jbm mit das, atic, —*

r

8. @ wirdt die gange Paffidn, ian) ; Durch dieſſe celebration, | rete Mit feinem nuk ond notte,

Div wunderbarlid qu geleyty | Gawd -

Dem, fompt gui qut das betig, Bat, Wer andaͤchtig Meß boven thut⸗ nt

8. Des Teuffels pfeil waffen vad ee Allhie gerfallt ond GOtt bebalt, Rok cin Dad feldt, die Seel wirdt rein

2c

Die Rafter weiden ingemein "> % KE

Der Todt erftirt hie leben wir,’ © © Durch SEfumt Ehriſtum⸗ vnſet Jier.

off thai?

10. Wann * Sander ficifiig Mes hoͤrt

So wird er leichtlich zu GOtt befehrt, Aud Goͤttlicher Natur vnd art,

Wird ex theilhafftig er verwadet, —*

In ſeinem Herhen hie auff Erdt, Def Crenges Shah und hohes swith ai. Als Adam in Dem, ‘Paradeif,,.. 7 Den, Baum dep Lebens hat zur Speig, Bnd Firael anſach die Slang, a Kein gifft noch Rrandheit, ſie beawang, Alſo witd in der Mes geipiirt, Dag keiner ſein geſundt verliert.

12. Gute Reibsitind wer haben wily "yet Deßgleichen aud der Jahren viel, Geſpaͤnſter Pejtileng darbey—

Aud Schiffbruch, Hunger, ——— Der hoͤre Meß uit bald erleyt, Sn Suͤnden Den der Mes nacidbreit,-

13. Wann du durchzieheſt alle Welt, üß Den Armen gebſt groß gut vid Get;

A

Dod mehr vermag. unt einem Tagy » Mes hora dann ſehr viel wermagy . 7 Bey abgeftorbnen vnd Gemein, 9 Belong" die soir tin Leben fev. ee

{Lit Lig iz |

14. Das pnbofledte Lamblein RUheurt vite Nicht Weyrauch, Ochſeufleiſch, Bost, Andreas, der Apoſtel gab, | Sum opffer im vnd alle, Tag) Weldes wann alles Vol auffaß, Gang vnverfehrt Lebendig was.

15. Wer nicht Mes hort uit celebriert, So offt ex fan, fic felbft verfuͤhrt, Gr ftielet der Drevfaltigfeit,

Dah Lob fo jhr foll fein bereit, Die Siinder bringt er in grog Leyd, Den Engelu ftilt ex groffe frewd.

16. Frommen entziecht er huͤlff end Haab, Den dringt er groffe Glory ab, Der Kirch entwendet er viel gutes hin, Im felbft die beſte Medicin, Die Fegfewers Seeln bringt er vmb, Gin troͤſtlichs Refrigerium.

17. Wie mande Seel hat es gererwt, Daß fie nicht ernftlicher gefrevt, Nad einer ſolchen Gnaden beut, Darumb betruͤbn did) nod) heut, Gine fdine beut dic Seel cinicneidt, Welder Die geit zur Meß anleut.

18. Darumb behind vor deinem Endt, Sum Ampt der Mes did) Taglic wend, Dein Schirm dein Hut, dein bidftes Gut, Sit ZEſus Chrift fein Lcib vnd Blut, Kompt dic yu gut fein Teftament, Durch diſes Opffer wird vollend.

19. Die Meh du deſto hoͤher act, Weil fle Die Ketzerey verlact, Diefelb fie jhr nit gfallen lift, Sing jhr gern das Ite missa est,

Dod bleibt tn atten’ Cheiftenthitind, + Die Mes mit ‘fbtem Prieftecthumb.’

20. Dic Chorcapy mit Den Pfaffen Blat,« Iſt aͤlter als jhr Predigſchiapp, Wir trugen ſchon die gfdorwe Haar, * AJus tanfend. finffthalb hundert Jahr, Paten, Kelch, Caſel, Stol, War, ~ Liechter, Leuchter vnd anders mehr

Ja 64

Rae

ME

Zwölfte Abtheilung.

Spee tr 1

Bußpſaſmen und Gefange um —— der Sinden.

594— 600. Die fieben Suspfatmen 7 im Mm. Bane be be Ulenberg.

s)

601. Gin Chrigticer qefang wit viridenung zur bug pnd beſerung des lebens.

(Qeifentrit 1. ra 1, 343. 3. A. 1, 313 mit ber überſchrift: „Ein ins Chriftliger

gut Gatholifger Gefang vnd vermanung, gu warer bug ond befjerung

cine@ jeden Ehriften, der da wil Selig ond eereber tats werden Des ewigen febens.“) »

2! ES'fommen vber wns gefehrlich zeit, Von wegen vnfer finden ond —2 Die wir haben guͤbt viel Far,

Ohn fdew offenbar.

2) Mit Gortslefterung, bhoffart, vnzucht ond undidt, Mit geitz, yorn, Freffen; fauffen vnd tragbeit, Habn ‘wit Gott than’ gros vnehr,

In ergiirnet febr.

8.1) Debaleidy. onfern nechſten ſehr beſchweret, Bns von allem guten abgeferet, « « Allein vnſern nug betradt, . ©... Der armen nidt gacht. J

4. Won einer find in die ander fommen,

In aller vngredtigfeit zugnomen, Glebt nach vnferm cignen will, Bnd geergert viel.

5. Wiel falſche Lehrer feind aujfgeftanden,

@roffe jrthumb vnd ywitradt vorhanden, Biel fuden jhrn nug vnd ebr, Bragn hi Cutt mit wmehr

6. Rad -dent deittigere wird ſeht luſ

Der Seligkeit gar wenig geachtet, Als wir wuͤrden ſterben nie, Ewig leben hie.

77 Bie wiſſen Das wir; al můſſen ſtethen / AAmmu

Vnd das die boͤſen ewig verlerben, Die on buß von hin ſcheiden, Ins ewig leiden.

53223919 OO -H 2 ae J Dann srr bat fein gfallen an ws bobbeit,. is Gr haſſet all find ond vngredtigfeit, ony Sx, Gebt Die fein gbot.erfiilty 2% 9:0 tou

rs@slivrrdaa 7 erursitad Se

ert asiism 4

9. Gr ftrajft Die bifen von * *

Lebn nach ſeinem wits, Vhs

Wie Die ſchrifft thut allenthalbn verfiinden,, : saa <4 Hie vnd dort. in ewigfeit, Mit ewigem leidt.

»1 (hoi tdO metry Ove.)

10. Was hilffts Das du hie lebeſt in, freuden,

So du in der Hell mut ewig leiden, Vnſeglich mater. vnd pein, ‘ct Fuͤr die finde dein...

wD! NaS

14. Was hilfft dein koͤſtlich cffen oud trindeny

So du Darnad, in, die Hell mujft- _ Wirt fein, Troͤpflein Waſſer habnnrd Dih im Fewr ju labaye.; tosis of

12. Was hilffts das du hie biſt reid auff Frden⸗

So du dort der aller ermſt wirſt werden, In ewiger pein ond noth, Hus sole Vnd veradht von. Gott. ' ine

13. Daun fein gut, Geldt vnd gewalt wixd die bifen, . , Uns der Hellen glut madden ' erloͤſen, 1 © ypSeder nad dem er hat thon,

: Bird nemen fein fobn. ! 14. Biel beffer iſta hie alls gdiifdig glidten, - .'! Wider fleiſch, Teuffel vnd Welt geftritten,

Dann hie haben zeitlich freud, ‘Bud dort ewigs leid.

15. Drumb fo laſt wns all zeitlich beferen, Bon der finden gu Gott vnſerm HErren, Damit wir gnad erwerben,

Bud nicht vorderben.

16. Laft vns gute warnung nidt voradten, Vnſer Pilgramſchafft ond Todt betracdten, Vnd von finden ablaffen, Sein Wort redt faffen.

17. aft wns ftets in der furcht Gottes leben, Bnd vnfers beruffs warnemen eben, Gott vnd onfern Nedften liebn, Die grechtigfeit vbn.

18. Dann Gott wil nicht das wir ewig fterben, Bnd in vnfern fiinden fo vorderben, Gonder vom boͤſen abſtehn,

Vnd Ehrifto nachgehn.

19. HERR JeſuChriſt wolſt vns dein guad geben, Nad deim heiligen willen zu leben, Sn rechter Gottfeligfeit, Bund gerechtigfeit.

20. Borley vns gnad recht bugs gu vben, Dich vnd vnfern Nechften recht au lieben, Shm aud dienen rect vnd fdon, Mie Du wns haft thon.

21. Aud) dieſer Welt vorgendlih frewd meiden, All widerwertigfeit gduͤldig leiden, Zu fob ond Ebr deim Namen, HErr das gſchech, AMEN.

19ied: mogen, wie E bat. Rehecin: Rathel. RicGenticher v¢. LI. Bd. 28

434

Lesarten aus B. 1, 1. CH (RW) geferlich. 2. Sit. 2, 1. Gotts- feftr. 4. Son. 8,1. Neh. 4. geacht. 5, 4. nit. 6, 2 feligf, 7, 3. ohn. 10, 1. bilffts. frewden. 11, 3. Troͤpffl. 12, 1. bilffte. 13, 1. geldt. 14, 8. frew. 4. leidt. 15, 2. Si. 16, 3. Si. 4 wort. 21, 1. vorgengh. ~ 27

602. Gin ander andedtig flag vud Bitt Gefang eines buͤſſenden Suͤnderss. (Eeifentrit 1A. 1, 316. 3. A. J. 386)

1. BArmhertziger ewiger GOtt, Dir flag ich mein truͤbſall vnd noth, Mid) beſchwern mein gros ſchuld vnd find, On did) fein huͤlff vnd troft ich findt.

2. Fuͤr angft weiß ich nit wo zu bleibn, Mein find. gu vergweifflung mich. treihn, Mein gwiſſen ift beſchwert fo fait, Das ich hab weder rhw nod raft.

3. Die quad die Du mir haſt gegebu, » Nad deim heiligen willu zu febu, . '

~ Die hab id) nit wol gelegt an, : In meim feben viel boß gethan.

4. Ich folt did) billich als ein Rind, , Geliebt haben vnd gehaſt all find, Der Welt zergencklich froligfeit, soe Bud des fleiſches wollüuͤſtigkeit.

5. So hat mich mein eign fleiſch betrogn, Die Welt mir lieblichs vorgelogn, Der Teuffel hat gholffen darzu, Das ich nun hab kein fried noch ruh.

6. Der Teuffel meiner Seel nachtracht, Der mich gu ſuͤnden hat gebracht, Die Helle vor mit offen ftebt, Die ewig pein vor mir vinbgebt. 7. Mit qdanden id hab gſuͤndiget, Deſgleich aud) mit vnnutzer red, Ich hab ergirnt dic) meinen Gott, Mit viel finden vnd miffetbhat. rte) ee

i

8. Das gut fo id folt haben than, Das hab ich leider vnderlan, Das bog ich Hab meiden folln, Hab ich than wider deinen gfalln.

9. Ich bab gefindigt O Bater,

Jn den Himmel ond fiir dix febr, Ach feider ich nun nit werd bin, Das id) dein Rind heiffe forthin.

10. Mad mich barmbergiger Vater,

* MS einen deiner tagfoner,

«+ Ich hab verlorn dad Kindtlich recht

HErr nim mid) auff fuͤr deinen knecht. 41. O HErr ich bin toͤdtlich verwundt,

Mach mich an Leib vnd Seel geſundt, Erzeig mir dein barmhertzigkeit,

Dann mir mein find ſeind herzzlich leidt.

. 12. Du wilt nicht das der finder ſterb, Bund in feinen finden vorderb,

* Gonder Das er fic) gu dir febr, Bud feb nad deiner heilgn lebr.

13.D Gott mein HERR vorley mir gnad, All mein begangne miffethat, Su beflagen mit rechter rew, Vnd mad mid aller finden frey.

14. Borley mit aud) forthin dein gnad, Dandbar zu fein flix dein woltbat, Vnd yu meiden alle boßheit,

Bnd ftets au thun dein grechtigkeit.

15. Gib mix aud) weißheit fterd ond frafft, Zu uͤben rechte Ritterſchafft, Das ich die ſchnoͤd welt vberwind, Bnd mein fleiſch nad deim willen zwing. 16. Laß den Teuffel mich nicht vorfuͤrn, Gib das id did) nicht mehr erzoͤrn, Gonder ftets in deiner furcht fteb, Vnd nimmermehr zu ride geb.

17. Das ich did) recht von bergen fied, Vnd meinen nedhften nicht betruͤb,

Gonder jm alles gutes thu, Vnd nem im glauben teglich qu.

18. Damit id) alles boͤſes meid,

Vnd vmb deint willen gern alles leid, Das ich niemandt ergernus geb, Sondern nach deinem willen leb.

19. Das vorley vns durch Iheſum Chriſt, Der vuſer mittler worden iſt, Das wir durchs heilgn Geiſtes krafft, Komen yur vorheiſchneu Erbſchafft, Amen.

Lesarten aus E. 1, 2. triibfal (O N. auch fo). 4, find (aud C R.) 2, 1. nit. 4. rub. 3, 3. nicht. 4. bbß. 7, 2 Debgl. vnnuͤtzer. 9, 3. nicht. 10, 4. Knecht. 1%, 3. Baemh. 13, 4 frei. 15, 2. vben. 16, 2. mit erzuͤrn. 17, 2 Reh. 19, 2. mitler.

603. Ein ander Bittliedt vmb verzeihung det Sinden, aus Dem heiligen Cuangeliften Lucae am 15. Capitel. (Zeifentrit 3. A. I, 318.)

1. ALler barmbergighter Herre Gott, Dir klag id) mein truͤbſal vnd not, Mich bſchwern meine groffe ſchult vnd find, Obn dich fein troft nod huͤlff id) find.

2. Ich weis vor angſt zubleiben nicht,

Zu verzweifflung mein Suͤnd treibn mich, Mein gwiſſen iſt beſchwert ſo faſft, Das ich hab weder ruh noch raſt.

3. Dein Gon bin ich qwefn o Herr, 4

Vnd war bey dir in groffer ebr, Aber ich Habs fiir nichts geacht, Bnd mid) zu aller finden bracht.

4. Die gnad die Du haſt geben mir, Dammit ich ftets folt Dienen Dir, Hab id mißbraucht sur vppigfeit, Bund zu des fleiſchs wolluͤſtigkeit.

5. Mein jugnt, ſterck ſchoͤn Leib Seel vnd ehr, Mein willn vnd zeitliche guͤter,

"ay

437

Hab ich leider ſchendlich vin orddt, Mich zu deim dinſt vanity gemacht 6. Ach Gott von wegen meiner fin,” | Ich nichts geſundes an’ mit find, | - Ja mein ſuͤnd Druden mid fo faft, Bnd liegn auff mich wie cin ſchwer fat. 7. Ich Hab gefiindigt O Bater, ; apes Bor dich! vnd in Den Himel febr, Ach leider ich nu nicht werd bin, Das ic) Dein find genent foll fein. 8. Ad) giittiger Vater vnd HErr, Mad mid) als einen taglohner, Erzeig nur dein Barmbergigfeit, Dann mein flind findt mir hertzlich leidt. 9. Du wilt nicht das dev finder. fterd, Vnd in feinen finden verderb, Sonder das er fic) gu dir febr, Bnd feb nad deiner Heilgen lehr.

10. Darum fo kehre mid) gu did, Bnd will nicht zuͤrnen vber mid, Tilg auß mein vugeredtigfeit, Nac deinr grojjen Barmbergigfeit. 11.0 Gott mein HErr verleih mix gnad, Das id) mein. vorge miffethat, Moͤg beflagen vnter xredter rew, Vnd mad mid) aller ſuͤnden frey. 12. Solchs verleth mir Der Bater fron, Bnd EChrift des Vaters cinger Sohn, Der zuſambt dem heiligen Geift, Gin ewigr Gott, lebt allermeift.:

*

604. Frolodung jur Bug. (Gorner 852.)

1. JEſus rufft dir, O Suͤnder mein, Mit außgeſpanten Armen, Wann du ſchon werſt auß Marmelſtein, Es ſolt dich doch erbarmen,

'Ridtiger i dir, wie Mr. GO, 9 Bgl. Lukas 15, 18 coram te. |

Weyn Ad weyn mein, frommerChrift, Den dz dif Dein Hevland iff, —9 Dein boͤchſter Shag auff Erden

2. Hat GOttes Sohn auff ſolche weiß, Den Himmel muſſen kauffen,

Meyuſtu du wollſt ing Paradeiß, Mit Stieffel vnd Sporen lauffen? Rein, ach nein, mein frommer Chriſt, Dend wie eng das Thuͤrlein ift,

Wer weiß wies mbcht gelingen ?

3. Drumb evl herzu fhaw JEſum an, Vom Haupt an big gun Fuͤſſen, Bedende wol es geht did an,

Was Du nocd haft gu biiffen.

Weyn, ad) weyn, mein frommer Chrift, Cen daß dif dein Richter ift,

Dem alle Hergen offen.

4. Ob wol der Shader in GOttes Hand, Sein Seel hat faffen fabren, Wolft Du Darumb anh big gum End, 3u findigen verbarren ? Nein, ad nein, mein frommer Chriſt, Dend daß gar gefaͤhrlich ift, | Sch. fordht es moͤcht dir feblen.

5. Sdaw an das Creutz vnd groſſe Lieb, Die GOtt dir hat bewiefen, Dag Gottes Son gleich wie ein Dieb, Fir Did) hat fterben miiffen, ss TI Weyn, ad) wenn, mein frommer Chriſt, Den was fitr ein Wunder ift, Daß JEſus fuͤr dich Leyde.

6. Durch Creutz vnd Leyden jederman, Stehet der Himmel offen, Gewiß es dir wol fehlen kan, Wann du wolſt anderſt hoffen. Nein mein Chriſt es muß doch ſeyn, Gib Dich nur dedultig! drein, Mit JEſu muſt du Leyden.

Wies: gedultig.

7. Verleyh mic daun, O hoͤchſtes Gut, Verzeyhung meinen Sinden, re Vud Durd. Dein Roſenfarbes Blut, Bey dir Genad gu finden, Ske Dann bey dic HEtr JEſu CHrift, "°° Nun mein bodies begeren if, ~ Su Leben vnd gu fterben,

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605. Ocfang eines vdittabten Siinvers , (Ep ener 853.) ~

1. We febr hetriibt iſt mir, mein. Herp, Ad weh der grofjen Pein, Wie leydt mein Seel fo. grofien coer Wegen dex Sinden mein, O Siinder grog, wie bift fo blog, O Sider arnt, dich Veiner erbarin; -~ + Bnd fehr dich widr yu Gort.

2. Wenn ith betracht mein ſchwere Suͤnd, So id) begangen hab, Grog fordht vnd zittern fid bald find, Mein Kraͤfften nemen ab, Gang vnruhig, O wie trawrig, Ja todt. id bin, in meinem: finn,” ~ Ad) weh deß Hertzenleydt.

3. muß ich meinem Leyde thun,

OD HErre JEſu Chriſt,

Wo ſoll ich O Maria Sohn, Hinflihen gu. dieſer friſt? i ae Du bit allein der Helffer mein, « i...’ Dein heiligs Blut, mids reimigen. thut*

606. Gin andere Klag eines betrübten Bipeuden Sinders. _ Borner 854.) - 1, ACh GOtt wie viet feynd meine Sind, Kein Menſch diſelben nennen fund, Kein Mund moͤcht ſie außſptechen,

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° t * 4 ii’ ss 21 : 1 21 rf, {> «

Rein’ Engel ſchreibet jhre zahl, Es iſt viel hundert tauſent mal, Das thut mein Gwiffen ſchwaͤchen.

. Rein bofer Menſch war je auff Erd, Kein Siinder je fo groß verfebrt, Der mic dod) micht geleiden. Wann ic mich fibe pmb yond vmb, Meins gleichen ich nirgendt befumb, Bey Armen vnd bey Reiden.

. In Sinden war mein anbegin,

Jn Sinden id) geboren bin,

In Gottes Zorn empfangen,

Von meinen jungen Tagen at, Biß dab ih worden bin ein Mann, Thut mir die Sind anhangen.

. Weh mir Webe jmmer Ach vnd Webe, Wo id lieg, fip, gehe oder ftebe, Wehe mir meiner armen Seelen,

Seyd dag id) Gott beleydigt hab, Bind, id) fein ruh biß in mein Grab, Kan mein feydt nidt verhdlen,

- Bey Tag ond Nacht wo id mid find,

Von vielen wegen meiner Sind,

Gehn mir ſtich gum Hergen,

Der Tod gebt mir vorn Augen vmb,

Ich find fein tub wo id binfumb,

Mit Sind ijt nist gue fdergen.

. O Sind, du boͤſe ſchnoͤde Frewd, Angſt ond Betruͤbnuß ift dein Kleydt,

Wieviel haſtu betrogen,

Bift auffen ſchoͤn ond innen faul,

Im Hergen Git, Honig im Maul,

Dein Zuſag ift erfogen.

. Soll th Darumb verzagen gar,

Bon wegen meiner Sindenfdar,

Mag ics fein huld erlangen,

Sft Dann Der Brunn der Gitigfeit,

Verſihen gank in dieſer Zeit,

Der an dem Creutz thut hangen.

8. Die heilig Seiten, Hand ond Fig, Fin brunnenquall qang hoͤnigſuͤß, Die fo gar reichlich flieffen, qs" Sie namen hin die Sind der Welt, .— -; Wer hat dann jhren Lauff geftellt,

Wer hat fie mir verſchloſſen.

9. HERR JEju Chrift du hoͤchſtes Gut, HErr durch dein Rofenfarbes Blut, Durch deine tieffe Wunden,

So du am Creutz empfangen haſt, Erloͤß mich von der Suͤnden Laſt, Der auff mein Seel gebunden.

10. Ich gwar bekenn frey öoͤffentlich, Vor Sonw ond Monn beklag ich mich, Vor Himmel vnd vor Erden, Daß ich verſchuldet hab den Todt, Soll ewig leiden Fewers noht, Bnd nicht erledigt werden.

11. Die Grd foll fich eroͤffnen bald, Bnd mid) verfenden mit gewalt, Mit praufen vnd grog krachen, Die Holl auffreiffen jhren ſchlund, Vnd mich verſchlicken im abgrund, Drauff fdlieffen jhren RNachen.

12. Die Liechter an dem Firmament, Das Fewr vnd alle Element, Sollen mein Leben trennen,

All Creaturen follen fic, Im Streit verfamblen wider mid, Zu Pulver mid verbrennen.

13. HERR ſtraff mid nit in deinem Grimm, Dein gerechten Born von mic hinnimb, Ich fan jhn nit ertragen,

Bor deinen Augen brennt ein flamm, Die ſchmeltzet Berg vnd Thal gufamb, Die wird den Sider plagen.

14. HERR ſtraff mich nicht nad meiner Sind, Ym bin ein armes Wdams Rind, 9” Mit Fleifdy vnd Bein gebunden,

Lerfolat du HERR cin Mindends foth, » Vnd wilt cd) ſtuͤrtzen in Dew Todt, Sih an HErr deine Wandens,, 7

15. Wann ſcon die’ Suͤnd ver gaiipeit ete, Mix armen würden zugezehlt, Wann ich fie hett begangen, So wolt ih nicht verzagen doch « Denn mein Erlojer lebet noch, Ich mag now huld erlangen.

16. Kein Suͤnder iſt fo grop auff Erd Wanw et fein Hertz zu Chriſto tebrt Will er jhm alles ſchencken,

Su welcher Zeit zu welder Stundt, Ge ſeufftzen wird auß Hertzen grand, © Will nicht mehr dran gedenden

17. Darumb von dicfem augenblick, Will ich Mts weynen bitterlich, Mit heulen vnd mit klagen,

Ich will mit trawrigem Geberd, tt Mid niderlegen auff dic Erd, > Mein Kummer niemand fagen.

18. Mein Stimm wil i erheben Dow, Wil ruffen in den Himmel bod, Wie SWeib wanns wil gebiren, Hirt yi jdt Himmel meine’ Klag, “Tt So ih thw treiben Nacht vn? Tag, Big mid GOtt wird erboren.

19. 3h wil von wevnen nit ablabn,

Biß ich Die Welt erfiiller ban, = Mit weynen vnd grog Levder, J

Ich will mir ſelbſt laſſen kein Ruh Mein Haupt mit Aſchen decken zu,

Pig ich von hie mug ſcheiden.

20. Rein Menſch ſoll mid venvirren nist, JH will bededen mein Geir, = -- Bud zu der Erden wenden, 5 *

*. Sb bin nit werth (das weiß GEOtt woly, Daf id Den Himmel feben fol, - Wil alle Fred fort ſenden.

—f

21. Zend hin du boͤſe ſhnoͤde Welt. Hab dir dein frewd wie es dir fll Ich hab did) ſchon erfabren, * Dein Wig iſt blind dein Luſt iſt fer, . Du folft mid nidt bettiegen mehr, J _ in den —— Jahten. 4

4

2 OS 607. Sieben ‘Siatver gieliuagen pnferd: HErren

wider Die ſieben Hanptfunden. a

eae * 22 4 1. Hen 3G{u Ghrift Dele Blut, HErr JEſu Chrift,

Das iſt wider alle Suͤnde gut, , Erbarm dich vnſer HErr JEſu Chriſt. 2 Das erſt Blut das Der HErt vergobs Jun feiner bſchneidung vou jhm flop. - 3. In feiner bſchneidung vergoß —— Das fey vns fiir die Vnkeuſchheit gut. 4. Fuͤr die Todfiind der Vnkeuſchheit, Helff vns dein Blut yu aller zeit. SS 5. Das andr Blut das der HErr vergoß, Dad an Vert Oelberq vow’ jhm floß. 6. Am Oelberg ſchwitzt er Waffr ond Blut, Das -fei wns fiir die Faulbeit qut.’' > ~*~ 7. Fuͤr die Todfiind der fauligkeit, Gehe offt gen Kirchen vnd bet allzeit. 8. Das dritt Blut das Der HErr vergoß, Das jhm in ſeiner Kroͤnung herfloß. 9. Aug ſeinem Haupt floß jhm fein Blut, Das fey wns flix die Hoffart gut. 10. Fuͤr die Todfiind dex Hoffertigfeit. Acdht Vid gring, fey demütig allzeit. 11. Das vierdt Blut das der HErr vergoß, Das jhm in ſeiner geyßlung herfloß.

ut

"Die 2. und 4. Seile werden bei jeder Str. wiederbolt.

12. Boer ſein Bei” flog jh ivi fein Btut,""~ Das fey fir die Sind def igs.

13. Fuͤr Die Todfiind der Geihzigkeit, * Gib Allmoſen, tb Barmbergigteit,, .

14. Das fünfft Blut, das der HEtr, Das auß ſein Heiligen Haͤnden herfloß.

15. Auß ſeinen Haͤnden floß jhm ſein Blut,

Das fey fiir die Suͤnd Yes Neydes qut

16. Fuͤr die Todfuͤnd des Neyds vnd Haß, Sey mild vnd gedultig ohn vnterlaß.

17. —* ſechſt Blut das der HErr

Das jhm auß ſeinen Fuͤſſen herfloß

18. Aug ſeinen Fuͤſſen flog jhm fein Bluh, Das ſey fuͤr die Suͤnd deß Zorns gut.

19, Fuͤr Die Todſuͤnd deß Zorns gad, Sev ſanfftmuͤtig, laß bald widrumb nach

20. Das ſiebendt Blut das der HErr vergoß, Das jhm auß ſeiner Sevten flog. &

21. Aug feiner Sevten flo§ jhm fein Blut, Das fey fiir die Sind. def Fraſſes gut.

22. File die Todfiind des faujin wud freſſu, Sey nidtern halt alt dic allzeit meffig. .

23. Wir bittn. did HErr durch all dein. Blut,

Bor alln Todfiindn wns bebiit. e A

24. Drey gute Wer in der Schrifft man find, Die koͤnnen vertreibn ale Sind, 2 ft

25. Recht fajten, beten, Allmoſen geben, Hilfft ons gar wol yum ewigen Lehn,

26. Habn wir aber ein Todtſuͤnd gethan,

So ſolln wir Beicht vnd Buß außſtahn. 27. Rach wahrer Rew vnd wahrer Bug, Cmpfangen wir Gottes Leichnamb fig. 28. GOts Leichnamb vnd fein Heiligs Blut,

Sey vns an vnſerm Ende gut.

——

Dreizehnte Abtheilung.

Kift-, Dank- und Cobfieder.

608. Gin geyſtlich Bitlied, gezogen aus dem (5.) Pfalmen Berba mea auribus. (Behe 13. N. A. 12. Leiſentrit 1. A L 225. 3. A. L, 29)

1. Mein wort O Herr ju oren nym, Vif mein gefdrey doch. merde, Hab act vif meines hertzens ftym, Mein Gott vnd meine fterde, Ad Gott gu dir ich betten will, Im bergen mein gang in der ſtyll, Bald worft du mid erbhdren.

2. Ich wil des morgens bey Dir fion, Gang fleiffig auff did feben, Alpeyt auff deinen wegen gon, Dar yu die boßheyt fliehen,

Gin Gott bift du dem nit gefett, Was vbels thut die boͤße welt, Die funder wirft Du vortreyben.

3. Vor dir bleybt nit der vngeredt, Gr darff uit vor dein. augen,

Die vbelthetter ſynt verſchmecht,

2

Du thuft jhn feindtſchafft trawen, Wi luͤgner du vmbringen wirft, Bor dir Here auch ein grewel ift, Blurdurft vntrew ded hergens.

4. Dein hauß foll meine yuflucht fein, By dein qnade wil ic) bawen, Aubetten in Dem tempell dein, In Deiner fordt dir trawen, Rach Deim step xegyr du mid, ie han it ot Sot WY 1

Vinh meiner feinden wiflen.

5. Die warheyt fleudt ibe boͤſer mund, Das berg ift aller beßheyt voll, Wie cin grab, ftindt ihrs rachen ſchlundt, Yor zung redet gar hicmant woll, | Falſcheyt ift ibr beſte funft, Ach Herr, gib ihrm betrug feyn gunſt, Ihr radtſchlech mach du zu nichte.

6. Ihr vbertrettung iſt ſehr groß, Ach vmb der ſelben willen,

dieber Hert du fie doch verſtoß,

Aud bald thu jhr reypen ftillen,

Das fie wider did) getrieben han, aor Laß fic Des frewen jederman, Mlle fo recht in dich hoffen.

7. Dein wohnung wirftu haben Herr, Bey allen fo in did) glauben, Auß lieb dir geben Goͤttlich ebr, Bnd dich deren nit berauben. Du left fie ewig frolic fein, Die da prevfen Den namen dein, Des wir ons ehrlich berhuͤmen.

8. Seqnen wirft Du die gredten, Ru ond fort an in ewigfeyt, | Aud wirft Du kroͤnen dein knechte Mit der Fron der ficherbevt, Durch dew qnedigen willen dein, Der allweg vufer ſchildt wirdt fein, In dieſem armen jamerthal.

‘447 9. Ehr fey Dem satter wud dem fobu; = -*

Dem heylgen geyſt Darneben, 0"

Der vns bereyt die ewig from, § © *

Im hymmelreich zugeben © 6 2%

Der vomanfang gewwefen ift, 6

Bleybt ewig wud iſt aud vet, 9 ?

Den wollen wir ewig (oben. | 3 Lesarten. 4, 1. CE oft) (ER. OF CK im 3. 6 (R) E anf. CE ftim. 5.:@B betew wil »6.)OR fil’ 7. 0 (R.) E (T.) baldt. Ghiwieftodul O(N) Eowirite. 4°2/4PCE Mor. ſtan. 8. C Alzeit. E Wieite “CHE gam’ 4) CE boßheit 6. CE böòſe W. 7. C finder. E finde wirftu.' CE vertrei“ 3, 1. CE bleibt. E nicht. 2. E nidti CE Mw +-°+38., CE ''vbeltheter. C find. E ſindt. 4. CE jhn. M freundſch. “EB freundtid: 5. C fugner. 4,1. C Haus. E baud...) 2. CE gnad. °C wilk*— 3. CE Anbeten. Tempel. 4. C furcht. Er furcht. -- 95. CE tégity- 7. CE frewden (ft. feindDen). 5, 1. CE warbeit. C jb. E. jr: mundt. -- 2. CE allr boüheit. 3. CE jhré R.— 4 CE redt. niemandt. + 5. CE Falfdeit. E Falſchbeit. CE jbre. 6. CP jem. fein. 7. Eratſchlag. E rath. flag. CE nicht. 6, 1. E. Se. CE vbertret. gros. 23. CE verſtos. 4. CE Thun baldt jhe-ceigens &. CE wide, -\7FoCMl fo. E Alfo. 7, 1. E won, -- 2. CE alin gleuben. + 93. CRAus 4. C dern. 6. CE preiſ. Na. 7. CH Das. ruͤhmen. 8,4. CE wirftu. 2. CE Run. ewigfeit. 3. CH dnedten,,—. 4. CH Krom iderbeit. 6. E ſchilt. CE wird. 7. CE armn jamm.— 9, 1.0 fei, GE Bater. Con. 2. CE beifgen Geift. 3. CE bercit. Kiron. 4. a Himelr. E Him melt. 5. CE von Anf. 6. CE Bleibet. it, aT * CE Tenn wolln.

609. Ein geyſtlich ‘aaa Ay gezogen aus Dem (38.) Pjalmen Benedican, dominnm. (Behe 16. N. A. 14° Eeiſent ett LM, QW. AA. 1, 230.)

1. Mit hertz ond mundt i foben wil, © Gott den Herren zu aller zept,. || > = Mem feel foll ands nit ſchweigen ftv", Sih des Hern rhiimen wept vnd breyt, Mit freuden das hoͤren follen, © «+ Die recht fanfftmittig fein wollen,’

Macht groß den Hern zu aller ftund, - Thut dad mit mir ang hertzens grands.

2. Laffet. ons alle gemeinlich,

Erhdhen den namen des Herren,

Da ich ihn fuchet fleiffiglia,

Thet er ſich bald gu mic feren,

Meiner bitt war ex gar genengt, —. 7 @ittlid fein guaden ex mir ergengt, Betribnug hett vmbgeben mid, Erloͤſet ward id gnediglich.

Srettet gu ihm gang vnuerzagt,

WEntphacht von ibm ſein Goͤttlichs liedt,

Der Hlintheyt euch vor ibm beflagt, Gang klar wirdt emer angefict,

Bor zeitten Hab ichs felbft erfarn,

Da id gang ellend war ond arm, Bud gu ihm ruffet ang bergen,

Srey ward ih von allem ſchmertzen. Des Herren Engel lagert fis, Bib die her fo ihnen foͤrchten,

+ Bud hilfft aug allen getreulig,

Die feinen worten geborden,

Schmeckt dod wie guttig ift der Here, Billi fol fid des frewen febr,

Der man fo vif ibn thut offen,

Die gnad pforten font ihm offen. .O iht heylgen all in gemein,

So jhr wolt kein gebrechen han, Gotts forcht {aft euch befolhen fein, Sie hat verlaſſen nye fein man, Groß mangel leiden die reicen, Das heft gutt ijt ihn entwiden,

Welche aber recht fiirdhten Gott,

Die ſynt ſicher vor aller nodt.

Kumpt her ihr finder birt mein wort, Die Gotts fordt wil ich euch leren, Wer tuft hat gu leben hie vnd dort, Auch gutte tag ift begeren,

Des gung fol niemand ſchaden thun, Bnd machen feyn bdgen argwon,

Die leffgen follen gang reyn fein,

Bud meiden. alle falfce ſchein.

7. Bom boͤſen folt: du weichen ab, Dem guttem aljeit anhangeny, » Den fryden als Die beften gab, Mit beyden armen vmbfangen, Det, Here fit an gang gnedigklich, Erhoͤrt das. bitten. willigflic, ; Wier frommen vud gerechten, Laft fie nit gu vill anfecbten. 8. Sein anglit drewet groffen orn, be Fo 5 Blew fo in funden fiegen, ied $1944 UN gutthat ift an ibn verforn, tO Shr hoffnung wirt fie betriegen, | Ihr gedechtnug wuͤrdt vndergon, ( 4+) Has gibt ihn Gott vor ihren lohn, Sie moͤgen haben fein beftandt, Verlyrn Dar au das vatterfandt. Bv. “Sum Herren haben geſchryen, Alle gerechten vnd frommen, Das er ihn wolt huͤlff verliehen, Ihr bitt hat er auffgenommen, Die hat er erhoͤrt vaͤtterlich, Ausß noͤtten erloͤſt gewaltiglich, Nahe iſt er den hertztraurigen, res 2 Macht felig die Demittigen. 1000. Die frommen haben tribfalg vill, | Aber von Dem felben allen, Der Herr fie bald erldfen wil, Nach ihrs hergen wolgefallen, Shr gebeyn bewart er gang woll, Mug allen feyns verfallen foll, Bum Herren thun fie fith alten, Gr wil ihr pflegen vnd walten.

11. Erſchroͤcklich ift der funder todt,

—X » Bnd wer fein nedhften iſt haſſen,

L ow 4 ) »)Sebwerlid) fiindet ex wider Gott, Der wil die fein nit verlafjen, Yon allem libel ond boͤſen, Thut er ihr felen erldfen, Ihr Hoffnung ift in Gott gericht, Die fundt werden ihn fdaden nicht.

Rebecin: Rathet. Kisdeniiedec 1c. I. Bd,

12. hr fey des Batters herfigtents eo” © Ihundt vnd hinfurt ſtettiglich, Dem Sohn auch un vnd allezeyt, Der mit vns handelt gnedicklich, Dem heylgen Geyſt deßgleichen auch Das iſt der allerbefte rawch / Welcher heylger dreyfaltigkeyp Wirt geopffert in ewigkeyt. 96 he

} 8

Lesarten. 1, 1. C (ET) mmd. 2. C.(Sp Herm. CE zeit. 3. CE Geel. C (N.) E niet: CE ftil, & CE rihmen weit. breit. 5. C (N.) E frew. 6. CE fanfftmitig. 7 OT.) gros. C (T.) E Herrn. C (N.) ftundt. 8. CE aus bergen. CE (beide RN.) grund. 2, 1. E gemeinigl. 2. E Erhoͤhn. CE Ra. 3, CE ju facet. 4. CE baldt. 5. CE bit. geneigt. 6. CH Guͤtt. erjeigt. 7. CE Betribnus hat. 3, 1. C jhm. B jm. C vnverz. 2. C Entpffabt. B GEntpfaht. CE jhm. 8. CE bfindtheit. jhm. 4. CE wird. 5. CE zeiten. 7. C jhm. E jm. CE. riijfet aus.—4, 1. CE lagert. 2, CE jnen fiir. 3. CE aus allem getrewl. 5. CE giittig. 7. CE auff ju. 8. CE $f. C findt jm. B find jhm. 5,4. CE jhr beif. 2. CE jor. 3. CE fuͤrcht. befobfen..— 4. CE. nie. 5. CE Gros, 6. CE gut. jin. 7. C Gitt. 8..C ſindt. E.find. CE noth. 6, 1. CE So. jhr K. C hort. 2..CE furcht. febten,. 3. CE Lebn. 5. E niemandt. 6. CE fein bojen. 7. OB win. 7, 1. E foltu. 2. B. allz. 3. CE Denn Friden. 5. CE gnedigl. 6,,CE willigl. 8. CE eft. 8, 1. CE Antlig. 2. CE fii, 3,.CE jhn. 4. CE wird. 5. CE gedechtnus wird. E vndergan. 6. CE jbu. fir jbren. 8. CE Verlirn. Vaterl. 9, 1. CE gefdrien. 3, CE ihn. E vet: leihen. 4. CE auffgenomen. 5. CE Vaͤterl. 6. CE Aus noͤten. gwalt. -- 7. CE Nahn. hertztraw. 8. CE Selig. demit. 10, 1. CE Gro. tribfalé viel. 4. CE jbr38. 5. CE gebein. 6. CE Aub. fol. 8. C jor. E jr. il, 1. CE Erſchreckl. C jm d. E jhm d. CE finder. 2. E Neh. 4. E nicht. 5. CE vbel. 6. CE jhr See fen. 8. CE fi. C jn. E jhn. 12, 1. CE Bat. fereligfeit, 2. E jpund. CE hinfort. 8. C Son. CE allezeit. 4. CE gnedigl. 5. CE heilgen Geift. C defy. 6. CE rauch. 7 CE beilger Drev- faltigfeit. 8, CE Wird Ge. Gwigfeit. . vb

;

610. Gin geyftlid Bitlied, gezogen aus dem (50.) Pſalmen Miferere mei deus. (Behe 18. R. A. 18. Reijentrit 1. A. 1, 230. 3. MI, 233. Walafſer 106.)

1. © heylger Gort erbarm didh mein, - © Nach deiner großn barmhertzigkeyt, Nach der mennyg der gnaden dein, Leſch auß mein vngerechtjgkeyt,

Vertylg o Herr mein miffethat,

Die mein bdfer wil volbracht Hatt,

Wald) ab vnd mach mid) aud gang reyn, Denn febr vil fynt Der funden mein.

2. Mein fund vnd ſchuld erfenne ic, Mit groffem leyd ith die betradt, Gefcheben ift fie wider Did,

Bor dic alleyn id die volbracht, Dariimb du and der richter biſt,

Bey dem gnaden zuſuchen ift,

Dein. ced mad war ond did) gerecht, Gin genedig vrtheyl ſprich deim fnecht.

3. Entpfangen bin in funden id,

In mutter leyb ward id befledt, Die warheyt liebeft du herglic, Darumb hab ich mein ſchuld entdeckt, Dein heymlich wort fag werden war, Das mir du gmat haſt offenbar, PBefpreng mit Mop wajd auch mid, Bil weiffer dan der ſchnee werd id.

4. Freud wirft du geben meim gebdr,

Vnd frolih machen mein gebeyn,

Die gedemiitigt fynt zu vor,

Durch die fordt deynes zorns afleyn, Mein fund wolit du nit fehen an,

Die id wider did) hab gethan,

Tylg auß vergib mir mein boßheyt, Das wirdt meyns hergens hochſte freud.

5. And mad in mir ein reines herg, Gyb mic cin rechten newen geyſt,

Bey dir laf mid bleyben ftets,

£ Qies: ifr.

. So Dw Here worft erhalten mide ~

Das’ erfrewet mids allermeyſt, Ich ſchrey o Lieber Herc gu dir, Dein heylgen geyſt nym nit von mir,

Die frend deyns heyls mir nit verfaq, ~

Dein gevft ſterck mid) von tag yu tag.

Die Gottlofen wil id leren Hor Zu dir werdennfie ferem ſich O8* Did loben preyſen wud ehren, © ©

O Gott meind heyls verzeych du mir, Mein blutſchuld fo mipfallen diry »

Mein. zung muß ruͤmen offentlich,

Das Du gerecht biſt ewighlic:

. Mein leffhen wolft du Herr vif than,

Durch Deine gnad die bereytten,

So wuͤrdt von meinem mundt außgon, Dein {ob vnd ſich weyt aufbreptteny’” Keyn leyblich opffer du begerſt, Ich hett dirs ſunſt geheylget ſtets, Und fo es ſchon brandtopffet weren, Biſt du doch der nit begeren.

. Das opffer Herr fo dir gefelt,

Sft ein armer betritbter geyft,

Der fein fach alleyn gu dir ftelt,

Gin folhen du von vns erheyſt,

Auch ein hertz dad feer traurig iſt, Des heyl vnd troft Herr Gott du bift, Welthes fic gar gibt gefangen,

Vff das es moͤg quad erlangen.

. Herr durch den gutten willen dein,

And durch dein groſſe guͤttickeit,

Laß Dir Syon bejolhen fein,

Sie hofft auff dein barmhertzickeyt, Der glauben Hat fie Dir vertrmvt, . Auß dir’ gemacht ein heylge Brawt,. 7 Von ihrn fanden mad du fie vein,

Durd das hevylig bytter leiden. dein. © 10. Hilff aud bawen Sherufalem, VFS Da dein dynſt fie mdg pflegen,

1

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> 2 . -Byl opffer dir ſehr angenem, © 6) F © as A mins tom @ » BaF dein hohen altar legen, fA mt es ' ral, Gover leffpen feyfte felber, if part DOS @ Alß du Haft gebotten felber, attayeed gy, %

+> ¢ -Dar-gu aud) die gerechtickeyt, ‘") is) Qr®

: AK Welche bleybet in, ewigkeyt. Uy a, Se

| ) 41. Ehr ſey ded vatters herlickeyt, eof Md mn 4g fot 4h cy JhinD ond hynfort ſtettiglich, ae it aie Me ri Dem ſohn auc nu vud alle geyt, © 6) sit Ks

£ 4 ot «Der mit ons handelt quediglia, oe kee oe A te Dem heylgen geyſt deßgleychen and, ret artes Soe Das ift dev allerbefte rauch, i a 35234Welcher heylger tryfaltident, a es a sipin ss > Birt geopffert in ewigkeyt, Amen. Fs

Lesarten. 1, 1.CE Heil. F Hevyliger. 2. CE qrofin. F groffen. CEF barmbergigfeit. 3. CE mennig. F menig. 4. F auf. CEF vngerechtigkeit. 5. CHF Bertilg. C (R.) vortilg. 6. F will, CHEF bat. 7. F Waͤſch. CE rein. 8. F Dann. E viel. F vil. CE find. F feind. CE fii F fi. 2,1. Efi. F fi. 2. CE leidt. F laid. 4. CEF allein. C vollfr. 5. CEF Darumb. Ni. 6. F gnade. 8. CEF gned. CE vrteil. F vrtheil. 3, 1. C Entpff. F Gmpf. CE fi. F fi. 2. CE Mut. F miter. CEF leib. 3. CEF warheit. 4. E ſchult. 5. CEF beiml. CE fas. 6. F du mix, 7, F wilh. 8. E Biel. CEF dann. CE Schne. F fine. 4, 1. EF Frewd. CEF witftu. 2, CEF frof. CE gebein. 3. CE find, F feindD. 4. CE furdt. CEF deines. allein, 5. E fii, F fii. wollft. 7. CE Tilg aus. F Tilgk. CE vorg. CEF boßheit. 8. CE wird. F wirt. CEF meins. hidfte. EF frewd. 5, 2. CEF Gib. CE Geift. F geift. 8. CEF bleiben. 4. CE allermeift. 5. F xi. 6. CE heilgen. _¥F beiligen. CEF Geift. CE nim. F nit. E nicht. 2%. CF frewd. CEF deins heils. E nicht. 8. CF geift E Geiſt. F fterdt. yu. 6, 1. CEF wirft. 2. F Gotl. CEF lehren. 3, F Zů. koͤren. 4, CE ws 5. F Got. CE heils. F bails. C verzeich. E vorzeich. F vergeih.

6. CE blutſchuldt. F blutihuld. 7. CE mus. ruͤhmen. # rhuͤmen. 8. CE ewigl, 7, 1. F wollitu. auffthͤn. CF auffth. 2. CE berei- ten. F beraiten. 3. CE wird. F wirtt. CEF mund. C aufgan. E ange gan. F anfgobn. 4. CEF weit. C ausbreiten. E außbteiten. F aug: braiten. 5. CEF Sein feibf. O. 6. CEF bet. CE fonft. CE gebeifget. F gebeiliqget. 7. CE febit: Bnd. CEP Brando. 8. CE Viftu. E nidt. 8, 1.-CE Dp. 2. CE Geift: F geift. 3. CEF

454

allein. F gi. 4. CE fol. ¥F vnns. CE erbeift. F erheiſchſt. 5. CEF febr traw. 6, F Def. CE Beil. F bail. here Gof. 8. F Auff dy. 9, 1. C dein g. F quten. 3. CE giittigfeit. F gitigfeit. 3. CE Gion befohfen. 4. CEF barmbergigfeit. 5. F glaube. 6. F Mug jor. CE Dir. heilge Braut. F beiligee 7 CE jhrn fi. F jhren fi. 8. CE Durchs. CEF beifig bitter. 10, 1. CE Hieruf. F Sernf. 2. F Auff dag. CE dinſt. Fdienft@. 4 3. C Bil. E Viel. F Bil. CE Op. 4. F Auff. CH Al. 5. BF Arev. CE feifte. F faifte. 6, CEF Als. CE geboten.— 7. F Dargi. CHF gerechtigkeit. 8. CEF bleibet. CE Gwigfeit. F ewigfeit, 11, 4. CE Bat. F Batt. CE berligfeit. F berrfigfeit. ~ 2. F Jetzund. CEF binfort. F ftetigfl. 3. C Sohn. E Gon. F Sun. nun. CEF allegeit. 4, F handfet gne- digff. 5. CE beilgen. F beiligen. CEF Geift, CH desglei. Fdeßglei. 7. C beilger. E heilig. F beiliger. CE Dreyfaltigkeit. F Treyfaltigkeit. 8. CE Bird. F BWirdt. CEF ewigfeit.

443 611. Gin Geiftlid Lied ond Lobgefang

der almedhtigheit Gottes, dev allein huͤlff thun fan vnd will; denen, fo jon darumb erfuchen, Aus dem 145. PBfalm Lauda anima mes.

(Qeifentrit 1. 1, 332. 3. M1, 2B 6 ts wD

4. SEH preife Gott mein lebenfang, Vnd fing jm vmmer [ob ond dand.

2. Auff feinen Füuͤrſten did verlag, | Bertraw feim menſchen vbermaß.

3. Denn ja bey keines menſchen Kind, Jemand recht heil ond huͤlffe findt. 4. Denn fein Geiſt fehrt von jhm zur zeit Das er ſelbſt gar danider leid. K 8. Da gehn all fein anſchleg yu grund, | Wol dem der trawt auf Gottes bund. eet G6G. Der alles ſchafft mit vollem radt, Bnd glauben ftets gehalten hat. 7. Der recht verſchafft eim jederman, ae Den Hungrigen wol fpeijen fan. , Le 2 8. Der Herr durch fein goͤttliches wort, 12 | > Qf vns Die band der Hellen Pfort.

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9. Erleuchtet den fo do iſt blind Das er Den weg gum leben finds 6 4" 10. Gr richtet auff fo gefallen ft, Bis $

Bnd fiebet jedern fromen Chriſt §» ~ 11. Die armen fo verlaffen find;

Berforget ‘er als ſeine Kind. 12. Gr ſtoͤhret der Gottlofen ban,

Das fie fein huͤlff nod trofter han. 13. Der HERR ift Nonig allezeit,

‘Der vmmer huͤlff vnd heil verleit. 14. Im gang allein vertrawet all,

Bnd ſinget jhm lieblich mit ſchall.

Lesarten aus E. 1, 2. jmmer. 3, 1. Menſchen. 2. Jemandt 4, 2. leidt. 8, 1. Goͤttl. 12, 1. ſtoͤret. 2. troͤſter. 13, 2. jm- mer. vorleit.

612. Ein Geiſtlich lied, Bon der Glori, hetligkeit ond ewigem reid) vnſers ſieghafften Koͤnigs Chriſti, darzu vom Rad feine feinde, aus dem 20. Pſalm, Domine in virtute tua.

(Qetfentrit 1, A. 1, 233. 3. A. 1, 237.)

% 94 19 Gott Vater im hoͤchſten Thron,

a Es frewet fich der Konig aller ehren, ~ _ ton ic ff ty Sefus Chriſtus dein lieber Sohn, ae

Jo) In deiner frafft Den du jhn thuſt gewebren, 1 Was ex gewuͤnſcht hat vnd begert, nae hd

Weil er nach lebet hie auff erdt, Gin vollen fegen Haft jhm geben, Bnd fol cin Koͤnig ewig leben. * Mit Guͤldner Kron haſt jhn geziert, ue Das ex mit dir fol ewiglich regieren, An deinem Heil wird er geebrt, Mit lob vnd dand mugs jm alles bofieren, Gr ijt Der erjt vnd aud Det letzt, “oto 1 oSwn-feqen vas von dir gefept, Gr thut dein Antlitz frolich ſchawen, \ Sein reich durch Deine git fejt bawen.

3. Es wird auch deine rechte Handy 9 © Al deine feind gue rechten zeit wol finden, Dein nam ift vns herlidh befannty.. «4 Und Die did) haſſen wirftu vberwinden, Du wirft fie werffen in die. glut, Wenn fic) deim gorn ergrimmen. thut, « Der HErr wird vnſer nidt vergeffen, Das Fewer wird vnfer Feind freſſen. 4. All jhre werd vnd alle frudt, , Sampt jrem famen wirft du gang vmbringen, Sie haben viel anſchleg geſucht, | Bund bdfen rath das wird jn nit gelingen, Sie wollen dir viel vbels thun, «© Bud, deinem namen fprecen bon, , Darum̃ wirftu fle ſchendlich plagen, 2 bie as Vnd in die fludht vor vns hin jagen. Racca acs 5. Sie fagen vns wo ift ewer Gott, Den jr fo hddlid ruͤmet vber alle, O HErr bezal jn folthen fpott, "4 Das in der gangen welt jr nam erfdialle, ol eo cet. ee GErbeb Did) HErr in deiner madt, hoe a. Bnd ftewer Dod jhvem groſſen pradt, Domit fie hefftig auff vns dringen, Das wir dir ewig lobefingen. Resarten aus E. 1, 3. E (C RN.) Ahef.— 4 CE (Heide R.) ju. 6. CE (beide R.) nod. 7. C (R.) jm. 8, CE (beide R.) fol. 2,1. deinen. 4. im. 7. frdl. 3, 3. Ram. berrl. befandt. 8. feindD. 4, 4. nicht. 6. Deinem Na. 7 Darumb. ſcheutl. 5, 1. fagn. ,

613. Gin ander Geiſtlich Bitliedt pmb vergebung Der finden, Triftung vnd erlediqung von Der Feinden grimmigfeit, aus Dem 24. Pſalm Ad te levavi animam.

(Qeifentrit 1. A. 1, 235. 3. A. 1, 238)

1. 3% dic erheb ich meine Seel, O mein GOtt laf mid nidt m ſchanden bleiben, Sh feb allein auff dich mein beil, Laß meine feinde fpot nicht aus mir treiben,

*

Denn alle ‘die da ſehn auff did, .

Die: dirffen nimmer ſchemen fid, Die aber vnrecht thun auff Erden, ' Muͤſſen auffs letzt gu fchanden werden.”

2. HErr deinen weg wolft zeigen mir,

Vnd deine warbeit guerfennen geben,

SO HErr mein heil meine Hodfte zier,

Ich wart quit did) teglith in meinem leben, -

Gedend an dein barmbergigfeit, or tt

Denn fie ift gros von ewigfeit, Mein vorig thun wolft gar vergeffen, |

Den vnuerſtand mir nidt zumeſſen. Z. Es iſt der Gere freundlich vnd recht,

Darumb wird er Yer finder ſich —— Vnd nicht verwerffen ſein gemecht,

Wird ſelber lehren fein gefes die |

‘Bnd fiiten fie die rechte ban,

Darumb mer€ anf ein jederman,

Wie all fein thun ift trew vnd giitte, Bey den fo feineen bund behitten.

4. Md meine finde ijt fo gros, Darumb bit id) vmb deines Ramens willen,; . ..

Denn id ſteh aller huͤlffen bios,

Las deinen zorn mit deiner guaden ftillen,

Der Herr left erben all fein gut, Den rechten weg fie weifen thut, Bud fein geheimnus offenbaren,

" -Die feine furcht mit ernft bewaren.

| 5, Auff GOtt ic ftets mein Mugen wend,

Denn. er erldfet mid) aus meinen banden, O Herr ſchaw an mein gros elendt,

Grbarm dic mein dad ich nicht werd gu ſchanden,

Denn mein herp jteht in groffer not, Daraus hilff mir O Herr mein Gott, .

Ich thu vor find in engjten ſchweben. e

*

Die wolft mir gnediglich vergeben.

ier meinet feinde findt fo viel, . * Die haben mid mit lift heslich ombfangen;

Auff dic allein ich trawen wil,

Lag meine Seel troft bey dir erlangen, Dis wartet aud mit jnnigkeit, ; Mit mir die fromme Chriſtenheit,

Bund bittet folds in Chrifti Namen,

Du wolleft fie erretten, AMER.

Lesarten aus EB, 1, 5, feben, 7. erden. 2, 3. böchſte. 5. Barmh. 8 & fibcen. 7. guͤte. 4, 1. Sinde. groß. 5, 7. Sind. 6, 1. find.

614, Cin Geiftlid Liedt vnd Dandiagung

vor die wolthaten Gottes, vnd errettung von den Feinden vnd Abgdttereyen, aug Dem 134, Pſalm Laudate nomen Domini.

(Qeifentrit 1. A. I, 236. 3. A. I, 238.)

. GOHttes Namen folt jr loben,

Die jhr feine Diener ſeidt,

Die jhe mit dem rechten glauben,

Stebht in feinem haus bereit,

Denn der HERR ift hod dort oben,

Gut ond freundtlich allezeit.

Auch durh fein Allmedtigfeit, Bund ſchafft das die Winde ween, Aus feiner verborgenbeit.

Der all erft geburt gſchlagen Hat in gangem Egupten Land, Thet gros wurider in viel tagen, Seiget feine ftarde bandt,

Denn Gott hat jm aufjerforen Ales Vols mit Rog vnd Wagen, Die Ehriften gum cigenthumb, War ec in das Meer mit Vnd in feinen bundt geſchworen, ſchand.

Durch Chriſtum zu achten from, Die Heyden find gar verloren, Mit all jhrer Goͤtter rubm.

. Gott im Himel vnd anff Erden, Bnd fonft and an allem orth, Was ex wil mus alles werden, Schafft baldt ſolchs mit feinem wort,

Doh bey den glenbigen Heyden, Wirkt er viel guts fiir vnd fort. . Der die Wolden left anffgeben, Bon dem endt der erden breif, Aus blipencRegen geſchehen,

6

Hat viel Koͤnigreich vortrieben, Bor den Kindern Bfrael,

Bud weil er fie febr thet lieben, Gab er jhn qros gli ond beil, Schafft das fle im Lande blieben, Beſaſſens aud gum Erbtheil.

+ HERR Gott dein gedechtnus

| | weret, Vnd dein Namen fuͤr ond fuͤr, Der HErr feine feind vorgehret, Richtet fie nach aller ghar,

, Bud qu -feiuenatnedten feret,

Thut jor auff Dex qnaden thir.

9; Alle Die auff fie vertrawen, Sind anh ſolchen Gdgen gleich, Darum thut Sfrael barwen,

8. Shaw die Gdgen aller Heyden, .. Sind genommen aus dem Berg, Man mus fie fdmiden vnd

kleiden,

Nit der menſchen buͤlff vnd

werck, Sina dul | beſcheiden,

Haben weder ſinn noch ſterck.

Lesarten aus E. 1, 1. jhr.

Auff den Gott von Himmelreich, Vnd wird jn aud) ewig Herrlich aller frewDen reid

TEAM ok! Tih.

2 (R.) jr. 3. jr. (M. jhr).

Glaubew,: 4; CE: (beide N.) fie. 5 E(C Ry Vanndl 6. C ‘g ) freundl, 3 Ah 6. jrer. 3, 4, bald, - 5. —X ‘pba. = —*

ba pty 1 ity

615. Ein Geiſtlich Lied ju lob vnd dDandjagung Gottes Der alle ding ſicht vnd Regiert, vnd alles nach feinem willen vnd gefallen dndert aus Dem 112. Pſalm Laudate puéri.

(eifentrit 4. W 1, 238. 3. A. l 241.)°

1. MB flaft vns im glauben, Ihr lieben Gottes Knecht, Vuſern HErrn Gott (oben,

Denn jhr feid fein geſchlecht.

2. Lobet Gottes namen, Allzeit mit frepem muth, Wie euch thut vermanen, Sein Wort das hidfte gut.

3. Sein Rame fey gelobet, Spt ond in ewigfeit,

Weil er wns begabet, Mit groffer guͤtigkeit.

4. Mit herplider wonne, Ihm faget fob vnd dauck, Von auffgang der Sonnen, Bis gu dem nidergang,

5. Im Himel mit frewden, Iſt fein ruhm herlich gros, Vber alle Heiden,

Gar hod vber die mag;

. Wer fit hoch vnd medtig,

Als vnſet HErr vnd Gott, Der ift fo gedechtig, Der armen in der noth.

. Der alfo vernictet,

Der ſtoltzen klugen ravdt, Bud freundlich auffrichtet, Den armen aus dem kott. Dieſer Gott vnd HErr, Voll aller guͤtigkeit, Sihet gang tieff vnd ferre, Der armen duͤrfftigkeit.

Leſt fie herlich wonen,

Bey ſeiner Fuͤrſten gnoß, Jn Dew höoͤchſten thronen, Macht fie des kommers loß.

10. Ge left Finder tragen,

Froͤlich zu rechter frift, Die im jhren tagen, VBnfrudtbar lieben ijt.

no ‘14. Darumb foll nun loben, Lane tomes 8

aa, Wes was Odem hat, re ate Gott den HErren dort oben, Kole eo

ey Fer Bud ribmen fri vnd fpat.

PeSarten aus E. 1, 2 jhe Min. 4. (CR) je. 4,2. jm. 5, 2. berrf. 3. Hey. 7, 2. rade, 8, 1. HExxe. 9, 1.

herrl. wohnen. 10, 3. jren.

' 616. Gin Geiftlid Lied von vorgebung derdünden J

von denen alles vbel kompt, das wir dieſelben erkennen, Gott vmb quad ond vergebung bitten, vnd ond aller geredtigfeit befleiffen follen, aus dem 31. Pſalm, Beati quorum remissae sunt.

(Qeifentrit 1. A. 1, 239. 3. A. 1, 242)

1. DER menſch ijt ret Selig: ond from, Dem die ſuͤnd ift vergeben, Denn niemandt hat vor Gott den cube, Das er vnſchuͤldig lebe, Wol dem fo Gott aus fauter guad, Sein find nicht wil gumeffen, Bund det jm zu die miffethat, Vnd thut jr gang vergeffen. Gy du fieber HErre Gott, Haft ons ja aus lauter gnaden, Durch Iheſum heil beweiſet, Vnd aller ſchuldt gang entladen, Darumb fey hod gepreifet. Als ich ſolchs bey mir ſchweigen wolt, Mid nicht gang ſchuͤldig achten, Da kam ich lenger mehr in ſchuldt, Vor angſt wolt ich vorſchmachten, Schwer war vber mir tag vnd nacht, “os Deine handt ond geridte, Darumb ih mein Ratur betradt, , Bud mein thun gang vernidte,. - . By. Du lieber HErre Gott ꝛc.

B3. Da fprach ich wil befennen recht, | “Mein ſchult von gangem herpen, © © 7

So ‘hafta mir vergebenifdledt, §— +

Die find ond Hellen fdmergen,

Dafuͤr werden gu rechter zeit,

Por Dir beten Die: fromen,

Wenn fie anficht Der Hellem leid,

Das fie nidt gang vmbkomen,

Gy du lieber HErre Gott, re. om & & WMWenſch nu lerne folds alhie, ndisHer® ‘of @ p Bor Gott-in demut bleiben, ten avebiwi®h 4

Das du nicht feift gleichfam ein Vibe,

Das man fo offt mus treiben,

Der Gottlos wird fommen in noth,

Euch fromen mus gelingen,

Darumb wolt rihmen ewren Gott;

Vnd jm frblid) lobfingen,

Gy du lieber HErre Gott 2.

fesarten aus E. 4,1. E (CM) felig..— 3B. C (N.) rhum. 7. jhm. 8. jht (aud C M.).— 2, 4. veri. 7. Namen (ft. Natur). 8, 3. magftu (jt. haſtu). 7. feidt. 4,4. menſch. allbie. 3. nit.

617. Gin Geiftlih Lied von der ſorgfeltigkeit Gottes,

der Die feinen trdftet, fpeifet, regieret, fchiiget ond feqnet, Aus dem 22. Pfalm, Dominus regit.

(Qeifentrit pM. 1,242 3, A. 1, 244)

1. DER Here Gott iſt mein trewer Hitt, Er weidet mid in gnaden, Darumb mir aud nichts mangeln wird, Er warnet mid fur ſchaden, Auff guttem Land vnd fetter weid, Erfrifht er meine blodigfeit, Mit feines Geiftes gaben.

2. Er firet mich auff rechter ban, Bon feines Namens wegen, Das mir fein Feind nidt ſchaden

fan,

Nod fein vngluͤck begeqnen,

Ich fuͤrcht aud feiner finftern orth, Du biſt bey mix mit deinem Wort, Dein Ruth vnd ftab mic troften.

3. Du haſt mir einen Tiſch bereit,

Vor meinem Angefidte,

Da foll id) meine blddigfeit,

Exrquiden vnd aujfridten,

Du Haft mein Heupt mit Oel qenegt,

Das hers mit deinem Geift er- aept,

Bud fterdeft mein Gewiffen..

4. Dein fiffer telch voll cingefhendt, ~ Thut wih gar berrlid laden, Da wiltw mid fir alle Feind; © Pefchigen vnd handhaben Dai wird deine barmhertzigkeit, In deinem Hans: fuͤr allem leidt⸗ Mich ewiglich bewaren. Lesarten an’ E. 4, 4. fuür. 5. Landt! weidt. 24 3. Feindt. B. Ginfiern oct. 6. wort. 3, 3. fol. 5: 7. bewahren.

618, Gin geyſtlich Bitlied,. gegogen aus Dem (129.) Pſalmen De profundis clamaui. (Bebe 27. RM. A. BO. Leiſentrit 1. A. 1, 242. 3, M4, 245. Malaffer 109.)

1. Aug hertzem! qrundt ſchrey ich zu dir, Herr Gott erhdr mein ftymme, Deyn obren Herr neyg du gu mir, Vnd meine bitt vffnymme,

Denn fo du wilt des haben adt, = Ome Wie vil Der menſch Hatt fund volbradt, Wer wil das moͤgen leyden. .

2. Be dir ift Herr der gnaden vill,

* "Die funden zunergeben, | Herr Dein gefag ifts rechte zyell, Nad Dem wir follen leben, Dein heylges wort ift allzeyt war, Das macht das id gern vff did) Har,

EO9B aoa Deind heylß wil id erwarten.

OS 3, Mein feel daruff hat troftet ſich,

vores" Bnd daran alent gedacht,

In meiner nodt verlag nit mid, Dan von morgen big zur nacht,

Hoff id in dich mit Sfrael, Bnd all mein fac gu dic gern ftell, Mein wolft du nit vergeffer.

4. Dann Herr bey dir dem waren Gott, Iſt feer vill barmhertzigkeyt, _— . Subelffen vns aug aller nott, ; 7

Eies: herben.

Byſt du willig vnd bereyt,

Du biſt alleyn das hoͤchſte gutt,

Das Iſrael erldfen thut,

Auß ſeinen ſunden allen. b

Resarten. 1, 1. CE Aus. CHEF bergen. F ji. 2. CEF timme. 3.CEF Dein. CE Db. neig. Fnaig. 30. 4 CEF auffnimme. 5. F def. 6. CE vill (N. viel). CEF bat. CE fi. Fi. C (R.) E (T.) vollbr. 7. CE (R.) wird (ft. wif). feiden: 2, OE Herr ijt. viel. F vil. 2. CE fi. F fi. 3. CE geſetz. CE yief’ F gif. 5. CE beifl- ges. F beiliges. CF Wo. C akeit. EF afljeit. + 6. F dag id. CEF auf. CE HERR. F harr. '7CEF Deine’. CB-heils F Hails. CE feblt: id. 3, 1. CEF Geet darauff 2, CF algeit. “B-alljeit. 3. CEF not. CE verlas. 4. CEP Dann. CE Mo. bis. Na. 6. F ju. 7. F woͤllſt. E nicht. 4, 180 BWa.— 2 CEF febr: E viel. F vil. CEF barmhertzigkeit. 3: °CE ang’. C noth. EF not. + 4 CEF Sijtu. CE berait. 5. CEF allein. CE gut. F quit. 6) °F aff. 7. CE Aus. fi. F fii.

619, Gin geyſtlich Bitlied - gezogen aus dem (85.), Pſalm Sucling Domine. (Bebe 2. MoM. We Keifentrit 1) MW L Wk 3. A. 1, 246.)

1. Ad Here dein ohren neyg gu mir, ., Pan id gang arm ond ellend bya, Mich guerhorn erzeyg dich ſchyr,

Bewar meyn ſeel vnd auch mein ſinn, Denn heylig byn ich wie du wenft, Dein knecht Here Gott dein hylffe fenit, Der fic verleft allzeyt vff did.

2. Ad) Gott mein Here erbarm Did mein, Den gangen tag ruff ic gu Dir, Grfrew die feel ded kuechtes dein,

In meiner nott Here Hilff du. mir, Dan Here gu Dir vnd deiner gnad, Mein feel id aufferhaben hab, Ad Here exfull du mein begyr.

3. Gang ſanfftmuͤttig o Here du diff,

Pol guͤtte did zu erbarmen, Dem fo recht gu dir ruffen iſt, Ad mein Here erhoͤr mich armen,

Mein gebet Here du aud) vernyhm, Bad hab acht vff meins flebens ftymm, Die wolft du qnedig annemen.

Ich ruff gu dir im zeyt Der nott,

Vad du mein Here erddreft mid,

Es ift aud Here fein ander Gott, Der dir moͤge vergleiden fid,

Denn niemand Herr dirs nad. thun fan, , Drumb mugs did foͤrchten jederman, Bnd vor dir fic) Demittigen.

. Wie Heyden fo du gemacht, ? Werden gu dic meim Herren fommen, Bor dir anbetten mit andacht,

Bnd herlid) ehren dein namen,

Denn du bift mechtig vnd fehr groß, Bud thuft wunder ohn vnderlaß, Obn did ift fein Gott vorhanden.

. In deinem wege Herr leitte mid, Das id mag in der warheyt dein, Leben vnd mein feel frewen fid, Dein namen fordtn ym hertzen mein, Herr mein Gott id wil danden dir, Aug groffer meins gemits begir, Dein nam foll ftets gelobet fein.

. Denn grog ift dein barmhertzigkeyt, Vber das arm geſchoͤpffe dein, Durch deine groſſe guͤttickeyt,

Haft du erret die fele mein,

Yon der vonderften hellen glut, Bon id von dic Here wol bebhutt, Lag mid) Dir Herr befolhen fein.

. Ad Gott 8 fest fid wider mid, Der heylloß hauffe mit madhten, Die wittend rott gewaltiglich, Thut nad meiner felen trachten, Ihr feyner hat vor augen did, NF ihrn gewalt fie laſſen fic, Darumb fie did) Here verachten.

. Du aber Herr vnd warer Gott, Gang gnedig vnd barmberpig bift,

465

Verleyh mir holff in meiner nodt, Dweyll feyn end deiner qnaden ift, Du bift warbafftig vnd gerect, Ad Herr fibe vff mich Deinen knecht, Sey mir gnedig yu aller frift.

10. Dein Gebott mah gqeborjam mid, Dein hevl verleyh ohn vffzuck mir, Gin zeychen gib mir gnediglich, Deiner biild der id wart von dir, Dein hilff fev all ftund mic berevt, Daß diß wert meinen feynden leyt, So fie Deine troͤſtung feben.

11. Ehr ſey Dem Batter allesevt, Bnd darzu auch feynem Sobne, Dem hevlgen Geyſt glevd auch berevt, Albie vnd jns hommels throne, Wie er von anfang iſt geweſt, Itzund auc iſt vnd bleyvbet ſtets, Den wollen wir ewig loben, Amen.

Lesaricn. 1, 1. CE (N.) Ob. CE neig. 2 CE Dann. CE (T.) efendt. (R.) elend. CE bin. 3. CE fair. 4. CE mein S. CT. %) E (R.) fin. 5. CE heilig bin. weiit. —6. CE Deim. huͤlffe leiſt. 7. CE (T.) allzeit. (N.) alzeit. CE auf. 2,3.CE Geel. 4. CE not. 5. CE Dann. 6. CE Geel. 7. CE erfuͤll. begier. 3, 1. CE fanijjt- miitig. 2. CE guüte. 5. E Gebet. CE vernim. 6. CE auff. ftim. 4, 1. CE jeit. noth. 6. CE mus. fiir. C jderm. 7. CE Demiitigen. 5, 2. CE HErrn. 3. CE anbeten. 4. CE bertl. Na. 5. CE gros. 6. C vnterlas. E vnterlaß. 6, 1. CE weg. leite. 2. CE warheit. 3. E Seel. 4. CE Ma. flird. tm. 6. CE Aus 7. C Namen. E Ram. 7, 1. CE gros. barmbergigfcit. 3. CE gitigfeit. 4. C errett. CE Seele. 5. CE Hellen. 6. CE Bin. behut. 7. CE Las. befobfen. &, 2. C heiloß. E heifofen. CE hauff. 3. CE wiitend redt. -- 4. CE Seelen.— 5. E Sr. CE Feiner. Mugen. 6. CE jhrn. 9, 2. CE Barmb. 3. CE Berley. huͤlff. C noth. E not,— 4. CE Dweil fein endt. —6. CE fid) auff. Kn 10, 1. C geb. 2. CEbeil verley. vff— jog. 3. CE zeichen. 4. CE buld. 5. CE bilff. bereit. 6. C diſs. E dis. CE Wort meine Feinde. C leit. E feidt. il, 1. CE Vater allezeit. 2. CE dazu. feinem. 3. CE Heilgen Geift gleid. bereit. 4.C Him. E Himm. CE Throne. 5. CE von Anfang. 6. CE blei— bet. 7. CE wollen.

ReSrein: Rathol. Airdenticter vc. U1. Bd. 30

6W. Cin geyſtlich Bitlied gezogen aus Dent (66.) Pſalmen Dens mifereatur nojtri. (Bebe 2 MN. A. 24. Meifentrit 1. A. 1, 246. 3. A. l. 248.)

1. Grbarm ſich vnſer Gott der Herr, Vnd geb vous feinen fegen,

Seyns anglig ſchein ev gu vns Fehr, In Diefem armen leben,

Gr wol vns aud genedig fein,

Vnd feine weg anjzevgen,

Das wir vom Yrfall bleyben rein, Bnd vns zur warhevt nevgen,

Sein Hevllandt aud erfennen.

2. Die gantze welt did) [oben fol, Vnd alzeyt dand aud fagen,

Ihr berg foil fein gantz freuden voll, Vnd vor dir gar nit agen,

Denn du vf erden richter bift,

Bud ſprichſt alent gleych vrtheyl, Dein wort vns auch recht fuͤhren iſt, Zu Dir Herr Gott vnſerm hevll, Das vjß vns widerfaren.

3. Es ſoll als volck dir dancken ſer, Vnd dein lob weyt außbreytten, Dar zu dir geben Goͤttlich ehr,

Vnd auch zu allen zeytten,

Durch gutte werck beweyſen ſich, Das ſie in dich recht glaube, Gleych wie die erd thut ſtettiglich, Die frucht bringt von dem tawe, Den Gott von hymmel ſendet.

4. Es woll der vatter mit ſeinem ſohn, Vns geben ſeinen ſegen,

Der heylig gevft wol das aud thun, Vif das wit mogen pflegen,

Seind rechten Dienjts ym geyſt aljevt, Jn heyliger fordt ang bergen,

Die bleyben wuͤrdt in ewigfevt,

Jn vns ohn allen ſchmertzen,

Die woll vns Gott verleyhen, Amen.

467

Lesarten. 1, 3. CE Seines Anti. —5.CE woll. gnedig. (E N. qene- dig). 6. CE anjeigen. 7. CE (2.) vom. CE jrfal bleiben. 8. CE warbeit neigen.—9. C (N.) E Heylandt. C Heilandt. 2, 1.C ganze. CE Welt. 2. C alzeit. E allgeit. 3. C fol. 4. E nidt. 5. CE anff erdn R.— 6. C alzeit. EB allzeit. CE gleich vrtheil. —8.CE heil. 9. CE las. widerfabren. 8, 1. C fol. CE Bo. febr. 2. CE weit. C ans: breiten. E augbreiten. 4. C jcitten. E zeiten. 5. CE gutt. beweifen. 6. CE fie (ft. ef). gleube. 7. CE Gleich. Grdt. ftetigl 8. CE früucht. Tawe. 9. CE vom Himel. 4, 1. CE wol. Bater vnd der. C Son. E Gobn. 3. CE heilig Geiſt. 4. CE Auff. 5. CE Seins dienſtes im Geift. C alzeit. E alljeit. 6. CE beilger furdt aus’. 7. CE bleiben wird. ewigkeit. 9. CE wol, verleiben.

621. Gin qevftlidh Lobgefang gezogen aus Dem (90.) Pſalmen Qui habitat in adiutorio. (Behe 23. MN. A. Ww. Leifentrit 1. A. I, Ws. 3. A. 1, 250.)

1. Wer da wonet vnd fic enthelt, Vnder der huͤlffe des hoͤchſten, Vnd ſein ſach zu dem Herren ſtelt, Thnt! ſich ſeines ſchirms ſtets troͤſten, Der ſpricht zu Gott dem Herren ſein, Du nimſt mich auff in noͤtten mein, Darumb mein zuuerſicht du biſt, Auff dich alleyn mein hoffen iſt.

2. Der jaͤger ſtrick zerreyſt du bald, Die mich zu den ſunden jagen, Du uͤbſt auch wider die gewalt, So mic mit ihr zungen ſchlahen, Dein achfel ſchadt vnd gnaden gunſt, Leſcht ym menſchen der ſunden brunſt, Drumb ſoll alzeyt die hoffnung dein, Vnder ſein fluͤgel gericht ſein.

3. Sein warheyt ſo die glaubet wuͤrdt, Iſt als ein ſchildt bewaren dich, Auß aller nott ſie bald dich fuͤrt, Das biſtu erfahren zeytlich, Nechtliche forcht vnd teuffliſch liſt, Die du tag vnd nacht fuͤhlen biſt,

Ried: Thut. 30*

And fliegend pfeil der menſchen Find,

Macht fie verſchwinden als den wind. | ' 4. Tanfend feind vns zehen mal mer, |

Dir ftets yu bevden feitten fton,

Sun funden fie did) trevben febr.

Durdh gli vnd vngluͤck fie das thun,

Dif alles gu deym heyll geſchicht,

So dein hers ift in Gott geridt,

Im fogf wirdt dein fireyt fic enden,

Gott wurdt fie durch ibrn fall ſchenden.

5. Solchs foltu ftets vor augen han, Darzu ibm alzeyt danckbar fein, So dieſes du mit forcht wirſt thun, Vnd betrachten der ſunder pein, In Gott wurſt du erheben dich, Dein. hertz mit ibm reden trewlich, Mein hoffnung Herre du ſtets biſt, Mein zuflucht mir die ſicher! iſt. 6. Keyn uͤbel yu dir kommen fan, Dein wohnung iſt in ficherbevt, Des ſol ſich frewen jederman, Vnd betrachten ſein herlickeyt, Die er von Gott entpfangen hat, Aß? gnaden ſeiner maieſtat, Durch ſein Engel dienet er dir, Vnderwitfft dir auch grauffam thyer. 7. Dienſtlich geyſt hat er ſie gemacht, Dich allzeyt woll zu bewaren, Darauff haben fie groſſe acht, Laſſen dir nichts boͤß widerfaren, Ihr handtſchyrm wol behuͤtet did, Das fein anſtoß dir fen ſchedlich, Vber Baſiliſck vnd ſchlangen, Haſt du auch groß gewalt entpfaugen * 8. Vnder dir iſt der helliſch trach, Der qrommigf law mug fliehen did, . Wider fie Du allezeyt wach, r So werden fie enthalten fic, 7 Nach dem Drucfedierzeichniß lied ſicherſt ſtatt ſichet. 7 Nah dem Drudc- feblerverzeichniß lies auf.

Keyn ſchaden migen fie dir thun, Qn feiner huth dic) Gott wirt ban, Sein verheiſſung wirt er leyſten, Did erretten von boͤßen gevften.

J) Hor Was hat er Dir zugeſagt,

So du ihm witrdeft vertrawen, Das fag du nit auß Veiner adit, Dich wuͤrdt es nymmer geratven, Gr hot vff mich in ſeiner nott, Darumb wil id ihn erloͤßen,

Das mug wehren biß in fein todt, Auch fichern ibn vor den boͤſen.

10. Ich wil ihn beſchuͤtzen allezeyt,

11.

Dweil er erfent Den namen nrein, Zu erhoͤren bin ich herent,

Ich will bey ihm in der nodt ſein, Er ruͤffet mich getreulich an, Drumb wil ich ihm alzeyt beyſton, Seine angſt ſol nit lang weren, Ich wil kroͤnen ihn mit ehren. Sein leben vff dieſer erden,

Will ich erſtrecken in vill jar,

Ich wil ibm auch froͤlich zeygen, Mein heyl mit der ſeligen ſchar, Gott Dem vatter fey ſtets die ehr, Dem ſohn aud nu vnd ymmer mebr, Gleych fo vill Dem heplgen geyſt,

Der wns mit feiner guaden fpevft, men.

Resarten. 1, 1. C (T.) E wobnet.— 2 CE Bnter. 6. C nimbft.

E (T.) nimft.

7. C Sig. E Sieg.

(

MN.) nimpſt. C (T.) ubbterw,

CE (N.) noten. 7. quuorj, 8. CE allein. 2, 1. CE Seger. zerreiſt. 2. CE fit. 3. CE vbſt. 4. CE den (ft. tbr). ſchlagen. 5. CE AWdffel ſchatt. 6. CE im. E Men. CE fk. 7. CE allzeit. 8. E Bunter. 3, 1. warbeit. wird. -- 2. CE Schilt 3. CE Mus. noth. baldt. 4. CE jeitl 5. CE furcht. C Teuffliſch. E Teuffels. 6. CE Der C filen. 7. CE flieqent BR. M.— 4, 1. E Taniend. CE Feind. mebr. 2. CE beiden ſeiten. 3. CE Su fu. trethen. -- 5. CE Dis. Deim beil. CE wird. ſtreit. 8. CE wird. C jrn. E jbrn. 5, 1. CE fiir A. 2. CE jm. C algeit. Paallzeit. 3. CE furcht.

CE

CE

4. CE fi.— 5. CE wirit.— 6. C jhm. E jm. 8. CE fier. 6,1. CE

470

Kein vbel. 2. CE wonung. fiderbeit. 2. E fol. 4. C berligfeit. £ berrligfcit. 5. E empf. 6. CE Mus. Mai.— 8. C Vnderwuͤ. E Ba, terwit. CE thier, 7, 1. CE Geift. 2. CE afljeit wol. 4. CE Laſſn. widerfab. 5. CE Ir handſchirm. 7. CE Baſeliſck. Sal. 8. CE gros. C Gw. 8, 1. CE Hel. Tr. 2 CE grimmig. mus. 3. CE allezeit. 5. CE Rein. 6..CE but. wird. 7. CE wird. leiſt. 8. CE retten. boͤſen Geiften. 9, 2. C jbm. EB jm. 3. CE fas. nidt. CE aus. 4. CE wird. nim. 5, CE auff. noth. 6. C in. jbn. CE erlifen. 7. CE mug, bis. Todt. 8. CE jhn von dem. 10, 1. CE jon. allzeit. 2. CE Denn (ft. Dweil). E erfendt. CE Ra. 3. CE bereit. 4. CE wil. jbm. noth. 5. CE ruffet. C getrewl. qetrawl, 6. C im. E jhm. C algett. E allgeit. CE beyjtan. 7. fell. E fang nicht wehren. 8. C jon fr. E ju fr. 2, 1. CE auff. iden. 2. CE Wil. viel Jar. 3. CE jhm. zeigen. 4. CE beil. 5. CE Vater. 6. Son. E Sohn. C vmmer. E jmmer. 7. CE Gleid. viel. heiligen Geift. 8. CE fpeijt.

1 eos |

mom |

622. Gin geyſtlich lied gezogen anus Dem (127.) Pjalm Beati omnes. (Behe 2. NM. A. 2. Leiſentrit 1. A. 1, Wi. 3. A. 1, 252)

1. Die menſchen warlich ſelig font,

So recht vm bergen fuͤrchten Gott, Bud feine weg lauffen geſchwind, Gr hylfft ihnen aug aller not,

Sov Dich Dein evgen handt ernert, Wie dir Dan Gott befolben hat, Gli vnd heyll dir ſtetz widerfert, Vnfahl findet bei dir keyn ftat.

2. Dein weyb wirdt fein in deinem hauß, Gleich wie Der weinftod an der wandt, Mit vill friichten brechen herauß,

Das wirdt alleyn die Goͤttlich handt, Gs wilrdt ym vombkreyß deines tifth, War fieblid) in Dein angen fein,

Gyn hauffen fyndt gefunt vnd friſch, Alß die oͤlpflantzen huͤbſch vnd feyn.

ESvyhe ein ſolch ſegen ijt bereyt, Wuͤrdt auch widerfarn gewißlich, Dem menſchen der zu allerzeyt,

co

471

Gott fuͤrcht vud dienet fleiſſyglich, Den feqen wuͤrdt er ihm mebren, Von Spon der herflieffen if, Da man Gott gibt Gottlic ebren, - Da vnfer frend blevbt vnuermyſcht. 4. Du wirft aud) ſchawen ſtettiglich, Das glicd der ftatt Ihernſalem, In ibe bleybt frieden ewiglich, Der wirt dir ſein gar angenem, Dein kynds kynd wirſt du erleben, Grog freud fie dir bringen werden, Fried wirt Gott Sfrael geben, Im hymmel vnd hie vif erden. Ehr fey des vatters herlidevt, Spundt ond hinfort ſtettiglich, Dem Sohn aud nu. 2c. wie obgeß.!

Lesarten. 1, 1. E (T.) Men. CE find. 2 CE im. E (T.) Her. 4. CE hilfft. jhnen (E N. juen) aus. noth. 5. CE cigenband. 6. CE dann. befoblen. 7. CE beil. ſtets. 8. CE (T.) vnfal. (R.) vnfall. CE bey. fein ſtedt. 2, 1. CE Weib wirdt. Haus. 2. CE Gleich. Weinft. 3. CE viel. heraud. 4, CE allein. band. 5, CE wird im vmbkreiß. Tiſchs. 6. CE deim. 7. CE Gin. Kind. gefundt. 8. CE Als. Oel. fein. 3,1. CE Sibe. E fequ. CE bereit. 2 CE Bird. widerfabrn. 3. CE zeit. 4. CE fleiffigl 5. CE wird. jm. 6. CE Sion. E berfliffen. 8. E frewd. CE bleibt vnuermiſcht. 4, 1. E fdauen. 2, CE Stad Jeruſ. 3. CE jbr bleibt. 4, CE wird. _5. CE finds find. 6. CE Grog, E frewd, -- 7. CE wird. 8. CE Himmel. auff.

623. Bf das Felt Sohannis Bayptifte, aud gu andern zeytten. (Bebe 38. RN. A. 44. Veifentrit 1. M. 1, 252)

1. Gelobet fey Gott vnſer Herr, De allezeyt qlaubet Iſrael, Berwiefen hat er wns groß chr, Aud bedadt das heyl vnſer feel, Sein liebß vol hat er heym geſucht, Bud erloft vom ewigen finch, Das foll vns hertzlich erfrewen.

S. die letzte Etr. von Mr. 609 und 610.

1 Ries: vor.

Buns hat er auffgericht ein Horn, Meſſiam vnſern hodjten ſchatz,

Von Dauids hauß iſt er geborn, Diß zeuͤget das alt vnd new gefag, Als er vorhin vorbheiffen bet,

Durch die ‘Bropheten er das thet, Do er redet durch ihren mundt. Mit gwalt er vus errettet hat,

Von vnſeren feinden allen,

Das war Die aller gnadreichſt that, Hertzlich foll vns das gefallen,

Die handt hat ex anc ſchwach gemacht, Die vns gern het vmbs leben bracht, Vnd vergeblich and gebaffet.

Bit das er feine barmbergideyt, Vnſern vettern erzevgen thet,

Vnd hylt fein bundt zu rechter zevt, Mit dem er ſich verpflichtet hett, Dann cin fang zeyt het cr zuuorn, Dem Abrabam ein eyd geſchworn, Seines bunds nit guuergeffen.

Vff das wir (of wurden gemacht, Yon der feynden gwaltigen handt, Sein Gottsdienft hetten in der acht, Bud ftrebten nad Dem vatterlandt Durch onfers leben heyligkeyt,

Vnd gutter werd geredtigfeyt,

Has ift der weg yur felighent.

Vnd du fondt mein geliebter fobn, Hes hocjten prophet wiirit du fein, Im geyſt von! Dem Herren hergon, Bud feine weg bereytten fein,

Dar gu die funjt Der ſelickeyt,

Sein volck leren in Der warheyt, Vou finden fle frey zumachen.

Wir bitten Durch die guͤttickeyt,

Die Gott ju gnaden bewegt hat, Su trojten all in ibrem leyt,

So da ſitzen ins todtes ſchadt,

478

Wolſt o Meſſia durch dein liecht, Erſchein den ſo dic kennen nicht, Dweyl Oriens dein namen djt. 8. Aud vuſer fuͤß recht richten an, Von dir gar uit ab zuweichen, Sonder au. ghoͤn die ſchlechten ban Deinen fryden zu exreychen, Vff das ons durch die eynigkept, Zukhom deines reichs ſicherheyt, Darauff wollen wir all hoffen— 9. Ehr fey Dem Batter vnd dem, fobn, Darzu auch dem, heylgen geyſt, Die allzeyt treulich vns beviton, Das iſt vnſer troſt allermeyſt, Des dangken wyr ihnen billich, YHundt. bynfert pud cwighlic, Gott woll das geſcheh auß bergen, Amen. Lesarten ans C. 41, 2. Dem allzeit (Mi akeity 3. gros Eehr (N. ebr). 4. beil. Seel CR. feel). 5. liebs BW. (NM. v.) heimg. 6. erlift. 7. fol (M. fol). 2, 14. Horn, 3. haus. 4. Dis jeugt. Geſetz. 5. verb. 6. that. 7. Da. jbren. 3, 4. fol. 5. band. 4, 1. Auff. fein barmhertzigkeit. 2 Vaͤtern ergeigen. 3. bilt. zeit. 4 bet. 5, zeit. 6. Godt. 7 Bunds. 5, 1. Auff worden. 2, Feind gem. hand. 4, Baterfand. 5. lebens heiligkeit. 6. gerechtigkeit. 7%. ſeligkeit. 6,.1. find. Gon. 2. Br. wirft. 3. Geift vor (richtig). 4. bereiten. 5. Celigfeit. 6. Vol lehren. warheit. 7, 1. guͤttigkeit. 3. jhrem leid. 4. todes ſchatt. 7. Dweil. 8, 3. gehn. rechte Ban, 4 Frieden zuerreichen. 5. Auff. einigfeit. 6. Zufom. Reichs ficherheit. 9, 4. Vater. Sen. 2. heiligen Geiſt. 3. alzeit trewl. beyſtan. 4. aflermeift.— 5. danden wit jhnen. 6. Shundt binf. ewiglid. 7. and.

624. Gyn geyitlid Dangklied vor die Gottliden gutthat, mag gu allen zeytten gejungen werden. (Bebe 46. N. WM. 55. Ceifentrit 1. A. 1, 261. 3. A. 253.)

1. O Gott vatter dangk fag th dir, Gnediglich haſtu vns bedacht, Begabet mir dex hodjten zyr,

Nad deiner byldtnuͤß ons gemadt,

474

Durch Adams fall warn wir verforn, Das jamett dein barmberpicevt, Drumb Haft Du and) Dein groſſen zorn, Verwandelt im die gittident,

Das wir mddten felig werden. Chriſtum Haft du yu vns gefandt, Ale fund vif ihn geladen,

Gr ift worden vnſer Heyllandt,

Hat gewendet allen ſchaden,

Gr hat bezalet alle ſchuld,

Den TanF oud glauben vns gelert, Vns widerbradht yns vatters Huld, Durd fein heylges wort vns befert, Buns verdienct das vatterfand.

. Ehrifte dir fey Dangf fob vnd ebr,

Fuͤr Deine qroffe marter vnd penn, Obn dic ift qar feyn Heyfland mehr, Erloͤſet Haft du wns alleyn,

Den hymmel auch vffgeſchloſſen,

Bud den weg vns gang woll bereyt, Mud gemacht deyn erbgenoſſen,

In Der ewigen felidevt,

Da unvormychſt, bleybt vnſer frend.

. Dir foll and ſagen allzeyt dangk,

Das vol der gangen Chriftenbeyt, Vom vffgaug big yum nydergang, Das du in aller gferlickeyt,

Durd dein Engein vns thuft bewarn, Bud in funden nit laft fterben,

Das werden alle die erfarn,

Die recht leben hie vif erden,

Gegen Gott vnd aud) den menſchen.

Gleycher dangf fey dir heviger Gevft,

Fir dein genediqe qutthat,

Zum gutten Du vns reypit vnd wept, Wie vns Chriſtus geleret hat,

Durd did ſynt wir widergeborn,

3m heylgen Glauben vnd dem Tauff, Zu Gottes kyndern außerkorn,

Hylff das wir enden vnſern lauff,

In einem heyligen leben.

4%

6. O heylige tryfaltident,

Dangk fagen wir dir ewiglich,

Du trifteft ons gu aller zeyt,

Bnd Hilt vns aud gnediglich,

Leyb vnd feel befelben wir dir,

Vnſer hers wolft du bereytten,

Durd dein gnad yu heylger begyr,

Vnd nah deinem willen leytten,

Buns endtlich and feliq maden, Amen.

fesarten. 1,1. CE Bater dand. 3. CE (T.) jier, (R.) zir.

4. CE deinem: (C T. deinẽ. E T. deinen). CE Bildnus. 6. CE jamm. barmbergigfeit. 7. E (N.) baftu. 8. CE Borw. guͤttigkeit. 9. CE Selig. 2, 2. CE fil. auff jhn. 3. C Heiland. E Hevyfand. 5, E ſhuldt. 6. CE Gf. E gelehrt. 7. CE ins Bateré. E huldt. 8. CE brilged. E Wort. 9. C Baterland. E Vaterlandt. 3, 1. CE dand. 2. CE pein. 3. C On. CE fein. C beifand. E Heylandt. CE alein, 5. CE Himel auffg. 6. CE wol bereit.— 7. CE dein Geb, 8. CE feligfeit. 9. CE vnuermiſcht bleib. E frewd. 4, 1. CE ful aheit. Dand. 2. CE Bo. Chriſtenheit. 3. CE Aujfg. bis. Niderg. 4. CE gferligfeit,. 5. CE Gngel. 6. CE fit. E nicht. CE left. & C aiff. E auff. 9. CE Men. 5, 1. CE Gleither dand. beilger Geift. 3. CE reigft. weift. 4. CE gefebret.— 5. CE find. 6. CE beifgen. tauff. 7. CE findern. C auf. 8. CE Hilff. 9. CE beili- gen. 6, 1. CE beilige Drevfaltigfeit. 2. CE Dandj. 3. CE jeit. 4. CE bilffeft. 5. CE Leib. Seel befehlen. 6. CE bereiten, 7. CE betiger begir. 8. C leitten. E feiten. 9. E entl. CE Selig.

625. Cin Triftlidh Lied vom Creutz oder verfolgung. (GEeiſentrit 1. A. I, 287. 3. A. I, 282)

1LBRglid fampt feinem bdfen Mein zierd ond Kron,

heer,

Fuͤrcht id nicht mebr,

Soll mid aud nimmer freneen,

Weil mir das hoͤchſte gli vnd heil,

Bmb ſonſt iſt feyl,

Das mit mein GOTT thut ſchencken,

Welchs iſt ſein Sohn,

Denn er ſich gar, Jun Leibs gefahr, Freundtlich zu mir thet lencken.

2. Wie ſol er mir guͤtter vnd hab,

Himliſche gab,

Jn meiner noth verfagen,

Gibt mix als feinem Rind den Geiſt,

Der troͤſter heiſt,

476

Das ich nicht fol verzagen, Sur huͤlff vnd ſchutz, Auff das ich frey, Dem feind zu trotz, Gang ſicher ſchrey, Mir Chriſtum thut vorſtrecken. O Vater mein, 4. Derſelb ſich nit gewegert hat, Vnd ſol auff ſein, Viel angit vnd noth, Barmhertzigkeit mich wagen. Fuͤr mich ſchmertzlich zu leiden, 3. Weil Gott alfo ift allezeit, Nu fol vns auch, yn feiner frift, Auff meiner feit, Was vmmer ift, Yas fol mid den erſchrecken, Vou feiner liebe ſcheiden, Oh gleich Derfeindt beſchuͤldigt mid, Dod Herr mein Gott,, Dod, awar gleub id, Hilff fri wnd fpot,. Er mus mic) nicht befleden, Zu thun allein, |. . Denn GHtt vinb fonjt, Den willen. dein, Aus lauter guuft, Das wit das boͤß vermeiden.

Resarten aus E. 1, 1. CE (R.) Herr. 3. CE (MN) fot §.)(R.) feili— 7. CE (N.) Gon. 10. CE (N.) im. 11. (MR) freundl. 2,4. guͤter. 4. fein (ft. Den). 3, 3. denn. 7% Den. 10, winds: —4, 1. Fein §. jmmer. ,

Die Acht Seligkeiten, Matth..5,

GEeiſentrit 1,.%.. 1, 299. 3. A. J, 284 mit dem Zuſatz: „Kan obne mpi ye Be eo gangbe Sar gesungen werden.“.)

1. GHriftus mit fener Juͤngern ging, Auff einen Berg gar hoch anfing, Zu lehren mit ſeim heilgen Mund, Solches war der Seligkeit grundt, Kyrieleiſon.! 2. Selig ſeind die da Geiſtlich arm, Damit ſich jrer Gott erbarm, In Demut wandeln williglich, Drumb ghoͤren fie in Gottes Reid. 3. Die leidt tragen vmb alls vnrecht, Zeucht Chriſtus yum Selgen geſchlecht, Sie werden gtroͤſt vnd wol bewart, So weltlich frewd zur Hellen fart. 4. Selig feind Die eins fanjften gmuͤt, Weld Die fieb vor alls zeitlich bhuͤt,

*Kurieleifon wird bei jeder Str. wiederholt.

477

Sic handeln alls mit glimpff vnd fag, Drnum̃ wird jn bie vnd dort genug.

5. Selig find aud, den es darumb,

Qu thun ijt da8 fle werdn fromb, Die hungert das modt recht gu gabuy GOTT. wird. nists. vngefpceifet, fan,

6. Selig feind die Barmbergigen,

Den des nechſt noth thut antigen, Ihn wird andy Gott barmberpig fein, Vor wenig bezaln groſſen gwin.

7. Wol den die ſeind von hertzen rein, Bund ſuchen nichts denn Gott allein,’ Ohn trug, ohn falſch, ohn gleißnerey, Drumb werden fie Gott ſehen frev.

8. Aud) wirds que Han vnd ſelig ſein, Der felbft Frid helt, vnd legt ſich dtein, Das zu frieden komen all feind, Derſelb iſt fuͤrwar Gottes Kind.

9. Selig ſeind die wolln gleuben recht,

Vnd werden dennoch drumb geſchmecht, Nu froͤlich dran, man hats gewont, Dod) leſt e$ Gott nicht vnbelont. 10. Dies ſeind die ſtuͤck der ſeligkeit, Zu leben in der gborſamkeit, Wie Dann ausweiſet Chriſti lehr, Su ſuchen Goͤttes Lob vnd ehr.

11. Wie thoͤricht iſt die ſuͤndlich Welt, Die Seligkeit bey gut vnd Gelt, Wil ſuchen und gedenckt nicht drann, Das doch nicht lange wird beſtan.

Lesarten aus E. 1, 4. Solchs. 3, 1. tragn. alles. 2. Selden. 4, 4. Drumb. jhn. 5, 2. werden. 3. gan 6, 1. find. 2. Nechſt. 8, 3. find. 9, 4. nit. 1,3 3. außw. il, 1. tordt. Sindl. 3. Dran.

Anmerfung. Wadernagel Mr. 568 hat das Lied aus dem „Nuͤw gſangchuͤchle ete.” von 3. Zwick. Zürich 1540. Die Sprache ſchlägt ftarf in Den ſchweizeriſchen Dialeft. Die andern Worter (nicht die blog ortho- graphiſch abweidenden) find: 1, 4. wad dod (ft. Solches war). 2, 1. ja (ft. Da). 3, 2. zelt (ft. zeucht). Chr. oud z. &, 4. der (jt. derſ.).

478

627. Gin gevitlid Bittlied, Mag auch yur zeyt der Bitfatten (Bitfarten) gefungen werden ond aud ju andern zeytten nad) Der Predig. (Webe GO. MN. A. M1. Leiſentrit 1. A. I, 2A. 3. A. I, 285.)

1. Ach fieber Herr ich bytte did, Durdh dein qroffe barmbergideyt, Vff deyne wege leytte mich,

Behuͤt vor aller gferlickeyt,

Dein! leyb vnd auch die ſele mein, Laß dir Herr Gott befolhen ſein, Hie in zeyt vnd in ewickeyt.

2. Ob ich dem fleiſch nach leben wolt, Vnd volgen meinen ſyndtlickeyt, Auch das thun welchs ich doch nit ſolt, Vnd mich geben vff uͤppickeyt,

Das wolſt du Herre weren mir, Mein hertz vnd ſynn wenden zu dir, Zuthun deine gerechtickeyt.

3. Denn du Herr Gott almechtig biſt, Rud ſteht alles in deiner handt, Drumb fanftu mic gu aller frift, Bewaren vor funden vnd fdhandt, Vnd aud breden den willen mein, Den treyben yu Den wegen dein, Das dir gefchicht fenn widerftandt.

4. Drumb fo ich wurd fein treg vnd laf, Zu volbringen den willen Dein,

So verſchaff lieber Herre das,

Das id) dic muß gefolgig fein, Vnd alles thun was du ftets wilt, Mie ſehr das fleifd Dar wider bilt, Ah Herr richt Du die wege mein.

5. Denn fo du Heere das nicht thuft, Vnd mid laft gon vff meiner ban, So ift mein thin alles vmb fuft, Die ewig frend wirdt mir entgon, Drumb lieber Here verlag mid nidt, Hilff Das alles von mit geſchicht, Was Du von mir gethan wilt hon.

1Lies: Den.

479

Lesarten. 1, 1. CK bitte. 2 C barmbergigfeit. E Barmbergig- feit. 3. CE Auff deme. C feitte. E feite. 4. CE gferligfeit. 5. CE Den Leib. Seele. G6. C (E R.) las. CE (T.) befoblen, (N.) befolen. 7. CE jeit. ewigfeit. 2, 1. CE $f. 2. CE fuͤndtligkeit. 3. CE nit. 4. CE auff vppigfeit. 5. CE woljtu. webren. 6. CE He. C fin. E finn. 7. CE gerechtigkeit. 3, 1. CE Ulm. 4. C fi. E Si. 6. CE treiben. 7. CE fein. 4, 1. CE wird. 2. C vollbr. 3. CE vorſch. 4. CE mus geni{gig.— 6. CE Bl. EF bildt.— 5, 2. CE left gan auff. Ban. 3. CE thun. E wmb fonft. 4. CE frewd wird. entgan. 5. CE verlag’. 7. CE ban.

628. Der Laven taͤgliche Litania oder Supplication vor die gemeyne Kirche. (Bebe 71. MN. A. 105. Leiſentrit 1. A. 1, 292.)

1. VAtter ym Hymel wir deiner 1 finder, Bitten durch Chrift das ewig find, Hoͤr vnſer ſchreyen nichts defto minder, Ob wir wol nicht volkomen ſind. 2. Sih herab auff deine heylige Samlung, O Here erbarm did) vber wns? Das dein ehre ſey in jhrer handelung. 3. Laß ſie thun deinen wolgefallen, Das fie Dic gern diene in allem. 4, Mehr fie on vnterlas genedig, Das fie dich fiche fiebe vnd lobe willig. 5. Sterck fie ym clend ond kuͤmmerniß, Das fie febe zur zeyt der finſterniß. 6. Beware fie fuͤr ſchedlichen gevftern, Das ſie ſich nicht lag menſche meiftern, 7. Halt ſie feſt in fried vnd einigkeyt, Das ſie bleybe in der lauterheyt. 8. Wir bieten auch fuͤr die gantze welt, Schon jhr, weyl fie dein Wort nicht belt. 9. Tbu wol ſonderlich vnd in gemeyn, Kayfer, Koͤnig, Fuͤrſten vnd dienern dein. 10. Schaff das ſie weißlich regieren all, Gib das woll zugehe du ſelber wall.

1 Ries: Deine. 2 Dieſer Ruy wird nun nad jeder Str. wiederholt.

11. Wir bitten fiir alle Heydenſchafft, Turcken, Inſeln vnd gange Indenſchafft. 12. Wir bieten fuͤr alle Ketzer vberall, VBnd Secten die Da gehn nach eigner wall. 13. Wirck das ſie vom vnglanben ablaſſen, Mad Das fie die warheyt faſſen. 44, Wir bicten wider Den Satanas, Vnd fein Eugell vill on alle mag. 15. Trytt in vnter ons almechtiglich, Durch dein zukunfft vom hymelrich. 16. O Herr von dir komme vns gnad, Fried Troſt and barmhertzigkeyt. Amen.

Lesarten aus C. 1, 1. Vater im Himel. deine Kinder. 2. Kind. 3. ſchreien nicht deſter. 4. volkommen. 2, 1. Sich. heilige ſaml. 3. Ehrn. jrer. 3, 1. fas. 4, 1. ohn. gnedig. 2. ſuch. 5, 1. im elendt. kuͤmmernis. 2. zeit. Finſt. 6, 1. Bewar. Geiſtern. 2. nit [a8 Rotten m. 7, 1. einigkeit. 2 bleibe. fanterbeit. 8, 1. bitten vor. Welt. 2. jr. weil. wort. 9, 1. gemein. 10, 1. Reg. 2. wol. 11, 2 Tuͤr. 12, 1. bitten ver. 13, 2. warbeit. 14, 1. bitten. Sathanas. 2. Engel viel ohn. 15,1. Tritt jhn. Alm. 2. Himelreih. 16, 2. vnd Barmbergigfeit.

Anmerkung. Wadernagel Nr. 836 hat dads ron Wicel verfagte Lied aus Vehe mit den Barianten aus Wicels Odae christianae. Sm Wicel fteht: 6, 2 Rotten; 8, 2 das (jt. weil); 9, 2 den (ft. wnd).

629. Cin anders Cbriſtliches ond gar tröſtliches Lied, in feiner befandten Melodev.

(Corner 870.)

1. KOmpt ber qu mir ſpricht Gottes Son,

All Die jr fevt beſchweret nun,

Mit Sinden hart beladen,

Sung vnd auch alt, Frawen vnd Maun, Ich wil euch geben wis ich ban,

Wil heylen ewren ſchaden.

2. Mein Joc ift fig, mein Bird ijt ring, Wer mirs nachtragt in dem geding, Der Holl wird er entweichen,

Ich wil jhms trewlich helffen tragn,

Mit meiner huͤlff wird ers erjagn, Das ewig Himmelreiche.

8. Was ih gethan vnd gelitten bie, Inn meinem Leben fpat vad frit, Das folt jhr auc) erfuͤllen: Ja was der Menfd denckt, redt vnd thut, Das fompt jm alles wol gu gut, Wanns gididht nach GOttes willen.

4. Gern wolt die Welt aud Selig feyn, Wann nur nit wer die ſchwere Peyn, Die all fromm Chriſten leyden: So fan vnd mags nit anderft feyn, Darumb ergib dic) nur darein, Wer ewig Peyn will meyden.

5. Al Creaturen bezeugen das, Was lebt im Wafer, Lufft vnd Grag, Durdhs Leyden mug es fic enden: Wer Denn in Gottes Nam nist wil, Der muß zuletzt ans Teuffels ziel, Mit ſchwerem Gwiffen leyden.

6. Heut ift der Menſch ſchoͤn, jung vnd fang, Auffn Morgen wir er toͤdtlich fran, Bald muß er auch gar ſterben:

Gleich wie die Blumen auff dem Feld, Alſo muß auch die ſchoͤne Welt, In einem huy verderben.

7. Die Welt erzittert ob dem Todt, Wenn eine ligt inn der legten nobht, Denn wil er gleich fromb werden, Giner ſchafft dig Der ander das, Seiner armen Seel er gang vergaß, Dieweil ex lebt auff Erden.

8. Bnd wann er nimmer leben mag,

So hebt er an ein groſſe flag, Wil fi erſt GOtt ergeben:

Zu bforgen ift Gdttlider Gnad, Die er allzeit verfpottet hat, Wird er faum faͤhig werden.

9. Gin reichen Hilfft Dod nidt fein Gut, Den jungen nit fein ſtoltzer Muth,

Reheeian: Mathol, Ricdhenfleder ve. LL. Bb, 31

Gr mug auf diefem Maven: Wenn einer hett die qanke Welt, Silber vnd Golt vnd alles Gelt, Nod mug er an den Reven. 10. Darumb fo merdt jr lieben Rind, Die jebund Gott ergeben find, Laft euch die Muͤh nicht rewen, Halt Cats an GOtt vnd ſeinen Wort, Der fey ewr Troft vnd hoͤchſtet Hort, © Gr wirdt euch ſchon erfreiwen: 11. Nidt uͤbel jor vmb uͤbel gebt, Schawt daß jhr bie vnſchuldig lebt, Laſt euch die Welt nur aͤffen: Gebt GOtt die Rach vnd alle Shr, Den engen Steig geht jmmer ber, GOtt wird die Welt ſchon ftraffen: 12. Wann es gieng nad deh Fleiſches Mubt, In qunft gfundheit vend groffem Gut, Witrd jhr gar bald erfalten: Darumb ſchickt GOrt die Tribfal her, Damit ewr Fleiſch gezuͤchtigt werd, Zur ewigen Frewd erhalten.

13. Iſt euch das Creutz bitter vnd ſchwer, Gedenckt wie heyß die Hoͤlle wer, Darinn die Welt wird brinnen,

An Leib vnd Seel wird leyden ſeyn, Ohn vnterlaß die ewig Peyn, Vnd wird doch nicht verbrennen.

14. Ihr aber werd nach dieſer Zeit,

Mit Chriſto habn ewige Frewd, Dahin ſolt jhe gedencken,

Kein Zungen das außſprechen kan, Die Glory vnd die ewige Kron, Die euch der HErr wird ſchencken.

15. Bnd was der ewig guͤtig Gott,

In feinem Geift verfproden bat, Geſchworn bey feinem Namen,

Das helt ond gibt er gwiß fuͤrwar, Der Helff ons in der Heilgen Saar, Durd JEſum Chriftum, Amen.

Anmerfung, Wadernagel Nr. 275 hat das Lied ans: , Das ander teyl, aller PBjalmen Dauids.“ Stragburg 1544, und aus dem V. Babſtiſchen Gefangbud v. 1545. Mützell Nr. 59 hat das Lied aus einem Einzeldruck von 1530 und aus dem babjt. Gefangbudh. Ich gebe die ane Dern (nicht Die bloß orthograpbhifdh abweidenden) Worte aus Mützell (1530) unter A, and Wadernagel (1544) unter B, aus dem Babjt. Geſaugbuch unter C. J, 1. A fagt. 3. AB faft bel. 4. ABC Sr. 3. 2, 2. AB Wers nad mir.— 3. AB Daß er d. H. entiweiche. —4. AC jm. 5, AB er. 3, 1. ABC id) hab. 2 A Meins Baters Willen fp. 3. A Alſo follt irs. 4. AC Was jr gedendt. 5. AC Das wird and alles recht ond g.— 4, 2. AB ſchmach vnd P. 3. ABC feb{t: fromm. 4. AC Go mag es nit. 5, 2. C laub v. gr. ~ 3. C Sein feiden fan er nidt meiden. 6. AB [enden. 6, 2. C ſchwach v. fr. 4, AB ein ff. 5. ABC wird (jt. mug). 7, 2. A Wann jesund fomme fein große Noth. 3. AB erft (ft. gleich). 5. A Sein jelbs (ft. S. a. S.). AB ftp verg. 8, 4. ABC Ich forcht (forg) fiirwar Die g. 6. ABC Wird ſchwerlich ob jm ſchweben. 9, 4. AB geb (ft. hett).— 10, 4. ABC H. ft. (feft) am heiligen Gottes wort. 6. AB betrewen. 11, 1. B Schawt dz jr guts vmb uͤbels g. 3. B nit (jt. nur), 6. AB fein (ft. fon). $2, 1. AB bitter ſchwer. 2. AB wies helliſch feuer mar. 3. ABC rimnen (tennen). 4. ABC Mit L. 6. AB fan, C mag (ft. wird). 14, 4. C Gs lebt fein man ders. Su ABC ſteht nad Str. 9 nod) folgende Str., die id) aus B gebe:

Was hilfft den glerten feine groſſe funft? Der weltlid) pracht ift gar vmb ſunſt, Wir muͤſſen alle fterben,

Wer fic in Ehriftum nit ergevt,

Dicweil er nod in gnaden zeyt,

Ewig mug er verderben.

630. Gin Lied von der Chriftliden Tugendt vad Demut. (Gorner 872.)

1,, WEr Obren hat gu horen, Gib nur den Willen drein, Der meré was ic jhm fag, So ijt er eygen Dein. Mein Chrift ich will dic) lehren, 2. Den Scag fo id thu meynen, Dich viel helffen mag, Rit koͤſtlich vberauß, Ein thewren Schatz trag ich Seins gleichen findſt du keinen, Dit an, In keines Koͤnigs Haug, Doch kan jhn kauffen jederman, Gar ſeltzam iſt er hie auff Erd,

31*

484

Gang vnerſchaͤtzlich ift fein werth, Man fan ibn allyeit han, Dod nimbt jn niemand an.

Demut beift er mit Namen,

Gin edles Perlein qut,

Du magit ed wolfeyl framen,

Dod halt es recht in hut,

Die liftig Schlang bey Tag vnd Nacht,

Die fits nad dicfem Perlein tract,

Gar febr fie dip erſicht,

Bund fants doch felber nicht.

. Bann du cin Kindt des HErren,

Wilt hie auff Erden feyn,

Wilt feinen Namen ehren,

Bon Siinde leben rein,

So muſt du did) vor allen ding,

Auß Demut halten ſchlecht vnd ring,

Den Menſchen ſeyn ein Spott,

So wirſt Du grog vor GHtt.

Gar tieff folt du dic) nevgen, Mit Dem Gemuͤht auff die Grd, Kein Hoffart nicht erzeygen Mit Worten vnd Gebard, Verſchmaͤcht dic) jemand, fey mit rub, Veracht did) felbften noc darzu, Def haft du grofien nug, Dem bofen Feind gu trug. . Das Menfalich Lob thu baffen, Als einer Schlangen blid, Laß did) Darein nicht faſſen, Es feynd deß Tenjfels Strid, Veracht die Ehr, fie ift cin Dunit, Glaub nur das ift cin groffe Kunſt,

Es fans nicht jederman, Kompt manchen Hitter an.

. Wann du ſchon hie auff Erden,

Muſt ſitzen vnten an,

Dort wirdts ſchon anderſt werden,

Laß dich nit fechten an,

Inn jener Welt da kehrt mans vmb,

Dort leydt der böß, hie leydt

der fromb, Iſt beſſer hie denn dort, Drumb leyd nur jmer fort.

. Wird dich jemand verlachen,

Did halten fir ein Gauch, So lag dirs nicht verſchmaͤhen, Deim HErren thet mans aud, Giner hieß ju cin bdfen Mana, Der ander ein Samaritan, Der dritt gab jhm ein Rohr, Vnd fagt ex wer ein Thor.

. Die Demuth ift die Pforten,

Wol gu def Himmels Saal, Der Weeg (nach Chrifti Worten) So dort hinfuͤhrt ift ſchmal, Wer durd jhn wil, mug De muth ban, Sonft ftoft er alljeit oben an, Das Thirlein ift gar flein, Dud did) wilt du hinein.

10. Die Demuth ift die Waffen,

Wider des Teujfels Lift, Gr fan da gar nichts fdajfen, Wo man Demibtig iſt, Wann er die Tugend nur ſicht an, So fleuht er wie cin verjagter Mann, Vnd fompt nicht leicht mehr her, Die Demut ſchmertzt jhn febr.

11. Die ,Welt thut aud nists

ſchaffen, Mit jbhrem Pomp vnd Pract, Mit Demuht magſt fie affen, Ob es jhr ſchon verſchmacht, Doch ſoltu dich nicht kehren dran, Dieweil ſie dir nicht ſchaden kan, Laß ſagen was ſie will, Ihr reden gilt nicht viel.

12. Die Hoffart ſolt du fliehen,

Sie iſt deß Teuffels fund, Damit er dich wolt ziehen, Biß in der Hoͤllen Abgrund, Die Hoffart ſtuͤrtzet jhm fein fig, Stieß jn herunter wie ein Plitz, In alle Ewigkeit,

Iſt jhm die Peyn bereit.

13. Wilt du den Geiſt deß Herren,

Empfahen vber dich,

So muſt die Demut ehren,

Bey Gott ſeyn als ein Vieh,

Der Heilig Geift wie wol be— wuſt,

Auff keinen Cederbaum nicht niſt,

Ein Dornenhecken klein,

Dort muß ſein Neſtlein ſeyn.

14. Dein Herr hat auch gelitten,

Viel Schmachwort, Hohn vnd Spott, Darzu Maͤnnlich geſtritten, Gekaͤmpfft biß in den Todt, So leyd mit jhm, vnd fey ver— ſchmaͤcht, So biſt du deines Herren Knecht, Gib nur den willen drein, Es muß gelitten ſeyn.

485

15. Dein HErr ward angezogen,

Mit einem Narrenfleyd,

Die Kny vor jhm gebogen,

Sein Angeficht verfpevt,

Man fest jhm auff ein, Dorne Kron,

Viel Schmachwort ward jhm angethan,

Fuͤrwar es wer nit fein,

Wann du wollft ledig feyn.

16. JEſus das ‘Haupt der Chriften,

Mit Dornen frdnet ward,

Vnd du nah Leiblicn Liften,

Wolteft dich Halten zart,

Es ſteht nicht wol vnd ift ein ſchand,

Ein blutigs Haupt vnd zarte

Hand, Wiltu ſeyn Chriſti Glied, So halts im Leyden mit.

. Biel fromme Leuth auff Erden,

So jetzt im Himmel ſeyn, Durch Demuht vnd Beſchwerden, Durch Leyden, Angſt vnd Peyn, Seynd kommen in die ewig Ruh,

Wilt du zu jhnen, thu darzu, Durch Truͤbſal geht man ein, Es mag nicht anderſt ſeyn.

18. Bey mir hab ich entſchloſſen,

JEſu mein hoͤchſter Troſt,

Ich will gang vuverdroſſen, GOtt geb wie viel es koſt, Allhie auff Erden folgen nach,

Von deinetwegen leydenSchmach,

Vnd ſtaͤts verachtet ſeyn, Biß in mein Grab hinein.

19. Den Weeg biſt du ſelbſt gangen

Ob er ſchon hart vnd rauch, Drumb will ich mit verlangen,

486

Penfelben wandlen auc,

Solt Du fiir mid geftorben feyn,

Bnd ich folt mid nicht gqebn drein,

Es ſtuͤnd mir vbel an,

Den Weeg will ich aud gahn.

W. O Schmachwort, Angſt vnd

Levden,

Kompt alle her zu mir,

Ich wart auff euch mit frewten, Mit hertzlicher Beaier,

Shr feyd gefeqnet aff von GOtt, In Chriſti meines HErren Tort, Shr madht mit) jhme gleich, Fuhrt mid ins Himmelreich.

631. Gin anders von Der Demut. (Gorner 875.)

1. KInd wiltu felig werden, Demiitiq muſtu fein, Ohn Demut nichts auff Erden, Hilfft dir gum Himmel ein, Nod Gunft, nod Kunft, nod

Geldt, nod) Gut,

Nod Marternodh verqoffen Blut, Ohn Demut alles thu, Bleibt Dod der Himmel zu.

2. Die Demut die wir loben, Pas prae gibt jedermann, Nicht fipen wil bod oben, Sie fest ſich vnten an, Sehr bod) die Demut alle acht, Zur Dienerin ſich allen macht, Sic hinder alle -jtellt, Nichts von jhr felber helt.

3. Die Demut meint es muͤſſe, Mur reqnen Fewr vnd Schwerdt, Getretten fein mit Fiffen,

Das fey fie alles werth,

Was fbr geſcheh, vnd wie es geh,

Lobt Gott iſt frob, vnd klagt kein weh,

Sie ſagt all Truͤbſal vol,

Es ſteht noch gar zu wol.

4. Die Demut laſt ſich finden, Wo ſie beſchwernuß find,

Sich ſelbſt wil uͤberwinden,

Geht durch als wer fie blindt,

Im Hoſpital ſchiet tag vnd nacht,

Bey Krancken wo ſie kan vnd mag,

Alſo die Demut kempfft,

Vnd jhre Hoffart dempfft.

. Die Demuht laſt jhr ſagen,

Als was man vor jhr weiß,

Vou Reydifchen beklagen,

Wirdt jhr der Kopi nicht heyß,

An jhr wil fie fein TDagendt ſehn,

Allein das ſichts wo maͤngel ſtehn,

Das gegenſpiel durchauß,

In jhres Naͤchſten Hauß.

. Die Demuht wil nicht tragen,

Gewandt das koͤſtlich fev,

Sie haſſt das blaw am Kragen, Wud fold ſchmiererey,

Geziert vor Angeſicht,

Gefallen wifs den Menſchen nit, Wer GOrt gefallt ift ſchon, Sdoner als Sonn vnd Mon.

. Die Demuth zu viel febwaben,

Hat weder fieb noch tuft,

487

Helt ſich vnd lift ſich ſchaͤten, Aug ſtaub gemacht, nicht ey-

Zum reden vnbewuſt, ſenhart,

Sie weiß daß fie von fcbfled- Voll leyden, leydt, vnd noht, ter art, Heut kranck, vnd Morgen Todt.

632. Ein Chriſtlich Lied von der Gedult. (Gdiner Gh. 1619. Il, 67, Str. 141. Gorner 877.)

1. Al tugend ſchon, viel ehr vnd fobn, Verheiffen thin vnd bringen,

Drumb mit begir gefelt jest mir, Bon einer was zu fingen.

Gedult genant, gar wol befant, Aber nit alljeit gliebet,

Wird offt gepreift, dod felten gleiſt, Pon wenigen geiibet.

2. Gedult macht ring, gar ſchwere ding, Die man fonft nidt fan tragen, Drumb follen wir, mit frewd zu jhr, 3m Creng flieben ohn zagen,

Gedult macht buld, galt manche ſchuld, Iſt gar ein qroffe tugend,

Bnd zim̃t zugleich andy arm vnd reich, Dem Alter als der Ingend.

3. Drnmb follen wir fein, gediltig fein, Sv werden wir verDdienen,

Das Himmelreid, vnd aud) zugleich, Runs recht mit Gott verſoͤhnen, Wir migen hie, allein Durch die, Gott vnfern Herven foben, Nichts zleiden ift, wiwol bewuͤſt, Im hohen Himmel oben.

4. Wer leyden fleucht, jhm ſelbſt entzeucht, Fuͤrwar bey Gott dem Herren,

Ein ſchoͤner kron, vnd groſſen lohn, Denn wir doch all begehren,

O wol mir kron, O wol ein lohn, Wann man den ſelbſt ſol ſehen,

Nit ſo viel rach, ſtreit vnd zweytracht, Von vns allhie wirdt geſchehen.

- Sh faq dir qewif ond mere dif, Wilt Du gefronet werden,

So mit fein, gib did nur drein, Gedultig feiu auff Erden,

Wer hie vermeit, Creug angft vnd leid, Der wirdts erft dorten finden,

Ja in der Hell, thi was er wl, Wird ers nit flichen fonnen.

. Den engen Weg vnd ſchmalen fteg, Lehrt vns der Seligmacher,

Vnd ſchreyt vns zu, woͤlt jr in der ruͤh, So kompt mir froͤlicher nacher,

Den engen Weg vnd ſchmalen ſteg, Bin ich auch ſelbſt vorgangen,

Hab glitten viel, ohn maß vnd ziel, Was woͤlt dann jhr anfangen.

. Chriſtus iſt geſtorben, hat vns erworbu, Durch Marter, Creutz vnd Leiden,

Die ſeligkeit, in ewigkeit,

Vnd wolten wirs Creutz meyden, Creutz in der Welt iſt vber gelt,

Das geb der Herr vns allen,

Von ſeint wegen, auff vns zu legen, Das wir jhm recht gefallen.

. Geſchrieben ijt, wie aud bewuͤſt, Chriftus hat miffen leiden,

Durchs Creug vnd pein, gehen in dag ein, Vnd wolleft das Creutz meyden?

Das wer nit recht, du fauler Knecht, Scamrot folteft du werden,

Das du wolteft mebr, fein als bein Serr, Allbie auff diefer Erden.

. O wann man witft, was leiden ijt, Viel Creug von Ehrifti wegen,

So wiirden wir, mit groffer begir, Das Creug auff die Achſel legen, Durd angft vnd not, famen yu Gott, Die jetzt Das Reid befigen,

WH tretten ein, durch Creutz vad pei, Durd tribfat, augft ond ſchwitzen.

10; Nur weidlich dran, das iſt Der fahn, Auff iden wir muͤſſen ſchawen, Der hilfft auß not, macht gfaͤllig Bett, In angſt vnd leid jhm trawen r 3 Has holy ſchaw an, der Herr ———— Das iſt der Baum des Lebens, Dem folg, den Lieb, Gedult ſtetz wb, » Gonft alles ift vergebens. 11. Dann git vnd gelt, wolluft der Welt, Das wird in dling nit webren, Die viel glitten, mannlich gftritten, Die wird Gott dort verehren, Die bftendig Ehr, gibt Gott der Herr, Die wird vns recht gefallen, Dort werden wir, all nad gebiir, Gott {oben mit groſſem {dalle.

12. Dort werden wir, ftats fuͤr vnd fir, Creutz vnd all. Dugend lieben, Jedoch alldort mit einem Wort, Gedult nidt fonnen vben, | Dann. wie bewuſt, nichts zleyden iſt, Bey GOtt im Himmel oben, Drumb. durch Gedult, laft ons jewt huld, Sie fucben ond Gott foben.

13. D Herre Gott, in Angft vnd Roth, Wollſt wns Gedult verleyhen, Ohn falſch vnd fcherg, mit Mund vnd Herb, Dem Nechſten yu verzeyhen. So boͤß geuͤbt, ond vns betruͤbt, Damit wir auch erwuͤrben, Hie durch Gedult, Ablaß der Schuld,

Bnd endlich ſelig ſterben.

Les arten aus M, der fein hat. 1, 1. Tugendt. Ehr. Lohn. 3. gebuͤhr gefaͤllt. 5. genannt. befannt. 6. nicht. 2, 1. Ding. 3. frewden. 6. Tug. 7. zimbt. A. R. 3, 1. ſolln. gedultig ſeyn. 7. zleyden. bewuſt. 4, 1. Ley. ſelbſt entweicht. 3. Kr. Lo. 4. Den. ja all bey. 5. Rr. weld) c. Yon. 6. denfelben folt ſ. 7. Richt. R. St. Zwytr. 8. wirdt gſchehen. 5, 3. muft du. 4. ſeyn. 5. vere meyd. A. Leyd. 6. wirds. 7. Holl thu ery. 8. nit. 6, 1. Weeg. Steg. 3. wilt jhr in Nuh. 4. GS. folgt nur frolid.

490

5, Weeg. Steg. 7M. 3. —' GS. wolf denn. 7, Ty Chrift iſt gee ftorbn. 2. Sey. SB Gel. Cw + 5. Geltee + 7. feinet wegn. legn. 8. Daf. Body bewuſt. 2tey. 8. Peyn gehn in dad fein. 4. wofteft Du 6Creng:— 6, Shamroht.—'7. Dag. wollft ſeyn. 9, 1. fev. Bo warden Begier, 4. d9%Mdf. 5. noht fommen. 7. tre, Peon. 8, Tr. ASchmertzen 10, 1. Fahn. 3. Noht. 4. A. Leyd im trawren. 5, Ho. 6. deb. 7 tied. ſtaͤts. 8. iſt alles. 11, 1. Gut. Gelt. Wol. 2 waren. 3. gfittn Mad. geftr. 5. bſtaͤ. 7. gebuͤht. 8. lobm mit groffen Sdallen.

633. Gin anders von Der Gedult. (Gorner 879.) _

1. D Gold im Fewr, Geduld wie thewr, Wer fan dein wert außſprechen,

O edler Stein, Geduft mie fein, Demant Der nicht au brechen, Gedult Demant, febr wohl Von allen wird geprieſen,

Im Werck nicht viel erwieſen.

2. Ein frommer Chriſt, der guͤlden iſt, Mug Fewr ond Prob nicht meyden, Ml Creutz vnd Noth, biß in dew Todt, Gedultig mug erlepden,

Gin ſchlagen bricht, fein Demant nicht, Gleich wie Demant all ſchlagen, So leyd Gedult all Plagen.

3. Wer ſchawen fan, ſchaw Chriſtum an, Gin Spiegel diefer Tugend, Sein Leyden gwar, ein Spiegel klar, Vor Wit vnd vor Die Ingend,

Der Menich vnd GOtt, mit ſchimpff vnd fpott, Durch Nigel Dorn vnd Ruther, Sid Todt am Creutz muft bhluten.

4. Hie ſuch vnd feb, fein Ad, fein Web, Im Spiegel ijt yu merden, . In Peyn vnd Schmach, Gedult ohn Rad, = Schaw bie in Wort vnd Werden,

Erzuͤrnt gar nie," fiir alle bitt,

Ries: nt. ' . hae

In ſolchem groffen Schmertzen,

Liebt et Die Feind von Hertzen.

5. Wer alſo thut, ſey Wolgemuth, Das Leyden wird verſchwinden,

Darjit die Kron, vnd groſſen Lobu; *

. Im Himmel wird er finden, Gr Hoffer folt, im Ferr das Gold, Wie aud Demant tm ftreiden, Werd jhm gur Kron gereiden.

634. Sn allerfey Noth vnd Draͤnguuß pon wideriwertigen Lenten, det 3: Pſalm Domite quid. (Gorner 880.) ;

1.0 Herr ich flag es dir, Vnzahlbar viel feind jhr,

Die mid in diefen Tagen, Ohn fug hochſchwerlich plagen, Biel find der bdfen Leut,

Die feindlich diefer zeit,

Gar vnverfhuldter fachen, Sich wider mid) auffmachen.

2. 3a mandher Bofewidt,

Zu meiner Seelen ſpricht:

Gr mag mit nit, erwinden,

Bey feym Gott Heyl ju finden, Gy du mein HErre mild,

Bift ja mein Schirm vnd ſchild, Mein Ehr in diefem Leben, Thuft mir das Haupt erheben.

. Sh rieff gum lieben Gott,

In dngften meiner Roth,

Vnd trug jhm fiir mit ſchmertzen, Das Leyden meines Hergen,

Gr hat die Klage mein,

Bom heiligen Berge fein,

Gar Bitterlid) vernontnten, Mein Bite ift fir jhn fommen.

4.Drumb feget th mich fein,

Bnd ſchlieff ohn Sorgen ein, Stund aiff, vnd lies Gott walten, Denn er hat mid erhalten, Menn ſchon viel taufend Maun, Mich feindlich greiffen an, Theten mid gar vmbringen, Soll mics kein ſchrecken bringen.

9. 3c bitt in dieſer noth,

Mein lieber Here vnd Gott, Thu Dic cin mal auffmaden, Hilf, mir nad glegnen Saden, Du haſt wol ander mal,

Mein Feind geftraffet all,

Haft Den das Maul zuſchlagen, Die mid ohn Vrſach plagen.

6. Der Sinden Fin im Land,

Haftu mit ftarder Hand, Gewaltiglich zuſchmiſſen,

Vnd ang dem Maul geriſſen, Dein ijt das Heyl allein,

Du (aft den Segen dein, Deim lieben Bold auff Erden, Reichlich gu theile werden.

635. Der 30. Pfafm: In te Domine, wie man in Rohten fid) auff Gott verlaſſen foll.

(GE orner 882.)

1. MEin Troft, Hilf, Zuverſicht allein, Sorg, Hoffnung, gauges Leben, Auff GOtt geſtellt bleibt allzeit rein, Verſichert wol darneben: Gewif ich nidt betrogen werd, Su meinen letzten Tagen, Ich bin formiert gwar auf der Erd, Hab dod gar nichts gu Fagen. 2. Sey mir cin Zuflucht in der Roth, Trewlid thu mid erldfen, Tigli id bitt, O frommer Gott, Hilff mix von allem bdfen, Errette mid eylend gefdrwind, Trefflich id dich will loben, Reid mix dein Gnad ond milte Haͤnd, Bud ob die Feind ſchon toben. 4 ‘8. Bon dir ih dod nicht laffen wil, ~ Gin vefte Burg, Schild, Mawer, Allein du bift mein Webr, Shug, Ziel, Liecht, Helm: Ob dann fich farwer Laffen anfeben meine Feind, So wirſtu fle dod ftrajfen, Endlich wann jhr gleich nicht mehr feynd, Verſchwuuden fie hinlanffen. A4. Nun GOTT in deinem Ramen frev, Nad deiner Warheit eben, Trdftlid in dngften wohn mir bey, Inn Kranckheit, ſchwachem Leben, In Todtes zwang, Gefaͤhrlichkeit, Treib von mir was bringt ſchaden, Nicht laß deß Teuffels Liſt vnd Streit, Nachſtreben meinen Thaten. 5. Bnd wann id ringe mit Dem Todt, yl dann mich yu erretten, Steh bev mir in der hoͤchſten Rot, Leßtlich Drumb id thu bitten,

Lag mich Daun dir befohlen ſeyn, Jn meinen harten Sitgen, | Erloͤß, mad mid von- Sinden rein, Vons Teuffels Lift vnd truͤgen. Verleyh mir GOtt cin felige Stund, Gluͤcklich von hinnen zfahren, Schuͤtz mid, daß id nicht bald gu grund Erlig von Hoͤlliſcher Scharen, Heimlid) Feindſchafft wende von mir, Thue bald wilig auffmachen, Trbfilid) des ſchoͤnen Himmels Thuͤr, Schleuß gu der Hollen Rachen.

7. Here Gott Batter in Ewigfeit, Ju Deine Hand thu geben Sd meine Geel, felbjt fie beleyt, Fuͤhr fle gum ewigen Leben, Verleyh dab id ang Hergen Grund, U1 mein Sind mdg berewen Schaff wann fein Wort mehr ſpricht der Mund, Mein Leben zuvernewen.

636. Bon der Todfindt, ein febr nuͤtzlichs Gefang offt gufingen. (Corner 883.)

1. VOr allen dingen findig nit, Weil Gott fdarf rit da nimand fpricht, Sein gotlidhs aug durchdringt die Hergen, Mit feinem Born ijt nicht au ſchertzen. Drumb vberwind did) felbjt mein Rind, Dein drgfter Feind ijt die Todfiind, Shr Schlangenftid) ijt gifft vnd gaflen, Steh wider auff biftu gefallen.'

2. Der Engel fo dich ſchuͤtzen foil, Steht bey dir fichts, wird trawrens voll, Gr weicht vnd fleudt, thut fid) beflagen, Daßd jhn fo ſchimpfflich thuft verjagen.

3. Der Teujfel fpringt vor frewden auff, Mit jhm frolodt der Hoͤlliſch hauff,

*Drumb vberwindt 2. wird bei feder Str. wiederholt.

co

Weil jm fein auſchlag ift gerathen,

Rnd er erfchnapt fo fetten Bratten.

Der grimmig Dod ſteht vor der Thier,” Bald auff ſpricht ex du nut mit mit, Hilfft nichts darfiir; the feinem borgen, Stirbjt du nicht heut, fo ſtirbſt Du morgen. Dein guter will wird febr geſchwaͤcht, Welcher quvor viel ques vermoͤcht, Verhartet vnd verftedet werden,

Die Sider biß fie fegt verderben.

Gin fine Zier die Seefen dein,

Bit GOrtes Gnad, Durd Die wir fein,

Zu Kindern SOrtrs augerfohrn,

Allein durch Sind wird fie verfohrn. Durch Todtfind vns all ſtaͤrck zerrint, Gleich wie der Rauch im Lufft verſchwindt, Darob die Teuffel vnſer laden, Wann ſie vnd mit den zaͤhnen Krachen.

Der Suͤnden gwonheit bindt ond dringt,

So ſtarck daß gleichſam noht entſpringt, Kein Kett noch Strick ſo hart hat bunden, Als gwonheit den ſie uͤberwunden.

Die Glory Krou ſo vns bereit,

Die Purpur der vnſterbligkeit,

Wird dem Menſchen ſtarck außgezogen, So bald ex von der Suͤnd betrogen.

40. Gin ſolchen Mann wirdt flagen an,

Das Blut fo von dem Crews abrann, Die tiefe Roſenfarbe Wunden, So hen jhm feinen plak gefunden.

11. Ein ſcharpffer Hender Penn vnd Pfag,

Nt boͤß qewiffen Nat vnd Taq, Es hoͤrt nit auff nagen vnd ſchinden, Kein raſt vnd Ruh darbey zu finden.

12. Wann dich Der Todt im Bethlein ſtreckt,

Groß fordht der Richteritul erwedt, Gedenck daß GOrt wird rechnung machen, Die gantze Welt zergehn mit krachen.

13, Wann Gott zur Rad wird fein vmbgiirt,

Die Erd ſich Dann auff fperren wird,

Mit Shwebcl, Harg, Bed anf der Hoͤllen, Begabt werden alle boͤſe Gfellen. .

14. Wann GOtt gu dir ipridt, weich Boͤßwicht, Jus Hoͤlliſch Fewr ih feun did nicht, Sum theil der dir nicht war bereit, Vermaledeyt in ewigfeit,

15. Hitt did, GOrt fits, der Engel Der Teuffel ſpriugt, der Todt drauff laurt, Schon dein Verſtand vnd güten Willen, Fleiß dich die Gnad mit ſtärck erfitllen.

16. Gewonheit meyd, behalt darnach,

Das Glorykleyd, Chriſtus ſchreyt Rach, ~ Der Richter ſchreckt, dich weckt, daß gwiſſen, Die Hoͤll quellt, Gott will dich nicht wiſſen

637. Gin anders von veradtung der Welt, (Car mundus militat sub vana gloria),

dep Jacopoui auß dem Lateiniſchen verdeuiſcht. (Corner 886.) | 11

4. Warum ſtrebt dieſe Welt nach evytelm Ruhm vnd Ehr, Welcher gluͤckſeligkeit iſt zergaͤnglich vnd laͤt So gſchwind vergeht jr Herrligkeit vnd eytler Pracht, Als deß Hafners geſchirr, fo iſt aug Leym gemacht. 2. Glaub mehr dem fo ins flieſſend Eyß geſchrieben * Als der zergaͤnglichen Welt, eytelem falſch vnd Liſt, Verheiſt wol viel, fic) fromm auffrecht vnd Erbax ſtellt, Uber ju Feiner zeit, wedr Traw nod) Glauben helt, ~~ 3. Glaub mehr eim falſchen Mann, der voll iſt boͤſer tik, * AUG dieſer armen Welt, vnbeſtaͤndigem Geluͤccß In welcher alles falſch erdicht vnd eptel iff,. . + is in Was ſich gleich anerbeut, Wolleben, Frewd vnd J— 4 4, Wo ift jst Salomon vom Gſchlecht fo hoch gebotn Oder Samſon der ftarde Held fo angerform?.- os ¢.- Der fdhine Abſolon von Gftalt fo Wunniglid® oo, ¢ SDer lieblich Sonathas von Sitten Tugendreid ?. ,

ne Wo iſt Hinfommen Caefar maͤchtig in. feim Throne a Bud welder taͤglich glebt im ſauß dee reiche Mann .. -

Sag wo ift Marcus Tullins fo wol beredt'? Vnd Ariftotetes Der Heyd fo hod gelehrt ?

. Wie mandhes tapffers Herg, wie mancher finer Held, Wie viel Firften vnd Potentaten dicfer Welt,

Haben gefebt anff Erd in groffem Pomp vnd Pradt, Welches im Augenblick alles geendet hat.

. Ad wie cin furbes Felt ift der Pracht difer Welt, Gleich wie ein Schatten ift all jhr Frewd, Gut vnd Geld, Bringt einen leichtlich vmb fein Heyl vnd Seligfeit, Bud ſtecket jhn in zeitlichs vnd ewiges Leyd.

Du Staub ond Aſchen ſchnoͤd, du Todt der Warmen ſpeiß, Warum erhebft du did fo febr, Du ſchnoͤdes Fleiſch?

Weiſt nidt ob man did) Morgen mocht tragen ins Grab, Thu gutes jedermann, weilft nod haſt Zeit vnd Tag.

. Dif Fleifd) welds man helt in fo groffer Shr ond ziert, Sn heiliger Scrifft cin Blum vnd Hew genennet wirdt / Oder cin ringed Blat welches der Wind verwebt,

Alſo gefdwinde def Menſchen Leben vergebt.

410. Waft nad verlieren fanft, als ſeys nist dein vermeyd:

Halt alls fuͤr nichts was diefe falſche Welt anbeut, Gedenck an GOtt, dein Hers fev in def Himmels Thron, Selig ift der die falſche Welt verachten fan.

638. Gin anders gleides Inhalts (von der Welt Eytelleit.)

(Corner 891.)

1. MO fompt eS here,

Das eytel Ehre,

So hod ftolgieret

Inn diefer Welt,

Weil dod nad) Frewden, Sun kurtzen Zeiten,

Das gli zum leiden, Sid gang verftellt.

2. Die Mat der Erden, Mug yu ſchanden werden, Gleich wie von Erden, Gin formierté Gſchirr,

Was man yu zeiten, In Eyß thut fhreiben, Wird laͤnger bleiben, Dann Menſchen Ebr.

. Was jebt thut ftehen,

Mird im vmbſehen, Wie ſchaum vergehn; In kurtzer friſt,

Wem ſol man trawen, Auff Menſchen bawen, Iſt nichts dann ribnien, Betrug vnd Liſt.

Mit Jubilieren,

Bnd Triumpbieren Gang frewdenretch, Muſt Morgen. fdeyden, Mit ſchweren Leyden, Du bift.an beyden Eim Todten gleich. Man hats erfahrn,

In vielen Jahrn,

Vnd ſagt fuͤrware, Die beilig Schrifft, Dag Meuſchen Kinder, Wie ſich thut finden, Durd den Dodt gidrwinde, Sevynd: gank verſchlickt. . Dann wo ijt Abfolon, Vnd Konig Salomon, Der cin war fone, Der ander weiß, Samfon Der wilde Bnd ftarde Held, Jonathas milde, Mathufalem Greif.

. Wo ift Birgilius, Bud Ariftoteles, Plato, Empedocles, Mit jbrer Kunft ? Ihr bod ftudiercen Vnd ſpeculieren, Ihr diſputieren Iſt alles vmbſonſt.

Den Ciceronem,

Hab ich vernommen, Daß er kund lehren, Vnd reden fein,

Ihm halff kein Reden, Noch Klag, noch beten, Kondt ſich nicht retten: Vons Todtes Peyn.

Sehrein: Kathol. Aircheulleder xc. II. Bde

9. Man lieſt deßgleichen, Von einem Reichen, Gang praͤchtigliche Ward er bekleyd,

Wolt allzeit ſchwermen, Vergaß der Armen, Sich nit erbarmet Deß Bettlers Leyd.

10. Gr fuhr hinabe, Zum Hoͤlliſchn Grabe, Im halff fein Habe Kein Gut noch Geld, Darumb bey zeiten, Solſt dich bereiten, Denn du muſt ſcheyden, Pon dieſer Welt”

Der Bapft andaͤchtig,

Der Koͤnig praͤchtig, Der Kaͤyſer maͤchtig, Gehn all dahin,

Da hilfft kein ſchoͤne, Da hilfft kein Krone, Da hilfft tein Stirde, Kein Gut wod Geld.

12. Da hilfft fein weynen, Kein Medicinen, Kein Kraut nod Steine, Der hitter Tod, Will all erfteden, Benimbt mit fdreden, Su einem Bliden Das Leben gut.

13. Weltlide Luͤſten, Seyn furge friften, Geben gum beften Nur Angft vnd Noth, Weltliche Frewden, Thun dic verleiten, Bnd gang abſcheyden Vom hoͤchſten Gut.

32

1

498

14, Wiltu hod adsten, 16. Drumb fey demitig, Weltliches praten, Kir Sinden hit did, Vnd Darna trachten Sey allen Girig Bey Jung vnd Wit, So viel du kauſt, Es feynd nur Blumen, Thue guts den Freunden, Im ſchein gar ſchoͤn, Zu allen Stunden, Mit folthen Wohne, Verzeyh den’ Feinden Verdorren bald. Mug Herben Grund.

15. Was hilfft dein ruͤhmen, 17. Solt aud) verachten, Du Waſſerſchaume, Weltlide Sachen, Du Speif der Wiirmen, Bnd tits betrachten Du Erden Grund, Das cwig Gut,

Kurtz ijt dein Leben, So witd dir geben, © Vnd weiſt nicht eben, Glaubs feft pnd eben, Ob du folt leben Das ewig Leben,

Die Morgenftund. Der gutig Gott, Amen.

639. Cin anders gemeines Gefang | vou veradtung der Welt, incerti Autoris, (f orner 893.)

1. WGltlich Shr vnd jcitli Gut, Wolluſt rnd aller Vhermubt, Sit eben wie cin Grag, Aer Praht pnd ſtoltzer Rum, Verfaͤllt als wie ein Wiefenblum, © Menſch bedend eben das, Bud verforge did) nod) bag.

2. Dein End bild dir taglic fir, @edend der Todt ift fiir der Thuͤr, Bnd wil mit dir davon,

Gy klopffet an, da mujt heraug, Da wird nun nidt anders drauß, Hetteſt du nun recht gethan,

So furdeft du guten Lobn.

3. Wenn die Geel zur Hoͤllen fibrt, Vnd der Leth von Wuͤrmen verzehrt, Wird wider aufferſtehn,

Wisdenn fix Goͤttlicher Krafft, !

s

Geben ſollen rechenſchafft, O wie wird er da beſtehn, Weil er jehzt wit muͤſſig gehn.

.Denn dort wirdt ein reines Hertz,

Viel mehr gelten denn alle Schaͤtz,

Bud aller Menſchen Gut, : wate: OS | Wer fic hie verſoͤhnt mit GOTT, —— aed

Der wirdt dort nist leyden noht,

Wer jest GOttes willen thut,

Der wird. dort feyn wolgemudt.

6. Gin gut Gewiſſen allein, 4. Iſt beſſer denn Edelgeſtein, 4 7 F

Vud koͤſtlicher denn Goldt, Wer es von Chriſto erlangt, Vnd jhm ordentlich anhangt,

Dem vergibt GOtt ſeine Schuld,

Steht jhm bey vnd iſt jhm hold.

. Kein Reidthumb and Fein Gewalt,

Kein Zierheit nod ſchoͤne Geftalt, Hilfft was gut Seligfeit, Gs fey denn das Hertz zugleich,

. In Gattlicben Gaben reid,

Vnd gezieret mit Geiftlidfeit,

Qn CShriftt Theilhafftigkeit. . Ehriftus redet offenbar,

Wud fpridt zu aller Menfden ſchaere·

Wer mit mir herrſchen wil;

Der nem aud fein Creutz auff fic, Vnterwerf ſich williglich,

Halt ſich nach meinem Beyſpiel, Thu nicht wie ſein Adam wil.

O Menſch ſih an JEſum Chriſt, So fern er dit gum Beyſpiel iſt, Vnd vntergib dich gar,

‘Rim auff dich fein ſuͤſſes Jou,

Bnd folg jhm hie trewlid nad, So fompjftu zur Engel ſchar, Die Deh warten jmmerdar.

. Glaub dem HErrn anf Hergen grund,

Vnd belenne jhn mit dem Mund, 32*

Bud preiß jhn mit der That, Thu jhm fleiſſig deine Pflicht, Wie dich ſein Wort vnterricht, So wird er mit ſeiner Gnad, Dir beyſtehn in aller noht.

Anmerkung. Wadernage!l Rr. 532 und Muͤtzell Rr. 95 haben das Lied aus Dem Geſangbuch der Böhmiſchen Brüder v. 1531. Ee fteht aud im Babſtiſchen Gb. v. 1545. Sh fiige bier and dem erften Text Die verfdiedenen Worter (nicht die blog orthographifdy abweichenden For men) an. J, 5. al8 (ft. als wie) 2, 5. Bud) da wird nichts anders aug. 3, 3. Wider wird. 4, 4. verfuͤgt (ft. verſ.). 5, 2. vil beffer d. Edleftein. 4. in Chrifto. 6, 1. nod keine. 9,.2. deinem mund. Dann folgt nod Str.

10. Regier did) nach feiner leer vnd gib jm alljeit [ob vnd ehr mit vnterthenigfent,

Sprich herplid) mit junifeyt : O Gott inn Dreyfaltigfevt, Dir fey Dand vnd berrligfevt, hie ond dort in ewigfeyt.

640. Bon der Heiligen Fungfrawen.

(Giiner Gb. 1619, II, 59. Gorner 894 mit der Uberſchrift: „Wie ein Chriſt⸗ fibnde Geel Ghrifto fein Creug nadtragen mug")

1. Chriſt fpridt zur menſchenſeel vertearwt, Heb auff dein Creutz mein fiebjte Braut, Folg mir ein gang durchs bitter Traut, Dann ids getragen hab vor dir,

Haft du mic fieb fo folg du mir.

2. Darauf die Seel ſich flaget ſehr,

Ad) Sefu aflerliebjter Herr, a ae Ich bin nod jung vnd zart fo febr,

Ich bab did) lich dad ift wol war,,

Dod) ift dein Creng mir viel gu ſchwar.

3. Drauff ſpricht Chrift vom himmel hod, Ich war nod juͤnger da ids trig,

Klag nicht Du bift nod ſtarck genug, Wher wenn Du wirſt alt vnd falt, So haſt du des Creutzes fein gewalt.

. 501

4. Die Seel klagt ſich al wer fie frand, Wie fan id feiden diß bezwang,

Der Tag feynd viel das Jahr ijt fang, -

Ich bin Des Creutzes vngewohn,

Ach Jeſu Chrift drumb mein verſchon. 5. Chriſt ſpricht du muͤſt dich baß erwegn,

Wie iſt dein Lieb ſo bald erlegn,

Du muſt noch ſtreiten als ein Degen,

Ich muͤß Caſteyen deinen Leib,

Zu! wirſt mic ſonſten viel zu ſteiff.

6. Noch wer die ſeel on Creutz gern rein, O Here was du wilt das mug fein Sum. Ereug gehn ift mir groſſe Pein, Bnd mig es fein vnd ſoll ichs tragen, So, mis ic) brechen vnd vergagen.

7. Drauff Sefus ſpricht zur feel ohn ſchade, Gy meinft du folft in Rofen baden,

Du müſt nod durd Die Dorne Wwadn,. | :

Siehe an dein Creutz aud das mein,

Wie vngleich jie am Lafte: fein.

8. Die Seel ſpricht vom Fleiſch angeftifft,

Wir lefen in der heiligen Schrifft, Dein Joch ift fis dein Buͤrd ift leicht, Wie biſtu mir. fo ernftlic hart, :

Mein allerliebſter Breutgam zart.

9. Darauff ſpricht Jeſus wider guͤt, Vngewonheit beſchwert deinen muͤth, Wart, leyd, vnd ſchweig es wirt nod gut Mein Creutz das iſt ein koͤſtlich pfandt, Wenn ich das gib, iſt mir bekandt.

10. Die Seel dargegen ſpricht gar faſt, Den freunden gibſtu wenig Raſt,

Mich grewelt vor der ſchwerer laſft,

Ich ſorg ich werds nicht herden auß,

O Hert was wirdt nod werden drauß. 11. Darauff antwort der Here gar bald, Das Himmelreich das leidt gewalt,

Vnd du biſt noch von liebten kalt,

otf ae —— a ae La —— ee cas foe Mette 4 4

Haft du mich lied es wirdt nod guͤt, Gottes Lieb all arbeit gerne thiut. 12. Als bald die Seel das hat erkandt, O Here gib mir der liebten brandt, Mein ſchwachheit it dir wolbefandt, Left du mich auff mir felber ftabn, So weiſtu wol id muͤß vergabu. 13. Darauff ſpricht Sefus wunderlich, Ich bin ſchwartz vnd doch ſeuberlich, Ich bin ſaur vnd dod gang lieblich, Ich geb Arbeit, vnd auch die Raſt, Vertraw auff mich ſo ſtehſt du faſt. 14. Die Seel darnach dieſe Wort ſprach, O Herr ob es jmmer ſein mag, Das Creutz nem id) gern ein verttag, Dow wilt dus han ond muͤß es fein, Dein will geſcheh, vnd wit Dee mein. » 15. Darauff lehrt Chriſt die feel gar fein, Sum Himmel ijt cin Weg allein, Durdhs Creutz vnd fonft anders kein, All dein Wolfahrt vud aud dein Heif, Steht au dem Creug, nun erwehl ein teil. 16. Darauff fpricht die feel mit Dew weifen, Soll id) Dein Reid) Herr verliefjen, Ehe wolt ich der Creng hundert kieſen, Here gib mir frafft ond leidjamfeit, Gib Creutz es fey mir lich oder leidt. 17. Darauff ſpricht Chrift mit fiffigfeit, - Wann dir dein Creng gu bergen gebt, So dend was ich Dit hab bereit, Mid felber gib id dir gu lohn, Darzu die Himmliſch ewig Kron. 18. Die Seel ſpricht letzlich ohne febl, Ach nun mein allerliebſte Geel, Lich Gott vnd laß die Welt hingehn, Sch auff das gut, da Sefus iff, , Deh Himmelteichs biſtu gewiß, Amen, Lesarten ans M, der fein vi Hat. 1, 1. Menſchen Seel. 2. libfte. 3. Kr. 5. Haftu. 2, 3. Sung. 4. war. 5. vil. ſchwer. 3, 1. Darauff. Him. 4. Alt, 5. dus C. Gew. 4, 20 lepden.

.

3. fepn.—4. Def. vngewohnt. 5, 8. Dean, 4:-caft, 5. Du. vil. §, 1. wolt Die Seel vom C. g. feyrn. 2. feyn, 8. Peyn. 4. ſeyn. fragt. 5. verzagn. 7, 1. Seel. ſchaden. 2 meyaft du ſolſt. 3. Dorne waten. 4. Sih an d. C. vad and d. 5. ſeyn.— 8, 4. bift bu. 5. Briutigam. 9, 2. befchweret dein Muht, 3 wird. 4 Pfand. 10, 2. Dein Ft. raſt. 3, Mix graufet. ſchweren Lait. 4, bitten. 5. wird Dod. -- 11, 2 leyd Gew. 3, Du dift nod von ber Lieb gar falt.— 4, wird. 5. Ar. gern thut.— 12, 2. Liebe Brand. 3, Sow. 4. Laͤſt. 5, weift du. 13, 3. fawe. 14, 2. ſeyn. 3, Def Creutzes kaͤm ih gar gern ab. 4 ſeyn. 5. Will. nicht. 15, 1. Seel. 2. Weeg. 3. ſonſten. 4. Hevl. 5. Dein Theil. 16, 1, Drauff. Seel weil id) thu wiffen. 2. Daf id) fonft- muͤſt d. R. verlieſen. 3. Gh. fiiffen. 4. Gib Creug es fey mir lich ody Leyd. 5. Sey nur mit deiner Gnad nidt weit. 17, 1. Si. 2. Her. 4. Lobu. 5. ewge. 18, 2. nu. 4. Shaw auff. 5. bift dn.

641. Gin andere Letaney vff die vorbeftimptten gent (wie Nr. 252).

(Bebe 49. MR. A. 59. Seifentrit 1. A. I, 56 mit der überſchrift: „Ein ander

fitanew gu Gott vnd Gottes beiligen, nupli@ gu gebrauchen.“ Wa—

laſſer 117 mit derſelben Uüberſchrift. Mainzer Cantual 114 mit der üÜberſchrift: „Ein

Catholiſch Bittlkied.“ Corner 897 mit ver überſchrift: „Ein ander alt

Catholiſch Bittlied, vmb Gnad vnd ſeliges End, ani Gott nnd feine liebe Heiligen.”)

1. ewiger vatter big qnedig vns, Bweiß ond dein barmhertzickeyt allgeyt vnd aa Mad ons armen fundern Chriſto gleych, Darzu aud fein miterben reychs, Heyliger Gott, Durch die marter angſt vnd nodt, Die er am Creutz gelitten hat, Dao er ſtarb eyns byttern todts, ANyrieeleyſon Chriſteeleyſon. 2. O Sbrifte heylger Heylland bylff in der net, Zu dir ftebt vafer Hoffnung vnd troft, O warer Gott des vatters zorn thi ſtillen igi Biß aller funder mitler genediglich, ; War menſch vnd Gott, -: D4 ose,: cf Davey. die marter angit ond fpodt,, et

Die du am Gteng gelitten haſt, aia Da du ftarbts eins bytteru todts, . RKyeieeleyion Chriſteeleyſon. | .

8. Heyliger geyſt vnd trofter bleyb ftets Hey wns,

Shen vns deyne gaben darzu der lieben brunft,

Erleucht du vnſer bergen durch dein ſchein,

Bnd mad vns aller ſunden frey ond gang rein,

Hevficer Gott,

Bon ons wolft aud nit weichen in der nodt,

So vns die Hell wird engften mit dem teuffell ond dem todt, ~ Rorieeleyfon Chriſteeleyſon. 4.9 Sungfraw jart Maria bitt Gott fiir wns,

Die gnad hilff vns erfangen Sefu deins liebſten ſohns,

Das er woll bedencken vnſer nodt, | Bad vns auch allen troͤſtlich fein mit feiner hilff,

War menfh vnd Gott, '

Durd Die marter angft vnd ſpodt,

Die er am creug gelitten bat,

Da er ftarh eins bhittern todts,

Kyrieeleyſon Chriftcelevfon. 5.© ihr heylgen Engel bit Gott vor vns,

Durch vnfern lieben Herren Jefum vmb feinen gunſt,

Das er wol hedenden vnſer novt, |

Bud ons allen troͤſtlich fein mit feiner gnad,

Hevyliger Gott,

Durch die marter fein fonhs, '

Der am Greug geftorben ift fir vns eins bittern todts.

Kyrieeleyſon Chriſteeleyſon.

Ihr heyligen Vatriarchen,

Ihr heyligen Propheten,

Ihr heyligen apoſtel,

All vnſchuͤldige kynder, Bittent Gott vor Shr heylige martyrer, \ ond durch onfern Shr hevlige beychttiger, lieben Herren

Ihr heyligen Jungfrawen, Sem s

Shr hevliqen Wydtfrawen, Jor heyligen Biiffer vnd Bifferin re. Alle augferwelten.

Lesarten. 1, 1. DF Water. HM Batter. D bis. M gui. 2. D Beweis. FHM Beweif. F vnns, DFHM Barmbergigfeit: D alyit.

F aflejeit.’ HM aljeit, M Gn. Gu. 3.°F vans. ath finder. D finder. HM GSinder. DF gleid. HM geleid. 4. F Darga. M Mit. DHM Reids. FD (N.) reihs. 5. DFHM Heiliger. 6. M Wol Dur. Ma. An. Robt. D noth. F not. H noht. 7. D geliden. M ge, lidten. 8. DFHM eins bitt. D Tods (MW. tods) K todd M Todté. 9. DFHM Kyrieeleiſon Chriftecleifon. 2, 1. D Ghrift. heilger. FM bei- liger. H Heiliger. D heilandt. F Haylland. HM Hevyland. DFHM hilff. F inn. D noth. F not. HM noht. 2, F 3i..D vnir. M Hof. Tr. 3. D warhafftiqer., HM wahrer. F Got. HM deg. D Baters. FHM Bat- ters. M 3orn. DHM thu. F thi. D jtiln., F ewigfl.— 4. D Sifs. M Sev. D fi. F fi, HM Si. H Mittl. M Mitl, DH gned. F genedigff. M quad. 5. FM Wabr, HM Meni, 6. HM Mar, An. D fyott. F fpot. HM Syott. 7. D gefiden. M gelidten, 8, DFHM ftarbit. M eine’. DFHM bittern, D Tods. F tods. M Todts. 3, 1. D Heiliger. HM Heiliger. DFHM Geiſt. DHM Trö. DFHM bleib. Mjtits. 2. DFHM deine. M Ga. F darzuü. M ficbe Br. 3. F vnnfer, M Her. 4 D fi. F fi. HM Ci. 5. DHM Heil. 6. F vun$ wölſt. M wollft. H nicht. F inn. DH noth. F not. M nobt, 7. F rune, D'bell. FM Holl. DM wird. F wirdt. H wurd. M dngften. DH Teuffel. FM Teufel. F tod. HM Todt. 4, 1. F Qundf. D fur. F fiir. H vor, F rns, 2. F puns. DH Sohns. F Suns. M Sons. 3. D wol. FM wil. DF not. H noth. M nobt. 4. M fehlt: allen. HM feyn. DHM bil, 5. FM Wabr. HM Meni. 6. M Mar. DHM fpott. F fpot. 7 M Greng. D geliden. 8. HM eines. F tods. M Torts. 5, 1. DF jr. HM jor. D beilgen. F betligen. HM SHeiligen. F bittet. HM bitt. D fur. F fir. H fic. M fiir. 2. DFM feine. 3. FHM Dag. FM woll. H woll. DH noth. F not. M nobt. 4. HM feyn. F inn (ft. mit). M Gnat. 5. DHM Heil. F Got. 6. M Mar. D deins. FHM jeines. D Sohne. F funs. HM Sons. 7. D fur. F fir. FHM eines. F tods. M Todts. 9. F (immer). H (15. 17). Sr. D (iminer) beifigen. F (immer) heyligen. HM Heiligen (H 13. 14 Heiltge). 11. D Apoſteln. FHM Apoftel. -- 12. D vnfduldigen. F vnfdhuldige. H vnſchüldige. DH Sine Der. F finder. M feblt die Zeile. 13. DHM War. 14. DHM Beidtiger. F beichtiger, 15. F Junckf. 16. DFM With. 17. H Buffer. 18. D Aug. F angferwolten. HM auferwelten. M Bittet.

Anmerfung. Hoffmann Nr. 326 und Wadernagel Rr. 821 haben den Tert aus Vebe.

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642, Wie man tn Chriſti Weingarten axbeiten, bud ibm fein Sod) nachtragen foll. (Corner 899.)

* £ WAG anff, wad anf O Menſchenkind Bon deinem Schlaff fteh auff geſchwind

Mie bift fo gar verdroffer, Milt du den Tag hie miiffig ſtehn, Vnd nidht ind HErren Weinberg gebn, Der Did) Hat bruffen faffen.

2, St Dod) GOtt gar ein frenndlic Mann, Der fein Weinberg hat auffgetbhan, Wer nur zu jhm thut fommen, Bud arbeit hie cin fleine zeit, Dem wil er bald die ewig frewbd, Geben mit allen frommen.

3. Wie feyt jhr fo ſchlaͤffrige Lent, Dah ihr nicht moͤcht cin fleine zeit, Den Laft deß HErren tragen, Da ewig frewd das Taglohn ift, Wirt es dod nur ein fleine frift, Geneygt hat fid) der Tage.

4 O Menfd laß divs gu Hergen gahn, Sid die frommen Altvitter an, Han den Laft auff fid genommen, Getragn viel Sar vnd manhen Tag, Die Nacht feind fie nicht worden ſchwach, Bip fie zur ruhe kommen.

5. Darzu vnſer HErr JEſus Chriſt, Der vnſer Mitler worden iſt, Hat vns fein Wort gelaſſen, Vnd ons Damit gezeiget an, Den Weg in diefem Weinberg fon, Hat vus gebahut die Strafjen.

6. Wiewol er ein Sohn GOttes war, Hat er cin Laft ſchwerlich vnd hart, Fuͤr vnſer Sind getragen: Wiewol er felbjt war gredt vnd fromb, Soles hat ex aug Lieb gethan, Der ané Ereug ward gefdlagen.

7. An feinem Leib er gtragen bat, Al vnſer Sind ond Miffethat, Dak wir der Siiud abfommen, Rnd leben nur der Gredtigfeit, Darumb O Menſch lag Dir ſeyn leyd, Dein Suͤnd, vnd thu ſie nimmer.

8. Gedenck wie Chriſtus gelidten hat, Fuͤr deine Suͤnd den bittern Todt, Daß du mit jhm möchſt leben: Darumb O Menſch kehr dich bebind,, Von Veiner Miffethat vnd Sind,

So werdens Dir vergeben,

9. Denn. Chriftus ſpricht obn ————— Kompt alle die jhr bſchweret ſeyt, Thut euch au mir herſchicken: TT Richet mein Fok, denn es iſt leicht,

Vnd nemet meinen Laft auff euch, So wil id cud erquicken.

10. Darumb fo ſchicket end darzu,

Dafelbft da werd jhe finden rub, . Ewig fuͤr ewre Seelen,

Gedendet an die groffe Rebt,

Bud fparets nidt bib in ten Todt, Hiitet euch vor der Hollen.

11. Das redt Shriftus aus feinem Mund, Der vns herufft gur eylfften Stund, Welcher gu mir will fommen,

Bnd tretten in den Weinberg ein, So waſch er fic) von Sinden tein, So wird er angenommen. 12. Wann du did rein gewafden bajt, So ift dir ſchon bereit ein Laft, Das Creug Chrifti muft tragen: Wann du dir GOtts Wort adele Bud did von aller Siind enthelft, _ - Thit dich all Welt verjagen.

13. Das ift das Sod vud aud der Lait, . Wann du Gotts Gebot recht lied haft, Bnd lebſt nach feinem, Willen, ..

Bud biſt gedultig, in. Dec Roht,

“1

Vnd das Creutz teigh biß in den Todt, Wirft dus Tagwerck erfuüͤllen 14. Welter ſich aber hie veripit, . Dag er nicht trewlid qearbeit hat, Den wird es hart gerewen : ae Denn er muß feyden groffe Benn, Darzu ewig verdammet ſeyn/ ae Beraubt deh HErren Frewden 15. Dann es wird kommen diefer Tag, Welchem niemands entrinnen mag, Dag GOtt der HErr wird geben, Ginem jeden nad feinem Were, Darumb O Menſch das chen mer ~ -” Shaw wie du hie thuſt leben. 7 16. Du ſprichſt ja wol es ift ohn noth, Daß ih jest halte Gottes Gebor, Bilt gleich wie it thn leben: Wann id nur an meim fegyten End, Hab Rew wnd Leyd wher mein’ Sind, 0! So werdens mir vergebeit. |

17. Mer€ auff O Menſch, fey nist fo blind, Kehr did) bey zeit von deiner Sind; Wilt nicht ewig fterben:

Denn Chriftus ſpricht far vnd fanter, Daf nit cin jeder der ſpricht HErt, Gottes Reich wird erwerben.

18. GOttes Wort nist in Worten ftabt,

Darumb fo greiffts an mit der That, Wolt jhr mit GOtt frewd haben, Wollet jhr fprechen Batter mein, | So mift jhr jhm Geborfam feyn; =I Vnd diefen Laſt anc tragen.

19. Chriſtus ſpricht: Was heiſt jhr mich HErr,

So jhr nicht bleibt in meiner Lehr, Vnd wolt meim Wort nicht glauber’? Weil ich fein Ghorfam bey enc find, Werd jhe nicht zehlt fir meine Rind, Vnd fein theil mit mir erben. 20. Weldem jhr nun ergeben feyd, Der Sind oder Gerechtigkeit,

Def Knecht fevd fhe. mun wordens & Dienet jhr der Geredhtigfeit, . Go ijt cud mein Reid ſchon bereit, Denn ich hab euch exworben. :

21. Dient jhr aber allbie der Sind,

So werd jhr in dew Teich geſenckt, Welder mit Fewr thut brennen: an Dann der Todt ift der Sinden Sold, Weil jhr das Creutz nicht tragen wolt, Muͤſt jhe ewig Peyn leydeu,

22. Darumb bekehret euch jhr Leuth, Dann es iſt jetzt der Gnaden Zeit, Das Heyl iff jest vor Augen; Werdet jr dads nicht nemen an,

So wirds end) hart gerewen than, Merkt was die Schrift thut fagen.

23. Es wird nod fommen dieſe 3eit, Darvon euch der Prophete ſchreibt, Dah werden wird ein Hunger, so Ja nit an Wein oder an Brod, | Sondern am H. GOttes Wort, - Darumb famblet im Sommer.

2A. Denn es wird fommen Ddiefe zeit,

Dah euch Gottloſen wird werden Leyd, Steht jhz.ab nit von Suͤnden, te So werd jhe lauffen hin vnd ber, Von wegen ewer Sinden ſchwer, Kein Huͤlff werd jhr nicht finden. Darumb vergiehet nidt fo fang ~ uff dab die Sonn nit vntergang, Die Nacht thut fid hernahen : Darumb nemt end nit lange weil, Trett in Den Weinberge mit eyl, So jhr wolt Lohn empfahen,

26. Alſo redt der warhafftig Mund, Bekehret euch gu difer Stund, Verftodt nicht ewre Hergen, Verziehet nit vmb einen Tag,’ Sondern fteht von den Sinden ab, Heut fo jhe hort mein Stimme.

27. Drumb Founer® auff O ‘Menfeientin Der du nod Tigh in Deiter Sind)” Wilt ewig: Frewd whe’ haben ~ °= So waſch didy rein Bow Dem vnflat,

Weil der Weinberg: nocd offen fat, > §

Sonft muſt ewig verderben:

28, Gott fpriht: Ich bin heilig wud titi Darumb mift jhr and heilig ſeyn/ So werd jhr angenommen; on Darumb merck auff O ae cent Weil Dw nod light in deiner’ Sind; * Magſt fonft gu Gott nidt kommen

29. Run habt jhr all vernominen wel, Wie mat Den Laft recht tragen fotl, Bnd in den Weinberg nahen: Welcher will haben ewig Frew, ° Der Arbeit hie cin fleine zeit,

So werd jhr Lohn empfahen.

30. Denn er ift warhafft vnd Gerecht, Gr laft niemand werden verſchmecht, Der hie arbeit fein vermbgen: Gr legt vns auff nach rechter maßh Eim jeglichen klein oder groß,

Daß wirs wol moͤgn ertragen⸗

31. So wir ans End verharren thon/ Will vns Chriſtus ein herrlich Kron Mit allen frommen ſchencken::; “*~ Die iff geziert mit ewiger Frewd, Darumb jhr frommen Chriſtenleuth,/ Laft end) den Laft nicht frenden.

32. Denn Gottes Wort nidt liegen fan, ~ Drumb bearbeit fid) jederman,

Mit ernft die Kron yurwerben: Vnd laufft mit macht zum rechten Ziel, Dann es iſt je nit Kinderſpiel, Selig ond wok an fterben.

33. Dann es wart nur ein fleine zeit, Der Feyrabend ift nimmer meit,'

"Pied: weit.

. Das Weinbeer das

Buffer Ruf thut ſich nahen: ovine oH % a oe Welcher min dife Fleine zeit, - he Trewlid) in Dem Weinberg arbeit,

Der wird die, Kron empfahen

34. Obſchoun das Leyden JEſu Chriſt, Allzeit viel auff vns kommen iſt, (4.7% sf So kompt viel Trofts darneben: Darumb fey ftard du frommer Hauff, Trag den Laft biß ans End hinauff,

So erlangit ewigs Leben.

35. Die diefeds Lied gefungen ban, Die feon in diefem Weinberg fchon, Den Laſt hans auff ſich gnommen, Gnad, Fried, Frewd und Barmbergigfeit, Sieg, Vberwindung allegeit, I Wuͤnſchen ſie allen frommen, Amen.

t +

643. Ein anders das Geiftlide Weinbeer gemant. :: (Corner 903.)

WHOS auff wir wollen ins : | fefen, Gut leſen iff an der zeit, Aufl. Dag wits nit verfaumen, Weil man ing leſen gevt. Band wann wird Dann verfaumen, Grog vbel vns darumb geſchicht, So ſpricht der edle Weingaͤrtner, Geht fir euch, ich kenn ewrnicht. Ich weiß ein edlen Weingaͤrtner, Wud der iſt hod) gebohrn, Derſelb ift Gott der Herre, Der Batter außerkohrn. er vns oe it bringet, Das ift Chriftus fein Sohn, Gin thewrer fafft berrinnet, Auß diefem Weinbeer ſchon. Das Weinbeer das ift fommen, So hod vom Himmel rab,

Su vnferm Ruf oad feommen, Gin Himmeliſche Gab.

6. Das Weinbeer dads tft fife,

@ibt vous der Batter gut,- . | Der reinen Jungfraw Matia, Zu ciner hohen Gab.

. Das Weinbeer das iſt heilig,

Da fag ih euch fuͤwwar, Has hat Gabriel dex Engel, Der Jungfray Maria beat.

. Sie trngs enter jhrem Hergen,

Die Keuſch vnd auch die Rein,

Bis auff Weyhnachten ohn ſchmertzen,

Das edle Weinbeerlein.

Das Weinbeer Das thet wachſen

Vierdpalh ond dreiſſig Jahr, Biß auff den heiligen Carfteytag, Da ward es zeitig gar.

10. Die Yuden theten fi ſamblen, Ihr war ein groffe Saar, Sie wolten Das Weinbecr ab—

brechen, Dicweil es zeitig war.

11. Das Weinbece will ich nennen, Dy ift wahr Menfd “vnd Gott, Cen follen wir ret erfernen, Der vns erloft vom Todt.

42. Das Weinkeer ftund im Garten, Vor Angft war jbm fo heig, Es ſchwitzt von vnſert wegen Waſſer vnd blutigen Schweiß.

18. Sie legtn jhm an ein Purpur

Rock, Ein Rohr in ſeine Hand, Das iſt der Juden Koͤnig, Ang? Ihm triebens Spott ond Schand.

14. Sie ſetzten jhm auff ſein Haupte,

Won' ſcharpffen Dorn cin Kron, Dah jhm feim Rofenfarbes Blut, Bher -feine Augen abran,

15. Sie fegten. jm auff fein Rucen,

Ein Creng war fang vnd breit, Daran ‘hat Ehrift der Herre, Erloͤſt die Chriſtenheit.

16. Das Weinbeer wolt man preſſen, Mis vns die ſchrifft thut fagn, So thet das edle Weinbeer

Den Preßbaum ſelber tragn.

V. Es trug jou williglichen,

„Biß an Die Marterſtatt, Gelobt fey Jeſus Chriſtus, Der den Baum getragen hat.

18: Det ‘Wein der vber die preß

FE, be Foe herran,

——

Lies up

Dz war fein theures Blut, Dz fev ond armen ſuͤndern, An vnferm ende fo gut.

19. Wird vns Der Wein yu theile, Zu theil nur cin einiger Trund, Eo werden wir vnſer Sind

[ediq, Wir werden gar gefund.

20. Sie fpanten JEſum ans Crews hinan, Sie namen jhn herwider ab, Sie legten jbu in ein Garten, Jn ein new fteiners Grab.

21. Drinn lag ex gedultiglicen, Big an den dritten Tag, Sein Leib war gank erblideu, Biß an dem Oftertag.

22. An dem ijt er erftanden, Der trewe liebe Herr, Ldft vns von Dex Hillen Banden, Globt fey das edle Weinbeer.

23. Den Ruff den thut man fingen, Jn allen Chriften Land, Gott ond feiner Mutter Maria, Zu Lob, Ehr, Preyß ond Dan.

24. Maria die wolln wie, ruff an, Bud wollen an. fic, begebrn, Daß fie vns pon, Dene edlen

Weinbeer Den fafft yu theil (aft werdn. 25. Wenn fic cin Menſch gar ſchwach “Hefindt; Mit viler ſuͤndt verwundt, Der bewerb fid vmb deß Wein “heerds fait, So wirdt fein Seel gefunbdt.

513

26. Laft eud) Dew traubi” geluͤſten N. HErr Ehriſt von Himmelreiche,

Kehrt in den Weingart ein, Sie thut euch gar nidts foften, Loft von der Hollen Peyn.

* Ehriftus wird nad d

derbolt.

644. Die fuͤnff Gaͤrſtenbrod auß dem 6. Gay. Seb. (Corner 906.)

1. DA JEſus Chriſt auff Erden gieng, Chriftus, Vnd all ſein Juͤnger mit jhm ſindt, Nun hilff vns lieber HErr JEſu Cheift. 2 2. Er gieng wol uͤbt ein weites Feld, Da lag viel Graß gar ſchoͤn geſtelt. 3. Es folgt jhm nach ein groſſe Schaar, Viel tauſendt bey einander warn, 4. Er gieng hinauff auff einen Berg, Er ſagt jhn vor viel guter Lehr. 5. Da GOtt fein Heilige Lehr vollbracht, Sein Zuhoͤrer er trewlich bedacht. 6. Gar hertzlich er fie anefac, Alsbaldt drauff gu Pbilippo ſprach. 7. Wo wollen wir thun kauffen Brodt, Das diß mein Volck zu eſſen hat. 8. Sauct Philip ſprach darauff mit fug,

rn Ble: zweyhundert Pfenuig ift nicht genng.

9. Sanct Andre dem Herrn entbot, Ein Knab hat hier fuͤnff Gaͤrſten Brod. 10. Es kleckt aber nicht fuͤr ſo viel, Wann jeder ſich erſaͤttigen wil. VT 11, Ehriftus nod mehr dads Bole anſach, Drauff er gu feinen Juͤngern fprach. 12. Run heiſt das Vole mderlegen fie, A ORMurein das grag da ift fein Tiſch. 13. Gott. nam Das Brod vnd zwey Fiſchlein, Daruͤber ſprach er den ſegen fein. f 14. Deg Bolds war gar cin grog gefind,” Fuͤnff taufend Mann ohn Weib vnd Kindt.

Rehercin: Raihel. Rirdentieber rc, I. Bt.

Verleyh vus deine Gnad Das wir mit deinem Fleifde Vnd Bhute werden faat, Amen.

33

ex 1. und: Mun hilff nad der 2. Zeile jeder Ctr. wie.

514 15. Da ſpeiſt GOtt bey fuͤnff tanfendt Man, »

Weib vnd Kindt ein groffe Summ. pat Get

46. Da fie nun warn gefeffen, eit so) SHattr gnug truncken ond geffen.

17. Da fprad) der HErr zur felben frift, Nun hebet auff was uͤbrig iff,

18. Auff huben die lieben Zwoͤlffbotten, Zwoͤlff Koͤrb vol ibrige broden.

19. Das Bold das fchawet das wunder an, ; Sie lobten den grofin heiligen Mann,

20. Sie fagten GOtt dem HErren Preig,: Spraden GOtt hat vns felber gefpeift. ..

21. Sie fielen nider auff jhre Knye, Sie lobten GOtt den HErren hie.

22. Auffhuben fie jhr Augen, Sie theten GOtt auſchawen.

23, Auffhuben fie jhr Armen, Ott thu fic ber ons erbarmen.

24. Auffhuben fie jhr Hande, GOtt fey bey vnſerm Ende.

25. Das vermag GOtt vnd nod vielnehr, Daß vns nad) feinem Willen geſcheh.

645. Bom reidhen Mann vnd armen Lazaro, Auß Dem 16. Capitel Lucae. (Corner 908.)

1. ES war cinmal ein reider Mann, ! Mit Sammet vnd Sevyden angethan. 2. &r lich jhin Dads befte hergeben, Vermeynt ewig yu leben. . 3. Gar ſchoͤn war bawt fein Feld vad Haug, Gr praſſt vnd lebt taͤglich im fang. 4. Dargegen war ein Bettelman, Der arme Lazarus war ſein Nam. 5. Der lag wol fuͤr deß Reichen Thuͤr, Er weynt vnd klagt dem Reichen ſehr.

Beim Geſang wird die L.Geile jeder Str. wiederhott.

515

6. Ad HERR ond liebjter Bruder mein, Sh bitt durch Gott erbarm Did) mein, 7. Ach Bruder liebfter Bruder mein, Nun theil mir mit die bilffe dein. 8. Begebr id dody nit viele, Nur deinen guten Willen. | 9. Jd begehr nicht Wiltpret, Fleiſch, noch Visas, Ich bitt vmb die Brofam vntr deim Lif. 10. Bnd niemand ward der jhm was bracht, Der reiche Mann ju Dem Armen fprad. 11. Wie fondt ich nur dein Bruder feyn, Du ſtinckſt gleich wie ein faules Schwein. 12. Du ftindft gleich wie ein fauler mift, Der Das gang Jahr verwefen ijt, 13. Dein Ayß vnd and dein Wunden, Die ftinden gleid den Hunden. 14. Da famen deß Reichen Hund daber, Sie ledten dem Armen feine Gſchwaͤr. 15. Es bracht niemand Speiß oder Tranck, Vor Ohnmacht war ſein Hertz gar kränck. 16. Gr ftarb, da kamen die Engel fuel, Sie fuͤhrten mit fid) feine Seel. 17. Sie fuͤhrten fie in Abrahams Schoß, Da er feing Sdhmergen Troft genoß. 18. Der Reich ſtarb auch hernach gar ſchnell, Sein Seel fuhr in die vnterſt Hoͤll. 19. Als er nun war in groſſer Peyn, Da hub er auff die Augen ſein. 20. Er fah von fern Abrahams Schoß, Drinn ſitzen den frommen Lazarus. 21. Gr ſprach: O Batter Abraham, Ich leyd groß Peyn in Fewers Flamm. 22.0 Abraham erbarm dic mein, Sh fip hie in Der Hoͤllen Peyn. 23. Vnd ſchick mein Bruder Lazarum, Daß ex mir baldt zu Hilfe komb. 24. Vnd tunck ſein Finger ins Waſſer ein, | Bad kuͤhl mein Zung in dieſer Peyn. 33*

25. Da antwort jhm aber Abraham fein, -? Wie fan Lazarus dein Bruder ſeyn. 26. Gy wie fan Lagatus dein Bruder ſeyn, Gr iff getroͤſt, du feydeft Berm, 27. Du haft viel guts gehabt dcin Dag,w » Rnd Lazarus gar farwere Plag. 28. Run foll er ewig erfrewet feyn, .. Bnd du muft Ewig leyden Peyn. * 29, Aud ijt beveftigt ein finfter$ Ort, .. at Daf. wnfer Feiner fan fommen fort. 30. Bon uns fompt feiner in. ewre Brunft, n Bnd aud von euch miemand zu vs. 81. Da fprad der Reid gum Abraham, 14 So ſchick auff Erden Lazarum. oy 32. Fuͤnff Bruͤder find inn meiné Battern ap, Sie praffen, feynd ſtoltz, leben tm ſauß. 33. Daß er jn ſag von meiner Peyn, Auff daß ſie auch nicht kommen Drei 34. Bnd wir geplagt werdn allefampt, Dat Yon boͤſen Geiftern in Fewers Blamm, 35. Da autiwort jhm aud Abraham, .

Sic han Movjen und. die Propheten, iden. 36. Sie haben Predigt vnd weife Rebrn, TY Dicfelben koͤnnen fie tiglid born, :

37, Glauben fie nicht der Heiligen Sahni So glanben fie den abgeftorbenen Ha 38. Wenn ciner ſchon aufferftimdt bom So trichens dod aug jhm den Apott. 2 39. Da muſt der Reich leyden grop Pew Der Lazarus aber erfrewet ſein. find 40. Hierbei fo meré cin frommer Chrift, 4 be Ob er gleich arm oder reid iſt. * 41. Der Reid theil mit. dem Armen jein Gut Der Arm fei qdultig in; feiner mobt. » » 42. Gin jeder thu bey gett Dad beft,© cs Verſchmaͤhe nicht Die armen Gajt. 43. Giw jeder Hor Dic Predigt gett, © - +S Folg frommen Prieſtern wud Seelſorgern.

“3

a!

44, Wart niemands biß zur lebten: ſtund,

Sonſt muß ec fahrn zur Hollen Grund.

45. Gin jedr wend an fein beſten fleiß So fompt cr ins emig, Paradeyf, Amen.

* W J

646. Der geiſtliche Adermann. os Goruner 911.) =

a

1. WAS wolln wit aber heben an, Wolln fingen von einem Ackermann, Der vns Den Acker thut mehrens | Gott Batter, Sohn, heiliger Geift, ~..- Der woll ons weifu ond lehrem

2. Das hat Gott ang genaden gethan, Hat wns geſcheuckt fein lichen Sohn, Er febrt die rechte Straſſen, So wollen wir Denfelben Adermann, Bey ons aud) Ackern laſſen.

3. eſus ift ſelbſt der Ackermaun,

—6 weder Roß noch Wagen an, * thut ſich ſelbſt einſpannen,

Gr zeucht fiir pus biß in den Todt, Bis jom fein Blut entrunnen.

4. Der HErr ein mal durch Gleichnuß tedt, Gin’ Saemann außzufaͤen gebt,

Zu fier feinen Samen,

\ Gin theif ttng hundertfittige Brut, Bnd etlichs nichts zuname. .

5. Etlichs fief am Weeg vnd ward zertrettn, Die Vogl deß Luffts thetens anFfreffn, Die boͤſen Geifter auff Erden,

Die reiſſn Gotts Wort von Lenthn hinweg, Daß fie nicht ſelig werden.

6. Gin theif Saam auff den Felfen fellt, di Das Hedeut die boßhafftige Welt,

Die hat fein Safft noch Wurgen, Kompt-anfechtung vnd widerwertigkeit, Verdorrens gar in fnrge.

7. Etlichs vnter die Dorn fel nidr,

Die giengn mit auff erſtecktens widr,

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Bedeut die geitzign Menfiyn, §* Sie Sorgn vinbs Gut ond Reichthumb zu * Der Wolluſt fie nachdencken.

8. Dieſe Leut verderben alleſamph Sie muͤſſen fahrn zur Hollen Grund, Wann fie ſich nicht bekehrn,

Thun Bug vnd bleibn heim rechten Weeg, Laſſen ſich weiſen vnd lehren.

9. Gin theif Saam faͤllt auff ein gute Erd, Bringt reiche Frucht, wird ſehr geniehet, Das feynd die frommen Leuth, us" Die lebn ond ftrebn nah GOttes Gebot, Vnd halten recht jhr Zeite.

10. Nun hoͤret wer der Acker iſt, Der iſt gebawt, durch Jeſum Chriſt, Es iſt die Chriſtlich Kirchen, Der Saamen iſt das Goͤttliche Wort, Die Prieſter ſeynd die Huͤtter.

11. Wenn nun die Huͤtter ſchlaffen ein, Kompt der boͤß Feind, ſaͤet Vnkraut drein, Wol zwiſchen den guten Saamen, Darmit man gnug zuſchaffen hat, Laͤſt ſich nicht bald außraumen.

12. Der boͤſe Geiſt der feyret nicht, Viel Zand vnd Zwytracht er anricht, Thut widr die Kirch ſehr ſchreyen,

Er tobt vnd wuͤtt, viel Seeln vertübets Mit manchen Ketzereyen.

13. Einer glaubt diß, der ander das,

Der dritt wills noch verſtehen baß, Der vierd thut laͤſtern vnd ſchelten, Der fuͤnfft folgt nach ſeim eygnen ſinn, Der ſechſt laͤſt gar nichts gelten.

14. Ein jeder machts nach ſeinem wahn, Die Weiber predign als die Mann, Mißbrauchen GOtts Wort mit hauffen, Vud bleibt niemand bey ſeinem ta Su dem jn GOtt beruffen.

15. Das fey dir reider Gott geflagt, wf Dap der bog Feind die Leuth. fo plagt,,

* 3

Verachtn der Witen Lehre, Vom redten Weeg fie weiden ab, Gehn in Der Irr vmbhere. 16. Darumb ſollſt folgn O frommer Chriſt, Der Chriſtlichn Kirchn yu aller friſt, Vnd ſuch ſie nicht im Winckel, Auch fleuch die falſchen Prediger, Die lehren in dev’ Dunckel. 17. Rehr wide dem rechten Schafſtall gu, Mit dem verfobrn Sohn Buffe thu, Veracht nidt leicht die Wen, Der Warheit frag nach aflezeit, Wie mans vorhin Hat qhalten. 18. So wird es alles beſſer werdn, Gott wird vns auch genug beſchern, Sein Gnad wird er vas geben, Nad Fleinem Leyd, ‘viel groſſer Frewd, Vnd and das ewig Leben. Anmerfung. Wadernagel Rr. 681 Hat eit Lied , Bom Geift. liden Adermann,“ aus einem befondern Dru ohne Jahr; es befteht aus 7 Str., deren 3 erjten mit den obigen 3 erjten itbereinftimmen. Die an- dere Str. handeln von dem Heiland am Kreuze. LesSarten. 4, 2. Bon einem huͤbſchen A. 5. Der wirdt vns wol ernehren. 2,1. Es hat ons feine gnade gethan 2. fein cinigen © 3. Laß faren laß faren, Die ftard fein. 4. Wir willens den felbiqen A. -- 5. Bey feinem rete l. 3, 1. 3. war felber. 2. Er hat ſich felbs gefpannet an,— 8. Er hat dod weder Ros nod Wagen. 4. Er hat gezogen big. 5. Gar tieff in feine wunden.

647. Bon der einladung ond beruff in die Chriſtliche Kirch aus dem Euangelio Lucae am 14. (Qeifentrit 1. M. I, 277. 3. A. I, 272 Str. 1-11. Corner 913 mit der über—

ſchrift: Der Hochzeitruff“ in folgender Ordnung: 1, 12, 2, 3, 13, 14, 4, 5, 15, 16, 17, 18, 19.)

1. ES war cinmal cin groſſer HErr, Der ſchickt in alle Landt gar ferr, Lies jhm ein Vold einladen, 3u einem gar fojftliden mall,

Aus lieb vnd lautter guaden.

. Su folchem mahl dg vnſer berg, |

. Mu haben fie es gar veracht ©

Der eine wartet ſeiner pradt,

Der ander feiner Rimder, Der dritte fprad ich fan nicht fort, . «+ Mic halten Weib vnd Rinder.

. Da war der Herr voll grim vad zorn,

Weil feine gunſt da war verforn,

Das fie jn fo veradhten,

Gr fics jm holn cin ander Bold,

Die ju ſolchs nie gedadten.

Gr (ud vns armen Heyden gar,

Dahin yu feiner heilgen ſchar,

Lies vns fein quad erfaren,

Sein quad vnd alles was er hat, at Wolt er an vus nidt fparen.

. Er left wns fagen offt mit vleis,

Den willen fein vnd rechte weis, Wie wir vns follen ſchicken,

Sid da modht wol erquiden.

» Da hat vus fiirgeleget Gott, wd a. os 4 .

Sein eigen herrlic Himel brodt,

Das aller koͤſtlichſt eſſen, ie «Bud wil Damit all vnſer ſchuld,

Vorzeihen vud vorgeffen. Be sai . Nun folw wir vns in Demat gros, oe Ae

Su werden alles kommers loß, Su ſolcher malzeit finden, Fe Vnd laſſen vns fein zeitlich ding,

Auffhalten ond anbinden. © of nae S . Den Eſaw albie wol betracht,

Der ſeine erjte qburt voracht,

Su treib Die luſt Des hertzens, . h Das er jr darnach darben muft, : Mit rew vnd groſſem fdmergen.

. Halt dich nur gn dev mablgeit qut, |

Nimb an fein Wort mit berg vnd muth, Bnd fas did) nist vorſeumen, Ehr er die Thiet zuſchlieſſen thut, Vnd ſeine gnad auffteumen. a

10. So) findeftusein herrlich thun § 6) 22

Vud ſolche Luft am Gottes Son, «0 > >

So gar cin froͤlich wweſen soem oe D

Wels nienfein herk hat je geſchmackt,

Jit aud ſonſt nie geweſen

11.O HErr vorleyh ans deiner gunſt ⸗,/

Den glauben vnd die rechte kunſt, net

Zu fuͤrchten deinen Namen / i

Auff das wit folgen. deinem Wort; «=

Durh Jeſum Ehriftum WMERI= 9 > 4.2) 1. Dev Herr ſchickt auß Die Diener fein,’ - 11 45* ta) Sue doi Qwiladerdoanfp die Hochzeit fein, eypiihet wear Mb Pest Pim THe Die Mahkeit war bereitet; i tuedod 2G M ft $$ eon AL & Dadi Maſtvieh war⸗ Ache a7.. at Be £4 MVnd alles wol bebleydet.. dwt ot M soy mA .wytderoe 4B Mein Hochzeit war gat —R ene rim stelited) uksrh MD Wi Die boſen GA warend nit Werth, “© A : pure vier Schickt ander Knecht auffs gferte/ ilo werd 1 SneZ wo} Ga HLadt allerley Leuth weit jhr nut find, aul yedeics * 6 iinemn Auff daß mein ‘Hang voll were 4 ee ond Ak 44) Bie’ Knecht, die giengen smb alle 3aun, * J

Tes ITM NOP Sie brachten Blind vnd Lahme Herein, * :

Goad Wiel Tauber vnd auch Stummen, * F ne by a WBiet Krone, Krumimen, —— a het 7 i Pps. _ Bae 2*— Dieffens Comite. hoe J 4 ol os= ob tm

45. Des ſolln wir ibm alle Sanden fein,

Daß er vns gladt auff die Hechzeit fein, Wir folln, das, nicht vergeffen, oro Wir follen, pus halten rect, vnd wol, Mit trinden vnd mit effen.

16. Wir folln GOtt hod loben vnd prevfen, Vmib, all fein Gaben vnd Speiſen » Wir follu das recbt genieffen, ... a.~ Richt fdlemmen, ftolgiern, vnnuͤtz verzehrn, Sonſt wuͤrdn wir, auch verwieſen.

17. Wann nun der Here Die Gaͤſt beſicht, Kein HGochzeittleyd⸗ am eim find nicht, 4 So wird er voller Zoren |”

Gr laͤſt jhm binden Hand vnd Fig, Da iſts alsdann verlohreme) ©) ma

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18. Er lift jhn werffen ins Sammerthal; Drinn muß et leyden Hoͤlliſch Qual, Darinnen ewig. britinen, O frommer Chrift, wer du awd bift, Shaw dag du fanft entrinnen. 19. Sekt aft Die Gnadenreithe zeit, Thu Bug, legt an dz Hochzeit Mleyd, Mit Tugend that euch gieren; So wird der edle Himmelfonig, | Die Seel zur Frewd einfiihren. Lesarten. 1,02 M-auff alle Straſſen ferr. 3. M viel Gat. 4. M einer foftlichen Mahlzeit gut. 5. M Auß fauter Lieb ond Gnaden. 2,1. MDa habend die Juden gar ver.—2. M Der ein wart aug fein ftolgen Pracht. 4. M dritt der fpr. 4. M hindeen. 8, 1. E wars Dem Herrn. M Da ward der H. gar Grimmig Zorn. 2. M W. all fein @utthat war verlohrn, 3. M Dap. EM jbu. M j. fo gar verachten. 4. E jhm. 5. EB jbu, M A. f. Schidt aug fein Heer, Ihr Stadt angindt et, Sold) Morder all vmbbrachte. 4, 1. f. M Da wurdn wir arme Heydn geladn, Auß groffer Lieb ond lauter guadn, Gott lies ons fein Gunſt erfabren. 4. M Gnad. 5,1. liek v. fagn mit allem fleiß. 2. M Sein Gebot vnd Willn mit rechter weiß. 3. M f. halten. 4. E dad v. 4 f. M In Lieb ond Frewd, in Ginigfeit, Die Hochzeit nicht ger ſpalten. 6, 2. E Brod. 8, 3, E Ihn. 4. E jhr. 9, 1. f. E H. d. n. gu dieſer Mahlzeit, Durch Gottes ordnung dier bereit, Sdaw das Dic) nichts verſeumet, Ehe Dann ev Die Thuͤr zuſchleuſt. 5. E auffreu- met. 10, 2. E Sohn. 11, 1, E verley. 4. E_deim gebot.

648. Von zehen Jungfrawen, aus Dem 25. Capitel Matthaei. (Corner 914.)

1. DA Chrift fein Singer warnen thet, Daß cin jeder qut achtung hett,

Auff fein herrlich Widerfunfft, Wartend derfelbigen mit Vernunfft.

2. Sagt er gu jon: Das Himmelreich, Das ift gehen Jungfrawen gleich, Gin jede jhre Lampen nam, Entgegn zugehn Dem Brautigam.

He

io)

So

. Slnif. Sungfrawen, waren weiß ond. klug⸗

Gin jede jhr Lampen voll Oel mit, trug,

Der ander Theil gar Mirrifd) was, 5) Bnd, Oel zu kauffen gar vergag,

. UWS nun verzog Dex Brdutigam,.. © 2!

Vnd mit dem Einzug fangfam famy Da wurden fie all falifferig, aif Vnd ſchlieffen ein. fein ſaͤnfftiglich.

. Gar eylend vmb die Mitternacht,

Gin groß Geſchrey ward dargebradt, == Steht auff jest fompt Der Braͤutigam, Geht jhm entgegen allefam.

Da ftundn die Jungfrawn alle aff,» a 5 Vnd pugten jhre Lampen auff,.... . -

Da merckten erſt die Thorichten, , Dah jhn an Oef wird mangelen.

. Sie fpraden gu den Weifen hald,, 38

Ad Schweftern wir beſtehn gar falt, Theylt vns ewers Oels ein wenig mit, ¢ Dak vnſre Lampen verlefden. nit.

. Da antwortn jhn die Klugen drauff,

Nein trawn, fonder cin jede lauff, Geht gu den Kraͤmern fauffet Zeug, Daf vns nit mangl an Oel vnd eudy. Da rennen die thoͤrichten Jungfrawen hin, Erſt Oel zu kauffen ſtund jhr ſinn,

Aber Da ward gu ſpaͤt der Kauff,

Sie funden. niemand wecken auff.

10. $n Dem gog cin Der Briutigam,

Die Thuͤr ward gar, bald gugethan, Bnd wer bereit war, der gieng cim, ..~ , Hernad fies man niemand hinein.

11. Zu letzt kamen die fuͤnff auch herfuͤt,

Rnd klopfften ſtarck an Dex Haußthuͤr, Sie rufften laut, ſie ſchryen ſehr, Ad thut ons auff O lieber HErr.

12, Da gab man jhn gur Antwort rauß,

Geht nur hinweg von meinem Haug, . Ich kenn end) nicht, jhr fompt gu ſpat, Mein Bold. ſich alls verjamblet hat. .

13. Dlumb wacht vnd "bett Ihe Kinder mein, © So geht jhr gu der Hochzeit cin, , She wiſt fein Tag, kein Stund noch Zeit, Wanu ich euch fordr fo ſeyd bereit

14. Ach Herve Gott. hilff vns auß Robt, - * Behuͤt vns vor dem ſchnellen Todt, Vor groſſen Suͤnden vns bewahr,

Gott helff vns gu der Engel Smaart. |

649. Wider das abſchewliche Gottslaftern. (@orner 916.)

1. Hit did, Hit dich fiir Lfterwort, 2 Hie ftrafft fie Gott vnd ewig dort, Der Heiligen hey leib nicht fpott, Piel weniger red wider GOtt, Shaw wie Gott folher Maͤuler ſchlag, r Bnd' alle Laſterzungen plag.

2. Sanct Paulus ſie dem Teuffel gab,

Vnd ſchnitt fie von der Kirchen ab, Olympium drey Donner Pfeil,

Drey Pfeil erſchlugen in der Eil,

Ein Spieß der von dem Himmel kam, Das Leben Juliano nam.

3 Neſtorio Die Zung ward faul, 2 8 Vol Wuͤrm die Sung dad Laftermant, ©’ Hang Swi fiir Hall fein Naß verlohe, Gefdoffen ab mit einem Robr,

Gin ander fies mit groffem Leyd, A In Sichem feine Augen beyd. .

4. Der Straffen viel mehr zevgen an, Nicephorus ond Damian, | + Krieg, Hunger, Peft, det Plagew drey, Setzt hie Suftinianus bey,

Alfo ſtrafft Gott, fich fleiffiq gu, Dah did der Streich nicht treffen thu.

5. Das Kaͤyferliche Recht gebeut, Pe tl Zu toͤdten ſolche loſe Leuth, J Sanct Ludwig Koͤnig bod genannt, Gin Lod) durch ſolche Zungen brand,

if

Sold Leut Sanct Auguſtinus adht, Gleid den die. Ehrifium vmbgebracht. 6. So Hit enc denn jhe Chriften all, Daß niemand in das Lafter 7 |! a: Bey Leib nicht mebr vnhuůͤlfflich newts Gott, Crvfam, Tauff vnd Sacrament, Aud Creutz vnd Leyden, Wunden, Blut, Hinfuͤro nicht mehr ſchenden thuk.

650, Wie die Fung gu zaͤhmen * (Gorner 917.)... '

1. HErr meinen Mund: fd leaf auff vnd gu, > Die Schluͤſſel id Dir: geben thu,/, 2 Leg mityO, HEre ein Zaum hinein Von rohtem: Gold wud Silber fein, 7 Thu auff O. HERR, mein Hers ond Mund, Zu deinem Lob. all, Vhrvnd Stundt,4 ve

2. Halt meine Zungein, deiner Hand,

Das ift O. HErr das hejte Band; Mad mir O HErr von Golt cin Wag, » Darauff ich meine Reden ſchlag.

3. Gib mir ein Zung die wenig ſchwetzt, Vnd Did) mit keinem Wort verlest,

Gib mir cin Bung die guͤlden fey, Die Deinen Namen henedev.

4. Gib deinem Mund cin Siffigfeit,

Die Weißheit vnd Beſcheydeuheit, Die Bung mit deiner Krafft begab, Daß meine Red cin Nachtruck hab 5. Die Lefftzen roth, wie roth Cotall, Dich HEre laß foben uͤberall, Dich meine Lefftzen loben laß, In Ewigkeit ohn zahl vnd * nie oe

654, Wider dic Trundenbeit! (Corner 918.)

1. Vor undenheit wns Gdti bewahr, Sie bringt in Seel vnd Lcibs gefabr,

1Thu auffeat,, wird bei jeder Str. wiederholt; jisdaobawt? 2008!

Gefundtheit fie dem Leib benimbt, Die Seele in die Hille verſinckt, Vor Trudenbeit’ vns GOtt bewahr.?

2. Noe voller Wein Trunden fag, Bon feinem Sohn [id hohn vnd ſchmach, Loth lebt zuvor in Erbarfeit, Blutſchand begieng durch Trundenbeit. 3. Als die Suden ſich vol geſoffen, Abgoͤttiſch ſeynd vmbs Kalb geloffen, Bald drey vnd zwantzig tauſend Pann, Ott toͤdten ließ auff ſolchen Plan.

4. Das Hertz dem Nabel wie cin Stein, | Gr ftarb, Dieweil cr voller Wein, Dem David nits mittheifen wolt, Das fanffen gab jhm ſolchen Sold.

5. Der Ammon hat fid vol geſoffn, Bon Abfalons Knechtn war erftodn, Balthafar Konig gu Babylon, Bon Trundenheit befam boͤſn Lobn.

6. Gr fag vnd frag, er ſauff fid vol, Seinen Kebsweibrn gefiel es wol, Drey Finger giengen auß der Wand, Sein ftraff vnd Todt ward jhm bekandt. 7. Sein Stadt gewan in felbiger Nadt, Der feind, fo jhn aud) wmb gebradt, | Das Koͤnigreich vnd Monarchey, Verloren hat durch vollerey.

8. Holofernus der groß Tyrann, Hat ſich mit Wein gefuͤllet an, Judith den Kopf jhm ſaͤblet ab, Sein Seel fuhr zu der Hoͤlln hinab. 9. Ein zehenfoͤrmiger Drach iſt, Die Trunckenheit das glaub O Chriſt, Mit denen er GOtts zehen Gebott, Zu boden ſties, vnd fuͤhr zum Todt. 10. Den Baud er helt vor ſeinen GOtt, Reiner bridt mehr das ander Gebot,

Pies: Trundenheit. 2 Dieſe Zeile wird bei jeder Str: wieder holt.” - ©

Deb fluden, ſchweren, laͤſtern vnd oden. Dreer Vollſaͤuffer find. fein. Ende. ie eS 14, Wer voll’ gewefew die vorige’ Nat, oe veces oe Das folgendt Feft vnd Kirch veraht, Bor Meß ond Predigt er fich ſchewet, Weil er Dew Wein nod nicht verdevet, 12. Gin Sohn der ſich faut Kranck vnd Todt, Den Eltern bring grog Hertzen noht, Sand, Hader, Wunden ond Todtſchlag, Bringt Trunckenheit, was Web ? was Mag. 13. Blutſchand, Ehebruch vnd Vettlerey, Kommens nicht her auß Voͤllerey? Wie viel kommen jum Bettelſtab, Weils nit vom Sauffen ftehen ab.

14. Mander der raubet, leugt vnd ftilt, Damit fein. Baud) gefilt werd, Falſch zeugen, veradhten fein Nachften, Die ſauffer thuns zum allerhidjten.

15. Der Sauffhals meift begehren thut4 Def. Rechjten Weib, Haug, Gelt vnd Gut, Das Hersh vor boͤß Begierden brint, oe gtd Welches Der higig Wein entzuͤndt. “a re » 16. Bon vollfauffern S. Paulus ſpricht 6 + Die Speif mit jhnen nehmet nidt, oo ot S TE Wer nidt vom Sauffen wil abfteben, ose! Wird nidt yu GOttes Reid eingehen. 2 Leo vw x 17. Der reide Mann lebt taͤglich wol, * Darumb er ewig duͤrſten fol, ar Er Hat all Tag ein guten muth, ; “Run brennt ex in der Hoͤllen glut. 416. O Vollſauffer gedenckt al, Ty —— Deß Eſſigs vnd der bittern Gall, fads te

Def großen durfts fo GOtt ewer HE, .) oo. «2, « Gelitten Hat am Creug fo ſchwer.

19. Wer wil mit GOtt an feinem Tijd, Der Frewd geniefen ewig friſch, J Gerecht, GOttſelig nuͤchtern leb,

Gud taͤglich nach dec Tugent fired.

528 682. Gin Bit liedt vin Frieden. (Qeifentrit 1. A. I, 286. 3. A. 1,281. Corner 920, mit dem Bulag: . Das Da pacem Domine, én ſeiner gewebniiden RirG ch? Melorey.-)

1, BORley vns Friden guediglich, Here Gott zu vufern zeiten,

Es ijt Dod hte Fein ander nit, Der fix vs fondte ſtreitten, Ohn Vid) vnfer Gott alleine.

2, Bud das wir all geflindigt han, Das wolft ons nicht mefjen zu, Mad Deine barmbergigfeit dan, Dein zorn Yon vns wenden thu, Binh EChrifti willens alleine.

3. Dis bitten wir yu gleich allfamypt, Das wit gu unferer zeit, - a Durd deinen ſchutz ond milde Handt, Hab vorm Feindt fiderheit,

In deim [ob wir febn alleine.

Resarten. 1, 1. EB Verley. CE (R.) frieden. MBErlend, Fried genaͤd. 4, EB ¢(M.) fondn ſtreiten. 5. M Dew du v. 2, 1.M dag. 2. M woillft. zumeſſen. 3. E deiner. M deiner groffen B. Cobne Dan). 4, M Deines- Borns gang vergeffen. 5. M willen. 3, 1. M Dip. gugleid. 2 M Dag. vnſern zeiten. 3..M-Sehug. Hand. 4. M Leben inn Siderbeiten, 5. M Zu deinem Lob alleine, Amen.

Anmerkung. Wadernagel hat Nr, 2411 die 1. (von 1532) und Mr. 221 die 1., 2% und 3, Ste. (won 1533); Mützell hat Rr. 3O die 1. Str. aué dem babjt. Gb. von 1545, alle unter Lutherg Namen. Su Mr. 211 fteht 4, 3. ja (ft. Hic), in Mr. 221 fteht hie; im Nr. 211 ſtebt 1, 4. Denn Du, in Rr. 221 on Did. Andere Lesarten, in Nr, 21 find: 2, 3. f. Sonder nad) deiner barmh. | den zorn von vns wenden | vmdb Jeſus Chriftus willen. 3, 1. wir alle fampt ju gleych. 2 Auff das w.— 4. f. vor feynden ftill vnd fider | in Deinem lobe ſeben thin. Zwi— fen Der 1.—3, Str. ftebt folgende, in ſpätern protect. Geſangbüchern bald vorbandene, bald. feblende Str. ; y

Wann der du hailgen mit vnd rath,

aud) rechte werd erſchaffen thift, 9 ©» 7 mt Gib vns dad berg aug deiner git,

an Deinem bailgen wort allain

mit feftem glauben hangen ‘thu,

529

' 653... Ein geyſtlich Bittlied vmb den fryden.

(ache * R. A. 92. Geijentrit 1. W 1, 269. 3. A. J, 284. Chintr GH. 1610, 211. 1619, 1, 214. Gorner 921.)

1. EWiger Gott wit bitten did),

Gyb fryden in vnſern tagen,

Das wir lieben einmuͤttiglich, Bud ſtets nach deym willen fragen, Denn Herr es iſt keyn ander Gott, Der vor wus ſtreittet in der nodt, Dann du vnſer Gott alleyne.

2. Guͤttyger Gott wir bitten did, Gyb fryden in vnſerm (eben, Verleyh wns dein hilff gnediglich, Den feynden gu wyderftreben, Denn niemant ift in diefer welt, Der fryden gybt vnd ſygk erhelt, Denn Ou vnfer Gott alleyne.

3. Guediger Gott wir bitten dic, Laß vns in Dem fryden fterben, Erzeyg did) vns gang vaͤtterlich, Das wir endtlich nicht verderben, Durch Jeſum Chriſtum vnſern

Herrn,

Im heylgen geyſt wie das begern, Von dir vnſerm Gott alleyne.

4. Eyniger Gott wir bitten dich, Du woͤlleſt das nit ſehen an, Das wir alfo vielfalttiglich, Den vnfryden verſchuldet han, Mad von allen funden rein, So wuͤrdt das herg recht fryd-

lid) fein, In Dit vnſerm Gott alleyne.

5. Starder Here Gott wir bitten dich,

Gyb fryden vnferem hergen, Gyb fryd hie vnd dort ewiglich, Wider Die hellifchen ſchmertzen, Gyb wns hergliche eynickeyt, Bund. die ewige feliceyt, Welche in dir fteht alleyne, Amen.

Lesarten. 1, 2. CEIKM Gib. CE frieden. IK friden. M Fried. CE inn, IK vnſeren. M Tagen. 3. IKM Dag. (eben. CEIKM cinmiitig- lid. 4. M feb(t: Bnd. K ftey. M fits. IK deinem. M deim. ~ 5. IKM Dann. CEIKM fein. IK anderer. M andrer. -~ 6, IKM fiir. ſtreitet. CEIK noth. M noht. 7, M Denn, CEIKM alleine, 2, 1. CEIKM Giiti- get. 2. CEIKM Gib. CE fricden. I fridt. K fried. M Fried. inn. Lez ben. 3. CE Borleyh. CEM biljf. M guid. 4. CEIK §einden. M Feindn. CEIKM widerſt. 5. IKM Dann. CE niemandt. IKM nie- mand. I diſer. IKM Welt. 6. CEK frieden. I friden. M §rieden. CEIKM gibt. CEIK Sieg. M fic). 7. IKM Dann. CEIKM alleine. 3, 1. M Gnaͤd. 2. M im (ft. in d.). CEK fricden. I friden. M §riedens 3. CEIKM Greig. CE Bit. IKM Bitt. 4. IK nit. M nit gar (ft. endtl. n.). CE verterben. 6. CEIK feiligen, M 6. CEIKM Geift. M begehrn. 7. CEIKM alleine. 4, 1. CEIK Giniger. 2. CEM wolleft. M nicht rechen (ft. nit f. a). 3, IKM Dag. CEIK vielfeltigl. M vielfeltigf. 4, CEK wnfrieden. I onfriden. M den Frieden mit Dic Breden. 5. CEIKM Mad vns von. CEH fit. IKM Si.

achrein: Rathol. Rivdenticder ic. HL. Bb. 34

530

6. CEM wird. IK wirt. M Hers. CET fridl. KM feied!. IRM ſeyn. 7. CEIKM afleine. 5, 2. CEIKM Gib. CE friden. I feidt. K fried. M Fried. IK vnferm. M in vnſerm H. 3, CEIKM Gib. CE frid. I fridt. K fried. M §ried. 4. CEI Hell. MW. der Hollen, 5. CEIKM Gib. M die techte (ft. herpf.). CEIK cinigfeit. M Gnnigfeit. 6. M Snn der’ ewiger. CEK feligkeit. IM Seligkeit. 7. K Welchen. M Weld. I ſteth. CEIKM alleine. M Aflefuja (ft. Amen),

654. Wider alle Gefaibrligfeit ond Anfechtung Qui habitat in adjutorio. Psalm 90. (Gorner 921.)

1. WEr auff den Shug deh Hoͤchſten bart, Vnd auff fein beilig Kirche trawt, Su Gott er fpridt mein Zuverſicht, Verlag mid nist, Su dir mein Troft, Hoffnung ih ridt. 2. Gr wird mid von den Feinden mein, Grretten, die mix yu wider feyn, Ob ſchon jhr Nevd, voll Bitterfeit, Shr Wort falſchheit, MiG bringen wolln in Angft vnd Leydt. 3. Aber Gott ift mein hddfter Sdup, Mein Heljfer vnd der Feinden Trug, Gr helt gar qut Wat, Shirm vnd Hut, Der Feind nists thut, An meiner Seel, dem Leib vnd Blut. 4, Sein Warheit wird vmbgeben did, Der Feind von dic mug wenden fic, Weder am Tag, oder hernad, Nichts ſchaden mag, Gott hilfft dir aug, fuͤrwar ich fag. 5. O tauſend falln zur Seiten dein, Zehen tauſend zur Rechten dein, Wird dir fein Leyd, fein ſchmertz, Fein Neyd, Geſchehen heut, Did erhelt Gottes Gitigfeit. 6. Du wirſts mit deinen Augen ſehn, Daß der Gottloß hauff wird vergehn,

531

». » Dawn viel gu fpat, jhr Sinn vnd Raht, cos ,, Rompt nad der That, > he Solchs ſchafft allein der trewe Gott. 7. Richts Vbels wird begegnen dir, NKein Vngluͤck feyn vor deiner Thuͤr, Der Engelu Mat helt Hut vnd wat, » Bu Tag vnd Nat, Füuͤrm feind, der dir heimlich nachtracht. 8. Auff Schlangen, Bafilisten grog, Wirſt du gehen gwar ohn verdruß, Aber all Stund, der Lowen Schlund, Bund. Drachen Mund, Muͤſſen dic laſſen friſch vnd gfund. 9, Beil ex auff mich gehoffet hat, » Wil ih jhm helffen aug der Noht, Dann er auff mid verliffet ſich, Wie recht billig, VBVund ehrt mein Namen ftittiglia. . 10, Er rufft gu mic aug Hergen Grund, Ich will madden fein Seel gefund, Ich will fein Leyd, fehren in Frewd, Zu jeder zeit, Endtlich geben die Seligfeit. 11, Lob, Ehr fey GOtt im hddften Thron, Dem Batter vnd feim lieben Sohn, Vnd aud zugleid, dem Geifte reich, Gar frewdigli, Hie ond dort in Dem Himmelreidh, Amen.

655. Cin ander andidtiges Gefang.

(Corner 923.)

1. BEhit vns lieber Herre, 2. Behuͤt vns fieber Herre, Fir Sinden groffer Shand, Fir Hunger, thewrer eit, Alem Vugluͤck auc webre, Gib tiglid) Brod, rein Lehre, Gib Fried in vufetm Land, ‘Bnd vertreib all falſchheit, Die Feind thu bald verjagen, Geiſtlicher weiß darneben, Zu dieſer lepten Zeit, Speiß vns mit deinem Wort, Daß wir ja nicht verzagen, Daß wir forthin hie leben,

An deiner Guͤtigkeit, Kyrieeleiſon. In deiner forcht vnd hort, Kyrie. 34°

532 :

3. Behit wns lieber HErre, Fir fdnellem gaͤhen Todt, Daß auch erſchroͤck nicht ſehre,

Fuͤr allem Vuglud auch, Lag dein Segen vnns bleiben, Nah deiner Warheit brauch, Kyrie.

Vus Der Peftilengen Noht, 6. Wir bitten bid) O 'HErre,

Dag wir im Frieden fterben, Ach verleyh Deine Guad,

Die Seligfeit ererben,

Nad Deinem Wort O Gott, Kyrie.

4. Behit wns lieber Herre, Fir Brunt, Fewers Gefahr, Schaff ab vnd vertreib ferre, Min Yammer vns bewahr, Auff dak wir did) ftits loben,

Durch dein Barmbergigfeit, Selbſt vnſet Gfauben mehre, Dein Heiligen Geiſt bereit, Bnd wann er Todt wirdt fom- ~ “men, Deffen tir Warten ſchier, Durch den wir werden genommen, Schleuß auff ‘Deb Himmels Thiir, * Kyrie.

Gnaͤdig in deiner Huld, 7. Lob preiß fey Gott Dem HErren,

Im Himmel hod dort droben,

Mad ledig vnſer Schuld, Kyrie. 5. Behuͤt ons fieber HErre,

Fir Vngewitter groß,

Fuͤr Hagel Sdlofjen ſchwere,

Fix Sturmwindt gleider mag,

Was fdadet, thu vertreiben,

Der wns erfihaffen hat,

Seinem Sohn aud) gleicher Ehre, Der vns durch ſeinen Todt, Erloſt Hat von den Suͤnden, Dem H. Geiſt zugleich,

O GO6tt zur rechten Stunde, Gib wns das Himmelreich, Korie.

656. Gin gutes gemeines Srofgerang, incerti authoris.

(Corner 924.)

1. WArumb betruͤbſt du did) mein Herg, Bekuͤmmerſt did ond trigeft Sdmerg, Wol vmb das zeitlich Gut, Vertraw du deinem Herren Gott,

Der alle ding erſchaffen hat.

2. Gr fan vnd wil did) verlaffen mit,

Gr weif aud wol was dit gebridt, Himmel vnd Crd ift fein,

_ °°. | Mein Batter und mein HErre GOtt, Der mir bevftehr in aller Noht.

3. Weil du mein GOTT und Batter bift, Dein Kindt wirft du verlaffen nist,

Du Bitterlidhes Herb,

533

Sh bin cin armer Erdenkloß, Auff Erden weiß ih feinen Troft.

4. Der Reid verlaͤſt ſich auff fein zeitlich Gut, Ich aber wil vertrawen mein Gott, . Ob id gleid) werd veradt,

So weiß id vnd glaub veſtiglich, Wer Dic vertrawt dem mangelt nicht. 5. Helia wer ernehret dich, Da es fo lange reqnet nit, Sn fo ſchwer thewrer Beit? Gin Witwe aug Sidonier Land, Zu welder du von GOtt warft gefandt.

6. Auff daß du nicht lidft Hungers not,

Da du folgft deinem lieben Gott, Vnd rift auß fein befebl, Muften die Raben fleiſch und Brodt, Dir allzeit briugen fri und fpatt.

7. Da ex fag vnter dem Wacholder Baum, Der Engel GOttes vom Hinnnel fam, Bnd bradht jhm Speiß ond Tran,

Gr gieng gar einen weiten gang, Biß gu dem Berg Horeb genaunt.

8. Def Daniels Gott aud nicht vergaß,

Da er vuter den Lowen fag, _ “4

. Sein. Engel fandt er hin, | ik Be. 4-8

. - Bud fies im bringen fpeife gut, F Durch ſeinen Diener Habacuc.

9. Joſeph inn Egypten verkauffet ward, Vom Koͤnig Pharao gefangen hart, wig, au Vmb fein Gottsfordtigfeit, a ar GOtt madt jhn zu eim groſſen HErrn,

Daß er kondt Vatter vnd Briider ernehrn.

oe t=

* 10. €8 verlieh aud nicht Der treme GOTT, .

Die drey Maͤnner im Fewerofen robt, Sein Engel fandt er hin, Bewart fie vor deß Fewers glut, J Vnd halff jhnen auß aller Noth.

11. Ach GOTT du biſt nod heut fo. Reich, Als du biſt gweſen ewiglich, Mein vertrawen ſteht zu dix,

Mah mics an meiner Seelen reich, So hab id) qnug bie vnd ewiglich.

12. Der zeitlichen Shr wil ih gern entperen, Du willft mic nur dep eigen gewern, Das Du erworben Haft,

Durch deinen herben bittern Todt, Das bitt ich did) mein HErr vnd GOTT.

13. Alles was ift auff diefer Welt,

Es fey Silber Gold oder Get, Reichthumb vnd zeitlich Gut,

Das waret nur cine kleine eit, Bnd hilfft dod nicht zur Seligkeit.

14. Ich dande dir Chrift O GOttes Sohn, Daß du mid folds haft erfennen fan, Durch dein Goͤttliches Wort,

Verleyh mic auch beftindigfeit, 3u meiner Selen Seligfeit.

15. ob, Ehr vnd Preiß fey dix gefagt, Fite alle Deine erzeigte wolthat,

Bud itt demuͤtiglich, Lag mich nicht von deim Angeſicht Verftofjen werden ewiglich.

Anmerfung. Mützell Nr. 164 und Wackernagel Rr. 259 haben das Lied (jedod ohne die 6, 9. und 10. Str.) aus einem Cingeldrud o. J. unter Dem Ramen Bes H. Sachs; die 9. und 10. Str. hat Wadernagel ans dem Nürnberger Gefangbudh von 1580 hinzugefügt. Der Text, Der von 1650 an in febr vielen proteftant. Gejangbidern ftedt, ftimmt (unbedentende orthogr. Ab weidungen abgerecdnet) ganz zu Corners Text, nur 1, 3. nur (ft. wol). 2, 2 gar (ft. auch). 5, 2. ob (fi. da). 8, 1. feblt: aud. 4. fpeife bringen gut.

657. Gin Lied vom Beten, Faften, Allmofen. (Gerner 925.)

1. O GOttes Sohn HEre JEſu Chrift, Der Du der Welt ein Richter bift, Hilff vns au aller frift,

Dah wir dad böſe laffen ftehu, Vnd vmb mit guten Werden gehn.

2. Wir bitten HEre von Hergen grundt,

Gib deine gnad yu aller ftundt, Dah wir mit Hers vud Mund, Bor deinen Augen beten febr,

Rnd beten tiglid) mehr vnd mehr.

3. Wir bitten HErr mit gleichem fleiß, Dag alle nach der alten weiß, Gebraudhen Faſtenſpeiß, : Daß wir mit faften wirden Bus, Rnd faften wie man faften mug.

4. Wir bitten aud) O milder HErr, Den Geigigen dak Her auff fparz, Daf thu O miler HErr,

Daß fie den Armen theilen aug, Den Vberflug in jhrem Hang.

5. Hilff vns O JEſu GOttes Sohn, Perdienen den gewiinfdten Lohn, Bud die Himmilifde Kron,

Durdh gute Werk die Chriſtlich fevn, Hilff ons O Herr in Himmel ein.

658. Danckſagung vmb die Wolthaten Gottes. Benedic anima mea. Psalm 102. (Gorner 927.)

1. WOlauff mein Seel fag Hoben Preig dem HErren, Thu fein Lob ruͤhmlich allenthalben mebhren, Was in mir ift nad allen Kraͤfften mein, Preiß diefer frift den heilgen Namen dein.

2. Ja Du mein Seel jolt deinen HErren preifen, Bud Ehr dem fieben frommen GOtt beweifen, Vergiß ja nist aller Gutthaten fein,

Die ohne Pflicht, dir widerfahren ſeyn.

3. Gr ift, Dex Dir nad) feinem wolgefallen,

Raft alle Deine Siindt aug Gnaden fallen, Der heylen thut, durch heylſame Arguey, Aus trewem Mubt dein Schwadhbeit allerley.

4. Gr ift der Did erldfet pom Berderben, Bund pir dein Leben friftet fix Dem ſterben,

Der quadiglich dic zieret mit feiner Huld, Vnd frint dic) mit ſeiner Gnade mild.

5. Er ift Der Deinen Mund dir thut erfiillen, Mit reichem Gut, nad deines Hergen wiflen, Gr dic erhelt ben ſchoͤner Sugend blut,

In diefer Welt gleich einem Adler gut.

6. GOtt helt Gericht, ſchafft allen recht auf Erden, Die ohne fug mit macht verdrudt werden, | Gr hat fein That dem Moyſi fundt gethan, Bnd feinen Raht Iſrael wiffen lahn.

7. Der HErr ift mild, barmbergig vnd langmuͤtig, Gin GOtt von groffer qnadt vnd uͤberguͤtig, Er wirdt fiirwar nicht zuͤrnen ewiglich, Nod jmmerdar, vnfreundlich halten fic.

8. Nicht hat er ſtraff vnns widerfahren laffen, Nady vnſern Siinden wol verdienter maffen, Der guͤtig GOtt hat wns vergolten nicht, Nad vnſer That, vnd boßheit ſchwerer Pflicht.

9. Gleich wie der Himmel Firmament hieroben,

St vom Erdboden trefflich hoch erhoben, Bleibt fuͤr vnd fuͤr, auff den die Gnade ſein, So nad Gebüuͤr, jhn Hertzlich foͤrchten rein.

10. So weit Der gantzen Erden kreiß hinreckt,

Vnd fic vom Morgen big zum Abendt ſtreckt, So weit der HErr von vns genommen hat, Die ſuͤnde ſchwer, beganguer uͤbelthat.

11. Wie ſich ein Vatter ſeinem Kind erzeiget, | St jhm Freund hold ond Vaͤtterlich geneyget, In gleichem fall, nimbt Gott mit Gnaden an, Die Menſchen all, fo jhn fiir Augen Han.

12. Denn er erfennet vnſer ſchoͤpfung eben, | Gr weiß dab wir ftaub find in Diefem Leben, Dep Meniden Jahr, find wie Kraut das Hinfallt, (Er blitht gwar wie cin Blume auff dem Feld.

13. Die bleibet nit, mag nimmer fang beftehen, Wenn nur ein fcharpffer Wind thet uͤberwehen, Halt fie Daher verliffet jhre Statt,

Man weif nicht mehr, wo fie geftanden hat.

14. Jedoch die milde gitigfeit deß HErren,

Sft ohn anfang ond wird aud jmmer waren, |

Bey den allein, die-mit auff rechtem Muth, Beſtaͤndig ſeyn, in ſeiner Furchte gut, 15. Sein Grechtigkeit ſteht veſt zu langen Jahren, Auff Kindes Kindt die ſeinen Bund bewahren, Wir trewe Kneche, dencken an ſein Gebot, Zu halten recht, was er befohlen bat. 16. Gott hat jhm feinen Thron gar wol fundieret, Bnd dort im Himmel herrlidh aubgefiihret: Er herrſchet gleich, ein HErr vnd Koͤnig fron, Bund feinem Reich, tft alles vnterthon. 17. Shr Engel rein, jhr ftarden Heldt hieroben, Thut ewren GOtt nad) der gebiire loben, “Die jhr bereit, außricht an allem Ort, t Was er gebeut, vnd gehorchet ſeinem Wort. 18. Lobſinget Gott jhr fein Heerſcharen alle, Saget fhm Ehr, mit hohem frewden ſchalle, Ihr Diener trew, die jhr mit freyem muht, Ohn alle ſchew, fein Heiligen willem thut. 19. Prevfet jhn alle Werde feiner Hande, po pees So weit fein Herrſchafft geht an allem ende,6 osu S FZ Gn gleichem Fall, du liebe Seele mein, J * Preiß auch mit ſchall, den GOtt vnd HErren dein, >

650. Gin anders gemeines Dandlied Tr in feiner befandten Melodey Laudate, incerti Authoris.

(Curner 932.) A, 1.2Db6t GOtt den HErren, ; 3. Gr fann dew gimme ua-¥ Denn er iſt ſehr freundlid, Mit Wolcken bedecken Es iſt ſehr koͤſtlich Gr gibt Den Rege Vnſern Gott gn toben, Wann ex wil auff Gedeny. Sein Lob iſt ſchoͤne, Gr lift Graß wachſen, + 2 Bnd lieblich zu horen, Hod) auff duͤrren Bergen: © Lost, Gott den HErren.“ 7% @ 23 2. Singt gegencinander : 4.Der allem Fleiſhe w 4 Dem HEreen, mit dancen, Gibet feine fpeife, . . Lobt jhn. mit Pſalmen, | Dem Vieh fein Futter, = Bufern GOtt den werthen, Pitterlider weife, ... .. » Dann ex ijt mictig Den Jungen Raben. a Bnd von groſſen kraͤfften. Wann fie jhn exci.

Dieſe Setle wird bei jeder Str. wiederholt.

ited

538

5. Er hat nicht luſte 6. Hert Jeſu Cheifte, Mn der ftdrde deß Roſſes, Sohn def allerhoͤchſten, Nod wolgefallen Gib dein Genade,

An jemands Beinen, Ihm thun gefallen | Die jhn firdhten vnd ebren.

fen frommen Chriften, Dash wir dein Ramen Ewig preifen, Amen.

660. Gin new ſchoͤnes Danlied vmb die Gaben vnd Wolthaten Gottes. (Gorner 933.)

1. GRoß Lob vnd Ehre, 5. Dort warſt verſchloſſen, Sag mein Seel dem Herren, Da er dir eingegoſſen,

Fuͤr ſo viel Gaben, Die wir von jm haben, Der vns das Leben, Leib vnd Sel gar eben, Bnaͤdig bat geben.

. DO meine Seel,

Thu did GOtt befeblen, Sein Bob wud Ehre Solft alljeit vermehren, Der dich auß Gnaden, Thut fo bod begaben, Als nist gu fagen.

. Was wereft eben,

Che du. hettft das Leben? Nichts ber alle,

Nod Hat jhm gefallen, Did gu formieren,

Mit feim Bild zu zieren, Schoͤn gu verehren.

Auß ſchlechter Erden,

Hat er laſſen werden, Dein Leib ſo grade,

Dich ohn allen ſchaden, In einem Weibe,

In deiner Mutter Leibe, Reun Monat lang bleiben.

Dein edle Seelen, Dir gum Leib gefellet, Mit Fugen finnen, Bnd cin freven willen, Did thun anfüllen. Frifh ond Gefunde, Su einer guten ftunde, Mit allen gliedern.

(Das nicht geſchicht cim jeden),

Mit Ang vnd Obren, Hinde, Fup außerkoren, Biſt gebohren.

. Sr hat nicht wollen,

Das did tragen follen,

Gin Heydniſch Weibe, © Vnter jhrem Leibe, Sondern ein Chriſtin,

Die dich lernet wiſſen, Seiner Gnaden gu genieſſen. Fuͤr deine Seele,

Hat er thun beſtellen,

Gin Bad im Wafer,

Did heiligen laſſen, Daß du gereinigt, Nimmermehr gepeinigt, Ihm wurdft vereinigt.

=

Himmels vnd der Erden, |

10. Der dich exmebhlet, Hat dir, auch: beftellet, Gin ſchoͤnen Engel, Der ohn alle maͤngel, Solt auff dich warten, Dir in. deinen Thaten, Als gutes rabten,

11. Dich gu bewahren,

Thut GOtt gar nichts fparen,

Thut fiir dich ſorgen, All abend vnd morgen, Tran€ vnd aud Speiſe, Vaͤtterliche weife, Heiffet vnd leiſtet. 122. All Creaturen, Die in der Naturen, Leben vnd ſchweben, Hat GOtt wns gegeben, Fewer vnd Wafer, Grd pnd Lufft, ohn maſſen, Buns dienen faffen. 13, 8Brodt das ich effe, Bud sttan€ fo id gnieſſe, Dah ich nod febe, Das ih fteh vnd gebe, Auch daß ich athme, Was ich jmmet habe, Iſt als Gottes Gabe. 14. Das gſchicht dem Leibe, Den die Wuͤrm vertreiben, Bad tod viel mehre, Dah nit founder. ware, Adern vnd Sinnen

15.

16.

17.

18.

19.

Theten mir zerrinnen,

Gnug darmit gu fingen.

Ob fon muß fterben,

Der Leib vnd verderben,

Hat vns Darneben, ey GOtt cin Geel gegeben,

Die lebt ohn ende Durch fie wirdt gewendet, Dek Leibs elende

Wer fan erzehlen,

Was GOtt thut der Seelen, Die yu erweblen, oe Zu ciner Gemablin,

Daß fie moͤg werden,

Wenn der Leib wirdt fterben, Seins Reichs cin Erben.

Sie war verlobren, * Weil fle GOtt gu Zoren, Bracht durd die Suͤnde, Daß fie folt geſchwinde, Fahrn gn der Hollen,

Mit def Tenffels Gfellen, Heulen ond bellen.

Ohn alles ende, Hat gwaͤtt jhe elende, Brennen vnd braten, ° Wegen jrev thaten, Re Hettft ewig: miiffen, Koͤndſts dod nicht genieſſen, sHoͤlliſch buͤſſens.

Was hat GOtt geben, Daß die Seel moͤcht leben, Was thets jhn foften, ~ Die Seel gu erldfen,

Ihr zu verfdonen, Schickt er ſeinen Sobne; Auß Himmels Dhrones

20. Der fam auff Erden,

Vufer Bruder zu werden, Thet fir wns fterben, vee

540

Vns gnad gu erwerben, Sein Blut fo. thewer; Kam vns wol gu ftewer, Loft vns vom Fewer.

21. Un feinem Ende,

Macht ers Deftamente, Aug Lieb ohn maffen, Hat Er vns verlaffen, Sein zarten Leidnamb,

Fleifh, Blut, Seel vnd alls fam,

Zu einem Denfmal.

22. Von da der Sohne,

Fuhr ins Himmels Throne, Vnſer Nature,

ilér all Engels Chore, Hod gu erheben,

Schickt er vns gar eben, Sein Geift hingegen.

23. Daf ex folt wohnen

Als inn einem Throne, In vnſern Hergen,

Vus in allen ſchmertzen, Troͤſten vnd lehren, Richtn, leytn vnd fuͤhren, Zu sHimmels Thiiren.

24. Ob wol von. vielen,

GOttes Geift ond Willen, Rit wird geadtet,

Sein Gebot. veracdtet,

Die mit, viel ſchenden, Laftern vnd groß finden, Sein zorn anzunden.

25. Dennoch mit: Hulden,

Thut GOtt dig gedulden, Wartetiein weile;

Wil ons. nist uͤbereylen, Wil SGnad verleyhen,

Bus, die. Sind verzeyhen, Wenn wird nur berewen. |

26. Er wart mit.verlangeng © ©

2

J

28.

Wenn da. fompt- gegen gen, Die arme Seele;: -

Sid. jom thut befebleny.- Fafſts in fein Armen, . Thut fid erbartmen <., % Mit Lieb erwaͤrmen.

. Shut nicht alleine,

Die Seel waſchen reine Mit feinem Biute, , Sondern andy auf giite, Gar ſchoͤne gieren, Mehr Gnad verehren;

Als fie verlohren.

Nach diefem Leben,

Wil er vns and geben,” Himliſche Kfarheit, Engeliſche Schoͤnheit, Guͤldene Eronen,

Ewig frewd vnd wonne, Vus zu belohnen.

20. O liebſter HErre,

Was ſoll ich verehren, Deiner Genaden, Fuͤr ſo groſſe Gaben, Ich kan nicht ſchweigen, Muß mich zu dir neygen, Danck zu erzeygen.

30. Sch fan. nicht dencken,

31.

Was ih div foll fchenden, Fir Deine Gaben Was fan id haben ? Wann idh gleich .cbem, oo» Was id) hab, aud, sLeben Dir thu ergeben. Was darffſtu meiner Wann ich gleich bin Deinet; Was wirds dir bringeny © Wenn id all: mein dinge,

Dir thu verebren, Dardurd yu vermehren, Dein Lob ond Ehre.

32. Alls ift vor deine, Was ih hab, nidts meine, Dannoch fo wolt id, Gern gar fehr Loben did, Ich ſchenck zu dande, Mich ſelbſt ohn wancken,

Werck Wort vnd Gedancken.

33. All Creaturen,. Die in der Naturen,

Leben vnd ſchweben, Sollen wir gar eben, Helffen vermehren, Loben preiſn, vnd ehren, Dem groſſen HErren.

34. Ewig vnd ewig

Wil ich dich, lebendig Loben preiſen,

Dir viel Ehr beweiſen, Wann ich werd kommen, Su denſelbigen Frommen, Im Himmel, Amen.

541

pierzehnte Abtheitung.

Gefange wider die Feinde der Chriftengeit.

661. Auff einen Sontag wann man Dedicationem Templi Kirchweyhe oder Kirmuͤß pflegt yu halden, wird der Hymnus Urbs beats Jerusalem vnd folgender geftalt in Deutſcher ſprach gebraucht.

(Qeifentrit 3. A. 1, 266. Corner 1023 mit dem Sufag: „welcher beydes von KirHwevh ond der Himmelsfrewd fann gefungen werden.)

1. JEruſalem du felge Stad, Drin der fried fein wonung hat, Weld Gott thut herrlich erſcheinen, Aus lebendigen fteinen, Vmb did find all Engel ſcharen, Die did) als ein Braut bewarn.

2. Bon Himel new fomftu herrlich, Als ein Brant geziert kuͤnſtreich, Du bift verlobt dem Herren Chrift, Der dein erwelt Breutigam ift, Dein Pflafter maur vnd gaffen fein, Vom lautern Gold goßn fein.

3. Bon Perlen find dein porten ſchoͤn, Offen Dem der drin wil gebu,

Sie find offen allen frommen, Das fie drin migen kommen,

Sa allen die vmb Chriſti nan, Biel truds ond leidens empfan. 4. Die Stein find gepoliert reinlich, Mit verfolgung vilfaltiglicd, Sind all gefept wie fie follen, Durch meifters Hand vnd willen, Alſo das fie bleiben ewig, Gebawet feft ond heilig.

5. Dein grundtfeft ond Eckſtein ijt Chrift, Denn et drumb auggefandt ift, Auff Das er felbft beide wende, Zuſamen fiig vnd binde : Auff jm Sion gegruͤndet ift, Vud im glauben ftard befeft.

6. Du bift allein die liebe ftadt, Die jm Gott gebeiliget hat, Du bift voll lobs vnd lobgefang, Loft Gott mit frewden vnd lang, Du predight das Gott ift einig, Vad in Perfonen drevig.

7. O hoͤchſter Gott woͤlſt bey vns fein, Die dich bitten in der Kirchen dein, Vnd wolft erhiren gnediglich,

Was wir drin bitten innig : Woͤlſt aud den milten fegen dein, Deiner Kirchen geben fein.

8. Gib das all die ſchreien gu Dix, Erlangen nad jx begir,

Bud das erlangt mbgen befigen, Aud mit den heiligen fipen Immer an end ins Paradeif, Da man von nichts bdjes weis,

9. Dem hoͤchſten GOtt fey allezeit, Glori, preif, ond herrligfeit,

Gott dem Vater vnd Gott dem Sohn, Zuſambt Gott dem Trofter fron, Dem fein gwalt lob vnd Maiefteit, Von jtzt bis in ewigfeit.

Yesarten aus M. 1, 1. feelig Stadt. 2. Darinn. Fried. wohn- ung. 3. ©. herrlich mat erſch. 4. Ung. St. 5. ſeynd. 6. Der

544

dD. bewahrn. 2, 1. Himmel ho famitu. 2. gez. gar fifttid. 3. verfproden JEſu Chr. 4. ſchoͤnſter Brin. 5. Pflafter, Mawren, ond G. dein. 6. Von lauterm G. goffen feyn. 3, 1. Perlein feynd. Por- ten ſchon. 2. Dem DdDarein wil gahn. 3. Sie ſtehen. 4. Dag fie darein. 5. Vnd alln. Namen. 6. Schmach vnd feyd hie empfangen. 4,1. feynd ſchoͤn paliert. 2. Berf. vielfiltig. 4. D. deß M. H.v. W. 5. Dab. 6. Gar veft, heilig ond maͤchtig. 5, 1 f. JEſus ift dein qrund ond Eckſtein, Welder alle Voͤlcker ſchleuſſt in ein, Auff jhn allein ift Syon grindet, Das der Glaube uͤberwindet, Dieſer Stein fan alle ding ſchwaͤchen, Bund in taufend ſtuͤcken jerbrecheu. -- 6, 1. Stadt. 2. jom. gebeiligt. 3. voll deß Lobs mit ſchalle. 4 f. Frolodft, dag GOtt wolgefalle, befenneft Drey Perſon im Wefen, Wie man in der Schrifft thut leſen. 7, 1. wollft. ſeyn. 2. Dich bittn wir in. 3. f. Wolft onus gnaͤdiglich erhoͤrn, Bufer armed Gebet gewaren, Wolft deiner Kirch dein Segen geben, Dag fie in dem Fried ewig leben. 8, 1. daß al Die wit ſchreyn. 2. f. E. deß Hergens begier, Dic vnd Dein Heilign magn anfdhawen, Wie wir hoffen vnd verfrawen, Dag wir figen im Paradeiß, Da man nidts boͤß hort oder weigf. 9, 2 Glory, Preyß v. H. 3. f. GOtt Batter, Sohn, vnd Heiligen Geijt, Sey grog Lob vnd Allmaͤchtigkeit, Als e8 war im anfang ond allezeit, Von nun an big in Ewigfeit, Amen.

662. Ein anders zu fob Chrifto ond feiner Kirhen, nemlich der Hymnus Urbs beata in feiner alten Mefodev. (feffentrit 1, A. I, 274. 3. A. I, 268.)

1. JEruſalem du felig Stadt, Darin fried feine wonung hat, Weld) Gott von Himl thut erbawen, Aus lebendigen fteinen, . | Vmb did find aller Engl ſcharen, Sampt dem HERRN dich gu bewaren.

2. Bom Himel new fomftu herlich, Als ein Braut geziert kuͤnſtlich, Das dich jm vortraw im glauben, Chriſtus fuͤr aller Jungfrawen, Die Pflaſter Maur mit den ſchloſſen, Sind von lauterm Gold gegoſſen.

‘B. Von Berlen ſind ſchon dein pforten, holen.. oe 4 Dein thun. fieht-gar nidt in worten, © ~~ 2 - -

Sie feind offen allen frommen, Weld es han vom Geift genommen, Das fie wirden vnd leiden migen, Bon jhres HErrn Jeſu wegen.

Dein ftein find gepolieret reinlich, Mit verfolgung vielfeltighia,

Vnd gefeget wie fie follen,

Durch des Meifters hand vnd willen, Alſo das fie bleiben ewig,

Gin baw heilig feft ond mechtig.

» Shefus ift dein grund ond Eckſtein, Welder all Voͤlcker ſchleuſt in ein, Auff jhn ift Zion gegrindet,

Das der gleubig vberwindet,

Diefer ftein fan alles ſchwechen,

Bnd in taufent ftiiden breden.

. Du bift allein die liebe Stadt,

Die jm: Gott gebeiliget hat,

Voll {obs vnd dans im Geift brinftig, Befennend den hidften einig,

Bud drevfaltig in perfonen,

Wider alle Philofophen.

. Wir bitten did) Vater ond HErr, Erhoͤr vnfers hergen begehr,

Gib deiner Kirchen dein fegen,

Sheil jr mit den Geift vnd leben, Damit fie vnſtrefflich bleibe,

Bnd die Welt vorfidtig meide.

. 208 vns verdienen im Glauben,

Das wit mdgen ewig ſchawen,

Did vnd dein ‘Paradeis frolic,

Mit allen heiligen ſemptlich,

In fletiger rube vnd wolluft,

Wie du HErr zuuor haft gewuſt. .Ehre Preis Gewalt vnd Weißheit, Sey Gott Vater in ewigkeit, Desgleichen ſeinem liebſten Sohn, Sampt dem Troͤſter im hoͤchſten Thron, Zu wenig iſt vnſer loben,

Ud GOtt ſihe herab von oben, Amen.

Kebrein: Rathol. Riedenlieder rc, 11. Bd,

545

546

Lesarten aus E. 1, 1. Stad. 2 wohnung. 5. Engel. 2, 1. herrl. 6. Goldt. 3, 1. ſchoͤn. 6. Shefu. 5, 3. jn. 6, 5. Perf. 7, 4. jor. 8, 3. Paradeiß frolich. 4. heilgen. 9, 1. Preiß. 3. Deßgl. 6. fib hrab.

Anmerfung, Wadernage! Nr. 839 Hat Das Lied ans Wicels Odae christianae 1541. Ich gebe Daraus die abwweithenden Lesarten, weil dies Das Original ijt. 1, 1. ſtad. 2 Darinn frid. 3. got. bymel. 6. verw. 2, 1. him. fd. herr. 2. gezieret. 3. vertrawe. 4, jung. 5. pfl. maur. 6. gold. 3, 3. Die f. 4 geift genomm. 5. ley. 6. jrs Herren. 4, 3. geſetzt. ſoͤllen. 4. Mey. 5. hey. 5, 1. Sef. eck. 2. vi. evn. 4. glaͤu. 5. Dif. 6, 1. ftad. 5. perf. 6. phil. 7, 1. wat. 2. beger. 4. Theyl. 6. welt fuͤrſ. 8, 4. Heiligen. 5. ftett.— 9, 1. preis. gew. weiß. 2. Got. 3. des gleychen. Gon. 4. hoͤheſten thr. 6. Got.

663. Ein andechtiges Liedt von der Kirchen vnd Braut Ehrifti, fo man pflegt in der Kirchweyhe zu fingen.

(Qeifentrit 1. A. 1, 272. 3. A. 1, 269.)

1. BORN der Chriftlidhen gqemeine, Alfo Shriftus aud) fic findet, Laft vns ruͤhmen alle gleich, Kompt in vnſer arin fleifd vnd Die da ijt die Brant alleine, haut, Vnſers Herrn im Himelreich, Vnſere Feind da vberwindet, Lieblich ſchoͤn geziert vnd reine, Bud ſich gentzlich vns vertrawt.

Heilig vnd gantz tugentreich. 2. Sie iſt new vom himel kommen,

Herrlich wie der Engel ſchar,

Vnd von Gottes eigen ſamen,

5. Solche hochzeit gros vnd herrlich, Sit von anfang zugericht, Von dem hoͤchſten Konig war-

lid, Gezeuget ſchoͤn vnd klar, Gott hats jm zur ſpons geno- Wie denn and) ſelbet

men, Sich mit jhr vorleibet gar. 3. Er hat ſie jhm auſſerkoren,

Der vns ladet offenbarlich, Vnd ſich gantz gern vns vor—

Fuͤr anderm Volck in der Welt, pfcht.

Vnd ſie ſelber new geboren, 6. Arm war der menſch nach dem

Das ſie jhm gantz wolgefelt, weſen,

Hat jhr ſeine trew geſchworen, Scheutzlich, kranck, gantz blindt

Die er jhr auch ewig helt. vnd lahm, 4. Als ein Man ſo ſich vorbindet, Noch hat jn Gott auſſerleſen,

Offt ghen ſeiner lieben Braut, Das er jn zur ſponſe nam,

Wil das er foll hod genefen, Als wer er vou feinem ſtam.

#

. Weil denn Gott vns fo qar eben,

Schencket feinen lieben fon,

Solt er den nit jm geben,

A fein gut vnd ewiges fon,

So wir jm zu willen leben,

His ein, Weib Dem Mann fol thun.

. Bon diefer feinr fpons gar liebe,

Zeuget er jm Kinder zwar, Als glieder an feinem Leibe, Nimt er jhrer auch eben war,

5A7 Wil das fle feft an jhm bleibe, Keuſch im glauben vmmer dar.

. Gr wil das fie jn foll biren,

Sonft niemandé fo embfiglid, Shr vngluͤck wil ex zerſtoͤren, Sie verforgen gang miltiglich, Bnd entlid gu jm beim fuͤhren, Sih zu frewen ewiglid.

10. Hie mag niemandt gnug auf:

ſagen, Gottes lieb vnd guͤtigkeit, So laſt vns in vnſern tagen Ihme zu dancken ſein bereit, Denn er jm leſt wol behagen, Vnſer lob mit jnnigkeit.

Lesarten aus E. 1, 6. thug. 2, 1. 3, 2. welt: 4, jm. 6. jr. 5, 3. den. 6. verpf. 6, 1. Men. 4. jon. 7, 2. Schendt. Son. 3. nidt. 8, 1. ſeiner 5. jm. 6. jmm. 9,1. jhn. 2. emf. 5. endtl. jhm. 10, 2. guͤtt. 5. jbm.

Ein ander andechtiger geſang von Der heiligen Kirchen vnd Chriſto jhrem Breutigam. (Leiſentrit 1. A. 1, 275. 3. A. I, 276.)

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ai

BOR edler art, Gang ſchoͤn vnd jart, Ward fie gefagt Die werde magd, 3m hoͤchſten ftand, Su der fic) wand, Chriftus der Helt, In Diefer welt, Ohn alle ſchew, Aus lieb vnd trew, Macht fle jm rein

Heilig vhd new. 2. Denn all fein gut,

Ihr ſchencken thut, Der hoͤchſte Gott, Dieweil er hat,

Sein eigen Son, Aus ſeinem Thron, Ir geben dar, Welcher mit gfahr, Durch freye wal, Aus Teuffels Sal, Im ſelbſt ſie nam, Zu ſeinem Gemahl.

3. Ob ſie an jhr,

Kein ſchmuck noch zier, Als erblich gut,

Aus fleiſch vnd Blut, Selbs eigen hat,

So kompt dod) Gott, So trew vnd mildt,

Sein ſchmuck vnd bildt, 35¢

548

Ihr eigen gibt, Darumb Shrift baldt, Weil er fie fiebt, Aus hoͤchſtem rabt, Darauff fle fic, Solths ordnet hat, Im glauben vbt. Su feinem ruhm, 4. Bmb folder gſtalt, Bud mic zu front, Seins meio acta, Das ich auff erd, Wud) jr vertrawt, Auch ſichert werd, Als ſeiner Braut, Meines Glaubens vngefert. Vber fein herd, 6. Sonft folt mein berg, Daß fie auff erd, In Todes ſchmerh, Auffloͤſt die find, Fabren dabin, Gebirt jhm Mind, Verluſt vnd gwin— Stoſt auch vom gut, Stellen auffs gli, “So arges thut, Mein kuͤnfftig ſtuͤck, Bnd nicht vmbkert, Lo ——— * berg ond mut. Se bafta wei 5. Wie id fonft thu, Au wil Gott fein, Hab id fein rube, | Der Glaub fol hie Sir Sathané gwalt, Berfidert fein.

Lesarten anus E, 1, 1. CE (M.) edler. 4 E (N.) magdt. 5, O (R.) ftandt. & CE (9) wandt. 7. E (92) belt. & CE (R.) Welt. 9. E (CM) On. 11. OC (M) ja, E (R) im. 2, 2 Ir. 3. Gatt. 7 Sor. 8. gfat. 12. Gmahl. 3, 1. jr. 4, 3. jor. 5, 2. rub. 5. rath. 12. Meins. wngfert.— 6, 1. Herp. 8. gfabr.

665. Gefang von einem nadleffigen Knecht. (eifentrit 1. A. 1, 278)

EIN Knecht ders Herren willen weis, Bnd thut widt was er fdaffet, Der wird endtlich in angft vnd ſchweis, Mit viel ſchlegen geftraffet. Anmerfung, Vollſtändiger ijt das Lied als Schluß von Rr. 549.

666. Gin Kinder Liedt jufingen wider Die zwene Erbjeindt der heiligen WAlgemeiner EHrifiliden Kirch, als den Ketzer vnd Tuͤrcken. (Qeifentrit 1. M. 1, 278. 3. ML, 273. Corner 938.)

1. BEy deiner fird erhalt ons Herr, Behuͤt wns vor allr Secten lebr,

549

Dein Kirch ift einig vnzertrent, Bey einem Rod man fie erfent.

2. Der Secten lehr feindt menfden fundt, © Die fein jertheift ond han fein grundt, Vorfuͤhren mandes frommes herg,

Vor GOtt ift eS fuͤrwar fein fcherg.

3. Der Tird auch ſchrecklich morden thut, Vnd tifget ans der Chriften Blut, Durd) feinen ſchweren bittern Todt, Grldfet aus der Hellen noth. :

4. Beweis O HERR dein gwaldig frafft, Damit der Tird an ons nichts ſchafft, Hilff das die Secten anggerott, Werden durch dein Goͤttliches Wort.

5. Ach HErr dics es erbarmen las,

Der du hilffeſt ohn alle maß, Die hertzlich dir vertrawen thun, Vnd Jeſu Chriſto deinem Sohn.

6. Gott heilger Geiſt du troͤſter werdt, Erhalt dein Kirch eins ſins auff Erd, Steh bey jr in der letzten noth,

Gleit vns ins leben aus dem Todt.

Lesarten. 1, 1. MCE (M.) Kirch. 2. M Lehr. 2, 1. EM Lehr. M ſeynd. E Men. M Menſchen fund. 2. M Sie ſeynd. habn. grund. 3. MVerf. gutes (ft. from). 3, 2. Mauß. 3. M Die du durch deinen b. 4. M Erloͤſt haſt aus. Hi. noht. 4,1. M Be— weiß. gwaltig. 2. M ſchaff. 5, 1. M A. GH. fag dic) erb. das. 2. M den hilffft ohn vnterlag. 6, 1. M beiliger. EM Tri. E werd. M werth. 2 M Sinns. 3. EM jr. M qroffer not. 4. M Leben aug.

667. Gin anders wider Den Türcken vnd Secten. (feifentrit 1, A. 1, 280. 3, A. 1, 275 mit bem Bujak: „Eben meffiger weif aud diefes febr Chriſtliches ond jtziger zeit notwendiges Liedt anded:

tiglid) gugebrauden.”) 1. ACH Gott las dir befolen fein, Dein arm Chriſtlich gemeine, Erhalt fie nad Dem wiflen Dein, Durd Deine git alleine, Beweis dein macht vnd berrligfeit,

Las Teuchten deine girtigfeit, Erbarm dich vnſer aller.

. Wiewol wir viel gefiindigt ban, Mit finden mancherleihe,

Vnd nod deim willen nit gethan, Heid gros vnd and wir kleinen, So iftS dod) vnſer groffer. troft, Das Du Did) felbft verpflidjtet Haft, Der flinder folt nicht fterben,

. Denn wo er fic beferen thut,

Bon ſeim Gottlofen wefen,

Bekent fein groſſe miffethat,

So fol er baldt genefen,

Sold dein zuſag HErr Gott allein, Macht vnſer hergen frdlich fein, Vnd lehrt wns dic) anruffen,

. Darumb hilff ons zu dieſer eit, Vmb deines Namens willen,

Erloöͤſt die jtzt in noͤten ſeind,

Vnd wehr all vnſern feinden, Stewr des grauſamen Tuͤrcken gwalt, Dein reich vnd arme Kirch erhalt, Vnd ſtuͤrtz all böß Tyrannen. .Schaw auff dein heilig Chriſtenheit, Die manchen anſtos leidet,

Won Tuͤrcken vnd der fecten neidt, Damit ſie jmmer ſtreitet,

Allein zu dir HErr Iheſu Chriſt, Steht jhr hoffnung zu dieſer friſt, Bit wolſt ſie nicht verlaſſen.

. Die wolſtu Gott bewaren rein, Vor allen falſchen Chriſten,

Vnd laß vns dir befohlen ſein, Behuͤt vors Teuffels liſten,

Gib vns im rechten’ Glauben rein, Bis an das end beſtendig ſein, Vnd hilff vns ſelich ſterben.

. Ehr fey Gott Vater allezeit,

HErr Chriſt dem Eingeboren,

Vnd auch dem troͤſter heilgem Geiſt,

Gar hod ins Himels Throne; Wie es im anfang vud aud jtzt, Gewefen ift vnd bleibet ftets, Zu ewign jeiten, Amen.

$51

Lesarten aus E. 1, 1. befohlen. 2, 3. nit. 3, 4. balt.

4, 3. Grldg. 7, 2. eingeb.

5, 4. ſtreittet. 5. Jeſu. 6 jr. 6, 3. las.

668. Das Contere deutſch wider den Feind Chriftlider Kirchen.

(Qeifentrit 1. A. 1, i. 3. A. 1, 276.)

© du ewiger Gott,

Zurſtoͤre die macht vnd fterde

Der grauſamen Feinde deiner Chriſtenheit, Vnd mit deiner Goͤttlichen krafft,

Wolleſt ſie gantz zurſtrewen,

Auff das ſie mögen erkennen vnd befinden, Das ſonſt niemandt fuͤr vns ſtreittet Denn du vnſer HErr Gott alleine.

Lesart aus E. 2. Zerſtoͤre.

670. Ein anders Bittlied (wider Ketzer vnd Tuͤrcken).

669. Ein anders in gleichem Thon.

(Qeifentrit 1. A. I, 282. 3. A. I, 276.)

Mach yu nidt lieber HERR,

Die madht ond lift Der Feinde deiner Chriftenheit, Vnd zerſtrewe fie durch deine krafft,

Auff das ſie erkennen,

Das ſonſt niemandt fuͤr vns ſtreittet,

Denn du HErr Sabaoth vnſer Gott alleine.

Eorner 939.)

1. BEwahr vns O Gott Vatter werth,

Vor Ketzerey vnd Tuͤrcken Schwerd, Die in der lieben Kirchen dein, Jetzt wollen gar Tyrranniſch ſeyn.

2. Beweiß dein Macht Herr Jeſu Chriſt,

Dann du das Haupt der Kirchen biſt,

552

Beſchuͤtz dein heilig Chriftenbeit, Vorm Tirden vnd vor Srrtbumbs Leyd.

3. Gott heiliger Geift O Tréfter gut, Behalt der Kirden Fried vnd Hut, Vnd wehr all bifem Firfag cbn,

So Ketzer vnd der Tuͤrck anhebn.

4. Daß wir in gutem Friede ſtehn,

Der Secten Lehr gar muͤſſig gebn, Damit wir rein in Frewd vnd Wunn, Bor dir erfdein Du Gnadenbrunn.

5. O Himmliſch Heer, Gott Heiligen fron, Laft vns mit cud) Gemeinſchafft han, Bitt Gott fir vns anc wns zu gebn, Nad) Diefem Todt das ewig Lebn.

671. Gin Geiftlid Gefang, vom Glauben vnd guten Werden

wie man dadurch felig werde. Sum bericht geftellet auff das verfuͤhriſch

Lied: , ES ift Das heil ons fommen ber ꝛc.“ In vnterſchiedliche Theil ab- getheifet, DaB mans defto fuͤglichet fingen moͤge.

(Mainger Santual 166, in 5 Lieder abgetheilt: Str. i—7, 8—14, 16—19, 20—30, 31—35. Cölner @b. 1610, 227. 1619, I, 227. Corner 939.)

1. DAS heil koͤmpt vns gewißlich her, Auß gnad vnd faiiter guͤte, Chriſtus hat vns durchs leiden ſchwer, Erkaufft mit ſeinem Blute, Inn Creutz, verdienſt, vnd Tode ſein, Steht vnſer ſeligkeit allein, Darauff wir vns verlaſſen.

2. Wir waren all in groſſer noht, Durch Adams fall gerathen, Vnd lag auff vns der ewig Todt, Durch ſeine ſchuld geladen: Kein Menſch koͤndt dauon ewiglich, Auß eygen kraͤfften freyen ſich, Vnd Gottes huld erwerben.

3. Das ſahe der liebe trewe Gott, Ein Vatter aller gnaden, Bnd nahm ſich an vmb ſolche noth, Wolt heilen vnſern ſchaden:

Darzu ſchickt er aus hohen Thron, Seinen lieben eingebohrnen Sohn, Vud fies jin Menſchen werden,

. Der hat begablet vnſer ſchuldt, Mit feinem Todt vnd jagen, Hat vns erworben Gottes Huldt, Vnd fein gorn abgetragen :

Sein Blut hat foldes außgericht, Dak wir frey von der Simden pflidt, Den Himmel mdgen erben.

. Drumb wir das Heil vnd allen troft, Allein in Chrifto finden:

Der hat durch fein Todt wns erldft, Bon Tenffel, Todt ond Suͤnden.

Gr ift fuͤrwahr Der Mittler gut,

Der vns mit feinem thewren Blut, Hat widerbracht gum leben.

Wiewol ex nun zu jederzeit,

Sit an dem Creutz geftorben,

Hat aud das Heil vnd Seligfeit, Der gangen Welt erworben, So wird dDannod fein Todt vnd pein, Wn vielen gar verlohren feyn,

Die fidh auch Chriften rühmen.

. Das macht die leidig Sind allein, Drinn fie frey jmmer bleiben, Meinend fie werden felig feyn, Dieweil fie nur recht glauben,

Ach Gott durch diefen falſchen wahn, Grog veraht wird geridtet abn, Man thut Fein gut mebr adten.

. Wiltu Ehriftum mit feinem Blut, Su deinem heil recht faſſen,

Bnd did) auff jhn mit ſtarckem muth, In aller noht verlaſſen,

Soll dir ſein Todt zum leben ſeyn, So muſtu dich ſo ſchicken drein,

Wie er dich ſelbſt thut lehren.

. Erſt mug der Glaub im hertzen ſeyn, Geben ein feſt vertrawen,

é

Daranff muß dann die liebe rein,

Mit ihren thun ſich bawen,

Dif find gleid) wie gween Armen fcier, Die Chriftum eigen machen Dir,

Vnd freundlich jhn vmbfangen.

10. Hieraug fleuft dann die Hoffnung gut,

Die nicht zu ſchand left werden, Damit das herz fich fterden thut, Auff Diefer Welt ond Grden.

Dif all mugs fein beynander ſeyn, An Glauben iſt nist gnug allein, Wo man will felig werden.

11. Der Glaub ein edle tugend ft,

Hod noht vnd thewr fir allen,

Ohn welden niemand Heift ein Chrift, Mag and Gott nidt gefallen,

Wer nidt glaubt der ift ſchon geridt, Rnd fan zum Himmel fommen nidt,

Wl fein thun ift verlohren.

12. Dod) wer nun wahren qlauben hat,

Der mugs auch Chriſtlich leben,

Die lied ijt jhm nit minder nobt, Wott fordert fie daneben:

Wer die and nist beym Glauben Hat, Der bleibt im Todt, fein ift fein rab, Vnd fan nidt felig werden.

13. Drumb wiltu Ehriftum nehmen an,

Mit feim verdienft vnd leiden,

So muftu lieb vnd glauben Han, Beyd gleich ohn einig ſcheiden:

Der Glaub macht nicht gerecht allein, Wo nit die lieb jhn kleidet fein,

Mit jren than vnd werden.

14. Wann einer Berg verfepen thet,

Durch feines glaubens ftarde, Wann ciner allen Glanben hett, Bud thet aud) Wunderwerde,

So hilfft es jhm Doc) nimmermehr, Wo nist die lieb vorhanden wer, Wie vns die Schrifft thut zeugen.

15. Der HERR wird, gwar an feim gericht, Piel Chriftenteut nidt fennen, . Den hie am glauben mangelt nit, - +. Die jon cin Herren nennen. Wer feines Batters willen thut, | Wird durch fein Roſenfarbes sd I Die ſeligkeit erwerben. 3

16. Gr hat wol durch fein todt allein,

Das Himmelreich erworben, , Dod niemand wird da gehn hinein, Gr fey der Sind dann geftorben, Bnd lebe der gerechtigfeit,

Steh auff in dieſer qnadengeit,

Su einem newen weſen.

17. Derg der HERR in dieſer Welt, Gin fiirbild hat gegeben,

Sein wandel ift vns furgeftelt, Darnady wir follen {eben,

Es ftehn da ſeyn fußſtapffen qut, Befprengt mit feinem thewren Blut, Die gu dem Himmel fuͤhren. |

18. Der Weg iſt ſchmal, die Pfort iſt eng, Man muß hindurch ſich zwingen,

Mit Creutz, angſt, noht vnd mit gedreng, Muß man die Reiß vollbringen,

Alſo iſt Chriſtus Gottes. Sohn,

“Mit ſeim Creutz ſanpt der Doͤrnen Cron, Zum leben ein hingangen.

19. Wer hie nicht will die Doͤrne Cron,

Bnd Creutz mit Chrifto tragen, Der fdewt der Tugent enge babn, Bnd fteht nad zarten tagen,

Ob der ſchon glaubet fef— vnd wol, Wl was. ein Chrifte qlauben, foll, So. bleibt er Dod) verlohren.

20. Chriftus bat zwar ein new wdc Im Cuangelio geben, 7 Darnad er vus befohlen hat, ia 3u richten onfer leben:

Wer jhm nu nicht will gehorfam. fen,

Fit den gildt nicht fein Todt ond pein, Es ift an jhm verlobren.

21. Dip new Gefeg ift anders nicht, Dann Gott von bergen lieben, Bnd fid nad wahrer Chriften pflidt, Im neuen ghorfam vben: G8 fteht nur in Der liebe rein, Die wir Gott vorab ſchuldig feyn, Dem nedhften aud daneben.

22. Dod) wie die lieb im rechten braud,

Nicht außſchleuſt wahren Glauben, Alfo mug man den Glauben aud, Der liebe nit berauben, Eins wird ohns ander helffen nicht, Wenn man fol fommen fir Gericht, Bnd fein vrtheil empfangen.

23. Wo nun die lied tm hergen ift,

Da left fie fid) aud) mercken,

Bnd bricht herauß gelegner frift,

Mit feinen guten werden.

Shr art will nicht verborgen ſeyn,

Sie gibt von auffen einen fcein,

Daß man fie thatlich ſpuͤret. 24.Drumb fteht die lich nur in der that,

Darin thut fie fic) vben,

Wer Herp, Mund, Wer heynander hat,

Das heift warhafftig lieben,

Wer fagt, er liebe feinen Gott,

Vnd helt nist thatli fein Gebott,

Der ift ein luͤgner worden.

25. Hierauß foll nun ein frommer Ebrift,

Mit fleif ond trewen merden,

Daf yu dem Heil von noͤhten ift,

Der Glaub fampt guten Werden, Wer glaubt hat, vnd fein guts gethan, Der wird fein theil am Himmel han, Er fan nicht felig werden.

26. Drumb ifts fiirwar ein falſcher wahn, Auff bloffen glanben grimden,

Bnd alles guten miffig gabn,

Bnd leben nod in Sinden. Es ift des bdfen Sathans fift, Der vnſerm heil gu wider ift, Vnd mag fein gut nidt leiden.

27. Dod gehts der Welt gar leidtlic ein, Das man jest faft thut treiben, Mls foll nist mehr von ndhten feyn, Dann nur an Chriftum qleuben, Es gibt dem Fleiſch au finden raum, Bnd left Dem Adam feinen zaum, Rad allen wolgefallen.

2. Daher ift jest die qange Well,

So boͤß in allen Landen,

Gin jeder thut was jhm gefelt,

Kein zucht ift mehr verbanden, Niemand thut nu fein gut nidt mehr, Man glaubet diefer falfden lehr,

Gs fey nicht noht gum leben.

29, Weil dann im ſchwang geht diß gedict, Durd Sathand betrug vnd fiften, Dag gute Werde helffen nicht, Bnd ſchaͤdlich feyn den Chriften, So feft man fie nu bleiben gar, Bnd lebt in Sinden jmmerdar, Wie das dem Fleifd geluͤſtet.

30. Bund diefer bifer falfde wahn, Mus Euangely heiffen,

HERR Chrift fieh herauß aus deinem Thron,

Bnd laß dich das verdrieffen, Der Nam def Euangeli dein, Mus aller freyheit Deel fevn, Des laß did) Gott erbarmen.

31. Das Heilig Euangelion,

Das Chriſtus hat gegeben, Wil einen wahren glauben han, Bund gute Wer darneben, | Wer wol glenbet vnd lebt nidt rect, Der ift fein Euangelifd Knecht, Wie hod er ſichs and riihmet.

32. Es hangt Hietan die Seligteit ° * Drumb laß Vis wide bettiegen, Sid an was dir Det HErk gebeut,

Lag Secten jurmet fliegen, e Glaub was ein Ehrifte gleuben jolye ve Halt Gottes Gebott vnd lebe wol So fanftu nicht verderben. J

33. Wer dir die Saͤligkeit verſpricht, Ohn lieb oud guten wandel, Der lehrt vnrecht, glaub ju’ gar nicht, Gr treibt ein buben handet, Vnd fuͤhrt dic) auff die breite bahn, Du wirſt dich auch mit ſolchem mele Endtlich betrogen finden.

34. Sibe an das letzte ftreng Gericht, So bleibftu vnbetrogen, Vergiß deffelben nimmer nidt,

Habs jmmerdar fiir augen,

Die werd wird GOTT da ſehen an, Bund daranß ridten jedermau, Wie vns die Sdhrifft thut lebren. -

35. Wir mufjen einmal offenbahr, Fir Gott geftellet werden, Rnd fharffe Rednung geben dar, Von vnfern than auff Erden, . Wer dann allhie guts hat gethan, Der wird auch guten fohn einbfahn, °~ Vnd Gottes Reith erwerbert.

Resarten. 1,1. IKM Heyl. kompt. 2. M,Gnad. 3. M Leyden. 4. IK Blüte. 5. M Berd. IM Lodte, M feyn. 6. KM Sel.— 2, 1. K noth. M Noht. 2. M Fall. IK geraten. M gerabten. 3. K Tod. 5. IK font. M fund davon. 6. IKM aygnen. M Kraͤ. 7. I buldt. M Huld. 3, 1. IKM fab. 2. M Gnaden. 3. IKM nam. I nobt. M Robt. 4. IKM bevlén. 5. IKM hohem. 6. M Gingeb. 7. IK Menſche. M Menſch.— 4, 1. TK begalet. KM fauld. 2. K Zod. 3. K huld. M Huld. 4. M Zorn. 5. IK Shit. 6. Ifunde. K Sinden. M Ginde Pfl. 5, 1, IM Hevl. K Heil. M Troft. 3. IK erloft. 4. M Bom T. Tod. IKM Si. 5. IKM fiirwar. Mit fer. IK quit. 6. IK Shit: 7. M Seber. 6, 4. M in jener 3. 3. IM Heyl. K bhevl. IK fel. 5. I wirt. KM wirdt. IK dennod. M

Pein. + 6. K vilen. IK vérforen. K fein. 7 IKM tuühl = 7%, 1. M leydig. 2. I Driu. 3. M Mey. Sef. K fein. 4. IIM Wer fie. IKM gelaubeu. 5. K difen. 6. K vnrath. M Vnraht. TKM wirdt. KM an. 7% IK thit. git. M guts. 8, 4: M Wilt du. IK Shir, 2. IK bevl.. M Heyl. 3. IK mit. M mubt. 4.1 not. K noth. M Noht. §. I Sol. IRM Leb. IK fein. 6. M Muft du. TK dic) fh. M dich recht ſch. ZI thit. 9, 4. 1 mip. M Ger. IK fein. —'2 K weft. 8, I mip. IKM Liebe. 4. IKM jhrem. IK thin. M Shin. 5. IK feyhd. IKM gf. wie zwey. IK ar. I fair. 6. M evgen!— 7% 1 fteundt. 10, 4. IM Gof. IK git. 2. KM nit. IK fof, M Mf 3. IKM Darmit. M. Her.. ftiv. IK. that. 5. M allé. IK mug.- K beb tinander. M bey einand. IK fein. 6. KM Glaub. IM ifs. I Qmig. M Hit, genug. + 7. IK wil. 11, 1. IKM Tug. 2. IM not. K noth. IM fir. K-fur. 4. IM nicht G. K nit G. 7. IK thin. I verloven. + 12, 1. K waren. M Glau. 2. IK mig. 3. IKM ieb. “K nit IK ~ not. M- noth. 4. KM darn. 5. I nicjt and. KM nit aud. 6 IM todt. IK rath. 7. K nit Sel. 13, 1. M wilt Du. IK nemen.— 2 M Berd. Ley. 3. I miftu. M muft du. IM Lieb. IKM Gf. 4. K Bei, M ſchey. 5. K nit. M Ger. 6. IKM Lich. M ffey. 7. IK jbrem thin. M jhteni Th. v. W. 14, 2. IM Gl. IK fterde. 8. M GH & 4.1K wun: 5. IM bulff. K bilff. M jin. 6. M nit. IKM Sieh, 7. T tht. IM gey. 15, 1. I wirt. K wirdt. K Ger. M feitein Ge 2 3. IKM @i,—5.M Wil. IK thit.—6. FE wirt. K wirdt. IK roſ. Blůt. 1 IKM Gel. + 16, 1. K Dev. IKM Todt. 3. I wirt. Kwirdt! + 4. IKM feft: Dann. 5. IM Ger. 6.1 Difer. M Gna. 7M Wefen: 17, 1. K difer. 2. I fürbildt. KM fiirbildD. 3) MWan. IK fiirg. Mfuͤrgeſtellt. 5. M fteben da f. Fuß. IK fein fig. = 6 1 tewren. IK Shit. 7. IM den. IKM fiih. 18, 1. IK weg. pfort. 2. IK mig. M fie (ft. fig). 3. M Angſt. I not. K noth: IKM ge- drang. 4. IM Mus. reiß. M Reyß. —6.M dornen. IK fron. M: SMeons: 7. KM &eben. IKM bineing. 19, 1. K nit. IM wif. IK Dérnen fr. M Sr. 3, IKM Wer (ft. Der). M fchawt. Tugendt. IK ban. M Ban. 4.M Ta. 5. K Gf. 6 K Us. M Als. IK Chriſt gel IKM fol. 7. I verloren. 20, 1. K gebott. M Gebot. 2, IK Guangefi, M Gin Gvangelj. 4. M Seb. 5. K jm. I mun. KM feb{t: nu. IKM wil. I qhorf. IKM fein. 6. IKM gilt. K nit. I todt. M feblt: Gir. vnd pein. 7. I verloren. 21, 1. M Gebot (ft. Geſ.). 2. M Her. 4. KM gebh. M tiben. 5. K ftehet. M mun. IM Liebe. 6. M fein. 7. M Ne. IKM darn. 22, 1. IKM Gieb. M techtem. 2. Mauff- ſchleuſt. K waren. 3. IK nig. 4. IK Liebe. 5. 1 wirt. K wirdt. 6. IKM Wann. IM fol. IK ger. M firs Ger. 7. KM Brth. 23, 1.

560

IKM fib. M Her. 2. IK laſt. M lift. 4.1 feinen guͤten. M: Wer. 5. IKM wil, K nit. 7. M Das. IKM fpi. 24, 1. IKM Lieb. M That. 2. KM Darinn. I thit. M tiben. 3. IK h. m. w. KM bey einander. 5. I Gr. 6. KM nit. M Gebot. 7. M Qiig. 25, 2. M trewem. 3.1 heyl. M Heyl. I ndten. K nithen. 4. KM gl. I güten. KM wer. 5. IKM glaubt ond bat. I giits. 6 I wirt. KM wirdt. 7. IK nit. 26, 2. IK @f. 3. IK guüten. 4. M eben. inn, IKM Gi. 5. IKM def. 6. IK Heyl. M Heyl. % IK git. M guts. Knit. M Sey. 27, 2. IK thüt. 3. IKM folt. I ndten. K ndthen. IKM fein. 4. IKM Denn. IM glau. K Glan, 5. KM an. IKM Gi. 6. IK left. M (ft. 7. IKM allem. M Bolg. 28, 3.1 thit. M gefalt, 4. IK vorh. 5. IK thitt nun. git, M mm. KM nit. 6. KM Rehr. 7. M nit. I not. K noth. IKM eben. 29, 2 IK trig. M Trug. 3. M Das. IK guͤte. IKM gelten (ft. belffen). 4. IK ſched. K fein. 5. IKM nun. 6. M bleibt (ft. lebt). IKM Gi 7. IKM Fl. 30, 1. IKM falfder. IK wohn. 2. K Mug. IKM Evangeliſch. 3. IKM ſih. 4. M def. 5. I nam. K nabm. IK des. 6, IK Mus. M defel. IKM fein. 7. IK Des. 31, 1. IKM heil. 3, IKM Wil. IK Gl. 4.1 guͤte. Daneben. 5. IM glaubet. K gelaubt. IK nit. 6. IK fn. 7. IM riihb.— 32, 1. IKM bengt. M Seel. 2, M nit. 3. IKM Gib. 5. IKM Ghriften glau. I fol. 6. M Gotts Gebot. IK gbott. 7. M fanft'du. K nit. 33, 1. IKM Sel. 2. IKM Lieb. I guiten. M Wan, -- 3. IKM jhm. M nur nidt. 4.1 Bib. KM Bub. -- 5. 1 ban. M Bahn. 7 KM Gndl. 34,1 IKM Gib. 2. M bleibft Du. 4. IK fur. M Augen. b. M Werd I witt. K wirdt. 7. thüt. 35, 1. IKM mij. offetbar. 2. IKM Fir. 3. IKM fdarpffe. IK teh. 4. IKM vnferm. IK thin. M Thun. 5. I gits, 6. IK wirt. I quten. M gutn L. 7. M ererben.

Anmerkung. Dieſes Lied erſchien aud einzeln gu Koͤln und Hildes- beim 1625.

672. Ein anders vom Glauben ond quten Werden, wie man Dadurd felig werde, aud in gewiffe theil abgetheilet.

(Mainger Tantual 174, in 4 Lieder abgetbeilt: Str. 1-10, 11-20, 21-33, 3444, Gdiner Gb. 1610, 232. 1619, I, 232. Corner 984.)

1, BEtracht mit fleiß, o frommer Chrift, Dag du auß Erd erſchaffen bift, Von deinem Herren Gott, Der dir ohn allen deinen Raht, Beyd leib wnd leben geben hat.

2 Gedend wie du durh Sathans liſt, Von jhm verfiihrt gewefen bift, Vud did) der HERRE Chrift,

Durch feinen Heiligen bittern todt,. Grlofet hat aug aller noht.

3. Er hat mit thewrem blute fein, Dich von dem Todt gefreyet allein, Bud von der Helle pein,

Hat durd fein leiden bitterlich, Auß Sathans ſchlund geriffen did,

4. Dieweif er dann nad feinem Rabe, So viel auff dich gewendet hat, Soltu fiir folde that, | Dem Heyland vnd Erlbfer dein, | Nach Dev gebuͤr auch danckbar feyn.

5, Darumb hab acht dev lieben zeit, Die dit auff Erden wird verleibt, Durch Gottes gitigfeit,

Damit des HERREN todt vnd pein, An dir mdg vnuerloren feyn.

6. Vorauß dein herg ſich fet vnd wol, In waren glauben grimden foll, Seyn ftarder hoffuung voll,

Auff deinen HERREN Sefum Chriſt, Der aller Welt cin Heyland ift.

7. Darauff mug dann beftendigli, Die ware lied erbawen fic, Mit jhren Werden fein,

Dig ift der vechte weg allein, Der dic) gum leben fuͤhret ein.

8. So gleube nun mit feftem muth, Was Gottes wort dic lehren thut, Bud feine Kirche gut,

Hab Gott lieb ond den Nechften dein, So wirſtu vnuerlohren feyn.

9. Dod mug dein lieb fi nad gebuͤhr, Mit quten Werden thun herfuͤr, Daß man fie thatlid ſpuͤr,

Dann wann e8 an der that gebridt, Sit wabre fied im hergen nit. Rebvets: Rathol, ivdeuticder xc. 11. Vd.

10. Gott hat in diefen ſtuͤcken fein, Die ſeligkeit begriffen fein,

Im glauben tater rein, Darneben in der liebe gut, Die fid) in Werden vben thut.

11. Niemand wag auff den glauben fein, Ohn fieb gum Himmel fommen ein, Rod durch feim Wer allein,

Wer eines ohn das ander hat, Mag nicht beſtahn fuͤrm hoͤchſten Gott.

12. Hierauff hab adt o frommer Chriſt, Per Du gum heil erlofet bift,

Bud Hit Dich jeder frift, Fuͤr falſchen wahn vnd Keger lift, So dieſem grund zu wider ijt.

13. Lag dich verfuͤhren nimmermehr,

Der ſchmeichel zungen ſuͤſſe lehr, Der Secten newe mehr,

Als ſoll nicht mehr der Glaub allein, Zur ſeligkeit von noͤten ſeyn.

14. Sie ſingen, klingen viel daruon, Daß Chriſtus alles hab gethan,

Deß allerhoͤchſten Sohn, Hab auffgenommen alle ſchuld, Vnd vns erworben Gottes huld.

15. Darauß ſoll folgen jhr gedicht, Daß gute wercke helffen nicht,

Fur Gottes angeſicht, Vnd fey mit vnſer thun verlohrn, Verdienen doch nur eitel zorn.

16. Nu merck mit fleiß o frommer Chriſt, Was ſchalckheit hie verborgen iſt, Wie man durch trug vnd liſt,

Mit honigſuͤſſen worten fein, Will falſchen wahn dir bringen cin.

17. Chriſtus fix vnſer miſſethat, Vollkommentlich bezalet hat,

Mit ſeinem biltern Todt, Hat fuͤr vns alle gnug gethan, Daran ſoll niemand zweiffel han,

18. Das ewig heil vnd ſeligkeit, ie Sit vns durch fein Blut gwar bereit, Wenn wir ond fdiden drein,

Dag uur fein leiden, todt vnd pein, An wns aud Erefftig moͤge feyn.

19. Das ligt am glanben nicht allein, Es muß darbey die Lieb and feyn, Mit jhren werden fein,

Die Gott hernach gu feiner zeit, Belohnen wird in ewigkeit.

20. Hiebey mug man nach Chriſten braudh; Der Sacrament genieffen anc,

Dardurd def Herren Blut,

Mit dem Shak feiner gnaden gut, Sich krefftig ons mittheifen thut. 21. Chriftus fuͤrwahr durch feinen Todt,

Vns nidt alfo gefreyet hat, Daß wir nad fleifdes rabt, Srey zaumloß folten gehn daber, Bnd keines guten achten mehr.

22. Gr will Dag wir im glauben rein, Nad feinem wort vns richten fein, Vnd onuerdroffen feyn,

Su balten die Gebotte fein, Wie ghorfam gute Kinderlein.

23. Wenn das nun thut ein frommer Chriſt,

So vicl in feim vermogen ift, Wirds nicht vmb fonft gethon, Gott wird dafiir in hohen Trohn,

Ihm freylich gebeu reichen lohn.

24. Dody wer keins guts hie thut fuͤrwar, Bnd lebt in Sinden jmmerdar,

Der ift verfohren gar, Wenn ex aud allen glauben hett, Bund groffe Wunderzeichen thet,

25. Dann Chrifti bitter tod vnd pein, An Menſchen kraͤfftig ijt allein,

Die jhm gehorſam ſeyn, Den iſt er and fein guͤtigkeit, Gin vrſach gu dev feligfeit.

26. So {hide did nu wol darein,

Thu guts nad dem vermbgen dein, Geh aud den weg binein,

Daranff dein Heiland Sefus Chrift, Bum Himmel eingedrungen ft.

27. Dann er darumb nach feinem rabt,

Willig den Todt gelitten bat,

Fuͤr vnſer miffethat,

Daß wir ſollen nach Chriſten brauch, In ſein fuͤßſtapffen tretten auch.

28. Wer nu fein Creutz nicht tragen will, Bnd gehn mit jm zum hoͤchſten ziel, Behafft mit leiden viel,

Der ift aud) nicht fein Singer gut, Wie vns die Sehrifft bezeugen thut.

29. Gedend offt an das (est gericht, Das endlich wird außbleiben nicht, Wie Shriftus thut bericht,

Da wird von Gott ein jederman, Nad feinen werden [ohn empfahn.

30. Dic fics allbie auff rechter babu, Nad) Chrifti lehr gehalten han, Vnd gute werd gethan,

Die wird Gott nemen alle gleid, Sur feligfeit ing Himmelreid.

31. Die aber bofes haben thon, Den wird er geben feinen fobn, Vnd fie mit ſchmach vnd hohn, Zur hellen grund verweiſen gar, Daß ſie da bleiben jmmerdar.

32. Vnd wen die Goͤttlich Majeſtat, Das vrtheil eins gefellet hat, Nach eines jeden that,

So wird es vnuermeidentlich, In krafft ergehen ewiglich.

33. Alſo wird gwar in dem gericht, Der bloffe glaub bejteben nicht, Deß nim hieraug berict,

Gott wird Die Were fehen an, Bnd darnach richten jederman.

565

34. Jedoch muß man nad Chriften brauch, Gin wahren glauben haben auch, Der ift das fundament, Darauff in vns die liebe gut, Durch werde fic) erbawen thut.

35. Wem dieſes glaubens grund gebridt, Der fan Gott awar gefallen nicht, Gr hat ſchon fein gericht,

Vnd ift fein werd fo wol gethan, Dak jm gum Himmel bringen fan.

36. Es feynd allein die werde gut, Die man aug Chriftlicden gemith, Sn wahren glauben thut, Zu welchen Gottes qnad vnd Geift, Den Menſchen treibet allermeift.

87. Bnd was der Geift Durch fein genad, or Sn vns alſo gewirdet hat, Das gilt flirm lieben Gott, Der feine gaben miltiglich, Jn vns wird kroͤhnen ewiglich. 38. Wann du nun haſt fein gut gethan, Mod Gottes Geift dich treiben lahn, Zu gehn auff rechter babu, Wie wiltu dann fir ſeinem Trohn, Erwarten guter werde lohn. 39. Dann nim gar wol ju bergen ein, Verlaſſe dic) ja nidt allein, Auff bloffen glauben dein, Sey auch gehorfam deinem Gott, Bnd thu was er befohlen bat. 40, Gedend der armen fonderlid, Wud reiche dein handt miltiglicd, Wie Chriftus lehret dic, Das wird der Herr nach diefer zeit, Belohnen mit der feligfeit. 41. Den wer aup wolbedadten muth, Gin wafjertrund nur ſchencken thut, In Chriſti namen gut, Def lohn wird vnuerlohren feyn, tats Wie ons die Sdhrifft begeuget fein. | '

42. Laß Dir DIG nicht zum ſchertze feyn, Betradt es wol im hergen bein, Halt deinen wandel rein, Thu guts, ond brauch der gnaden zeit, Das wird belohnt in ewigfeit.

43. Vnd wenn die Suͤnd ereylet dic, Steh ab, thu bug gutwilliglich, So wird der guͤtig Gott, Verzevhen Deine miffetbhat,

Wie fein Mund dir werbeiffen hat.

44. Dod wack vnd bett, hab quten fleig, Dag did) nicht vnnerſehener weiß, Der bitter Todt hinreiß, Vnd lebe wie du ſterben wilt, Denn fiir den Todt fein außflucht gilt.

Lesarten. 1, 4. IKM raht. 5. M Lcib vnd Seel gegeben. 2, 1. M feblt: Du. IKM durchs. M Lift. 2. IKM verfuühret. 4.1KM heil. Todt. —5. I not. K noth. M Noht.— 3,1. IK Bhite. M Blute. 2. IK gefreyt. M Tod befreyt. 3. IK Hellen. M Hollen P. 4. IK Yeiden. M Leyden. 5. M Schlundt. 4, 1. M denn. 1 rhat. K rath. M rabt. 2. M auf. 3. M Colt du. K fur. M That. 4. IK Heil. 5. K gebithr. M Gebtibr. IK fein. 5, 2. I witt. KM wirdt. M vet leyht. 3. M Gi. 4. M Darmit. IK des. IKM Todt. M Pein, 5. KM vnucrlobren. IK fein. 6, 1. M Her. veft. -- 2. IM wabrem. K warem. IK @f. fol. 3. IK fein. M Hof.— 7, 1. IK mig. M_ befti. 2. IM ware. IKM Lieb. 3. IKM fein. 4. M Weg. 5. KM Leben. 8, 1. IKM glau. M veften. IK mit. M Muht. 2. IKM Wort. IK thit. 3. K Kyrche. IK quit. 5. I onuerforen. IK fein. 9, 1. IK mig. IKM Lieb nad gebuͤr. 2. IK qiiten. thin. 3. M wirklichen (ft. fie th.). IKM ſpuͤr. 4. IK denn. K wenn. feblt: e6. KM That. 5. K ware. IKM Lieb. KM Her. 10, 1. I difen ſtücken. K Diefem. ſtuͤcklein. M Stidlein. 2. KM Gel. 3. IKM GI. 4. 1K Daneben. M Dann chen. IKM iebe. IK quit. 5. K dev. M itben. IK thut. 11, 1. M Riemandt. IKM durd den Gf. -- 2. IKM Lieb. 5. M nit. IKM beftebn. 12, 2. IK heyl. M Hevl. 3. M yu j. fr. 4. IKM falfdem. IK wobn. M Wabn. IK fewer. M Lift. 5. M Grunt. 13, 2. M Schm. 3u. IK fiiffer. IKM Lehr. 3. M Maͤbr. 4. IKM folt. K nit. IK dann. M Denn (ft. der). 5. M Sel. KM ndthen. 14, 1. K danon. M darvon. 2. IK gethou. 3. IK ded. M All. 4. M Schuldt. 5. M Huld. 15, 1. I fof. TK jhre. M fbr. 2 IK

567

Das: LI«guüte. IRM Were gelten. 3. IKM Fir. KM Ang: '—54. IKM onferm. IK thin. M Thun. I werforn. 5.-1 eiteln. KM evtefn.” MW Zorn. 16,1. IKM Run. licber Ghr.— 2. M Seal. + 3. HE tthig. M Trug. Liſt. 4. 1 Hbnighhf. K honighi. M Hdnigfif. Ww. > 5. KM Bil. 1wohn. 17, 1. M Miſ. 2 I Bolf. IKM Vollfommentid. M bezahlet Khab.— 3..M Tod. 4. 1 gmig.— 5.1 ſol. 18, 1. L hese M' Heyl. IK' Sel. M Geel. 2. IK Shit. 4. IK eid: M Seyd. EKM Todt: M Pein. 5. K Bri, IK ein. 19,1. IKM GH K init 2: IK mig. IXM Lieb. K fein. 3. IKM Wer. 5. I wirt KM: wirdts M Ew. 20, 1. IK mig. 3. 3. IK ded. Bhit. 4. IKM fdas. I gut. 5. KM fra. I thuit 21, 1. I fürwor. KM fiirwar. K mit fet- nem. 3. I rhat. K rath. 5. I güten. 28,1. IKM wil. KGl. 2. K We. 3. K fein. 4. M Gebote fern. 5. I qute Find. 23, 1. I thit. -- 3. IK Wirts. M Wirdt. IKM nichts. M wmf. gethan. 4. IK wirt. M Darfiir, IKM im. Thron. 5. K Sm. Lobn. 24, 1. quits. thüt. 2. M inn ſ. 3. 1 verforn, 4. IKM Wann. Gl. 5. IK wan. 25, 1. IM Ted. K todt. M Pein. 2. IK fre. -- 4. ex durch. ſ. Git. 5. M Seel. —26, 1. IKM mum. 2, IK Thi mits. 3. M Weg. 4. KM Hevl. 5. IK eingetr. 27, 1. I rabt. rath. 2. K todt. M Tod. 3, IKM Wij. 5. IK fup. M Fuß. 28, 1. IKM mun. IK nit. IKM wif. 2. M gieng, IK jhm. 3. M Leyden. 4. IK nit. IKM Sim. Igqut. 5. 1 thut, 29, 1. M Ge- dDendt. Ger. 2. IK endtl. I wirt. K wirdt. 3. I thüt. 4. I wirt. K wirdt. 5. IKM War. M Lohn. 30, 1. 1K ban, M Ban, 2. IKM Yebr. 3. 1 gute. IM Werd. K werde. 4, I witt. KM wirdt. 5. M Sef. 31, 2. I wirt. KM wirdt. IKM jrhren. M Lobn. 3. IKM hon. 4, IK Hel. M Hdl. 32, 1. IKM wann. M Maje- flat. 2. M Br. gefal.— 3. I wirt, K wirdt, LM vnuermeidelich. K vnuer- meidentid. 5. M Ka. M ergebeu. 33, 1. Lwirt. K wirdt. M inn, Ger. -- 2. IKM @!. 3. IK Des. M nimb. IM beraug. 4, I wirt. K wirdt. wer. 34, 1. I mug. 2. K waren. IKM Of. 3. M Fund. 4. IKM Liebe. IK gut. 5. IKM Wer. K erbarmen, IK thut. 35, 1. I diſes. IKM Gf. M Gr. 3. M Ger. 4 KM ABWer. 5. IKM Das. IK jhn. 36, 1. K feind. IKM Wer. IK qut.— 2, IK gemit. M Gemuͤth. 3. K Sen. M wabrem Gf. IK thüt. 4, KM weltem. KM @n. 37, 1. IK feine gn. M feine Gn. 3, IKM firm, 4. IK gaa. M Ga. IM mild, 5. I wirt. K wirbdt. IKM frinen.— 38, 1. 1K quit. 2. IM Nad. IK lan. 3. M anf. IK ban. M Ban. 4. M denn. IKM Thron. 5. IK quter. IKM Wer. M Lobn, 39, 1. IKM Diß (ft. Dann). K nit. M nimm. Her, 2. 1K nit, 3. M blofjem. IKM Gl. 4, IK geborjamb. M Geh. 8. IK thi. 49, 1. IKM

lal ei Ril:

568

Wr, 2. IK reid. M vaich, IK band. M Hand. IM jon K itim. M mild. 4. IK wirt. diſer. 5. 1 Sel. M Geel. 41, 1.-M: Dann. 1K mut. M bedadtem Muht. 2. 1 wafferdr. M Waf. LK thits— 3..KM Na. IK quit. 4. IK Des. M Lohn. IK wirt. I vnuerlor. IK fein. 42,1. I dif. K nit. IK fein. 2. M Her. 3. M Wan, 4, K Thu quits. M Gna. 5. M Dag. IK wirt. M Ge. 48, 1.'M wan: IK ereilet. ~ 2. IK thu big güter. M Bug. 3. IK wirt..— .4. IM Verzeyhen. M Miſ. 5. 1 mnud. 44, 1. M bet. IK guten. 2. 1K

nit. M wnverfebencr. 3. IK todt. M Todt. 5. IK todt. M Dodt f, Ung. »

673. Gin anders, qleides Inhalts. (GS orner 949.)

1.5 Ghrift hab act der lieben zeit, Die dir auff Erden wird verlevyt, Durch Gottes Gitigfeit, Damit def Herren Todt ond Peyn, An dir nist mig verlohren fevn. | 2. Mit fleiß hab abt, O frommer Chriſt, Der Du zum Hevl erlofet biſt,

Bnd hit dich jeder frift, one tee Bor falſcher wahn vnd Ketzer Lift, sie So rechtem Grund zuwider iſt. —— ;

3. Laß dic) verfuͤhren nimmermebr, Der Schmeichler Zungen ſuͤſſe Lehr, Der Secten newe Maͤhr, Als ſolt nicht mehr dann Glaub allein, Zur Seeligkeit von noͤthen ſeyn. 4. Es ligt am Glauben nicht allein, Es muß darbey die Lieb auch ſeyn, Mit jhren Wercken fein, | Die GOtt hernac gu feiner zeit, ms Belohnen wird in Ewigfeit. ) 5. Miemand mag durch den Glauben feyn, Opn Lieb gum Himmel fommen cin, Nod durch fein Wer allcin, Wer eins ohne das ander hat, Mag nicht beftehn firm hoͤchſten Gott. 6. Dod) wer fein guts thut fiirwar, Bnd lebt in Sinden jmmerdar,

Der ift verlohren gar, Wann er aud allen Glauben hett, Bud grofe Wunderzeithen thet.

7. Laß Dir diß nicht zum ſchertze feyn, Betracht es wol tm Hergen dein, Halt deinen Wandel rein,

Thu guts in diefer Gnadenzeit, So lohnt dir Gott in Gwigfeit.

8, Bud wann die Sind erenfet dich, Steh ab, thn Bug gutwilliglich, So wird der guͤtig Gott, Verzeyhen deine Miſſethat, Wie fein Mund dir verheiffen bat, Amen.”

YAnmerfung. G8 find dies die Str. 12. 13, 19. 44. 24. 42. 43. 5. des Liedes Rr. 672.

674. Bon heiliger Chriftliden Rirden der 11. Pſalm Salvum me fac. Reifentrit 1. A. 1, 271 mit der liberfhrift: „Von beiliger Chriſtlicher Kirchen det U. Pſalm.“ 3, A. Jl, M mit der Überſchrift: Ein Geſang, Zu diefen bo de zefehrlichen zeitten ond Religions ftreit, von der eigenſchafft aller Gatholifmen Rirdhen Lebrern, darneben von onartigfeit Der wiedete faher ond keßeriſchen Schwermern.“ Corner 950 mit der Uber{Hrift: „Ein anders, vom wahren @lauben ond Kirden.*)

1. ACH Gott von Himel fit darein, Bnd laſs dich dads erbarmen, Wie wenig find der beifigen dein, Verfuͤret feind die armen, Durch lift der Reger vmmer Dar, Der glaub der wil vor leiden gar, In Diefer vnſern Landen. 2. Erſtanden find der klugel viel, Gin jeder weiß es beffer, Niemandt Dem andern weithen wil, _. Sie treibens wie die bſeſſen, Was die alt war Kird gelebrt hat, Das ift bey jn nur eitel fpot, Sie laffen fich nicht lencken. 8. Sie lehren eitel falſche liſt, Was eigenwig erfindet,

570

Shr herb nicht eines finned iſt, In recht warheit geqrimdet,

Der predigt dis, der ander das, Sie trennens vold ohn alle maf, Der flight act fic) ein jeder.

. &8 wird das Vol aus diefer lebr,

Wie Sodom vnd Gomorren,

Man acht fein ehr nod zucht nicht mehr, Es ift eitl ſcheltn ond fdnorren,

Das ſauffen vnd freffen nimbt vber hand, Es wird nur alls an baud gewant, Der fel wird wol vergeffen.

. Dev arme wird verlaffen gar,

Mit raht vnd huͤlff gu gleicen, Vbr jn erbarmt fid niemandt gwar, Allein Dient man Dem Reichen, Vorzeiten man dem Mammon nidt, Alſo nachtrachte gwiſſiglich,

Wie jtzt die werlet pfleget.

. Die heilthumb ond die Sacrament,

Das leiden Gotts ond Ramen, Die werdn jt vberall gefdendt, Was fol id) dauon fagen,

Es feufft nur alls die breite ban, Wer liegn triegen vnd leftern, fan, - Der helt fid) vor den beften.

* Gott wolft augrotten alle labr,

Die dz arm Vol vorfercn,

Dar yu jhe Maul ftolg offenbar, Sprit trotz wer wils vns weren, Beim vol habn wir die macht allein, Was wir Lehren, das gilt gemein, Wer ift der ons folt meiftern.

Darumb ſpricht Gott id mug auff fein,

Mein Kirsh ijt ſchier gurftiret,

Shr ſeufftzen Dringt zu mir herein, 3h hab jhr flag erforet,

Die alt war fehr foll auff dem plan, Die Keger weidlich greiffer an,

Wie vor alters aud gſchehen.

571

_ «9 Dads Silber im Fewer fiebn mahl, Bewert wird lanter bfunden, An Gottes wort man warten fol, Deßgleichen alle ftunden, An außlag ift der gand allein, Die hat die alte Kirch gar rein, Die Sect aber nimmermehr.

10. Die alte lehr bewar Gott rein,

Vnd dempff die vielen Secten, Die fac fas dic befohlen fein, Der Biſchoff hertz erwede, Das grewlich leben dads fic findt, Do etlich loſe leute find,

_ Lad das Die lebr nicht Dempffen.

11. Ehr fey Gott Bater allezeit, Aud Shrift Dem eingebornen, Vnd dem Trofter heiliqen Geift, Gar hod in Himels fohren, Wie es im anfang vnd aud jtzt, Gewefen ift vnd bleibet ftets, In der welt ewig AMER.

Qesarten. 1, 1. M Himmel. C (N.) EM fag. E (M.) las. - 3. M Heil. 4, CE (M.) Verfuͤhret. M Berlaffen. Armen. 5, EM jm. 6. M Gf. wird verfolget gar. 2, 1. M feynd. E fliig, M Kluͤgel. 3, M Niemand. 5. M dalt. gelehret. 6. Ein. M Das ift jhn nur ein evtel fpott. 3, 1. M ent. Lift. 2. M evg.— 3. M Her. Sin. 4, M rechter w. gruͤndet. 5. M Pred. dip. 6. M Bold. 4, 1, M aug. Lehr. 3. M Ehr. Zucht. 4. E Iſt eitet. M Iſt eytel ſchelten vnd fdweren, 5. E fauffn. EM frefjen nimpt. 6. M nun alls an Baud gewandt. 7. E feel. M Seel. 5, 2. E rath, M M. rabt, huͤlff vnd dergleichen. 3. E jhn. M niemand, 4, EM Den R. 5. E nit, 6. E nadtradt. M gewißlich. 7. M bos Welt. 6, 1. M Hevl. 2% M Gottes Namen ond Leyden. 4. M Bey Ghriften “ond bey Heyden, 5. M leujft. Ban. 6. M figen tr., laͤſt. 7. M fir. E dem. 7, 1, M Lehr. 2. EM Das. M verfebren, 3, M She Maul das troger jmmermehr. 4, M webren. 5. M Beym Bo. Ma. 6. M lebren. gfillt dec Gmein. 8, 1, M ſeyn. EM zerſt. 3. M GSeujfper. 4. EM jr. 5. M wabr Sehr. den Blan. 6. E leg. 7M Ut. 9, 1. E filth. M §ewr. E ſibn. M fiebenmal, 2, M Sewd. bef. 3. M Woman ſpuͤren ſoll. 4. E ftunde. M Stunden,

é

572

5. M Am auffdlag. 3a.- 6. MDen hat. gar cin.— 7. M D. Sect ift eygenſinnig. 10, 1. M Lehr. bewaht. 2 M nenenS. 3. M Sah fag. ſeyn. 4. E Biſchoffn. M Her. 5. M Leb. EM find. 6. M Wo. E etlide. M hoje Leuthe. 7. M Lah die Lehr nicht entgelten, 11, 1. M Batter. 2. M Gingebobrnen. 3. M Heifigen. 4. E im. M ing Himmels Thron. 5. M nf. E nod (ft. auch.) M wns and jegt. 6. E ftetts. M ftits. 7. EM Welt.

Anmerkung. Wadernagel hat Mr. 185 das Lied ans Luther (aud Mützell Mr. 21) und Mr. 847 aus Leifentrit. Luthers Lied hat nur folgende 6 Str.:

1, AH Gott von hime, fic darein, die armen find verftdret.

vnd fas Bid) Des erbarmen,

Wie wenig find der heilgen dein,

verlaffen find wir armen.

Dein wort man lefft nicht haben

war,

Der glaub ift and) verloſchen gar

bey allen menſchen findern.

2. Sie leren eitel falſche liſt,

was eigen wif erfindet.

_ Se berg, nicht eines finnes ift

in Gottes wort gegriindet.

“Der weblet dis, der ander das,

fie trennen vns on alle mas

end gleiffen ſchoͤn von auffen.

3. Gott wolt ausrotten alle fabr,

Die falfden fdein vns leren:

Darzu jr jung ftolg offenbar

{pridt: trok, wer wils vns web: , ren?

. Wir haben recht ond macht allein,

- was wit fepen dads gilt gemein,

wer ift Der vns fol meiftern ?

4. Darumb fprigt Gott: Sh mus auff fein,

Ir ſeufftzen dringt gu mir herein,

id) bab jr flaq erhoͤret.

Mein heilfam wort fol anf den plan,

qetroft ond friſch fie greiffen an

pnd fein die frafft Der armen.

, Das filber durchs fewer fieben

mal Bewert wirt lauter funden : Mm Gottes wort man twarfen fol ded gleichen alle ftunden: | Es wil durchs crenh beweret fein, Da wird fein frajft erfand ond {hein pnd feucht ftard in die Lande.

6. Das wolltu, Gott, bewaren rein

flix Diefem argen gſchlechte,

Vnd fas vns dir befolben fein,

Das ſichs in ons nicht flechte,

Der Gottlos hauff fic vmbhet find,

wo Diefe lofe feute find

in deinem vold erhaben.

675. Uber cin ander Gefang wider det Tirden, pnd andere Ketzeriſche Tyrannen, (Qeifentrit 1. A. 1, 282. 3. A. 1, 277 mit der überſchriſft: Wiederumb ein ander Gefang eines buifjenden Eu'nders wider Den Turden, vnd

andere feperifde Cyrannen.” Corner 152 mit der Uberfhrift: „Ein anders wider Die Berfolgung der Kirdhen Gottes.“)

1. AVS groffer angft vnd tieffer not, Wir kleglich gu dir ſchreien, Du wolft vns Bater Herre GOtt, Barmbergigfeit verleihen, Denn wir haben viel find vnd ſchuldt, Bey Deinem langmut ond geduldt, Schendlich auff vns geladen.

2. Dein heilig Kirch iſt vns ein ſchertz, Gleichſam wer es ein thorheit, Dein wort geht vns auch nit zuhertz, Dein liecht vnd hoͤchſte Warheit, So vns bis her viel hundert Jar, Geleuchtet hat recht jmmerdar, Zu vnſerm heil vnd leben.

3. Darumb wir billich alle ſtraff, Als wol verdienet leiden, Weil wir vns halden nach der Tauff, Viel erger dann die Heyden, Wir haben deinen bund veracht, Die groſſe guͤte nie betracht, So du vns haſt erzeiget. 4. Dein heilger Nam iſt offt geſchendt, Mn vnſerm bodfen (eben, Das viel der menſchen gang verblendt, Der Kirchen widerftreben, Nu haitu fie auff vns gebest, Muff Das Dein zorn ret werd ergebt, Bnd wir reichlich begalet. | 5. O Herr wir armen finder grog, W Muͤſſen ja heut bekennen, Wir ſeind nicht werd deiner genoß, Das wir vns Chriften nennen, Vus rewet hertzlich vnfer thun,

‘S74

Dod weil Chriftus dein fieber Gon, Buns hilfft die finde tragen.

6. Durch jin wolft laffen deinen zorn, Bnd vnſer helffer werden, Du halt vns durch jhn aufferforn, Fir allem Volck auff Erden, Das ſich nicht ruͤhmen die Ertzfeind, Wider die Algmein Kirchen dein, Die fie mit fpott verachten.

7. Wend von der Kirchen ſolche ſchand, Thu did herrlich beweifen, Auff das fie jin and werd befant, Mit wns dich helffen preifen, Gs ift ja Herr dir niemand gleich, Auff Erden nod im Himelreih, So ſchrecklich vnd and beilig.

8. Shaw an durdh Sefum deinen Son, Las did) vnſer erbarmen, Weil du jhu felbs gum gnaden Throu, Gegeben haft vns armen, Beſchuͤtz dein Kirch mit deiner macht, Durd feinen namen tag vnd nadt, Fir allem vbel, Amen.

Resarten aus E. 1, 6. gedult. 7, Schentl. 2, 3. nit. 6, 1. jn. 6. Alm. Lesarten aus M. 1, 1. Auf. Ang. Nobt. - 2. fid. ſchreyen. 3. wollft. Batt. 4. verleyben. 5. Si. Schuld. - 6. deiner Langmubht. Gedult. 7. auf. 2, 2. Thor. 3, Wort jp Hertz. 4. Liecht. 5. bißh. Jahr. 7. Heyl. Leb. 3, 1. Str. - 2. Als. leyden. 3. halten. 4. aͤrg. 5. Bu. 6. Gitte nidt. 7, erzey. 4, 1. beiliger. 2. La. —3, Dag. Men. 5. Nun Haft du. ge ſetzt. 6. dag. 30. ward. 7. mir. bezah. 5, 1. arme S. 3. feynd. werth d. Genad. 4. Dag. 6. Sohn. 7. Si. 6, 1. wollft. 30. 3. aufferfohbrn. 5. Daf. Erbf. 6. So wider deine K. ſeynd. 7, 3. dag. befandt. 4. prey. 6. Himm. 7. ſchrö. 8, 1. Sohn. 2. af. 3. jhm ſelbſt. Gna. 6. Ra. T. R. 7, Bbel.

575 676. Ein anderß in Tirdens noth, aud ſterbens leufften, ond tewer zeit. (Eeiſentrit 1. A. J, 283. 3. A. I, 278. Corner 953 mit der überſchrift: .@in

anders wider den Turden, oder andern Feind, aud zur Zeit der Pek pnd Thewrung gu fingen.”)

1. O Gitigr Gott in ewigfeit, Vnſer Vater vnd Herre, Bu dir ſchreit die gang Chriftenheit, Dein gnad vns nicht vorfperre, Las fie bald gu vns fliffen Dar, Das wir der finden nemen war, ; Bnd die vor dir befennen.

2. Denn wir haben gefiindigt viel, Mit finden mandyerleve,

Mit hoffart, neid, haß fluch vnd fpiel, Aud mit Ehebrechereye,

Mit nachred, geitz und vntrew gros, Die wird geuͤbt ohn alle maſs,

Mit lif gegen Den armen.

3. Dein heilig Kirch vnd Gdttlihs wort, Han wir nit war genommen,

Dein gnad vnd wolthat nicht betracht, Drumb ift vber vns fommen,

Die Rubhten deiner fcharffen ftrajf, Damit du ſchlahen wilt die Schaff, So in dein Herd gehoͤren.

4, Mit frandheit gros an mandem ort, Dadurdh das Vol thut fterben, Mit tewrung ſchwer vor nie gehort, Dadurd) die leut vorterben,

Der Tuͤrck der engitet vns gar fer, Vberzeucht vns mit groffem Heer, Die Chriften an erſchlagen.

5. Aud niemandt yu dic fprechen fan, Du ſtraffſt vnrecht mit gewalt,

Dein ſtraff wie wol verjduldet han, Mit den finden manicdfalt,

Dein ſtraff ond vrtheil ijt gerecht, Vber vns die wir han verfdmedt, Dein wort vnd dein gebote.

a

576

6. Dod weil du vnſer Vater bift,. % oro So. wolln wir nicht verziehen, 3u dir fdreien in ſchneller frift, Su hoffnung gu dir fliehen, Bnd did) im Glauben cuffen an, Du wirſt vns warlich nicht verlan, Vnſer gebet erhdren.

7. Darumb O Herr der gittigfeit, Thu did) vnſer erbarmen, Hilff det betruͤbten Chriftenheit, Gedend an vnd viel armen, Denn onfer gſchuͤtz und webhr nicht gilt, Wo du O Herr nicht helffen wilt, Die Titrden yuneriagen.

8. Du halffeſt aud vor anger zeit, Dem Vol von Iſraele, Wenn fie vmbgab der Feindt mit ftreit, Halffſt jon ans Todes quele, Als du gethan haſt Sofue, Dauid, Hißkia vnd andern mebr, Dauon wns die Schrijft faget.

9. Wenn je dads Bold erzuͤrnte dic, Mit Sinden manderleie, Bnd durch die fund von Dir abweid, Durd Bie Abgottereye, Co famen jhn Die feind ins Land, BWerderbten fie mit raub vnd brand, Vnd Todtfdlagung fo ſchwere.

10. Denn ferten fie wider gu dir, Da fie geengftet waren, Vnd rujfften did) an mit begir, Dein huͤlff theft du nicht fparen, Kamſt jhn yu huͤlff in jhrer noth, Schlugſt vor jhn jhr Feinde zutodt, Dein Volck theftu erloͤſen.

11. Darumb wir dich auch ruffen an, In vnſern groſſen noͤten, Denn wir kein andern helffer han, Denn dich O Herr vnd Gotte, Die ſuͤnd vergib vns alzumal,

Erloͤß ons aus des Todes fall, - Hie Feinde von vns treibe.

12.0 Gott vater in ewigfeit, Vnſer gebet erbire, | . Hilff der. elenden EChriftenheit, Wider das Gottlog heere, 7 Durdh Sefum Chriftum deinen Son, Vind feint willen vafer verfdon, Als Du vns haft vorheiſchen. 222 13.0 Jeſu Chriſt Gott vnſer HErr, eat =e Bon vns wolft du nicdt fdeiden, - e Durd dein felbft qitigfeit vnd chr, ' Durd dein menſcheit vnd leiden, eee a ee Durd dein herben vnd bittern Todt, Erloͤſs vns HERR aus aller not, oie eae Aus der Gottlofen Henden. ee ag 14.D HERR Gott heiliger Geit, a . Wir bitten dic all famen, Dads du erldfeft allermeift, Die HErr in deinem Ramen, Streitten wider die Feinde dein, Den thn O HErr behuͤlfflich fein, Su deinem wort erhalten. xs 15.D HErre Gott im hoͤchſten Thron, Hohe Dreyfaltigheit, Gin Vater Gott ond HErr fo fron, Hilff ons zu allen jeiten, Behuͤt ons HErr am legten end, So wir fabren aus dem elend, Bor allem vbel Amen.

Lesarten. 1, 1. M Gittiger. Ew. 2 M Batter. 3. M febrevt. 4. M Gnad. EM verf. 5. M &a§ flic. 6. M Daf. EM Gi. M wabr. 2,2. M Sin. E mandherlevbe. 3. M Goffart, Reyd, Hab. 5. M Nah. Gei. Vn. grog. 6. EM maf. 7. M Lift, Ar. 3, 1, M Wort. 2. M wabr. 3. M Gn. Wa. EM nit.— 5. EM Ruth. M ſcharpff. Str. 6. M feblagen. Schaaf. 7. M Die in. 4,1, M Kra. grog. Orth. 3. M Thew. gebirt. 4. M Dardurch Leuth verd. 5. M dng. vns ſo ſ. 5, 1. EM niemand, 2. E ſtraffeſt. M Gwalte. 3. M Straff. —4. M feb{t: den. M Gin. E mann. M mannig- falte. 5. E vrteil. M CStraff. Brbeil (ft. Vrth.) ijt. Ger. 6. M ver

Reheein: Rathol. Rirdentieber ac. 11. Bd. 37

578

fomd. 7. M Wo. Geb. 6,1. M Batt. 2 M nit verziehn. 3. M farey. 4. M Hof. 6. M verlabu. 7. M Geb. 7,1.M Git. 4. M Arm. 5. M Gf. We. verj. 8, 3. MiFeind. 4 E ju. M auf Todes quale. 6. M Gedeon David vnd andern m. 7. M Darv. 9, 1. M ergiirnet. 2. EM mancherleye. 3. E fi. M Sut. EM abwid. 5. EM Feind. 6. M Ra. Br. 10, 1. M Dann febr. 2. M gein. 3. M Begier. 4. M bilf thetft du mit. 5. M Noht. 6. M Feind yu todt. 7. M thetitu.— 11, 2. M Noͤhten. 3. EM Damn. M Hel. 4. E Als did. 5. M Sind ally. 6. M aug dep Todtes F. 12,1. E Bat. M Batt. Gu. 2. M Geb. 4. M Heere. 5. M Sohn. 6. M feinet w. ons. 7. E verb. M verheiffen. 13, 2 M wolljt. fey. 3. M Git. Ehr. 4. EM Menſchb. M &y. 5. M Deinen berben bittern. 6. EM Erlöß. E noth. M Robt. 7. M Aug. Hin. 14, 1. M Heil. 2. M alljammen.— 3. M Dag. 5. M Ctreiten. 6. Meſeyn. 7. M Gie Durch Dein Gnad erh. 15, 2. E Drevfaltigfeite. 3. M Batt. 4 M Zei. 5. M Gnd. 6. M aug. Elend. 7. M Vbel.

Anmerkung. Wadernagel Nr. 487 hat dads Ved unter W. Lins Ramen vom J. 1533. Jn anderu Gefangbiichern wird es Lutherm zuge— ſchrieben. Andere Worter (nidt bloß orthographiſch verſchiedene) find: 3, 1. dein göttlichs wort hand wir veracht. 2. Das ſelb nit ange— nommen. 3. dein lehr v. 4, 3. erboͤrt. 7. zůuerſchlahen. 6, 1. doch fo. 7, 3. H. deiner armen. 8, 6. Dauid, Achab. 12, 3. H. deiner armen. 15, 3. E. warer G.

Herman Joſemans drey Fragen, allen genanten Evangeliſchen Praedicanten, von vielen Catholiſchen offtmals auffgeben, aber nie bißhero gruͤndlich beantwortet. Geſangsweiß verfaſſet, zu Leſen vnd zu Singen. (Corner 955.)

677. Die Erſte Frag. Obs war fev, bab Der Papſt von Gottes Wort abgefallen, pnd bf -_ vnterdruckt babe. 36x Predicanten ſchreyet all, a oe ~ Das Paypfthumb fey der groß abfall, Won Chriſti Kirch vnd ſeinem Wort,.— Ich frag, wie, wann, an welchem Orth, Iſt dieſer Abfall erſt geſchehn? f ta. Wer hat jhn vor eud mehr geſehu? - . ~

579

Wir zehlen von S. Petro her, © ~

Zweyhundert drevffiq Paͤpſt vnd mehr,

Dern drey vnd dreyſſig all nach ein,

BVinbs GOlaubens willu gemartert ſeyn:

Neunt vus aug dieſen Paͤpſten allu,

Den erſten der iſt abgefalln.

. Wo war das Evangelium,

Darvon abfiel das alt Papſthumb?

Was hat der Papft darinn verfehrt,

Das nicht vor jhm die Kirch anc lehrt?

Was bradt ev newes auff die Babu,

Das nicht guvor glaubt jedermann.

. Kein Reger fam je fo bebend,

Man waft fei Vrfprung, Ort ond End:

Wers mit jhm hielt, wer wide jhn waͤr,

Vnd gequ jhm ſchuͤtzt dev Kirchen Lehr :

Wie hats dod Dann Der Paypft gemacht,

Daß niemand auff fein Srrthumb acht?

. Woher hett er fo groſſe Krafft,

Dak er das Goͤttlich Wort abſchafft?

Rnd fic in aller weiten Welt,

Kein eynig Menſch Darwider ftellt ?

Wie richt er fo viel Mißbraͤuch an,

Bund hat beyfall von jedermann?

. GOTT Vatter fest der Kirchen Macht,

Die ewig ſchreyt gu Tag vnd Nacht:

Habu Dam die Waͤchter all geſchwiegn,

Vnd ſich laffen vom Papſt betrieqn?

Ode warn fie all blind, taub vnd ftumm,

Daß keiner webhrt des PapftthumbsSrrthumb ?

. Shriftus bey feiner Kirch ſtets helt,

All Tag bip an das End dev Well,

Mit Lehrern thut er fie verfebn,

Bip wir jhm dort entgegen gehn,

Warumb hat er Dann nicht gewehrt,

Dag fie Der Papſt nicht hett verkehrt.

. Der bheilige Geift fie fats regiert,

Lehrt vnd in alle Warheit fihrt,

Gr weit nit von jhrs Samens Mund, :

Von Chriſti zeit an biß jtzund, ih hee 37*

Bleibt aud bey jr in ewigfeit, J Wie hat fie Dann der Papſt verleyt.

9. Sie it dad Haus auffm Feld gefegt, Kein Wind nod) Wetter fie verlegt: Shr ſchadt fein Tid nod arge Lift, Weil fie cin Saul der Warheit ijt,

Ihr objiegt nidt dex Hollen Pfort, ) Wie ward fie Dann vom Papft zerſtoͤrt? 10, Shr fingt ja ſelbſt, vnd wenn auch gleich, Der Papft der Keyfer vnd das Reidy; Wolten das Gdttlid) Wort vertreiben, Sie werdens dod) wol faffen bleibn,

Wie ijt Daun war ewr klaggeſchrey, Dag eS vom Papſt verduncelt fey?

11, Was Gott nicht dient mugs vntergehn, Menſchen rath fan nit lang beſtehn. Was aber von Gott felbft fompt ber, Das dempfft nod) trennt man nimmeritehr, St nun das Pabſtthumb Menfdentand, » Wie kompts dann dag nit lengft verſchwand?

12. Vnmuͤglich werd, dag es nod ſtuͤnd, Wenn eS Chriftus felbjt nicht hett gegruͤnd, Es hat gwar miiffen febr viel leyden, Von bdjen EChriften, Kesern, Heyden, Dod habens al Schiffbruch gelidtn,

Die wider Petri Sifflein ftrittn.

13. Sie find zerſchmettert vnd zerquetzt, Die fic wider Petri Fels gefest.

Sie find verdorrt wie Graf ond Laub, Sie find verflogen wie Der ftaub,

Sie find verſchwunden wie Der Wind, Daß man fie nirgend ſicht noc find.

14. Der Bapſt bleibt nom, fie feyn vergangn, Mit allem? die jhn angebangn,

@laubt mir, wer ewr Lehr aud) von Gott, Kein Pabjt hetts jemals auggerott. .

Gr muſts (Wie jhr fingt) Laffen ftabu, Wer Chriftus mit end auff dem Plan. "ied: Felß. 2 Lies: alleu.

ta

Ob die genandten Evangelifhen Catholiſch feyn.

1

*

678. Die ander Frag.

Ihr Predicanten ruͤbmet euch ſehr, Als wenn ewr Lehr Catholiſch wer, Diß aber heiſt Catholiſch ſeyn,

Das jeder Zeit vnd Orth bleibt ein. Was nie durchdrang all geit vnd Land, Das ward Catholifd nie erfaudt.

.. Wotan, nenut ein, Gott geb wers fey,

Pabſt, Biſchoff, Priefter oder Lev,

Der lehrt vnd glaubt hab wie jbr jest, Wo hat er feinen Stul vnd Sik? Wo war fein Gangel odr Agend?

Wo, vnd wie viel feyn Sacrament ?

. Wo warn fein Pfarrfind vnd Kirchgſpiel?

Warn jr wenig oder viel ?

Welchs theil der Welt hetten fie cin? Wontens beim Jordan oder Rhein?

In Huugern, Poln, Reuſſu, Preuſſen, In Sachſen, Heſſu, Thiringn, Meiſſen?

. gn Bayrn, Boͤhmen, Oeſterreich,

In Schottland, Engelland, Franckreich? In Lieffland, Moßcaw, Tartarev, In Schweden, Schwaben, Schweitz, Tuͤrckey, In welcher Stadt, Marckt, Dorff vnd Flecken, That doch ewr Evangeli ſtecken?

.Wo war ewr Kirch? Wo iſt fie bliebn?

Wer hat ein Titl von jr geſchrieben? Wer bracht yu jr erſt Gottes Wort? Wo hat fies wider gepflanget fort ?

Wie wards fo bald von jhr qenommen. Durd wen ifts von jhr yu euch fommen?

* Wie fams dod allein fir ewr Hauß:

Odr giengs von euch gum erften auf? Warn aufferbalb aud fein Leuth mehr,

“Den es von Gott auch geben wer,

Mus denn mit euch die Weißheit fterbn, Bnd alle Welt ohn euch verderbn? David fagt ja, die Himmel klar, Machen Gotts Wort vns offenbar,

581

Tag vnd Racht zeygens einauder an,

Wo bleibt dann ewr Successivn,

Zeigt vns von einer Beit gur andern,

Wo dod ewr Glaub thet vmbher wandern

8. Der Apoftolifdn Kirchen fall,

Geht aus durd die Welt vberall,

Es ift auch keine Bung nod Sprach, Drinn man jhr ftimm nicht hoͤren mag, Wie ift Dann ewrer Mirch geſchehn,

Daß fie fein Menſch fondt hirn nod ſehn.

9. Der fleine Stein beym Daniel,

Das groffe Bild zermalmet ſchnell,

Ward cin grok Berg vnd fic angbreit, Das er erfuͤllt die Erden weit,

So wiht die Kirch, Meibt Ewig ftebn, All andre Reich vor jhr vergabn. :

10. Sit nun ewr Kirch derfelbig Stein, Wie ward er Dann bald wider fo flein? Dah er fo mand hundert Jahr fang, Im windel fag vnter Der Band,

Sa endlid fid fo tieff verkroch,

Dap jor jhn fut im Mauſeloch.

Die Rird ift ein brennend Lucern,

Weld in Der Welt leucht weit vnd ferru, Daß jedermann jr Liecht mag feben, Sie fan nicht vnterm Scheffel fteben,

Mod vnterm Tif, oder heimlich ort,

Wie ewr Kirch mit jhrem Wort.

12. Sie ift cin Stadt anffn Berg gebawt, Dah jederman fie hort wud fdawt, Ihr Thor ftebn offen Tag vnd Rat,

Zu jhr fompt aller Heyden Macht, Ihr Sonn ond Monn verliern fein Schein, Der Here will jhr Liecht ewig feyn.

13. Auß jhrm Fleinften folln tanfend werdn, Der gringft gum maͤchtign Volt auff Erdu, Ihr aber thut im Finſtern manffn,

Bnd zeygt ewe Kirch gu nirgdshaufu, Bor euch warn weder 1000 now 4, . Wie fount jr Dann Catholiſch feyu. -

1

14. Shr wolt ons in die Wiften weifn, Chriſtus verbeut hinauß gu reiſn, Ihr ſprecht, er ſey im Saal oder Zimmer, Er aber ſagt vns: Glaubt jhn nimmer, Wer nun folgt Chriſti Rat vnd Wort, Der bleibt von euch wol vnbethort.

679. Die dritte Frag. Ob jemals einer durchs new Evangelium ſelig worden.

1. Ihr Predicanten rufft ond ſchreyt,

Ewr Lehr bring nur yur Seligfeit, Seynd dann in ſechtzehnhundert Yarn, Al Chriftenteuth zur Holl gefahrn? Bleibt Dann verfperrt def Himmel Thuͤr? Big dag jhe erftlid) fompt darfuͤr.

2. Ich frag woher feyd jhr vergwiſt, Daß ein Menſch feliq worden iit,

Ber hie abjtarb in ewrer Lehr,

Nennt vns nur einen oder mehr, Habt jhr von Gott beweiß vnd ſchein, Daß ſie bey jhm im Himmel ſeyn.

3. Ihr ſelbſt muͤſt ja bekennen frey,

Daß nur ein Kirch auff Erden ſey,

Gin Glaub, ein Geiſt, ein Tauff, cin Gott, Darzu ein Himmel nah dem Todt, - Denfelben niemands dort erwirbt,

Welder in Secten hie abftirbt.

4. Was nicht in der Arch Roe war,

Das muſt erfauffen gan vnd gar, Der ſchlagend Engel feins verſchont, Der nicht bey den Hebreern wohnt, Das Glied fo man von Leib abreift, Erſtirbt, bebelt keins Lebens Geijt.

5. Wer ſich bie von Der Kirchen ſcheyd, Der wird verdampt gleich wie ein Hevd, Der Hollif Wolff das Schaͤflein friſt, Welds nit in Chriſti Schafſtall ift,

Der Hexe ins Fewer wirfft all Rebun, Die von feim Weinjtodk fic) abgebn.

6. Nun ift ja aller Welt befandt, Dah jhr end) erft habt abgewandt, | Bon allgemeinem Chriftenthumb, Vnd von ewrn lieben vorfahren fromb, Su frembder vnbefandter Lehr, Die jhr felbft nicht wift, wo fie war.

7. Koͤnt aud fein Kirch nod Menſchen nennen, Der ſich gur ſelben wol befennen,

Sie helt ja nod jegundt fein Stic, Sondern all Jahr verendert fic, Wer ift Dod Dann aug ewrem Orden, Durch folche Lehr je Selig worden.

8. Die augerweblten werden fic finden, An einem Tag von alln vier Windn: Vom Morgen, Abendt, werdens fommen, Mit Wbraham yu Tifd die frommen, Wo bleibt jhr Dann in ewrer Lehr, Die new ift vnd fam nie fo ferr?

9. S. Johann ſahn vor Gottes Thron,

Auß allem Vols vnd Ration, Mug alle Heyden Geſchlecht vnd Zung, Gin mennig grog, die Gott fob fung, Seigt ein aug dieſr vnzahlbarn Schar, Der jemals ewers Glaubens war.

10. Koͤndt jhr die ſach nod nicht verſtehn, So thut nur in Calender febn:

Darinn find jhr beyd Sung vnd Alt, Ang Land ond Stinden mannigfatt,

Viel Paͤpſt, viel taufend Martvrer,

Viel Biſchoff, Lehrer, Beichtiger.

11. Biel Sungfrawen Witwen, ond Ehefeut, Von Chrifti zeit an biß auff heut, Dern Seeligkeit durch zeichen flar,

@ott inn der Welt madt offenbar, Wie ihr Dann aud ja felbft befennt, Weil jhr fie mit vns heilig nennt.

12. Die thetn dem Papftumb Zeugnuß gebdn, ' Mit Gut ond Blut, mit Leib ond Lebn, Bnd fieffen fid) des alles beraubn,

Von wegn vnfers alten Glaubn,

Welchen fie auff ons pflangen fort, Wie fie jn hatten erft gebort.

13.5. Paul heift vns jhe end anſehn, Bud jhrem Glauben ftets nachgehn, Wolt jhr nun mit jhm felig fein, So ftimt aud mit jhrm glauben ein: Glaubt jr aber auff ewre weiß,

So ſucht eud) ein new Paradeyß.

14. She gwar, vid ewre Glaubens gleih; Gehoͤrt nicht ins alt Himmelreich, Dann weil drinn alles Paͤpſtiſch iſt, So kompt hinein kein newer Chriſt, Drumb wers euch beſſer nie geborn,

3Als ewig Leib vnd Seel verlorn. 4 ge ff

re i} Maun Wy

Sinfehnte Abtheilung.

Gon den vier ſehten Dingen des Menſchen.

680. In todes not und geferligfeit, Gin gar lieblich, andechtig, und frudthar getict, vnd fied.

2.

-

(Qeifentrit 1. A. I, 318. 3. A. 1, 320.)

. O Gittiger vnd fiffer Gott,

Selgmacher Jeſu Chrifte,

In welches Namen ſonder ſpott, All fuy ſich oeugt an friſte.

Die fuͤrcht das hohe Himmelreich, Die erd dazu 'hir niden,

Die ſtoltzen Geiſt von dir all gleich, In helle grund erbiben.

. Dein krafft iſt wie von ewigkeit,

In feinem ict ernidert,

Zu hoͤren vns auch bift bereit, Allein die find dir widert.

Dod haft gefagt den finder nicht, Sn finden wolft fan fterben, Guͤttig ond rect ift dein Gericht, Rimbft an demuͤtigs werben.

. Das jreendt Kindt nimpft freundtlid an,

Aus Baterlicher guͤte,

~

Sos widerfert wilts je nicht fan, Gang mildt ift Dein gemuͤte.

6. Gintmal aud) ift dein eigenfdafft, Verſchon ond ftets. erbarmen,

BVordamme nicht mit find behafft, Im jammerthal mid armen.

7. Vnnuͤtz mit Sind vorgeret hab, —— Mein Väterliches Erbe, «ee Das vnuordient dein gnad mit gab, ; Ellend vnd arm vorterbe.

8. Ad Batter ich nicht wirdig bin, ~ <2! Dein Kindt das man mich nenne,

Su mir wend jetzundt deinen fin,~ - Vnd mic in rew erfenne, , x

9. Mach mich meins vaterlichen haus, Den geringften taglohuer,

Der ih bey dir gieng ein vnd aud, Vor all gegieret ſchoͤner.

10. Gins Weibs geburt cin fleine zeit

Leb id) in manden forgen, Die jal meine ift grofjer weit, Des Sands im Meer verborgen.

11. So mandhe Stern ans Himels freif, = : Bey mitternadht nicht brennen,

Der Walt fo viel nicht. bletter weis, Als id) mein find thu fennen, :

12. In welden mid gewonbheit bat, Recht ſam ein Vieh gefangen, = Gin fiind ftets aujf die ander fad, .

Die mic ſchwerlich anhangen.

13. Der finden ſtifft vrſpruͤnglich ift,

Aus Muͤtterlichem Leibe, = Bon welchen mis gang niemandt frift, So id an dein Hilff bleibe.

14. Dein gitigfeit wenn nicht hilfft vor, Riemandt von find fan laſſen, ee Konig Rabudhodonofor,

Hat deiner ght genoſſen.

15. Aud Niniue voll find ein Stadt,

Erwarb nad rew dein Hulde,

Mit Ehbtud der ein Todtſchlag that, Vergabft Dauid fein ſchulde.

16. Ezechias beweint fein ſchuldt, Dem lengeſtu das leben,

Mit fiimders bit tragftu geduldt, Sein find ward jm vergeben.

17. Niemandt vorwar ift findig nidt, Mit ſuͤund! der fas am jolle, | Gin bſchreiber der Chriftliden —— Mattheus werden ſolle.

18. Magdlena die gros ſuͤnderin, A Mit finden viel beflecet,

Ward bald ein ſolche Bifferin, Durd deine giit erwedet.

19. Der Schecher dev gue rechten hieng, . ° Dein vnſchuldt Hat -erfeben, a Das ev von div cin troft entpfing,

Sit durch dein git gefdeben.

20. Der dein verlengt dod did) wol fant, Petrus wartt vnd erferet,

Recht fam ein: Wolff der lieff vnd rant, Paulus ward fdnell beferet.

21.Der menſchlich leib ift ſchwach ond kranck, Mand ſucht Lit vnſer lenden Die tag bey vnſerm lebenlang,

Dem ſchatten gleich ſich wenden.

22. An zall mit lift vmgeben ftets, Sind frafft vnd all mein ſinnen, Dad id) des boͤſen Feindes neg, Gar ſchwerlich mag entrinnen.

23. Borwundet ift die Seele mein,

All frafft iff mir verſchwunden,

Das mitfam Oel und ſcharffen Wein, Ich bitt geus in mein wunden, 2A. Das Meuſchlich gſchlecht durch Adams fal,

Deine gnad muft ſich entbloͤſſen, Darumb in dieſem Samerthall, Kampſft vns all gu erloͤſen. |p aes

1 Sie: fund. '. §¢e3 4-4

25.5 Bater menſchlicher Natur, Wend her dein Goͤttlich ohren, Hie ift das ſchaff durd ein figur, Von Hunderten verloren.

36. Der Pfennig der verloren was, Leidt in der finden fdlamme,

Mit freud ins Himeliſch Palaſt, Mid gu den andren famme.

27. Mid rewt mein {lind vnd ift mir leid, Mein boßhafftiges leben,

Das ich ſo offt dein guͤtigkeit, Durch ſuͤnd hab vbergeben.

28. Forder von mir barmhertziglich, Den Pfennig on gewinfte, Den ich hab alfo feumiglich, Gefpart inn deinem dienſte.

29. Gin Son Dauids O Jeſu Chrift, Erbarm did mein on frijte,

Denn meine Geel gefrencet ift, Mits boͤſen Geiftes liſte.

30. Wiewol flein mein vordienft id nerd, Viel. hab von dir gebetten, : Barmbergig feind gang deine werd, Von. feinem vbertretten. |

81. Verfdone mein O HErre Gott, Chriftlidher weis getauffet, Mein Eltern id) bitt hilff aus noth, Mit deinem Blut erfauffet.

82. In did) wir all gefiindet han, Mit all vnſerm Gefdledte,

tb = .soot. Dw Deine huͤlff die rechte ban, 4 2d "Bang niemandt gieng geredte.

- wain 4 88: Die. Biterlide miffethat,

- foo & & Med nicht au vns jhr gbliite, - Soh = 0, Mud. was ein jeder gfiindet hat, SE te - .. Rab HErr aus deim gemilte.

sul av B4e Den graufamen. vnd herben Todt, mc S £ .eBorwns auff Erd geduldet, ~ on.0 + Berforen fein {a8 nidt O, Gott,

pent, & :Bmb onfersfind vorſchuldet.. i -

35. Did haben vnſer ditefftigfeit, =~ ~~ =< Bom Himl herab gezogen, Haft did) vor vas in manches leidt, Demuͤtiglich geſchmogen.

36. Mit Himmeliſcher Ertzeney, Kein kunſt der mag geleichen, Mad vns von vnſern ſeuchen frev, Dein gnad das wir erreichen.

37. Bor zeiten vnſer angſt vnd quall, Haſtu ſelbeſt getragen, Aud iſts cin ſchatten gleich im thall, Die zeit bey vnſern tagen.

38. Recht fam cin gras vnd blume roth, PVerdort auff gruͤnem felde, Gin tag fo gibt ond nimpt gedrot, All wonn vnd freud der Welte.

39.0 Seligmacher Sefu Chriſt, Hor gnedig vnſer ftimme, Durd weldes tod gujtiret ift, Des ewing todes grimme.

40. Die Pfund gelibn auff vnſern gwinft, Sein gaben deiner hulde, Deins bittern Todes gros verdienft, Seg Herr vor vnſer ſchulde.

41. Der du mit Gott deim Vater gleich, Buds heilgen Geiftes Namen, Lebeft ond herſchſt im Himelreich, Vmmer vnd ewig Amen.

Lesarten aus E. 1, 2. C (R.) Seligm. 3. fondern. 4, 1. Suͤnder. 5, 1. Kind. 7, 2. Bit. 4, Ellendt. 8, 1. Ba ter. 3. jepund. 9, 2. tagloͤh. 3. ging. -11, 1. Himm. 4. Sind. 13,1. Si. 3. niemand, 14, 2. Riemand. 16, 2. vorfengftu. eben. 3. Si. gedult. 4. Si. fhm. 17, 2 fag. 18, 1. Si. 2. Gi. 3. balt. 20,2: wart. 21, 1. M. %. 22,1. jal. 24, 1. Gi. -- 3. jam. 25, Bdein Figur. 4. Hun. 26, 2. Si. 3. frewdt. 4 andern:— 28, 1. Barm. 2. ohn. 29, 2. ohn. 32, 3. Ban. 38, 2 Felde. 4. frewd. 39, 4. ewign. 40, 3. vord. 41, 1. denn. ~3. herſcht. 4. Smmer.

‘B91

81! Gin teht Ehriſt lich Gefang oud bitliedt, 9" wann * der menſch filet, Auch ane das vow binnen toͤdlich (dod): it . * vnd bedechtiglich) zu ſcheiden vormeinet.

Weiſentrit 1. A. I, 323. 3. A. I, 324.)

J Wann mein ſtuͤndlein vorhanden iſt, Lae eee 4 —— toe.» Bund id foll fabren mein ſtraſſen, robber ms her 4.tef $ -— Go .gleit mih O HErr Jeſu Chrift, « seo PT ~— a eS fee ts | Mit HUG thu mid nit verlaffen, 6 oe # rovis cd doa os) Mein Seel an meinem legten end, . Ze oe 2 Befehl ich dir HErr in dein bend, 4 tnt Mit troft woljtu fie bewaren. 2. Mein finden thun mid frenden febr, Mein gewiffen thut mid plagen, Dann jhr feimd viel wie Sandt am Meer, Nad wil id gar nicht vorzagen, Sd) wil gedenden an dein Todt, Darzu an deine wunden Noth, Die werden mich wol erhalten. 3. Ih bin ein gliedt an Deinem Leib, Vnd trofte mis des von hertzen, Von dir ih vngeſcheiden bleib, Durch des Todes noth vnd ſchmertzen, Wenn ich gleich ſtuͤrb, ſo ſterb ich dir, Ein ewigs leben haſtu mir, Durch dein bittern Todt erworben. 4. Weil du vom Todt erſtanden biſt, So werd ich im Grab: nit bleiben, Mein hoͤchſter ‘troft dein Auffart ift, Das Vole wird fidr gang jurteifen, Dann wo du bift da. fom id hin, Ewig id mit Dir Leben. bin Darumb fahr id) mit frenden.

Lesarten aus E. 1,1. C (R.) Wenn. E (N.) Wen. 2 CE (R.) faren. 3. E (T.) Shefu. 4. E (T) hitht. 8. CR) feel. E (N.) febl. meinen. 2, 1, Si. 3. Cant. ~ 4, verz. 5. Den. 3, 1. Of. 4, 2. nicht. ~ 4, gurtheilen. 7. frewden.

Anmerfung. Wadernagel Rr. 499 und Mützell Mr. 247 haben das Lied aus R. Hermann. Es findet fich feit 1562 in vielen proteftant, Gefangbidern. Ich glaube nidt, dah Léifentrit Bas Lied aus einem

“3 2

592

proteftant, Gefangbud aufgenommen hat. Das Lied hat feinen ſpecifiſch dDogmatifden Juhalt, der es Darum der proteftant. oder fathol: Konfefjion zuwies; es fcheint cin altered Lied gu fein. Abweichende Lesarten bei Wadernagel find: 1, 2, Bnd fol hinfarn. 3. du mid H. 3. 4. bilff mich nicht verlaffe. 6. dir in deine H. 7. Du wolft fie mir b. 2, 1. find mich werden f. 2. Gw. wird mid nagen. 4. Dod wil id) nicht very, 5. Ged. wil ih. 6, Here Iheſu, ond dein B. tr, 7. feblt: wol. 3, 2. Ded trift ih mich v. bh. 4. In todes noten v. fh. 7. Mit deinem Tod erw. 4, 2, Werd ih. 4. Tod furcht fann fie vertreiben. 6. Dads id ſtetz bey dic leb vnd bin. 7. Drumb f. i. bin m.

682. (Cin anders fehr andaͤchtiges Gefang vmb ein feligs End, ([Memento salutis auctor]), das Deutfthe etwas vermebret.

(Gorner 965.)

1. O JEſu Seligmader gut, Den dag du vnſer Fleifd ond Blut, Genommen von einer Sungfraw rein, Biſt worden vnſer Fleiſch vnd Bein. 2. Maria Mutter gebenedeyt, Der Gnaden und Barmberpigfeit, Befdhirm vnns vor dem bdfen Feind, In Todts noht fey von vns nicht weit. 3. Maria Sungfraw aller Sungfrawen, Muff dein fiirbitt thun wir faft bawn, Erbitt vns ablag vnſer Sind, Verſoͤhn wns bey deim lieben Kindt. 4. Maria durd deins Kindes Blut, Deh ſchmertz dir durd das Herpe wit, Als eines tieffen Waffers flut, Mad vnſer leptes Ende gut. ay ot 5 B Maria Durdh deins Rindes Tod, , _ » + « .. . Das vor dir bieng vom Blut fo robt,: ; Hilff ons das wir Der Engel Brodt, |. F Mit rew empfahn ins Todes noht. 6. Maria durch deins Sohns Leyden grog, Bnd durch fein Blut fo ex vergoß,

Empfah vnns inw deine Gnaden Scheß, Wann wns der Todt dads Herb abjftofft.

7. Durd Batter, Sobn Heiligen Geift, Bittu wir did Mutter mit hicftem fleif, Sey bey vns in der letzten not,

Erbitt ons ein glidfeligen Todt.

8. Ehr fey dir Chriſte GOttes Son, Gebohrn von einer Sungfraw fon, Sampt Vatter ond Heiligem Geift,

Von nun an big in Ewigfeit, Amen.

683. Ein anders febr andddtiges kraͤfftiges Gefang gu GOtt ond feinen Heiligen, vmb cin feliges Ende. (Gorner 966.)

1. 3u GOtt dem Batter.

1. O Batter der Barmbergigfeit,

Sch bitt dic) Durd dein gitigfeit, Erbarm Did) mein zur letzten zeit, Verlaß mics nit in difem ftreit.

2. Sd bitt did aug Grund meines Hergen, Gib mir Gedult in allen Schmertzen, Hilff mir aug meiner Angft ond Noth, Verlag mid nidt in meinem Todt.

3. @ib mir ein wahre Rew ond Leyd,

Eh dann id) von Dem Leib abfdeyd, Verzeyh mir all mein Sind ond ſchuld, Vnd nimm mid wider auff yu Huld.

4. O GOTT verleyh cin feligs End, Nimm auff mein Seel in deine Hand, Lag mid gu Dir ins Paradeys,

Darinn ich did) Lob Ehr vnd Preyß. 5. O Vatter der Barmhertzigkeit, Verleyhe mir die Seligkeit, Durch JEſum Chriſtum deinen Sohn, Der bey dir herrſcht ins Himmels Thron. 6. Auch durchs Verdienſt Maria rein, Vnd aller Heiligen in Gemein: Laß die bey meinem Ende ſeyn, Damit ich ſelig ſchlaffe ein. Rehcein: Kathol. Airchenlieder rc, II. Br. 38

‘594

2 Su Gott dem Sohne. % O Giitiger Herr Jeſu Chrift, Der du fiir vns geftorben bift, Ich bitt durch Dein beiliqe Wundn, Lag mid) nicht werden vberwundn.

8. Ich bitt Durd) Deine Angſt ond Noth, Verlag mid nicht an meinem Tod, Ich hitt Durd dein heilige Wundn, Lag mic nicht werden wberwundn.

9. Verlag mid nicht, O Sefu Chriſt, Der du fiir vns gejtorben bift,

O Jeſu Chriſt erbarm dic mein, Lah mid Dic jept befohfen ſeyn.

10. Verlag mid nicht O guͤtiger Gott, Sn meinem End vnd böchſten Noth, O Gott verfeyh mic dein Genad, Verzeyh mir all mein Miſſethat.

11.9 Gott ein ſeligs Gud verleyh, Bud fag mich in das Himmelteich,

O du Hertz allerfiebfter HErr, Wie ift mir nur mein Hertz fo ſchwer.

12. Wie ift mic nur fo angft ond bang, | Big ich Die feligfeit erfang,

Darumb fo hilff vnd trojte mid, Wie ic) michs gang zu dir verfih.

13. Du bijt mein Troft mein 3uverfidt, Auff dich baw ich) auff anders nits, Ich verlag mid) auff deine qutigfeit, - $d) troft mid) Deiner Barmbergigfeit.

14. Dein qrofje lieb vnd bitter Tod,

Die Trijten mid in meiner nobt, Dein Wunden tieff vnd Blutes ſafft, Gebn mir in Todes noͤhten Krafft.

15.95 JEſu du mein einiger Trojt,

Ich bitt dic) Durd Dein Hib vnd Froſt, Durdh alles was du haſt gelittn, Lag mid) nicht werden Wherftrittn,

16. Laß mid) bie nicht kleinmuͤtig werdn,

Als lang ich bin auff Diefer Erdu,... -

© HErr id wif allein dir trawn,” ~ Gar kecklich wil ich anit Did) bawns =

3. Zu GHOtt dein GH: Geift. <1

17.0 Heiliger Geift, O ſtarcker Ott, - Verlag mid nit in meinem Tod, © Trofter aller ſchwachn Hertzu,

Troͤſt mich in. meinent leydt vnd ſchmerht.

18. Hilff mit in meiner letzten zeit, In hoͤchſter angſt, vnd groͤſtem ſtreit,

Ich bitt dich durch dein Guͤtigkeit, Gib mir cin wahre Rew vnd Lewd. 19, Gib mir Erkandtnuß meiner Sind, -

Daß ich fie all abbifjen find,

+ Durd wahre Bug, vollfommne Beicht, Auff daß id) fomm zur Seeligfeit.

20. Ich bitt raͤich mir dein heilig Gnad,

WVerzeyh mix all mein Miſſethat,

Hilff mic in meint Truͤbſeligkeit, Gib ſtaͤt Gedult vnd Bſtaͤndigkeit. 21. Gib. mir was einer haben ſolt, Der recht vnd Chriſtlich ſterben mwolt— O guͤtiger Gott, O heiliger Geiſt, Der Du mein Noth am beſten weiſt. J

22. Verlaß mich nicht an meinem End, * Dein Huͤlff ond Troſt nicht von mir wend, © Gott mein Herr erbarm did mein, Laß mich dir wol befohlen ſeyn.

23. Lag mid it deiner Gnaden fterbn, Laß mich das Himmelreich erwerbn, © Gott mein Herr, O Herr mein Gott, Verlag mid) nist in meiner Noht.

4, Su. vnſer lieben deaven pee 24.0 Heilige Maria zart, * Komm mir zu huͤlff nach deiner at, > O Benedeyte Sungfraw- rem, 6. Le Laß mid in. meiner. Noht nicht allein. © 25.0 Koͤnigin Himmels vnd der Erdn, Lap mich nit vberwunden werd, . «-

O Mutter SGottes vnſers HErrn, Du wolleft did von mir nicht fern.

26. Mutter der Barmbergigfeit, Hilff mir in meiner Tribfeligfeit, Grlange mir von deinem Rind, Verzeyhung aller meiner Sind.

27. Daf er mit cin guts End verleyh, Bnd lag mid in das Himmelreid, Ich bitt did, O Du Sungfraw fein, Lap du mic dic befohlen feyn.

28. O Jungfraw ſtaͤrck vnd trifte mith, Das bitt ih did gantz jnniglich, Verlaß mich nicht an meinem End, Dein Trew vnd Lieb nicht von mir wend.

29. Maria Du viel hoher Nam, Ich armer Siinder ruff did an, Durd) deineds Kinds tieffer Wunden ſchmertz, Der div durchdrang dein trewes Herg.

30. Vnd durch fein heilig Aufferftand, Erwirb mir Siindr ein feligs End, O Maria du reine Mayd, Wenn id) auß diefem Elend fdeyd.

31. So fteh mir bey ond hilff mic endn, Thu dein Genad von mir nit wendn, Wenn ih lig in Todts bitterfeit,

Bnd meiner Bung die Ned geleit.

32. Daf id) dir nicht mebr ruffen fan, Bnd mic das Gſicht gar wird vergahn, Wenn aud) die Ohrn nidt hoͤren mign, Bnd id greiff gu den letzten Zuͤgn. 33. So gedend, O Koͤnigin daran, Dag ih. did deffen jest ermahn, Komm mir ju hüͤlff zur felben zeit, Die mir groß Angft vnd Jammer geit. 34. Maria Gnad erzeyg du mit, Denn mein Hoffnung fey id gu dir, Vnd gu deim Kind Herrn Sefum Chriſt, Der fey gelobt gu aller frift..

5. Su dem Shug Engel.

35.0 Engel licber Engel mein,

Ach laß mid) dir befobfen feyn,

Verlag mid nit gur letzten Beit,

Jn meinem End ond groffen Streit. 36. Haftu mir jemals guts getban,

So wollft jegund nit vnterlan,

Biſt mir jemals geftanden bev,

So wollft jetzt nicht weit von mir ſeyn. 37. Hilf, regier, ſtaͤrck, vnd trofte mid,

Das bitt idy did) Demitiglia,

Ja nimmermehr von. mir abweid,

Bigs dab id fomm ind Himmelreid. 38. Darinn id mit Dic Gott den HErrn,

Biß in Ewigfeit mig verehrn,

Genieffu der ewigen Seligkeit,

Die Gott fein Dienern hat bereit. 39.0 du mein allerliebſter Engl,

Hilff Das ic) wegleg meine mengl:

Ich bitt did) durch GOtt vnfern HErrn,

Du wollft mid) meiner bitt gewarn.

6. Zu allen Heiligen Engeln.

40. ICh bitt euch auc, all Engelſcharn, Ihr wolt mid) in meim fterbn bewarn, Bnd fuͤr mid bitten Gott den Herr, Das er fein Gnad in mir woll mehrn.

41. Den glauben vnd gedultigfeit,

Die Hoffnung vnd beftindigfeit, Rud das er woll mein Sind verzeyhn, Bnd mir ein feligs End verleyhn.

42.D lich Engel gedendet mein, Vnd laft mid euch befoblen fein, Auff das ich fori ins Paradeif, Mit eud GOtt jmmer fob vnd preiß. 43, Rompt her gu mir, vnd fteht mir bev, Auff dab ich defto fiderer fey, Vom Sathan ond Hoͤlliſchen Hundt, Die an mid fegen yur legten ftundt.

44. Hilff mix fo lang ich franc werd lign, Vnd fonderlih in legten Zuͤgen, | Vnd wenn ich werd mein Geift auffgebn, So beleitet mic) zum eigen Lebn.

7. Zu allen Heiligen Gottes.

45.0 Heilige GOtted all gu gleich,

Bittet GOtt in dem Himmelreich, Das er mic geb gedultigkeit, Sn meiner Angſt vnd qriftem Lewd.

46. Bnd das er ſich nicht von mir wendt, Vnd mic verleyh ein ſeligs End, © liebe Heiligen in gemein,

Ich bitt euch (aft mich nicht allein.

47. Gedendt. daß euch GOtt hat auff Erdn, Erloͤſt ang viel Schmertz ond befdrwerdn, Wie Das euch mar fo lieb gewefn, Wenn einer euch hett thin erledigen.

48. Bnd gebolffen aug der Angſt vnd Noht, Sm Leben vnd in ewrem Todt, . Darumb fo helffet mix zugleich,

Dap ich auch fomm ins Himmelreid.

49. Bnd werd erloͤſt auß aller Peyn,

Aud ewiglic bey euch moͤg ſeyn, Vnd bey Gott vuferm fieben Herrn, Immer vnd ewig jbn verehrn, Wmen,

684. Gin anders vmb cin felig ende vnd abferben. (Qeifentrit 1. A. 1, 32%. 3, A. 1, 3305

1. BArmbergbiger HERR Iheſu Cbriſt, De macht vnd gwalt obu ende ift, Der du find, Teuffel, Hell, vnd Todt, Vberwunden hat durch dein gnadt.

2. Sd) bitt dich fey mein zunorſicht, Wann mein Mund fein wort nicht mehr ſpricht, Vud fo die Ohrn wiht mebr bdten; Thu dich gnedig zu mic ferent.

3. O HErr fey mein fteré huͤlff vnd troft, Wann Der Todt! mic an mein hertz ſtoſt,

Bud ſich meine augen wenden, Steh mir bey ond hilff mir enden. AbO HESrx mein’ Geift befehl ich dir, Dein qnedig augen wend zu mir, Durch dein bitter leidn vnd fterben, HPRas mith armen nidt vorderben. BO HEre troͤſt mid in der letzten not, Behuͤt mid vorm ewign todt, _¢, Bib das ich fey vorflint mit dir,

ry . ie „„Das mich der boͤß Geiſt nidt vorfuͤr.

16. Here gib das mein gwiſſen empfind, Das mir mein find vergeben ſindt, Lag mid dein Knecht fterben in fried, Yn deiner guͤt verzagen nit. TO FT) HErr ſterck qnediq meinen glauben, Las midy dir hertzlich vertrawen, Dein Engl mein Seel fiir in dein reich, Das ich dort fob ewigleich. Lesarten aus H, 1, 3. Sind. Tod. 2, 2. nit, 5, 1 wih, * 2. Todt. 6, 2. Sind vorg. 3. Las. 4. nicht. ie

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685, Ein Chriftlides vnd andedtiges Lied, wann der Suͤnder fuͤrchtet Das gericht vnd vrtheil Cortes.’

PS. (@etfemtrit 1. A. 1, 330. 3. A. 1, 332.) J

1.O Herr ih. flag, Das ih mein. tag, So hab vergert, Toͤdlich verſert, Leib ſeel beſchwert,

Darumb ſich neht, Zu dier mein ſtim,

Ad HERR ich ſchrey,

Bh obit! votzey, Mein miffethat, Sh bit pmb gnad,

Bad witeomb: recht, Du biſt mein Herr, | Bud id dein knecht.

2.9 Here hilff mit,

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Das ich mit dir, a

Des Lcidens dein, «.,

Stets danckbat ſey,

In rechtem ſchein, Dadurch mir mein, Hertz kom in rew, Yl deiner trew, Erman ich dich, Barmhertziglich, Wolſt mich gewern,

Vnd yon mir kern,

Dein Gottlich recht,

Du biſt mein’ Herr,“ Vnd ich dein Knecht.

600

3.0 Herr den Geift, Den wns verbeift, Dein Gottlid mund, Send mit yur ftund, Meins bergen grundt, Das recht werd fundt, Dein gnad vnd lehr, And Goͤttlich ebr,

Bey mir erfdein, Darin mir dein, @nad fom gu troft, Bnd werd erldft, Vom ftrengen rect, Du bift mein HErr, Bnd ih dein knecht.

fesarten 1, 3. CE (N.) vorzert. 4. C (RM.) E (T.) Toͤdtlich. CE (N.) vorfert. 5. C (N.) E Seel. 6. C (R) nebnt. 7.0 (R.) E div. E (T.) redt. (N) red. 12. B nit. 14. CE ( N.) Knecht.

2, 13. E Göttl. 6. E fund.

686. Gin anders wan der finder Durd die gnad, vnd barmbergigheit Gottes erquidet wird.

(eifentrit 1, A. 1, 331, 3. M, I, 333.)

1. HERR Jeſu Chrift, Mein troft du bift, Su allen meinen noten, Gib lebens frift, Wie Dein will ift, Kein finder wiltu todten, Der fic befert, Wie dein Wort lehrt, Wer feft darauff thut bawen, Findt gnad atbier, Des wil id dir, Gang feſtiglich vertrawen.

2. O HErr mein Gott, Durch deinen Todt, Hab ich gros heil befunden, Dein blut ſo roth, Der werlet noth, Hat krefftig vberwunden,

So ich vmbker,

Volg deiner lehr,

Halt mich nach deinem willen, Kan id) ond mag,

Nach Deiner fag,

Todt, Hell ond Teuffel ftillen.

3. Des troͤſt ih mid,

Darumb wil ic,

In Deiner furdht frets bleiben, Erzeig Du dich,

Mir Vaͤterlich,

Dein Kindt wil ich mich ſcreides, Vortrawen dir,

Du werdeſt mir,

Dein gnad ond huüͤlff Ich hie zeitlich,

Dort ewiglich,

Dein Lob vnd Ehr mag preiſen.

Lesarten. 1, 3. CE (R.) nothen. 5. EB (T.) wil. 42.x

Tod. 3, 12. E lob.

601. 687. Gin anders in Todes ndten,

welded cin jeder Chrift vor fic felbft vmb ein gluͤckſeliges ende fegen Gott mit worten oder gedanden gebrauden mag dud. fol.

(feffentrit 3. A. 1, 334)

1. OOtt Vater mein, im hoͤchſten Thron, Der du dein allerliedften Sohn, 1 Vor: mid in todt gegeben Haft, 3u tragen meinen Sinden faft.

2. Ded fag ich dic gu aller ftund, . Lob, ehr, vnd Dand ans hergen qrundt, ~ Das du alfo geliebet mic,

Wehr font verloren ewiglid.

3. Du bift ond bleibſt ein gredter Gott, Der Sinden fold der ewig Todt,

. Dod geht dein gros Barmbergigfeit, Vber Himmel vnd erden weit.

4. Gedend nicht meiner Siinde gros,

Damit id did) obn vnterlag, Bon meinen jungen tagen an, Dish frommen Gott ergiirnet han.

5. Mein Sind ift gros, wie fandt am Meer, Mein augen darff nicht hebn empor,

Dod hoff ih vnd glaub feftiglicd, Du werdeft nit verlaffen mid.

6. Darumb O Herr fich mein efendt,

Mit quad ad Herr dich gu mic wend, Verzeih mit O Herr all mein Sind, Ich bin cin arm verlohren kindt.

7. HErr Sefu Chrift du fiffer nam,

Du qhenedevter Weibes fam, : Ich bit dic) durch Das Leiden dein, Wolft mix gnedig barmberpig fein.

8. Wie Du Mattheum Haft vorbin,

Mit guad angfehn, die Sinderin, tO ‘wr Den Scheer auch, alfo bitt id, Woͤlſt did) erbarmen vber mid.

9. Du bift allein mein GOtt ond Herr, |

Kein troft hab id auff erden mehr,

Dein teres Roſenfarbes blut, 14 Gnug vor al mein Side thut, ~onteh wis o

10: Verleth mie HErr cin feltq end, ork Nim meine Seel in Deine bend,

Du trewer Gott, haft mid erldft, HERR Fefu Chrift, das ift mein troſt.

11. GOTT heilger Geift, du wares Liedt, Lag mic) im Todt entſchlaffen nit, Steb mit mit deinem trofte bev,

Das ih vorm Teuffel fider fev,

12. Grbalte mid im glauben rein, Das id jha hange feft allein, An meinem Herren Sefu Chriſt, Der mir yu gut geftorben iff,

13. Auch anjferftanden von dem Todt, Siindt, Todt, vnd Hell gemacht gu fpott, Grworben mit die ewig frewd,

Yom fey Lob, danck in ewigfeit.

14. Was ift albie? Denn angſt vnd qual, Darzu ein efendt Sammerthal,

Bey Shrifto aber fauter frewd, Reichthumb vnd alle feligfeit.

15. Darob ih aud gang froͤlich bin, Sterben ift mein [eben vnd gwin,

Den Himmel ich nicht erben fan, Muß als was jeitlich, fahren lahn. 16. Mein Leib wil ich Den Wiirmen ged, © Mein Seel in Gott fol ewig lebn,

Wit mic verbergn ein fleine zeit, .- Biß Gotteds zorn fuͤruͤber gebt.

17. Wenn GOttes Poſaun wirdt erſchall, Vnd aufferweckn die todten all,

Wil ich aus der Erdt auffſtehen, Vnd mein Erloͤſer ewig ſehn, Amen,

688. Wiederumb ein anders, * Ehenmeffiger weis zuuollenden, Beſonder wann der =e zeit ond weil darzu hat. Geiſentrit'3. A. 1, 386.)

1. MEin lieber GOtt der iſt mein Diets A Dem bits id mith ergeben |

Bey im mir. gar nichts mangefn wird, So fang id hab das leben,

Der mir aud lauterlicer quad,

Leib, Seel, vernunfft gegeben hat,

Der wirdt mid aud ernehren.

. Gr weidet mid’ ſein ſchaͤfflein wol, Auff einer grimen Awen,

Auff iu mein herg fich laſſen foll,

Bnd jhm allein vertrawen,

Zum friſchen waffer ex mid filbrt, Wenn mid die Sonn vnd hip anriitt, Sonft mugs id) gar verſchmachten.

. Die grin Awe fein werdes wort,

Da fteht ein Brun des lebens,

Darzu die bliimlein ſchoͤn vnd robt, Mir krafft vnd fterde geben,

Da gruͤnt der Edle augen troft, ; Chrift mein HErr der mich hat erloft, Gr friſchet mein gemibte.

. Wenn mid Sind, Todt vnd Hell anfidt, Bud ſchrecken ohne. maffen, Durd fein Wort ex mein Seel erquidt, Fuͤhrt mid) auff rechter ftrafjen,

Mich arm verlornes Schaͤfflein ſein, Tregt er gar ſeuberlich vnd fein,

Vmb ſeines Namens willen.

. Ob ich ſchon wandr im finftern thal, Hab wenig ruh auff Erden,

Mus leiden noth vnd gros tribfal, So wirds dod all qutt werden, Kein vngluͤck fuͤrcht bey mir du bift, Im Creug dein Wort mein labfal iff, Dein fteden vnd ftab mic) troften.

. Dein Stcdn vnd Stab dein zuſag iſt, Daran thu id) mich halten, il Du ftebeft mir bey gu alle frift, Wilſt meiner fachen walten,

Streidjt nu daher gefehrligkeit,

Angft, noht, ond gros muͤhſeligkeit, Herr’ Gott id) Dir vertrawe.

7. Es gichidt was mein Gott haben will, Stebt als in feinen henden, Hett id Der neider nod fo viel, Kan ers zum beften wenden, Mein lieber GOTT hilff mix ans noth, Die liguer mach gu ſchandt ond fpott, Es wirdt fie wol gerewen.

8. Kegn meinen Feinden richft du gu, Bor mir ein Tiſch mit ehren, Schaffſt mir vor jhnen fried vnd rub, Ihrn tuͤcken thuſtu webren, Du ſalbſt mein Heupt mit frewden Ohl, Getroſt wird drob mein arme Seel, Sehr gros iſt deine guͤte.

9. Barmhertzigkeit ond gutes viel, Folgn mir all meine tage, Gots genad vnd trew hat fein giel, Drumb wil id nicht verzagen, Wenn ich mus fdeidn von diefer erd, 3m hang des Herren ich bleiben werd, Ihn ewiglich anſchawen.

10. Das helff mic GOtt der Vater reich, In Chriſto ſeinem Sohne, Von macht, gewalt vnd ehren gleich, Gelobt in ſeinem Throne, Der heilge Geiſt erhalte mich, Im glauben rein beſtendiglich, So fahr ich hin mit frewden, Amen. F

689. Ein ander andechtig lied,

wie der ſeelſorger vormoͤg ſeines ampts kegen dem Krancken mit troſt, der Krancke aber (welchen der Sathan anficht) mit beſtendigkeit des Glaubens verhalden ſolle. (Qeifentrit 1. A. I, 332.)

1. RB hore gu jeder EHriften man, Wie liftig anfictet der Sathan, Den Kranden Menfden in fterbens noth, Wil jhn dringen gum ewigen todt. 2. €8 jhm aber nicht gelingen thut, Dann fein Seelforger jn helt in hut,

*

Mit Chriſtlicher trdftung jhn bewart, Wider des Teuffels liſtige art. Priefter. . Son in diefer zeit des ſterbens dein, Dend an Ehrift: ond bitter Leiden. fein, Der Sider bey fhm thut quad finden, Des barmbergigheit nicht gu gruͤnden. Furdt. . Die frudt zu dem franden ernſtlich ſpricht, Durh des Sathans lift jn hart anficht, Billich fuͤrchteſt du des fterbends not, . Dann graufam vnd gferlich ift dein todt. Grofsmitigfeit. . Die Gropmitigfeit vnerſchrocken, Drauff antwort mit volgenden worten, Ob der gerecht mit tod wird hingenomen, So wird er dod erfilung befommen. Mifstrdftung. . Mtifsrdftung den franden aud anfidt, Durd) des. Sathans lift, betruͤglich ſpricht, Billich bift in ſchwerer traurigfeit, Dann du vorleurft al wolluftigfeit. Troͤſtung. . Die troͤſtung aber jrm ampt gnug thut, Erhelt den krancken in rechtẽ muth, Beſſer iſt zeitlich zu entrotten, Wolluſt dann in der Hellen brotten. Vnglaub. Der vnglaub den krancken auch antaſt, Durch ſathans lift ſich ſeins ampts anmaft, Wie magftu dz glauben krefftiglich, Das der vernunfft iſt vnbegreiflich? Glaub. at . Der glaub beim krancken beftendig iſt, Gibt Chriſtlich antwort des Teuffels liſt, Biel mehr vormag Gotts Allmectigfeit, Den Du ergruͤndſt mit deiner weigheit. ~ | Vorgweifflung.

10. Borgweifflung dem franden nit außbleibt,

Durd Satans. lift ſich hefftig ergeigt, .

Warumb thuft hoffen die ſeligkeit, So du dod bladen bift mit boßheit. Hoffnung.

11. Die Hoffnung darfegen Seliglich, Sprit als das sur Seligfeit dienftlith, Groͤſſer ift Gottes Barmbergigfeit, Denn alle Deine find vnd boßheit.

Vbermut.

12. Vbermut kompt auch liſtig geſchritten, Das fie Den Krancken ja vorfuͤrten, Das du fo viel qut Werd haft gethan, Darumb hajt verdient die ewig from. .

Demuͤttigkeit.

13. Demuͤtigkeit ſich gar nichts erhebt,

Des Sathans lift hertzlich widerſtrebt, Von dir ſelbſt haſt nichts in lebens friſt, Vordient nur des verdienfts Jeſu Chriſt.

Der Sathan ſelbſt.

14. Nochmals zum franden ſpricht Sathan, Horch geſell du bleibſt mein eigen man, Dann dein gerechter Gott war veracht, Do er dein miſſethat nit ſtraffet.

Der Priester.

15. Der Priefter {part weiter feinen fleiß, Niempt vor die hand die Geiftlide ſpeiß, BVormant den Kranden vnd triftet jhn, Domit ex fert Seliglich von bien.

16. Son ſetz all Dein troft in deinen Gott, Wie ich Dir hab oben vor gefagt,

Gr vorleft Did nit gleub es fuͤrwar, Alfo kompſtu ju der Engel ſchar.

17. Es hat aud Chrift gebn feiner kirch gwalt, Vber des Teuffels macht manidfalt, Drumb weichbrun de ſterbenden ijt gut, Angefangen 121. von Chriſti geburt.

18. Demnach dein ſuͤnd dich han gerawen, Bud leiden Chriſti thuſt vertrawen,

Dis liecht bedeut auch den Glauben dein, Jeſus geb Dir Den ewigen ſchein.

Der Krande. 19, Der frande aus der anfechtung kompt, Sih Jeſus CHrifts feines Heilandts rimbt, Grgibt fich mit andedtigm hergen, Rufft jon auc. an wie folgt gum lepten. 20. Ad guͤtiger Heylandt Jeſu Chriſt, Der du mein einig Erloͤſer biſt, Mein Gott vnd HErr erbarm dic. mein,! Durd) das heilig hitter Leiden dein. 21. Reiche mir die hand Der giitigfeit, Thu huͤlff meiner angft vnd hertzen leidt, Did gat nicht fer an die finden mein, Tilge aus all vbertrettung fein.

22. Steh mir bey ftets durd dein Goͤttlich gnad, Trift mid) and) Herve beyd frit’ vnd {pat, Vnd gib o lieber Gott das mag id, - Prien all ftund ond augblick mic.

23. Hire mid weil i ans hergen grind,

Su dit ſchrey ich an vnterleſſig ftund,

Ich ruff an vnd bitt dic tag vnd nadt, Verlas mid nicht, fonder hab mein acht. 24. Sey mein bevftandt O HEtr Jeſu Chrift, Denn du vortreiben fanft feindes liſt,

Ad {as mit von dem Angeficht dein,

Mun ond ewig nicht gefdeiden fein.

25. Zuſchick mir deinen heiligen Geift, Erhalte mich fort dein huͤlff mir leiſt, Dri mir dein willen ins herge mein, Las Dir mein arm Seel befoblen fein.

26. Spt in Diefer letzten todes noth,

Treib ab von mix beyde ſuͤnd vnd Todt, Des Sathans mundt las nit jrren mid), Auff dein Wort baw id gar feftiglid.

27. Bertrawe mich dix bis an mein endt, Frewdig mad mid) in meinem ellendt,, =| Allzeit wil id). Dir gar Dandbar fein, Vnd volgen Gottlidem willen dein.

28. Mein feinden wil ich gern vorgeben, . In Diefer zeit noch dieſem feben,

Trewlich wolft du mid O HErre mein, Zu Dir nemen in den Himel ein, Amen, ;

690. Gin Gefang vnd Flaglied wann Der Corper zur erden geftatt ift. (Qeifentrit 1. A. J, 337. 3. A. 1, 343.)

1, O Menſch bedencd gu diefer friſt, Was dein ruhm ift auff Erden, Denn nicht allhie dein bleiben ift, Du muſt zur Leiden werden, Gs ift dein {eben wie ein Hew, Vnd fleudt dabin gleidfam ein Sprew, Welches Der windt voriaget.

2. Bund wie ein Vogel der da fleudt, Wenn ex die {ujft gertreibet, Als ond die Schrift gar klerlich zeugt, Das fein Fusſtapffe bleibet, So ſpuͤret man auch gar kein fart, So baldt der Menſch begraben ward, Sein thun wird baldt vergeſſen.

3. Gedenck du biſt nur hie ein gaſt,

VBnd kanſt nicht lange bleiben,

Die zeit left dir fein ruh nod raft, Bis fie did) thut vortreiben,

So eile gu dem Vaterfand,

Das dir Chriftus hat zugewant, Durdh fein heiliges Leiden.

4, Dafelbs wird rechte Buͤrgerſchafft, Den gleubigen gegeben, | Darzu der Engel Brüderſchafft,

So gar ein herrlich leben,

Mit folder wonne frewd vnd luſt, Die aud fein Menſch hat je gefojt, Nod je fein Herb erfahren.

5B. Run faft ons waden alle ftundt, Vnd folds gar wol betradten,

Die tuft der Welt geht gar yu grundt, Die follen wir verachten, Bnd wartten auff das hodjte gut,

609 4 Das, ons. ewig erfrewen.thut,- . -. 4) Das helff vns Chriftus AMEN. fesarten aus E. 1, 3. nit. 7. vorjaget. 2, 4. Fußſt.

6, bald. 3, 5. Baterlandt. 6, zugewandt. 5, 1. Stundt. 5. warten.

Anmerfung. Wadernage! Nr. 447 hat das Lied ans dem Nürn— berger Geb. v. 1616, Mützell Nr. 176 aus: , Gin Schleſich fingebid- fein 2¢.4 durch V. Triller, Breßlaw 1555, fie find aber nicht einig über den proteftantifcben Berfafjer. Die Abweidungen von Leifentrits Text find wut orthographifd.

601. Deb berimten Musici Jacobi Galli, font Haͤndl genannt, vorbereitung zum fterben, an die heilig Dreyfaltigheit. (Gorner 971.)

4

1.0 HErre Gott, | Dein theres Blut,

Ju meiner nobt, Komm mir zu gut, Ruff id gu dir, Dein Leydn vnd Sterbun, Du hilffeſt mir, Macht mid zum Erba, Mein Leib vnd Seel, Sn Deinem Reich, 3h dir befebl, Den Engeln gleich. In Deine Hind, Dein Engel fend 3.O Heiliger Geift, Der mid) bewabr, Gin Trifter heijt, Benn ich hinfabr, An meinem End, Bon diefer Welt, Dein Hilff mir fend, Here wenn dirs gefillt. Verlag mid nit,

| Wenn mid anfidt,

20 3Eſu Chin, JJ Deß Teuffels Gewalt, Gefforben biſt Def Tods geſtalt, —. Ym Creutzes Stamm, Nach deinem Wort,

Du GOttes Lamb, O hoͤchſter Hort, | Dein Wunden roht, Wuoöllſt du mit gebn, Sn aller nobt, © Das ewig Lebn, Amen.

Anmerfung. Mützell Nr. 293 Hat dads Lied unter dem Ramen des Nifolaus Selneccer aus deffen „Chriſtl. Pſalmen rc." Leipzig 1587, wo nur 3, 4. Troſt (ft. Hilff) und 3, 10. treuer (ft.) hoͤchſtet ſteht. Der Name Ded. Komponiſten ftebt fon in Dem genannten Gefangbud : sSacob Handel. Comp."

Sehcein s Rathot. Rirdenfieder se. II. BE. | J 30

610

Zuſterben mad mid allezeit wol bereit, nite ht, Das ich durch dich erlange die feligteit. ve : 2.In rechtem Glauben gib mir beftendigteit,” °°” 2 t

692. Gin anders, omb cin ſeliges Ende. (Gorner 971.)

ye ACH Wott Batter du mein Bitt athoͤre/ ree Cle gu mir, vnd thu mich erretten, 7 Am letzten End dein huͤlff mir fend,

Hilff mir aug Todes noͤhten. eT k

2. HEre Jeſu Chrift, der du Menſc worden bin Durch dein Heiliges Leyden, Tod vnd Sterben,

Am letzten End dein huͤlff mit fend, Mad mid deins Reichs ein Erben, 3. O Heiliger Geift, dein huͤlff mir allzeit leift, Steh bey mix biß gu meinen letzten Ritennn Wen ich hinfahr, du mich bewahr, Thu meine Seel beleyten.

4. Maria rein, durch die fuͤrbitt dein, Hilff mir Gnad vnd Huld bey GOtt erwerben, Am letzten Eud, dein huͤlff mir ſendt, on

Das ich mag felig fterben. |

8. Ihr Engelein, jor GOttes Dienerlein, Durch ewre leudtende Klarheit ſchoͤne,

Am letzten End, mein Seel behaͤnd,

Fuͤhrt ſie ins Himmels Throne.

6. Ihr Heiligen all in dem Himmliſchen Saal, .)

Gott den HErren bittet fiir vns allfammen, oe Mn vnſerm End, bitt GOrt behand, * Das wir all felig werden, Amen.

a om > ft J be FY. i A

693. Cin gar fdhon andedtiges Bittliedt, vmb ein felige fterbftunde, gu Jeſum Chrijtum den gecreubigten...

Caer scat te

(@eifentrit 1.A. I, 328. 3. A. 1, 331. Gorner TA it

1. O Jeſu Chriſt, bis du mein gang guuorfidt, WHI a So mid clenden der grimmig Todt anfidt,

AH

Wenn mir das geſicht, gehoͤr, vnd ſprach ableit, a, Bis du mein volfommen ſchilt mein frafft vnd troſt, Wann mit der Todt das betruͤbte herb zetſtiſt·

614

tat And las durch deine gnad mich nicht vorzagen, Wann der boßhafftig Feindt mich will vortlagen, Mein Geiſt (o Gott vnd HErr) befehl ich dir, J Dein Göoͤttliches Angeſicht wend nicht von mir.

4. Durch dein heilig Leiden vnd bitter ſterben,

—Las mich (ad HErr) in keiner ſuͤnd vorterben,

mots! «tT Gonder mit warer rew mein fuͤnd befennen, Das id) dem Hellifden feind modg enttrinnen.

5. Der mir mein fiindt hefftig und ſchwer thut madden, Reig mid) (HErr) gnediglich aus feinem Rachen, Mit dem Schecher fprid) barmbergiglich gu mir, Das id fol fein in Dem Paradeis bey Dir.

6. Rein mad mid aud allenthalben von ſuͤnden, Das id) qnade bey dir mobge entpfinden,

Durch dein heilig Blutfliefjendt wunden gar roth, Hilff mic O HErr in meiner euſſerſten woth.

7. Darinnen fey mein (hug vnd gantz zuuorſicht, Wann herqu dringt erſchrecklich dads lept gerict, Dein heiliges Fleif ond blut im Sacrament, Sey mein fpeis vnd trand an meinem fegten endt.

8. Das bitt id did mein Gott vow grundt des hergen, Chriſtlich gedult gib mir in todes ſchmertzen, Durch dein hochheilig vordienft erhdr mein bitt, Das ich mag fterben in warem Gottes friedt.

9. Bebite mich vor der Hellen pein wnd qual, Gleit meine Seel in Des Himmels Saal, Dird den Heiligen Engel in deinem Reich, Damnit id Dort mag foben ewigleich, Amen.

Lesarten aus E. 1, 1. Iheſu. 3, 1. ver}. 4. entr. 5, 1. Si. 6, 3. Blutflieſſend. 8, 3. bit. 4. waren.

Lesarten aus M, bet dem die Verfe etwas kützer find. 1, 1. bis mein Zuver. 2. mid) Der. 3. allgeit ber. 4. Daf ih erlang d.S. 2,1. 3m Glaubn. beftdn. 2 Wann mir Gist, Ghor v. Spr. vere geyt. 3. Big d. m. Scildt, m. Kr. v. Te. 4 das Herg jerftoft. 3, 1. A. tag mid) HEre niet very. 2 W. mid) Det Feind wil verfl, 3. M. G. O. HErr be. 4. D. Ang. 4, 1. D. d. hitter Leyden v, Sterben. 2 Lag m. inn f. S. verd. 3, Sondern mit Rew m. S. 4. Damit id) dem Feind moͤg entr. 5, 1. m. Sind fo ſchwer th. 2 mid O HErr aug f. 3. Schaͤ. fprich aud ju. 4 Soll fein im

39°

612

Paradevg. —- 6, 4. mich von aller Siind. 2. Dak if Gnade bey dir find. 3. dein Blutfliefiende W. roht. 4 H. gue letzten noht. 7, 1. Du fey me Sh. vnd Zuverſ. 2. dringt das letzt Ger. 3. Dein Fleiſch v. Bl. 4. Speiß vnd Trin mich am fegten Endt. 8, 1. Gott von Herken. 2. Gib mix gedult in Todtes Sch. 3. dein Verdienſt. Pitt. 4. Dak i moͤg ft. in Gottes Fried. 9, 4. Bebiit m. v. d. Hoͤllen Qual. 2 Beglevt mein Sel ins H. 3. D. deine Engel in deim R. 4. Dap ic) Dich lobe ew.

694. Berecitung gum Tod. (Corner 974.)

1. D HErre Gott ich klage dir, 4 Der Tod hat ſich genaht zu mir, Bnd hab mid nod nicht recht bewabrt, Auff ſolche Reyß der hinnenfahrt. 2. Das ſey dir reicher GOtt geklagt, Daß ich mich hab mit Suͤnd behafft, Wo fol id Dann nen ſuchen raht, - » Denn nur aflein bey dir mein GOtt. 3. Kein bleibent Ort finden wir bie, Vnd ſeynd nicht ſicher fpatt vnd fri, Mir muͤſſen wandern in frembde Land, Der Weg iſt ferr vnd vnbekandt. 4. Wir ſeynd uur Gaͤſt vnd frembde Leut, Vnd wiſſen weder Stundt nod Zeit, Wann wir muͤſſen fahren auß dieſer Welt, Gott machts mit vns wies jhm gefaͤllt. 5. Die gantze Welt mit jhrem thun, Muß ich verlaffen vnd darvou, Gleich wie der ſchatten die zeit *9 I Vnd mein gar bald vergeffen wird. 6. HErr JEſu Chrijt, Erlofer mein, Bitt wolleft mir genddig fev, Durch deinen heiligen bittern Tod, Den du fiir mich gelitten haſt. 3 7. Dein ftreng Geridt, mein bofes Leben, | . *— 2 Macht mir groß forcht, ſchreckt mich darneben, 7 Weils aber gfellt dem Schoͤpffet mein, Lin’ Mik. tows. So gib ih gern mein Willen drein. | ae

8, Sch bab Dich offt erzuͤrnt O HEr, ye Mit vielen Suͤnden groß vnd ſchwer, Mit gdancken Worten vnd Werckrn boͤß, Der boͤſe Feind mir alls fuͤrſtoͤſt. .Ich hab nicht ghöorcht den gebotten dein, nur gefolgt dem Willen mein, J Die letzte ſtundt gar ſelten bedacht, Den Todt vnd Hoͤll anc nicht betracht. 10. Gar wenig hab id) quts gethan, Vom bdfen nist woͤlln ablan, Mein Herb yu Feiner Bug bereit, Das qrewet mid) febr vnd ift mie leydt.» 41, Rod) wil ich je verzagen nicht, Zu GOtt fepen mein Zuverfidt, Der wil mir Siinder gnaͤdig fein, Mein Seel fabren ang Angſt ond Pern. 12. Mein Sind ſeynd grog wie Sand am Meer, Erbarm did) mein O GOtt mein HErr,. Sih an mein noht vnd groß Elend, Mit Veiner Guad dich gu mir wend, 183. Ich bin cin arm verfohren Rindt, Bring mid) zurecht O Here geſchwind, Gedenck nicht an dein Gerechtigfeit, Beweiß mir HEre dein Barmberpighett. 14. Welche gar iber{dwenglich ift, Du haft fein Maft,t fein Ziel nod frift, Wie du S. Peter ergeigt haft, Magdalenen aud jhr Sind vergabft. 15. Mattheum haft mit quad bedenckt, Dem Schacher haft das Leben gefchendt, Des Troft ich mid) gu aller ftund, oat Bund frew mid febr von Hergen grundt. © °' (7) 5) 66 46. Ich mug mein Leib den Wuͤrmen gebu, Die Seel fuͤhr HErr ins ewig Lebn, , Soh wil mic bergn ein fleine zeit, i 1 Biff GOttes Zorn voriiber geht. ‘27. Um Yingften Tag werd ich auffſtehn, “10 4 .. Bnd meinen Grldfer anfebn, Pf Der will mid nemen in fein Reid, 5 5 8 Da ich evfrewt werd ewiglich, Amen. Tees: Mas. ae 74

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695. Cin Chriſtlich Liedt von dem ellenden pnd worn augen fdwebenden vnbeftendigen leben, Heim Begrebnis gufingen. ((Qeifentrit 1. A. I, 336. 3, A. J, 342. A erner 975.)

1. SEH das elend menſchlichs leben, Bin mit gferligfeit vmbgeben, Ml Monat, Far, Tag, ftund ond zeit, Wol mit Tanfenterley kranckheit, Bnd ander geferlicer noth, Domit ftellet mir nach der Todt.

2 Sh eb, Sh trind, Ih ſchlaff, Ich ward, Ich trawr, Ich ſchimpff, id) wein, Ich lard, So bab id dod fein raft uocd tub,

Der Tod mir nach ſchleicht ommer gu, Als bald mein ſtuͤndl ift verloffen, Werd ich mit feim pfeil getroffen.

3. Mus denn verlaſſn leib git ond cbr, Freud, wolluft vnd alls zeitlichs mehr, Bon diefem alln mus ich eben,

Dem ftrengn Richter antwort geben, Am Juͤngſten tag an dem gericht, Da mich fein Creatur vorficht.

4, Alda id allein hoffen mug, Das der einig Heiland Chriftus, Bor Gottes zorn vorſuͤnt vnd troft, Der mich durch fein blut bat erloͤſt, Das ich aus gnaden nad Der zeit, Dort mit jhm leb in ewigfeit.

Lesarten. 1, 1. M Glend Menſchlich. 2% M Gfaͤhr. 3. F jabr tag. M Sabr, Tag Stundt v. 3. 4. M tanf. Kr 5, CE (R) gefehrl. M gefabrliden. E (2.) not. M Robt. 6. M Damit. E (R.) tod. 2, 1. EM id. 2. EM ich, M weyn, 4. EM jmmer. 5. M Alsbalt. ftiindlein. 6. M feinem Pfeil. 3, 1. M Mug den. E Reib gut. M Leib, Gut v. Ehr. 3. M Ddiefen allen mug. 4.M Antw. 5. M Tag. Ger. E den. 6. M verf. 4, 1. M Alda E mus. 2, E Hevylandt. M Auf mein Heyland Jeſus Chr. 3. E troft. M Gein Leyden ift mein ringer Troſt. 4. M Ee hat mid durch ſ. BI.

' erlift. 5. M Dab id aug Gn, Zeit. 6. E inn, M Gwe 5... ay

. Ein anders ſehr qutes Lied wom Todt,

authori Petro Francisco Soe! JESU. (Cotnet 976.)

9 Sonnen fain, edfer Planet, OD, Mon huͤbſch ohne, Maffen,.. ....6 » Ihr Sternen all fo vmbher ftebht, Ade ich mug euch laffen, In ſtaͤtem Lauff geht jhr jst anf. Set geht jr. wider vnter, Ich aber thue mich nu gu Rub, Wird fang nicht werden munter. Wolan, jor Himmels Liechter all, So guts vnd boͤß vordentet, Die jhr den Sein vnd Fewerftrat, ~ Am Himmel weit auBbreitet, Ihr leytet viel gu gwuͤnſchtem Sit, Die fonft muften erfanffen, FP Leucht andern fort, id bin im Rort, - Mein Schiff hort auff gu lauffen. . © Laub vnd Gras, O Garten, ziert, Bnd alles was da gruͤnet, O Blum, O Bluͤh, ich bin cititt, Ade ich hab außdienet, Ad Vogelgeſang, ach Waſſer klang, Gluͤck zu ich muß von hinnen, Yet ijt Die Zeit, die vns abſcheyd, Es hilfft kein weiters bſinnen. Joe Clement auff einem Hauff, Enthaltung vnſers Leben, Al Gſchoͤpff es flieq gleich oder lauff, Gs ſchwimm oder thue ſchweben, Sampt Berg vnd Thal, was vberal, Berborgen ligt Hod’ wnd nider Was auſſer GOtt, gris ich vorm Todt, Wde id) komm nicht wider. | DEr grimmig Todf mit feinem Pfeil, Thut nad dem Leben jielen: : Sein Bogen ſcheuſt er ec’ ab mit evl,

4 Ses bloß cinmatsrer. «

645

616

10.

Bnd Lift mit fid mit fyielen:

Das Vebu verſchwind, wie raudh im Winr, Kein Fleifh mag jm entrinnen :

Kein Gut nod fag, bevm Tod find Du muft mit jm von binnen.

. Wann dir das letzte Stindfein tompt,-

So heiſts Vrlaub genommen:

All Freund verlaffen did) zur ftund, Niemand wil mit dir fommen,

Du muſt allein did geben drein,

Zu reyſen frembde Straffen,

Haft viel quts thon, fo trags Darron, Sonft wird man Dir nichts laffen.

. Dein Angeficht wird fallen ein,

Die Augen werden breden:

Das Herb in ſchweren aͤngſten fein,

Der Mund fein Wort mehr fprecen, Dein ſchoͤn Geftalt, mug werden alt,

Die Pulp wird nimmer lauffen,

Des Todtes Schweiß, madt dir gar bei6, Da fompt die Noth mit hauffen.

Dem du guvor wart lieb vnd werth, Dem bringft jetzund ein graufen,

Der vor bey dir all Tag einfebrt,

Der bleibt jest wol drauffen,

Schleicht heimlich fiir, bey Deiner Shi, Kein Gel will did) mehr fennen,

Du lig im Beth vnd ſeufftzeſt frat, Das Gwiſſen thut did) brennen.

. Das Fleijd wird ftinden wie cin Aaß,

Kein Menfd mag bey dix bleiben: Mann wird verftopifen Mund vud Rag, Dic ang dex Gmein vertreiben,

Mur bald hinaug mit div gum Haug, Dic Leut an dic erfchreden,

Man dekt did gu du felipe mit Rub, . . Miemand wird Did) auffwecken.

Bald nad dem Todt mif deinem Lesh, Wird man dem Grab zueylen:

Der letzte Troft von Rind vnd Wei,"

Iſt weynem nd: groß heulen; Gin halben Tag wert Dann jhr Klag, Biß Morgen werdens laden, oo” Man wirfft did nein, es muß mur, ſeyn, Man thuts keim anders machen.

U. Im Grab verborgen warten dein, Piel Krotten ond viel Schlangen, » Die werden Dort Dein Haußgſind fey, Did) gruͤſſen mit verlangen: vo | Ihr Gafterey wird da feyn frev, »

Reins darff die Bed) begahlen., » Sie! {dlieffen hinein, biß auff Die ‘Bets, Machens nad jbrem gefallen.:

12. Dein Freundfcafft wird ein fleine zeit, 6! Vmb deinen Tod. fic) Fagen,

Gin, Mantel vnd ein ſchwartzes Kio9e,

Gin. halbes Jaͤhrlein tragen,

Dann fpridt die Rott, Genad jm Set, Deinr hat fie fier: vergeſſen, id i

Theilen. dein Haab, fo du im, Grab, «

Von Wuͤrmen wirſt gefreſſen.

13. Wann dann verloffen iſt ein Jahr, So biftu. ſchon verweſen, Wer dich ſucht find, fein Haut nod Haar, = wer. Du fenft geweſen, uf

Dein Hirenſchal, ift worden faal, , ‘Dein aͤuglein ſeyn gefreſſen: Man find allein, die Todtenbein, Die Welt hat dein vergeffeme 6.00

14. Kein Menſch auff Erd wns fagen fan; o) Wann wir von, binnen miffen;.. .

> Wann Der Todt, fompt vnd klopffet an, So mug man, jhm auffſchlieſſen⸗

Er nimbt, mit, Grwalt, bin, Jung ond, alt, Thut fic) vor niemand ſchewen ,

yp Def Koͤnigs Stab, bricht er bald ab, Bnd führt jhn an den, Reyen.

15. Gin engen Gard) wird ev da ban,). % or Fir eines Rdnigs Saale: .. ao 9.9 Dag. Dod wird auff der, Raſen ftabn, 7

Merckt auff jhe Chriſten alle,

Ihr Majeſtaͤt wird da ſeyn werth, Beyn Bettlern muͤſſens wohnen: In wenig Jahr, haben fie’ gar, Die Welt pflegt ſo zu lohnen.

16. Wem bleibt aldann dein Land vnd Leuth, Dein groſſe Rent vnd Lehen: Eim andern iſt der Sig bereit,

Kein Han wird nad dir kraͤhen Deine Pallaft ond Mawrn feft, Wird man darnider reiſſen,

‘Du ligt im Grab, vnd biſt ſchabab, Muft jept Die Wuͤrme fpeifen.

17. Wanw dann du bift genommen. hin, ~ «? Kein Menſch wird nad dir fragen, Was auf Den Angen, awh dem. Sinn, Thut das gmein Sprichwort fagen:

UME Lieb bud trew wird man ohn fier, Mit dir ins Grab nein ſcharren, t Wel went die Welt, fo ſehr gefellt, - Shr Freund ſeynd lauter Narven.

18. Der Tod vepldplih als cin Died,’ Thut gabling einber ſchleichen:

Es fey div gleich Leyd oder Lieb,

Du fanft jhm nicht entweichen: 7 Sein Pfeil ift Gifft, wann er dich trifft, So muft dit bald auffmaden, ~ Gr nimbt dich mit, es Hilfft fein Bitt, Drumb ſchaw ju deinen Sachen.

19. O Fleiſch du ſchnoͤder Madenſack, Wie viel haſtu betrogen:

Wer dic glaubt weiß weder gid noch gad, Dein Warheit ift erlogen ~

| Met Dir vertrawt, ſeh auff fein Hatt, Ec wirds wol miiffen zablen:

Im Höͤlliſchen Fewr, da raͤit mand’ thewr, Der Spe ligt auff der Fallen.

2, Vielleicht ift diß der lebte Tag, > Den du nod Haft gu leben: ; O Menſch veracht nit wad id fag; -

nie? on Raw Bugend foltu ſtreben,

DLS Wie mander Mann, wird mirffen dran,

‘So: hofft nod viel Der Jaren, © 4 os, \, Bnd muß nod heut, weil DGonnen ia ap! Zur Hdl hinunder fabren. : at. Darumb folg mix fey flats bereit, ona +. Sbhw alljeit Maͤnnlich wachen: fo 8e ye; Pann der Todt fompt gu jedergeit, poser oe, ot SRO Vie Den garauß maden, 0% ac li. Ep fanftu did frey Ritterlich,

of) vig Mit in Kampff begeben : Fe comet a> Gin groffe Kron, tregftu Darvon, | T kon aS of .e <4 Bonn er dir nimbt das Leben. hat a © 08. 9 Mo Ereatur laß fahren bin, ao * ial te ' Den Schoͤpffer ſoltu lieben: ah, Oe * tea Was dhie verleurft ift Dorten ‘Groin, PR ee sh Kein fthad laß dich betrieben, teh aT ee Phi Mit Seel ond Leib dich jhm vere nod gaanty cute pod BG dann ſo fab jon walter, Ee 10 ‘Go wird er did, glaub ſicherlich, F sre! AInn ſeinem con erhalten. btu’ tt * Her dieſes Liedlein hat gemacht, ——— 21 a 2") Row newem hat gefungen : = a ametl Der hat gar offt den Todt betracht, “Bud letzlich mit jhm gerungen: he aes ie Ligt jeßt im hol, es thut jhms wol, st * PE oS Tieff in Der Erd verborgen, | i. |

Oo Sily auff Dein fac, Du muſt hernad, . Es fey heut oder Morgen.

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697. Ein ander Bittlied,

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gu OOtt ond ſeiner werthen Mutter vmb ein ſeliges Ende.

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“et f CPSP AISRBua' bitten wit Gott den Vater, Der aller Lieb voll ift, Bot Burd) Den-fiffen Namen 6 MO 2 Seines Sohns JEſu Chriſt.“ ot

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Wir bitten auch Gott “den Sohne,

Daß er vns gnaͤdig fev,

Im Todt vnſer verſchone,

Durch ſeine Lieb vnd Trew.

3. Wir bitten auch vmb ſeine Guͤte,

GOtt den Heiligen Geiſt,

Daß er vns woll behuͤten,

Im Todt am allermeiſt.

4. Bud wann ſich Seel vnd Leibe,

Von ander ſcheyden muß, So woͤll vns GOtt verleyhen, Gin rechte Beicht vnd Buß.

5. Vnd einen rechten Glauben, Ein Vernuͤnfftigen Sinn, Daß wir GOtt moͤgen anſchawen, Bnd die Himmliſch Konigin.

6. Maria liebſte Frawe, Nun bitt Gott fuͤr vns, Wir thun vns Dir vertrawen, Du fanft wol helffen vné,

7. Lah ons nicht werdn verweifet, Hab vns in deiner hut, Hilff daß wir werdn gefpeifet, Mit Gottes Leichnam gut.

8. Du wollft fir ons nun tretten, Mit deinen Worten lind, Du wolft ſtaͤts fie vns bitten, Dein allerliebſtes Kind.

9. Durd deiner Erbarmung willen, Das bitten wir did all,

Wit ſeynd ja Evae Kinder, Hie in dem Qammerthal.

10. Wir weynen ond wir Flagen, Wir ſchreven all zu dir, Hilff das wir nicht verzagen, In vnſern Sinden pier.

11. 3u Dix ruffen wir offte,

Du Jungfraw reine Mayd, Denn du bift vnſer Hoffnung, Vnſer Lebn, vnd fiffigfeit.

12. Zu dir ruffen wir feſte,

So gar mit heller ſtimm, Nun thu au vns das beſte, Du Himmeliſche Koͤnigin.

13. Ob vns der Herr thut ſchlagen, So ſey vns Maria bereit, Hilf zornig ſchlaͤg aufffahen, O Jungfraw reine Mayd.

14. Thu dein barmhertzig Augen, Wenden berab zu vns,

Vnd ſetz du dein Vertrawen,

Jungfraw Maria fuͤr vns. 15. Vnd ſchließ vns vnter dein

Armen,

Du liebſte Mutter mein,

Daß Gott ſich vnſer erbarme,

Weil wir ſein Kinder ſeyn. 16. Maria du viel frone,

Sey vnſer Fuͤrſprecherin,

Bei deinem lieben Sohne,

Daß wir fein Huld gewinn.

a

608, Gin Bittliedt yu Chrifto, * vmb einen feligen abfdiedt aus diefem betruͤbten eflenden leben.

(Qeifentrit 1. A. 1, 326. 3. A. 1, 328. Gdiner Gb. 1610, 212. 1619, I, 212. Corner 981.)

1. HErr Jeſu Chriſt war menſch vnd Gott, Der du liedeft gros angft vnd fpott, Vor mid am Creuß and endtlich flarbft, . . . .-:

Vnd mir deins Vatern huld erwarb—t, °° © Ich bit durchs bitter: Leiden dein. Du wolft mix fimder gnedig fein... 2. Wenn ic nu fom in fterbens noth, Vnd ringen werde mit dem, Todt, Wenn mir vorgeht all: mein gefict, Bnd meine ohren hdren nidt, Wenn meine gunge nicht mehr ſpricht, Bnd mic vor angſt mein hertz zurbricht 3. Wenn mein verftand fic) nichts verfint, Bnd mir all meuſchlich huͤlff zurrint, oo So fom O Herr Chrift mir beverd, ME —— Zu huͤlff an meinem letzten eu9d9gt 7, Ae "Bnd fiir mich aus dem Jametthal,“ Ale ~ Worküuͤrtz mir aud) des Codes qual. pe Mk IUD , 4. Die boͤſen Geijter vow mix treib, ——— Ab ews AS Mit deinem Geiſt ſtets bey mit bleib, © ~~) ~ i" Bis fic) Die Geel vom leib abwend, he? ML het “~~ So nint fle Here in deine hend, ees Tb *Der leib hab in der erd fein rub, ee ica Bis fic) Der Juͤngſt tag naht hergu. 5. Gin froͤlich vrſtend mir vorley, Beim jungſten gricht mein vorfpred fey, * Vnd meiner ſuͤnd nicht mehr gedenck, Aus gnaden mir das leben ſchenck, sae Wie Du Haft gugefaget mir, In deinem Wort vortraw ich dir. ENON OER Se 6. Fuͤrwar fuͤrwar aud ſage ich, ia Wer mein wort helt vnd gleubt an mid, Der wird nidt fommen ins geridt, ar Paes Bnd den Todt ewig fcmeden nidt, She Heootvos olor Vnd ob er gleich hie zeitlich ftirbr, se Tests 2 Cos wk [ Mit nichten er drumb gar vortirbt. ow ee te OUTS I 7. Sondern ich wil mit ftarder handt, ,2 664 124 HOSE pice. In teiſſen aus des Todtes bandt, ' oP nea : |. Bnd yu mit nemen in mein Reich, Sty Tell ro 6 Da foll er dann ntit mit gu gleid, phi S In frewden leben ewiglich, Darzu hilff ons GOtt qnediglic. = sh.

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be a | 3 ; 1537.54— Ni ed+ Fame ci bal. 8 * 2u⸗ [eG 4

8. Ud Gott vorgib all wnfer ſchuſldt oh Hilff das wir warten mit gedult, 0 6! Bis vnſer ſtuͤndlein fompt herbey, 0 » 7 Mud) vnſer glaub ftets wader fey, wooo 4 Deim Wort yu trawen feftiqlia,

Bis wir entſchlaffen Seliglich, Amen.

Lesarten. 1, 1. M Menfh. 2. C (MIE (ideft. IK fitteft grog. IKCE (&.) M ting Marter, Angſt v. Noth. 3. CH (RN. entl. KM endl, 4. IKM Batter, M Huld, 5. EKM bitt, IKO (M.) leiden. M Ley. 6. I wilt, M pnd (ft. mir). KM Si, Mognd. IK feyn, 2, 1. IKM Wann. ELKM nun, IK fom, M fomm. K ing. IK not. M noht. 2. K todt. 3. IKM Wann. verg. M tr 4, IKM Ob. 5. IKM Wann, Zur. 6.1 wit (ft, mir), ft. KM Her. E zubr. IKM jerbr. 3, 1, IK Wann. E vorft, M —9— fjandt. verfinnt, 2. M Menſch. IK hilff. RIK jerr. M jerinnt. 3. K fom, IK Chrifte. M beband. 4. I belffen. K bilff. K end, M Gnd. 5. IKM ang. IK jam. EM Jam. 6.IKM Werf. M def. IK todtes gual. M Qual. 4, 1. IK bife. 2. IK ſtetz. 3. IKM Bip. EIKM Sib. 4K nit. M nimb. IM Hi. 5. EIKM Leib. IK Erden. M Grd. I ithe. K ruͤh. M Rub. —6.IKM Big, IKM Lag. IK nabet.— 5, 4, MBrftd. E vere fey. IKM verleyh. 2. EK jit. IM Si. IM Ger, K ger, Ovorſprecht. IM itr ſprecher. K fiirfpreder. 3. EM Git. E nit. K nie. bed. 4 IKM Auj K dag. IKM Leb. 6. K wort. IKM das traw. 6, 1. K Furwar. EIKM cud. 2. IK Wort. M glau. 3. I wirt. K wirbt. IK nit. M Ger. 4. M Tod. 6.IKM werd.— 7,1, E Gonder. IK will, band. M Hand. 2. M Ihn. IKM aug. EM Todes. IK Band, M Band. 3. M nebmen. K reid. 4. M fol. 5. KM fteht Bers 6 vor Bers 6 6. I belff. M gnaͤd. 8, 1. IKM verg. K fihuld.— 2. IK dag. E geduldt. 3. IKM Big. M Stin. E fim. 4 IKM Glaub. K ftes. 5. IK wort. M veft. 6. IKM Big. IKM fel.

Anmerfung. Das Lied erſcheint feit 1565 du vielen proteſtantiſchen Gefangbiidern unter Dem Namen von Paul Eber, Mützell Rr. 265 hat Dad Lied aus Dem Anhang gum Geſangbuch dev Böhmiſchen Briider von 1566, Wadernagel Nr. 461 aus: „Pſalmen ꝛc.“ Strafburg 1569. Aus diefem beffern Text gebe ih Die VBarianten.s; +1, 1. Menſch. 2. littit marter a. 3. Fir. 4. Batters. 5. bitty iden. 6. wölſt. Si. 2, 1. Wann. nub fomm. 2. Tod. 3, Wann. verg. Gef. 4 Ohren. 5. Wann 3. nichts. 6. Herg zer. 3, 1. Wann. nichts mehr bfinnt. 2 M. hilff zerrinnt. 3. komm H. Gbhrifte. 4 bilff. end. 5. fuͤhr. auß. jamm.— 6. qual. 4,'1. Gey %& Geyſt

ſtaͤts bet. 3. Big. Leib: 4. nimm. Hand. + 5 Reiby Ged. 6. Biß 5, 1. Brita. verleih. 2. jh. Gr. Firip. 3. Si. 4. aug. Leben. 6. wort Das traw. 6, 1. enh fage. 2. ballt: glau. 3. Ger. 4. Tod. 5. ſchon bie. 6, verdirbt. 7, 4, Gonder. Hand. 2. jhn. Todes band. 3. B. jhn mit, nemmen. 5. freu. 6. vns ja qu. 8, 1. A. Geer verg. ſchuld. 3.Biß. herbei. 4. GL ſtaͤts. fei. 6. big. feligl. , ef

699. Gin anders Gefang vmb cin feliges End. (Corngr 982.) |

1. JEſus mein allerliebfter Gott, Hilff vns jetzundt aug diefer nobt, “dh TI Vus trobet Der ſtreng | bitter Todi ia: lisinianed Vor 2 Mein Seel hat noch ein fleine frift, Sn Angft ond Jammer fie geftellet ift, Allein du Here mein Zuflucht bift. 3. Run weif ih jetzt fein Troſt nicht mehr/ Dann dic) allein mein GOtt vnd HErr, Schick mir dein hilff vom Himmel het. 4. Auff did) vertrdft fi gang mein Herg, Bon mir weid) alee Spott vnd ſchertz, * Behit mid HErr vor ewigem Schmerztz. 5. Ich fib jetzund gang offenbar, Daß diefe Welt betriiget gar, Hilff mit O HErr yu der Engel Sear. 6. Wer jetzundt in die Welt hinſchawt, Iſt gleich als der auffs Eyß viel bawt, Wol dem Der GHtt herplidh vertrawt. 7, O Welt fabr hin mit deinem Prauß, Mein gunſt fey gegen dir gang auß, Mein Hoffnung fieht in Gottes Haug. Darinn nists ift als ewige Frewd, Bund da die ewige Sadar allzeit, Bon Hertzen Alleluja fhreyt. | 9. Pfuy did du Sathan mit deim Raht,: Der mith alkgeit betvogen bat,. © =) y 3h fag Dir ab. mit Mund ond that. ©

oo °

700. DominiciCarthusiani Hymnus: HomoDEI

10. Kite mid Hajt Du den bittern Todt, Gelittu O Here mein. hdditer GOtt, Trbdft. mid auch-in det legten noht.

~ 11. Das itt th dich auß Hergen grundt,

HErr JEſu in der fegten ftund, ~ - Rimb du mein Seef auf deinem Mund. 12. Damit id in dem Fried binfabr, Bud dir Lobfinge jmmerDar, Mit aller außerwehlten Shar. 13. Amen, Amen, das e& war werd, Daß wir allfampt auff diefer Erd, Werden der ewigen Frewd gerwirt.

vertentjdt. oe (Worner 988.)

« Weuſch Gottes Geſchoͤpff vnd Bier, « Warumb traͤgſt fo ſchlechte Begier, Rad des Himmels Frewd vnd Wolluſt, Weil Du in dem Fleiſch fterblic bit. 2. Solt du wiffen wie groß die wern, Nichts anderft wirſt weiter begehrn, Das Zeitlich hie gar leicht verachtn, Bnd nicht nad dieſer Welt fo trachtu.

3. Soft du aud fehen det Hollen Penn, Wie grog ond fcbmerplicd diefe feyn, Du wirſt dein Fleiſch mit folder Gfahr, Den Zaum nicht aljo laſſen gar.

4. Sondern wirſt deiner Sindeu Laſt, Die du fo offt begangen Haft, | | Mit Worten, Werden vnd dem Herp, Beweynen thun mit bitterm Schmertz.

5. So viel feyn der feligen Frewd,

Bund Ver verdampten Hergenleyd, Dag beyder onvermeffenbeit, Wie Sinn vbertreffen weit. &

6. Biß dag es nad dem Todt erfahr,

Die. Seel bey der. heiligen Schaar,

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creatura, &e,

Oder hey Ver’ verdampten Rott; | Die jhr Elend beweynen Dorf.

7. Wann man begribt das’ ftindend Fleiſch, Von der! Seel weiter man nits weiß, Wenig man da mehr forgen thut,

Sie fey in Frewd oder in Glut. ©

8. Man ftellt fic) gwar trawrigen Miths, ©. Sorgt aber. mehr wegen detz Guts, Beyn Freunden vnd dex Erber viel, Erhebt ſich San vnd Widerwill.

9. Boͤß ond Fromme miffen dran, “© © = vt Der Todt niemand verfdonen fan,

Dod mit dem groffen vnterfdeyd, Der Ewigen Straff oder Frewd..

10. Wann. man dic Leics ſtattlich ‘Beglent; OS Oder die Freund bey Der Malzeit, Bringen der Seel fein Ruh nod) Felt Wann fie dorten werlohren ift.

11. Es iſt kein Seit zu biffen mehr, OTe Nod) widerumb ju fommen her, | Kein Orth gw fliebew dort wird ſeyn, Der verdampten in jhrer Peyn.

12. Du feyft oben ins Himmels Saat,

Oder in dem Abgrund der Qual, So wirſtu Dod vor aller Welt, » Deim Richter werden firgeftelt.

13. Haft Du nicht geliebt JEſum dein, oS Nicht gedienet Maria rein, na Dir fein Patron gefudt bey zeit,

Su huͤlff in difent hoͤchſten Leyd.

14, Wer wird da Dein Fuͤrbitter fevn, eh Vnd fir dich Bey Gott fprechen ein,

In einem fo firengen Gericht, Wird fein Huͤlff feyn vorhanden nidht.

15. Des Friedens Engel werden ſtahn,

Bnd weynen vor def Richters Throw, Dod deffelben Sententz gerecht, Gut heiſſen ohne weiters Ret.

16. Bnd welthes noch erſchroͤcklich mehrh -

So werden ſich ſetzen zu Wehr,

Rehrein: Rathel. Acqenlicher rc, II. Bd.

Al Cregturm vnd zornig fiahn, . . <7 Das fchuldig Gwiffen lagen an. =

17. Ja das. eygen Geridte dein,

Wird felbft Dein. Vberzeuger ſeyn, And in. diefem ſtrengen Gericht, Kein Vubillichkeit ſpuͤren nicht.

18. Da werden die Peyniger feyn, «= © & Vnd folden, ſchrecken jagem einj Welther das efeud zagend Herb,

Moͤcht onfinvig machen. vor Schmer

19. Da wird von der feligen Schaar, J Die arm Geel ſeyn verlaſſen gar,

Bnd mit gantz verzweiffelten Muth, Geſtuͤrtzt ward in der Hollen Gint.

20. Da, ift cin Klufft befeftigt ſchwer, ut Dak feiner herauß fomme mehr,

Auch aug der außerwehlten Rron, Keiner herunter fieigen fan. .

21. Welthe Sung fam außſprechen gar, Ll Welder Verſtand beqreiffem klar,

Wer fan dod) erzehlen aflein, Die grok mannigfaltige Peyn.

22. So den BVerdampten feyn bereit, Ohn end in alle Ewigfeit,

Mie die Simd feyn groß oder fein,

Wird aud die Straff beſchaffen ſeyn. 23. Fewer, Schwefel vnd kaͤltens noht, et Geftand, Finfternug, Angſt ond Spott,.

Bnd der Seelen. ewiges Leyd, Iſt Der Kelch jhnen gubereit.

24. Mit Drachen vnd dem ewigen Todt, ; ; Mit Teufel ond der hodjten not, Werden fie mit zittern vnd grawpß Gin ſchweren Todtkampff fteben aug. -

25. So viel dort finſter oͤrter fein, er So viel der exferedliden Bein, .

Daß fein Abel auff diefer Welt, Ihnen fan werden gleid) gezehlt.

26. Dann gleid) wie die zeit bebdnd,, © 4

Verlaufft, alfo nimbt allé ein end,

Uber: dort alle Pein ond Leyd, Waͤret ach web in Swigfeit.

27. Wie awd nimand aubfpreden fan, Der außerwelten Frewd vnd Wonn, Der Engeln groſſe fuͤſſigkeit,

Gottes Gory ond Herrligfeit.

28. Kein Menſchen berg begreiffen fan, Kein Jung wirdig reden davon, Rein Aug hat gfehn die groffe fred, So O0Ott den feinen hat bereit.

29. Die das Angeſicht GOttes klar, Moͤgen anſchawen jmmerdar,

Dann diß iff aller Arbeit Lohn, GOtt mit frewd ewig ſchawen an.

30. Die Seligen von jhrer frewd,

Inn ewigkeit weiter nichts ſcheidt, Kein uͤbel ferner iſt bereit, Keiner dort mehr verletzet wirdt.

31. Da werden ſeyn der Engel ſchar, Vit Die auBerweblten ſchoͤn vnd Flar, dr ow) =) Obw Todes fordt ein Leben fein, 4 Deß Todts wirdt fein gedadtang fein, the) BR, Aber wer wil erfehlen gar, Alle Frewd der Seligen ſchar, Auch der verdampten hoͤchſtes Lewd, is eal So jhn in ewigfeit bereit. vot +) 88.60 laft puns vom boͤſen abſtahn, joo cy 2). Ctr newes Leben fangen an, July Foe’ =, Bnd deweynen allbie bey jeit, Vnſere Sind mit rew vnd leyd. BAD Siinder thu bedenden dich, Wnd feb. nidt wie das wilde Bieb, Damit dx nicht nad deinem Tod, Kommeft in Die ewige Nobt. f 35, Laft vns jetzund bitten vmb Gnad, Sore 9s Bnd Ehrifti Leyden fri ond fyatt, Betradten, vnd zum ewigen Lebn, VBnſer Herg mit Andacht erhebn. 36. Die eytel Welt vergehet bald, Gar ſchnell entbleichet jhe geſtalt,

&

om

So fidht man and taͤglich wie Mer, | Shr Wolluft fey vnd falſche Ehr. 37. Die Doch Der Menſchen ohne zahl, Bringen im die ewige Qual, Darumb fol das zukuͤnfftig Lebn, Bns allezeit vor Augen ſchwebn. J 38. Damit wir nach dieſem elend, Moͤgen durch der Engelein Haͤnd, Getragen werden in die Frewd Mit Gott zu leben in Ewigkeit.

39. Dem fey Lob, Ghr vnd alle Zierd,

Die jhm in feinem Thron gebict, Der fey von vnns gebenedeyt, Jetzund vnd gu ewiger zeit, Amen.

701. Vou der Welt Eytelleit. (Gorner 889.)

. SAg was Hilfft alle Welt, Mit allem Gut vnd Gelt : Alles verſchwind gefdwind, Gleidh wie der rand im Wind.! Was hilfft der hohe Thron ? Dap Scepter vnd die Cron, Scepter ond Regiment,

Hatt alles baldt ein End.

. Was Hilfft fein huͤbſch ond fein, .

Shin wie die Engel fevu, Schoͤnheit vergeht im Grab, Die Roſen fallen ab.

. Was bilfft ein Goltgelbs Haar, Chriſtall die Augen klar, Lefftzen Corallen roth .

Wes vergeht im Tod.

. Was ift das Gilden ftid, Bon Golt Zier vnd geſchmuͤck, Golt ift nur rohte Grd,

Die Erd ift nist viel werth.

6. Was ift Dads roth Gewandt,

Das Purpur wird genant, Bou Shneden aug dem Meer, RKompt alle PBurpur ber.

-. Was ift die! Sevden Prat,

Wer hat. den Pradht gemacht, Es haben Wirm gemadt, Den ganzen Seydenpradt.

. Was fein. dann‘folhe ding,

Die jhr ſchaͤtzt nicht gering, Erd, Wuͤrmdreck, Schneckenblut, Iſt das vns zieren thut.

Iſt das nicht Phäntaſey,

Vnd groſſer Narrerey, Alles iſt Narrerey, Vnd lauter Phantaſey.

10. Gib vns/O JEſu, Gnad,

Das vns die Welt nichts ſchad, Falſch if Vie loſe Welt, Mit jhrem Gut vnd Gell.

44s les * Die zwei lepten Beilen jeder Str. werden beim Geſang wiederholt.

@yy°

11. Gib wns, O JEſu ‘Gnad, Dak vnns die Ehr nicht ſchad, Glaß ift die Ehren Thron, Bnd Stroh der Ehren Kron.

12. Gib vuns, O

JEſu Gnad, . °° 14. Fleiſch, O Madenaß, Daf vnns der Pracht nists O Fleiſch, O Wafer Blas, ſchad, HGeut friſch ond Rofenroth,

Pracht iſt ein blauer Dunſt, Wie aller Menſchen Kunſt.

702. Cin Chriſtlicher Geſang,

13. Gib vns, O JEſu, gnad, Daß vns das fleiſch nichts ſchad, Staub iſt, rnd nur ein ſchein, Was huͤpſch daran vnd fein.

Kranck morgen bleich vnd Todt.

an vnterlaß zugebrauchen, Bon dem Andern vuſers Herrn vnd Seligmachers

Aduent oder zukunfft, die wir nennen den Juͤngſten tag. Eeiſentrit 1. MT, 349. 3. A. I, 854° fehlt Str. 32. 40.)

1.

1eies: Der E.

WER der ewige Gottes Sohn, Iheſus CHRiſtus von ſeinem Thron, An dem letzten tag wird kommen, Die boͤſen zrichten vnd frommen, Wird er mit allen Engeln ſein,

In groſſer herligkeit erſchein.

Sein Puſaun wird der Ertzengel, Laſſen erſchaln gwaltig vnd fdnef, | Dann werden von erd Aufferſtehn, All menſchen vnd fuͤrs grichte gehn, Zu nemen an jhrm leib den lohn, Nach dem ſie hie gehandelt han.

Es wern ſich frewen die frommen,

Wann ſie ſehen werden kommen,

Jeſum Chriſtum den Gottes Sohn, Von des wegn ſie viel gliden han,

Von den Gottlofen auff erden, _ ot Dann fie ewig getrdft werden. »

. Entgegen der Gottlofen Heer,

Wirdt erſchrecken hefftig wond febr, Wenn fie Jeſum Chriftum den HErrn, Sn Wolken kommen ſehn werden, it Von ftund an werdens vorjagen, : Vor jammer fdreyen vnd fagen.

T. und dive &. K.

S. Ach Das wir Gottlos feindt geweſen, © jr Berge vnd jr Felffen,

Halt. auff ons vnd bededt vns bald, Vor des zukunfft zorn vnd geftalt, Der jtzund fommet yu geridt,

- Dann wir vor jm moͤgn beftehu nicht. ee

6. Denn wird Iheſus Chriftus ſprechen, Jet wit ich all boßheit rechen, So die Gottlofen habn gethan, Bud mid allzeit erzuͤrnet ban, Drumb follens empfahen jhren lohn, VF Ich will gar keines nit verſchon. D. Sch bab ſchmechlich wollen ſterben, Damits nit ewig verderben, So habens aber mich veracht, Bnd nur nad) dem zeitlichen tracht, Nits geacht das ewig (eben, Drumb wird es jhnen nidt geben. 8. Dann wern die Engel qublefen, Aus Gotts Reid) als Gottlog wefen, Die frommen ju Der vedte gebu, Die Gottlofen zur linden ftehu, Mit ſehr qroffem zittern, yd zagn,

Dann wird Jeſus jun frommen fagen.

9. Kompt her jhr mein aufferfornen, Ir gleubig vnd new gebornen, Die jr mein Wort halb wol bedacht, Vnd mein willen treulich volbracht, Beſitzt mein reich in gwigheit, Das cud) von anbegin ijt breit. 10. Shr habt mid hungrigen gefpeift, Sn meiner noth all trew beweiſt, Da id) durftig, frembd, nadet gar, Da ich frand vnd gefangen war, Habt jhr mir ewer huͤlff gethan, Drumb folt jhr habn den ewigu lohn. 11. Die frommen dann antworten wern, ° Bnd fagen yu Sefu dem Herrn, Gy wan ift ſolchs von vns gſchehn, Das wir dic) fo hetten geſehn,

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Hungtig, Durftig, Nackent, Ellendt, An dich onfer trew huͤlff gewendt.

42.218 dann wird ex jhn antworten,

Was jhr den aller geringften,

Vnder den meinen habt gethan,

Dad Hab ih alfo qgnomen an,

Als wer daſſelbig geſchen mir,

Das Himelreidh wird enh dafuͤr.

13. Als dann wirdt fagn Iheſus der HERR, Welchs hoͤren wern mit groffer bſchwer, Alle auff der lincken ſeitten. 6 Gebt hin jhr vermaledeyten,

Ins ewig Fewr welches bereit, Dem Teüuffel iſt in ewigkeit.

14. In meinem hunger, Durſt ellend,

Habt jhr kein trew an mich gewendt, Glebt nach ewtem boͤſen willen. '* Mein gebot nit wolln erfuͤllen,

Euch fa nit gſchehn barmhettzigkeit, Weil jhr vnguͤtig gweſen ſeit. oar’

15. Dann werdens jum HERREN fagen,

Mit groſſer fuͤrcht vnd wehklagen, O Herr es wer doch geſchehen, Wann wir dich arm hetten gſehen, Wir wolten dir gedienet han, Bund gern alles guts gethan.

16. Dann wird der Here ju jhn fagen, Vmb ſonſt thut jhr enc beflagen, Het jhr meinen was guts gethan, Shr empfiengt jtzt aud gutten lohn, Weil jhr ſie ond mid) habt verlacht, Seid jr auch ewiglich veracht.

17. Als dann viel gum HERrn fagen wern, Here thu did) gnedig zu wns fern, © Haben: wir nit geweiffaget, In deim nam vnd außgeiaget, Die Teuffel vnd viel zeichen than,

Wolſt vns doch gnediglich belohnn.

18. Us dann er zu jhn ſprechen wird, Ein boͤß leben habt jhr gefuͤrt,

Geht weg von meinem Angeſicht,

Dann ich euch warlid) fenne niet,

Habt andre glert felb nichts gethan,

Das Helliſch Fewr foll fein. ewe lohn. 19. Ad) was wirdt da flix jammer: fein, Was fic ſchmertzen vnd groſſe pein, Da wird fein fein harmbergigfeit, Gonder nach der geredptigheit, Wird werden all Gottlofigfeit, ; Bezalt mit ewign ſchmertz vnd leidt. 20. Uber Der Auſſerwelten ſchat

Wird mit dem Herren Jeſu lar,

Eingehn iné ewig Himelreich,

Sic) mit jhm frewen ewigleid,

Sn vonauffpredlicher wonne,

Leudten wie die flare Sonne. 21. jbr geliebten Chriſtenleut,

Weil nod) ift die guadreiche zeit,

Laft vns nad) Gottes Wort leben, .

Der Seligfeit recht nad ſtreben,

Allem boͤſen thun widerftaud,

4

Bleiffig meiden all find ond ſchand.

22, Laft vns halten Die Zehn gebot, Bon Hergen lieben vnſern Gott, Mit vnnuͤtz fuͤrn Den namen fein, Die feiertag heilgen gar fein, Die Gltern ehrn vnd Obrigfeit, . Todtſchlag vnzucht meiden alzeit. 23. Nit ſteln nach falſch zeugnus geben, So wern wir ewiglich leben, Nit begern wz cines andern ijt, Sondern jedem gu aller frift, Of Guͤnſtig fein von gangem bergen, : Jn vnfall tragn gleiden ſchmertzen. 2A. Laft vns hoffart herglid) meiden,. Dann GOTT die gar nit fan leiden, Bnd Demittign vor vnſerm Gott; So wird ec vns geben fein Guad,. Laft ons vnſer ſuͤnd erkennen Nad) der Grechtigkeit wns ſehnen.

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25. Auch meiden alle geitzigleit, yo. 7 Dies hers von, GOtt abzeucht gar weit, Wol in des Teuffels ftric ond madt,, Domit ers peinigt tag. vnd nacht,

Bus reigend jum zeitlichen gut, Bnd breng vns in der Hellen glut,

26. Laft vns flieben vnguͤchtigkeit,

Die wider den Geiſt Gottes ſtreit, Die zeit nit ſchentlich verzeren, Vnſer hertzen nit beſchweren,

Mit vberley eſſen trincken,

Das wir nit zur Hellen ſincken.

27. Laſt ons gum zorn bewegen nicht, Das wir nit falln in GOttes Gricht Gegn einander nit neidiſch fein, P be Gonder eim jeden Dienen fein,

Bnd vndereinander lieb han, So wern wir, haben gutten lohn.

28. Lajt wns fliehen Dem milffig gang, Aller Gottlofigfeit anfang,

Vnd vnſerm beruff vnd arbeit, Trewlich obliegen allezeit,

Vnſer lebn fuͤrn in vnſchuldt, Vnd in dem Creutz haben gedult.

29. Laſt vns fuchen das Himmelreich, Vnd ſein gerechtigkeit des gleich, So wird vns GOTT aud wol geben, oe Notturfft zum zeitlichen leben Benuͤgt ſein am teglichen Brod, Das wir entgehn dev ewign not... 30. Der Teuffel vns alzeit nachftelt, | 9 7 Vns reitzt vnſer fleiſch vnd die Welt, Zu ſunden auff allen ſeitten, > VE Drumb laſt vns Ritterlich ftreitten,» © Domit vns Gott geb ſeinen ſegn, Vnd kroͤn wns im ewigen lebn. 2 81. Die ſuͤnden wern gar bald vorbracht, Domit GOTT erzuͤrnt vnd veracht/ Die gwiſſen beſchwert ond hettzen 2 Doraus volgt ewiger ſchmertzen /

Dann die ſünd ftoffen in die Hel, | Bertecbe ons an leib vnd See.

82. Gutgſellig dazu Weltlich fein,

Hat vor det Welt ein feinen fein,

Niel alfo betrogen werden,

Die all hie leben auff Erden,

Inn wolluft vnv zeitlider freud,

Die ſich verfert in ewigs leidt.

83. Der Teuffel hilfft weidlich darzu, @ibt den menfchen gar wenig rub, Domit fein reich werde gemehrt, Drumb wit aus Gottes wort qelert, Soln fm thun hoͤchſten widerſtandt, Meiden vngredtigheit vnd ſchandt. 34. Drumb faft vns vom boͤſen fenden, | An vnfer end ftets gedencen, And ans lepte ftreng Gericht, So wern wir Gott erzuͤrnen nicht, Bnd er wird vns fein qnade gebu, > Nach feim heiligen willn zu lebn. 35. Darumb wir jhn ſtets bitten ſoln, So wir anders beſtehen wolln, Sein wort gern hoͤrn vnd gros achten, Barmhertzigkeit fleiſſig trachten, In Gottes furcht leben alzeit, SE Dann dex Juͤngſte tag ift nicht weit. - 86. Die zeichen find vorhanden fon, Yon den gefagt hat Gottes Gon, Finfternus an der Sonn vid Pond, - Vngrechtigkleit ‘nimpt vberhand, Die lieb ift auch verlofden gay, =. «© 1 Die Welt ſteht in ſehr groſſer gfahr. 37. Als ein dieb zu nachts ſchleicht herein, So wird des Herren zukunfft ſein, Vnd ergreiffen die arge Welt, Die jhr hertz auff das zeitlich felt; Das ſie doch nit wern nemen mit, Ee Sih aus Der Hell erldfen. nit. 88. Wann, einet geb die gantze Well, Vnd alles, Gold ſilher vnd Gel, -

So, finder Dod ſein arme Geely iT Sax, nit erloſen ans: dev Helios oh Drumb laſt ons all Gottſelig ſein, Das Prix entgehn Der eign pein. b 39. Weil mir GOTT wern gebn rehenfafit, Bor der Himliſchen ——— * Aus allem was wir habn gethan, Gedacht vnd vnnſiz wid ban, Drum {aft vns weil wir haben zeit, Stets wircken vnſet ſeligkeit. 40. Gott woll vns im glauben ſtercken, Das wit in worten vnd wercken, Bis als fromb Chriſten beweiſen, Gott den HErrn ſtets hertzlich preyſen, 3u lob vnd ehr ſeinem Mamen, Wer das begert der ſprech Amen. Lesarten aus HB. L, G. herrl. —2, 1. Poſ. 82 Ew, 5. Leib. 8, 3. Iheſ. 4, 2. Wird. 3. Wann, Iheſ. 5. verz. 5, 2. jhr. joe Felſen. 6, 6. wil. nicht. 8, 4. Lincken. 5, zittrn. zagen. 6. Iheſ. 9, 2. 3. Shr. 4. trewl. 10, 4. Rrand. 6. ewig. 11, 1. From. 3. wann, gſchehen, 4. gſehen. 12, 2. gerin⸗ ften. 14, 1. Hung. Ellendt. 4, nicht. 5; Barmh. 15, 2. furcht. 6. gutted. 16, 1. jn, 6, ihr. 17, 3. nicht. 4, Nam. außgej. 6. belohn. 19, 3. wirdt, Barmh. 5. Wirdt. 20, 2. Shef. 21, 5. Allen. --- 6. ſuͤ. 22, 3. Na. 4. feyert. 6. aly. 23, 8. Ridht. was. 24, 2. nidt. 26, 3. 4. nicht. - 28, 2, Gott fofigt, 5. fuͤhrn. vnſchuld. 29, 2. Ger. 3. wirdi. 5. teglichem Btodt. 6. noth.— 30, 1. allz. 2. Fl. 3. Su.— 31,1. Si. : Gi. 6. Leib. 33, 1. Hilfft. 5. jhm 35, 1. ſolln. 5. ally. 36, 2. Sohn. 4. vberhandt. 6. gfar. 37, 1. Died. 5. 6. nidt. 40, 1. Gl. 4, preifen.

703. Dies: ‘irae dies illae Sent fa! d Gather OF. 4619. I, 70.) |

1. Der jenig tag) des jorns ein tag, % 2) Die zeit, im fewr auffloͤſt mit klag, Nad Danid. ond, Sidille fags mY

2. Was, fix gittern wird geſchehen 1 So der Richter fic wird naͤhen Vnd gl yor dem Stuel werden ſtehen

fu.

3. Die Poſaun alsdann wird erklingen, Die Todten aus den Gribern dringen, Vnd fir des Richters Thton herbringen.

4, Todt vnd Natur wird wander fi, ~

So anffiteht das Geſchlecht menſchlich,“ Fuͤr Den Richter gu ſtehn klaͤglich.

5. Man bringen wird das gſchrieben buͤch, Das man eins jeden vrtheil ſuͤch,

Das leben, den ewigen fluͤch.

6. So nun das ſtreng Vrtheil angeht, Jedem fein ſchuld geſchrieben ſteht,

Ad Gott, wie es alsdann mir geht.

7. Ritts vngerodens wird verbleiben, Was Fuͤrſprecher ih foll aufftretben, . Weil der Geredt kaum wird bleiben.

Die jhr Bhit fiir wns geben Hat, | -- oer sf

roone sorte: BOM mic gnedig fein an Der flat 9 9 .

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13 <a - 140. Mich zu ſuchen mid orden bift,

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8. Gedend O frommer Jeſu mein, © ~ 0 —- =. Mich ein vrſach des todtes dein, anh ft IT ~ Behüt mid) von der ewigen pein. +i 4*

Der Todt vor dit bezwungen iſt

Das fey nit vergebens zur friſt. 11. O du gerechter Richter quit, | ‘Galak. » Mein Sind vergib, mid darfiir Huet, - Un dem tag vor der Hollen glueat. _ 12. Shaw als cin fdildiger den todt, 6 ye

Verfdon derhalben mein, O Gott.

13. Dev du Mariam von ſuͤnden aft, 7 Entbunden, den Shader yu gaft, Auffgenommen, ſchon meiner finden laſt.

14. Mein gebett gwar ift nicht wuͤrdig, | Aber du Jeſu biſt qiitig, © Bor der HoT mich behuͤt gnedig.

15. Vndt den Schaffen gib mir ein ort, > Bnd fonder mid nit ab alldortt,

Daß ich. fori mit den frommeh fort

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B& Die erfcbredlidh Konigli Majeftat, © ssiree

> 6

Vor ſcham iff mir das Angeſicht roth, veg aa *

16. Nah verdammung der, vermaledeyten, Stell mich auff die rechten feyten,, O HERR gu Den benedeyten, 17. Ich bitte gaup Demittiglid,, - . <0" OF Mit eim zerknirſchten hertzen dich Gedenck mein, ſo ih ſterb zeitlich. 18. Zu beweinen wird; mit: beſchwerden 9 f) Der, tag ſeyn, daran auß dev Erden, Der Menſch auffſteht, gericht ſol werden. 19. Derhalben O Gott ſein verſchon, 81 Wann, ev, kommen wird. fuͤr dein Thron, Gib jhm die ewige rubh,gu fobn. ; | 704. Dies irae dies illa Deutſch. (Corner, 996.)

1. DEr jenig Taq deG Borns ein Tag,’ >! Die Welt in Fewr aujfldft mit ‘flag, Nach David vnd Sybilla fag:

2. Was fir zittern wird géefdehen,

Wann der Michter fidy wird naͤhen, Vnd all vor feim Stuf werden ftehen. —3. Die Pofaunwird alsdann erflingn, Die Todten aug den Graͤbern dringn, Vnd fiir Des Ridhters Thron’ herbringn.

4, Todt vnd Natur wird wundern ſich, ¥ Wenn die Menſchen werdn Lebendig, 1 Fuͤrm Richter ftehen Trawriglich.

5. Man wird bringen das gſchribne Bury of Daß man eins jedern Vrtheil ſuch⸗ Sum Lebn odr gum ewigen Fluch.

6. So nun das ſtreng Vrtheil angeht, Sedem ſein Schuld geſchrieben ftebt, Weiß Gott wie mirs alsdann ergeht.

7. Es wird nichts vngerochen bleibn,

Was fiir Patron ſoll ich aufftreibn,

out Weil dev Gerecht kaum wird ſicher bleibew: °° 4

8. Konig ſchroͤcklicher Majeftat,

Der du madft felig aug Genad 9 ot Hilf mic, alsdann mit Raht vnd Zhaty

J Ak

9. Gedenck D frommer IEſu ety, © PF Dab id) vrfad deh Dodtes' Dein,

Behuͤt mid vor: der’ ewigen Peyn.

10. Mad vnd Muͤd biſtu worden’ fbr, = + Dag du mid) gfucht durchs Ereutze ſchiber, Lag nit vmbſonſt ſein liebſter Here:

11. O du Gerechter Richter gut, at, AE Verzeyh mein Sind: vid mich bevit;.

Rady mein End für dex Hoͤllen iit,

12. Mein Sind verklaget mich mit fot;

Bor ſcham ift mix das Angſicht roth) -- Ich ditt verſchon O Herr, O Gott. ©

13. Weil Du Marien Magdalen, 4 Darzu den Sider gnommen ai! eye So wirftu mid auch nitht verlabn.

14. Mein Gebet es zwar nicht wiedig Weil Du aber fo Gitig biſt,

Hilff mix vow der Hb1 O Jeſu Christy:

15. Thu mi nue yu den Schafen ſtelln, Vnter die Bie wollſt mid nicht zehln, Sondern gur Rechten Hand geſelln.

16. Wenn die Gottlofen werden: ſeyn, Verdammet zu der Hollen. Peyn,

Ruff mich gu dem die feliq ſeyn.

17. 3c bitte gautz demuͤtiglich, cao. Mit etm yerfnitfedten Hertzen dich, Gedenck mein: fo. ich ſterb zeitlich.

18. Ach wie wird der Menſch thun weynen, Wenn er muß fuͤr Gricht erſcheinen/ Mehr als er jetzund thut meynen.

10. Derhalben Gott fein verſthon* 8 Wann er kommen wird fiir dein Thron, Gib jhm die avig Ruh gu Lohn, Amen.

705. Den Sequentz Dies irae Dies illa,

24

pflegt man an vielen Orten, folgender: oer zu

(Gorner 998.)

1. AN jenemt Tag, nad Davide fag. a Wird GOttes Born fehr brinnen;

Dughs Ferwers flamm, muß -allessfamp Gleich wie Das Wachs zexximmen.

2. Was fir cin Grauß, mit Winds} ſtrauße Wird in der Welt exfrhalleny 9) po ye Wann GOtt vor Grit, nad dem Gewicht, Die Sinden wird bezahlen.

3. Poſaunen fdall, wird viral 2474t Durch Todten Graͤber klingen.— Bud, für den Throu, durd. jhren hans Al Adams Kinder zwingen. i,

4. Natus ond Todt, in, folder Noth, ., Werden mit fordt wmbgeben, oy

Wann jederman, wird Aufferftaba, , > Dem Richter, Antwort. sgebem oy

5. Gin Bud. wird man bherbringen. fab, - at Darinn ftehet gefdrieben, re oa Was hfe That, cin jeder bt, 3.

Sn dieſem Lebn gtrieben.

6. Vor Sonn vnd Mon auff ſeinem Thien

Wird Gott zu Richten figen,

Dort wird ſeyn klar, was heimlich war, Dort wird der Suͤnder ſchwitzen.

7. Was muß alsdann, ich armer Mann, Vor meinem Richter ſagen, 1 Kein Redner klug, hat dort kein fug,-”

- Beil aud: Der fromm wird gagen.

8. © ftrenger GOtt, durch deinen Bade): Du Brunnenquell der Gnaden, ~ py Erloͤſe mid, das bit id. did, . Du, gift vnd leydft fein ſchaden. ..

9. HErr JEſu Chrift, danck dag du bift,-

Den Weg fiir mich gegangen,

An jenem Tag, wann an der Wag, dir. Das boͤß ond gut wird hangen. 00 10. Wegen mein haſt du gar wenig ruh, Vnd wolteſt ereutzigt werden, Dein Arbeit, ſchwer, O milder, Fa: t Laß nicht verlohren werden...

11. Vergib mir gfdwind, ven meine int

Allhie in dieſem Reben, |

Che daß ich map, mit ſchwerer Bus,

Bor dix die. rechnung geben. 3 12: Mit ſeufftzen tieff, ich qu dir riff,

Mein Gſicht it fhamroht worden, © ~~

SO Mein find ift viel, ohn’ mag vnd ziel, HErr ftraff mich hie nicht dorten.

13. Dieweil du baft Der Sinden Laſt, 4 Bon Magdalena guommen, te Bud geben Gnad, dem Moͤrder fpatt,

Hoff ih auch huld gu befommen.

14. Mein beten gwar, gibt nicht ein ‘Haar, Bergebung gu gewinnen,

Dod biſt Du mild, mein Troſt vnd Sit, Laß mic) nicht ewig brinnen.

15. Stel mid) hinumb, gun Schaͤflein fromb, Zu deiner rechten Hande, Fuͤhr mich hinweg, nicht vnter die Bie, Lag mid nidt gehn mit ſchanden.

16. Wann gu der ftund, der tieff Ahgrund, Die boͤſen wird. verſchlingen, PRerbirge mich, vor deim Angeficht,. Wann der Senteng wird klingen. 7

17. Ich bitte dich, deuuͤtiglich, Vnd neyg mich zu der Erden, Geuß in mein Hertz, der Suͤnden ſchmertz, Im Tod mein Schutz thu werden. *

18.O wol ein tag, O wol ein flag, Wann alles fleiſch wird leben, Vnd da wird ſtahn, der Gottes Sohn,

Der woͤll vns Gnad hie geben. *

706. Trewhertzige —— vom ee daa ~ pila | (Gorner 1000.) 1. DEr Juͤngſte Tag ein qroffer Taq, Gin ſchwerer Tag, mit Donnerfalag,

Benn Jeſus kompt, vnd vorhet brint,- 1! Fewr, ſchwaͤfel wenn die Welt zertinnt,

*

641

Wenn Windes ſtrauß, ſchroͤcklich mit gr aug, Inn alle Welt wird kommen auß.

Wenn alle Graͤber vberall,

Erklingen mit Poſaunen ſchall,

Wenn Leib vnd Seel fuͤr GOttes Sohn, Vereynigt ſtehn fuͤr ſeinem Thron,

Wenn ſich befind in hoͤchſter Not,

So wol Natur als aud der Todt.

Wann ijt vollendt die Pilgerſchafft, Rufft man die Seel yur rechenſchafft, So baldt wir wider aufferſtehn, Mug Leib vnd Seel gufammen gebn, Damit man vbflig geb antwort, Von jedem werd gedanden wort.

Das vrtheil mug werden gefallt,

Inn gegenwart Der gangen Welt, Steeft {don inn der tieffſten klufft, Du muft herfuͤr, an Tag vnd lufft, Wenn vufer Richter fompt herein, Bud ſcharpff forſcht das gewiffen dein.

. Sein Mundt wie cin gweyfdneydent Schwert,

Auff did vnd alle Suͤnder febrt,

Dag boͤß bleibt vngerochen nit, Gerechtigheit das Vrtheil ſpricht,

Die ſchandt gefaͤß, die Bie vnd ſprewer, Gehoͤren in das Hoͤlliſch Fewr.

Dann wird der from gebenedeyt,

Bud der Gottloß vermaledeyt,

Zum Teufel vnd ſein vngehewr,

Ins wilde vnaußloͤſchlich Fewr,

Weich boͤſer kundt, in dein Abgrundt, Daun thut ſich auff Der Hoͤllen ſchlundt.

Verzweiffeln, heulen, ach vnd weh, Grißgrammen, zittern, zagen mehr, Zaͤhnklappern, finſternuß, geſtanck, Wirdt fein aller Gottlofen danck,

© fpate rew, O fpatter ſchmertz, Vergebens knirſcht vnd quelft das Herg.

Seherin: Rathel. æitq:ulieber ve. TI. Br. 41

42

707. Gin anders febhr gutes Lied, vom letzten Geridt, durd Sigipmundt Badhhammer soc. Jesu, außm Lateinifchen verdeuſcht. (Corner 1002.) $

1. KOmpt her wer Kron vnd Infel traͤgt, Roht Hiit vnd biſchoffs ſtaͤbe, Kaͤyſer, Koͤnig wud die jhe pflegt, Zu Herrſchen big ins’ Grabe, Al die jhr lebt, vnd meiner ftrebt, Vnd nod) wird fein jhr Sungen, * Merckt auff diß Lied, mit trawrigem Gmuͤth, Vom End der Welt geſungen.

2. Heiſchend ich auß betruͤbtem Geiſt,

Sing nur mit halben worten,

Die Zung jhr ampt gar uͤbel laͤſt, Verſchlickts an dieſen Orten,

Die heiſſen Thraͤn, uͤber die Wang,

Reichlich herunter flieffen,

Sey weit vnd ferr, Welt Narrn geſchern,

Lachen thut mich verdrieſſen.

3. Ich kehr mich hin, ich kehr mich her, So' ſih ich alls verſchmachtet,

Die Stern deß Himmels trawren ſehr,

Jetzt Sonn vnd Mon betrachtet,

Der Sonnen Glantz, verdunckelt gantz,

Der Monſchein iſt verlohren,

Das Meer das ſauſt, tobt, wuͤt vnd prauſt,

Die Erd verbittert mit Zoren. “y

4, Die Krufft ond Hoͤln die brumlen faft, Die Fels ond Berg verfdmelgen, Das Fewr fein flamm, obn alle raft, Thut biß in Himmel welgen, | Es kracht vnd fuallt, die Welt mit gwalt, Stadt, Schloͤſſer fallen zhauffen, | Was lebt allfamb, gum Ferwer verdampt, Niemand wirdt jhm entlauffen.

5. Die Welt entjegt ſich daß fie ligt, Sn Aſchen tieff vergraben, Die finfter nacht hat obgefigt,

Kein ftimm wil fidh erbeben, Kein fall erflingt, fein Vogel fingt, Kein Loͤwen Hirt man brillen, Kein Ochſen roͤhrn, fein Schaff mehr tt Man hort fein Hund mehr billen. 6. Der Welt Tyrann vnd grewlich Pan, Der, Todt mit feinen Waffen, nee Macht alles gleich, gu einer Leich, Alſo pflegt ex gu ftraffen, Die Todenbein, tritt ex allein, Sieghafft mit feinen Fuͤſſen, Ws wer er GOtt, ond nicht der Tod, Fragt nit.nadh Wehr vnd Spieffen.

7. Da laft fic) vnverfebens horn, Pofaunen groffer ſchalle, Der hodfte Hauptmann Gott dep Herrn, Citiert Die Toden alle, , Poſaun erfhallt, aug GOttes gwalt, Die Graber fans durdhdringen, Zum legten grit, fie all verpflidt, Solln ang den Grabern fpringen.

8. Gin Schawſpiel new fic da erivegt,

Spectadel voller Screen,

Die Erd fic wunderlih erwegt,

Die TDoden auffzudecken,

Sie ift bereit, was fange zeit,

Getragn hat zu gebaͤren,

Den Beinen das Lebn, vom Geiſt wird gebn, Die Gliedmaß widerkehren.

9. Jedoch mit gar vngleicher Gſtalt, J Bugleide Leut man zehlet, Dieſer iſt hoͤflich abgemahlt, Sein Angeſicht verſtellet,

Die ſchoͤne Stern, ſelbſt weichen gern, Deß andern Ziel vnd Klarheit,

Die ſiebenmal, der Sonnenſtrall, uͤbertrifft, it Die Warheit.

10. Bald wird der Himmel auffgethan, Die Thor von ander fahren,

aed

41*

Al Gottes Heiligen außergahn, Ul Engeliſche ſcharen, Ein kleine zahl, wird dazumal, Tanfentmal tauſend ſcheinen, So dickes Heer, als Sand im Meer, Wirſt du da ſeyn vermeynen.

11. Gin Fuͤrſt der Engel GOtts def HErrn, Traͤgt vor die koͤſtlich Stangen, Der Baum deß Heyls mit hoͤchſten Ehrn, Daran GOtt ſelbſt gehangen, Da er den Tod, hat bracht in noht, Durchs Creutz den Tod getoͤdtet, Deß Teuffels Pracht, krafftloß gemacht, All fromme Seeln errettet.

12. Den Regenbogn als Richters Thron, Der hoͤchſte Richter bſitzet, Die Stern erzittern unv falln davon, Die Erd vor aͤngſten ſchwitzet, Das hHdllifd gſindt, erbleicht vnd ſchwind,

Wil ſich in abgrund tieffen,

Sun DBerg verſteckn, ond ſich verdeckn, Vor GOttes Zorn verſchlieffen.

13. Da miffen aber all erſchein, Der gangen Welet Herre, Al die vom Himmel fommen ſeyn, Dienen def Ricters Ehre,

Die Hol jhrn Schlund, thut auff gue Stud,

Sie merckt deß Richters ſtrenge, Von Adam an, Kind Weib vnd Man, Hie ſteht die gantze Menge. 14. Da werden alsdann offen ſtehn, Die heimligkeit der Seelen, Der Richter ſcharff darauff wird gehn, Man kan da nichts verhaͤlen, Alls muß an Tag, vnd auff die Weg, Was dacht, was gredt, was gſchehen, Drauff folgt der Lohn fuͤr jedermann, Was Vrtheil wird verjaͤhen. 15. Alsdann man von einander ſcheyd, Die Frommen vnd die Boͤſen,

Viel Scharn der Engel allbercit, Was gut ift, ranffer lefen, Die gfuͤndet gwar durch alle Scar, Gſchwind hin vnd wider lauffen, Vnd ſtelln die frommen, wo fics befommn, Froͤlich gum rechten Harjfen. 16. Die Berg geben ein Widerhall, ! Von der verdamypten flagen, In Himmel woltens allzumal, Die ftreitharn vnd die yagen, Mand Gold ond Seidu, mus fic jest leyden, Mand ſchlechts Kleyd thut prangen, Man jagt hinweg die ſchlimmen Bod, Die Schaf werdn fin empfangen. 17. trawrig vnd erbaͤrmlich Ding, © fligliche Tragedy, Wer hats erlebt was ic da fing, Die Holl hats nie gefeben, Jetzt mancher Sohn, darff froͤlich gahn, In Himmel mit ſein Gſellen, Der Vatter ſichts, und hilfft jhn nichts, Gr muß gum Teuffl in DHdllen. 18. So wird aud) mancher Sohn verlohrn, Wher Der Batter felig, Der Man gum Himmel augerforn, Sein Weib wird feyn vnfelig, Hergegn den Stern wird augfellt werdn, Das Weib, der Mann den Biden, Bngleiches End, ewig zertrennt, Zwey onter einer Deen. 19. Auch ſcheyden ſich die lieben Freund, Y Das Blut man hie nichts adhtet, Der Bruder vor der Schwefter weynt, Die Schweſter ron jhm tradtet, Fragt nits darnad, aug Grechter Rad, - Nach deß verfludten Saber, Es gilt nidt mehr, das fpat Geplerr, Man ladht nur folder Traber. 20. Wann dann feynd abgefondert gar, Die Frommen und Gottlofen,

So trinmpbiert die rete fear, Vmgibt jrn Herrn wie Rofen,

Daß Gottlog Gnd, dems Hiren zrinnt, Seufftzet diefer Stunde,

Das feliq Volk, fdwebt ob der Wold, Der bof Hanif findt gu grunde.

21. Deh hoͤchſten Richters Zorn vnd Grimm, Bon feinem Thron herbrummet, Die Welt erzittert hart ob jhm, Himmel yond Erd erftummet, Dem kuͤhnen Held das Herg entfellt, Tyrannen höͤchſt erjdreden, Die Vnſchuld ſelbſt wird bleich vnd gelb, Von deß Richters anblicken.

22. Biß er fie bald gnaͤdig anſicht, Mit Holdfeligen Augen, Vnd jhnen bald freundlich zuſpricht, Sie ſollen jhm vertrawen, Auch mit der Hand das Vatterland, Zeygt in deß Himmels Saale, Der neydig Stamm wird jhnen gram, In ſeinem ſchweren Falle.

23. Bald widerumb wie Donnerſchlag, Sein Stimm die bifen quelet, Sein ftimm droht thnen groſſe Plag, Darauff das VBrtbeil fillet, Shu auff dein Schlund, O Hbllen Grund, - Verſchling diefe vngehewre, Vermaledeyt in Ewigkeit, Seyt jhr geht hin ins Fewre.

24. So offt ich mich in Hungersnoht, Vor ewrer Thuͤr thet klagen, Die Broͤßlein von verſchimlet brod, Habt jhr mir abgeſchlagen, Bnd dod wie Hund mit offnem Mund, Vom Prafjen nie geraftet, Habt Gut ond Hang, verſchlemt im fang, Geht jest nur hin vnd faftet.

25. Shr habt end ſtaͤts wol laſſen ſeyn, Bnd gftropet wie die Trummel,

647

Wolt cin Armer gu end) hinein,

Da gab es cin Cartumel,

Was ſchwimbt, was fliegt, habt jhr alls friegt, Es muft durch ewren Kragen,

Drumb geht zumahl, jhr Freſſer all,

Laſt euch den Hunger nagen.

26. Vor Durſt mir meine Lefftz vnd Zung,

Gar mannigmal zerſchrunden,

Wer aber war auß Alt vnd Juug,

Der mich traͤnckte, gefunden?

Ein Fingerhut war mir yu gut,

Ein Troͤpflein auß dem Brunnen,

Ich bin außdorrt, geht jtzt auch fort,

Durſt habts mit Durſt gewunnen. 27. Ihr Weinſchlaͤuch habt viel edles Tranck, us Wider Vernunfft genoffen, . Offt biß jhr gfallen vntern Band,

Mit Kuͤblen gugegoffen,

Habt nits von Rebn Den Armen gebn, Den Eißzapff nidt vergunnet,

In Fewerteych hinweg mit euch,

Fragt nicht warumb jhr brinnet.

28. Zu Winterszeiten nackend bloß,

Sabt jhr mid einherlauffen,

Von Flachs, vow Woll fein Faden groß, Wolt jemands mir einkauffen,

Shr feht mix gu, vnd lacht euch gnug,

Da ih die Fug mug lupffen,

@abt mir von Tuc, fein alt paar Scud, Spt ift an euch das hupffen.

29. Shr trat herein auffs beft, bededt,

Zogt Kleyder vber Kleyd an,

Was einer trug, hett offt wol kleckt, Fuͤr zehen oder mehr Mann,

Dann was von Mie? Verborgner fad ? Was trugt jhr nidt von Kappen ? Das Gfang der Sin mug vinbher gebn, Trollt aud jhr Kleyderlappen.

30. Sch lag gefangen ohne Huld,

Opn Gnad wolt man mid wuͤrgen,

Bnd diefes gwar abn all mein ſchuld, Es feblte nur an Bitrgen, Wer aber war, der fich ſtellt dar, Die Vnſchuld gu befehigen ? Weil jhr denn gidwign, mift jhr jpt lign, Ewig in Hoͤllens Pfiigen.

31.36 lag im Bettlein kranck vnd matt, Mit ſchmertzen hart bedanget, Bnd ob ich nod fo klaͤglich bat, Hett ich dod) nichts erlanget, Ich hett fein Mann, drumb mug im dran, Kein Hilff war yu erwarten: Mu legt euch and, inn Flamm vnd Rand, Dah euch frachen die ſchwarten.

32. Denn ob jhr ſchon hilffloß geweſt, Vud ich fein friſt gu hoffen, Hett jhr mid nur mit Worten troͤſt, Wert jhr nur gugeloffen, Aber fuͤrgehn, gang nict ſtillſtehn, Das ift Dod aug der mafjen, O barte Herg, barter deun Erg, Man mug end ſchmeltzen laffen.

83. 3d) war ein Frembdling vnbekandt, Bon aller Welt vertrieben, Gar felten id) ein Herberg fand, Bin viel Nacht im Schnee blieben, Hab bloß im Stall, nicht in dem Saal, Begehrt auffgnommen zu werden, Vnd jhe wolt nod im Himmel! hod? Trollt eud) tieff vnter dErden.

34. Sag her wen haſtu laſſen ein? Wen nidht alsbald angajaget ? Ob er fdon lied grog Kilt vnd Peyn,

. Ja aud vor Froft vergaget ?

Dein fauler Gad, in Federn ftad, Weit vber beyde Obren: Ru geht jtzt fiir, bey SsHimmels Thi, Bift Ewiglich verlohren.

35. Weg weg mit end, Die jhr das Maul, Den Armen auff gefperret,

Die jhr mit Lift ond Fiſchen faul, Vrtheil ond Rect verfehret, Habt mit viel Rend, mit Geld vnd Gſchend Sie bracht in groſſen Jammer, Als ſolche Kunſt, ghoͤrt in die Brunſt, Den Marckt habn dieſe Kramer. 86. Ihr Moͤrder vnd jhr arge Bubn, Habt vil rein Hertzen gſchendet, —Geſtuͤrtzt viel in die Hoͤlliſch Grubs, Mit bdfer Lieb verblendet, Nur gſchwind ohn Rub, dem Teuffel gu, Port folt ewig heulen, Raumbt fluchs die Erd, die jhr beſchwert, Mit Sind ond groffen grewlen. 87. Ehen diefer bſcheyd geht vber die, So Stein vnd holtz anbeten, So vor dem Teuffel falln auff dKnye, Der fie Dod nicht mag retten, Sh ewer HErr ohn Lob vnd Ehr, Mus Hleiben weit dabinden, Was fie fir Macht vnd Nutz euch bradt, Geht bin jhe werds wol empfinden. 88. Zieht hin jhr Feind def hoͤchſten Guts, Ihr widerfpenniqg Gfellen, Der Gredht Senteng meins Todts vnd Bluts, Verdampt euch in die Hdllen, Ewr engen Gewiffn, gar wuͤſt zerviffu, Sagt euch zieht hin bebende, Dem Fewr gue Speiß, das ift ewe Preis, Da fdhwigt ohn alles Ende. 89.D Todt, O Noht vber alle Robt, © web man muß von hinnen, Jn Abgrund geht die elend Rott, Da mug fie ewig brinnen, Die Hoͤlliſch Flamm, ſchlaͤgt hod yufamm, ~ Die Rott nimbt fie gefangen, Hoffnung ift bin, fampt allem Givin, O Welt wo ift Deyn prangen. 40. So vief Vropheten babu geſchriebn, So offt Darvon gefungen,

Wer wird yur Tugend augetriebn,

Der Alten oder Jungen,

Man lebt dahin, abn allen finn, -

Mls wer fein Todt vorhanden,

Man frift, man faufft, furgweilt ond raufft, Verdirbt vnd ſtirbt mit ſchanden.

aa

708. Gin anders Gefang vom Juͤngſten Tag. (Gorner 1008.) .

1. MErckt auff jhr frommen Chriftenfeut, | Was ih vem End der Welt andeut, Shut bug, denn ed ift groffe zeit.

2. Die Propheten habn weisgefagt, Chriftus zeygt aud an groffe Plag,

Die foll geſchehn vorm Siingften Tag.

3. Der auff dem Dad fteig nicht hernidr, Wer auff Dem Feld ift, kehr nicht wide, Dann ¢6 wird cin groß Vngewittr.

4. Berfinftert werdn Sonn, Stern vnd Mon, Dem Bold auff Erd wird angft ond bang, «= Der Himmel wird fich auch anffthan

‘5. Das Meer wird praufn, die Wind ftard gehn, Grog Krieg vnd Krandheit wird entſtehn, Groß Erdbidem werdn aud geſchehn.

6. Ein Fuͤrſt wider den andern ſtreit,

Ein Bruder iſt dem andern neyd, Vnd werden ſeyn gar thewre Zeit.

7. Kein Traw, kein Glaub, kein Lieb nit ift, Gin jeder braucht fein arge Lift,

Denn wird fid) nahen der Antichriſt.

8. Der mird viel Teuffliſch Ligen lehrn, Vnd die Menſchen von GOtt abfehrn, Sie werden fluden, ſcheltn vnd ſchwern.

9. Groß Fordt ond. ſchrecken, Bittern, Zagn, Biel weynen vnd febr grog webklagn, ~ 4; Die Leuth werdn felbft. einander plagn.

10. Dann wird ſeyn die BVerfolquitg erft, | Die machen wird der WAntichrift, Dergleichen nie gewefen ijt. ;

11. So ſchwere Martr, fo qroffe Plag,. Kein Menſch wird felig nach Chrifti fag, Wenn nicht verkuͤrtzt wuͤrden die Tag.

12. Bierdhalbeds Gabe wart foldhe Roht, << Denn endet fie der trewe Gott,

Durchs grofſen Antidrifti Todt.

13. Drauff wird GOtt mit fein Heiligen fommit, Qu ridtn die Boͤſen und die Frommn, Kompt all zufamm im einer Summ.

14. Gin Engel mit einer Pofaunen hell, Wird man da hirn in aller Welt,

Kompt ftellt euch fuͤr den Richter ſchnell.

15. Gott wird in ſeiner Majeſtat, Kommen in dem Thal Joſaphat,

Da wird er halten ſeinen Raht.

16. Maria dHimmliſch Koͤnigin Wird ſtehn, zur rechten jhres Kinds, Johann der Tauffer au der Lind.

17. Auff zwoͤlff Stuͤln ſitzen die Apoſtel,

Die werden richten Iſrael, Das Vrtheil wird gefaͤllt gar ſchnell.

18. Der ſchroͤcklich Todt vnd die Natur, Erſcheinen mug all Creatur, Bnd fommen fiir den Richterftul,

19. Gin Bud wird fuͤrgebracht gar bald, Drinn fteht gefdrieben der Inhalt,

Was. haben geftifftet Jung vnd Alt.

20. All. heimlich fac wird offenbar,

Was gſchehen ift vor langen Jahrn, Kompt alles vor den Ridter Dar.

21. Was werd id armer Sider thun, - | Mas werd ih fie cin Fuͤrſprecher han

‘Was werd ich jmmer heben an?

22. Dieweil der grecht kaum ficer witd ſeyn, So den HErr an das Leyden dein, |

VBnd hilff mir auß den ndhten mein.

23. Gedend O barmbergiger GOtt, Das id bin vrfad deines Tods, Darumb verlag mis nist mein Gott. 2A. Ein Brunn def Lebens HErr du dift, Haft mid erloͤſt HErr JEſfu Ehrift, Erqui mein Seel gur felben frift.

25.0 frommer geredter Richter gut,

Sd bitt did) Durd Dein heiligs Blut, Vor groffen Sinden mid behuͤt.

26: Verzeyh mir all meine Miffethat, Bnd gib mir dein Gattliche quad, Daß ich hie buͤß mein findlid art.

27. Du haſt verziehn der Magdalen,

Dem Schaͤcher geſchenckt das ewige Lebn, Dardurch iſt mic ein Troſt gegebn.

W. Mein Gbet iſt zwar gering vnd ſchlecht, Ach HErr GOtt fcaff das id thu recht, Erbarm did mein, mad) mic gereddt.

29. Ereett mein Seel von der Héllen pein, Vnd heiß mich ſtehn gue rechten dein,

Da alle GOttes Heiligen feyn.

30. Wann id gue linden Hand werd gebn, So beiß mid au der rechten ftehn,

So werd id in den Himmel gebn.

31. Die Schaf gur rechten werdn hoͤren frewd, Die Bod zur finden groffes Leyd,

Hilf mic O HErr gure felben eit.

82, Wann mein Verftandt fich nicht verfinnt, ' Vnd mir all Menſchlich huͤlff zerrinnt, So hilff mir, O Here Gott gefdwindt.

83. Wann mir vergeht all mein Gefidt,

Vnd mid) der hdfe Geift anfidt, So geh mit mit nicht ins’ Geridt.

34. Wann meine Oren hdren nicht, F Darzu mein Mund kein Wort mehr ſpricht, Vnd mir vor Angſt mein Herz zerbricht.

35, So bitt ich HErr auß Hertzen grundt, Verleyh mir Sindr ein ſelige ſtund,

Vnd mad mein arme feel geſund.

36. Durd dein groffe Barmberpigfeit, Hilff mir zur Frewd der Seeligfeit, Da lobn wir did in Gwigfeit.

709. Gin newes Gefang von der Hoͤlliſchen Peyu, durch Ehriftoff Engelbergern, der soc, JESU deutſch gemadt. (Gorner 1011.)

1. NVn thue did) auff ſchlund ohne Grund, Du vnendliche Hile, Spere auff O vngehewrer Hund, Dein vnerſaͤttlich Kale, Al Sind vnd ſchand muß wern befandt, Der Gottlog muß an dSonnen, Auß tieffer Nacht foll warn gebradt, Was lange Beit gebrumnen.

2. Wie fompts? Mein Feder (aft nit mebe. All Sinn fangt an zerrinnen, Mein Mund vnd Zung entſetzt ſich ſehr, Kein Hertz mag ich gewinnen: Die Hoͤlliſch Pfitz nimbt mir mein Wig, Der Abgrund thut mid ſchrecken, Der fewrig Teich, die ewig Reich, Grog Forcht in mir erwecken.

8. Herfuͤr mit dir Anacreon,

| Herfile laß did) nists faumen, Sag an was Peyn du muft außſtahn, Viel haltens fiir ein Traumen, Dein Angft vnd Qual der Welt fuͤrmal. (Du warſt der Sanger einer), Dod) wann dir bang, nit glibt das Gfang, Fang an fey jetzt ein Weyner.

4. Gin grofjes Thor thut ſich hie anf, Su mittels in der Erden: Der Weeg fuͤhrt gum verlohrnen Hauff, Da nichts dann wiirgen vnd morden, _ Mit eiffen hart ift alls bewart, Daß dod) nit wer von Ndbhten,

Denn fompft hinein, muft gfangen ſeyn, Kein Menſch mag dich ervetten.

. Hiervor ftebn vmbher anff der Wacht, Wiel wunderlider Doden,

Die Maͤnniglich mit Luft vnd Pract, . Zu grog BVerderben locken,

Gin Gulbin Gſchirr, tragen fie dir fir, Das Gijft ligt drinn verborgen,

So du trinfft drauß, ifts mit dic aug, Der Trund hat viel erworgen.

. Hoffart die will die Meiſte feyn,

Die Geylheit fpannt den Bogen,

Der Wolluft fuͤllt die Augen ein,

-- Born hat vom Leder zogen,

Eyffer fid plagt vnd heimblich nagt, Zwytracht thut fic) zerfegen, Leidhtfertigfcit auffhupfit vor Frewd, Die Luͤg thut nichts dann ſchwetzen.

. Der NMeyd erwedet Tyranney,

Der Frag Begierd zum effen,

Faulfeit jx Lager hat darbey,

Das Geſpoͤtt ift ganß vermeffen, Halßſtarrigkeit mit allem ftreit,

Das Recht Dem Gwalt mug weiden; Das ift die Rott die viel von Gott, Ziecht in Der Hollen Keichen. ; Wann du nidt adtung gibft auff Gfahr, Vud wilft ein Finger bieter, | So bift {don hin mit Haut und Haar, Vergebens ift dein wiiten,

Eylends ond ſchnell hinab zur Héll, Geworffen wirdt ins Fewr,

Das ſchoͤn Gemaͤl dein arme Seel, Der Wolluſt kompt dir thewer.

. Bald findt mit groſſem braſcheln etn, Die Erd vnd macht ein Gruben,

Fie Augen ftellt fie alle Peyn,

Gin VBnzahl bifer Buben, | Keins Menſchen Gſicht den Abgrund fidt, Vnglaublich ift fein tieffe,

In gleider weil viel taufend Meil, Gar leichtlich einer lieffe. 10. In Dem fo vnfeligen Dund, Steden ohn alles hoffen, Die ſich in dem vergifften Seung, Mit Sinden angefoffen, ; Vnd feynd voll ſchand ind Ridters Hand, Rach jhrem Todt gerabten, . , 4 Faſten das gut vnd was webe thut, Sept miffens ewig braten. 11. Ad. bleibt Dabeimb jhr Romer hie, Laft nad jr friechen Dichten, Was end getraumt erfuͤllen die, Ewr Fabeln feynd fir. nicten, Ob ih fchon Sung, hett taufend Zung, (Sch will Die Sad nit mebren,) Die Fleinfte Peyn, fo dort wird feyn, Koͤndt ih nit gnug erfldren, 12. 3m Gingang gleich ohn Form vnd Ram, Der Beftien viel figen, . So gang vmbgebn mit Fewer vnd Flamm Die Zan vnd Naͤgl fpigen, An allem Orth ift nists dann Mord, Nichts ift als lauter Laͤrmen, Der Grewl das Feld, vnd Sieg exbhelt, Man hat da fein erbarmen. 13. Mit Kuiittein vngehewer Ding, Gin theil Darein thut ſchlagen, Gin theif mit fewrig Band ond Ring, Was ledig ijt tut plagen;: Suri ohn Gfaͤr fompt gehling ber, Gin theil mit gliend Kemmen, Will er fic) fperren, find er fein Herren, Beym Haar thun fie jhn nehmen. 14.0 vnſer aller Menſchen Leben, Wer fan gang gnug bewevnen ? Die erft mit Gold ringweiß vmbgebn, Vnd bſetzt mit beften Steinen, Die kuͤrtzlich babu, tang Kleyder tragen, Vou wunderlichen ſchmircklen,

Mit Drad ond Schlangn, jept einher prangn, Anftatt der Schwaif ond Cirdein.

15. Die Wuͤrm ſeynd jest Der Handen Zierd, Gin halgring ift Der Rragen, Der bloſſe Rue, gepevtidet wird, Mehr als er mag ertragen, Da ftebn fie hart, als die vernarrt, Nit fuͤhlen was fie fuͤlen, Bey hoͤchſter Peon wie Marmelftein, BVerharrens im bdfen Willen.

16. Wann fle nun vor der Teuffels Rott, Alſo feynd cingefdlofjen, Vnd febn nichts Dann Mord ond Todt, Thut fie groß Angft anftoffen, Was wunſch vnd ſchwur, was Lafternds mur, Hort man mit heulen fallen ? Sie ſuchen Lufft, es gibt fein Klufft, Gs gibt fein Thuͤr nod ſchnallen.

17. Der Abgrund ſperret feinen Rad, Das Fewer thut er gwingen, Sturm Wind gibts unter diefem Dad, Die DFlamm zum Schlot aug dringen, Gr braſchlet febr da vnd dorther, Bor Hig es alles wallet: Des Aetna brinft, vor lauter Dunft, Da hielt mans nur fir gmahlet.

18. Bhit GOtt was Wirbl vnd was wellen, Gibts nit in difen Teichen. Go ftard daß fie berwidr brelln, Yn dems nit migen weiden, Sid hin fid her fo fidft ein Meer, Von Sdhwefel, Bed ond Fewer, Mein Stimm verfagt, mein Herp vergzagt, DFeder foͤrcht diefe Weer.

19. Was ſperreſt did, Du Hoͤllebrand, Milft jetzt yu ruck erft lauffen, Redft gar yu fpat gu GOtt dein Hand, Vnd trachtſt gum frommen hauffen, Sichſt nit auffgehn, ſichſt nit offn ſtehn, Zur Hoͤll die weite Stiegen ?

Sich wie die Flamm hod ſchlagen jufamm, Bnd bis gen Himmel fliegen.

20. Hiuein mit dir du Gottes Grewel, Du Feind der guten Gfegen, Hinein mit dir, Boͤßwicht in eyl, Bergebens thuft did fegen, Mad nur nidts draug, du fomypft nit aug, Die Thir ift ſchon verſchloſſen, Der Schliffel fere ligt in dem Meer Al Riegel feynd fuͤrgſchloſſen.

21. Das ift der gang erſchroͤcklich Orth, Die Pfiigen aller Pfützen, Bon der vorkingft das Goͤttlich Wort, (Der Warheit fete Stigen,) Mit heller ftimm, eyffer vnd grimm, Gedrohet durch Propheten. Nut nimm ſelbſt cin, den Angenfchein, Dah fie im Schlaff nit reden.

22. Ul Vbel fo das Firmament, Mag. jregends anfferweden, All Vbel fo an Ort vnd end, Berg oder Thal nod deden, Was Vhels gemadht hey Tag bey Nacht, All Teuffel ond fein Anhang, Das foll jest alls, an deinem Half, Boͤßwicht machen ein Anfang.

23. Die hele Sonn verfinftert wird, Durd ewig Nacht ond Rebel, Das gar fein findlein Liecht gefpirt, Vervrfaht Ped vnd Schwebel, Sa was nod mehr (yu glauben ſchwer) Vnd fonft gang vnerhoͤret, Gleichſam durch Rand, die Seelen aud, In fatten wern verkehret.

24. Dah Fewer gwar braſchlet vnd riedt, Vor Hig fiden die Reffel, Dod leyder gibts von fic) fein Liedt, Vnd brennt nur ſtill wie Neffel, Brennt aber ftard, biß auf das Mard, Ohn alle Speif der Flammen, Rehrein: Kathol. Riedenlieder vc, 11. Bd.

op Sid: felbt gue Bus dort braten muß, Der ſich Hie thut verdammen.

25. Wer hat Dergleiden Brunft gebdrt, Dak jemablen: fey außkommen, Was Fewr hat obne Speiß gewert, So lang vnd nit abguommen ?

WMan richtet auff hauff vber Hauff, Nit anderſt als die ſcheiter, Sie werdn gebrennt, doch ohne End, Das Fewer ſtreckt fic) weiter.

26. Der Sathan fo nidts anders fan, Hilfft nun gu Haw vnd Zobren,

Gin Seel die qreifft die ander an, Mls ob fie Feindfcafft afchworen, : Zerfleiſchen fid) gang jaͤmmerlich, Mit beiffen vnd mit kratzen,

Die furgweil bat der Hoͤlliſch Rath, Wie wir mit Hund ond Kaper.

27. Das Tantalo Der Baum vnd Bad), Den Durft ond Hunger mehrten,

Dz Sijyphus Dem ftein gu ſchwach, Mach anffag der Gelehrten,

Daß Diefer Preiß, jener zur ſpeiß, Den Voͤgeln geben worden,

Dah onbegraben, viel gfaulet haben,

Sit nod ein ſanffter Orden. | 28. Uber, aber, die Chriften feyn,

Bnd nit thut Chriſtlich Lebn,

Die nur dem Ram vnd bloſſen (dein,

Der Tugend nie nadftrebn,.

Die war getaufft ond thewe erkaufft

Woͤlln wider alls verſchertzen,

+ Die. werdn erfahrn nad wenig Saher, Gang vnaußſprechlich ſchmertzen.

29. Dex Praſſer der im fang thet lebn, In Seiden vnd in Rofen, Z Der fieber feinen Hund wolt Als Lazaro die Broſen,

‘Sein Lefftzen hart vor Durſt angiipectt, Pitt vmb ein Troͤpfflein Waſſer,

Bitt hin, bitt her, ex ziecht ab laͤt Dif ghort auff ſolche Praffer. 30. 3a dab Dod gar vnleydenlid, So koͤnnen fie nit fterben, Sm Augenblick erholn fie ſich, Zu jhrem ſelbſt verderben,

Nicht vberall, bleibt ohne Qual,

Kein Glied das nur iſt Senff groß,

Haut Fleiſch vnd Bein, all Aederlein,

Das Haar vnd was ſonſt ſchmertzloß. 31. Die Augen klar ſo newlich Zeit,

Von ſich gaben Fewrſtraalen,

Warn vber Stein vnd Berlin. weit,

Schoͤner alg man fund mablen, eo . Fle manden Kuß ynd Blumenbuſch,

Sir ſchawſpiel vnd flix Kurgweil,

Muͤſſen mit gwalt, viel Larve vngſtallt,

Sebhen viel Hollifd) Nachtaͤul.

32. Beyd Ohren fix Mufie, vnd Giang, Wild Biren mit vngſtuͤmm fuͤllen, Die Lowen machen angſt vnd hang, Mit vngehewrem Brillen,

Als Geitenfpiel ſchweigt meufel ftid, Der Kirchtag ift firiiber,

‘Man heult allein, vnd weynet drein, Dem Teuffl ift nichts, druͤber.

33. Die jhrem Halß wol laſſen feyn, Heiß Pech jetzt müͤſſen trinden,

Der Wuͤrm viel kriechen auß vnd gin, Die wuͤrſt vnd Vbel ſtincken, Von Gifft vnd Gall, richt man ein mal, Das wol fuͤgt zu dem Handel,

Naſſel ond. Spin ſeynds beſt darinn, Anſtatt Zucker vud Mandel.

34. In der Pfuͤtz muß auch die Naß, Vnmenſchlich-Gſtanck verſchlicken, Schmecken halb gfreffne Glied vnd Aap Wuͤrd lieber wollen verſticken,

Site Balſam Buͤchß, Biſam, Maſtichs, Denn shaben fic mißbrauchet,

In dieſem Bad gue Straff ond Nad, Mit ſchwefel man fle rauchet.

85. Dem gangem Leib qu einer Rube,

Thut man den Amboß weifen,

Dabhin ex ewig von vnd ju,

Gejogen wie gliend Gifen,

Biß Rud vnd weidh, durch Hammerjtreid, Geſchlagen wird yu eim zelten,

Weil der Leib gluͤt, vnd ſich nit muͤd, Setzen ſie auß gar ſelten.

36. Wehe allen die ſeynd GOtt geweicht,

Wehe allen ſo Infel tragen,

Vnd Gottes Dienſt alten fuͤr leicht, Wenig nach Andacht fragen,

In Sind ohn ſchew, ohn Beicht ond Rew Gott opffern hie auff Erden,

Gin ſolche Hand wird ſelbſt durchbrandt, Deß Teuffels Opffer werden.

.Wehe Kaͤyſer, Koͤnig ond große Herren, Die ander Leuth thun preſſen,

Denen die Weit zu eng will werdn,

Wie Waſſer vmb ſich freſſen,

Viel tauſend der, ja noch viel mehr, Wird man zuſammen zwingen,

Ihr Circk wird ſeyn cin Puͤnctlein klein, Erbaͤrmlich werdn ſie ſingen.

38. Wehe allen den zu lang die Zaͤn,

Vnd alles woͤllen beſchnarchen,

Bapſt, Kaͤyſer, Koͤnig nichts beſtehn, Erkennen kein Monarchen,

An Fuͤß vnnd Band bunden mit ſchand, Werdn ſie ſich muͤſſen geben,

Ins Teuffels Macht, mit Gwalt i iat Wie Sclaven ewig leben.

39. Webe denen fo am Half viel Stein,

An Leib tragn eytel Seiden,

Mie Pfaben tretten ſtoltz herein,

Bnd fi anf Hoffart leyden,

Ihr Thron vnd Sig, wird ſtehn in Hig, Der Naud wird fleigen in DRafen, -

Ir Hofgefind, Damits refed). brinnt, Das Fewer tits anblafen.

40. Web allen frauffen Juͤnckerlein, Die mit Nadel ond Eiſen, Ihr Haar ond Hart nit ohne Peyn, Biel ftund beym Fewer freifen,

Ihr frauffe Wo, anftatt der Kol,

Wird fie nit wenig foften, Dann Lok vnd Haar, mug Tag vnd Jar, Ja ewig alljeit gloften.

41. Webhe denen, den das Geldt gu lieb, i.

Die an den Gittern leben,

Denen firads werdn die Augen trib, Wanns follen was auggeben,

Kehrus Hin vnd her, dunckts alls gu ſchwer, Was fie den Armen bieten,

Wie fie das Geldt, in diefer Welt,

So wirds der Teuffel huͤten.

42. Weh allen die der Reufdheit feind, Ihe Herp zur vnzucht wenden, Denn aug den Wugen dic gaylheit ſcheint, Piel reine Hergen ſchenden, Bald nad den Zuͤgn, werden fie lign, Sm Fewer auff dem Ruden, Shr gayle Beyn, wird laſt vnd ftein, Sur ftraff der vnzucht truden.

43. Web denen, die mit raubn fich nehrn Die gar zu lange Finger, Andern jhr Haug ond Hof ausleern, Den Seckel maden ringer, Dorfft nit vermeyun, daß jhr allein, Der Richter wird euch finden, All did vnd dunft, lift vnd ſchwartz funft, Wird ex Der Welt außkuͤnden.

44. Weh allen den, die fign im Sang, Vnd rihmen ſich vermeffen, Sauffen gang Maß in eim Zug aus, Gin halben Odfen freffen, Der alfo ift, Dem wird all mift, Der Hollen durch Gurgel lauffen,

661,

Der alfo trindt (ob er fchon findt) Wird fibel Bad außſauffen.

45. Weh denen die am 3anden frend, Die ſeltzam Bractic ſpinnen, PVergebren vor Gericht jhr zeit,

All Recht mit gwalt gewinnen, Wanns kommen dar, mit Haut vnd Har, Wird mans zu ſtuͤcklein zhawen, » Eygner vnflat wird fein jr Bad, Sie werns nie mbgen erſchauen. 46. Web allen den die allerband, Nur Lehr vnd Fabeln dichten, Die Warheit ziehn in mipverftandt, Vergeffen jhrer Pflichten, Zugleich wies hie moͤgn feyren nie, Irrthum an Irrthum sftucen, Alfo.ein plag der andern nad RKompt dort auff ihre Ruden.

47. Weh denen die fich buͤckt ond gneygt, Por frembd ond falfehen Goͤttern,

Baccho fampt andern Ehe ergeigt,

Die all deß Teuffels Vettern,

Ste werdn erfahrn, daB qleiche Narren, Die Diener vnd die Göͤtzen,

Der Romer Golt, leydt fefber noht, Kann fic. nit widerſetzen.

48. Weh Hundert vud faufentmat,

Weh weh yu ewigen Zeiten, . Weh dir der du darffſt ohne zahl, Gottes Gſetz verſchreiten, ms Lanaft ift Der Stab gebrochen ab Muſt brennen, ewig brennen,’

Ohn quad ond frift Cbift wol vergwiſt) Magſt nimmermehr entrinnen.

49. Die Erd fan nicht, wann fie ſchon welt, + Der Himmel fan vad hilfft nicht Gott ift Dir alsdann nicht mehr hold, Der Tenjfel hofft ein Mitgliedt,

Auß grechtem Zoen biftu verfohtiy ©. - Ewig vnd jmmer ewig, 5

Vermaledeyt in cwigfeit, Ad Lefer? Ady geh-in did...

710. Geſpraͤch de® Leibes ond. der Seele, eines verdampten aia qenommen aug Ruperti Sicalniensis Episcopi ſchrifften. (Gorner 1019.)

1. MGré aiff du Goits vergeBne Wet,

Mere auff vnd {pig dein Ohren: J * Ich ſih nicht an Dein Gut pnd Gelt, (0 Welds macht fo viele Thoren : Gang vnerholen wil id dir, se Die warbeit herang fagen, * Merck auff vnd bir, was itd mit ities Nur newlich bat juigetragent.

2. Gindmats zur Nacht im ‘Binter Fatt,’ Da ih wolt lieblich ſchlaffen | . Erſchien im Geiſt cin wild geftatt, *

Bnd gab mir viel zu ſchaffen ee Gen Berg ſtunden all mein Haar, Kein fyrad fund ich rah bringer:

Ich ſchwiht ond gittert gang ‘ond: gat, Mein Herg wolt mit zerfpringen.

3. Miv. war. nicht anders Dagumal, 2. A Sunn allen meinen Sinnen :;; Als eim Der leydet groſſe Qual,

Vnd kan kein huͤlff gewinnen, Mid duͤnckt als wer ich gſchlaffen ein, Inn eim Beinhaͤußle Meine: ee

1: Da fah ich nichts bey dem Monſchein/⸗ Dann lauter Todenbeine.

4. Inn Freythof gucket ich hinauß, Wolt ſehen wer dort heulet, TF Da hebt ſich an ein ſchwerer ſtrauß, Groß forcht mich uͤbereyle Gin. Leib Hub an mit ſeiner Seel,. Erſchrecklich diſputieret, *

Welchs auß jhn beyden zu der Hoͤll Das ander hett verfuͤhret.

5. Der Leib in einer Todenbar, Gang flaglic) fag ond jittert: Zugegen ftund ein Flammen klar, Die Seel gar faft verbittert: She gftalt war einem ſchatten gleich, Gar fubtil angufeben:

Vnd fienge biemit an fein Leich, Den Leib alſo au ſchmaͤhen.

6. O taufentmal verfluchtes Wag, Wie hift du Daher fommen: Warum hajt nict geftritten bag, Vnd nadhgefolgt den frommen, Sag mic du fauler Madenfad, Mas haft du von den Sinden: Den böͤſen vnleydlich geſchmack, Drob als Maul verbunden.

7. In der Welt warſt du lieb vnd werth, Wolt jederman dich haben: Wie hat es ſich ſo bald verkehrt, Wie hat man dich vergraben, Wo iſt jetzundt dein Luſt vnd Frewd, Wo iſt all dein Wolleben? Iſt alls verwend in Trawrigkeit, Du biſt mit koht vmgeben.

8. Wo iſt dein Ehr, dein Gut, dein Muht, Iſt alls wie Rauch verſchwunden: Wo iſt dein junges friſches Blut, Der Todt hats uͤberwunden, Wo ſeynd dein Aeuglein rund vnd klar, Sie ſeynd wie Glaß zerbrochen, Wo feynd die Freund, ond Gſellenſchaar? Es Hat ſich allé verkrochen.

9. Wo iſt dein roſenfarber Mund? Wo ſeynd die linde Waͤnglein? Wo iſt dein lieb auß Hertzen grund? Wo ſeynd die ſchoͤne Gſaͤnglein? Verzuckt hats als ond auch verſchluckt, Der Tod in ſeinen Rachen: Du ligſt ietzt wol da vnverruckt, Dort wirdt mans anderſt machen.

10. 3u mir muſt du ins Hoͤlliſch Ferwr,

Bud dort dein ſtraff empfangen: _ Da wirft den wolluft zahlen thewr,

Du bift darnad gegangen, Wart nur cin weil, fhandlide grewl, Dein pein wird nicht aufbleiden, | Haft mid verfuͤhrt an Teuffels Sayl, Wird man did) gu mir treiben. |

11. Dem Leib fam felgfam fiir die flag, Die jm fein Seel auffleget: Da er dod manche Nat ond Tag, Hat jhrens willens pfleget, Gr feuffpet vnd ſchlug an das Hers, Serrif fein Haar mit grimmen: Hub an mit groffem feyd vnd fdymerg, Alſo traurig gu ftimmen.

12. Ad arme Seel du febleft weit, Gs ift gu fpat dein lagen: Vmbſonſt hebjt an mit mir ein ftreit, Sept erft nad mein Lebtagen, Gſetzt dah ic) dir hett vrſach gebn, Zu diefem deim BVerderben, Hettft mid) folln ewig mahnen im Lebn, Vnd langft vor meinem fterden. 13. Wer hat aus vns in feiner Hand, Das Regiment erhalten: Du, du, mein Seel, Du warft gefandt, Mid dein Leib gu verwalten: Du wart die Fraw, id war die Magd, Du hettſt mich fonnen gwingen, Es ift gu fpat, bab dirs vor gfagt, Das poenitet jtzt fingen.

14. Der Seel thet web die antwort ſcharpff, Wolt ſich drauff defentiern: Bud fpracd du ſchnoͤde Todenlarff, Darffſt alfo replicieren, Wie offt hab ich ermahnet did, Zum guten von den finden: Du haft veradtet freventlid, Kein befferung war qu finden.

15. 3c) war wol Fraw vnd du die Magd, |

Dod wolteft mehr regiren:

Hab alſo zletzt an Dir. verzagt,

Vnd laſſen mid verfibren:

Kundt anderft nit, du warſt mic sftard, Du namft mir Saum vnd Zuͤgl,

Du ſchleiffeſt mid durch Bein vnd Mar, Du braheft Schloß vnd Miegel.

16. Haftu mich dann alſo verfithrt, ane Bnd jaͤmmerlich betrogen, So folat das dich allcin anruͤhrt,

Das du anf. mid) gelogen:

Dreymal haftu die höͤlliſch flamb,

Beſſer als ich verfduldet:

Dann all Sind gſchach in deinem Ram, Ich habs leyder geduldet.

17. Der Leib ſprach zu verdampter Geiſt, Hoͤrauff mit deinem klagen: Keins auß vns hat ſein pflicht geleiſt, Wann ich fol. dWarheit ſagen, Doch bleibts bey dem vnd iſt gewiß, Das du deß meiſt geſtifftet, Weil Deine vergundt den. apffelsbiß, Durch Schlangen lift vergifftet.

18. Was ids vor Diefem gfindigt hab, . 3 Mug ic jtzt auch ſchon bitfjen : Da faul icy in Dem Toden Grab, Man geht auff mic mit Fuͤſſen: Best baben Wurm ein ſpeiß an mir, Ich werd zu ſtaub ond fatten, Su feiner Beit, mug id) mit dir Dort ewig brennen vnd braten.

19: Auff Dig die Seel mit. Heller ftimm, :! Erbaͤrmlich -alfo faget: O web deß Wurmes ſcherpff vnd grim, Des gwiſſen mix Zernaget, Warumb hat GStt erſchaffen mich, Zu dieſer Qual der Hoͤllen? Wer ſolte nicht gantz ſeliglich, Wie ßVieh hinftorben koͤnnen.

2. Det Leib hebt wider an vnd ſpricht,

21.

Mein Seel du fompft von Hiller? . Darum bitt id) gib mix guten bericht, Heb an als zu erzaͤhlen, Wies dort zu geh, Ob man der Peyn Gin enderung moͤg hoffen, Pe Ob aud dort mag verhuͤlfflich ſeyn, Das Geld: dem wir nachgloffen.

Die Seel antrwott, O- Leib dein frag, Iſt ſchwer, ond vnergruͤndet,

Die Peyn fein Zung außſprechen mag, So man in der Hdl findet: ; Wann ich Dix ſchon viel darvon fagt, © Du wirſts nicht fonnen faffen «| Wir. feynd von GOtt ewig verjagt, Bnd gang ond gar verlaffen.

22, Kein: Hoffnung finnen wir, fein mubf,

Deß qringften Trofts nict haben: Vns brennt allzeit die Hoͤlliſch Glut, Parein wir ſeynd vergraben:

Mit allem Gelt, der gangen Welt,

Mit allem Schatz der Erden:

Kan vnns durchauß, ift weit gefebtt,

Kein Waſſertropff kaufft werden.

23, D Ewigleit, O Ewigkeit,

© ſtarckes Schloß dev Hollen: = © Wer recht bedendt dein lang vnd breit, Dem modbt das Herb zerſchnellen: Du ftindends Fleiſch faul fort vnd fort, Sn Deinem Grab dahinden:

Was id jetzt qfagt, mit furgem wort,

2A.

Wirft ewiglid) empfinden,

Die Seel hett dif kaum außgeredt, «© Vnd vom Leib vrlaub gnommen:; Da ſab id) mit eim groffen gſpoͤtt,

Zween Teufel daher kommen,

So ſchwartz vnd grewlich waren *

So ſchrecklich anzublicken:;:

Daß ich von Hertzen Angſt vnd Vermeynt ich muͤſt erſticken.

25. Sie henlten beyd wie Hoͤlliſch Hund, Mit groffem hon vnd lachen; Der raud ſchlug jhnen aug dem ſchlund, Bor Fewer brann der Rachen, Mit Hadn ond Ketten namen fie, Die arme Seel gefangen : Welche darnach fiel auff jhr Kny, Wolt Gnad von GOtt erlangen.

26. Die Teuffel riffen fie Darvon, [y Bud fpeven ang viel Fewer: Sagten du fingft ein falſchen thon, Machſt ſeltzſam Abenthewer, Du ruffſt qu ſpat an deinen Gott, Zu fpat hebſt an gu biffen: Solft haben than lengft vor dem Tod, Sept fan nichts mehr erfprieffen.

27. Komb ber du ghorft in vnſer Rott, Bey vns musk ewig wohnen: Der Lucifer ift dein Abgott, Der wird dein dienft belohnen, Bnd gleid) darauff die Seel verfdwand, Gar tieff in dhoͤlliſch Flammen: Mir war als wenn der Teuffliſch Brand, Ob mir aud ſchluͤg zuſammen.

28. In ſchlaff digs Gficht mid ſehr erſchreckt, Gab mir viel nad gedenden: Davon id) da ward anjfgewedt, Thet es mid nod mehr frinden: - Ich wuft gar nidt, wo auß wo ein, Ward als in mir ombfebret, Bat GOtt von grund des Hergen mein, Daß ex mid fein Weg lebhret.

29. Dif fei dic O verrudte Welt, Zu nutz ond warming gfungen: Iſt fad daß es dic einmal feblt, Vnd wirft in dhoͤll gezwungen: So klags niemand denn dir allein, Man hat dirs propheceyet, Wann du je nicht wilt Selig ſein, So bleib vermaledeyet.

711. Gin Qobgefang von der groffen Herrligleit deg

(Miindner Gb. 67.

Paradeiß. Corner 1027 mit der überſchrift: „Der [hone Symnus von

der vnaußſprechlicher Frewde def Himmels Ad perennis ritae fontem genommen auß dem §. Auguftino: verdeutſcht.“)

1.

5.

. Deß rauchen Winters harte kaͤlt,

‘Mein gmuͤet ſehr duͤrr vnd durftig iſt,

Vom Brunn deß lebens Jeſu Chriſt, Die gfangen Seel begeret loß.

Der Erd wuͤnſcht fie das Fleiſch in dſchoß⸗ Alleluia. Gelobt fey GOtt ond Marig.s Sie ſucht vnd ſtrebt mit allem finn, . Ir Batterlandt aubaben inu,

Dieweils in Elend hie geplagt, Beflagt fid) deffen tag vnd nadt. Wann fie betracht die Herrligfeit, Durch Siind verlohrn es thut jr Leidt, Das boͤß vor Augen bringet jhr, Nachdencken der verlohrnen zier.

Wer fan melden wie grok do fev, Die frewd def hoͤchſten fridens frey, Aug eyteln Perleu lebendreid,

Iſt alls erbawet gar ſchoͤn vnd gleich. Die hoche dach auß Gold gantz rein, Hell ſcheinen, ſambt den Seelen fein, Auß edlen Steinen diß gebew, Iſt gmacht allein vnd bleibet nww.

. Unf reinem Gold die gaffen al, ~ «|

Sind .pflaftert, leuchten wie Criſtall, Kein fod, fein mift wirdt do gefpirt, Wen hat ein frandheit Halt da. berirt.

7 or

Def Sommers Hig da nichts erbelt, . J

Die Roſenſtoͤck die bluͤen ſtett,

8.

Der Fruͤeling nimmermehr vergeht.

Die Lilgen weiß, der Safferan roth, Der Balſam ſchwitzt ohn alle noth,

5 '

»Dieſe Selle wird bei jeder Str. wiederbolt, fehlt aber bei Corner.

Die Wifen gruͤnen, die Saat: ift frech, Das Hénig flenft wie Wafferbad.

_ 9% Da ijt von Salben edler gerund, Deß Gwuͤrtz oud Specerey genug,

Die Apffel hangen jmmerdar,

Die Wald feind ſchoͤn ohn einig gfabr. 10. Der Mon geht weder ab nod auf,

Kein Sonn ift da, fein Sternen fanff,

Das Lamb ift difer feliqen Stat,

Ein ewigs liecht das nit vergath.

44. Kein macht fein gcit wirdt Da erfandt, Gin ftetter tag bat fein beftandt, Gin jeder Heylig leuchtet gang, Gleich wie der Hellen Sonnen glanh.

12. Seind nun gefrinet nach dem Sig, Grfrewen ſich gang innigklich, Erzelen nun den kampff vnd ftreit, Deh geſchlagenen Feinds in ſicherheit.

13. Seind aller mackel ledig sell, 4 Das Fleiſch bey jhn nichts wehr erhelt, Dieweyl es ſich nun Geiſtlich bfindt, Iſt Leib vnd Seel gleichformig gfindt.

14. Sie leben all in groſſem frid, Vnd leyden keinen anſtoß nit, Der enderung fie nun wol ab ſein, Erholen jhren vrſprung rein,

15. Die gftalt der Warheit geqenwabrt, Beſchawen fie gantz fein vnd zart, Bund ſchoͤpffen eittel firefiqfeit, | Bom Brunn des lebens ohne geit.

16. Drumb bleiben fie vnwandelbar,’ In einem ftandt feinds jmmerdar, | Seind lebhafft, ſchoͤn, luſtig ond gſundt, Kein Siind fan fie nun machen wundt.

17. Kein Kranckheit bringt jhn ongeftalt, Die Juͤngling werden immer alt, | Gin ewigs wefen bleibet jhn,

~, Dann wads vergebt ift als dabin.

18. Drumb gruͤnen fie vnd bluͤen ſchon, Verderbnuß, ſchad fleucht weit daruon,

Vnſterblich ſeind jie fiir wnd fiir, |. Lo Der grewlid) Todt findt da fein Thuͤr.

19. Der alles waif, den wiſſen fie, Wie ijt jon was verborgen je,

Dann wañs ins jedern Hergen grundt, ¢:-

Verborgen, iſts Den andern fundt.

20. Gin gleider will ift ſtets bey jhn, Ir gemith ift eins, vad all jbr finn,»

Obgleid. die arbeit vnderſcheid, or

Bringt am verdienft, ift feinem leid. . 21. Die Lieb iſt gleich) helt alls gemein, Durchauß ftimmen fie vberein, Sees Ny Was fonft eins jeden eigen ift, we c Wirdt alles amein ohn argen liſt.

2 22. Dann wo der Leib, Da famlen ſich, J9ndn & -- Billid) Die Adler embſigklich,

3598 * ie Da Mag Das Der heylgen Seelen fdar, oo) £ Tr Grqnidung bab der Englen gar.

ae 3v. Die Buͤrger beides Vatterlands, ——— a Gleben eins Brots, bleibt ewig gantz,“ Seind jmmer ſaat, begerens dod), a ae Sie habens vnd verlangt fie dod. i) 2 | BA Die fill erwedt tein vberdrug, ma act. Der Hunger fein befimmernug, tl eae Wis Seind guͤrig, eſſen fruͤ vnd ſpat, | Qa ey CSffen, ond feind dod) jmmerdar faat.

Wit Vt, QB, Ste fingen ftets ein new gefang, - ty ned ies Wie lieblich faut jhr ftimmeh flang, I n Viel Inſtrument ſeind auch barley, an OF Gf —. sa Bandi fie Subilieren frey. 4 ote i Ta 26. Dib bevlig, ſchdn, fighafft Gebem, 1") - ae tae ~ Robt ftets den Koͤnig in lieb vnd trew, * un ie Wol ift Der Seel die vor jbr fan, 97 a ue ¢ Dew Himmel Konig. ſchawen an,

% mi sift ‘27. Vnder ſein Stul, vnd hohen Thron,

diye Sicht fie cin, groß werck vmbber-gobn,

92 toads: - 9 Ht ot 1 tr | , . a” ) - f} 8 yt? sete . le ao} —* 9* 24

Die Sonn, den Mon, die runden Sern, Sambt den Planeten, nah vnd fern. 28. Herr Chrift, der ftreithar fig vnd frafft,

Hilff mix in diefe Burgerfdafft, Fuͤhr mid nad difem kampff vnd ftreit, Zu jbnen, in die ewig frewd.

29. Der fremd der Seligen Birger gut, Mah mid theylhafftig wol gemuth, Mad ſtarck mein frafft yu difem Sig, Das ih im Kampff nit vnden fig.

80. 3ulegt wann jhr bie fahrt Darnon,

In rhu gid mit den guten fobn, Sugenieffen dein ohn einigé end, Mein Geift benild id) deiner Hand.

Lesarten aus M. 1, 1. Gmiiht. durr. 2 Leb. 3. gfangene. begebret. 4. in jhre Schoß. 2, 2. She Vatterland. in. 3. im elendt. 4. Nacht v. Tag. 3, 1. Wenn. 2 leyd. 4 Bier. 4, 1. da. 2 Frewd. Frewdens. 3. Lebenreih. 4 erbawt. 5, 1. bohen D. 2. fampt. 3. gebiw. 4. J. gemacht ond bleibt allzeit. 6, 1. Gaffen. 2. Gepf. (ohne Seind). Chriſtall. 3. fobt. Mift wird da. 4. Kra. je berithrt. 7, 1. Winters Harte. 3. ftit 4. Fruͤl. 8, 1. Lilien. Saffran roht. 2. not. 3. Wiefen gr nen. 9, 1. gruch. 2. Dads gw. 3. Aep.— 4 Wilde fein. Gfabr. 10, 2. keins Sternes. 3. Diefer felig GOtt. 4. Ew. L. vergebt. 11, 1. Rast. eit wird. erfand. 2. ftiter Tag. Beftand. 3. Hei- lig. 4. Gonen. 12, 1. Sie fein gefr. Sieg. 2. jnnigl. 3. Ge zehlen. K. St. 4. gſchl. 13, 1. Ma. zehlt. 2% Dah. jhm. 3. Dieweil es fi G. (ohne nur) befind. 4. gleichfoͤr. geſint. 14, 1. Fried. 2 nist. 3. fie gang ab feyn. 15, 1. gegenwart. 2. frb- lich (ft. gang f.) 3. evtel fif. 4. deß & 16, 2,:Stand nun jm. 8. Lebb. gſund. 17, 1. in. 18, 2. Was vergenglich ift, weit hier von. 3. fein. 4 find. 19, 1. weif. 3. wads ind jeden H. 4 ift Dem. 20, 1. ſtaͤts. 2. Shr gmuͤt. Ginn. 3. Arb. 4. Berd. leydt. 21, 2. uͤberein. 4. Wird. gemein. 22, 1. Bud (ft. Dann). famblen. 2. embſigl. 3. Da hat der heiligen Selen fb. 4, Die erg. der Engel. 23, 1. Burger beydes. 2. Leben eines Brods. 3. Seynd. fatt. 4, nod (ft. dod). 24, 1. uͤberd. 3. gierig. 4. immer fatt. 25, 1. ftdts. 2. jr jtimm vnd ff. 3. Biel fein. 4. jub. 26, 1. beifig. fiegh. Gebaͤw. 2 Lebet den K. ſtaͤt in Tr. 27, 1. Bunter. 2 Wer. gahn. 3. runde. 4. Sampt. herrn.

673

28, 1. ftreitharn Sieg. Rt + 2. dieſer. B. dieſem. 4. Frewdt. 29, 1. Frewdt. fel. Burgers 2 theilh. gemut, —°3, Kr. diefem Sieg. 4. Dag nidt anterlig.. 30,1. ich binfabr Darvon. 2. rub, denn. Lohn. 3. Sugnief. endt. 4 befihl ic in deine.

712, Beſchlußgeſang von ewiger Frewd der Außerwehlten,

Auß dem Lateinifden P. Joann, Niess, verdolmet {it durch Christoph. _ Engelb. S. Jes.

(Corner 1034.) ;

1. ACH arme Geel, wiei mag bie wohn? d Warumb ziehſt nit mod heut außg . Wok haftu. einen ſchlechten Thron,, Sft es doch mur. ein Beynhaus, . Da eytel Todt, ond hoͤchſte noht, Ging vmbs ander auffziehen, ) Da dir dad ghid vnd hoffnung dic, Eins vmbs ander vorliegen. 2. Verzagtes Hertz, wann leſtu doch ~ 7 Zu Gott dein Augen ſchieſſen? Dem Himmel ſelbſt mißfelt dein Joch, Wie lang ligſt vntern Fuͤſſen? Sich anh Dem Thal. ins .Himmels. Saal, Shaw in die globte wohnung, Den dieſe Welt weit oberſchreit, Der Welt tuft ond. bewohnung. 3. Sib wie vns an Dem Firmament, 4 Die Fadel rings weiß leuchten, Wie ſich ein Stern gum andern went Vnd etlid ons befeuchten? Wie Der empor.geh andern * | Sener ſchnell vmbher tauffe, --! J Bie riefelweis, ein lange ſchleiß, Scheine auff einem hauffe. 4. Sdhaw wie gu hoͤchſt mit. wih vnd nett Sid diefer fangfam Winde? , : Wie; jener wns den Tag vnd Nadt, Mit vnterſcheyd verkuͤnde? Wie da vnd dort viet ſeltzſam ſort, Der Himmels Liechter fahren, ehrein: Kathol. Airchenlieber rc. 1. Br. J 43

i}

Wie jhr Stroal, gleich Dem Metall, In ftitem Glang verharren ?-

. So fhwing did denn du edles Smith,

Verlag das Thal der Faber,

Verlaß die Welt, Fleiſch, vnd Geblit, Der boͤß Weg ift der naber, F Laß dich nicht jrrn, das gwuͤlck vnd Gſtirn,

Sih daß du hindurch dringeſt, ved eT

Es fey bey Sonn oder bey Monn, Sih daß du’ did) durchzwingeſt.

Bhuͤt Gott, wie fol iG dig werftehu, Die Erden fangt an yu weiter? Stadt, Maͤrckt vnd Flaͤck zuruͤcke gehn, Mein Gſicht fans nicht erreithen ?

Die Spitz der Thuͤrn, ſich auch verlirn, Allgmach die Berg verſchwinden, Nicht eytel nicht, iſt was man ſicht, Bleib Erden, bleib nur hinden.

.O Vatterlandt was briugſt mir?’ J

Wol ſih im dich mit frewden? Der ich viel tauſentmal gu dir, Geſeufftzet hab von weiten, © =

Was Feder fan wns zeigen an?

Was Zung iſt auffzutreiben, Die all zier, moͤg nach gebuͤht, Dein Gſtalt nad quiign befdreisen? :

. Ad Petre der du dSchluͤſſel Haft,

Mad auff die felig Porten, -

Laß cin mid armen ſchlechten Gaſt, Gib ftatt vnd play mein Worten,

Thu mit die Gnad, vnd weig mir SStadt Bon der id fo viel ghiret,

Die niemandt fit, der nicht drumb Ra, Vnd ritterlich fich webret.

. GOtt fey gelobt, wol ſteht mein ead, | *

Erſproſſen hat das bitten?

Ich hoͤr ſchon wie die —* krach, Auß beſten Stein geſchnitten,

Das ſchoͤn Gebiu, ftebt off vnd frey, Mein Hertz vor Frewden tobet,

675

Vin fdon im Saal, drumb noth’ einntal, Schrey ih, Gott fey. gelobet. 10.D Chriſte, was wunder ich find, Hier glanget als wie Feuer Die Stadt ift auf pur Goldt. gegruudt i Pur Golt ift alles Gmaͤwer, ) Angel ond Pſoſt nicht minder foft, Die Thor mit Goldt fic) ſchlieſſen, Gaffen vnd Platz yon gleidem ſchatz, Has SGoldt trit ich mit Fuͤſſen. AL. Jafpis, Topay, Saphir, Berill, Seynd ohne zahl O Lefer, ns Von andern-ih nicht meen wil yi Man halts wor ſchlechte Glafer- , 2 Du modteft mein all Edelgeftein,- So jrrgendts inn den Fluͤſſen waren,*) Sur, Bierdt. bieher -gefithrt; . 5. ss Haͤuffig durch Waſſerguͤſſen. a 82; Zieh. ab, O Sonn, zieh fiber ab,” Die Stadt braucht Peine Fadel, - Did) vntex dErd, O Mon vergrab, Du haſt yu viel Der mackel, Denn: Gottes: Lamb, wird pasiaadineies Dafelbft vbex die. ſeinen, In fiiter wacht, bey Tag * Rath: Ewig vnd Ewig ſcheinen. 13. Det Abendftert foll hier fiir nicht,

» File nicht foln andre Sterne. ; Vom Lamb, die ſeelig Schaar gnug fichty| Man braudt hie kein Baterne, . | Rein: fine mod falt, bie sand. anfaͤllt, Man weiß von keinem brauſen,

Es thawet nie, vnd regnet nie hie,

Das Gwülck bleibt weit vor auſſen. 14. 3a hie ſoviel der Sonnenſchein,

Auff ihren gulden Wagen, 5S BT

Soviel der Außerwehlten fein, TT)

Vnd meré als id fan ada

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1 Die Worte find S. j wath tan Gt... - 43*

Soviel fein Sonn, foviel der: Vnd deren dies beſihzen, Soviel die Stadt Innwohner hat, : ut Vnd wir dir vus beſchuͤtzen. 16. ACh biß gegruͤſt Dreyfaltigkeit, Die du mich eingelaſſen, Gegriift biſt einige Gottheit, Die fein Verſtandt mag faffen, Daf du fevft HErr, dem alles. ghér, Der Thron ond. Purpur weifet, <*> Weil ich dein Knetht, “bin ring Darumb mein Zung dich: peyſet. 16. Gegrift fev. and die inn Dem id Die nechſt bit nidt vergebens, Jungfraw. vnd Mutter Gots sagleis, Gin anhang vnſers Lebens, - Der yu dir ſchreit, Dent bift. bereit, Bu belffen ond gu rabten, Dein Hand mix bſchert, mehr als 6 pias O Mutter. aller Gnaden. 17. Die Eherubim ond Seraphim, Ihr gfieder hoͤflich ſchwingen Mit Seytenſpiel vnd reiner Stimm, Chorweiß zuſammen fingem, 9 Wann Heilig die gefungen “hie, © Heilig dort widerſchallet, oy pitt Aud); eins vmbs andr, wie bie yu Landth Der Himmels Muſic gfallet. 18) Bur linden. Hand Johannes ruht, Deffen Speif warn Hewſchrecken, In Goldt jest herrlich prangen tout, Unftatt der rauchen Deen, Sein heiligs Haupt, deß er beraubt, (Umb das man bat gedanzet— Sept hod) erhebt ob allen fdwebt, - if Mus allen herfuͤr glantzet. 19. Anſehlich Batter viel beyfam, Sigen in. Gottes ‘Tempel, Mis Movies ift ond Whrabam, Der gangen Welt -Exrempel,

So fic. gefrewdt auß Gottes bſcheydt, Sein Son in ſtuck zu hawen, tee 1 Bfac fleht frey zu nechft dabey, Darff ſicher jept vmbfchawen 20. Die Hohe vnd Geheyme Ding» Verkuͤndet ehe fie gidebeny .. nie Hie ordentlid in einem Ring, Herab auff andre. feben, ue nn Habn nod, fein kaſt, ſeynd Gris wc Was kuͤnfftig anzuzeigen, Sonders David kan ruhen nit, V Ihm alle andre, ſchweigen.. gow 21. Die Liechter fo Gott angiindt —* Def Himmels Raht, ond Botten, Die zieren jetzt die heilig ſtadt, 9* (Hie Fa jhrer fpotten,) io . Sor vid fall, vber Berg vnd Thal, Vuns hat das Heyl augbreytet, Sie alle ſeyn, vnd ſinds allein, * Die vns gen Himmel gleytet. 22. Was thut die Purpurfarbe Rott, an Mit jhrem Blut bekleydet, = * Die vnverjagt bekennt hat Gott,” ~ Bnd alle falſchheit ameydet? Det tregt ein Spar, jener eit Bebe, * Sie fuͤhren alf inn Handen, Stein Creug vnnd Beyht, Strie, Babee pnd Pfeyl, Was jeder aupgeftanden. 23. Shr Maͤnner die jhr hocherleucht, Das’ Kringlein habt empfangen, eS Ob jbr {don night mit Blut: fet, Mar dod Sterbn ewr verlangen/ Antonius, Ignatins, ONS Chrdfoftomus, Philippus, 0) Vnd andre mehr, durch Lebn vad: is Habt all verdient Den Friedkuß 24. Shr Jungfraͤwlein wie Blumen zart Wie Roſen vnd wie Lilgen mane as ne Holdſelig von geftallt vnd arth | Def ne aod * hen 1 Pies: raft. Sad} idnd.

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678

26. Nod uͤber dif ein ſchar man ſicht,

27. Assueri Mahlzeit vnd Pancket,

Eur ſeynd ſehr viel tauſendt Geſpiel, Sittlich mit ſtimm, gebaͤtden, Shr rott euch ſamb, vnd folgt da aiab, Durch allerhand Wurtzgaͤrtten.

25. Bhuͤt Gott; wad luſt vnd fuͤſſiglett,

Habn dieſe die da wonhaff, Nit außzuſprechen iſt die Fremd * Der Außerwehlten gſellſchafft,

Zu allerſeyts wirdt zu bereit,

Die Gaͤſt man niderſetzet, fie. Das groffe Mahl nieffen fle aly Bom Lamb werdn fie ergebet.

So vnbegreifflich Volckreich, An Stamm vnd Nam, an Sprach vnd Gſicht, An Brauch vnd Kuͤnſten vngleich,

Nach arth deß Landts nach maß deß ſtandts,

Werdens von cinander kennet, | Bnd haben allein, Das in gemein, - Das man fie Seelig nennet.

Ob es {don groß vnd thewer,

Gegn diefer Tafel weit nit bſteht, Sein Speiß ftindt nad dem Fewer, Hie Leib vnd Geijt Gott felber ſpricht,

—W

O wolgeſchmacker Zoͤrgaden,

Dergleichen Tracht, kein Mundkoch macht, Wer wolt ſich nicht zgaſt laden.

28. Den gantzen Saal Gott ſelb verſicht,

Zierlich vmbguͤrt mit weiſſen, * Chriſtus iſt Wirth traͤgt auff die Ris, Als er gu thun verheiffen,

Gr felb ſchenckt ein den fiffen Beaty Die {hin Credentz gehn vmbhet,

Auß einem Vaß, ohn vnterlaß, Be Rinnt gnug wird dod) nidt fiver, ., pe

29. Das himmliſch Trauck ſchmeckt jhnen wol,

Bleiben doch nuͤchter an ſitten, Gy jor geliebte Trinckt euch voll, As + Habt jhr dod) maͤnnlich gftritten,

Gelobt fey Gott Der Feind ift Todt, (Gin Freund den andern zuſpricht,) Himmel vnd Kron, bfigen wir fon, @lid gu, O Welt dw giltſt nicht. . 30. Dieſer zeigt an: wie Sulian, « 5 Ihm vnterliegn miffen, Sener wie er ſeinen Tyrann, Getrettew Hab mit Faffen, Mie der veracht Neronis macht, Wie jenentnimbt nicht abgwan, Num fey es wett ſie wern errett, Jetzt fangt der Feinden Pein an. 31. Gleich wie zu hauß der. Kriegsman pflegt, Sein gfahr vnd Kampff erzehln, Der Schiffman wann er dSegl vam legt, Am gſtadt lachet Der Wellen, | Alſo babu Frewd an Creutz vnd keyd⸗ Die ſo es uͤberſtanden, Gin lüſt bringts jhn, haltens fir gwin, Daß ſie worden zuſchanden. 32. Wuͤnſch was dein Aug boͤß wuͤnſchen tnd; Dab habn die auferweblten, Wuͤnſch was geluften mad dein Mund, Dak babn die außerwehlten, bs Als was vow gierd der Seel Was der Leib kan begehren, * Inn dieſem Land, mit reicher Gott alles thut beſcheren. 38. GHtt wiſchet ab vnd laͤſt emb, “PS Die Faber fo. gefloffen, Mit eygner Hand, vnd Tinden Wanns jhm gu lieb vergoſſen, Der gwaſchen hat ſein Miſſethat, Mit viel vnd heiſſem weynen, Jedes Troͤpfflein wie Edlgſtein, Herrlich wird ſehen ſcheinen. 34: An Lieblidfeit der Speyß nicht gleicht, Dif Trand bringt ewig gſuudheit, All gſchmuck dev kleydt der Glory’ weitht, Der Thron ſteht in Der Klarheit,

Die Wort werdn gle gt, auff d Wag ond gwegt, Inn werden ift fein Tadel, tom Nichts ift fo ſchnell, als Leib oud Seel, Subtiler ift fein nadel.

35. Dann daß fie garter ald. dev soins: » At Braucht gar wenig beweifen, Weil Augenbli€ fie geſchwindt, Tringen Durch Stein ond Cyfen, Wie durch) Chriftal, dec Gonnenftral, - Geht vnd das. glab nicht fpaltet, Alſo fahrns bin, nach luſt ond Sinn, . Nichts aft daß fie auffhaltet.

36, Der: Tenffel felbft fein ſchwachheit reat, Darff ſich nicht an fie wagen, ' Biel weniger das uͤbrig gſchmeiß, Sm trawt was zu erjagen, Die fleinft begierd, ſich da nit elit; j Das Fleiſch hat fic) erqeben,, = ° | » Hat trew den Geift: ond. ghorfam. gleyſt, Will friedlich forthin leben. ue 37) Gin ewig fried ift auffgericht, Als wns die Palmen anzeigen, «4 An allem orth, man Lorbeev fidht, Die Statt ift voller Oelsweigen, >.” Zu dem fo bat fie ‘all. zieraht, Flies ber Dag mit Hoͤnig, att Balfam ift auch ein gmeiner Rartthy O feeligs Landt vnd Roͤnig. 38. Man braucht da weder Waff noch Wehr,’ Kein vrſach ift zu friegen, Hunger vnd Durſt fompt nidt Hieber, Wo jederman ein gnuͤgen, | Siech ond webhtag, allber nicht mag, Der lufft iſt fom guwider, | Dek Tods geſatz hat gar fein plas, Da ſchuß man jhn felbft vider. 39. Man hoͤrt von feinem ſchimpff nod ſpott, Von. feinem toben nod wiiten, ; ‘Bu (haffen bat alleinig GOtt, ul Sonſt gant Fein Menſch gu bitten, . ~

1 Bon Armetey; vnd Betlerey;

Laſt ſich nichts, orem: nod) wiffen, Das Hochzeitkleyd in Ewigleit, Bleibt new, wird nit zetriffer.

40. Es fompt wider zur guͤldin zeit > Ab

41.

Die uͤbel war verlohren, Al Menſchlich elend wandert weit, © Bon dem ſo außerkohren, Ob es ſchon truͤb war etlich Jahr, Scheint doch an jtzt die Gunner;

Ob ſie ſchon preſt, viel Jahr geweſt, Iſt Dod das ſpiel jetzt gwunnen. i Der Himmels Gartahat allzeit Mere, th Darumb er allzeit qrimet,

Rofen wud) Lilgen von allen zacbn, Vnd was den Augen-dienet,

Dev Hyaeinth, man gar viel findt,

Vermenget mit RNareißlen,

Summa Per! Gart, hat aller art,

Blumen dod ohne diſteln—

42. Das Graß vnd junge Laub hat hie 5.

Vorn Vieh ſich nit zu gfahren, Die milde Schoß vnd zarte bluͤ, Brauchen nicht viel bewahren,

Dann niemandt ſpringt, ob man ſchon fingt, Man pflegt hie nicht zu tantzen,

Der kleinſte Bien kompt nicht dahin,

Su ſchaden der: bla | ond, pflangen,

. Von anderm gwaͤchs iſt nicht gu-fagen;

Wie ſie vor ſchwaͤr ſich neygen,

Was: fic fire Birn vnd Oepfel tragn,

Fir Mandel vnd fie: feygen

Sum Rechft beym ſtamum, hanfft mans zuſam, Wer wolt¢8,alls auffflauben,

Ul puſer Wein darff balt dort fein, Kaum etlich wenig Weintranben;

44, Sonder auff einer, hoͤhe ſteht,

Gin, Baum, zierlich vmbgeben, Der uͤber ander weit auß geht, (Den Namen hat vom Leben)

* Pied: kleiner. * Sets aad Ta ae a wy

Keins Menſchen Gmiit,’ begreifft fein git, Die frucht bringt hoͤchſten Nutzen, Dann der fie jſſt, der iſt vergwiſt,

Er mag den Tod wol Trutzen,

45. Haſtu dann Luſt in Ewigkeit,, 0 Ernſtlich den Tod gu meyden, Begerſtu dir. ohn alles Leyd,

Su leben ftats.in frewden ?-

Wilt feiw befreyt vor Drawrigleit, 112

Nicht forchten Spieß noch Degen,

So merck vnd hoͤr, was ich * eb Iſt iber Runt vad Segen.

46. She viel tradten in. wuft vnd foth,: 1 /- Gen Himmel tieff in Sinden, - Shr viel meynen fie whlen Gott,

Fein fanfft tn Feder finden; Ja doͤrffen fagen, mit Roß vad Wagu, Mig man dahin wol Hoffer, : ..

Die Port: fey welt mehr 8* maw: er Stehe eim jeden offeni:

47. Iſt aber gefallt fie werden —— > St Eng iſts man muß fics fymuden, Chriftus fan nidt ond hat nist qlogu, Rider ifts: Man mus fi Paden: -

Durchs enge Meer, kompſt ficherer, - - Gin flufft ift es vnd fein Thor, : . Ja Feiner? nod Dan: flufft vnd loch G8 ift doch faum ‘tin nadlöhr. u!

48. Vad wolt sCamel ſich vnterftehn, - Mit buggel hod beladen, Wo jhm ein ſchneyder durczagehn⸗ a Richt trawt mit zavtem fader; >

i Mehet? mehr hiegu, als zwen (ug, Es foft, O Sunder fnauffen, -

Wilt mit regiern? Mit 9 Muft vor vow Sinden zauffen. 49. Drumb thut darzu, was ſaumbt jhr end? Sree: - bom’ der eared

oe

Werbet mit mir vmbs Himmelreich, Wenn jhe ſchon muͤſſet ſchwizen/ Seind dod wol acht weg dahin * Ich wils end all acht weiſen,

Ihr habt die wahl betrachtets 5 Koͤnt uͤberall Gott preyſen. nso) 50. Die Hauß vnd Hof, jhe. Gut ond: Gf, da Freywillig auff haben geben, z Gin band. an, flat deß Beths erweblt, Inn rauden Fleydern leben, '

Die fix ein Kanth jhr hole Hand; Zum Wafer, brauchew tiglich, uf

Mein Goldt nod Erg, im fad nod) herp, Herum tragen, die feyud Selig:

51. Die ſanfftmuͤtig als wie Limblein, . % ha Mit jhnen handlen laſſen, ino!)

» Bnd nit fo, balt im Harniſch fein , Sonder die hig fein maſſen, sy Lieblih im gſpraͤch, zum Born, nicht gach, Inn worten niemand ſchaͤdlich,

Die wochen nicht, kein billich bitt, Abſchlagen, die ſeind Seelig:

52. Die faſt jhr Tag vnd Lebenszeit, Mit vngluͤck habn geſtritten, ih Die ritterlich leyd uͤber leyd,

Doch ohne ſchuld gelitten, The! Die, jhre Wang vor Angit vnd dang⸗

Befeucht mit Thraͤnen klaͤglich, if Ja tag vnd nacht, habit zu gebradt,: © Mit ſeufftzen, die ſeynd Selige 1 >)

53. Die manchsmal geben ſich gur Be 1G Pit Mit Hungerigem Magen, hl Bnd wenns deb triiben 2346 any, Alsdann fic jelig ſagen, on

Die nichts erfremet, als, arechtigtelty Bnd was Gott iſt gefallig,.. ..4.

Die, fein, ſchnut ſchlecht fig, lt Das esi, Begeben, die feindt- Selign: guy piss

54. Die jhre milde Hand pnd pack

Dem duͤrfftigen auffperren,

Kein armen von ſich laſſen blog, Den fie nicht Heyden vnd nebren, Die ohue vad; gu laffen nag, * Willig was jnen ſchmaͤhlich, Nicht fehen an, noch anh daran Gedenden, die feynd Selig. 55.Die rein von Hergen, ſtraffen Frey Was swider den gebotten, Als vnzucht, Hoffart, Mauberey, | Vnd was dergleichen Zotten, 8* Tragn neydt vnd haß, nur wider Zu dem ſonſt andere gſellig, Die rein wie Lilg, ſchneeweiß wie Mite, Im Wandel, die feynd Selig. -

56. Die ſich deß frieds mit ernft vnd er fe Gegn jederman befletffen; | i alii Den frieden fabsen im wundt ond: wed Weder ſchlagn nod reiffen, © = sw °-

Fliehen gewalt, yand vnd nwoſpalt Mit meniglich einhellig,

Die widern feindt, mit Liebe Ged Verſchantzet, die feynd Selig.

47. Die alfo zu dem Creutz gewohnt, oS Bud widerwertig ſachen, 127* Das ob man ſie ſchon lang bichdnt, Dannoch darzu nur lachen, tis Die wann ſchon dWelt halb soatfen fall, Rod feſt beſtehn ond froͤlich Die inn vngluͤck (geb was GOtt ei Nicht wanden, die feynd Selig.

58. Wann fon die Lowen rad) vnd sabi, a Bleden mit ſchroͤck vnd grawſen, Wann alle Meet zugleich auffſtehn,

Mit vngeſtuͤmben prauſen, Wann ſchon von obn, die Wolden toben, Beftehns doch feft vnd froͤlich, J

Drumb ſeynd fie afl, gu taufendtmat,

vnd oe.

Qo ~

1 ies: mundt.

59. Was ſchoͤnheit fie zu ſehen habn, Das mag kein Aug ergreiffen, Was liebligkeit jhr ghoͤr wird labn, Iſt uͤber geigen vnd pfeiffen, Deb hertzens frewd vnd ſuͤſſigkeit, Kein Menſchlich Sinn kan faſſen, Dein guter Will, vermag ſo viel, O Menſch dein thun vnd lafſſen.

60. Dif" fille fein mein Vatterland, Hie, Chrifte will id bleiben, Kein Tribjal, Marter, Spott nod Schandt, Soll mid) von hinnen treiben, Das Land allein, die, feelig qmeim. ., > ‘Sat pnd —2 Maile’ ctulen, ue In ewigfeit mid nist mehr ſcheydt, Raft Riegel ab ond Sehnallen,

of

Sedjs Weihnaditstteder.

Jun dem Münchner Geſangbuch, welded die Coblenger Symnafial- bibliothe? befigt, find mebhrere lateiniſche und deutſche Rirchenlieder hinten eingeſchtieben. Leptere find der Schrift und Sprade nah febr alt. Es find einige Blatter ausgeriffen, darum find einige Lieder nit vollſtaͤndig.

Die Uberfepung des lateiniſchen Hymnus A solis ortus cardine ftimmt genan gu der im 2. Theile ftehenden von R. Edingius.

Ich theile folgende 6 Lieder hier mit, da fie, migen fie ané Büchern oder aus miindlider [berlieferung niedergefdrieben fein, alte Rirdyenlieder gu fein fcheinen. Die Flexion tt ijt gu beaten: ruhett, gefpeifett x. ebenfo Die Formen zeitt, mitt, thod, thauſend 2¢.

713.

1. Vnß ift geboren cin Rindefein, Woll von dem himlifchen fürſten, Es rubett an einer Sungfraw fein, Gejpeifett an Sren briiften.

2. Das Rindlein in der ripen leidt, Sein hertz bezwingt die falte zeitt, Gin Odflein vnd ein Eſelein, Grfanten gott den bern fein.

3. König herodes befam ein hag, Vber Fefum der geboren was,

Gr thitett fie fo wunderlid, Manni jungs herk fo jämerlich.

out mo" & Die hod) geborn Maria frudmt, 9 9 i lagen hea

iJ ot) Difen Dag zur welt bracht vig FP 9E , aneee Mitt frewden das fie vns bringen Magy yy hus co! So ſchawen wir der Engel fdar.

5. So ſchawen wir der Engel far, Difem Kindlein gu Ehre, Lut at Es fingt vns cin Newen fang, . > Wir loben Den himliſchen furften.

1. Buh fompt ein ſchifflein geladen Es bringt ein ſchwären (aft, 6. © Maxia ſie iſt Das Ruder i ©”? Der hi Geiſt Der Maſt.

2. Das ſchifflein kompt vns geladen, i © Biß an das hohfte Bordt, 117— Gi bringt ein ſon des Batters, os. Des Ewiglichen wordts. ot

3. Dew Ander ift außgeworffen. Das ſſchifflein geht am fandt, 0: Bud gost menſch geboren. Der Gow iſt wns geſandt. ss

4. Es ligt woll jn Der wiegen, =. 4 Das Weber Mindelein, 9 os ot Sein Angeficht leucht wie ein eae, Gelobett maftu fein. a

$7

ce

5. Maria Gottes Mutter, = © 060 Gelobett muſtu fein, 9 4 Das du wns haft geboren, = 2) Das fiebe Kindelein. rot nas

6) Moͤgt ich das: Rindkein fife, 1 no Qhw fetnen Roten mundt, thes Vnd wee id) Krand: von Hergen;. .. ~ Sh wurdt darvon geſundt. 7. Maria Gottes Mutter, Dein lob ift alfo breidt, Es fan fein. menſch befihreiben, ‘To Detn groffe: wurdigheit. : Anmerfung. Hoffmann Mr. 34. 35.86 Hat drei Lieder, in denen einzelne Berfe mit: vorftehendem Lied übereinſtimmen; ein andered hat

688

Wadernagel Nr. 729 ans „Catholiſche Geiſtliche Gefinge, Bom ſüſſen Namen Fefu, ond der Hodgelobren Gottes Drei ꝛc. Cöln 1608," das auch hier und da m obigem ſtimmit. *

715;

1. Sn ſingen vns die sew?

Des abendts wann fie beim st ) Wie qott vnſer her qeboren twardt®’ -- Wol auff ein h. Sriftnadt.

2. Es war ſich heindt die kelſte macht , 1 Das Jeſus Criſtus geboren ward 1%

Gs war ſich niemandt mad, nod bey, Daun Sofeph vnd Der namen drey.

8. Vnd wolt jx hören was Maria fprad, Da fie jr liebes Mindt an fad, .. . © Nun hab. ich weder Bundt. nod gra; Das ih gott dem hern darin ſchlag.

4. Wie balt dad Joſeph die Redt wermam « Sein hofen von ſeinen Beinen nam, 7 Ex warff fie maria jm jx ſchoß Darin ſchlug fie gott den hern grog. <

5. Die ein war weiß Die ander grab, 9) Die zeigt man nod gu Uden Da, . 7 Zu Trier gefehen ein tewrlichs Mleidt,

Da Crift der her den thott jr leidt.

6. König Herodes bekam die mehr < So wie ein Rindlein geborn wer, Gin fleines Rindkein ein großer her, Z Dem Himmel vnd Erd hefwlen wer: «

7. König Herodes ließ die. weiſen auß gehnp Vnd wer ſich jn dem geſtirn kundt verſthen Sie meinten cd wer alles ſie ſehen⸗ Gin Rewen ſtern auffgehn.

8. König Herodes im landt gebott, 6 ¥ Schlagt vns die. Meine Kinder thodt = Tud ſchlagt fie thod vnd wer ſie .feindt Sie feven ded Königs oder Kaiſers Kindt.

i “os Qo Der Kindleiw eifffthalh ‘thaufend thas,. 00. cous Iho 8 Vergoſſen jr bludt alles auff eine’ Dag

*

Sie vergoſſen allein jr Rotes bludt, Nun helf ons Maria auß aller Nodt:

10. Sobaldt das Jofeph die Redt vernam Wie baldt das er cin Eſel befam, Darauff fegt er die Sungfraw fein, Maria mitt jrem RKindelein.

11. Jofeph alles vor hinen ſchreidt,

Maria Gotteds mutter nad jm Reidt, Den Rechten weg in. Egipten landt, Da was maria ſehr onbefandt. - -

12. Sie famen vor eines wirten hauß, Sie batten fein gelt man ſchlug fie aug,’ Da weinet Maria die Reine Mag, Das jr die herberg ward abgefagt.

13, Sie famen ‘vor eines armen haus,

Da fdlegt man fie nod) Niemandt aug, Da lacht maria die Reine magt, Das jr die herberg wardt sngefagt.

14, Darnach vber drey vnd dreiffig jar, Wardt gott der her an ein Ereut geſchlan, Wol an dem Creug leidt er den thodt, Nun helff ons gott auß aller nodt Amen.

716.

. Den heiligen drey König wardt kundt gedan,

So wie ein Kindlein geboren wer, Das folt ein her vnd König fein Vber alle welt ein herrn.

Das war jr opfer allen,

Sie zogen dahin nach bethlehem, Das ſchoͤne Kindt wolten ſie ſchawen.

Vnd da ſie vor herodes hauß kamen, Sie ſahen das es hern warn,

Sie fragten wo ſie her kemen,

: Oder wo fie hin wolten.

A

Die heiligen drey König gaben gu verfian, So wie cin Kindlein war geborn,

Kehrein: Rathol. Rirdhenfieber rc. 17. Bd.

. Sie namen Mirrhen, Weirad vnd Rodt golt, ;

Das jolt ein her vnd Rénig fein Vber alle welt ein herr. , B. Ich wil euch geleiden durch alle mein landt, Das jr das fchone Rindt. fuchet, Vnd wan je dad ſchöne Kindt funden habt, So folt jr wider vmb fommen. 6. Bund da fie yor die pforten famen, Das fie Den Himell anfabhen, Sahen fie einen Newen ſtern auffgehn, Den fie verloren hatter. 7. Der ftern geleidt. fie vor dad hauß, ef Da das ſchöne Kindt junen war Da blib der ſtern ſtille ſtan, Biß das ſie jr opfer hatten gedan. 8. Sie opfetten mirrhen weirach vnd Rodt golt, Das was jr opfer allen, Das empfig Maria die Reine Jungfraw In jre ſchneweiſſe bende. 9. Bnd da fie jr opffr batten gedan Vrlaub hattem genommen Da geleidt. fie der fterm ein andern weg beim Da fie nidt hin. waren fomen.. 10. Da König Herodes das vernam Das fie nicht wider vmb famen, Gr wardt fo zornig er wardt fo wieten, ~ Die Kindlein ließ ex thöten. J

717,

1. G8 ift ein Roß entiprungen, Gott aries Did ¢in Jungfraw

Aug einer wurglen zardt

Ms ons die alten fungen | Auß Seffe fam der ardt

Sie hat vns ein blömlein bracht Mitten jn dem winter

Wol zu der halber nacht. Vunus beſchreibt der Cangel lerer Lucas iſt er genandt

So wie der Engel lerer Mariam beſchloſſen fandt

“Fein,

Du biſt voller genaden

Der her wil bey Dit fein.

. Maria wardt ſehr erſchreckett Sie gedacht in jrem ſin

Wer hatt did) her geſchickett Das foltu fagen mir

Da fpradh det Engel gu jr Du haft genadt befunden

Bey gott dad. glaub du mir.

4, Dak toffein daß ich meine .

Als vns Sfaias ſagt Daß iſt maria die reine Die, vns dag bluͤmlin hat bracht Der Engel gab den raht

Sie ſolt ein’ findt gebirn Vnd bleiben ein reine magt.

Da ſprach die Königinne

Maria iſt fle genandt Wie, mag doch das geſchehen,

Ich bab. mie man erkandt Da ſprach der Engel gu je Du biſt mitt gott vmbfangen

‘Bor, war Das glaub du mir.

. Rit laß dich wimder haben Gott all ding muglich feindt Glifabeth die Mömme Sie foll gebaren ein Rindt 3u jrer alten zeidt Sie fois noch drey monatt dra-

oe yo gen.

Ehe fie. jres Kindts geleidt.

. Da ward. woll auffentſchloſſen | Bor war Der lebemdid) bandt

Der willig vnverdroſſen

Gab fie ſich jn der bandt

Sie ließ Den furften gu jr

Sid her dein arme dienern

Dein will geſchehe an mir. -

Da entpfing Maria

Den edlen furften fon

Als wns ſchreibt Eſaias Wol auß dem himliſchen thron Neun monatt war er bey jr Da wardt fie vollenfommen Ihr dienet all himliſch heer.

» Darnad in furgen weilen Hub fie fid) auff die fardt Mit ſchnelligklicher eifen

691

Su jrer Mumme garde Ir wardt die warheitt kundt Sie wolt jret da pflegen Biß das fie wurdt gefundt:

10. Als fie Dar kam gegangen

11.

Bor Zacharias hauß Lieblidy wardt fle empfangen

Mit frewden vaverdnig »

Die edle Jungfraw zardt Sie rieff mit lauter ſtimme Geſegnett fev: die fard Eliſfabeth die alffe °°” Sie {prad maria °° Als baldt Du mid anfpracdeft Da wardt das Kindlein fro Damitt ih ſchwanger gieng 38 fandt den edlen firften Dem es folte. vorgebn.

12. Da bib die edle magtt

Bis an den dritten Monatt Da gieng fie vnverzagett

Als wns die weifen fagen Gen. Najarett gat ſtill

Sie folt Der geitt. erwatten Vnd das war gottes wil

13. Wol yu Denfelben zeiten

Bey cinem Rayfer quit

Gr thedt fein volck befdreiben Gr bhatt die welt jn butt

Gr gebott jn al bey ein Joſeph vnd maria

Sie kamen zu bethlehem.

14. Die herberg war jn thewer

Sie batten fein Enthalt Sie fame ju ein ſchewer Die lufft Die war gar Faltt Wol in der halber nacht

Sie gebar den edlen furften

Der vns den frieden hatt bracht. 44*

692 15. Den hirten bey den ſchaffen

Erſchin der Engel far

Ir folt aud nicht ſchlaffen Das ſag ich euch vor war Von einem Kindelein Jetzundt iſt es geboren Bon einer Jungfraw.

16. Die warheitt folt jx ſprechen

Bu bethlehem ziehen hin, Gin Rindfein werdt jr finden Gebunden in tichelein

Wol in einer Krippen gelacht Die nadt Die was fo Flare Als wer es der belle dag.

17. Die birten das befunden

Wol in der felbiger zeidt Wer hirt jhe gröſſer wunder Der fecal fam alfo weitt Die Engel fungen fdon

Sie fobten gott jm himmel Wol ju Dem hodften thron.

18. Das Kindlein wardt beſchuitten

Wol auff den achten dag Nach den juͤdiſchen fitten Das war nit fonder fad Es war fein erfte pein Sein bludt Hatt er vergoffen Vmb vufer finden will.

19. Das Rindlein wardt genennet

Wol nah des Engels begeht Sein nam -ift weidt -erfennet Sat Himmel ond aud: auff erdt Jefus wardt es genandt

Woll in demſelben Ram Wirdt vus alles gußs erlandt.

20. Geehrett fey der vatter ‘Maria jr liebes Kindt

Der heilige geifte gottes

WL wnfer trofter fein

Vnd aller engel ſchar

Wan wir von hinnen ſcheiden

Mitt frewden faren wir Dar. Amen.

Anmerfung. Vergl. das Lied Nr. 118 und darin befonders Str. 1. 2. 10. 18. 15. 16. 17. 18.19 mit Str. 1. 4. 6. 9, 12. 18. 14, 15. 18 des vorftehenden Liedes.

718.

Die drey fie folgten dem fternen nach, Biß fie dad Kindlein funden.

6. Bnd ald fie nahe bey Serufalem famen,

Gin hoher Berg woll vor jn lag, Der ftern wolt jn entweiden, Konig Caſpar fprad den andern yu,

Heudt muͤſſen wir bie bleiben.

7. Sie famen vor Herodeds gericht Herodes empfing fie gang dugentlid, Seidt mits gott wilfom jr bern,

Was bringt jr vns vor Newe Mehr, Wo wolt jr cud) bhinferen.

8. König Cafpar fprad wol außerkorn Buns jft cin Konig der Juden geborn, Den wns die Engel thun preifen, Wir haben verforn den fternen ſchein, Der vns den weg thudt wepfen.

9. König Herodes fprad aug falfdem trug, Wie ift der hinderft alfo ſchwartz, Sft er aud ewer Befanter, König Gafpar jm ein Antwort gab, Er ift auf Moren Landen. 10. Rinig Herodes ſprach auß falſch beger, Findt jr das Kindlein, komt wider her zu Mir, Das thudt jr lieben herren, Ich Hab des ſilber vnd Roten golts fo vill, sae ae - Damit ih das Kindlein will ehren. 7 TT 11. Gie faffen auff ond Ritten dabin, Der vorig ftern fam wider gu jn, - Sie famen auff die Rechten ftrafen, Wol in ein ftatt heiſt Betlehem, Da Fofeph ond Maria fafer. . Sie gingen ju das hauß Hin jn, Sie funden Jeſum jm Krippelein, Waria die vill Reine, Sie fielen Nider vif jre Knie, Sie ... Das Rindlein fleine.

13. Da batt Maria das opfer empfangen, Pon Hi. drey Konig auf frembden landen, Bon Dannen feindt fie geſcheyden, Die prophezey ift gar erfilt, Sie zogen in gottes geleyde, WAmen.

Anmerkung. Der Anfang des Liedes fehlt, Da ein Blatt heraus⸗ geriſſen iſt. Das in ſpätern Geſangbüchern vorkommende Lied: „Ich lag in einer Nacht und ſchlief“ ſtimmt vielfach gu vorſtehendem Text.

Bweiter Anhang.

Im Ciftergienferftifte Hobenfurt (im fidlichen Böhmen) befindet fid eine Liederhandſchrift (wohl aud Dem 15. Jabrh.), die ans gwei Abtheil- ungen befteht. In der erften ijt die Geburt Jefu, fein Leben und Leiden in einer Reihe von Licdern behandelt, cinigen ift aud) die Melodie beige fiigt. Die aweite Abtheilung bilden ,ethlich geiſtlich lieder doch in welt. lichen wenfen von einem gqroffen fiiuder,” wie es in Der Haudfcrift beibt- Ich theile hier gwei Lieder (ans jeder. Abtheiluug eines) mit, Die id einer gefilligen Mittheifung des Ff. k. Gymnafiallehrers Lißner (1854 in Gger) verdanfe. Beide Lieder find in Muſik gefegt. Sm eriten Lied Str. 49. 53 und im zweiten Str. 5 feblt in der Whfchrift je cin Bers; ob aud) in der Handſchrift, das weiß ih nit. In fpradhlider Hinſicht ijt befonders bemerfeuswerth die alte Flexion in: Difen (41, 39), bheiligen* (4, 50), rainen (1, 52), ewigen“ (2, 26). (Bergl. Grimm 3. Aufl. 1, 108 und meine „Kirchenlieder“ S. 244. oe abel

719. Erſtes Lied Der erften Abtheilung.

1. Mu riiffen wir mariam an Ave maria Als te dev gruß von himel fam pit got fur vns maria.!

2. Got fand ain poten oben herab gen Nazareth her in dy ftat.

3. 3u ainer jundfrawn dy was rain in ainer zellen was allain.

1 Die 2. und 4. Zeile werden bei jeder Str. wiederholt.

4. Der pot was gabriel genant - ain engel auf dem obern land,

5. Maria was dy magt genant - Dem almadhtigen wol erfant.

6. Der pot fam ju Der junckfrawn ſchnel da er ſy fand in ainer zell.

7. Gar hoffenlich er ſich erzaigt

und gen der junckfrawen hübſchlich naigt.

8. Ave du piſt genaden vol

Der her mit dir gehab dich wol.

9. Gebenedeit doer alle weyb geſegnet iſt die frucht deins leibs. 10. Die junckfrau davor nyder ſach, dem engel nicht pald antwurt gab. 11. Der gruß jr ungewöndlich was vnd fic) darob verwundern ward. 12. Nun fürcht dir nicht der engl ſprach got mich zw dir geſaͤndet hat. 13. Du wirſt empfahũ und geperũ

das menſchlich ſchlaͤcht erlörſt ſchwerũ.

14. Maria gw Dent Engl ſprach nun unterweyß mid difer fad. 15. Whe daß ain jundfraw mug geperũ dy kainen man hye thet pegerii. 16. Der engl fprad nicht wunder did gett alle Ding find mügelich. 17. Der heilig geift daß würcken wirt got menfd auf dir geporen wirt. 18. Du wirft geperen ainen ſun deß nam gehaiffen witt driftus. 19. Ain jundfraw du peleiben wirſt bor vnd aud) nad) fo div in gepierft. 20. Der engel aud mer yw jr fptad ain jaiden gid id dir num war. 21. Elyzabeth dy fröwntin dein ift ſchwanger aineß findeleing. 22. Deb feds maneyd iigangen feind dy jundfraw ſich deß mer erfreyd.

695)»

23. Als nu dy jundfraw das vernam wie Das vd got dem vatern faim. 24. Nym war ain diern gotes herrũ nad deinem wort nu mir. geſchech. 25. Als pald dy jundfraw daß geſprach Der heilig geift Dav wiirfen ward, 26. In irem rainen kewſchen leib got mit der menſchkeit ſich vereint. 27. Dab himliſch gefprach cin ende nam Der engel fic) vd dannen ſchwang. 28. Maria ſchickt ſich auff den weg hin eylund zw Elyzabeth. | 29. Mit grofien freyden au jr fam und grüſten an cinander ſchan. 30. Sohannes dan in muter leib gen feinem ſchöpfer fic) ergaigt, 31. Elyzabeth deß ſchier enpfant und zw maria ſchrach zw hant. 32. Vs wan kumbt mir mit freyden her dy muter gottes vnd mein herr. 33. Das ſich dy frucht in meinem Leib erhebet auf ond fic erfreyd. 34. Gebenedeit fey ewigkleich Dy frucht deins rainen kewſchen feibs. 35. Maria da peleiben thet dreü maneyd pey Elizabeth. 36. Mit groffem vleyß fy ir da. plog und wider Haim fy dar nach zoch. 37. Joſeph der ix vermablet was - ain rainer man vnd aud got: fordt. 38. Der fad mariam ſchwanger an Des wundert fidd Der gerechte man. 39. Wan er nicht weft um Ddiefen ding daß got ein vater was deb finds. « 40. Bnd haimelid er im gedadht wie er fy nit verlaffen mächt. ! 41.Der engel gotz dag underftaind’ § © Dem jofeph in Dem ſchlaff erſchein.

42. Rem hin gw dix den. gemahl dein und lag fy dic befolhũ fein. 43. Und furcht dir nit Dic pift gewyß um daß in jr geporen iſt. 44. Daß iſt und kumbt vom heilgũ geiſt und in noch mer daß unterweiſt. 45. Sy wirt geperen ainen fun des nam gehaiſen wirt Chriſtus. 46. Des aller höchſten fun genant Der alle Ding hat in der hant. 47. Sein vol wird er haim fiiden bie von iren ſünden hailen wirt. 48. Joſeph vernam die göttlich fad unwirdig er ſich deß gedacht. 49. Wan er a8 was nit 50. Deb fev dit lob und er got heiligew dreivaltigkait. 51. Gpeyt uns aud mit den gnaden dein bie und pey dir auch ewigkleich. 52, Maria muter rainew magt aud fob pnd er. fey dir gefagt. Dye ſye zwm ewigen leben weyß. 54, Maria da jr pet volpradt an zweifel fy geweret wart. 55. Des frey fich mii der finder bie umb rew peidst puch vrrgeben wirt. 56. Um himel und auff ertten reid) geſchahen zaichen wunderleid. 57. Dye pöſen ſünder in der nacht Die fturben all deß gaben tog. 58. Dye engel da nicht anfpeleiben mit lobgeſang fue nicht geſchwigũ. 59. Sve lobten got gar innigkleich und auch dy junckfrawn muter ſei.

As

60. Nit muter junckfraw künigin wir loben dich auch mit dem kind. 61. Daß an ms nicht verloren ward vor Deinem find dein trews gepet.

720. Grftes Lied der zweiten Abtheilung.

1. Wad auf du finder ſchwacher man Du haft did) fer verſchlaffen Dein fel muß der Hell ab gan Ste anff und lauff verley ic die ftraffen.

2. Wad auff du finder nym Dein war das gut baft du verfhlaffen Ste auf und eyl im hinden nah ob es Dir noch möcht widerfaren.

3. Wad anf die nacht ſchleicht Her auf dich Den tag baftu verſchlaffen Dein veint die ftreyten wider did fte auf und leg anu dich Die waffen.

4. Wad auf gu got du kumbſt in not dad flieff wirt Dir nod fawre Was liegitu bie in difem fot Ste auf one * den a fatoen.

Das gut mag dit nod) werden Bor dem der alle ding vermag Ste auf und lauff erbaig did dem Hervé.

6. Der herr ijt mild und giitig gar

er weift Did auf Die ftraffen

Laſs varen alle andre bab

Gr wirt did) warlid nicht verlaffen. 7. Darum fer wider nicht vergag

er ift Das ewig leben

Lafé waren alle andre bab

ex wil fidy Dic nod wider geben.

8. Darum fo fim verfavom did) nicht pal nyver für den herren

Wan er fo gar parmhertzig iſt daß er ſich nicht mag vo Dir keren. 9. Darum ſo ſchrey mit nichte feyr daß in Die himel klinge Alls himliſch Her dag ſtet dir pey— Maria’ dy raine künigine 10. © fiber’ fat dit graufen aicht Du muft bie fein verwegen sate Zu got bab ftarde zuverſich wildu beſizen ti (eben.

11. Hab rew und Laid peicht vnd wid ihe got wil Did) im verſehen Als einen. frewnt haben. in uct Den er gar lang nidt hat gefeben. fle ata

12. Des frey dich armer finder hie. © ° fer wider gu Dem’ ferten "2 ou .. Wan er Did hat nod alſo lieb daß er dir Hat fo fang ——

seggete® sg 13. Darum fer wieder’ thue dad ſchier es ond wart nicht uf das ende : Dad urtail fürſt altzeyt mit dier Das Dir wirt ſein Daw alfo firenges oo. 6

1ds.ege 41

14. Gedend daran vnd laf davd - gedend dein ‘armed leben | Dein fel muh zw der hell abgan wil Dw dich. me Ded nicht Ate

15. Dod finder, fo vertzweyfel nit = magft Dw Der ſünd nidt laſſen Schrey auf zw got Des nidt vergyß ex wirt Did waͤrlich ig ay

16. $a piftu aber. alfo fren «

Des hoͤchſten gup vergefien . So meré dw warliden Dapey | dad Did verdampnys bat peſeſſen.

17. Des thue erſchricken da dein bers fte: auf {lad in dich felber

Bnd laf dir das nit fein ain ſchertz

thue did) gen got den herren melden. 18, Ste auf oud eyl fer dich bw got

gedend der feinen güte

Der dic nye ließ in fainer not

fte auff vnd danck in feiner gütte. 19. Den tod des ſunders nicht pegert

nur das er ſich pekere

Und widerumb ſein diener werd

in guten willen 3t im keren. 20. Darum fo kum gefangner man

er löſt Did) aus den ftriden !

Siecht ex did) Diemitigen ftan

er fait die warlid nist von dannen.

21. Rym an did) folden veften mut fut aug den alten menfden Bernew dic als dev feniz thuet fo wirt Did) got warlich erfennen.

22. hum fum fum vnd verfavm did nidt Dag tor iff Dir nod). offen Süch dir fain aufgug falfder lift Daz Dir Das nicht werd wider? verſchloſſen.

23. Rueff an die fiebften muter fein Dy wirt Did nicht verlaffen Bnd all fein heiling aud dapey Damit wirftu Die find bie laffen. 7A. Ob das biefiir verbogen wird Dar von folt nit verpogen Als oft fte auf fdrey fiir wnd für got wais Die ftund mit feinen genaden,

25. Piſtu erſtanden vo. dem tod Der her did) bat erboret pys dankpar fob ond er im fag Dye weil du lebeft hie anf erden.

26. Sied nicht mer um wer nad dir kum pys ftdt an guttem [eben

1Dardber ſteht das ridtigere panden. ? Dariiber ftebt q en.

Pys an dein eude peleyb dw frum ewiger freyd wirt dir gegeben.

27. Des Hilff uns got du ewigs gut thue uns gw Dir anfpiben Dw pift alain der uns pebuet

hilff uné dag wir Die find bie flihũ.

28. Sied an den armen fiinder bie der im nicht mag gebelffen Erlöß in aus den, pandem fichier

dum bere vnd hilff im ee er fterbe.

29. Dein (eidn an im nicht verlews pnd dein gar pitters fterben Dein parmbergigfait im aufſchleuß

vnd in nicht laſs Dort herr verderben.

701

Madytrag. : :

Während des Druckes erhielt ich u. a. noch nachgenaunte zwei pro- teſtantiſche Geſangbücher, die mich zu einem kleinen Nachtrag beſtimmten.

1, Bonnifdh | Gefangbid- | fein, Geiſtliche Pſal- men, Hymnen, Lieder ond Gebett, | fleiffig vnd ordentlich zuſammen gebradt, | Durd etliche Diener der Kircen yu | Bonn, Sampt dem | Calender, oder Cisiojano, | ond der Rirchen Ordnung. | Sepund yum lebten widerumb von newe | wem vberfeben, ond gebeffert. | Gedrudt qu Franffurt am Mayn. | M.D.XCV.

Bl. 125—155 ftehen „Newe Geiſtliche Lieder, von frommen Chriſten gemacht, fo vor inn dieſem Bonnifden Geſangbuͤchlein nicht gewefen feindt, Nun aber von nuwem hinzu gethan.” Es find 24, Darunter auch meine Mr. 36 (Str. 1—6), 38, 56, 656, 674, 681, 698.

2. Gefangbud, | Darinnen Pſalmen vnnd | Geiftlide Lieder D. | Martini Lutheri, vnd anderer fromimer | Ghriften, fo wol auc) Hymni, Responsoria, vnd andere | Cantica, fo in Der Gbriftlichen Kirchen durchs gange | Jahr gefungen werden, aber bißhero in feinem ge- | fangbucy alle gu finden gewefen, ordents | lid) in Acht Theilverfaffet. | Fir Chriftliche Schulen ond Hanae | ter, Jetzo gum erften mal vollfimlich vnd mit Bier | ftimmen vnterſchiedlich qedrudt, ond] ift bierinne gfiibret | BASSVS. | Mit gweyen niiplichen Regiftern. | Cisleben. | M.D.XCVIII.

25. Herr Gott Vater im Himmelreid.

Diefes Lied fteht im Gisleben. Gefangb. von 1598 S. 374 mit unbe- Deutenden orthograph. MAbweidungen; nur 6, 2. fteht: Wer das begert,

703

fpreche A. Da das Lied in den drei A. bei Leiſentrit fteht, fo mus es, bis andere Beweiſe beigebracdt find, für urſprünglich katholiſch gelten.

38. Singen wir aus Herzens Grund.

‘Das Bonniſche Gefanghud von 1595 Bl. 151 hat folgende Abweich⸗ ungen: 1, 4. Alſo. 6. Alſo. 7. jetzund. 3, 7. biß er. 5, 3. Voͤgelein werden gel.

56. Es wollt ein Sager jagen.

Dad Bonnifhe Gefangbud Bi. 133 hat folgende Abweidungen: “4, 2 Wol (ft. Wolt). 3, 1. Engel (ſt. Sager). 2 Es laut fig. 4, 4. fepftu. 5, 2. alle M. 3. vnd aud d. 6, 3. Gott bat, 4. W. geſchehen fey. 7, 2. ©. fonder pein vnd ſch. 4. Sn (jt. Bader). 8, fehlt ganz. g, 1. Der vns dad Liedlein new geſang. 2. Allhie zu. 3. Jeſus Chtifus G. Sohne. 4. Mach vns in der 48.

126, Joſeph, lieber Joſeph mein.

Im Eisleben. Geſangbuch S. 44 ſtehen die 4 erſten Zeilen. Dieſe 4 Zeilen, „das alte: Joſeph, Lieber Joſeph mein” mit einer Fortſetzung von 11 lateiniſchen Beilen bat Hoffmann Rr. 250 aus Yoh. Walthers Ge- fangbud) Witten. 1544. Die Kindelwiegenlieder waren vor und ju Luthers Beit ſehr volfsthiimlid) und allgemein befannt und wurden verſchiedentlich erweitert und umgearbeitet.

131. Nun woll Gott, daß unſer Geſang.

Wackernagel Rr. 563 hat dieſes Lied ans: „Nüw gſangbüchle“ ete. Zürych 1540, von J. Zwick; es ſteht auch im Bonniſchen Geſangbuch Bl. 20. Beide Texte ſtimmen den Worten, nicht aber der Schreibung nach überein, da der Text im Züricher Geſangbuch ſtark ſchweizeriſch iſt. Bemerkenswerthe Abweichungen von Leiſentrit ſind bei Wackernagel: 1, 2. glouben (ſt. von hertzen). 3, 1. Oberkeit. 4. vffrecht. 5, 1. Ginr.— 8, 1. Gim.— 7, 4 dienſten. 8, 1. fridenrych. 9, 1 jungen (ft. Kinder). 10, 4. Den felben Gott bel. fol. 11, 2. Die Tictern (ft. A. Jungfr.). 12, 1. fh. vil. 15, 2 Mit frombfeit (ft. §reundtt.). 16, 3. a. and rüſtind fid. 4 G. ond fyend xr,

104 18, 4. Den. 19, 2. f. Biifon ein vol das Gott gefall, Ein eerlicht vold, ein. heilge ftatt, die fic vff Gott gang ſtyff vnd fatt. 20, 2. vor aller ſchand. Nad) Str. 16 ftebt nod) folgende Str.: Bund dienind germ dem gemeinen nuk, Dem armen mann ji Hilff vnd ſchutz, Dud ziehind find Dargu mit flyß, Das ift der rycen groffer pryß.

Zu Ddiefem ied fiehe das yu Mr. 626 Gefagte. Die Lesart 1, 2. eb glouben ftatt von bergen Deutet wol auf Änderung eines Altern Tegtes, Dit eingeſchobene Str. ift ſicher new.

162. O Jeſu Chriſt.

Das Lied ſteht ohne die erſte und letzte Str. in Dem (Bd, 1, S. 36

angeführten) Liederbuch von Arnt von Aich um 1519 (j. Hoffmann Rr: 287).

Das Lied fteht andi im Gisleben. Gefanghbud S. 107, dbue die Bee nennung der Seiten, mit wenigen orthograph. Abweidungen. Als Lesarten verdienen Beadtung: 6, 13. W. d. deine Seiten. 7, 6. Am (ft. Auff). 9. behuͤt. 8, 16. tage. nachte. 9, 14. f. Thu hilffe ſchein, Bnd das dein pein. |

168. Seht heute an, wie der Meſſias.

Das Lied fteht im Bonniſchen Gefanghud Bl. 37 mit folgenden Ab weidungen: 2, 4. Ofterlemblein gure 3, 1. da (ft. nod). 3. jn (ft. er). 4. jon mit m. 4, 2 K. cin Herr. 5, 1. jm. 6, 2 G. vmb jn her cin. 7, 2 Den fagt er iſt. 4. So preifen mid jo bald die Stein. 9, 3. dD. er gieng in.

G8 miiffen triftigere Gründe beigebracht werden, als diefer Abdruck, wenn id) das Lied fiir ein urſprünglich proteſtantiſches a fol.

178. ats Sefus Chriſt war. Das Lied ſteht im Bonniſchen Geſangbuch Bl. 45 mit unbedeutenden

orthograph. Abweichungen. Für ein proteftantijdes er fann id e$ ohne andere Griinde nicht balten.

667. Ach Gott laf dix befohlen fein.

Das Lied fteht aud im Bonnifdhen Gefanghud Bl. 129. Folgende Abweidungen find befonderd zu beaten: 1, 6. Siffigfeit. 2,5. groͤſtet.

705

3, 3. Beidht. 4, 3. gefangen (ft. in ndten). 4. ihren (ft. vnſern). 5. f. Erbalt die gange Chriſtenſchar, Leift deinen Troft pnd Beyftand gar. 5, 1 f. Ulfo Zion die werthe Statt, Gar manchen Anſtoß leidet, Vmb Gottes Wort wirdt hart geplagt, All Welt fie jest anfeindet. 6, 2. bofen (ft. falfcben). 5. den (ft. im). 7, 7. In Diefer Welte (ft. 3. e. z.). Zwiſchen 4—5 ftebt folgende Str.: Bethulia die fleine Statt, Wardt graw- fam angefodten, Bon Holofernié groffe mächt, Bon wegen deiner Worten. Nod helffeſt Du Herr Gott als baldt, Da man did ftdts anrujfet hat, Fraw Judith t t Das, befte. » «

Kein etd ats Behrtheiter / ied es wiser ¢ * älter halten ald: das katholiſche

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(Die mit bezeichneten fteben aud in proteftantifcem Gejangbiidern: )

A. Abel der opfert Gott ein Lamm Aber wollen wir fingen Ad, ah, of, of, o Pein und Schmerz Ach arme Seel, wie magſt *Hdh Gott, laß Dir befoblen fein Ad Gott Bater du, mein Bitt erbire *Ach Gott vom Himmel fieh dar- ein Ach Gott wie viel find meine Sind Ach Herr dein Obren neig gu mir Ach Seju, ad unſchuldigs Blut Ach Jeſu gib mir Reichthum gnug Ach Jeſu lieber Herre, dir ſei Lob Ach lieber Herr ich bitte dich »Ach Vater unſer, der du biſt Ach Vater unſer, ins Himmels Thron Al Augen hoffen auff did Herr Ml Augen bhoffen in did) Herr Allerbarmherzigſter Herre Gott Alle Tage fing und fage Alle Melt fei fröhlich Alle Melt ſpring und fobfinge Allmächtiger, qutiger Gott Allmadtiger Shdpfer und Gott Al Tugend fdhon, viel Shr und Lohn

B ER ?

| 1

B epEESBSxe8 EBREEBEBE & BE

All Welt foll billig fröhlich fein

»Als der giitige Gott

His Gott Menſch geboren war

»Als Sejus Shrift geboren war

Als Jeſus Chrift gekreuzigt war

Als Jeſus Chriſtus unſer Herr ent⸗ ziehen

Als Jeſus Chriſtus unfer Herr von Todten

Als Maria die Jungfrau rein

Als Maria die Jungfrau ſchon

Als Muria nach dem Geſetz

»Alſo heilig iſt der Tag

Als wir warn beladen

Am Sabbath (Sonntag) frah Ma- tien drei

Am Weibnadhtabend in der Still

An des Herren Geburtstag

Yn jenem Tag nad Davis Tag

Muf auf mein Kind, fteh auf gee {wind

Aus ded Baterd Herjen ewig

Aus groper Angft und tiefer Noth

Aus hartem Weh Magt menſchlich Gidledt

Wus Herzens Grund fret ih gu dir

Aus meines Herzens Grunde

Ave durchleuchte Stern des Meered

Ave Maria, du Himmelfdnigin

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EB.E 6 Bee

Rr, Ave Maria’ gegrũßt feift du von . - uch mir 390 ae Maria gratia sone 45 435. 436

ie 4387 ive Maria Hare du sigue mer⸗ 23 geniterm: Lu; 388 Ave Maria Merrſten 387 Ave Maria voller Saad r ate B. Barmbergiges wiger Geu ung. a gpa Danfhax, gu beweiſen _. 560 Barmbergiger,. ewiget Gott, .., 7 co flag 602 Bombergiges Herr Jeſu Shi, dem Whee 209 Parmbersiger Herr Jeſu ähi def Macht 6s Behüt uns lieber Herre 655 Bei deiner Kirdh erbalt uns, Herr 666 Bein, Haupt und Leib von einem | : Geiſt “B49 Bei Mitternadt fommt her ein Gſchrei 122 Beim Kreuy mit vieb und Leid verwundt 197 Srtradt mit Bleif, 2 frommer =

Rewabr uns, o Gott Bater werth ' 670 Btutyeug, Corift, Dutnüne 486

4 -y fei 9 ,

a 6 4 ; os

Cãcilia die Sungiran zart HEHrift,, der Du bift das Licht und. / mt Tag La ; 18 *Ebrifte, du biſt der geile 20 Gbrifte; geborn in Reinigkeit 130 *Ebrift fubre: guchimmel - 265) 266 Chriſti Mutter und ver Schmerzen 196 TGprit i eqanden (wohl) von, ber J 216, 217 218, 219 220, 221, 222 “Gori, dem, QRerldmumisin. 230 Fhriſt ſpricht zur Menidenjecl ... » G40 Chriſtum bat Gott sum Satsament 348

ol ?

Bed |

Cbriſtum wir follen foben ſchon Chriſt unjer lieber Herre

Chriſtus der fuht gen Himmel, hing, P&brijtue, der uns felig macht Ghriftus fährt hin mit Freudenſchall

ſChriſtus fubr gen, (gu) Himmel, 265 266

Chriſtus in dieje Welt. it fommen , Sari ift erftanden, kiss did

: Maria i —* iſt exhanden, von: Ded. Ros 1, Deb Banden. a. . ;

Goriftug itt unfer Speis und rant :

*Ehriſtus mit jeinen Jüngern gieng fy dee, Ze

Da Chrift fein Jünger warnen thet Da der Herr Chriftus lelden follt Da Engel Gabriel Befehl oe - gen Da’ Gott der Herr yur Marter frat. Da Gott die Welt erſchaffen wollt *Da Jeſus an dent Kreuze Hung Da Sefus an dem Kreuze ſtund Da Jeſus Chriſt auf Erden gieng Da Jeſus iw den Garten gleng Da’ Jeſus SHdpfer aller Ding Da fommen ſollt der Melt Helfand - Da Maria im Kindelbett Panfet dem Herren dem wahren Gott: im *Danfet bem Herren, er tft

febr freundli He

Dant jagen wir alle mit Schalle Das Feit und. berrtig Heit -.- + Das beilig Kreuze unſers Hetrn

Das Heil kommt und gewißlich her

Da: ſich Maria: ſchwanger bfand Das Kind iſt uns geborn, Das ijt dev: Tag, den Gott; amacht i's hat

Dus Gatranent:. sia: Gbolaeds th.

Das find die heiligen ache Gebot, die Mas find die helligen sen Ge: - 1! bot, du A yale Dein Blut die befte it, 45°

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* aller Dinge ; 494 “Den die Hirten fobeten febr © 102 Den bat ung eine Jungfrau geborn re Den heiligen bral Konia ward fund

gethan ~ vs 16 Hen lieben S. Jobannes bit 472 Deonotus in Engeland 612

Der bloße Buchſtab ſchafft den Tor 881 Der Frled unjeré Herren Jeſu ne Der Glaub in Lieb fo thätig iſt⸗ Der Glaub iſt ein beſtändig Hab J Der Heiden Heiland Fomm ber 42 Der Heilgen Leben ) 237 Der beitiq: Geift und wahrer ‘eit ; 280 Der heilig wabr: Leichnam der iſt gut 313 Der Herr Gott iſt mein treuer Hirt... 617 Der Herr und Gott von Ewigkeit 206 Der Himmel jet jirohlocken foB;,, , 4612 Detjenig Tag. ded Zorns ein Taq 703 704 Der jingite Tag ein grofer Tag 706 Der Konig der Ehren, Sefus Shrijt » 241 Der Menſch iftreht jelig-undfromur 616 Der Spiegel tee Dreifaltigkeit 114 *Der Tag der ift jo freudenreih 91 Der gart Frohnleichnam der ift gut: 328 Des heilgen Geijted reighe Gnad . . 288 Des helfen uns Die Namen drei . - 299 *Des Königs Panier |

gehn fervor, 484 Des Tages Licht fommt: jept herfin⸗ 1 Dich, edle RKinigin, wir ehren BI Dich, Frau vom Himmel raf ih an 427 Pith Gott wir loben und ebren’ 292 293 Sid beiligen Alban grüßen wir ~ 485 Did -Sanft: Sohanned loben wit © 473

Did Sanft NM. rufen wir an =i BAL Die allerhöchſt Barmherzigkeit 2 254 Die edle Konig bodgeborm 9 «os oO Die Erbſünd fommt von Adams: Cher gt 4 wo

Die erſten Menſchen Gott beret" 464 Die ganze ‘Belt, ‘Serr’ Jeſu Chriſt 248

Die Gſchrift die git: uns.

und Sebr

Die Koͤnigin von dedler Art HL

Die Menſchen wahrlich fetig

Die Mutiéet Gottes rufen wir an. +2

Die dftertid Seit bringt un& gang

+ perrlidge Freud vo. elses

Die Prophegeien flaveerfAlts oo.

"Die Schrift die gibt uns Weis und Lehr ee

Diefer Tag viel reuden bat

*Die Sonhe itferem Schein 0

"Dies find die Beit ged’ zehn Gebet

Die Zeit iſt ſehr heilig und ganz freudenreich

Dir fei Lob, Preis und Gore”

Dort oben in ded Himmels Thron

Du Brunnquell aller Suüßigkeit

*Du Lenze gut, des Sabres theu ·

* res Quarte

Durch den ungehorſani

Durch Sejum Chriſt

tr 1? ie

ia ish:

a fe ee

Gh dafi, vergeht des Tages Schein 19 She du des Nachts leatt

oc, iG te Ehr ſei Gott in der. ibe. neha 24 Gin edler Shay der Meniden it 400 Gin große Freud vertünd id euch 121

Gin jeder Menſch, der 577 Gin Sungfrau auéerforem/. 0). «° 358 Gin Jungfrau fart, vdn edfer’@irt' 398 *Gin Rindelein fo lobelich t* 90 win Rind acborn iw eee 83. 8 ae 88 —*

ey Rind geborda: se @ateben in Diefem FJahr out: heed * Gin Kindlein in der Wiegen 2 Gin Kinblein ‘ft Und geboted’ <7 138

Gin Kind vow Gott uns geben ift 71 tn Heines Kiudelein Hoyt in dent” e: ES Srippefenty to HE sae theses Bagg Gin Knecht, “abe gone tte 549 665

Gin Konigin in: dem Himmel Erbarm ſich unſer Gott der Herr. oe * Chriſt ait . Soil (248 » 205 —* iſt beer Bert Chriſt Es flog’ tin Vublein weißſfe

Es lof cin Rofe von Himmel berab -

GF frewet fig billig jung und alt’

Es fabrt Mei Konig Goltes Hand”

Es ift das Mind ae Vethlehem gee bor" ©

GF ift cin Kindlein uns geborn’ *@s ift eit Mos entiprungen Es iſt cin Lagder Frohlichteit Gb ift erſtanden “Sefiis Chriſt Gs ift fitwahr fu" tfagen gor © - Es ft nun vorbanden die Beit

*@s fam ein Engel fell and far’

Es fam ein Engel ſchone

Es fommen Aber uns geſahrlich Feit

Es muß etflingen überall Ee fungen drei Engel ein” ſüßen Geſang , oy ee ein gottsfürchtiges

war tinmaf ein groper Serr” Es war einmal ein reicher Mann Gs war eins Heiden Tochter Es weineten die Sage! Cred eng * GE woltreih (gut) Sager Swiger Gott, wir bitten dich que pty - os eee 8

F. Fatichlich und it. Get und hoch auf dem Thron Frau von Herjen wir did grüßen

A,

Brew did, du Himmel Ronigin, 246. Bren did, du. werthe Chriſtenbeit “4 Freu dich, dui werthe: Ehriftenbeit; -

| 9°, .

* dap Gott ift-anfgefabren Freu did Maria, Gottes Sohn ° Freuet euch, alle Chriftenveit Freut euch ihr Chriſten berall

118

a, A—

eHER E BREE

*

Freut euch ihr lieben Seelen

Für (vor) allen “= wit -

Gott

4 24

ong of & bi / % °

Gebenedeiet (eX die Stind Geborn ijt’ unis —— ail fuja®

Geborn ift und ein Rtndetete na Geborn ift uné ein —— von’

* einer ' 2 Geborn ift uns ein Inet’ on - Maria

Geborn i uns ein ‘Ronig der Gore

Gegriifet jeijt Du, allerbeilighte Ma- ria

Begriifiet jeift du, edelſte SEnigin,

Gegrüßet ſeiſt du, ein RKonigin

Gegriifet feift du, heiliges Blute

Gegriifiet jeift du heiliges Opfer

tein.

Gegriifet jeiff du Ronigin bet Baym: , herzigkeit ———— Gegrußel ſeiſt bu, Maria, du bi

Gegriipet feift. du, o Jeſulein

Gegriipt jevd, Martyrer Blimetein ,

Gegrüßt jeift du —— der BGnaden voll Gesrũßt ſeiſt du, Maria: tet: die du aus Gotted Gnad allein Bas: Gegrift ſeiſt du Maria rein,’ d biſt aus “ue Gegrifit feift du, Maria zart, Gegrüßt ſeiſt du Meeresſtern Gegrüßt ſeiſt du Meerſtern Gegrüßt ſeiſtu, o Heil der Welt Gegrift ſeiſt du, o Maria Gelobet fei Gott ewißlich Gelobet fei Gott, unjer Herr

109

EF

7.

2

shes Bed Be

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"Gélobet feift dui Jeſu Shrift’ 98.99 =

Gelobet feift Maria rein Gelobt fei allgeit die heilig Drei⸗ faltigkeit

Gelobt fei Gott der Vater 531

Re

532

710

Gelobt feift Du Here Jeſu Chriſt,

Du wabrer Men Himmel aufgefabren ift Gleichwie der Hirſch gur Waſſer⸗

quell Glori, Lob und Gbr {ei dir, Chriſt Gnadenreiche Mutter des Srlifers Gott der Herr ein emiger Gott. @ott ver fei

| benedeit .

"Gott der Bater webn uns bei. Gptt des Baters Weisbeit ſchon Gotted Namen follt iby loben Gottes Baters Almadtigteit . @otte gu Lob fo follen wir fingn Gott griif cud, Martyrer Blimte-

fein

“Gott, heilger Schöpfer allerStern ©

Gott iff auf Erden fommten Goͤttlicher Weisheit Brinn

Gott lobſinget, Gott dankſaget *Gott fei gelobet und gebenedeit Bott Vater der Allmächtigkeit Gott Bater, der du oben

Gott Vater, Herr allmadtig groß Gott Vater mein im böchſten Chron Gott Bater (oben) im hoͤchſten Thren

Gott wird an ein Kreuz geſchlan

Groß ift Gottes Barmbersigteit

Groh Seb und Ghre

Groß and beilig aber allen

Groß und hebr (herrlih) ift Got: ted Nam

Gript feift du Maria,

Grüßt feift Maria gnadenvoll

@iitiger Here Seju Chrift

@itiger Jeſu Ghrift

S.

Hatten wit fo wabr Gotts Hulde

Heiliger Geiſt, o Herre meta ~ Heiliger Gott, Hert Sebavth - Heifiger Herr, Sankt Laurenti

Herr Ehrifte, Schöpfer aller Welt .

qelobet und gee

EBEB BEBe BS?

or oo

eeues BEEBE esate 3

“Hert Gott, dich loben alle. wir

Herr Gott, himmliſchet Vater

Herr Gort, nuw fet gepreiſet

*Herr Gott Vater im Himmelreich

Herr, Gott Vater in Swigleit:

Herr Gott, wir, jagen dit Leb nab Dantf

Serr Sefu Shrift, dein ——

err Jeſu Chriſt, Gottes Soba Herr Jeſu Ehriſt, mein. Troſt

*Herr Jeſu Chriſt wahr und.

- @ott Herre Jeſu liebſtes Kindlein as Herr, meinen Mund ſchleuß cut

Herr, unfer Gott dich loben wir. . Geut geben wir mit Dem Kreuz und -

Gahn | Heut ift gefabren Gottes Sobn Heat leben wir die dritt Perjon Weut findt die. liebe Chriſtenheit *Heut triumphiret Gotted Soba. -

Heut wollen wir. loben. and. preijen - Himmel und Srden ftimmn zuſamun Himmel und Grd fommt unbeſchwert

$i did, hit Did far Rafterwort SS.

IH: bete NH an demüthiglich

Ich danf dir; Herr, Yu trever Gott: Ich, das elend menſchlich Lehen >

3h glaub an einen wabren Gott

Ich glaub in Gott den Bater mein, Korie eh

Sh glaub in Gott den Vater mein,

| Shaper

36 ‘glaub in Gott ater’ tigen

Ich faq in etner adhe ind ſchlief

Ich preiſe Gott mein Leben fang

3h weiß ein Maget ſchone

Ich weiß cin ſchöns Luſtgärtelein

Ih: widerjage dit, Satan

Sonati, o du tapfren Held... °°

Shr Chriften igund. fröblich feiv

Ihn Chriſten kommt, bart

Oe he

?

Fear shea’ kaha Beaber

J

z gb

Ihr lieben Chriſten finget het

Shr Praditanten ruft und ſchreit

Iht Praditanten ribet end febr

Iht Pravitanten ſchreiet all

nt Namen meins Herrn Jeſu Chriſt

In Armut Chriſtus iſt geborn

In deutſchen fingen und die Kind

In defer Beit oben wir at

410 dulci jubilo ·

In Gotted’ Namen fahren’ wir 527

Sn’ Gottes Namen heben wir bi J die Mutter Gottes RKR

Sn Gottes Namen heben eit * Gott: wotlen

Sn: Gottes Namen eben an,

o Maria

In Gottes Namen —* wit. an und rufen 545

In Gottes Namen heben * an von Maria

Sn Gottes Namen heben wit an mn at fingen von

In Gottes Namen heben a an qu fingen was Ghriftus

Syn Gottes Namen fo wollen wir

fahren .

$n Gottes Nam wollen wit finger

In Gottes Wort ib did mit Fleiß

a Sitter unfers Sebens Bet

ç

—** du ſelige Stadt 661

Jeſu Chriſt, der du biſt kommen

Jeſu dein Blut verehre ich

Jeſu dein Wunden grüße id

Jefu, du ſuher Heiland mein

Jeſus Chriſtus, des barmherzigen Gottes Sohn J

Jeſus Chriſtus iſt erſtanden

ſu⸗ Gbriftus, unfer Heiland 315 315»

BB caush an : a's eB ole made

Sefus Shriftus, wnfet Herr und Heiland

Sefus Shriftus uxfer GSeligteit 164 544

Jeſus, das garte Rindelein 132

Sefus der gieng den Berg binan 201

Sefus der ‘gieng ein Harten Gang 353

Sefu, Seligmader der Welt Jeſus iſt ein ſüßer Mam aJeſus iſt gar ein ſüßer Nam Jeſus mein allerliebſter Gott Jeſus ruft dir o Suͤnder mein Jeſus fept ein vor {einem Gnd Jeſu, wie heilig iſt dein Blut Jeſu, wie ſüß, wer dein gedendt Joſeph, Joſeph, Joſeph, wie heißt dein Kindelein *Sofeph, lieber Joſeph mein Joſeph mein, wirb mir Jungfrau auserloren

R.

Raijer Marimianus der Witherid

Rind, willft du felig werden:

*Komm der Heiden trener Hetland

*Romm Gott Shipfer, heiliger Geift, befud .

Komm Gott Shipfer, heiliget Geiſt,

dieweil Komm heiliger Geiſ, Herte Gott, deiner

Komm heiliger Geiſt Gott

erfüll Komm heiliger Geift, Schöpfer mein,

beſuch Komm heiliger Gelſt, Saorfer mein; und geuß

Komm heiliger Geift, webres Sot, J

bedenk Komm heiliger Geiſt, wager on gib Som heifiger Geiſt, wabrer Troft Komm heiliger Geift gu uné herab

Romm Herr Gott, o du Hddfter

Hort Komm Mains, fomm Bayern Kommt ber, ihr Kinder, finget fein Kommt her ihr liebe Kindelein Kommt her, wer Kron und Inful tragt

Kommt ber qu mir, ſpricht Gottes

Gobn -. Konig der heiligen Engel

EB EREs ene 5 F S 33468

B ERSEBEEEY =

.. B BER

712

Ronigin dev Himmel Königin in dem Himmel RKonigin in dem Himmelreiche

J _REB?

g.

Saft flingen, laßt klingen

Laÿt uns afl mit Innigkeit

Lape uns died (das) Kindlein wie- qen

Laßt wns erfreuen herzlich *

Laßt uns in Einigkeit

Laßt uns Jeſum Chriſtum unſern Heiland

Laßt uns loben Bett

Saft uné loben mit ſüßem Ton . 517

aft und mit hellem Schall

*Zabt und nun all vorfichtig

Lapt uns ©. Peter rujen an

Laßt uné fingen ein neued Lied.

Litanei in. der Bittwode

Zitanei von allen Heiligen

Litanei vow dem hochw. Sakrament

Ritanei von der bi. Dreifaltigfeit

Litanei vow der bi. Jungfrau Maria .

Rob, Ebr fei Gott im höchſten Thron

Lobe, Sion, deinen Herren

Lobet und danket dem Kindelein

Lob, Preis und Ehr Gott ae . fagt. -

Reb jaget und dantet bem in dem Brod

Rob fei Gott im höchſten Thron

Lob jei Gott in Ewigkeit

Rob finget mit Freuden.,...

Lob ſollen wir fingen ee

Robt Gott den Herren

Lobt Gott in feinem höchſten Threw . 35

Lob und (grofen) Dank. wir jagen,.. 186

BE

—P to 4

E.

le ens BREERER

eee

Mad zu nicht, dieber Herr. 1689 Maria auf ESrden batt viel Leid = 405 Maria gieng hinaue .-. ... ») M18

we. Maria, Gottes Mutter 5. 364 Paria ijt geboren vp 428 Maria jung und art 44 Marxiam, die Jungftau matte -, » 425 Maria, Mutter Jeſu Shrift.... . 423 Maria, o Maria (hon . . 414 WMearia rein, o Sungfrau,gart,...,,. 424 Maria, wir verebren 40 *Maria zart, von edler Art tnt ° det, OO Mein: Gemibth. ſehr dürt war DUE · ſtig iſt ener | Mein Gott, mein Gert; = Bu- vert = ve, > hiddd Mein Herz fiir Freud curing: , 259 Mein Hirt iſt Gott der Herr: +) 340

Mein lieber Gott der if 688 Mein Geel dem Herren find’ Leb. © ſang 13 Mein Seele macht grog: bew Germ 420 Mein ſüßer Trot, Herr SejutEbrift 403 Mein Croft, Hilf, Zuverſicht allein G35 Mein Wort, o Serr, zu— wien r

nimm.. - 608 *Mein Sung —— end: —— finger cel ©) 305

Mein Jung erfling gu aller uk —— Mein Sung thut mit Greaden flins | gene 307 Menic thu: oft und! viel betentem:: (0: a 25 Menſch, willft du leben ſeliglich 586 Merl auf, du Gotts vergeßne Welt. 710 Merft auf die grope Marter ....,, 363 Merft auf, ihr Ghrijten alle. ,.., 488 Mierft aur, ihe fremmen Ghrijtens leut gp 1.35. oe 208 Merft aur, ihr Sünder alle 4604 Mit einem ſußen Schall x 109 Mit Hers und, Mund id tober mid, . GOP Mitten im Leben find wit im Ted 166 *Mitten wir im Leben find 158 159 . J . 4 bie 20 uns tiny Nachtigall, dein Schall4460 Nimm von uns, Herr. Gott224 Mun bitten wir den beiligen Beit - 28

Nun bitten wir Gosden Bater Mun bitt ibr Frauen

iin feiert affe Chriſtenleut

Miih ged und Gnad gu ‘fiber Mun gib und Gnad yu fingeit’ Mun böre gu jeder Ebriftenmann Mu ift die engeliſche Serrlichkeit Mun ifts Zeit, daf man | Aum lah o Herr: den Dienge dein Ruth uns alle ben Soi Bo⸗

Mun laßt wns im Glauben Min laßt uns preiſen allzugleich om lafit uné ſingen, denn es n «8

sin {aft ung finger’ jem en be

Min mertet auf dor alter ingen

un rufen wir Mariam an

hun fingét all “mit reichem Sifal | Nan finget Lob mit Innigkeit at ft thue dich auf Schlunde un wollen wir aber heben am em Run wollen wir aud fingen Nun woll Gott, daß unſer Geſang 131 Mun wollt ibr born ein ſuß Seſang 262

3 t OF Brunn det Freuden ewiglich OG hrift, bab Meche der lleben er O GChriſt, beemert Fo: DChriftide Jang franet fers‘ OeHer ſüßen Gnaden igropie'’) us sor EP idu allmächtige Gottheit OD du ewiger Gott, \getftdre 5 D du giitigfter’ Herm uhd Gort» Oidu heilige Dreijaltightity «son OHAngel, o ihe Seiftersveinie coo O ewiger Bater,” bif gnddtg uns.’ Ognadiger Vater und Gott D Gold im Fewur o> Sur

¢- 868.9886

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Re. D) Gottes GSvbn, Herr. Jeſu Chriſt -657 Sr Gott Bater, Dank fag, id) dir, . 624 OD. Gott Bater im Himmelreig= ..; 2 D- Gott Vater im höchſten Thron,,,. 612 D Gott Vater vom Bimmelreich 3H DO. Gott, wir lyben did,» wit bes. 5 = cog fennen MQ, einen: Herren...» 294 'H! gitger Gott inEwigleit 2676 D gitiger Here Chriſt us, 9S Ds gitiger Schöpfer( Gott): wid Gers. 9 155 DO: gitiger und, ſüßer Gott.) > 680 D giitigiter Herr Feſu Chriſt 14 O Heiland; reiß den, Himatels auf 53 O heilger Gott erbarm dich mein 610 D heiliger; Geiſt, der du mit ators & 34 pet Gwalt 24 D:heilighe Dreifaltigkeit #11. 295 O Herre GottyridGy Hage digs, 4 TD) Herre Gott, in meiner Noth . O Herr, Gott erbarme dich 7 * 504 D, Herr Gott Vater im Simmel: * reich asi aaa p. err, Gott Pater, ohn ung bei. "BQ " D bert, id, tag, dag. are 685 © Herr, i tlag 6 Dir, 634 D, Gert Sefu rie Gottes Sogn =

.,., aller He 263 Oeben Jeſu Grit Gotta Coon, i. 7 ce —* D Gert, nk preijen 2 keit . ——— O Herr wit fagen dir vob aie": fei Dan® pstocsetn.: F yin! 3B © Hers, o du betrübtes Herz + 179 Do hochheiliges Kreuze ore or B67

Oibr Freund Gottes allzugleich 448 © ibr Heillgen außerwählt 447 D tbr heiligen Gottes “Freund” 446

O Jeſu Chriſt biß tia * ‘693 *D Sefu Cbrift, dein Mam der iff 162 O Seju Chrift, du fiper Herr 510

D Sefu Chrifte, Ge und Herr 458 . Sefu —— mein und

a (Here. gd ys ++ 8) 22 D-Sefu Ghrit, 4 0

744

D Sefu Chriſt, welder du bift O Jeſulein zart

D Jeſu Sellgmacher

O Jeſu unſer Erldſer

© Sungfran zart, Maria ſchon

D Konig der Ehre Sefu Chriſt O Kinigin, qnddigfte Frau D RKinig Sirael gerecht

H Kreuz, o wahrer Gottes Thron .

O Lamm Gottes unſchuldig

O Licht, heilige Dreifaltigkeit

O liebe fromme Chriſten

O Maria, dich heben wir an zu loben

*O Menſch, bedenk gu dtefer Friſt

»O Menſch, bewein dein Sünde groß

O Menſch, gedenk mit Danfbar-

Feit

O Menfh, Gottes Geſchöpf und Sier

© Mutter Gottes auserforn

D Mos, [Hone Ros

O Seel in aller Angft und Noth

O Sonne fin, edler Planet

© Spiegel der Dreifaltigteit

O ſüßer Herr Jeſu Cbrift

D ſüßeſter Herr Jeſu CEhriſt

O Traurigkeit, o Herzenleid

O treuer Gott wom Himmelreich

Dp: oso aoa Held, Sanft Michael.

O Vater der ————

& Bater, liebſter Bater mein

O Vater unfer, der du biſt

© weld ein felige grofe Freud -;

D werthe Jungfrau bow in Ehrn

D wie grof iff die

© Wunder arog

ea) oe Bors

Preis fei Gott be höchſten Thron 87 68

Preis und Dank wir fagen!'

>

‘peageeee eBSEEREDS 6 $8 ERBSSERREBES?

ia A.

Recht und billig zu loben ift Reicher Gott, ewiger Bater Reich und Arm follen fröhlich fein

Gag, was bilft alle Welt

Sancta Maria bitt Gott fir und Ganft Agnes, o Jungfrau zart Gantt Ann die edle Fram... Santt Gabriel; o edler Geift.. Gantt Georg auf feinem edlen Pierd

Gantt Martin laßt uns ſingen Gantt N. du reine Maid

Gantt N. heiliger Martvrer Gantt N. lieber Beidhtiger Sanlt M. lieber Herre mein Sankt Otto Bijhof war Gantt Stephan, o edler Patron Santt Mrfula, ach fteh und bei Gantt Urfula cin SHiff regiert Gantt Urſula mit deinem Pfeil

Schöopfer aller Ding, Konig Ehrift

Seht hent an, mie der Mefjias "Geld frdolig und. jubilieret

Sei gegrüßt du edle Speis

Eei gegrüßt du hoher Fefttag

Sei gegrift HimmelStinigin

Sel (hod) gelobt und (ge-)benedeit *Gingen wir aus Herzens Grund Singen wit mit Frdhtidteit - - Singen. qu Gott. mit Lobes fall. Singet fröhlich alle (zu) gleich Singet Lob und Preis ‘mit Schallen Singet gu Gott mit Lobesſchal Singt ibr Heiden, fei” alle froh Gingt und klingt Feſu Gottes Rind

Sobald dex: Menſch erſchaffen war

So bitten wit; @ett den Bater So bitten wit) wunjern Herren

Go: fallen wir nieder ent unfere

| Knie So heben wir aud gu fen an

BE sa BEEBE

#

BEB

Go oft id mir bild Zeſum ein

Gp. oft ih ſchlagen hdr, Die Stund

So oft mir klingt in meinen Obren Steh bei uns heilige-Dreibeit Siifer Bater, herte Gott”

Theuret =o wo: deins gleich Ttdſt die —**

u.

Unglid ſammt ſeinem böſen Heer

Unſer Herr Jeſus Chriſtus

unſer Zuflucht, o Gott, du biſt

uns iſt ein Kindlein heut geborn

Uns iſt geboren ein Kindlein, iſt klarer

uns iſt geborn ein Kindelein von a. S.

Uns iſt geborn cin Kindelein von einer

Uns ift geborn ein Rindelein wohl von

Uns fommt cin Sdifflein geladen

V.

Bater im Himmel wir deine Kinder

Bater im höchſten Throne

Bater unſer, der du biſt, Kyrie

*Berleih und Frieden gnädiglich

*Bom Himmel bod da fomm id ber

Bon deinetwegen find wir bier

Pon der Hriftliden Gemeine

Bon ded ewigen Baters Thron

Bon edler Art gang ſchön und zart

Bon einer Jungfrau auéerforn

Bon Gottes groper Gütigkeit

Bor allen Dingen ſündig nidt

BB

FE B&B s e RBEB

BEs#SBEB BEER

Ror Trundenbett un¥ Gott bewahr

Bor (fiir) allen Dingen ebren wit _ Gott”

W.

Wad auf, bu Sünder, {wader

: Mann

Rad auf, liebe Ghriftendeit

Wad auf, wad auf, o Menſchen-⸗ . tind ,

Warum betrũbſt du did mrin Herz

Warum ftrebt diefe Welt

»Was wollen wir aber heben an

Weil Gott treu und wabrbaftig ift

*Meltli Ehr und geitlig Gut

Wenn der ewige Gottes Sohn

Wenn fommt ein groped Wetter

*Menn mein Stindlein vorhanden ift

Menn wir mitten im Leben fein

Mer auf den Shug des Hddften baut

Wer auf Gottes Barmbersigheit

Wer da wobhnet und fid enthalt

Wer Gottes Wort will recht verftan

Wer Obren Hat zu hören

Wer fich des Maiens wölle

Wer will da horn die beilig Mes

Pie die Sonn burs cin Glas dringt

Wie fehr betribt ijt mir mein Herz

Wie ſüß ift die Gedächtniß dein

Wir bitten eud Engel klar

Mir Shriften all igt fröhlich fein

Wir danfen dir, ewiger Gott

Mir danfen dir, lieber Herre

Mir fallen nieder auf unjere Knie

Wir fallen nieder auf unfere Knie, Mariam anzurufen

*Mir qlauben all in einen Gott

Wir loben alle Jeſum Chriſt

Wir loben dich, Herr, in deinem Thron

Wir loben die heilig und die rein

Wir ruſen an den theuern Mann

Sew EEE ERcREREESEBEBEE EB BBBZEREE eB

446

Ste.

ir ſagen dir Dank, * +t Chriſt

Wir ſagen Gott viel Lob und Chr. | 583

Mir joflen all Dank fagen Gott 422

Wir wellen alle fi en 350 Wir wollen heut fokeh 182 Wo fommt es here : £38

Wolauf mein ‘Beet; fag boben reid 658

clauf nun laßt und fingen all * 40 Wolauf zu Gott mit’ Ribedfdhal “297 Wol in dem Ramen Sefu Ubi "335

Mots auf ibr Mann 526 Wollts auf, wir wollen —*— 643 7c4 es a Ms. Hf cts, * Sel —X Pr a at rey aw) r t; j : i fat 4 ; Pa it ore Fe da” t de Bs = bs ei u ly id Lie, eit th Ware ire i ee ay i> 7 weil f ey CF at * Lo i oe fies tif 194411 Gui ' ith %, Hin 3 et isd err t £ 54 244 » 2 1a l rz—n :4) j trate} £4 n {Ri —1 1544 fe nk, 4 f 1.4 3 ple re | { foWa + ' $id vn

monis4 th Tt.

fel rs min Qe: } octer be or Raverius mit Ee 899

i] . te HE yee ths J 3.

Bien jammt den, Gliudigen 95 3u deinem Lob, Herr Jeſa Gori “478 Zu dir erbeb id meine Seel 613 Zu Ehren des ewigen Baters Sohn 479 3u Ghren unjer Frauen 534

Su einer. Jungſrau gatt ge o>. 4 Bu; Maria, der Jungfrau jart 4. 369 Qu, Tifh diejes Lammleing fo -xein . me

Bwei Lichter Mar entipringen

if : . iied a+ * 4 * fi 25 ' “7 ‘ett rs a t- 4 ' Porn? 7 aft t = 9 Fr 4 34 ¢. « ade! f rR, nt { unis’ L- aay ! wee oe | 48 oP aes f tite Tyas ot § * * 341 e .* 3 1 2 I * 4 if t in Ny Peomt d 1-3 too qe'e 19 4 4 * * a | Ano ty fer ‘yt ? ty , i ‘) ?

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wo et ibereien ‘Hymnen j Sequensen nd Antiphowen:

at rite ueitinae sod

tein A. 4 Obeieret fig . Oo te bv: hil J ad A deoenam agni providi _ 228 229

Adesto sancta Trinitas 302 Adorg te deroto latens, Deitas,. iz 312 Ad perennis vitae fontem 711 Agnus Dei qui tollisy’ 188 Alma redemptoris mater gs 37. A ‘tolis ‘ortu’ cardine "2" "9 @ Audi benigne conditor BS Aufer a nobis Domine ee Ave hierarchia

Ave Maria gratia pléha’ 985° 435 sind ve | tationeg mume lo 437 Ave maris stella 394

Ave praeclara ——

Are Regina - a 1oiests i876 Ave<sanctissima (10). denon! oo cpet Ave Vivens héstia (9 *))i.qe ine igOd Ors EHS gee

oie ol Bermiq⸗ shuns inal 141 Juusberg sine allize é Beate nobis gaudia inuseng saci QTB Benedicta semper sancta git, Triry- «i// jo, nites >) (ABQ 9848

886 387

C.

Christe qui lux es et dies 18 20 Coelos ascendit hodie 255

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al me. Conditor alme siderum, Ly dlac no, 439,40 Contere 1 668, 669

Corde natus ex parentis 63 Crux fidelis inter oifiijes 167 193 es Int ture lf

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Exultandi tempus est auituub a- vino82 & —— coelum (in) laudibus 1 ah au% seitall sib sih ined sii oll *é6 tale: eet eubauin elu Festum nunc celebre 258 259 260

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Gaudia magna , haec dies laeta-

bunda 236 Gloria, laus et honor 169 199 Grates nunc omnes 59 60

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Re. H. Haec est dies quam fecit 77 J. In natali domini lil Israel tu es rex 170 Inventor rutuli dux bone luminis 194

J. Jam lucis orto sidere Jesu dulcis memoria

Jesu nostry pegerey He |,

Jesu salvator saeculi

151 152 168

Jesus Christas nostra salus 315 315> 316 J L. Lauda’ Sion salvatotem' "> 308 Laus tidi Christe Att Magnificat 420 Magnum nomen Dofhini 96 Media vita 158 159 160 Mittit ad Virginem == 8 ~—_ a Modulemur die hodierna 256 N. “," , tj #? ‘} Nobis est natus hodig, 70 72 Nunc angelorum ~ 112 esl mtr 234 Pad oO. it f * © ‘glorioss domina ‘R93 O tux beata ‘trinitis © 208 Omni die dic Mariae 896

Omnis mundus jucundetur 82° 116 117

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Patris sapientia 105

Psallite unigenito 78

Puer natus in Bethlehem 82° 83 86

Puer nobis nascitur 103 105

Quem pastores laudavere 101 102 R.

demptor orbis natus 97

ina coeli 242 243 244 245 * 245°

Resonet in laudibus 7 93 94 95

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Rex sanctorm angelorum 273 8.

Salve festa dies 204

Salve mundi salutar¢\ 372

Salve regina 374 BTSEBTE 377

Spiritus sancti gratia = 280 248

Stabat mater dolorosa |’ 196 197

Sarrexit Christus hodie 211 212 213 214

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, TT. eer af ef! « Te Deum laudamus 291, 292 293 Te lucis ante terminum Ag

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Ut, sol vitrum penetrat 113 bit M@ilsta «stave ‘f

»3 tak Hi V. mo gtet pera ast Veni creator spiritus 276 277 278 Veni redemptor gentium g.i+).) 1.4248

Veni sancte spiritus et emitte .. 262 268

284 285 286 Veni sancte spiritus apple 272 Vexilla regis prodeunt 184 Viétimae paschali = "3° "930'RBT

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Verzeichniß der Pfalmentieder.

Domine quid

Verba mea auribus Salvum me fac

Domine in virtute tua Dominus regit

Ad te levavi animam In te Domine Benedicam Dominum Beati quorum remissae sunt Miserere mei Deus Deus misereatur nostri Inclina Domine

Qui habitat in adjutorio Benedic unima mea Landate pueri

Beati omnes

De profundis clamavi Laudate nomen Domiui Lauda anima mea

810

621

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